Boris Merath @ 28 Feb 2010, 14:00 hat geschrieben: Halt. Ziel der U9 ist eine Entlastung, und zwar eine deutliche, im Innenstadtbereich. Was der Nordtunnel nicht darf ist eine Entlastung der U6 im Stadtbereich Garching - genau das tut die U9 aber ja nicht, nachdem die neue Strecke hier gar nicht bis Garching geht. Das Problem des Nordtunnels ist der massive Parallelverkehr zur U6 in dem Bereich, wo eine Entlastung eben nicht notwendig ist.
Zur U9 später. Der Nordtunnel wird in der ersten Baustufe Garching garnicht erreichen. Somit kommt dieses Problem erst deutlich später zum tragen. Nebenbei ist die U-Bahnanbindung aber so schlecht, dass ich einige Schwabinger kenne, die täglich dem Auto nach Garching fahren, weil ihnen die Zeit zu schade ist. Es gäbe also durchaus Potential für wesentlich mehr Fahrgäste auf einem vollständigen Nordtunnel als mit der U-Bahn. Die Entlastung hier ist für die MVG sicher beschissen, aber gesammt gesehen würde doch ein deutliches Fahrgastplus resultieren.
Nicht vergessen sollte man auch, dass man durch die Anbindung an den Flughafen und Richtung Freising/Landshut auch einige Umsteiger von Norden kommend auf die U6 in Garching haben wird.
Ähm...nö. Der Umstieg würde sich nur für die Fahrgäste rentieren, die in eine durch den Nordtunnel fahrende S-Bahn umsteigen müssen. Ansonsten muss man nämlich am Hauptbahnhof gleich nochmal umsteigen, was die geringere Fahrzeit zumindest zum Teil wieder auffressen dürfte, außerdem kommt das Risiko einer Verspätung in dem mit Sicherheit verspätungsanfälligen Nordtunnel dazu.
Ok, du hast Recht, dass einige Fahrgäste nochmal umsteigen müßten, aber je nachdem wie man das Umsteigen gestaltet (z.B. Bahnsteiggleich in Laim oder DoBeBrü) spart man sich trotzdem einiges an Zeit. Verspätungen sind für die, die sowieso nochmal umsteigen müssen, nicht schlimm. Hauptsache irgendeine Bahn kommt, mit der man fahren kann. Ob ich jetzt mit der S2, S7 oder SE3 zur DuBeBrü fahre und da umsteige ist doch ziemlich wurscht. Abgesehen davon gaub ich immer noch nicht, dass der Nordtunnel verspätungsanfällig ist.
Ohne Wartezeit...wie soll das gehen? Von der Uni sind es zwei Stationen zum Marienplatz, und zwei Stationen zur Münchner Freiheit. In beiden Fällen kommen zum Hauptbahnhof noch zwei Stationen mit der S-Bahn dazu, allerdings dürfte die Fahrzeit im Nordtunnel wegen der deutlich längeren Strecke auch länger dauern. Warum sollte sich das rentieren?
Manchmal habe ich echt das Gefühl du WILLST was nicht kapieren!
Ohne Wartezeit bedeutet in dem Fall halt, dass ich weiß, dass meine S-Bahn kommt, sobald ich von der U-Bahn auf den S-Bahnsteig gegangen bin. Je nachdem wann man aus der Uni kommt und wann die eigene S-Bahn wo fährt können so mal die eine und mal die andere Strecke günstiger sein.
Ich weiß nicht wies in München ist, aber in Dresden haben die DVB an der Uni einen Touchscreen aufgestellt an dem man sich die nächste schnellste Verbindung anzeigen lassen kann. Wenn man jetzt noch einrechnet, dass die Bahnen aus dem Nordtunnel noch sicher die Hackerbrücke und evtl. die DoBeBrü und Friedenheimer Brücke auslassen, ist bis Laim sicher ein Fahrzeitvorteil da.
Für die Auslastung vom 23er wäre das jedenfalls ne absolute Katastrophe. Außerdem bewertest Du den Flughafen ein bisschen zu stark - nur weil man zum Flughafen fahren könnte, warum sollten die Parkstadtbewohner jetzt auf einmal jeden Tag dort hinwollen?
Wie stark bewerte ich denn den Flughafen? Ich denke, dass ich den eher gering bewerte. So bin ich schon immer gegen so viele ÜFEXe gewesen, weil ich keine Chance sehe, die voll zu bekommen!
