MVG vs. MVV

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Flo_K @ 16 Jun 2012, 22:05 hat geschrieben:
JeDi @ 16 Jun 2012, 21:36 hat geschrieben:
Zumindest bis Tölz geht er doch schon :)
Bis Mering auch... (Bus) ;)
Tölz ebenfalls ohne Schiene...
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 16 Jun 2012, 22:34 hat geschrieben:
Flo_K @ 16 Jun 2012, 22:05 hat geschrieben:
JeDi @ 16 Jun 2012, 21:36 hat geschrieben:
Zumindest bis Tölz geht er doch schon :)
Bis Mering auch... (Bus) ;)
Tölz ebenfalls ohne Schiene...
Ich finde es einfach traurig, wie vehement sich die MVG gegen eine Ausweitung des MVV-Raums sperrt. Hamburg hat ja auch bewiesen, dass eine Ausweitung sogar ohne Einnahmeausfall geschehen kann. Es ist einfach lächerlich, wenn man nicht mal zum Ammersee (West/Südufer) oder Tegernsee mit dem MVV-Ticket kommt und irgendwelche abstrusen Kombitickets lösen muss. Es ist lächerlich, wenn man nach Dorfen oder Tölz umständlich mit dem Bus kommt, mit der Bahn aber nicht. Besonders abstrus ist es z.B. für Pendler aus Taufkirchen/Vils: die haben gleich 3 Zeitkarten - einmal MVV bis Dorfen, dann DB bis Markt Schwaben, und dann nochmal MVV. Ein Irrsinn.
Vielleicht wäre es sinnvoller, statt immer noch einen Ring dranzuhängen, gleich einen neuen Süddeutschen Verkehrsverbund einzuführen (ähnlich VGN), der von der Donau bis zu den Alpen reicht.
So ähnlich geschah es ja in Frankfurt, wo der FVV aufgelöst wurde und ein neuer, viel größerer, RMV eingeführt wurde, mit neuem Personal und anderen Strukturen. Aber dann muss auch die MVG anerkennen, dass München nicht der Nabel der Welt ist.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es klingt nach "Meinungsverschiedenheiten". Das König mehr haben will ist ja auch irgendwie verständlich da viele Pendler von draußen in die Innenstadt fahren und somit zur Überlastung in der Innenstadt führen. Wenn schon die Umlandgemeinden nicht bereit sind Tangenten anzubieten, so sollen sie doch wenigsten München helfen.
Aber dann muss auch die MVG anerkennen, dass München nicht der Nabel der Welt ist.
München ist aber leider der Nabel des MVV...was ja zu den ganzen Problemen führt...

Es ist eigentlich nichts weiter als die Problematik der zweiten Stammstrecke, bloß auf einer anderen Ebene.
Eigentlich einfach nur traurig! :ph34r: :ph34r:

ÖPNV wird wohl in München, oder zumindest im Umland nicht wirklich groß geschrieben wenn es um Kostenbeteiligungen geht...
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Flo_K @ 16 Jun 2012, 21:05 hat geschrieben:
JeDi @ 16 Jun 2012, 21:36 hat geschrieben:
Zumindest bis Tölz geht er doch schon :)
Bis Mering auch... (Bus) ;)
Mering ist durch die Einstellung der Buslinie dorthin wieder rausgeflogen.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich finde es einfach traurig, wie vehement sich die MVG gegen eine Ausweitung des MVV-Raums sperrt.
Macht ja nichts, wenn zumindest unser Landkreis den MVV auch so gut wie einstimmig ablehnt... :rolleyes: <_<
Vielleicht wäre es sinnvoller, statt immer noch einen Ring dranzuhängen, gleich einen neuen Süddeutschen Verkehrsverbund einzuführen (ähnlich VGN), der von der Donau bis zu den Alpen reicht.
Dann lieber gleich einen Bayerntarif wie in Berlin/Brandenburg. Diese Verbünde sind ja im Grunde schon verkehrsplanerische Kleinstaaterei, die man ganz normalen Leuten oft nur schwer vermitteln kann. Überall gibt's andere Tickets mit anderen Regeln, andere Linienpläne, etc. Das Bayern-Ticket ist ja ein sehr guter Anfang, die Tageskarte dieses Bayern-Verbunds gibt's ja damit quasi schon. Ich bin eh schon lange dafür, dass auch wichtige Buslinien auf BEG-Ebene geplant (und auch finanziert!) und mit ins "Eisenbahnnetz" integriert werden, so Sachen wie Freising - Mainburg oder Petershausen - Schrobenhausen. Nur weil auf den Strecken keine Gleise liegen, können die ja trotzdem genauso wichtig sein wie so manche Bahnstrecke, die halt zufällig überlebt hat. Es ärgert mich schon lange, dass solche Buslinien (so 'ne Art Metrobus für Überlandstrecken) heute nur in den lokalen Verbundkarten (wenn vorhanden) drin sind, aber nicht in der Streckenkarte Bayern. Grafing - Wasserburg ist drin, weil da Schienen liegen und die BEG zuständig ist, Freising - Mainburg als Buslinie aber nicht, obwohl ich letzterer mindestens die selbe Wichtigkeit im Netz zusprechen würde.

