[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Der Bund Naturschutz ist für ein attraktives Nahverkehrsnetz um möcglichst viele Menschen auf die umweltfreundlichen ÖPNV-mittel zu bekommen. Und er bezweifelt eben, dass das die Beste Möglichkeit ist das zu schaffen. Noch dazu wenn man mit den anderen Alternativen evtl. mehr erreicht und weniger ausgibt, dann kann man zusätzlich noch das Geld in weitere Projekte stecken.

Für mich sind solche Stellungnahmen immer Hinweise, dass die Gutachten etc. halt doch nicht so eindeutig sind und auch ein wenig hingerechnet (um das mal vorsichtig auszudrücken). Der BUND hätte sonst überhaupt keinen Grund etwas zu sagen, wenn das die beste Möglichkeit wäre.

PS.: Ein paar schöne Schautafeln zur Verschlechterung und Verbesserung des Taktes im S-Bahn-Netz: PDF
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ist das PDF bei euch auch so komisch verschoben?
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Hot Doc @ 9 Feb 2010, 21:24 hat geschrieben: PS.: Ein paar schöne Schautafeln zur Verschlechterung und Verbesserung des Taktes im S-Bahn-Netz: PDF
Schön vielleicht, aber objektiv leider nicht. Die Nachteile werden möglichst breitgetreten, die Vorteile verschwiegen oder es wird versucht, sie ins Gegenteil zu verkehren. Nehmen wir uns die Seiten mal einzeln vor:

1: Ist es denn so schlimm, dass man von Gauting nicht mehr umsteigefrei zum Rosenheimer Platz kommt? Wohlgemerkt mit Umsteigen am selben Bahnsteig gegenüber und mit kaum Wartezeit? Dafür ist man schneller am Marienplatz oder am Ostbahnhof, das wird verschwiegen. Dann könnte man sich auch gleich darüber beschweren, dass man seit dem Fahrplanwechsel nicht mehr umsteigefrei von Herrsching nach Taufkirchen kommt...
2: Der 15-Minuten-Takt dürfte für Bahnhöfe wie Gernlinden oder Kirchseeon mehr als ausreichen, und er gilt immerhin nicht nur zur HVZ, wie der 10-Minuten-Takt.
3: Die Taktverschlechterungen im Spätverkehr wird man wohl kaum dem 2. Tunnel anlasten können. OK, wenn man tagsüber eine Taktverdichtung haben will, muss der Besteller wohl an anderer Stelle sparen. Das ist zwar nicht schön, aber wohl leider nicht zu vermeiden. Hoffentlich wird dieser Takt dann wenigstens etwas länger als heute gefahren.
4: Um nicht gänzlich parteiisch zu erscheinen, wollte man wohl auch ein paar grüne Punkte verteilen, versucht sie aber gleich wieder madig zu machen: der 15-Minuten-Takt ohne eigene S-Bahn-Gleise ist schlecht, weil der Fahrplan instabil wird. Kein Wort darüber, wie "stabil" der gerade vorhin gelobte 10-Minuten-Takt ist - der verkommt regelmäßig zum 5-15-oder-noch-schlimmer-Takt. Der 15-Minuten-Takt mit eigenen Gleisen ist aber auch schlecht, weil, wenn es eigene Gleise gibt, könnte man ja schon heute einen 10-Minuten-Takt anbieten. Ja, geht's noch?!

Ich bin ja wahrlich nicht ein großer Fan des 2. Tunnels, aber wenn die Tunnelgegner mit solchen zurechtgebogenen "Fakten" versuchen, Volksverdummung zu betreiben, platzt mir der Kragen :angry:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

sorry Rob, aber umsteigen ist immer mit mindestens 5 Minuten Wartezeit verbunden. Ich kann es durchaus nachvollziehen, das man sich da aufregt. Würde ich in Gauting wohnen und man nimmt mir die Direktverbindung, würde ich schlicht aufs Auto umsteigen. Punkt.
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Beitrag von andreas »