Nur gibt es sicher einige Leute die im Norden Münchens wohnen (wegen dem relativ kurzen Arbeitsweg) und am Flughafen oder auch in z.B. Unterföhring arbeiten. Hier könnte man mit einer guten Anbindung sicher einige zum Umsteigen vom Auto bewegen. Auch gibt es genügend Firmen in dem Neubauareal die sicher auch Geschäftsreisen machen oder Leute aus anderen Firmen empfangen.
Der 23er würde ja nur die Fahrgäaste von der Freiheit nach Schwabing Nord (und andersrum) verlieren - z.Z. sind das nicht besonders viele. Alle anderen würde halt die kürzere Teilstrecke Richtung Freiheit oder Nord fahren und dort umsteigen, die Anzahl würde nahezu gleich bleiben, die Auslastung sich besser verteilen. Dazu kämen die, die jetzt aus der Parkstadt ) oder auch von dem kleinen Unternehmen, dass sich Münchner Rück nennt, weiter in den Norden wollen.
Auch hier wieder: Auf dem Außenast soll die U-Bahn nunmal nicht entlastet werden.
In der mir bekannten Planung soll aber die U9 mindestens bis Kieferngarten fahren, also den Abschnitt durchaus auch entlasten. Ich sehe hier aber auch nicht so die Entlastung der U-Bahn im Fordergund, da der Weg von U- zur S-Bahn doch recht weit ist. Eher steht auch hier die Verbindung in den Nordosten und direkt zum HBF im Vordergrund.
Doch natürlich, die U9 erfüllt genau diese Vorgabe, eben weil die Fahrgäste hier nicht aktiv in den neuen Tunnel umsteigen müssen, sondern einfach die Fahrzeuge mitsamt den Fahrgästen in den neuen Tunnel einfahren. Es ist ja nicht so dass man dann nur Pendelzüge Hbf - Münchner Freiheit fahren würde.
Die U9 würde auch irgendwo (Kieferngarten?) beginnen und ab da müßten sich die Leute eben schon aktiv entscheiden wo sie hinwollen und welche U-Bahn sie nehmen. Alle Leute von weiter draußen werden immern noch in der U6 sitzen bleiben. Und nochmal andere werden bis zur Freiheit fahren und hoffen dort mit Umsteigen die U3 vor der nächsten U6 zu erwischen und nochmal ein paar Minuten zu sparen.
Während bei der U9 die Fahrgäste leichter einsteigen, weil sie auf dem selben Gleis fährt und sie nicht umsteigen müssen, steigen die Fahrgäste beim Nordtunnel ein, weil sie sich wegen einem wesentlich deutlicheren Zeitvorteil für diese Strecke entscheiden. Welcher Effekt stärker ist, mag ich nicht entscheiden, ich sehe da aber beide Lösungen nahe beieinander.
Der Nordtunnel hätte daher eine geringere Entlastungswirkung im Innenstadtbereich (hier wäre aber mehr gewünscht) und eine höhere im Außenbereich (die aber absolut ungewünscht ist).
Ersteres sehe ich nicht so, die Entlastungswirkung ist anders und für andere Fahrgäste. Geringer schätze ich sie nicht ein.
Zweiteres kann man (im Vollausbau) nicht bestreiten. Gleichzeitig bringt er aber auch völlig neue Fahrgäste, die früher nie mit der Bahn gefahren sind von Norden aber auch von Süden an die U6 Garching heran und für mich wiegt jeder wirklich neue Fahrgast mehr, als die paar Umsteiger die von U6 auf U9 wechseln und so ein paar Kapazitäten freigeben.
Ich glaube nicht dass ein Fernverkehrsanschluss kommen wird, und für die ÜFEXe aus Augsburg tuts die zweite Stammstrecke und dann Osttrasse genauso - mit dem Vorteil, dass die Augsburger Pendler durch die Stammstrecke ohne Umsteigen fahren können.
Gut, das ist eine Frage der Einstellung. Wenn man einen Fernbahnanschluss nicht für notwedig erachtet, kann ich die Einstellung pro Stamm2 voll und ganz verstehen.
Für mich ist der Fernbahnanschuss essenziell, daher rechne ich auch die Osttrasse mit so einem Anschluss.