Mit einem großen Bayernverbund könnte man u.a. solche Fehler wieder beheben. Ende der 80er Jahre waren Bahnstrecken und Bahnbusse mal in einer gemeinsamen Streckenkarte drin...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Was nützt ein Bayernverbund, wenn dann die BC mutmaßlich deutlich abgewertet wird? Ich persönlich mag diese Monsterflächenverbünde nich, sondern halte eine Begrenzung auf das lokale Einpendlergebiet für sinnvoll.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 17 Jun 2012, 13:10 hat geschrieben: Was nützt ein Bayernverbund, wenn dann die BC mutmaßlich deutlich abgewertet wird? Ich persönlich mag diese Monsterflächenverbünde nich, sondern halte eine Begrenzung auf das lokale Einpendlergebiet für sinnvoll.
Ist doch wurscht? Die allermeisten Verbünde haben mit 4er-Tickets, Punktekarten o.Ä. attraktive Angebote für die "Bahncard-Zielgruppe" - ganz ohne Zwangsabo.
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Beitrag von DumbShitAward »

JeDi @ 17 Jun 2012, 13:23 hat geschrieben: Ist doch wurscht? Die allermeisten Verbünde haben mit 4er-Tickets, Punktekarten o.Ä. attraktive Angebote für die "Bahncard-Zielgruppe" - ganz ohne Zwangsabo.
Das mag ja sein, aber es schmälert den Wert der BC in so fern, dass die dann im Extremfall nur noch im Fernverkehr gültig wäre.

Meine Hausstrecke kostet derzeit mit BC50 17€ und ein paar Cent. Das BaWü-Ticket wäre auch nur ein paar Euro teurer (nennenswerten FV gibts da nicht), also würde sich eine BC50 nie im Leben lohnen. Sobald ich aber mal anderswo hinfahre löhne ich dann aber richtig. Selbst bei einer erheblichen Preissenkung wird die BC dann in der Amortisierung teurer wenn ich im Regionalverkehr keinen Rabatt mehr bekäme (denn darauf läufts ja faktisch hinaus).
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von bayerhascherl »

Man muss sich vor Augen halten wie riesengroß der Freistaat Bayern ist. Ein Staatsverbund von Aschaffenburg bis Passau ist daher aus vielerlei organisatorischen und finanziellen Gründen unmöglich aber auch nicht wünschenswert. Innerhalb von Verkehrsverbünden gibt es auch immer Quersubventionen und man kann Pendlern in Ballungsräumen nicht vermitteln wieso sie die Busse in sehr ländlichen Regionen mitbezahlen sollten. Föderalismus heißt dass alles auf so niedriger, direkter, unmittelbarer, Ebene wie nur irgend möglich gemacht wird. Um Hirarchien klein zu halten, auf differenzierte Bedürfnisse auch differenziert eingehen zu können. Ich weiss nicht woher dieser Fetisch für Zentralismus und möglichst große Einheiten und Zusammenschlüsse in Deutschland immer kommt.
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 17 Jun 2012, 13:47 hat geschrieben: Das mag ja sein, aber es schmälert den Wert der BC in so fern, dass die dann im Extremfall nur noch im Fernverkehr gültig wäre.
Das Verhalten der DB legt jedoch den Schluss nahe, dass das so gewünscht ist.
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 13:54 hat geschrieben: Innerhalb von Verkehrsverbünden gibt es auch immer Quersubventionen und man kann Pendlern in Ballungsräumen nicht vermitteln wieso sie die Busse in sehr ländlichen Regionen mitbezahlen sollten.
Warum eigentlich? Die Anwendung eines Tarifes hat eigentlich nur recht wenig mit der Finanzierung der entsprechenden Busse zu tun. Übrigens - im ländlichen Raum werden sehr viel mehr Buslinien eigenwirtschaftllich betrieben, als in der Stadt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Eine Tarifeinheit Bayern wäre sicher nett, die Frage ist nur wie man das ganze am besten organisiert...
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Beitrag von bayerhascherl »

