[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 10 May 2008, 00:36 hat geschrieben: Naja, zumindest auf eine 310 in die Bochumer Innenstadt, dafür gäbe es eine 310 in den Ruhrpark. Die Verbindung in die Innenstadt zum Hauptbahnhof wird ja durch den Ruhr-Sieg-Expreß und durch die Ruhr-Lenne-Bahn im Halbstundentakt sichergestellt, wenn man zumindest die Ruhr-Lenne-Bahn gemeinsam mit der S5 auf die andere Seite legt, würde man auch Bommern und Wetter-Wengern wieder direkt an Bochum anschließen. Evtl. könnte man ohne Infrastrukturausbau auskommen, wenn die Ruhr-Lenne-Bahn nicht in Wetter (Ruhr), sondern an den Bahnhöfen Wetter-Oberwengern, Wetter-Wengern Ost und Witten-Bommern Höhe halten würde, was natürlich die Fahrzeit verlängern würde. Aber bei fast einer halben Stunde Standzeit in Hagen sollte das drin sein. Somit würde man die linke Ruhrstrecke erstmals seit 1980 überhaupt wieder mit planmäßigen Personenzügen befahren und es würden eben weitere Anbindungen nach Witten und Bochum geben. Der Bahnhof Wetter (Ruhr) wäre dann halt nur noch einmal die Stunde an Bochum angebunden.
Nein, wenn diese Diplomarbeit so umgesetzt würde, dann dürfte die 310 wohl immer am (S)-Bahnhof Langendreer enden. Dafür würde dann aber die 306 von Wanne-Eickel Hauptbahnhof über Bochum Hauptbahnhof und den Ruhrpark nach Witten-Heven verkehren.

Hundertprozentig werden die Ideen eines Herrn Groneck ohnehin nicht umgesetzt. So würde er ja eine Linie bis zum Crengeldanz beibehalten, und dafür sehe ich zurzeit absolut keine Chance. Dir würde es natürlich gefallen: Du hast in diesem Forum ja schon vor langem denselben Vorschlag gemacht.
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Beitrag von ruhri »

Autobahn @ 10 May 2008, 17:45 hat geschrieben:Das erinnert mich an diesen Triebwagen  ;)

(...)

Ich bin mit ihm, wenn auch nur seeehr selten, im Linienverkehr gefahren. Die Strecke von Mülheim nach Kettwig ist schon seit Jahrzehnten ein Fahrrad- und Wanderweg.
Und ich bin gestern mit so einem Schienenbus - ist doch ein Uerdinger, oder? - mit einer Sonderfahrt von Dahlhausen bis kurz vor Dalheim gefahren. Die Rückfahrt geriet aber zum Albtraum. Liegengebliebene Güterzüge und eingerostete Weichen führten zu einer Verspätung von sage und schreibe 60 Minuten.



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Beitrag von Larry Laffer »

Also ich sag mal so: Eine Straßenbahn Witten-Ruhrpark wäre sicher das letzte, was die Wittener SPD möchte, ganz im Gegenteil, sie legen ja großen Wert drauf, die Ausreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln so schwer wie möglich zu machen. Die Frage ist, ob eine solche 306 nicht einen zu langen Linienweg hätte.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 11 May 2008, 16:52 hat geschrieben:Also ich sag mal so: Eine Straßenbahn Witten-Ruhrpark wäre sicher das letzte, was die Wittener SPD möchte, ganz im Gegenteil, sie legen ja großen Wert drauf, die Ausreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln so schwer wie möglich zu machen. Die Frage ist, ob eine solche 306 nicht einen zu langen Linienweg hätte.
Der Herr Diplom-Ingenieur Groneck scheint zu der Fraktion von Verkehrsplanern zu gehören, die Straßenbahnen über lange Strecken schicken wollen. Hätte die 306 dann einen längeren Linienweg als die 302 heute? Ich glaube, nicht.

Nun, ob es umgesetzt werden wird, weiß man natürlich nicht. Immerhin plant er zu einem Gutteil unabhängigen Gleiskörper, was unter jeder Landesregierung gut für die Bewertung wäre. Und er beweist den Mut, ungewöhnliche Lösungen zu propagieren. So würden die alte Strecke der Linie 16 nicht verwendet werden, der Ruhrpark bekäme über einen Deckel eine bessere Verbindung zu den Wohnvierteln auf der anderen Seite der Autobahn, und die Anwohner würden vom Lärm entlastet. Andererseits kippt er einfach mal so ein Lieblingsprojekt von Bochum und Bogestra, nämlich die Verlängerung der 302 (könnte man ggf. später immer noch machen!). Angeblich sollen die Verantwortlichen ganz angetan gewesen sein. Tatsächlich scheint die Verlegung der 310 zu einem Gutteil ebenfalls auf einer Diplomarbeit zu beruhen. Ob man hierzulande diese zweite Diplomarbeit auch gerne umsetzen würde, lasse ich mal dahingestellt.

