Wat mir stinkt!

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Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 6 Aug 2018, 19:36 hat geschrieben: Grundsätzlich ist die Diskussion aber natürlich nur ein feiges Wegducken davor, dass es längst überfällig ist, sowohl für Berufssoldaten bei der Bundeswehr als auch in allen sozialen Berufen von A bis Z inklusive Polizeikräften, Feuerwehren und Rettungsdiensten endlich attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen. Dann hört nämlich irgendwann auch der Personalmangel auf.
Das ist übrigens das Grundprinzip der Marktwirtschaft, nur wird das immer vergessen wenn es Vorteile für Arbeitnehmer gäbe.
In BWL hab ich ziemlich früh das Prinzip von Angebot und Nachfrage gelernt. Scheinbar denken viele Arbeitgeber, vor allem auch der Staat, dies gelte nur für sie und nicht für die Arbeitnehmerseite.

Habe ich einen Mangel, also eine fehlende Nachfrage, dann muss ich das Angebot verbessern.

Die Leute verstehen ihre eigene Marktwirtschaft und ihre eigenen Regeln nicht.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Und wenn es keine Nachfrage nach dir gibt, dann sollst du bitteschön auch keinen Cent an Geld erhalten. Der Staat bietet dir soziale Sicherheit, Schutz, bildet dich aus, sorgt für dich. Ist es da wirklich so vermessen, im Gegenzug mal für eine kurze Zeit die eigene Arbeitskraft dem Staat zur Verfügung zu stellen? Lass mich raten: Du zahlst deine Steuern und damit sei deine Schuldigkeit bereits getan. Ganz so einfach ist es halt denn doch nicht.

In meiner Zivi-Gruppe war übrigens das größte Fazit, das man gezogen hat, den Respekt vor dem Alter, vor Menschen mit körperlichen/geistigen Einschränkungen, und vor den Leuten, die es sich zum Beruf gemacht haben, sich um diese Leute zu kümmern, (wider) zu erlangen.


Von Marktwirtschaft schreien die Leute meist nur dann, wie sich davon einen Vorteil versprechen. Das "Soziale" in unserer sozialen Marktwirtschaft wird immer nur dann betont, wenn man etwas abgreifen kann.


Angebot und Nachfrage funktioniert übrigens nicht so, daß man sich zurück lehnt, und gemütlich auf das beste Angebot wartet. Wer da zu lange wartet, nach dem wird dann auch nicht mehr Nachgefragt. Und wenn dann irgendwann der Kühlschrank leer ist, und trotzdem keiner das, was angeboten wird, nachfragt, dann darf dann auch wieder der Sozialstaat in das Marktsystem eingreifen, und Leisten, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 7 Aug 2018, 12:34 hat geschrieben: Und wenn es keine Nachfrage nach dir gibt, dann sollst du bitteschön auch keinen Cent an Geld erhalten. Der Staat bietet dir soziale Sicherheit, Schutz, bildet dich aus, sorgt für dich. Ist es da wirklich so vermessen, im Gegenzug mal für eine kurze Zeit die eigene Arbeitskraft dem Staat zur Verfügung zu stellen? Lass mich raten: Du zahlst deine Steuern und damit sei deine Schuldigkeit bereits getan. Ganz so einfach ist es halt denn doch nicht.

In meiner Zivi-Gruppe war übrigens das größte Fazit, das man gezogen hat, den Respekt vor dem Alter, vor Menschen mit körperlichen/geistigen Einschränkungen, und vor den Leuten, die es sich zum Beruf gemacht haben, sich um diese Leute zu kümmern, (wider) zu erlangen.


Von Marktwirtschaft schreien die Leute meist nur dann, wie sich davon einen Vorteil versprechen. Das "Soziale" in unserer sozialen Marktwirtschaft wird immer nur dann betont, wenn man etwas abgreifen kann.


Angebot und Nachfrage funktioniert übrigens nicht so, daß man sich zurück lehnt, und gemütlich auf das beste Angebot wartet. Wer da zu lange wartet, nach dem wird dann auch nicht mehr Nachgefragt. Und wenn dann irgendwann der Kühlschrank leer ist, und trotzdem keiner das, was angeboten wird, nachfragt, dann darf dann auch wieder der Sozialstaat in das Marktsystem eingreifen, und Leisten, ohne dafür eine Gegenleistung zu erhalten.
Der erste Absatz hört sich für mich nach Feierabendbrigade und sonstigen sozialistischen Mist an.
Man kann keinen Menschen zu etwas zwingen, auch nicht zu einer sozialen Einstellung.