Jean @ 17 Jun 2012, 14:09 hat geschrieben: Eine Tarifeinheit Bayern wäre sicher nett, die Frage ist nur wie man das ganze am besten organisiert...
Wäre es eben nicht. Meinetwegen kann man die "Plattform Bayernticket" noch weiter ausbauen. Hat ja den selben Effekt den man sich hier wünscht.

Aber ein kleines Praxisbeispiel. Es gibt eine augsburger Vorstadt mit dem Namen Gersthofen. Sehr wohlhabende Kleinstadt in der die Steuereinnahmen seit jeher sprudeln, trotz hoher Investitonen hat man 40-50 Mio. Euro auf der hohen Kante und natürlich keinerlei Schulden. Man betreibt dementsprechend auch eine kleine eigene Busflotte, die sich auch optisch komplett von den Stadtwerken Augsburg und dem restlichen AVV abhebt, die "grünen Busse". Aber weil man in den AVV eingebunden ist kann man, auch wenn man das Geld hätte, natürlich nicht alles machen was man gerne machen würde. Beispielsweise lehnt es der AVV ab dass selbst während der umfangreichen Bauarbeiten in Augsburg die gersthofer Busse wieder bis ins augsburger Zentrum durchfahren dürfen, also vorübergehend. Nein, sie müssen weiter an der augsburger Stadtgrenze "gebrochen" werden, die Gersthofer müssen vom Bus in die Tram umsteigen. Um zum Hbf zu kommen müssen sie dann nochmal umsteigen. Früher, vor Einführung der Brechung, konnten sie noch umsteigefrei zum augsburger Hbf fahren. Das mal als Praxisbeispiel. Und solche Beispiele werden zahlreicher je größer, daher "ferner", solche Verbünde sind.
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 14:19 hat geschrieben: Aber weil man in den AVV eingebunden ist kann man, auch wenn man das Geld hätte, natürlich nicht alles machen was man gerne machen würde. Beispielsweise lehnt es der AVV ab dass selbst während der umfangreichen Bauarbeiten in Augsburg die gersthofer Busse wieder bis ins augsburger Zentrum durchfahren dürfen, also vorübergehend. Nein, sie müssen weiter an der augsburger Stadtgrenze "gebrochen" werden, die Gersthofer müssen vom Bus in die Tram umsteigen. Um zum Hbf zu kommen müssen sie dann nochmal umsteigen.
Das hat jetzt was genau mit dem AVV zu tun?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wenn man sich die ganzen Diskussionen um Kostenübernahmen und Einnahmeschlüsselung ansieht, wird schnell klar: ohne massive Kompromisse wird da nix sinnvoll laufen. Und selbst dann wird alles in dem Verwaltungsspielchen "linke Tasche - rechte Tasche" ertrinken.

Erklärt mal dem König, er solle nun faktisch Busse im Bayerischen Wald, Hof oder Lindau mitfinanzieren.

Mit übergroßen Verbünden kann man auch mehr kaputt machen als man Vorteile generiert. Und wenn sich jemand z.B. aus Pfaffenhofen vorstellen würde, die Anschlussfahrt vom RE mit der MVG gäbe es kostenneutral, dann wird man dem auch erklären müssen, sein Monatsticket muss teurer werden weil er ja nun mehr Leistung erhält.
Kosten der Verkehrsunternehmen verschwinden nicht nur weil man sie umverteilt, es würde Gewinner und Verlierer geben.

