andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:warum zählt Alkohol denn nicht zu den harten Drogen? Klar, was einen selber nicht interessiert kann ruhig verboten sein, aber sobald man selber betroffen wird wird geplärrt. Warum ist es ok, das man Kokain und co. verbietet, während ihr dann bei Alkohol auf das Verantwortungsbewußtsein der Leute setzt?
Alkohol ist eine gefährliche Droge, aber die meisten gehen verantwortungsvoll damit um. Kokain und Heroin zerstören den Körper weit schneller und machen v.a. süchtig (Heroin physisch, Kokain psychisch), das ist schon um einiges heftiger als beim Alkohol, der weit nicht bei allen zur Sucht führt. Persönlich könnte ich auf Alkohol gerne verzichten - dennoch kämpfe ich, aus Prinzip! (Ich würde mich sogar auf die Seite der Raucher stellen, wenn man das Rauchen in Privatwohnungen verbieten würde, aber dazu gleich mehr.)
andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:Warum sind so restriktive Rauchgesetze ok, aber sobald es beim Alkohol eine minimale Einschränkung gibt (die eigentlich nur die Korrektur einer Fehlentwicklung ist meiner Meinung nach) wird groß ein Faß aufgemacht.
Das Rauchen wird ja nicht verboten, Zigaretten kann man rund um die Uhr kaufen. Beim Rauchverbot geht es um öffentliche Gebäude und Gaststätten, um Schädigungen unfreiwillig Mitrauchender zu vermeiden. Die Rauchergesetze kommen Berichten zufolge übrigens direkt von der Tabaklobby. Die Tabaklobby wusste genau , dass man die vielen Ausnahmen nicht kontrollieren kann, daher können sie sehr gut mit den jetzigen Rauchergesetzen leben. Die Ausreden der Wirte in Bayern werden immer kreativer - es mehren sich die Speiselokale, bei denen man ab 21:30 oder 23:00 rauchen darf. Die abenteuerliche Begründung: Die meisten Gäste speisen bis 21:00, also sei man ab diesem Zeitpunkt getränkegeprägt. Die Tabaklobby freut es, und im Nebenzimmer darf man ohnehin rund um die Uhr rauchen.
andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, daß irgendeine der großen Parteien wirklich für stärkere Alkoholrestriktionen eintritt? das wäre in Deutschland politischer Selbstmord.
Das zeigt aber auch nur, dass die Lobbys hier viel zu viel zu sagen haben. Ich muss als mündiger Bürger darauf vertrauen, dass die Lobbys schon härtere Restriktionen verhindern werden. Es ist nur noch ein Gleichgewicht zwischen den Verbotswünschen der Politik und der Lobby, die gegensteuert. Wo bleibt eigentlich da der Bürger?
andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:Bei Filmen, beim Rauchen und eventuel bei den Spielen gehts, weil die keine Lobby haben.
Eben, richtig.
andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:Man hat ja gesehen, was z.b. nach dem Amoklauf von Winnenden kaum was getan wurde im Waffenrecht und es ist nach wie vor erlaubt, daß sich Menschen unter dem Deckmantel des Sportes ein Waffenarsenal zu Hause aufbauen.
Ja, das ist ganz schlimm, die Schützenvereine haben einen besseren Stand als die Softwareindustrie. Man fragt sich, mit welchen Waffen eigentlich Leuten umgebracht werden, mit echten oder mit solchen aus Bits und Bytes?
andreas @ 10 Apr 2010, 19:27 hat geschrieben:Das gleiche ist es mit dem Fastfood - ihr glaubt doch nicht ernsthaft, daß da was kommt - Mcdonalds z.b. hat fast 60 000 Mitarbeiter und fast eine Milliarde Gäste pro Jahr.
Auch hier muss man als Bürger schon fast froh sein, dass es da eine gewisse Lobby gibt. Aber McDonald's s gibt sich seit Jahren ein ökologischeres Image. Die handeln nicht aus Einsicht, sondern um Einschränkungen der Politik zuvorzukommen. Der Vorteil ist, dass sie dann den genauen Kurs vorgeben, nicht die Politik.