Rauchverbote (nicht nur) bei der Bahn

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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 16:15 hat geschrieben: Das ist für einige Menschen aus meinem Bekanntenkreis der ausschlaggebende Punkt, dieses Verkehrsmittel noch nichtmal in die engere Auswahl zu nehmen.
Man kann auch am Bahnhof auf dem Bahnsteig rauchen, oft genug dabei auch ein Schwätzchen mit dem (ebenfalls rauchenden) Zub halten. Ist zwar meist auch nicht erlaubt, entspannt ist was anderes und irgendwie auch nicht im Sinne des Erfinders, es funktioniert aber (halbwegs).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 9 Mar 2011, 16:46 hat geschrieben: Man kann auch am Bahnhof auf dem Bahnsteig rauchen, oft genug dabei auch ein Schwätzchen mit dem (ebenfalls rauchenden) Zub halten. Ist zwar meist auch nicht erlaubt, entspannt ist was anderes und irgendwie auch nicht im Sinne des Erfinders, es funktioniert aber (halbwegs).
Da muss man ja immer rausgehen, und entspanntes Rauchen ist das wirklich nicht. "Es wird schon irgendwie gehen" ist kein Argument, mit dem du jemanden hinterm Ofen hervorlockst ;)
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 16:47 hat geschrieben: Da muss man ja immer rausgehen, und entspanntes Rauchen ist das wirklich nicht. "Es wird schon irgendwie gehen" ist kein Argument, mit dem du jemanden hinterm Ofen hervorlockst ;)
Hat aber den lustigen Nebeneffekt, dass man dadurch eigentlich nie jemanden neben sich sitzen hat :D

Klar, das Glump liegt auf'm Sitz, man selbst steht draußen und bis man wieder da ist, haben potentielle Sitzplatzhabenwoller sich schon anderweitig versorgt oder aufgegeben ;)
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Beitrag von Autobahn »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 16:47 hat geschrieben: Da muss man ja immer rausgehen, und entspanntes Rauchen ist das wirklich nicht. "Es wird schon irgendwie gehen" ist kein Argument, mit dem du jemanden hinterm Ofen hervorlockst ;)
Neulich beobachtet, IC nach weiß ich wo steht am Bahnsteig. War ein etwas längerer Halt, drei Fahrgäste stehen in der offenen Türe und qualmen :lol:
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Beitrag von Fahrgast1990 »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 16:15 hat geschrieben: Das ist für einige Menschen aus meinem Bekanntenkreis der ausschlaggebende Punkt, dieses Verkehrsmittel noch nichtmal in die engere Auswahl zu nehmen.
Was spricht denn gegen ein Rauchverbot in den Zügen?
Wenn jemand zu Hause raucht ist das seine Sache, aber in der Öffentlichkeit (insbesondere in geschlossenen Räumen wie Zügen) sollte man andere nicht den eigenen Gesundheitsgefahren aussetzen.
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Beitrag von Bayernlover »

Fahrgast1990 @ 9 Mar 2011, 19:09 hat geschrieben: Was spricht denn gegen ein Rauchverbot in den Zügen?
Dass man abgetrennte Räume einrichten könnte, wo Raucher unter sich sind. Und dann gibt es sicher viele Raucher, die gern mit der Bahn fahren würden aber nicht können.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 19:17 hat geschrieben: Dass man abgetrennte Räume einrichten könnte, wo Raucher unter sich sind. Und dann gibt es sicher viele Raucher, die gern mit der Bahn fahren würden aber nicht können.
Betonung auf "könnte". Auch wenn es Gründe geben mag, die für Raucherabteile sprechen, eine Rückkehr ist aussichtslos. Da müsste erst mal das Bundesgesetz geändert werden. Die Deutsche Bahn dürfte auch wenig Interesse haben, nicht nur der Zeitgeist ist dagegen, zudem sind die höheren Reinigungskosten zu bedenken. Außerdem sollen die Raucherabteile in der letzten Phase ihres Bestehens meist schlecht ausgelastet gewesen sein.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich kenne die Zahlen nicht, deshalb halte ich mich mal zurück. Das Potential sollte auch eher gering sein. Wenn man allerdings den letzten Wagen freigibt, wird niemand anderes gestört. Man kann die Fahrscheine fürs Raucherabteil ja teurer machen, mal gucken wie hoch der Bedarf dann noch ist :lol:
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 19:41 hat geschrieben: Ich kenne die Zahlen nicht, deshalb halte ich mich mal zurück. Das Potential sollte auch eher gering sein. Wenn man allerdings den letzten Wagen freigibt, wird niemand anderes gestört. Man kann die Fahrscheine fürs Raucherabteil ja teurer machen, mal gucken wie hoch der Bedarf dann noch ist :lol:
Die Deutsche Bahn gab damals selbst bei Abschaffung der Raucherabteile an, diese seien schlecht ausgelastet gewesen. Ich habe hier mal im Forum ein paar alte Berichte angeschaut. Da gibt es durchaus einige Berichte von Rauchern, die besagen, die Raucherabteile seien nicht schlechter ausgelastet gewesen als die Nichtraucherabteile. Die Frage ist aber, inwieweit die exemplarischen Berichte aussagekräftig sind. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass Zeitgeist (gepaart mit Imagepflege - "Züge sind jetzt rauchfrei": Das kommt gut und klingt in den Ohren der meisten modern) und Reinigungskosten der Hauptgrund für die Abschaffung waren.