Und was ist mit den FV-Pendlern? Leute aus Ingolstadt oder Augsburg fahren auch mit FV nach München, das sind nicht wenige. ICE dürften kaum zum fiktiven Bayernverbund-Tarif zu nutzen sein. Also braucht diese Gruppe weiterhin MVG-Karten.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 17 Jun 2012, 15:15 hat geschrieben: Erklärt mal dem König, er solle nun faktisch Busse im Bayerischen Wald, Hof oder Lindau mitfinanzieren.
Warum sollte er? Das hier sind alle gemeinwirtschaftlich erbrachten Busleistungen im Landkreis Hof! Der Rest fährt eigenwirtschaftlich!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Die Hofer Stadtbusse fahren also mit Gewinn? Und andersrum werden sich die Bayreuther wieder über die bösen Münchner aufregen, die gefühlt! immer alles bekommen.
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Beitrag von JeDi »

spock5407 @ 17 Jun 2012, 15:24 hat geschrieben: Die Hofer Stadtbusse fahren also mit Gewinn? Und andersrum werden sich die Bayreuther wieder über die bösen Münchner aufregen, die gefühlt! immer alles bekommen.
Es fließen jedenfalls keine Zuschüsse seitens der öffentlcihen Hand - ob die Stadtwerke quersubventionieren geht daraus natürlich nicht hervor. Ist aber auch wurscht - weil sowas dann auch in die Verbundberechnung nicht einfließt.

Fürs MVV-Land sind die entsprechenden Listen übrigens hier abrufbar... Man sieht: Da fließt _deutlich_ mehr.
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Beitrag von bayerhascherl »

JeDi @ 17 Jun 2012, 15:14 hat geschrieben: Das hat jetzt was genau mit dem AVV zu tun?
...und was ist da jetzt unklar?
Der AVV lehnt es ab, verweist widerrum auf Landesvorgaben (gebrochene Verkehre etc.). Das heißt je höher die Hirarchie und ortsfener die Entscheider je bürgerferner die Entscheidungen. Die Stadt Gersthofen ist ja nur Einzelmitglied im Verkehrsverbund kann alleine gar keine Änderungen von Buslinien durchsetzen.

Mit dem Resultat dass beispielsweise die Fahrgastzahl zwischen Gersthofen und Augsburg massiv eingebrochen ist, seit die Brechung eingeführt wurde ein Fahrgastrückgang um 17%. In Zeiten wo die Nachfrage nach ÖPNV im Allgemeinen angestiegen ist. Ändert aber nichts daran dass die Gersthofer nun sogar nicht nur 1x auf ihrem Weg nach Augsburg umsteigen müssen, sondern baustellenbedingt sogar 2x, dennoch hebt man die Brechung nicht einmal für den Zeitraum der zweijährigen Baustelle auf. So kann man Fahrgäste regelrecht vergraulen. Solche Einzelbeispiele gibt es zahlreich und die sind in der Summe ein massives Problem. Mancher Verkehrsverbund ist eher schon zu groß geworden. Tarifkooperationen kann man auch ohne solche Riesenverbünde durchführen, siehe Bayernticket.
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Beitrag von Rohrbacher »

Und genau das, was jetzt auch hier wieder passiert, ist das Problem: Sofort fangen alle das Lamentieren an, warum's niiiiie funktionieren kann und was der einzelne vielleicht für Nachteile haben könnte. Ein Bayern-Verbund schließt ja im Übrigen nicht aus, dass man die Bahncard nicht einbindet, einige "Landkreis-Verbünde" machen das ja so... Im Gegenteil, grad in so einem großen Verbund würde die Bahncard als Rabattsystem meiner Meinung sogar richtig Sinn machen!
Man muss sich vor Augen halten wie riesengroß der Freistaat Bayern ist. Ein Staatsverbund von Aschaffenburg bis Passau ist daher aus vielerlei organisatorischen und finanziellen Gründen unmöglich aber auch nicht wünschenswert. Innerhalb von Verkehrsverbünden gibt es auch immer Quersubventionen und man kann Pendlern in Ballungsräumen nicht vermitteln wieso sie die Busse in sehr ländlichen Regionen mitbezahlen sollten. Föderalismus heißt dass alles auf so niedriger, direkter, unmittelbarer, Ebene wie nur irgend möglich gemacht wird. Um Hirarchien klein zu halten, auf differenzierte Bedürfnisse auch differenziert eingehen zu können. Ich weiss nicht woher dieser Fetisch für Zentralismus und möglichst große Einheiten und Zusammenschlüsse in Deutschland immer kommt.
Ach Gottchen. Beispiel "Kurzstrecke": Was zahle ich, wenn ich innerhalb Pfaffenhofens Stadtbus fahre? 1,20 Euro. Was kostet eine MVV-Busfahrt innerhalb einer Gemeinde? 1,20 Euro. Auch exakt 1,20 Euro kosten 4 Stationen Bus bei der INVG in Ingolstadt. Mh... Beispiel Monatskarte: Die verbundfreie Monatskarte 6 km in den Nachbarort zur Schule hat mich damals vor vielen Jahren um die 40 Euro gekostet, 2 Ringe im MVV kosten heute 46,40 Euro. Mit der INVG sind wir bei 46,00 Euro für "Tarifstufe 1", also einer Fahrt innerhalb einer Zone. Mh... Beispiel Einzelfahrt: Die entsprechende Einzelfahrt für 6 km auf der eigenwirtschaftlichen Dorflinie müsste heute etwa 2,30 Euro kosten. Im MVV kostet eine Zone 2,40 bis 2,50 Euro, bei der INVG sind wir bei 2,10 Euro für eine Tarifzone. Schon wieder mh... wenn man die etwas unterschiedlichen Zonengrößen mitbedenkt. Sooooo brutal unterschiedlich kalkulieren die Verbünde und Verkehrsunternehmen nämlich nicht, dass man das nicht unter einen Hut bringen könnte.