Ich bin sozial eingestellt und hab den Zivildienst nicht gebraucht um Respekt vorm Alter und anderen Menschen zu bekommen.

Beim Ruf nach Marktwirtschaft ging es um den Fachkräftemangel und nicht um den Zwangsdienst.
Damit verschärfst du doch nur die Lage am Pflegemarkt, denn damit lieferst du Billigarbeitskräfte und nimmst Druck darauf, dass die Pflegekräfte endlich besser bezahlt werden. Die fehlende Wertschätzung und die miese Bezahlung in der Pflege sind doch das Problem.
Der Zivi dagegen ist mehr Last als Nutzen, er ist eine billige Hilfskraft die wenig machen darf, aber gerade Pflegehelfern (die damit den Einstieg für eine bessere Qualifikation in der Pflege machen) die Arbeit wegnimmt.

Dieser Dienst ist also alles andere als sozial. Was meinst du warum diese Forderung wohl von Seiten der Union kommt, auch wenn aus meiner SPD auch ein paar Einzelläufer das gut finden?
Damit sollen nur billige Arbeitskräfte in den Markt geschleust werden.

Der Staat bietet viel, aber er beutet auch seine Leute aus (befristete Beschäftigte sind da noch stärker vertreten als in der freien Wirtschaft) und er vergibt Aufträge oftmals ohne Forderung nach Tariftreue. Was ist daran sozial?

Meine Schuldigkeit ist sicher nicht mit Steuern getan. Ich war viele Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr (konnte das berufsbedingt nicht mehr aktiv machen) und bin immer noch ehrenamtlich engagiert.
Man sieht du weißt gar nichts, aber ich bin dagegen Leute zu zwingen.

Zu meiner Zeit war das sogar noch dahingehend ungerecht, dass Leute mit Einfluss aussortiert wurden (von wegen es ist jeder gleich vorm Gesetz) und natürlich Frauen den Dienst nicht ausüben mussten. Heute würde das so gar nicht mehr gehen. Schweden hat ja die Wehrpflicht wieder eingeführt und musste das dann auch gleich für Frauen, weil alles andere diskriminierend gewesen wäre.
Aber in Europa gibt es in kaum einem Land noch derartige Zwangsdienste, einfach weil es ein Eingriff in die persönliche Freiheit ist.

Vielleicht wäre angesichts der gesellschaftlichen Entwicklung und der immer größeren Abstumpfung vielleicht so ein Dienst sogar sinnvoll. Aber dann sage ich, dieses soziale Jahr sollte für alle verpflichtend sein die in irgend einer Weise in ihrer Jugend sich nicht benehmen konnten, warum auch immer. Da würde es wirklich nicht schaden und es wäre besser als Jugendarrest oder derartige Dinge.
Aber doch nicht für alle und alle in einen Topf werfen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Aber genau dadurch, das man Leute, die zB sonst keine soziale Arbeit machen würden, dazu bringt, ein wenig in die Materie einzutauchen, kann man die Wertschätzung für diese soziale Arbeit ungemein steigern. Klar muss ein sozial eingestellter Mensch das nicht erst lernen. Nur sollte gerade so ein Mensch auch die Notwendigkeit des Ganzen erkennen. Und wie schon gesagt: So einige Leute haben den Bund, oder eben auch den Zivi, oder das "freiwillige Jahr" zur Orientierung, was man später im Berufsleben mit sich anfangen - oder auch gerade: Nicht anfangen - will, genutzt. Das es dazu auch deutlich gesteigerte finanzielle Mittel braucht, ist selbstverständlich.

Es kommt eben auf die Ausgestaltung an, dann könnte so eine Zeit durchaus zu einem win-win für alle werden.

Natürlich muss das Grundgesetz dazu geändert werden. Aber das muss es ja eh, weil das GG bisher nur "Männer" und "Frauen" kennt, nun aber die Einbeziehung des "dritten Geschlecht" ja höchstrichterlich gefordert wird.