Wie würde es dir als altem Wittener denn aber gefallen, von Heven oder Witten Zentrum aus direkt und umsteigefrei zum Ruhrpark fahren zu können, von einer möglichen Weiterfahrt zu den Hauptbahnhöfen mal ganz zu schweigen?
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Larry Laffer
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Beitrag von Larry Laffer »

Mir persönlich wäre eine Straßenbahn zum Ruhrpark sogar lieber. Eine Verbindung in die Stadt ist ja durch RB40 und RE16 sichergestellt, gerade wenn man die Ruhr-Lenne-Bahn auch auf die andere Seite der Ruhr umlegen würde.
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 11 May 2008, 16:16 hat geschrieben:
Autobahn @ 10 May 2008, 17:45 hat geschrieben:Das erinnert mich an diesen Triebwagen  ;)

(...)

Ich bin mit ihm, wenn auch nur seeehr selten, im Linienverkehr gefahren. Die Strecke von Mülheim nach Kettwig ist schon seit Jahrzehnten ein Fahrrad- und Wanderweg.
Und ich bin gestern mit so einem Schienenbus - ist doch ein Uerdinger, oder? - mit einer Sonderfahrt von Dahlhausen bis kurz vor Dalheim gefahren. Die Rückfahrt geriet aber zum Albtraum. Liegengebliebene Güterzüge und eingerostete Weichen führten zu einer Verspätung von sage und schreibe 60 Minuten.



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Am 1. Mai fand die erste der diesjährigen Sonderfahrten auf NIAG-Gleisen zwischen Moers und Rheinberg statt. Da habe ich mir auch einmal das Vergnügen gemacht und einige Fotos geschossen.

http://www.eisenbahnforum.de/index.php?act...=ST&f=23&t=8916
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Beitrag von ruhri »

Über welche Zahlen hatten wir neulich bzgl. U35 gesprochen? Ich glaube, es waren 55.000 Fahrgäste pro Tag, oder?

Nun, ich habe mittlerweile erfahren, dass diese Zahl hinfällig ist. Inzwischen liegt die U35 angeblich bei ca. 85.000 Fahrgästen täglich. Ich glaube, es wird langsam knapp, oder? Was wäre also das beste Mittel, die Kapazität zu erhöhen?
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Beitrag von Larry Laffer »

Die Frage ist, wo es knapp wird. Man könnte die Linie, mit entsprechendem Rollmaterial, auf ganzer Länge im Fünfminutentakt betreiben.

Die Frage ist aber folgende: Es ist gut möglich, daß zu Vorlesungszeiten 85.000 Fahrgäste am Tag fahren und außerhalb der Vorlesungszeiten 55.000.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 12 May 2008, 00:32 hat geschrieben: Mir persönlich wäre eine Straßenbahn zum Ruhrpark sogar lieber. Eine Verbindung in die Stadt ist ja durch RB40 und RE16 sichergestellt, gerade wenn man die Ruhr-Lenne-Bahn auch auf die andere Seite der Ruhr umlegen würde.
Würdest du den Ruhr-Sieg-Express dann ebenfalls umlegen?
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Beitrag von Larry Laffer »

Nein. Damit würde man den Bahnhof Wetter (Ruhr) vollständig von Bochum abkoppeln, die Ruhr-Lenne-Bahn über Wengern und der Ruhr-Sieg-Expreß über Wetter nach Bochum wäre ein tragbarer Kompromiß.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 14 May 2008, 20:53 hat geschrieben:Die Frage ist, wo es knapp wird. Man könnte die Linie, mit entsprechendem Rollmaterial, auf ganzer Länge im Fünfminutentakt betreiben.

Die Frage ist aber folgende: Es ist gut möglich, daß zu Vorlesungszeiten 85.000 Fahrgäste am Tag fahren und außerhalb der Vorlesungszeiten 55.000.
Es ist ja (noch) nicht gesagt, dass es zu knapp wird, auch wenn ich mal in einer Ausgabe von „Auf Draht“ der VhAG (Ausgabe 04/2002) folgendes gelesen habe:

„Auf der Linie U35 (Herne- Bochum Hustadt über Ruhr-Universität) fahren alle 5 Minuten Stadtbahnwagen B in Doppeltraktion und diese Wagen sind voll mit Fahrgästen; manchmal fast zu voll. Und da sollen auf der Linie U21 Solo-B-Wagen reichen... Hoppla, wie ist das mit ständig steigenden Fahrgastzahlen im ÖPNV?“

Wenn es also vor sechs Jahren zeitweise schon zu voll war, muss man sich wohl bald etwas überlegen. Wie du aber schon so schön sagtest: Die Frage ist, wo es knapp wird. Ich denke mal eher nicht, dass es der Herner Abschnitt ist, sondern vielmehr der Südast zur Ruhr-Universität.