Irgendwelche Planspiele in puncto Wiedereinführung halte ich für sinnlos, da das Bundesgesetz vom 01.09.2007 das Rauchen in allen öffentlichen Verkehrsmitteln (Flugzeug, Bahn, Bus, Tram, Taxi usw.) verbietet und dieses kaum mehr geändert werden dürfte. Oder glaubt jemand ernsthaft, dass das Gesetz noch mal gekippt werden könnte?
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Beitrag von TravellerMunich »

Selbst bei stark ausgelasteten Zügen gab es in den Raucherwagen stets freie Plätze, während der Zug woanders überquoll.
Denke mal, die Bahn hatte recht.

Zudem sind die Züge seit Einführung des Rauchverbotes nicht leerer, eher voller geworden...
Da braucht man auch niemanden in den Zug zu locken. Zumal die Zugbegleiter sicher auch nur noch wenig Lust haben auf die Tour durch die Qualmabteile. Habe mich sowieso immer gefragt, welcher Raucher sich da freiwillig für mehrere Stunden rein setzt...
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Beitrag von Bayernlover »

TravellerMunich @ 9 Mar 2011, 20:36 hat geschrieben: Habe mich sowieso immer gefragt, welcher Raucher sich da freiwillig für mehrere Stunden rein setzt...
Keiner. Meistens wird nur zum Rauchen rübergegangen. Ist natürlich auch nicht toll.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 9 Mar 2011, 21:32 hat geschrieben: Keiner. Meistens wird nur zum Rauchen rübergegangen. Ist natürlich auch nicht toll.
Dann würde eine Stehkabine aber mehr Sinn ergeben. Mit guter Lüftungsanlage und hermetischer Abriegelung (zwei Schleusentüren), warum nicht.
Nur schätze ich die Chance, dass so was konstruiert wird, als sehr gering an - schon mal, weil das Teil ungesetzlich wäre.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 9 Mar 2011, 21:39 hat geschrieben: Dann würde eine Stehkabine aber mehr Sinn ergeben. Mit guter Lüftungsanlage und hermetischer Abriegelung (zwei Schleusentüren), warum nicht.
Nur schätze ich die Chance, dass so was konstruiert wird, als sehr gering an - schon mal, weil das Teil ungesetzlich wäre.
Nicht unbedingt... das Gesetz wurde nie vor dem BGH oder dem BVG hinsichtlich der Verhältnismäßigkeit geprüft, einzig und alleine auf den Verstoß gegen die Gesetzgebungshoheit der Länder bei den Gaststätten. Ist auch klar, da der einzige "Betroffene" eben nur der Staat in Bund, Land und Kommune selbst sein kann, zumal die Luftfahrt ja meist der freiwilligen Selbstbeschränkung unterliegt (die waren ja schon seit den frühen 90ern rauchfrei). Dass das Gesetz ggf. unverhältnismäßig sein kann ist im Übrigen gar nicht mal so abwegig: strenggenommen wäre es nicht gestattet auf einer Terrasse oder einem Balkon eines öffentlichen Gebäudes zu rauchen (sofern es die Hausordnung nicht aus anderen Gründen wie Verschmutzung oder Brandgefahr verbietet) und das würde sich mit dem ersten Rauchverbotsurteil des BVG beißen, da jedes wie auch immer geartete Verbot verhältnismäßig zu sein hat, d.h. ist das Rauchen unter freiem Himmel nur unter ganz bestimmten Bedingungen zu verbieten (z.B. Brandgefahr), nicht aber aus Gesundheitsschutz.

