Bitte zurückbleiben @ 27 Aug 2018, 12:45 hat geschrieben:Es ist RASSISTISCH wenn ich sage, dass ich finde, dass sich arabisch schrecklich anhört???
Bitte zurückbleiben @ 27 Aug 2018, 09:08 hat geschrieben:[...] arabischstämmige Herren mit orangenen Westen die untätig rumsitzen und sich in ihrer herrlich melodischen Sprache unterhalten, anstatt die Reisenden*innen zu unterstützen, [...]
Du hattest einen Scheißtag erlebt im SEV und warst angepisst. Verständlich.
Du hast zwei Menschen gesehen, die statt ihrer Arbeit nachzugehen lieber miteinander geschnakt haben. OK.
Welche Relevanz hat in dieser Schilderung die Erwähnung, dass sie „arabischstämmig“ seien, du also auf ihre Herkunft abzielst? Woher weißt du überhaupt, dass es Arabisch war und nicht wegen mir Aramäisch oder Persisch? Welche Relevanz hat die Hochrechnung dieser zwei Menschen auf ein Kollektiv mit ihrer Sprache, die sich „herrlich melodisch“ bzw. „schrecklich“ anhört?
Sie hat gar keine praktische Relevanz für das Erlebnis. Es findet aber eine implizite Abwertung einer fremden Gruppe statt aufgrund einer individuellen Erfahrung mit zwei Menschen, die stellvertretend für die ganze Gruppe stehen. Das ist Rassismus.
Bitte zurückbleiben @ 27 Aug 2018, 12:45 hat geschrieben:Sobald man generell Kritik an diesen Personen übt ist es sofort rassistisch?!?
Satzzeichen sind keine Rudeltiere.
Ansonsten gilt ganz einfach:
Kritik an konkretem Handeln -> kein Problem.
Kritik wegen Herkunft -> tendenziell rassistisch.
Heißt ganz einfach: Den beiden Menschen ankreiden, dass sie sich unterhielten statt ihren Job zu machen ist OK. Den beiden Menschen akreiden, dass sie sich in ihrer mutmaßlichen Muttersprache unterhielten ist nicht OK und zusammen mit der sinnfreien Anmerkung der „herrlich melodischen“ „Sprachmelodie“ rassistisch.
Genau so dein Chef: Kritisieren, weil Arbeit nicht gemacht OK. Irgendwas hinterschieben von wegen, Ihr Libanesen macht nie einen Job, ist tendenziell rassistisch.
---
TramBahnFreak @ 27 Aug 2018, 13:05 hat geschrieben:Ist ja schön wie hier mit Zahlen umanand geworfen wird.
Aber gibt's da auch irgendwelche Quellen oder ist das alles munteres Raten und genauso glaubwürdig wie wenn ich erzähle "113% aller Deutschen leben im Ausland"...?
Scheint sich tatsächlich auf eine acht Jahre alte (!) Meldung in der "Bild" zu beziehen. Der Bildblog hat
die Meldung auseinander genommen.
Kurzfassung: "Bild" titelte auf Seite 1 im November 2010 über "die bittere Wahrheit über Ausländer und Hartz IV" und hat innen die "Hartz-IV-Quote[n]" in einer Tabelle aufgelistet. Daher kommen die 90 Prozent. Klingt dramatisch - man könnte noch dazu erwähnen, dass gemäß dieser Tabelle 36.960 Libanesen in D leb(t)en.
Was nicht mehr im Artikel steht: Von diesen knapp 37.000 Menschen waren über 6.500 unter 15 Jahren und dürfen qua Schulpflicht gar nicht arbeiten; insgesamt 9.200 Menschen bzw. gut 25 Prozent waren nicht erwerbsfähig. Schließlich galt (und müsste gelten) für geduldete Asylbewerber auch noch die sog. Vorrangsregelung, wonach sie in den ersten vier Jahren ihrer Anwesenheit nur dann eine Arbeit aufnehmen dürfen, wenn sich für die Arbeitsstelle kein Deutscher bzw. EU-Ausländer finden lässt. Und das heißt wohlgemerkt nicht, dass ein Deutscher sich konkret um die Arbeit bewirbt, sondern dass die Aussicht auf "deutsche" Bewerber nicht gegeben ist. Kann man sich vorstellen, was für Arbeiten das sind und welche Bezahlung die dann bekommen.
Es gibt viele Gründe, die in eine hohe "Hartz-IV-Quote" münden, schlechte Qualifikation, sog. vererbte Armut, sofortiges Abgleiten in ALG II bei Arbeitslosigkeit, wenn die Anwartszeit und/oder die vorherige Lohnhöhe nicht für das ALG reicht, ...
Es bleibt wieder nur der statistische Taschenspielertrick übrig: Mit einer Prozentzahl alleine können auch Zwerge große Schatten werfen.
---
rautatie @ 27 Aug 2018, 13:15 hat geschrieben:Trotzdem finde ich, dass man sich keine neuen Freunde macht, wenn man bei jeder Gelegenheit erwähnt, wie schrecklich dieses Niederländisch, Chinesisch, Russisch, Portugiesisch, Dänisch, Bairisch, Sächsisch, Hessisch, etc. klingt...
Und fränkisch erst