OT: Was fällt dem Staat eigentlich ein, von uns zu verlangen, 12 Jahre zur Schule zu gehen? Das ist ja auch ein Zwang, und es gibt bestimmt nicht wenige, die nicht mehr hin gingen, wenn sie es nicht mehr müssten.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Sagen wir es so: Ich könnte mir das vorstellen, wenn:

a) die Gehälter der sozialen Berufe angehoben und für allgemeinverbindlich erklärt werden, so dass auch tarifungebundene Betreiber sich nicht verschließen können
b) für diesen "Zwangsdienst" volle Gehälter bezahlt werden (also nicht ein Taschengeld wie beim Zivildienst damals), damit es nicht zu einer Kannibalisierung von Vollzeitstellen im Helferbereich kommt

Dennoch wäre ich eher dafür den Freiwilligendienst (egal ob bei der Bundeswehr oder sozialen Einrichtungen) attraktiver zu machen, so dass das tausende wählen:
- Vorteile bei Studienplätzen, staatliche Zuschüsse für Ausbildungsplätze als Dankeschön
- Vorteile bei der Rente inkl. Anrechung von 5 Beitragsjahren für dieses Jahr.
- kostenloser Bahn- und Bustransport in Deutschland für diese Zeit
- wie oben geschrieben, volle Bezahlung (kein Taschengeld a la Sold)


Bei einer Verpflichtung hättest du auch das Problem von potentiell 700.000 Menschen. Wie würdest du das mit dem 2+4-Vertrag in Einklang bringen wollen? Oder wieder wie vorher ungerecht selektieren. Wer einflussreiche Eltern hat, wer Geld/Macht hat, wer geschickt die Prüfer austricksen kann oder einfach nur Glück hat, der fliegt aus dem Raster?
Die letzten Jahre der Wehrpflicht waren ja schon durch grobe Ungerechtigkeit gekennzeichnet.
Wie willst du da ein faires Verfahren garantieren?
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Beitrag von Cloakmaster »

ich weiß ehrlich gesagt nicht, was genau im 2+4 dazu drin steht. Aber so rein praktisch gesehen würde ich eh maximal sagen wir 300.000 Stellen beim Bund schaffen, und die restlichen woanders. Wenn die besetzt sind, sind sie besetzt, und man muss sich was anderes suchen.

Naja, volle Bezahlung... es soll schon eine Zeit des (Kennen-)Lernen und der Orientierung sein, und nicht zum Geldverdienen und reich werden. All zu hohe Geldforderungen sehe ich da nicht als angebracht an. Und vor allem sollte es möglich sein, die Stelle zu wechseln, und etwas anderes zu versuchen.
Dafür dann lieber so "Goodies" wie eben gratis Bus&Bahn im ganzen Land, hohe Anrechnung beim NC und bei der Rente usw. Meinetwegen sogar gratis Führerschein Klasse B, auch wenn das ein umweltpolitisch eher ungutes Signal wäre.

PS: So rein Praktisch wäre auch die Überlegung, daß man sich "Freikaufen" kann auch nicht: Wer 100.000€ auf den Tisch legt, bekommt einen P-Schein. Das Geld dann zweckgebunden investieren... könnte sich lohnen.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 7 Aug 2018, 14:38 hat geschrieben: Naja, volle Bezahlung... es soll schon eine Zeit des (Kennen-)Lernen und der Orientierung sein, und nicht zum Geldverdienen und reich werden. All zu hohe Geldforderungen sehe ich da nicht als angebracht an.
Genau damit kann man aber verhindern dass diese Stellen missbraucht werden, um den Personalmangel in der Pflege zu kaschieren und somit billigste Arbeitskräfte zu bekommen, damit man ja nicht handeln muss und am Ende noch menschenwürdige Gehälter für die dortigen Festangestellten zahlen müsste.
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Beitrag von Cloakmaster »

Indem die einjährigen mehr bekommen, wie die festen???
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 7 Aug 2018, 17:57 hat geschrieben: Indem die einjährigen mehr bekommen, wie die festen???
Nicht mehr und nicht weniger. Das gleiche wie ein Pflegehelfer z. B. (also nicht wie ein examinierter Krankenpfleger).

