der "alex" - München-Allgäu/Oberpfalz/Tschechien

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Rev @ 2 Oct 2017, 20:16 hat geschrieben: Auf der CD und Alex Seite stehe hingegen nix.
Na ne Baumeldung ist schon drin, da ist aber nur von 5-10 min Verspätung im Zulauf auf Prag die Rede.
Rev
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Beitrag von Rev »

Jetzt weiß es auch die CD :angry: man könnte ja meinen die sollten so was eher als die DB wissen... bevor ich mir SEV antue wäre ich eher noch über Linz oder Wien gefahren...

Hat jemand Erfahrung wie der SEV da abläuft? All meine SEV Erfahrungen zugegebenermaßen bei der DB liefen darauf raus das man versuchte mit einem Bus einen Zug zu ersetzen. Und oh wundert es hat nicht funktioniert...

Hat das schon mal jemand mitgemacht ?



https://www.cd.cz/jizdni-rad/tratove-jizdni...017vyluka15.pdf
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Ich hab mir mal CD-SEV zwischen Liberec und Jablonne v Podjestedi angetan. Lief sehr planvoll ab, da größere Baustelle rund um Liberec war, standen mehrere Busse in diverse Richtungen bereit, alle aber klar per Steckschild beschildert. Am Einstieg stand ein Zub, der Fahrkartenkontrolle gemacht hat und Leute die falsch sind in den richtigen Bus gesetzt hat.
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SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
Rev
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Beitrag von Rev »

So jetzt bin ich zurück und muss sagen na ja...

8:45 hat mich die CD per App benachrichtigt das auf der Strecke keine Betriebseinschränkungen sind. :huh: ok darauf nen Schaffner gesucht keinen Gefunden also mal vorne nachgefragt, Lokführer meinte eigentlich auch das wir durchfahren sollten aber er ist nur bis Regensburg drauf. Gut ein Versuch war es wert dann beim zurück gehen sind dann doch zwei Schaffner aufgetaucht auch die meinten das sie von nichts wüssten und wir mit dem Zug durchfahren Sie fragen jetzt aber noch mal nach :unsure: . Bis kurz vor Furt im Wlad wusste aber immer nichts... in Cham(Oberpf) ist uns dann irgendwie die Lok abhanden gekommen :lol: wundert mich jetzt spannt man wirklich in Cham(Oberpf) um nicht im Furth i Wald ?

In Furth i Wald gab es dann eine Kurze durchsage man soll in die Busse gehen... wo die sind hat man sich verkniffen zu sagen gut von meinem Wagen aus waren sie in Sichtweite... der Oberhammer war dann aber der Zugbegleiter im Bus... wir hatten halt dann ein paar Fragen und der Typ hat mich einfach verarscht ich kann mir einfach nicht vorstellen das die CD auf nem Internationalen Reisezug keine Person einsetzt die nicht mal ein paar brocken englisch kann... und nicht mal den versuch unternimmt sich mit dem Fahrgast zu verständigen... ohne seine CD Krawatte hätte ich den auch nicht erkannt um ehrlich zu sein das war der einzige Hinweis darauf das er von der Bahn ist.. Ich hab sogar mit dem Handy übersetzt konnte er mit seinem Handy nicht normales im Netz surfen hat er aber hin bekommen... :rolleyes: jeder reisende in der Umgebung war freundlicher und bemühter als dieser ****