Der Landkreis Pfaffenhofen hatte es sich ja durchrechnen lassen, MVV-Tarif für den südlichen und mittleren Landkreis bis Rohrbach (Ilm) hätte ca. 1,8 Mio. Euro pro Jahr gekostet für keine einzige Zugfahrt mehr, Busse waren gar nicht drin. Nicht München hätte das was gekostet, sondern Pfaffenhofen! Soviel auch zum Thema "Mitbezahlen", was die Millionendörfler gerne von sich geben, wenn sie über "die Provinz" reden. Das zahlt ja nicht München, sondern es zahlen die Landratsämter vor Ort.

Das eigentliche Problem ist Macht und Einfluss. Mehr nicht. Umso größer der MVV, umso weniger groß ist Königs Einfluss bzw. der der MVG. Ganz einfach. Wäre Pfaffenhofen z.B. mit dazu gekommen, hätte unser Landratsamt um den Anteil mehr mitgeredet, um den Königs Anteil kleiner geworden wäre. Das gefällt dem natürlich nicht. Alles andere ist aber eigentlich nur vorgeschoben und wäre machbar, weil wie gesagt 1 km Busfahrt in Schweinfurt keine wesentlich anderen Kosten verursacht als in Rosenheim oder sonstwo in Bayern.



Mit übergroßen Verbünden kann man auch mehr kaputt machen als man Vorteile generiert. Und wenn sich jemand z.B. aus Pfaffenhofen vorstellen würde, die Anschlussfahrt vom RE mit der MVG gäbe es kostenneutral, dann wird man dem auch erklären müssen, sein Monatsticket muss teurer werden weil er ja nun mehr Leistung erhält.
Kosten der Verkehrsunternehmen verschwinden nicht nur weil man sie umverteilt, es würde Gewinner und Verlierer geben.
Wobei man jetzt aber fairerweise auch mal sagen muss, dass der MVV-Tarif so wie er ist nicht als Großraum-Tarif angelegt ist, sonst würde uns das ganze nicht 1,8 Mio. im Jahr kosten. Das kann ja eigentlich nur heißen, dass der Tarif auf längeren Strecken zu billig ist. Mit "übergroßen" Verbünden kann man nur dann was kaputt machen, wenn der Verbund nicht für so eine Größe angelegt ist!

So sieht's aus: Beispiel: Die schon erwähnte verbundfreie Stadtbusfahrt in Pfaffenhofen kostet die selben 1,20 Euro wie die Kurzstrecke = Fahrt innerhalb einer Gemeinde im MVV. Fahre ich aber von Rohrbach (Ilm) nach irgendwo in München kostet das aktuell 11,10 Euro plus 2,40 Euro für eine Zone mit der Streifenkarte, also 13,50 Euro. Mit MVV würde die selbe Fahrt 4 Zonen kosten, mit Streifenkarte 9,60 Euro. Das ist schon ein recht erheblicher Unterschied von 3,90 Euro.

Die entsprechende IsarCard mit 16 Ringen = Flatrate kostet 1.797,00 Euro. Die streckenbezogene DB-Jahreskarte ohne "City-Funktion" kostet 2.050,30 Euro. Das scheint für erweiterungswillige Landkreise schon arg teuer zu werden, weil die die Differenz zahlen müssen. 1,8 Millionen Euro pro Jahr für keinen einzigen Zug mehr, ich wäre da warscheinlich auch skeptisch, wenn ich mal so drüber nachdenke. Also spock5407, im Gegenteil, es wird für den Pfaffenhofener nichts teurer, sondern billiger. Und da liegt eben genau das Problem!