Nach ein bisschen Nachdenken könnte ich mich sogar mit so einem sozialen Jahr anfreunden (nur umgekehrt, mit einer Begründung warum man stattdessen zur Bundeswehr will).
Aber:
Alle die sich schon ehrenamtlich seit Kindes-/Jugendtagen engagieren, z. B. bei der Feuerwehr, beim Roten Kreuz, beim THW usw. sollten befreit werden, da sie bereits genug für die Gesellschaft in ihrer Freizeit machen und damit dem Land was zurückgeben.

So könnte man auch gekonnt die 2+4-Höchstzahlen nicht überschreiten, da nur die, die sich gesellschaftlich nicht engagieren, dieses soziale Jahr leisten müssten.

Früher konnte es so laufen, dass die die in Feuerwehr, Rotes Kreuz usw. engagiert waren, eingezogen wurden und dann sich Leute, die sich da schon entzogen haben, sich auch gekonnt vom Wehrdienst/Zivildienst haben rausmogeln können.

Da heute vielen Leuten ein gewisses Sozialempfinden fehlt, was man z. B. bei Unfällen mitbekommt wie dann Leute die Retten wie Feuerwehrleute angegangen werden, wäre so ein Dienstjahr vielleicht nicht verkehr um so etwas wie Sozialverhalten zu lernen.
Nur eben für die, die sich sonst gesellschaftlich vor allem drücken.

Was soll jemand noch lernen der seit Kindertagen beim Roten Kreuz aktiv ist oder bei der Feuerwehr? Das ist großartiger Dienst an der Gesellschaft und am Land, wo viel Freizeit investiert wird.
Viele Nachwuchsfeuerwehren haben es z. B. nicht mehr so leicht wie früher Interessierte zu bekommen. Vielleicht würde das eine Wende einläuten. Es ist schade dass viele kein Interesse mehr haben bei der Feuerwehr oder beim Roten Kreuz mitzuwirken, obwohl das ein wichtiger Dienst an der Gesellschaft ist und man dringend auf Freiwillige angewiesen ist, auch wenn das Freizeit kostet (dabei hat man heute so viel wie niemals zuvor).
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Ehrenamtlchen bekommen natürlich ihr Ehrenamt als ihr Pflichtjahr anerkannt, bzw, das Ehrenamt ist eine der zahlreichen Wahlmöglichkeiten, wie man dieses "Jahr", dann eben gestreckt über einen längeren Zeitraum, gestalten kann, das ist ja genau die Idee dahinter. Von den verfassungsrechtlichen Bedenken mal abgesehen , würde mir zB eine Regelung gefallen, nach der sagen wir 2000 Pflichtstunden bis zur Vollendung des 25. LJ zu leisten wären. Damit kann man das ganze eben auch längerfirstig angelegt in der Freizeit machen.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Meine Fresse, wie veroht ist diese verdammte Gesellschaft. Wie weit sind wir schon zum Tier geworden?
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mitt...222785-amp.html
...
Zudem schreiben die Betreiber des Schiffes weiter, es sei beunruhigend, "dass Gerettete an Bord der Besatzung berichteten, dass sie vor der Rettung durch die Aquarius fünf verschiedene Schiffe antrafen, diese aber keine Hilfe leisteten." Dieses Verhalten stellt einen klaren Bruch mit einem maritimen Grundprinzip dar, wonach hilfesuchende Menschen in Seenot zu retten sind.
Was kommt noch?!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

Tja, die Reedereien und Schiffsführer sind es halt Leid die Dummen zu spielen, bloß weil gewisse Regierungen in Europa nichts auf die Reihe bekommen wollen und ihre Verantwortung nicht wahrnehmen. In den letzten Wochen ist man im Mittelmeer schon vermehrt nördlichere Routen gefahren, um möglichst gar nicht erst in die Situation zu kommen, Hilfe leisten zu müssen - jetzt fängt man offenbar an, die Hilfe gleich bleiben zu lassen. Warum auch Menschen aufnehmen, wegen denen man dann keinen europäischen Hafen mehr anlaufen darf, so dass die eigene Fracht auf der Strecke bleibt und der eigene Job in Gefahr gerät? So weit hat man die Schifffahrt also schon gebracht..... Traurig, aber wahr.

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Vielleicht, es ist aber auch einfach empört zu sein, wenn die eigene Haut nicht im Spiel ist.