Frage ist allerdings auch, ob das überhaupt notwendig ist, da auch das Bundesgesetz bisweilen Wege offen lässt, siehe z.B. die Raucher-KZs auf den Flughäfen (sind entweder Glaskabinen oder ganze Räume mit nichts außer Aschenbechern, Tischen und Stühlen). Bin mir da aber nicht letztendlich sicher ob das (nach der Security versteht sich, davor ist's klar) Landes- oder Bundessache ist (könnte durchaus Land sein, wenn ich mich richtig erinnere).

@ Fahrgast1990
Das spräche allerdings dagegen, nur war das ja im ICE niemals Gegenstand der Debatte, dort war eine Gesundheitsgefährdung für andere Fahrgäste per se ausgeschlossen. Kenne auch viel Zugpersonal, dass sich die Raucherwagen zurückwünscht (meist aus eigenem Interesse). Meiner Erfahrung nach wars da drin auch recht erträglich sofern das Ding nicht bis auf den letzten Platz vollgestopft war. Größter Vorteil meineserachtens war aber, dass man da echt seine Ruhe hatte.
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Beitrag von TramPolin »

NRW ist in puncto Nichtraucherschutz stark rückständig. Es gibt viele Ausnahmen und nicht einmal die bestehenden Vorschriften werden eingehalten. So sollen 92 % (!) der Rauchergaststätten gegen das Gesetz verstoßen und z.B. selbst zubereitete Speisen anbieten und sich der Kennzeichnungspflicht zum Schutz von Jugendlichen widersetzen. Ferner entsprechen 70 % der Raucherräume nicht den Vorschriften, es fehlen z.B. Abtrennungen zum Nichtraucherbereich oder es stehen Verbindungstüren permanent offen.
In 46 von 50 (!) untersuchten Diskotheken wurde im Hauptraum geraucht, obgleich dies nur in Nebenräumen erlaubt ist.

Gesundheitsministerin Steffens will nun das Nichtraucherschutzgesetz verschärfen. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband lehnt dies ab und fordert statt dessen, dass das Gesetz liberalisiert wird. So soll alleine dem Wirt überlassen werden, ob Rauchen erlaubt ist. Dies soll mit einem Schild am Eingang kenntlich gemacht werden.

http://nachrichten.rp-online.de/regional/s...verbot-1.579416

Kommentar: Würde dem Wirt die Entscheidung überlassen werden, dürfte dies dazu führen, dass in noch mehr Lokalen geraucht wird, gehobene Gastronomie und Systemgastronomie einmal ausgenommen. Dabei ist in NRW die Situation für Gäste, die sich von dem Rauch gestört fühlen, laut dem Bericht jetzt schon unbefriedigend.

Ich plädiere für das bayerische Modell. Es einfacher zu kontrollieren, eben da es klare Regeln gibt und keine Ausnahmen existieren. Ich bin selbst überrascht, wie gut das bayerische Gesetz funktioniert. Ich bin seitdem in den Innenräumen von Lokalen nicht mehr vollgequalmt worden.
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Beitrag von luc »

TramPolin @ 9 Mar 2011, 19:39 hat geschrieben: Betonung auf "könnte". Auch wenn es Gründe geben mag, die für Raucherabteile sprechen, eine Rückkehr ist aussichtslos. Da müsste erst mal das Bundesgesetz geändert werden. Die Deutsche Bahn dürfte auch wenig Interesse haben, nicht nur der Zeitgeist ist dagegen, zudem sind die höheren Reinigungskosten zu bedenken. Außerdem sollen die Raucherabteile in der letzten Phase ihres Bestehens meist schlecht ausgelastet gewesen sein.
Nein, es liegt nur am Monopol des Fernverkehrs und der Tarif- und Vertriebspolitik auf Kosten privater EVU und DB Regio, wieso sich DB Fernverkehr so ziemlich jede Scheisse erlauben kann. Das Rauchverbot, um ein paar Reinigungskosten zu sparen und ein paar Politiker zufriedenstellen, war erst der Anfang. Es geht ja weiter mit Zugausfällen, verkürzten Garnituren,usw, wie man danach gesehen hat.
Im Übrigen: Erlaubt ist die Einrichtung von abgetrennten Raucherbereichen in Zügen und auch wenn du es 20mal wiederholst, richtiger wird deine Behauptung, dass dazu erstmal die Gesetze geändert werden müssen, nicht.
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Beitrag von TramPolin »