Auch gibt's nur Ringe und ringförmige Zonen und keine z.B. Waben oder Teilung in Gemeinden oder Landkreise. Querverbindungen verträgt der Tarif dadurch nicht wirklich bzw. sind so billig, dass sie sich wirtschaftlich nicht lohnen (oder sie eben jemand hoch subventinieren muss!), die werden aber mit zunehmender Entfernung zur Frauenkirche länger und wichtiger. Ohne den MVV dahingehend zu reformieren, dürfte eine Erweiterung in der Tat recht schwierig sein.

Denn eigentlich will ich ja nicht billigere, höher subventionierte Tarife, sondern "nur" einheitliche Fahrkarten.
Und das geht, nur muss man den Verbund dann entsprechend anlegen. Königs Machtproblem löst das aber nicht, im Gegenteil. ;)





Dennoch: Der Verbundraum MUSS erweitert werden, wenn er seiner ursprünglichen Aufgabe gerecht werden soll, nämlich der großen Mehrheit der Einpendler nach München und den Ausflüglern ins Umland einen einheitlichen Tarif anzubieten. Schon heute kommen 50% der Einpendler von außerhalb des MVV-Verbundraums, allein das muss ein Zeichen zum Handeln sein. Aboplus-Tickets sind ja ein verzweifelter Versuch... Die Züge sind schneller als 1972 (nicht nur der MüNüX), die Lebenshaltungskosten in München auch ganz erheblich und der Wohnraum ist zu knapp, dadurch endet der relevante Einpendelbereich nicht mehr in Holzkirchen oder Petershausen oder sondern geht wesentlich weiter. Unserer MVV-Studie für den Landkreis Pfaffenhofen nach müsste der MVV bis mindestens Rohrbach reichen, erst ab Reichertshofen/Baar-Ebenhausen ist Ingolstadt in Fahrgastzahlen gemessen der größere Anziehungspunkt.
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 15:46 hat geschrieben: ...und was ist da jetzt unklar?
Der AVV lehnt es ab, verweist widerrum auf Landesvorgaben (gebrochene Verkehre etc.). Das heißt je höher die Hirarchie und ortsfener die Entscheider je bürgerferner die Entscheidungen. Die Stadt Gersthofen ist ja nur Einzelmitglied im Verkehrsverbund kann alleine gar keine Änderungen von Buslinien durchsetzen.
Und du glaubst ernsthaft, dass das anders wäre, wenn die Stadt Augsburg(!!!!!!) Aufgabenträger für diese Verkehre wäre?^
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Beitrag von bayerhascherl »

JeDi @ 17 Jun 2012, 15:50 hat geschrieben:
bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 15:46 hat geschrieben: ...und was ist da jetzt unklar?
Der AVV lehnt es ab, verweist widerrum auf Landesvorgaben (gebrochene Verkehre etc.). Das heißt je höher die Hirarchie und ortsfener die Entscheider je bürgerferner die Entscheidungen. Die Stadt Gersthofen ist ja nur Einzelmitglied im Verkehrsverbund kann alleine gar keine Änderungen von Buslinien durchsetzen.
Und du glaubst ernsthaft, dass das anders wäre, wenn die Stadt Augsburg(!!!!!!) Aufgabenträger für diese Verkehre wäre?^
Nein, wenn die Stadt Gersthofen (!!!!) alleiniger Aufgabenträger wäre. Für den Nahverkehr für ihre Bürger. Und ihren eigenen Fuhrpark ihrer eigenen kleinen Verkehrsbetriebe selbst betreiben könnte wie man wollte. Was ja Verbundtarife nicht ausschließt. Augsburg hätte damit nichts zu tun, außer dass dort einige Haltestellen angefahren werden - ironischerweise haben auch nicht wenige Augsburger die Brechung bedauert, denn durch die gersthofer Busse gab es eine attraktive Verbindung auch innerhalb Augsburgs, es war ja nicht verboten am augsburger Hbf einzusteigen und unterwegs, auf augsburger Gebiet, wieder auszusteigen (bzw. umgekehrt). Haben zahlreiche Augsburger genutzt, wieviele davon nun nicht mehr den ÖPNV sondern wieder ihr eigenes Auto nutzen kann wohl kaum erfasst werden, ein gleichwertiges Ersatzangebot gab es zumindest nicht.