Boat International hatte vor ca. 2 Jahren einen Artikel über die Situation mit Flüchtlingen. Es kammen Anwälte zu Wort, Eigner die Flüchtlinge gerettet haben, haben ihre Erfahrungen geschildert. Der Artikel schilderte das aus der Sicht von Yachten, es mag für die kommerzielle Schifffahrt anders sein.

Zusammenfassend: Man hat einen Berg von Problemen und keiner will dir helfen.

Ein Land ist nur verpflichtet Flüchtlinge aufzunehmen die in der eigenen SAR Region aufgenommen wurden. Italien muss keine Flüchtlinge aufnehmen die in der libyschen SAR Zone aufgenommen sind. Okay, dann bringt man Flüchtlinge die in der libyschen SAR Zone aufgenommen worden sind, nach Libyen. So einfach ist es nicht. Man macht sich als Skipper strafbar wenn man geflüchtete an einem Ort bringt wo sie in Gefahr sind. Die Angaben der Flüchtlinge hat man gutgläubig zu betrachten. Okay, nicht nach Libyen bringen. Die EU Häfen lehnen auch ab. Was jetzt ? Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation empfiehlt das UNHCR zu informieren, damit die die diplomatischen Kanäle einschalten. Die Bürozeiten bei UNHCR sind 08:00-17:00 GMT Montag bis Freitag. Du hast am Freitag um 18:00 Flüchtlinge gerettet? Die Vereinten Nationen kümmern sich am Montag um dich. Es gibt Krisenteams, die als Skipper die zu erreichen ist angeblich schwierig.

Es wurden nicht nur semiprofessionelle Flüchlingsretter in EU Ländern angeklagt, sondern auch private Skipper, und Eigner. Da kommen schnell mehrere €10,000 an Anwaltskosten zusammen.

Es gibt außerdem praktische Probleme. Wenn man als kleines Boot eine größere Gruppe Flüchtlinge entdeckt wird es nicht funktionieren zu sagen es können nur 30 an bord kommen. Es werden alle kommen. Stabilität hin oder her. Außerdem, während die meisten freindlich sind muss man leider doch teilweise mit einen hohen Grad an aggressivität rechnen. Eine auseinandersetzung verliert man schnell.

Keiner muss sich bei der Seenotrettung selbst gefährden. Ein Ehepaar das alleine mit den Kindern unterwegs ist muss wahrscheinlich keine größere Gruppe an bord nehmen. Eine große Yacht mit professioneller crew, und bewaffneter Security, muss es definitiv.


Persönlich würde ich sagen das man schon eine moralische obligation hat -von der juristischen mal ganz abgesehen- einzugreifen. Ich mache aber keinen den Vorwurf der die region bewusst umschifft. Ich finde auch das es 2 paar Schuhe sind ob jemand unabsichtlich in Seenot gerät, oder es bewusst in kauf nimmt.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Ganz ehlich: Diejenigen, wo Flüchtlinge an Bord nehmen und nach Europa statt zurück nach Afrika befördern, sind die wahren Verbrecher.
Denn es hat sich unter den Flüchtlingen herumgesprochen, dass man nur einen Teil der Strecke im Boot zurücklegen muss und dann von Schiffen aufgenommen wird.
Wenn das einmal konsequent unterbeiben würde, bzw. alle wieder zurück gegbracht werden, dann würde der Strrom sofort aufhören und die Leute würden sich garnicht erst in Gefahr bringen. Alle Etrunkenen gehen zu 100% auf die Kappe der angeblichen Retter.
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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Und was mir noch mehr stinkt: dass hier im Forum inzwischen ungehindert rechter Müll hingekübelt wird.
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Fichtenmoped @ 13 Aug 2018, 07:56 hat geschrieben: Und was mir noch mehr stinkt: dass hier im Forum inzwischen ungehindert rechter Müll hingekübelt wird.
+1.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Fichtenmoped @ 13 Aug 2018, 07:56 hat geschrieben: Und was mir noch mehr stinkt: dass hier im Forum inzwischen ungehindert rechter Müll hingekübelt wird.
Das sehe ich generell problematisch und betrifft nicht nur dieses Forum.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Mark8031 »

Fichtenmoped @ 13 Aug 2018, 07:56 hat geschrieben: Und was mir noch mehr stinkt: dass hier im Forum inzwischen ungehindert rechter Müll hingekübelt wird.
+1. Und das auch noch unmoderiert.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sehe ich auch so, aber Moderation ist hier im Forum ja halbwegs Fremdwort und wenn geht es mehr um den Schutz von Firmengeheimnissen von Verkehrsunternehmen und ähnlichem.
Martin bemüht sich, kann alleine auch nichts machen.
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Beitrag von Martin H. »