luc @ 25 Mar 2011, 23:56 hat geschrieben: Nein, es liegt nur am Monopol des Fernverkehrs und der Tarif- und Vertriebspolitik auf Kosten privater EVU und DB Regio, wieso sich DB Fernverkehr so ziemlich jede Scheisse erlauben kann. Das Rauchverbot, um ein paar Reinigungskosten zu sparen und ein paar Politiker zufriedenstellen, war erst der Anfang. Es geht ja weiter mit Zugausfällen, verkürzten Garnituren,usw, wie man danach gesehen hat.
Im Übrigen: Erlaubt ist die Einrichtung von abgetrennten Raucherbereichen in Zügen und auch wenn du es 20mal wiederholst, richtiger wird deine Behauptung, dass dazu erstmal die Gesetze geändert werden müssen, nicht.
Ich habe das Gesetz noch einmal intensiv studiert und muss sagen, dass ich im Unrecht war. Die Bahn könnte in der Tat spezielle Raucherräume in Zügen einrichten.

Raucherabteile, wie man sie von früher kennt, sehe ich aber als problematisch an, da es immer wieder Konstellationen gibt, bei denen die Raucherabteile durchwandert werden müssen, um sich zum reservierten Platz zu begeben. Ob es dem Fahrgast zumutbar ist, bereits am Bahnsteig darauf zu achten, im richtigen Abteil einzusteigen, bliebe zu klären. Denkbar wäre es, dass die Raucherabteile immer am Zuganfang oder -ende angeordnet werden. Aber auch solche Raucherabteile können ein Durchwandern erfordern, etwa, weil der Zug gleich abfährt, sodass dem Fahrgast nichts anderes übrig bleibt, als erst einmal im Raucherabteil einzusteigen. Allerdings sieht man es bei der Bahn auch nicht gerne (oder erklärt es sogar als unzulässig?), wenn man mit einem 2.-Klasse-Ticket in der 1. Klasse einsteigt, auch wenn man nur das Abteil durchschreitet. Daher bliebe es zu klären, ob Raucherabteile den gesetzlichen Anforderungen genügen würden.

Was aber auf jeden Fall möglich wäre, wären Raucherkabinen, die nicht über die volle Zugbreite gehen, sondern einen Gang dazwischen freilassen, sodass niemand in die Lage versetzt wird, diese Raucherräume durchschreiten zu müssen. Einigen Äußerungen hier entnehme ich, dass so eine Lösung sogar von vielen Rauchern bevorzugt werden würde, die nicht die ganze Zeit im verrauchten Abteil sitzen, sondern nur zwischendrin mal kurz eine rauchen möchten.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 26 Mar 2011, 01:07 hat geschrieben: Was aber auf jeden Fall möglich wäre, wären Raucherkabinen, die nicht über die volle Zugbreite gehen, sondern einen Gang dazwischen freilassen, sodass niemand in die Lage versetzt wird, diese Raucherräume durchschreiten zu müssen. Einigen Äußerungen hier entnehme ich, dass so eine Lösung sogar von vielen Rauchern bevorzugt werden würde, die nicht die ganze Zeit im verrauchten Abteil sitzen, sondern nur zwischendrin mal kurz eine rauchen möchten.
Wenn dann aber alle 2 Minuten die Tür zur Kabine aufgeht, kannst sie auch gleich weglassen ;)
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 26 Mar 2011, 01:34 hat geschrieben: Wenn dann aber alle 2 Minuten die Tür zur Kabine aufgeht, kannst sie auch gleich weglassen ;)
Dann braucht man halt eine Schleuse, sodass immer mindestens eine Türe zu ist. :lol: Aber das kostet zu viel Platz.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 26 Mar 2011, 01:41 hat geschrieben: Dann braucht man halt eine Schleuse, sodass immer mindestens eine Türe zu ist. :lol: Aber das kostet zu viel Platz.
Eben, deshalb sehe ich das als keine Lösung. Andererseits: Verliert man wirklich so viele Kunden durch die nicht vorhandenen Raucherabteile? Wenn ja, hätte die Bahn sie doch nicht abgeschafft ;)
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 26 Mar 2011, 01:51 hat geschrieben: Eben, deshalb sehe ich das als keine Lösung. Andererseits: Verliert man wirklich so viele Kunden durch die nicht vorhandenen Raucherabteile? Wenn ja, hätte die Bahn sie doch nicht abgeschafft ;)
Man muss davon ausgehen, dass die Bahn das gut durchgerechnet hat. De Bahn hat selbst die schlechte Auslastung moniert, auch die höheren Reinigungskosten in Raucherabteilen waren zu bedenken. Politischer Druck, Zeitgeist und Imageaufbesserung* haben aber wohl auch eine Rolle gespielt.