Und wenn die Gersthofer nun entscheiden aus ihrer eigenen Stadtkasse mehr zuzuschießen und dafür ihren Bürgern ein besseres, wenn auch weniger kostendeckendereres, Angebot bieten zu wollen dann muss das möglich und alleinige Angelegenheit dieser Kommune sein.
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 15:58 hat geschrieben: Nein, wenn die Stadt gersthofen alleiniger Aufgabenträger wäre. Für den Nahverkehr für ihre Bürger. Und ihren eigenen Fuhrpark ihrer eigenen kleinen Verkehrsbetriebe selbst betreiben könnte wie man wollte. Was ja Verbundtarife nicht ausschließt. Aber wenn die Gersthofer nun entscheiden aus der Stadtkasse mehr zuzuschießen und dafür ihren Bürgern ein besseres, wenn auch weniger kostendeckendereres, Angebot bieten zu wollen dann muss das möglich und alleinige Angelegenheit dieser Kommune sein.
Gersthofen KANN NICHT für das Gebiet der Stadt Augsburg Aufgabenträger sein - auch nicht, wenn Gersthofen die Verkehre voll finanzieren würde. Und die Stadt Augsburg wird den Teufel tun, sich ihre Tram kannibalisieren zu machen.

Das hat aber mit einem Verbund nix zu tun - insbesondere sind die wenigsten Verbünde auch Aufgabenträger.
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Beitrag von bayerhascherl »

JeDi @ 17 Jun 2012, 16:00 hat geschrieben: Gersthofen KANN NICHT für das Gebiet der Stadt Augsburg Aufgabenträger sein - auch nicht, wenn Gersthofen die Verkehre voll finanzieren würde. Und die Stadt Augsburg wird den Teufel tun, sich ihre Tram kannibalisieren zu machen.

Das hat aber mit einem Verbund nix zu tun - insbesondere sind die wenigsten Verbünde auch Aufgabenträger.
Nochmal, Gersthofen besitzt seit jeher einen komplett eigenen kommunalen Fuhrpark, der keinem privaten Busunternehmer gehört und auch nicht den Stadtwerken Augsburg. Mit eigenen Bussen, eigenen Fahrern, sogar eigener Lackierung und Markenauftritt. Jetzt schon, nicht erst hypothetisch. Und es geht nur um die Anbindung der Gersthofer nach Augsburg rein, Pendler etc., Augsburg muss das überhaupt nicht tangieren und interessieren, noch darf man öffentliche Straßen ja frei benutzen. Meinetwegen kann Augsburg für die Nutzung von städtischen Haltestellen sogar eine Gebühr verlangen. Aber genau das will man nicht, du hast es angesprochen, die Tram... und wenn dann die Fahrgastzahl um 17% sinkt, auch wurscht. Hauptsache die Tram ist besser ausgelastet. Und das alles in einem Verbund! Den Gersthofern wäre besser gedient wenn es den gar nicht gäbe und die Gersthofer frei wären in ihrer Angebotsplanung und lediglich einen Tarifverbund mit Augsburg und Co. hätten (vgl. Bayernticket). Das Allheilmittel immer größerer Verbünde und Zusammenschlüsse entpuppt sich in der Praxis gern auch mal als ein Hindernis, das wollte ich damit darstellen.
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Beitrag von Jean »

Ich sehe es hier aber völlig daneben sich ein Beispiel heraus zu hohlen und dies auf ein ganzen potentielles Netz auszudehnen!

Wie schon Rohrbacher sagte, es geht eigentlich nur darum, dass man dann eine einzige Fahrkarte für ganz Bayern hätte.

Das beste Beispiel ist ja Holland mit der Streifenkarte. Die gilt überall (Stripencard). Inzwischen ist sie, glaube ich, durch eine Chipkarte ersetzt worden.
Mit einer elektronischen Karte wäre ein Verbund auch einfacher weil dann genau fest stehen würde wo welcher Fahrgast gefahren ist.