Der Anschlusszug in Rokycany war dann auch etwas kurios im Vergleich zur CD und DB app fuhr der tatsächlich nämlich 20 Minuten früher ...
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Rev @ 24 Oct 2017, 11:34 hat geschrieben: in Cham(Oberpf) ist uns dann irgendwie die Lok abhanden gekommen  :lol:  wundert mich jetzt spannt man wirklich in Cham(Oberpf) um nicht im Furth i Wald ?
Normalerweise weder noch. Die ALX-ER20 fährt von Schwandorf bis Plzen durch.
Der Anschlusszug in Rokycany war dann auch etwas kurios im Vergleich zur CD und DB app fuhr der tatsächlich nämlich 20 Minuten früher ...
Der wird halt nach der Devise "Fahr los, wenn der Bus, den du abwarten sollst, da ist." verkehren.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Das Beispiel zeigt mal wieder, dass sich bei der Fahrgastinformation noch viel tun muss.
Rev @ 24 Oct 2017, 11:34 hat geschrieben:der Oberhammer war dann aber der Zugbegleiter im Bus... wir hatten halt dann ein paar Fragen und der Typ hat mich einfach verarscht ich kann mir einfach nicht vorstellen das die CD auf nem Internationalen Reisezug keine Person einsetzt die nicht mal ein paar brocken englisch kann... und nicht mal den versuch unternimmt sich mit dem Fahrgast zu verständigen...
Wie viele deutsche Zugbegleiter können denn Englisch oder gar Tschechisch?

Und ja, das Verständigungsproblem kommt mir bekannt vor, wenn auch nur innertschechisch. Auf meinen Fahrten im grenzüberschreitenden Verkehr (U28, Trilex) hat das tschechische Personal bisher immer einwandfrei deutsch gesprochen.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von AK1 »

Rev @ 24 Oct 2017, 10:34 hat geschrieben: So jetzt bin ich zurück und muss sagen na ja...

8:45 hat mich die CD per App benachrichtigt das auf der Strecke keine Betriebseinschränkungen sind. :huh: ok darauf nen Schaffner gesucht keinen Gefunden also mal vorne nachgefragt, Lokführer meinte eigentlich auch das wir durchfahren sollten aber er ist nur bis Regensburg drauf. Gut ein Versuch war es wert dann beim zurück gehen sind dann doch zwei Schaffner aufgetaucht auch die meinten das sie von nichts wüssten und wir mit dem Zug durchfahren Sie fragen jetzt aber noch mal nach :unsure: . Bis kurz vor Furt im Wlad wusste aber immer nichts... in Cham(Oberpf) ist uns dann irgendwie die Lok abhanden gekommen :lol: wundert mich jetzt spannt man wirklich in Cham(Oberpf) um nicht im Furth i Wald ?

In Furth i Wald gab es dann eine Kurze durchsage man soll in die Busse gehen... wo die sind hat man sich verkniffen zu sagen gut von meinem Wagen aus waren sie in Sichtweite... der Oberhammer war dann aber der Zugbegleiter im Bus... wir hatten halt dann ein paar Fragen und der Typ hat mich einfach verarscht ich kann mir einfach nicht vorstellen das die CD auf nem Internationalen Reisezug keine Person einsetzt die nicht mal ein paar brocken englisch kann... und nicht mal den versuch unternimmt sich mit dem Fahrgast zu verständigen... ohne seine CD Krawatte hätte ich den auch nicht erkannt um ehrlich zu sein das war der einzige Hinweis darauf das er von der Bahn ist.. Ich hab sogar mit dem Handy übersetzt konnte er mit seinem Handy nicht normales im Netz surfen hat er aber hin bekommen... :rolleyes: jeder reisende in der Umgebung war freundlicher und bemühter als dieser ****

Der Anschlusszug in Rokycany war dann auch etwas kurios im Vergleich zur CD und DB app fuhr der tatsächlich nämlich 20 Minuten früher ...
Dir ist der deutsche Satzbau bekannt? So mit Punkt (einem am Satzende) und Komma? Erleichtert das Verständnis ziemlich.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Entenfang @ 25 Oct 2017, 20:38 hat geschrieben: Wie viele deutsche Zugbegleiter können denn Englisch oder gar Tschechisch?
Englisch müssen alle Zugbegleiter in Europa meiner Meinung nach sprechen sonnst ist man in diesem Beruf fehl am Platz. Das sollte einfach Pflicht sein wenn man einen Beruf im Kundenservice hat. Bei der finnischen VR ist das Pflicht das man als Zugbegleiter neben Finnisch auf Englisch Auskünfte geben kann, dazu auch in Schwedisch. Und ich bin mit Englisch letzten Sommer in Osteuropa ohne Probleme durchgekommen, auch wenn beim älteren Personal es teilweise sehr schlechtes Englisch war aber sie waren in der Lage Auskünfte zu geben und Fahrkarten zu verkaufen.
In Europa ist es eben so das so viele verschiedene Sprachen gesprochen werden das es ohne Englisch als allgemeine Sprache eben einfach nicht geht.