* Zumindest bei einem Großteil der Bevölkerung/Kundschaft, bei manchen Rauchern hat die Bahn an Ansehen verloren.
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Beitrag von TravellerMunich »

Da die Fahrgastzahlen der Bahn steigen und die Wagen auch so voll werden, gibt es da sicher für die Bahn keinen Handlungsbedarf.
Offenbar werden die wegbleibenden Raucher durch andere Fahrgäste überkompensiert.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 26 Mar 2011, 01:41 hat geschrieben: Dann braucht man halt eine Schleuse, sodass immer mindestens eine Türe zu ist. :lol: Aber das kostet zu viel Platz.
Zumindest an den Flughäfen scheint das zumindest von gesetzwegen nicht notwendig zu sein (wobei hier immer noch die Frage im Raum steht, ob das nun der Landes- oder der Bundesgesetzgebung unterliegt), dort gibts in den Räucherkammern auch nur eine Tür - innen drin ist aber ein Abluftsystem. Bei einem Abluftsystem könnte eine Schadstoffbelastung des umliegenden Bereiches auch mit nur einer Tür unter den entsprechenden Grenzwerten gehalten werden können - eine Geruchsbelästigung ist zumindest vom Gesetz her nicht relevant (mancher mag das anders sehen, aber "Geruchsbelästigungen" findet man in Zügen an jeder Ecke). Wichtig wäre wohl, dass die Tür selbstschließend ist, sodass sie wirklich nur zum hinein- und hinausgehen offen ist.

Ob es zumutbar ist, dass Leute unfreiwillig durch den Raucherbereich laufen sollen um an ihre Plätze zu kommen halte ich zumindest für fraglich, dass es zumutbar ist, dass Leute gleich am "richtigen" Ort einsteigen ist in meinen Augen ganz generell nicht nur unstrittig sondern sollte schon rein grundsätzlich, fernab von der Rauchdiskussion, der Regelfall sein.

Mein persönlicher "Favorit" sieht folgendermaßen aus:
Man richtet am Ende des Zuges einen "Halbraucherwagen" ein: 1/3 der Plätze sind ganz normale Plätze wo geraucht werden darf, 1/4 ist eine Art Räucherkammer und der Rest, entsprechend durch Doppeltüren abgetrennt Sitzplätze wo das Rauchen nicht gestattet ist. Um den Raucherteil des Wagens zu betreten muss man sowohl 18 Jahre alt sein als auch eine Art "Rauchertageskarte" für sagen wir einmal 1,50€ erworben haben, alternativ kann man das für 1€ direkt bei der Reservierung dazu kaufen. So könnte man auch die "Wanderraucher" in einen Bereich lenken, in dem der Weg zur Raucherzone kurz ist und die Belästigung der anderen Passagiere gering gehalten wird (komplett verhindern kann man das natürlich nicht). Der Raucherzuschlag, der ja deutlich mehr als nur die Reinigungskosten beinhaltet, kann auch dazu verwendet werden, dass man einen zusätzlichen Zugbegleiter einstellt, der die Fahrscheine/Zuschläge vor dem betreten des Raucherbereichs kontrolliert, sodass er selbst nicht dort hineingehen muss (sofern er das nicht möchte), ggf. die Raucherzuschläge verkauft und die Einhaltung der Regeln in diesem Bereich überprüft - evtl. könnte man diesen Zub auch gleich noch dazu benutzen die bahn.comfort Fahrgäste im nächsten Wagen (müsste man natürlich verlegen) zu betreuen.

Somit wären in meinen Augen einige Probleme gelöst: die Raucher dürften wieder rauchen, ohne, dass sie jemanden anderen als sich selbst schaden, die durch sie entstehenden Kosten für z.B. Reinigung würden auch von ihnen erstattet werden, man "schenkt" nicht gleich einen ganzen Wagen zum Rauchen her, das Problem der Wanderraucher ist ein wenig eingedämmt und man erreicht dadurch auch mehr Service, auch für Nichtraucher. Ganz nebenbei hat man noch einen Arbeitsplatz geschaffen.