Lazarus @ 10 Feb 2010, 00:22 hat geschrieben: sorry Rob, aber umsteigen ist immer mit mindestens 5 Minuten Wartezeit verbunden. Ich kann es durchaus nachvollziehen, das man sich da aufregt. Würde ich in Gauting wohnen und man nimmt mir die Direktverbindung, würde ich schlicht aufs Auto umsteigen. Punkt.
genau, du fährst dann mit dem Auto zum Stachus....

trotzdem, im Prinzip ist dann der 2. Tunnel auch nicht mehr viel anders für nicht wenige Fahrgäste als der Vorschlag, Linien zu schaffen wie Grafing - Deisenhofen oder Flughafen - Neufahrn - Maisach (nur beispiele) - wenn man ohnehin für einige nicht ganz unwichtige Ziele umsteigen muß und für andere von - 50 m sich nach oben bewegen muß, dann würde es mich garnicht wundern, wenn sich die Tunnel 2 Züge beim Bahnsteigleichenumsteigen zügig in die Züge für Tunnel 1 entleeren.

Ich finde die ganze Sparstamm2 Planung mehr als fragwürdig und daß man jetzt nichtmal mehr den 10 Minutentakt plant macht das ganze noch schwachsinniger.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

rob74 @ 9 Feb 2010, 22:33 hat geschrieben:Schön vielleicht, aber objektiv leider nicht. Die Nachteile werden möglichst breitgetreten, die Vorteile verschwiegen oder es wird versucht, sie ins Gegenteil zu verkehren.
...
Ich bin ja wahrlich nicht ein großer Fan des 2. Tunnels, aber wenn die Tunnelgegner mit solchen zurechtgebogenen "Fakten" versuchen, Volksverdummung zu betreiben, platzt mir der Kragen :angry:
Eine wirklich objektive Bewertung im Vorfeld abzugeben wäre ein Widerspruch in sich. Bereits durch die Wertung klassifiziert man eine Auswirkung als positiv oder negativ, je nachdem aus welcher Perspektive man auf die Auswirkung schaut.
Wieso sollte zum Beispiel die Tatsache, dass ich von Mammendorf nach Marienplatz schneller bin, wenn ich eigentlich nur von Mammendorf nach Esting fahren möchte, und das auf direktem Weg nicht mehr funktioniert, objektiv als positiv bewertet werden?

Und wenn man als Folge den Tunnelgegnern Volksverdummung mit zurechtgebogenen Fakten unterstellt, würde mich ganz objektiv schonmal interessieren, warum ein zweiter Tunnel notwendig sein sollte, wenn im Ergebnis in einem S-Bahnnetz auf einer Linienstrecke nicht mehr von jeder Station zu jeder Station ohne Umsteigen gefahren werden kann und zudem eine deutliche Taktverdünnung stattfindet.
Hier biegen sich nach dem Gleichbehandlungsgrundsatz die Tunnelbefürworter die Fakten genauso zurecht.

Die zweite Stammstrecke wird mir viel zu sehr auf die heutige Verkehrs- und Finanzsituation bezogen diskutiert. Die Erfolgsgeschichte, die die Münchner S-Bahn seit 1972 geschrieben hat verdient eine Fortsetzung. Dafür muss man allerdings eine zukunftsorientierte Planung der 2. Stammstrecke und keine "Sparversion superlight-light" betreiben und nicht noch damit argumentieren, dass ja heute an der einen oder anderen Station ein 15-Minutentakt durchaus reichen würde, als Ersatz für einen bestehenden 10-Minutentakt.
Die bereitwillige Aufgabe etablierter Leistungen trotz einer Kapzitätserweiterung durch eine zweite Stammstrecke ist grotesk.
So blutet das Nahverkehrssystem S-Bahn sehr schnell aus und irgendwann kann man sich dann freuen, wenn zwischen Marienplatz und Hauptbahnhof stündlich eine S-Bahn fährt.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Woodpeckar @ 10 Feb 2010, 08:34 hat geschrieben:Wieso sollte zum Beispiel die Tatsache, dass ich von Mammendorf nach Marienplatz schneller bin, wenn ich eigentlich nur von Mammendorf nach Esting fahren möchte, und das auf direktem Weg nicht mehr funktioniert, objektiv als positiv bewertet werden?
Weil es deutlich mehr Leute gibt, die von Mammendorf zum Marienplatz wollen als von Mammendorf nach Esting? Die Sicht dessen, der von Mammendorf nach Esting will, oder von Gauting zum Rosenheimer Platz, ist subjektiv. Um objektiv zu sein, muss man die Gesamtsituation betrachten. Klar gibt es bei solchen Umstellungen immer Gewinner und Verlierer, und mag sein dass ein paar Leute dadurch auch aufs Auto umsteigen - wenn aber in der Summe mehr vom Auto auf die S-Bahn umsteigen als umgekehrt, ist die Maßnahme trotzdem positiv. Darum sollte es in der Debatte gehen, nicht darum, zu zählen, wievielen Bahnhöfen Nachteile entstehen und diese dann aufzubauschen.
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