Vielleicht sollte ich das echt mal testen und das deutsche Personal auf Englisch ansprechen ;)
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

karhu @ 25 Oct 2017, 21:40 hat geschrieben: Englisch müssen alle Zugbegleiter in Europa meiner Meinung nach sprechen sonnst ist man in diesem Beruf fehl am Platz. Das sollte einfach Pflicht sein wenn man einen Beruf im Kundenservice hat.
Einerseits kann man die Forderung unterstreichen, aber weißt du wie schwer es heute schon ist überhaupt Zugbegleiter zu finden und dann welche Leute dann heute EVU einstellen ohne sich dafür zu schämen?
Der Markt gibt das nicht her, da müsste man schon deutlich mehr zahlen.
Andererseits wollen die EVU entsprechende Englisch-Kurse zur Verbesserung auch nicht finanzieren.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Trapeztafelfanatiker @ 25 Oct 2017, 23:46 hat geschrieben: Einerseits kann man die Forderung unterstreichen, aber weißt du wie schwer es heute schon ist überhaupt Zugbegleiter zu finden und dann welche Leute dann heute EVU einstellen ohne sich dafür zu schämen?
Schämen sollten sich eher diejenigen, die nicht mal rudimentäres Englisch hinkriegen - ist in der BRD immerhin seit 1964 (!) Pflichtfach (von einzelnen lokalen Ausnahmen abgesehen).
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

JeDi @ 26 Oct 2017, 01:00 hat geschrieben: Schämen sollten sich eher diejenigen, die nicht mal rudimentäres Englisch hinkriegen - ist in der BRD immerhin seit 1964 (!) Pflichtfach (von einzelnen lokalen Ausnahmen abgesehen).
Es gibt auch viele Mitarbeiter aus den neuen Ländern, die nie Englisch gelernt haben. Dazu kommt eben, dass viele ältere Bürger nur ihr Schulenglisch haben und nach langer Zeit der Nichtnutzung ist da auch natürlicherweise wenig übrig.
Die Lage wird dramatisiert, denn die meisten sprechen ausreichendes Englisch für die nötige Information. In den meisten Nachbarstaaten ist die Lage nicht besser.

Wo wäre also das Problem der EVU ihre Mitarbeiter fit zu machen, mit speziell auf die Bahn zugeschnittenem Englisch? Manche machen das ja, jedoch oft auch nur aus Kostengründen mit wenigen Stunden.
Bei der Bezahlung hätte ich auch keine Motivation mir das noch auf eigene Kosten und auf Kosten der eigenen Freizeit beizubringen.

Was wäre deine Lösung bei einem Markt der eh schon leergefegt ist? Ich sehe da klar die EVU in der Pflicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also der fehlende Wille ist sicherlich nicht auf Seiten der Zugbegleiter zu suchen, dass fängt schon bei den meisten EVUs an.

Wirklich halbwegs konsequent und meiner Meinung nach macht es die BOB. Da hilft das Englisch auch denjenigen die die bayrische Ansage nicht verstehen ;) Aber wieso es auch in Fahrzeugen mit der Möglichkeit zu automatisierten Durchsagen nicht möglich ist, die 5 Standardsprüche für Betriebsstörungen etc. einzuspielen, erschließt sich wohl nur dem Eingeweihten.

Bei den Zugbegleitern und Triebfahrzeugführen ist es gemischt. Da gibt es welche die schaffen es, eine perfekt dreisprachige (gerade auf der Rheintalstrecke) Ansage zu machen und bei manchen ist Hochdeutsch offensichtlich die erste Fremdsprache. Insbesondere ortsfremder Dialekt empfinde ich als stark hinderlich. Wenn ich im DT628 nach Bogen sitze, muss ich mich eh drauf einstellen, mit Niederbayrisch konfrontiert zu werden. Wenn ich in München vom Hauptbahnhof zum Flughafen sitze, ist es befremdlich wenn die Aufforderung, am Leuchtenbergring den Ersatzzug am gleichen Bahnsteig gegenüber zu nutzen, ausschließlich auf sächsisch kommt.