Ich persönlich fand die alten Raucherbereiche sehr gut und das gar nicht mal nur weil man dort rauchen durfte. Im Allgemeinen war es dort wesentlich ruhiger (selbst wenn es voll war) und im Sommer war es dort auch (wohl aufgrund der höheren Einstellung der Klima) auch deutlich kühler. Wenn es eins gibt was ich im Sommer nicht haben kann ist, wenn es draußen 35°C hat und man lässt die Klima bei 25°C vor sich hinlüften... dann kann man's auch gleich lassen. 20°C unabhängig von der Außentemperatur! (Ich weiß dass ich mit dieser Meinung recht alleine dastehe)
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Beitrag von Autobahn »

@ DumbShitAward

Warum so kompliziert? Es gibt durchaus technische Lösungen, die nur wenige Zentimeter vom Raucher entfernt eine qualm freie Umgebung garantieren.

http://www.beschaffung.de/DE/Produkt/Rauch...1_35_33819.html

Ich habe solche Anlagen schon häufiger in großen Bürogebäuden im Einsatz gesehen und kann bestätigen, dass es funktioniert. So etwas lässt sich auch in einen ICE einbauen.
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Beitrag von DumbShitAward »

Autobahn @ 26 Mar 2011, 11:25 hat geschrieben:
Warum so kompliziert? Es gibt durchaus technische Lösungen, die nur wenige Zentimeter vom Raucher entfernt eine qualm freie Umgebung garantieren.

http://www.beschaffung.de/DE/Produkt/Rauch...1_35_33819.html

Ich habe solche Anlagen schon häufiger in großen Bürogebäuden im Einsatz gesehen und kann bestätigen, dass es funktioniert. So etwas lässt sich auch in einen ICE einbauen.
Das Problem dabei ist aber, dass es da halt auch solche und solche gibt... manche funktionieren sehr gut, andere sind eigentlich nicht sonderlich effektiver als ein Ventilator.

Man würde sich so die Kritik derjenigen einhandeln, denen es schon lang nicht mehr um Nichtraucherschutz geht sondern lediglich um Schikane (Nein, TramPolin, DICH meine ich nicht).
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Beitrag von rockstar84 »

DumbShitAward @ 26 Mar 2011, 10:59 hat geschrieben:Wenn es eins gibt was ich im Sommer nicht haben kann ist, wenn es draußen 35°C hat und man lässt die Klima bei 25°C vor sich hinlüften... dann kann man's auch gleich lassen. 
Ja da hast du absolut Recht. Dann kann man sich die Energie auch direkt sparen...

So alleine stehst du mit der Meinung aber nicht da. Ich habe hier bei heißem Wetter in den Regionalzügen schon hin und wieder "Anarcho-Bahnkunden" erlebt, die mit nem eigenen 4-Kant-Schlüssel den Kasten aufmachen und runterdrehen... ^^

@dumb: Beim sogenannten Nichtraucherschutz ging es eigentlich noch nie im sinnvollen Nichtraucherschutz sondern um eine mediale Hetzkampagne mit dem Tenor "Rauchen ist böse" um die Bevölkerung dahingehend zu polarisieren. Das hat ganz gut geklappt wie man sieht. Es ist ein wunderbares Beispiel für die Methode, mit der in Deutschland die staatliche Erziehungspolitik durchgedrückt wird. Rauchverbot, Nährwertampeln, Diskussionen über Fettsteuer, Killerspielverbot,... Das Zentralkommittee Die Regierung weiß eben am besten, was gut für uns ist... Ähem... Da kotzt das liberale Herz!
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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rockstar84 @ 26 Mar 2011, 13:04 hat geschrieben: Rauchverbot, Nährwertampeln, Diskussionen über Fettsteuer, Killerspielverbot,...
Das würde ich nicht in einem Atemzug nennen. Beim Rauchen werden halt allzu oft andere belästigt und geschädigt, das trifft nicht oder kaum zu, wenn ich in einen Cheeseburger beiße oder einen Egoshooter spiele. Daher steht das Rauchen (neben anderen Tätigkeiten, etwa dem Mitführen eines voll aufgedrehten Ghettoblasters im Trämli) oft im Widerspruch zur Freiheit und Selbstbestimmung, weil die Freiheit und Selbstbestimmung anderer beschnitten wird.