rob74 @ 10 Feb 2010, 08:54 hat geschrieben:Die Sicht dessen, der von Mammendorf nach Esting will, oder von Gauting zum Rosenheimer Platz, ist subjektiv. ... Darum sollte es in der Debatte gehen, nicht darum, zu zählen, wievielen Bahnhöfen Nachteile entstehen und diese dann aufzubauschen.
Die Gewinner dürfen also himmelhoch jauchzen und die Verlierer haben gefälligst die Klappe zu halten... :ph34r:
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Beitrag von andreas »

rob74 @ 10 Feb 2010, 08:54 hat geschrieben: Weil es deutlich mehr Leute gibt, die von Mammendorf zum Marienplatz wollen als von Mammendorf nach Esting? Die Sicht dessen, der von Mammendorf nach Esting will, oder von Gauting zum Rosenheimer Platz, ist subjektiv. Um objektiv zu sein, muss man die Gesamtsituation betrachten. Klar gibt es bei solchen Umstellungen immer Gewinner und Verlierer, und mag sein dass ein paar Leute dadurch auch aufs Auto umsteigen - wenn aber in der Summe mehr vom Auto auf die S-Bahn umsteigen als umgekehrt, ist die Maßnahme trotzdem positiv. Darum sollte es in der Debatte gehen, nicht darum, zu zählen, wievielen Bahnhöfen Nachteile entstehen und diese dann aufzubauschen.
und objektiv wirds so laufen, daß die, die zum Marienplatz wollen bei Bahnsteiggleichen umsteigen in Laim in den Zug wechseln werden, der über Stamm 1 fährt, weil der Zeitvorteil, den man hat, daß man schneller am Marienhof ist, dadurch aufgebraucht wird, daß man50 m tief ist und 300 m vom eigentlichen Marienplatz und der Fußgängerzone weg ist.
Genauso wirds auch mit den Fahrgästen zum Stachus, Isartor und Rosenheimer Platz laufen.
meine subjektive Meinung ist, daß man sich mit der Stamm 2 in der momentanen Betriebsplanung einen Bärendienst erweist und damit Stamm 1 mehr belastet als entlastet
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Woodpeckar und andreas haben vollkommen recht. Mit dieser ultralighten Stamm2 wird man die mehrgewonnenen Fahrgäste aus den Außenbereichen auch wieder in den Stamm1 schicken. Wer will schon 50m Höhe und 300m Fußweg zum Marienplatz überwinden? Da steig ich doch lieber gemütlich in Laim bzw. am Leuchtenbergring in die andere S-Bahn um und bin effektiv schneller. Dass ganze Linien nur durch den Stamm2 fahren sollen kann ich mir nur damit erklären dass überhaupt jemand "freiwillig" seine Fahrt in 50m Tiefe beginnen soll.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Viele Leute würde eine neue Stamm also nur als viergleisige Erweiterung der alten Stamm-1 akzeptieren und fast immer in die Stamm-1 umsteigen? Na, dann kann man es ja gleich lassen und nur einen veirgleisigen Ausbau Laim - DonnersbergerBrücke für Westverstärker zum Hbf bauen oder alternativ die S17 Laim-Heimeranplatz. :lol:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich finde es albern, auf Rob rumzuhacken. Wer die Diskussion ein wenig verfolgt hat, weiß dass er eigentlich kein Tunnelbefürworter ist. Aber er hält im Gegensatz zu einigen hier Augenmaß.
Die 50 m Tiefe entbehren jeder Grundlage, die Stamm2 ist als Bauwerk in etwa vierzig Meter tief, der tiefste Bahnsteig meines Wissens nach ca 38m unter Geländemittel. Das sind dann zum Sperrengeschoss, wo die Leute verteilt werden dann 31 m. Damit ist die Stamm2 nicht sensationell tiefer als die U4/5 am Stachus (Bahnsteig ca 25m unter Geländekante), welche übrigends auch ein wenig nördlicher als der Stachus liegt. Sicherlich ist die Lage der U-Bahn am Stachus alles andere als ideal und ist der mehrmaligen Umplanung geschuldet. Aber auch wenns nicht toll ist, ich habe bisher von niemand gehört, der die U-Bahn am Stachus meidet und ein paar Meter mehr machen den Kohl auch nimmer fett.
Ich selbst sehe den Tunnel auch nicht Ideallösung aber als den Spatz in der Hand. Wer sagt der Spatz ist teuer, mir sind 1.6 Mrd für den Tunnel lieber als das Geld für irgendeine Autobahn ins nichts zu verschwenden. Und es gibt zur Zeit keine Alternative mit brauchbarer Realisierungschance. Bedenkt bitte, dass der Südring auch nur mit einem Expresskonzept in die Nähe der 1 im NKF kommt. Mal sehen ob Nordring light auf >1 kommt.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Iarn @ 10 Feb 2010, 11:21 hat geschrieben: Und es gibt zur Zeit keine Alternative mit brauchbarer Realisierungschance. Bedenkt bitte, dass der Südring auch nur mit einem Expresskonzept in die Nähe der 1 im NKF kommt.
... und mit ebenfalls UMSTEIGEZWANG - nicht zu vergessen ... :rolleyes:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