Und dann geht's wieder gegen einen selber.
Die letzten Tage ist aber wieder einiges verschwunden, Reaktion der Betroffenen, keine.
Hier sehen ich jetzt noch keinen Grund einzugreifen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Verzeih, wenn Du das jetzt als gegen Dich aufgefasst hast.
Meine eigentliche Aussage Absicht war eigentlich, dass man Dich vielmehr von Seiten der Administration alleine lässt. Das Forum ist deutlich zu groß dafür, dass Du de facto den Laden alleine schmeisst.
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Beitrag von Auer Trambahner »

1. Wurde unter großem Geschrei der Verbleib von Politik im Forum gefordert.
2. Müßte dann auch einiges an Beiträgen unter der Gürtellinie von den vermeintlich dazu berechtigten moderiert werden.
3. Macht hinsichtlich 1. euern Scheiß doch alleine aus. Wir sind nicht dazu da, euch hinterherzuräumen.
4. Kein Bock je nach Bedarf der blöde Mod zu sein, der zu viel löscht.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Dann macht doch mal eine klare Ansage, was jetzt nun gilt und vielleicht wird das Geschrei kleiner. Es ist doch widersinnig, wenn zwar Politik erlaubt ist, aber das Allgemeine Politik in Deutschland Thema zu ist. Woraufhin sich die Wiederbetätigung in die bayrische Politik verlagert hat.

Stellt mal klare, verbindliche Regeln auf für das Forum und die Moderation. Das ist in meinen Augen das Haupt Manko.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Fichtenmoped @ 13 Aug 2018, 07:56 hat geschrieben: Und was mir noch mehr stinkt: dass hier im Forum inzwischen ungehindert rechter Müll hingekübelt wird.
Mich regen rechtsextreme Kommentare auch auf, aber worauf beziehst du dich?
Der Kommentar von 218 466 ist von der Meinungsfreiheit gedeckelt und diskutabel, vielleicht auch etwas abgemildert.
Ich denke 218 466 ist nicht gegen die Rettung der Menschen, das lese ich nirgends so raus.

Den Leuten muss geholfen werden, dazu gehört die Seenotrettung. Da muss auch die EU mehr machen.
Welchen Hafen man dann ansteuert ist strittig, da gibt es eben mehrere Ansichten, die sollte man akzeptieren, so lange man gemeinsam dabei bleibt, dass die Menschen gerettet werden müssen.

Schlimm ist es wenn Schiffe sich nicht mehr trauen die Leute aufzunehmen. Diese Leute müssen gerettet werden, das ist humanistische Verpflichtung!

Mich regt auf wenn da Leute absaufen, genauso regt mich natürlich auf wenn Leute mit Flammenwerfern sich Zutritt zu Ceuta verschaffen wollen. Es gibt auf allen Seiten Id... und überall sind nicht nur gute Leute dabei, da muss man dann eben differenzieren und schauen.
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Beitrag von rautatie »

Bitte zurückbleiben @ 13 Aug 2018, 12:00 hat geschrieben: Und damit ist zu dem Thema eigentlich alles gesagt!
In diesem Forum über Politik zu diskutieren scheint wahrlich keine gute Idee zu seien, weil gewisse Herren (Clookmaster) sofort einen Beißreflex bekommen,
Solche Beißreflexe kennt man übrigens auch sehr gut von rechtsaußenpositionierten Menschen.... ich denke da nur an die Art, wie in Österreich mit Wolfgang Ambros umgegangen wird. Wenn das kein rechter Beißreflex ist, dann weiß ich auch nicht...
Wo ist das Problem?
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Beitrag von rautatie »