Da ist der Arbeitgeber meiner Meinung aber auch in der Pflicht, Fortbildungen anzubieten, aber auch einzufordern, die aber nicht zu Lasten des Arbeitnehmers gehen dürfen. Das gilt für alle Lernfelder: Englisch, Hochdeutsch, freie Rede. Auch letzteres ist nicht jedem in die Wiege gelegt, es gibt aber gute Kurse, um seine Aussprache bei der Ansprache im Gegensatz zum Gespräch zu verbessern.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von JeDi »

Trapeztafelfanatiker @ 26 Oct 2017, 08:32 hat geschrieben: Es gibt auch viele Mitarbeiter aus den neuen Ländern, die nie Englisch gelernt haben. Dazu kommt eben, dass viele ältere Bürger nur ihr Schulenglisch haben und nach langer Zeit der Nichtnutzung ist da auch natürlicherweise wenig übrig.
Drum sprach ich ja von "nicht mal rudimentäres Englisch hinkriegen" und nicht von "nicht mit Oxford-English parieren können" oder so. Wo ein Wille ist, ist quasi immer auch ein Weg, und selbst in Neufünfland wird gar nicht so wenig Englisch gesprochen.
Wo wäre also das Problem der EVU ihre Mitarbeiter fit zu machen, mit speziell auf die Bahn zugeschnittenem Englisch?
Es gibt keins. Ich finde aber, dass es letztlich nicht ihr Versagen ist, wenn ihre Mitarbeitenden kein Englisch können. Dann hat das Versagen nämlich viel früher eingesetzt.

JeDi, kann nicht alles, dafür hochdeutsch (und ein bisschen mehr)
Valentin
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Beitrag von Valentin »

JeDi @ 26 Oct 2017, 00:00 hat geschrieben: Schämen sollten sich eher diejenigen, die nicht mal rudimentäres Englisch hinkriegen - ist in der BRD immerhin seit 1964 (!) Pflichtfach (von einzelnen lokalen Ausnahmen abgesehen).
Bei der anderen Hälfte schon mit rudimentären Russisch probiert? :ph34r:
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Valentin @ 26 Oct 2017, 17:20 hat geschrieben: Bei der anderen Hälfte schon mit rudimentären Russisch probiert? :ph34r:
Schon erlebt, und klappt auch meistens. Zumindest irgendwie. Mein Russisch ist aber zugegebenermaßen auch sehr rudimentär.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

JeDi @ 26 Oct 2017, 09:40 hat geschrieben: Es gibt keins. Ich finde aber, dass es letztlich nicht ihr Versagen ist, wenn ihre Mitarbeitenden kein Englisch können. Dann hat das Versagen nämlich viel früher eingesetzt.
Du tust ja so als ob das ein Massenphänomen ist.

Wenn du die EVU nicht in der Pflicht siehst, was ist dann deine Lösung? Selbst wenn viele Schulenglisch haben, eine Fortbildung mit bahnspezifischen Begriffen ist schon wichtig.
Du wirst ja nicht ernsthaft erwarten dass die Zugbegleiter ihre Freizeit und eigenes Geld dafür investieren sollen. Doch nicht bei der Bezahlung und vor allem dem Umgang der in vielen EVU gegenüber dem Personal herrscht.
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Beitrag von AK1 »