also die Tiefe einzelner Stationen seh ich net so als Problem, das lässt sich mit schnellen Aufzügen lösen. Eher schon, das man nimmer alle Stationen im Innenraum mit einmaligen Umsteigen erreichen kann.
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Beitrag von Bayernlover »

Gut, ich mein die Stamm2 geht wenigstens in die Innenstadt, ganz im Gegensatz zum Südring. Prüfen sollte man vielleicht ob der Nordtunnel nicht vielleicht doch als die bessere Alternative dasteht. Geht man davon aus, dass der Geltendorfer sowie der Neufahrner Ast mal in den Genuss des Takt10 kommen, hat man aus dem Westen ohne S7/27 immerhin auch 33 Bahnen/h. Das sollte das absolute Maximum darstellen. Oder man schickt eine Linie aus dem Westen noch in den Nordtunnel, bloß dann ist das Geschrei auf diesem Ast wieder riesig...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

andreas @ 10 Feb 2010, 08:04 hat geschrieben: Ich finde die ganze Sparstamm2 Planung mehr als fragwürdig und daß man jetzt nichtmal mehr den 10 Minutentakt plant macht das ganze noch schwachsinniger.
Was mich immer ein bisschen stört ist, dass beim Express-Konzept immer nur die Leute an den Innenstadtnahen Bahnhöfen betrachtet werden - der Vorteil, den das Expresskonzept für weiter draußen wohnende bringen kann, wird aber völlig unterschlagen. In die Karte mit den Taktverschlechterungen gehören also auch Punkte rein für alle Bahnhöfe, die damit deutlich schneller an die Innenstadt angeschlossen sind.
Bayernlover @ 10 Feb 2010, 10:24 hat geschrieben:Woodpeckar und andreas haben vollkommen recht. Mit dieser ultralighten Stamm2 wird man die mehrgewonnenen Fahrgäste aus den Außenbereichen auch wieder in den Stamm1 schicken.
Ist da der Südring besser?
Wer will schon 50m Höhe und 300m Fußweg zum Marienplatz überwinden? Da steig ich doch lieber gemütlich in Laim bzw. am Leuchtenbergring in die andere S-Bahn um und bin effektiv schneller. Dass ganze Linien nur durch den Stamm2 fahren sollen kann ich mir nur damit erklären dass überhaupt jemand "freiwillig" seine Fahrt in 50m Tiefe beginnen soll.
Also für die Umsteiger zur U3/6 isses schonmal völlig egal, die haben keinerlei Nachteile. Was die Höhe betrifft: Das sind vielleicht 20 Sekunden längere Rolltreppenzeit als bisher bei der U3/6 - das sollte wohl aushaltbar sein.
Lazarus @ 10 Feb 2010, 12:03 hat geschrieben:Eher schon, das man nimmer alle Stationen im Innenraum mit einmaligen Umsteigen erreichen kann.
Meinst Du ohne Umsteigen? Und: Sind der Rosenheimerplatz und das Isartor wirklich so wesentlich?