Daher halte ich den Nichtraucherschutz für wichtig , ebenso muss aber jeder das Recht haben, zu rauchen, wenn er niemand anders damit stört. Auch wenn meine Wunschvorstellung ist, dass die Gesellschaft weg vom Rauchen kommen sollte (es ist schließlich das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko), soll dies nicht mit generellen Tabakverkaufsverboten geschehen, sondern mit dem Mittel der Überzeugung. Wer trotzdem weiterrauchen will, soll das dürfen.

Übrigens ist Deutschland immer noch fast Schlusslicht in Europa beim Nichtraucherschutz:

http://www.frische-luft-fuer-berlin.de/akt...kkontrolle.html

Berücksichtigt wurden die Besteuerung von Tabakwaren, gesetzliche Werbeverbote oder Rauchverbote in öffentlichen Räumen.
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Beitrag von DumbShitAward »

rockstar84 @ 26 Mar 2011, 13:04 hat geschrieben: Beim sogenannten Nichtraucherschutz ging es eigentlich noch nie im sinnvollen Nichtraucherschutz sondern um eine mediale Hetzkampagne mit dem Tenor "Rauchen ist böse" um die Bevölkerung dahingehend zu polarisieren. Das hat ganz gut geklappt wie man sieht. Es ist ein wunderbares Beispiel für die Methode, mit der in Deutschland die staatliche Erziehungspolitik durchgedrückt wird. Rauchverbot, Nährwertampeln, Diskussionen über Fettsteuer, Killerspielverbot,... <s>Das Zentralkommittee</s> Die Regierung weiß eben am besten, was gut für uns ist... Ähem... Da kotzt das liberale Herz!
Nun, ich sehe das ganze jetzt nicht so extrem, aber hinsichtlich der Lebensmittelampel möchte ich dennoch widersprechen: das ist keine "Gesundheit-von-Oben" sondern da hat sich die Regierung kräftig auf's Kreuz legen lassen und die einschlägigen Verbraucherorganisationen lassen sich dafür auch noch einspannen. Die Ampel ist entweder realitätsverzerrend oder (wenn man's "richtig" macht) viel zu kompliziert.

Cola light hat grün bei Kohlehydrate und Fett => ist gesünder als Vollkornbrot (das hat ja schließlich fast nur Kohlehydrate!)
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von rockstar84 »

TramPolin @ 26 Mar 2011, 13:19 hat geschrieben: Das würde ich nicht in einem Atemzug nennen. Beim Rauchen werden halt allzu oft andere belästigt und geschädigt, das trifft nicht oder kaum zu, wenn ich in einen Cheeseburger beiße oder einen Egoshooter spiele.
Falsch. Das gehört genau in einem Atemzug genannt denn es sind alles Produkte der staatlichen Erziehungspolitik mit der in meine Freiheit eingegriffen wird. Man argumentiert beim Thema Killerspiele genauso wie bei ungesungem Essen damit, dass man damit der Gesellschaft schadet. Übergewichtige Leute schaden dem Gesundheitssystem und liegen damit genauso wie die Raucher und die Trinker der Allgemeinheit auf der Tasche, "Killerspiel-Spieler" sind grundsätzlich potenzielle Amokläufer und schaden damit der Gesellschaft daher sind "Killerspiele" auch böse und gehören verboten und so weiter und so weiter... Vernünftige Argumente gibt es nicht jemanden in seinen Freiheiten zu beschränken weil man persönlich davon überzeugt ist, dass das, was dieser Mensch tut falsch ist... Anstatt an die Vernunft dieses Menschen zu appellieren beschreitet man heute eben lieber den beschriebenen Weg von Einschüchterung, Desinformation und ständigen Wiederholens dieser Thesen in den Medien...

Das ist jetzt übrigens in keinster Weise auf unsere aktuelle Regierung bezogen. Bei der Regierung vorher war es nicht besser, davor auch nicht... Das ist ein allgemeines Problem unserer abgehobenen Spitzenpolitiker die keinerlei Blick für die wirklichen Probleme der Bevölkerung haben sondern sich lieber über sowas Gedanken machen weil man sich mit sowas ja so schön profilieren kann... Gutmenschen halt,... :angry:
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von rockstar84 »

DumbShitAward @ 26 Mar 2011, 13:20 hat geschrieben: Nun, ich sehe das ganze jetzt nicht so extrem, aber hinsichtlich der Lebensmittelampel möchte ich dennoch widersprechen: das ist keine "Gesundheit-von-Oben" sondern da hat sich die Regierung kräftig auf's Kreuz legen lassen und die einschlägigen Verbraucherorganisationen lassen sich dafür auch noch einspannen. Die Ampel ist entweder realitätsverzerrend oder (wenn man's "richtig" macht) viel zu kompliziert.