Hab mal zwei Fragen zur Bereitstellung des alex in München Hbf:
Die Züge stehen immer recht weit vom Prellbock weg, da würde wohl noch eine Lok hinten rein passen. Warum fährt man da nicht näher ran? Man könnte ja, da weder Lok noch Steuerwagen vorhanden ist, den hintersten Einstieg sehr nah an den Prellbock fahren. Warum müssen da die Fahrgäste soweit gehen?
Mir sind jetzt keine anderen Züge bekannt, die mit ner Rangierlok reingeschoben werden. Was passiert mit der Rangierlok sonst? Es ist ja recht ineffizient, die nur für die paar Züge zu nutzen. So viel wird alex wohl nicht dafür zahlen? Oder ist die DB als EIU da zu irgendwas verpflichtet?? Aus Nächstenliebe macht man das ja eher nicht :rolleyes:
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Zumindest ausländische ECs (ÖBB, SBB) werden auch des öfteren noch mitm Dreibein durch die Gegend kutschiert.
Ob die DB verpflichtet ist, bei Nachfrage eine Rangiermöglichkeit bereitzustellen, weiß ich nicht. Bezahlen lassen tut sie es sich sicher.
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Baureihe 401
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Beitrag von Baureihe 401 »

AK1 @ 19 Nov 2017, 22:53 hat geschrieben: Hab mal zwei Fragen zur Bereitstellung des alex in München Hbf:
Die Züge stehen immer recht weit vom Prellbock weg, da würde wohl noch eine Lok hinten rein passen. Warum fährt man da nicht näher ran? Man könnte ja, da weder Lok noch Steuerwagen vorhanden ist, den hintersten Einstieg sehr nah an den Prellbock fahren. Warum müssen da die Fahrgäste soweit gehen?
Mir sind jetzt keine anderen Züge bekannt, die mit ner Rangierlok reingeschoben werden. Was passiert mit der Rangierlok sonst? Es ist ja recht ineffizient, die nur für die paar Züge zu nutzen. So viel wird alex wohl nicht dafür zahlen? Oder ist die DB als EIU da zu irgendwas verpflichtet?? Aus Nächstenliebe macht man das ja eher nicht :rolleyes:
Schau halt mal unten auf den Gleisen nahe des Prellbocks hin. Da gibts keinen normalen Schotter, da allerdings der Zugführer zu der Bremsprobe hinten an die Lufthähne des letzten Wagens muss, ist es besser den Zug da stehen zu lassen wo der Zugführer noch guten Halt im normalen Schotterbett hat ;)
Fahrberechtigt auf den Baureihen 101, 111, 120, 143, 146, 1016/1116, 401, 402, 403/406, 423-426, 440, 442, 445 und diversen Steuerwagen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Aber die Scheibenputzer der ICEs dürfen da rumlaufen? Mach ich auch öfters.
Lok voraus halten sie ähnlich, wobei ich finde so hat man dann mehr Platz zum Kuppeln.

Ganz früher hieß es mal, vor Gefahrenpunkten eine Wagenlänge Abstand zu lassen, Prellböcke gehören dazu.

Es ist wohl von allem ein bisschen.

Die DB muss da gar nix, und die Loks und Rangierer sind auch nicht von Netz.
Der alex will wohl demnächst diese Leistungen selbst erbringen.
Eine Lok ist fast ausschließlich für den alex, Nummer 2 macht alles andere.
Nummer 3 wäscht. Dann gibt es noch ein paar Kuppler.
Macht der alex-Lokführer immer selbst, kostet ansonsten 60 Euro.

Früher gab's zehn Loks und mehr, aber auch viel mehr Gleise und Arbeit.
Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ohne Sicht des Lokführers auf den Prellbock und nur auf Funk-Einweisung durch einen Rangierer würde ich auch nicht so nah auf den Prellbock auffahren. Da wird nicht so ganz auf den Meter genau gefahren. Auch die schweizer EC, Nachtzüge, der steuerwagenlose 5-Wagen-MüNüX oder baugleiche IC werden im Idealfall mit geschätzt einer Wagenlänge vor den Prellbock rangiert, wenn der, der die Bremse bedient nicht an der Spitze der Rangiereinheit ist. Steht der Zug näher am Prellbock hat man den "Durchrutschweg" eventuell schon ausgenutzt.