Zum Thema Stachus muss ich die Planer aber mal nochmal kritisieren: Zur Anbindung vom Stachusbauwerk an den Hauptbahnhof fehlen nur wenige Meter Fußgängertunnel, ein Ausgang der Stammstrecke kommt vielleicht 20m vor einem Aufgang vom Stachusbauwerk raus. De Fakto hat der Stachus also durchaus seine Anbindung an die 2. Stammstrecke, leider aber eben mit einmal mehr Rolltreppe fahren als nötig.
Bayernlover @ 10 Feb 2010, 12:19 hat geschrieben:Gut, ich mein die Stamm2 geht wenigstens in die Innenstadt, ganz im Gegensatz zum Südring. Prüfen sollte man vielleicht ob der Nordtunnel nicht vielleicht doch als die bessere Alternative dasteht.
Beim Nordtunnel werden noch mehr etablierte Verbindungen zerstört, die Anbindung an die U3/6 Süd geht sogar vollständig verloren, auch am Ostbahnhof kommt man nicht mehr vorbei. Wo sind die Vorteile?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Die Frage ist nur, ob der Nutzen der Stamm2 mit diesem Konzept so groß ist. Mir missfällt z.B. der teilweise Wegfall des Takt10, oder auch die abenteuerlichen Fahrplantabellen an den Bahnhöfen wo eine normale sowie eine Express-S-Bahn hält. Meiner Meinung nach machen 6 Fahrten pro Stunde nur Sinn, wenn sie auch einen richtigen Takt haben, und nicht solche Experimente wie '03 '15 '18 '33 '45 '48. Wer will sich sowas merken?(Außer uns Freaks natürlich ;) )
Also: Anderes Konzept, sonst sind die Milliarden echt an der falschen Stelle investiert.
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Beitrag von ubahnfahrn »

Bayernlover @ 10 Feb 2010, 13:49 hat geschrieben: Die Frage ist nur, ob der Nutzen der Stamm2 mit diesem Konzept so groß ist. Mir missfällt z.B. der teilweise Wegfall des Takt10, oder auch die abenteuerlichen Fahrplantabellen an den Bahnhöfen wo eine normale sowie eine Express-S-Bahn hält. Meiner Meinung nach machen 6 Fahrten pro Stunde nur Sinn, wenn sie auch einen richtigen Takt haben, und nicht solche Experimente wie '03 '15 '18 '33 '45 '48. Wer will sich sowas merken?(Außer uns Freaks natürlich ;) )
Also: Anderes Konzept, sonst sind die Milliarden echt an der falschen Stelle investiert.
Obermenzing, daß ja bekanntlich an der S2-West liegt, behält doch mangels Expresswürdigkeit seinen Takt10 - also für Dich paßts doch :rolleyes:

Und ein Takt10 bringt nur was, wenn die weiteren Stationen auch ganztags durchgehend einen Takt20 haben und nicht einen genausowenig merkbaren Takt20/40.
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 10 Feb 2010, 12:51 hat geschrieben:Beim Nordtunnel werden noch mehr etablierte Verbindungen zerstört, die Anbindung an die U3/6 Süd geht sogar vollständig verloren, auch am Ostbahnhof kommt man nicht mehr vorbei. Wo sind die Vorteile?
Naja der Nordtunnel ist was die U3/U6 angeht etwa wie der Südring , man verbessert es in die eine Richtung zulasten der anderen. Wenn man nur die S7/27 durch den Nordtunnel schickt, wären sogar U3/6 Nord und Süd gut angebunden. Ich bin kein großer Fan des Nordtunnels, aber so schlimm seh ich das nicht.
Wo Du recht hast ist der Ostbahnhof. Wenn auf Stamm1 alles dicht ist, kommt immer noch keiner aus dem Osten in die Stadt (wobei ich beim hypothetischen Fall Nordtunnel satt der U9 eine Spange Freiheit - Max Weber Platz vorschlagen würde, was aber im Störfall nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist).
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 10 Feb 2010, 14:07 hat geschrieben: Wenn man nur die S7/27 durch den Nordtunnel schickt, wären sogar U3/6 Nord und Süd gut angebunden. Ich bin kein großer Fan des Nordtunnels, aber so schlimm seh ich das nicht.
Wenn man nur die S7 in den Nordtunnel schickt, hat man aber kaum Entlastungswirkung, weil man ausgerechnet nur die Linie loswird, die eh nicht verdichtet werden soll. Um durch den Nordtunnel eine 2. Stammstrecke zu ersetzen müsste man schon mindestens 4 Linien im 20er-Takt dort einplanen, eigentlich sogar 5 (Ziel ist ja mindestens auf 24 Züge pro Stunde runterzukommen).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 10 Feb 2010, 13:49 hat geschrieben:Die Frage ist nur, ob der Nutzen der Stamm2 mit diesem Konzept so groß ist. (...)
Also: Anderes Konzept, sonst sind die Milliarden echt an der falschen Stelle investiert.
Die Frage ist nicht ob, denn sie ist definitiv mit einem: "JA!" beantwortet worden, und zwar von den Verantwortlichen! Wieso sonst hat dieser Mitfall-6 den Vorzug bekommen? Die Frage ist höchstens wieso der Takt-15-Express so viel besser als Takt-10 ist, dass nur so die Stamm-2 realisierbar ist. Liegt das am Express, an Außenstrecken im Takt-15, an nicht mehr für notwendig befundenen Ausbauten der Außenstrecken, gekoppelt an den Takt-15, an besseren Tagesangeboten? Takt-15 auf S1,4,6-West wäre auch mit Takt-10 auf S2,3,5-West (S7-Takt-20) kombinierbar, bessere Tages- oder sonstwie-Angebote auch mit als HVZ-Takt-10, NVZ-Takt-15. Expresse wären auch im Takt-20 möglich, zusätzlich zu Takt-10 oder 20 ...
Mir missfällt z.B. der teilweise Wegfall des Takt10, oder auch die abenteuerlichen Fahrplantabellen an den Bahnhöfen wo eine normale sowie eine Express-S-Bahn hält. Meiner Meinung nach machen 6 Fahrten pro Stunde nur Sinn, wenn sie auch einen richtigen Takt haben, und nicht ...
Dann scheißt der entsprechende Fahrgast halt auf den Express und nimmt nur immer nur die Takt-15-S-Bahn. Soll er halt nur 4 statt 6 Fahrten/h warnehmen. Der Express ist für die äußeren Bereiche da! Ist genauso wie beim 3/7er-Takt zwischen Hauptbahnhof und Kolumbusplatz auf der U1/2.
ubahnfahrn @ 10 Feb 2010, 14:00 hat geschrieben:Obermenzing, daß ja bekanntlich an der S2-West liegt, behält doch mangels Expresswürdigkeit seinen Takt10 - also für Dich paßts doch
Das verstehe auch wer wolle. Dachau-Petershausen und Dachau-Altomünster sind meiner Ansicht nach expresswürdig per exellance. Das wäre dann eine S-Bahn im Takt-15 bis Dachau, und zwei Express im Takt-30 für Alles hinter Dachau.
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Beitrag von Bayernlover »

Ja genau, er sch**** auf die 2 zusätzlichen S-Bahnen, genau das ist der Punkt! Und damit habe ich eben keine 6 Fahrtmöglichkeiten mehr, sondern nur 4. Verschlechterung par excellence (so wird das geschrieben ;) ).