Bitte zurückbleiben @ 13 Aug 2018, 12:00 hat geschrieben:
P.S. Ich öffne alle halbe Stunde den Währungsrechner und Vergleiche den Wert der Türkischen Lira mit dem Dollar. Dem Erdo geht bestimmt schon so dermaßen die Düse, was Trump nach dem Aufstehen twittert... :lol: („Was fällt das soll man auch noch stoßen!“ Friedrich Nietzsche)
Die Politik von Erdogan kann man meiner Ansicht nach gar nicht so eindeutig rechts versus links beurteilen. Auch mir als Nicht-Rechtem stößt Erdogan auf, weil er einen nationalpopulistischen Kurs fährt (im übrigen: meine Befürchtung ist, dass auch unsere AfD-Politiker am liebsten Erdogan-artig regieren würden. Da könnten wir vermutlich einige Dinge erwarten, die ganz ähnlich wären). Genaugenommen betreibt E. meinem Empfinden nach "rechte" Politik, was doch unseren Rechten gefallen müsste?
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Beitrag von Bitte zurückbleiben »

rautatie @ 13 Aug 2018, 11:23 hat geschrieben: Die Politik von Erdogan kann man meiner Ansicht nach gar nicht so eindeutig rechts versus links beurteilen.
Ich hatte nicht bewertet ob der Typ rechts oder links ist, ich freue mich nur, dass er offensichtlich in Trump seinen Meister gefunden hat. Der Typ ist ein Islamist wie er im Buche steht, „ Sie haben Dollar, aber wir haben Allah“, ist alles was im einfällt, während das Land mit Vollgas gegen die Wand gefahren wird.
Ich geh dann mal Mittag machen, aktuell gibt es 7,49 Türk Lirasi pro Euro, mal schauen wie es nach dem Essen aussieht, ob The Donald dann schon getwittert hat! :D
Mahlzeit
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bitte zurückbleiben @ 13 Aug 2018, 12:39 hat geschrieben: Ich hatte nicht bewertet ob der Typ rechts oder links ist, ich freue mich nur, dass er offensichtlich in Trump seinen Meister gefunden hat. Der Typ ist ein Islamist wie er im Buche steht, „ Sie haben Dollar, aber wir haben Allah“, ist alles was im einfällt, während das Land mit Vollgas gegen die Wand gefahren wird.
Ich geh dann mal Mittag machen, aktuell gibt es 7,49 Türk Lirasi pro Euro, mal schauen wie es nach dem Essen aussieht, ob The Donald dann schon getwittert hat! :D
Mahlzeit
Aber genau viele AgDler träumen doch auch davon, dass da so jemand "mit starker Hand" regiert. Wo ist denn da der Unterschied. Da muss man erstmal vor der eigenen Haustür kehren.

Die Lösung ist aber ein mehr an EU und nicht weniger wie hier manche träumen.
Das geht weder mit rechts- noch mit linksradikaler Fantasterei, das geht nur in der realistischen Mitte.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Bitte zurückbleiben @ 13 Aug 2018, 12:39 hat geschrieben: Der Typ ist ein Islamist wie er im Buche steht, „
Ich finde, er ist ein Nationalpopulist, wie er im Buche steht. Das geht mit und ohne Islam. Insofern finde ich die Tatsache, dass er und die meisten Türken Moslems sind, in diesem Fall nicht den entscheidenden Faktor. Genau denselben Regierungsstil gibt es auch mit christlicher und sonstiger religiöser, ideologischer oder nationalistischer Basis.... man beruft sich halt mal auf den heiligen Islam, das heilige Christentum, oder auf national-völkisches Gedankengut. Am Ende kommt aber irgendwie meistens etwas Ähnliches heraus: nationalistisch begeisterte Massen mit wedelnden Fahnen, Kampf gegen Presse und "Eliten", Schimpfen auf ausländische und andere feindliche Mächte, die einem angeblich Böses wollen, Drangsalieren und Wegsperren von Andersdenkenden, Reduzieren der Politik auf einfache Schlagwörter, ein "wir" gegen "die anderen".

Jedenfalls denke ich, dass die hiesigen AfD- und Pegida-Anhänger doch eigentlich von Erdogan und seiner Art zu regieren begeistert sein müssten, denn letztlich ist es doch ungefähr das, was man sich auch im eigenen Land wünscht, oder? (natürlich ohne Bezug zum Islam, aber ansonsten doch recht ähnlich).
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Beitrag von JeDi »

Auer Trambahner @ 13 Aug 2018, 09:38 hat geschrieben: Wir sind nicht dazu da, euch hinterherzuräumen.
Doch, genau dazu ist ein Moderator in einem moderierten Forum da. Wozu auch sonst, wenn nicht zum Moderieren?
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