Noch mal: es geht nur um ein gemeinsamen Tarif. Keiner würde dadurch wirklich an Macht verlieren. Jede Gemeinde würde weiterhin ihre Konzepte verwirklichen!
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Beitrag von bayerhascherl »

...wie gesagt, das ist ja auch sinnvoll. Das haben wir heute schon mit dem Bayernticket (vergleichbar mit einer Tageskarte der jeweiligen Tarifverbünde) und man könnte ein breites Angebot, vergleichbar mit der Angebotsbreite der Tarifverbünde, über die Marke "Bayernticket" einführen. Das müsste halt vom Freistaat ausgehen. Mit dem Bayernticket gibt es dafür aber IMHO sogar schon rechtliche und organisatorische Grundlagen, zumindest Erfahrungen.
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bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 16:04 hat geschrieben: Den Gersthofern wäre besser gedient wenn es den gar nicht gäbe und die Gersthofer frei wären in ihrer Angebotsplanung und lediglich einen Tarifverbund mit Augsburg und Co. hätten (vgl. Bayernticket).
Das würde das Problem doch immer noch nicht lösen? Und - Entschuldigung -, aber für den Verkehr innerhalb Augsburgs sind nun einfach einmal die SWA und nicht die GVG zuständig. Und für eine umsteigefreie Verbindung nach Augsburg Hauptbahnhof gibt es ja immer noch den Regionalzug. Der Sinn eines VV ist es ja auch, dass die Kommunen miteinander arbeiten und nicht gegeneinander. Ein Busverkehr Gersthofen-Augsburg Hauptbahnhof wäre nämlich nicht nur zur Tram, sondern auch zum Regionalbahnverkehr eine Konkurrenz.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Man könnte auch analog dem NRW-Tarif einen Bayern-Tarif einführen. Dann bräuchte es keine Erweiterungen, Zusammenlegungen, Auflösungen oder sonstige Änderungen bei den Verbünden.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

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JeDi
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Beitrag von JeDi »

bayerhascherl @ 17 Jun 2012, 16:04 hat geschrieben: Nochmal, Gersthofen besitzt seit jeher einen komplett eigenen kommunalen Fuhrpark, der keinem privaten Busunternehmer gehört und auch nicht den Stadtwerken Augsburg. Mit eigenen Bussen, eigenen Fahrern, sogar eigener Lackierung und Markenauftritt. Jetzt schon, nicht erst hypothetisch. Und es geht nur um die Anbindung der Gersthofer nach Augsburg rein, Pendler etc., Augsburg muss das überhaupt nicht tangieren und interessieren, noch darf man öffentliche Straßen ja frei benutzen. Meinetwegen kann Augsburg für die Nutzung von städtischen Haltestellen sogar eine Gebühr verlangen. Aber genau das will man nicht, du hast es angesprochen, die Tram... und wenn dann die Fahrgastzahl um 17% sinkt, auch wurscht. Hauptsache die Tram ist besser ausgelastet. Und das alles in einem Verbund! Den Gersthofern wäre besser gedient wenn es den gar nicht gäbe und die Gersthofer frei wären in ihrer Angebotsplanung und lediglich einen Tarifverbund mit Augsburg und Co. hätten (vgl. Bayernticket). Das Allheilmittel immer größerer Verbünde und Zusammenschlüsse entpuppt sich in der Praxis gern auch mal als ein Hindernis, das wollte ich damit darstellen.
Und nochmal - das hat nix damit zu tun, ob Verbund oder nicht Verbund. Und im Busverkehr darf man Straßen eben nicht frei benutzen - siehe ja auch die derzeitige Fernbusdiskussion.

Buslinien sind von der zuständigen Genehmigungsbehörde genehmigungspflichtig (§2 PBefG). Dafür ist in der Regel das Regierungspräsidium zuständig (§11 PBefG). Die Genehmigung ist zu versagen, wenn der Verkehr durch vorhandene Verkehrsmittel bereits befriedigt wird (§13(2) Punkt 2 Unterpunkte a) und b) PBefG). In diesem Fall eben durch die (höherwertigere!) Straßenbahnlinie der AVG.

Ansonsten würdest du Investitionen in Verkehrsinfrastruktur unkalkulierbar machen. Wer baut sich denn noch eine Tram, wenn dann irgendjemand auf die Idee kommen könnte, Busparallelverkehr (zum halben Preis im halben Takt oder so) anzubieten.

Zusammengefasst extra für dich: Gersthofen ist NICHT frei in der Angebotsplanung - das letzte Wort haben im Zweifelsfalle Landkreis (als Aufgabenträger) und Regierungspräsidium (als Genehmigungsbehörde).
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