Cola light hat grün bei Kohlehydrate und Fett => ist gesünder als Vollkornbrot (das hat ja schließlich fast nur Kohlehydrate!)
Natürlich hatte da auch die "weight watchers & slimfast Lobby" die Hände mit im Spiel, natürlich. Ich meine aber auch nicht das System dieser Ampel wie es im Detail funktioniert (habe dazu neulich einen interessanten Beitrag gelesen in dem mal durchgerechnet wurde was das System kostet und was es bringt... :D :D :D ) sondern das allgemeine Vorhandensein einer solchen Ampel an sich... Dem Bürger wird heutzutage mit sowas absolute Dummheit unterstellt. Jedem halbwegs denkenden Menschen sollte klar sein dass ein Schokoriegel ungesünder ist als ein Apfel und eine Cola Light eben nicht gesünder ist als ein Vollkornbrot nur weil "light" dran steht...

Jedem sollte klar sein, dass Fast Food und Junkfood ungesund sind. Aber man isst das Zeug ja auch nicht, weil es so gesund ist sondern weil es gut schmeckt! Das geht an dem System irgendwie völlig vorbei... Wenn ich bock auf ne Currywurst habe dann hol ich mir ne Currywurst und denke nicht "Oh nee die ist viel zu ungesund ich ess lieber nen Salat." (jetzt mal abgesehen davon, dass sich mir persönlich diese Frage nie stellen würde da ich aufgrund erhöhten Stoffwechsels deutlich mehr Kalorien am Tag verbrenne und deshalb eigentlich nur von Fast Food lebe um gegen Untergewicht anzukämpfen - ihr glaubt gar nicht, wie viele Frauen deswegen schon neidisch waren :D :D :D )
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
Das Schiff ist in Besitz der Schiffahrt und Inselbahn Wangerooge, welche eine Tochtergesellschaft von DB AutoZug ist, welche eine Tochter von DB Fernverkehr ist.
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Beitrag von rockstar84 »

Um wieder auf's Thema Bahn zurückzukommen: Viel schlimmer als das Rauchverbot in den Zügen finde ich (und ja, auch ich bin Raucher) das Alkoholverbot bei einigen EVUs, über das ja auch die Bahn seit Jahren diskutiert... Erstens trinke ich auf langen, langweiligen Zugfahrten gerne ein Bier, entweder wenn vorhanden im Bordbistro, ansonsten bei RE oder RB kaufe ich mir halt vorher eins am Bahnhof. Was ist daran bitte schlimm? Damit belästige ich niemanden. Es riecht vielleicht ein bisschen nach Bier - aber da sind die Leute mit den McDonalds-Tüten, Dönertaschen oder Currywursten die größere Geruchsbelästigung finde ich.
Es geht ja bei der Diskussion um die Verhinderung von Alkoholgelagen und damit verbundenen Gewaltexzessen - ist es laut Beförderungsbedingungen nicht sowieso verboten, betrunken einzusteigen? Wenn nicht, warum nicht? Und warum will man deswegen Alkohol trinken generell verbieten? Blutalkohol ist (subjektiv wie objektiv) messbar. Wenn ich mir auf einer Fahrt von Köln nach Hamm 2 Flaschen Bier trinke kann man das definitiv nicht mit den Besoffskis die Samstagsmittag auf Schalke fahren vergleichen...
Ein anderer negativer Nebeneffekt wäre sicherlich auch, dass die Zahl der alkoholisierten Autofahrer wieder steigen würde - denn wenn die Fußball Besoffskis im zug nicht mehr saufen dürfen fahren sie sicherlich eher mit dem Auto... Und das läuft oft, entgegen aller Vorsätze, darauf hinaus, dass auch der Fahrer mittrinkt...
Die "Harlingerland" ist die längste der drei Wangerooge-Fähren und wurde 1979 von der Werft Schürenstedt in Bardenfleth gebaut. Geschwindigkeit: 11,00 kn (21 km/h) Antriebsleistung: 820 kW Vermessung: 477 BRZ Motoren: 4 Fahrgäste: 635 Personen
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