Und warum Mitfall 6 den Vorzug bekommen hat? Nunja, die anderen geprüften Varianten waren keinen Deut besser?
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Beitrag von JeDi »

Bayernlover @ 10 Feb 2010, 16:14 hat geschrieben: Ja genau, er sch**** auf die 2 zusätzlichen S-Bahnen, genau das ist der Punkt! Und damit habe ich eben keine 6 Fahrtmöglichkeiten mehr, sondern nur 4. Verschlechterung par excellence (so wird das geschrieben ;) ).
Falsch. Er scheißt auf die 4 Takt-S-Bahnen und nimmt nur den schnellen Zug.
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Beitrag von Bayernlover »

JeDi @ 10 Feb 2010, 16:46 hat geschrieben: Falsch. Er scheißt auf die 4 Takt-S-Bahnen und nimmt nur den schnellen Zug.
Sind dann 2 Möglichkeiten. Also nimmt er doch das Auto.
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Beitrag von Naseweis »

Bayernlover @ 10 Feb 2010, 16:14 hat geschrieben: Und warum Mitfall 6 den Vorzug bekommen hat? Nunja, die anderen geprüften Varianten waren keinen Deut besser?
Und was wird dann die ganze Zeit nach Takt-10/20 hier geschrien, obwohl es schlechter ist? Ich gehe doch stark davon aus, dass das geprüft wurde.
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Beitrag von Bayernlover »

Naseweis @ 10 Feb 2010, 17:09 hat geschrieben: Und was wird dann die ganze Zeit nach Takt-10/20 hier geschrien, obwohl es schlechter ist? Ich gehe doch stark davon aus, dass das geprüft wurde.
Ich find grad das PDF nicht, wo die verschiedenen Betriebskonzepte drin sind. Ist der Takt10/20 auch dabei?
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Beitrag von ET 423 »

Woodpeckar @ 10 Feb 2010, 08:34 hat geschrieben: Die bereitwillige Aufgabe etablierter Leistungen trotz einer Kapzitätserweiterung durch eine zweite Stammstrecke ist grotesk.
Das möchte ich mal aufgreifen. Ich finde es nicht nur grotesk, sondern pervers, daß man auf allen Takt10-Linien eine Verschlechterung durch Expresse wieder gut machen will. Und wie schon gesagt: Einen Takt15 mit Expressen kann sich doch kaum einer merken. Noch dazu: Mit welcher Berechtigung erhalten die am Fahrgast schwächsten Außenbahnhöfe einen Express in die Innenstadt? Denn kaum steigt die Fahrgastzahl, fährt der Express durch - ganz großes Kino! <_< :blink:
Naseweis @ 10 Feb 2010, 17:09 hat geschrieben: Und was wird dann die ganze Zeit nach Takt-10/20 hier geschrien, obwohl es schlechter ist? Ich gehe doch stark davon aus, dass das geprüft wurde.
Was ist daran schlechter? Ein Betriebskonzept, das sich seit 1972 etabliert und aufgebaut hat, kann so schlecht nicht sein, oder? Oder willst du sagen, daß wir seit 38 Jahren mit einem schlechten Kompromiß durch die Lande fahren und alle nur sehnsüchtig auf Takt15 warten??
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
andreas
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Beitrag von andreas »

der ganze Punkt ist doch eigentlich der - die S-bahn braucht im stadtnahen Bereich tagsüber einen durchgängigen 10 Minutentakt.
Und wenn man den mit Stamm 2 nicht hinkriegt, wozu brauch ich dann Stamm 2?
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 10 Feb 2010, 17:58 hat geschrieben: der ganze Punkt ist doch eigentlich der - die S-bahn braucht im stadtnahen Bereich tagsüber einen durchgängigen 10 Minutentakt.
Und wenn man den mit Stamm 2 nicht hinkriegt, wozu brauch ich dann Stamm 2?
So oder so ähnlich - Stamm2 braucht es schon, nur halt mit nem vernünftigen Konzept.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Münchner U-Bahnfan
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Beitrag von Münchner U-Bahnfan »

sind dafür überhaupt genug Züge vorhanden, wenn man in der HVZ die Linien im 20 Min-Takt dann im 15 Takt fahren lässt zusätzlich zu den 10 Minutentakt auf manchen Linien (gibt es da jetzt nicht schon Engpässe)

Gruß Münchner U-Bahnfan
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