Die Rangierleistungen mit der V60 dürfte Netinera bei der DB einfach einkaufen so wie sie Traktionsleistung zwischen Immenstadt und Oberstdorf bei der SVG - also früher. Oder fährt die SVG das noch? Kein Ahnung.

edit: Martin war schneller. ;)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die Rangierlok wird in der Regel über Funk gesteuert, ansonsten der Luftbremskopf verwendet, mit dem grob dosiert gebremst werden kann. Nur per Sprechfunk auf den Prellbock ist in München Hbf nicht zulässig.

Naja, mit eingespieltem Team ist auf den Meter genau stehen aus 25 km/h innerhalb drei Längen schon möglich B-) auch wenn's nicht Alltag ist.
In der Werkhalle Pasing wird auch bis auf fünf Meter an die Tore nur per Sprechfunk rangiert, ohne dass die laufend kaputt gehen.

Außerhalb auch immer so passend, so wie die Versorgungsleitungen liegen. Die Heizkabel sind nicht gerade die leichtesten.
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Beitrag von Rohrbacher »

Martin H. @ 20 Nov 2017, 01:51 hat geschrieben:Die Rangierlok wird in der Regel über Funk gesteuert, ansonsten der Luftbremskopf verwendet, mit dem grob dosiert gebremst werden kann. Nur per Sprechfunk auf den Prellbock ist in München Hbf nicht zulässig.
Okay, ja die V60 hat Funkfernsteuerung, sowas neumodisches hab ich verdrängt. Aber bei Zügen, wo die spätere Zuglok (101, 111, 218) hinten zum Rangieren schiebt, hängen die da den Luftbremskopf ein? Ist mir noch gar nie aufgefallen. Muss ich mal drauf achten. Jedenfalls gibt's dabei doch eine bestimmte Abstandsregel, die wenn eingehalten wird, der Zug eben ein bisschen vom Prellbock weg steht. Das war meine ich früher schon so.

Okay, also früher im Sinne von 1970er bis 2000er. Von noch früher weiß ich, dass die in Wolnzach Bahnhof jahrelang zwei Lokalbahnzüge (mit 98.3 "Glaskastl" und 98.8) rückwärts auf'm selben (anfangs Stumpf-)Gleis bereitgestellt haben - mit dem Reisendenübergang zwischen den beiden Zügen. Diesbezügliche Unfälle sind nicht überliefert. ;)
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Beitrag von AK1 »

Danke Euch allen für die schnellen und ausführlichen Erläuterungen!
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Absurd: Fahrgäste stapeln sich in Zug - aber dieser leere Waggon darf nicht geöffnet werden

Merkur, 23.12.17: https://www.tz.de/muenchen/stadt/absurd-fah...en-9476042.html
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Jean
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Beitrag von Jean »

Absurd ist höchstens die Schlagzeile! Na ja...was kann man von so einer Boulevardzeitung erwarten...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von 146225 »

Jean @ 25 Dec 2017, 10:35 hat geschrieben: Absurd ist höchstens die Schlagzeile! Na ja...was kann man von so einer Boulevardzeitung erwarten...
Naja gut, aber in einem überfüllten Zug von den Fahrgästen Verständnis für deutsche Bürokratie zu erwarten, ist genauso absurd. Aber das kennt man ja zwischenzeitlich aus Regional- und Fernverkehr in Deutschland, dass das Vorhalten passender Kapazitäten nur noch "lästig" und sowieso zu teuer ist. Scheiß doch auf das dreckige Fahrgastpack, soll doch kucken wo es bleibt...
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Hätte der klassische Vierkant nicht für Linderung sorgen können?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Bayernlover @ 25 Dec 2017, 11:57 hat geschrieben: Hätte der klassische Vierkant nicht für Linderung sorgen können?
Der Wagen ist ja nicht zum Spaß nicht besetzt worden. Bei Zügen die Zugbegleiter mit betrieblichen Aufgaben benötigen, gibt es nun mal Vorgaben für eine Höchstwagenzahl pro Zub.
Warum sollte sich das jemand antun, das freizugeben. Stell dir vor was ist wenn da was passiert. Da lobt keiner das kundenfreundliche Verhalten, da kommen die selben Medien mit schlimmsten Vorwürfen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ich meinte auch die Selbstfreigabe durch die Fahrgäste ;)
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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