Und da kann man sich nun die Frage stellen, was man am besten tun könnte. Klar ist, dass man mittelfristig mehr Fahrzeugmaterial beschaffen müsste. Aber sollten diese dann in einem dichteren Takt mit entsprechend mehr Personal eingesetzt werden oder lieber in längeren Zügen? In letzterem Fall müssten die 60-Meter-Bahnsteige natürlich verlängert werden.

In einem anderen Forum habe ich mal gelesen, dass man dann lieber längere Fahrzeuge kaufen sollte, da Dreifach-Traktionen nun einmal vier ungenutzte Führerstände mit sich herum schleppen. Wie das dann allerdings gerade mit den alten Fahrzeugen zusammen passen sollte, kann ich mir auch nur sehr schwer vorstellen. In einigen Städten kauft man auch tatsächlich Bahnen von 40 Metern und länger. Experten sagen aber auch, dass an einem langen Wagen auch mehr kaputt gehen kann.
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Beitrag von Larry Laffer »

Also ein 2/3-Minutentakt zwischen Riemke Markt und Hustadt wäre wohl realisierbar, ob das so sinnvoll wäre, weiß ich nicht.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 15 May 2008, 23:06 hat geschrieben: Also ein 2/3-Minutentakt zwischen Riemke Markt und Hustadt wäre wohl realisierbar, ob das so sinnvoll wäre, weiß ich nicht.
Genau! Wenn die U35 alle 2-3 Minuten verkehren würde, wie häufig wären an der Wasserstraße, Brenscheder Straße , Auf dem Alten Kamp und den Abfahrten des Nordhausenrings die Ampeln für den Querverkehr rot?

Hast du übrigens mitbekommen, dass sich Unheil über den Linien 336, 345 und 368 zusammenbraut? Zur Belebung des Boulevards Bongard-/Massenbergstraße möchte man dort mehr Aktionen durchführen, und da stören halt die dicken Busse.
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Beitrag von Larry Laffer »

Das kommt auch noch dazu. Auf der anderen Seite sollte man sich überlegen, ob eine vollständige kreuzungsfreie Gestaltung des oberirdischen Südastes der U35 in der Mitte der Universitätsstraße nicht billiger ist als ein Ausbau aller Bahnhöfe für Drei- oder Vierfachtraktionen. Nur der Hauptbahnhof wurde für B-Wagen in Vierfachtraktion konzipiert (deswegen sehen die M6 auf der 310 auch immer so verloren aus), alle unterirdischen Stationen müßten dann entsprechend ausgebaut werden, inklusive der zweigleisigen Wendeanlage hinter der Endstelle Schloß Strünkede in Herne sowie der Wendeanlage hinter dem Bahnhof Riemke Markt.

Vielleicht wären aufwendige oberirdische Maßnahmen da doch sinnvoller?


Was wollen sie denn mit den Bussen machen? Gibt es Alternativrouten? Will man sie dauerhaft wieder unter der Eisenbahnbrücke halten lassen?
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Beitrag von Tequila »

Die Bahnhöfe im Tunnel sind für bis zu Dreifachtraktionen geeignet, auf dem südlichen Streckenast jedoch nur für Doppeltraktionen. Eine Fehlentscheidung damals beim Bau, den man heute wohl nicht so leicht korrigieren kann.

Für die Beseitigung der kreuzungsgleichen Übergänge (Tunnelverlängerung um zwei Stationen sollte ausreichen) bin ich auch.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 16 May 2008, 00:19 hat geschrieben:Das kommt auch noch dazu. Auf der anderen Seite sollte man sich überlegen, ob eine vollständige kreuzungsfreie Gestaltung des oberirdischen Südastes der U35 in der Mitte der Universitätsstraße nicht billiger ist als ein Ausbau aller Bahnhöfe für Drei- oder Vierfachtraktionen. Nur der Hauptbahnhof wurde für B-Wagen in Vierfachtraktion konzipiert (deswegen sehen die M6 auf der 310 auch immer so verloren aus), alle unterirdischen Stationen müßten dann entsprechend ausgebaut werden, inklusive der zweigleisigen Wendeanlage hinter der Endstelle Schloß Strünkede in Herne sowie der Wendeanlage hinter dem Bahnhof Riemke Markt.

Vielleicht wären aufwendige oberirdische Maßnahmen da doch sinnvoller?
Präzisier das doch einmal: Wie würdest du die Kreuzungspunkte entfernen, und dann auch noch zu geringeren Kosten als bei einem Ausbau auf Dreifachtraktionen. Wobei wir im Hinterkopf behalten sollen, dass ein dichterer Takt auch höhere Personalkosten bedeutet.

Und dann können wir auch einmal darüber theoretisieren, wie längere Züge auf der U35 aussehen könnten. Gegen den Einsatz längerer Fahrzeuge dürften die Werkstattausstattung und die höhere Wahrscheinlichkeit von Defekten sprechen, dafür der Verzicht auf „unnötige“ Führerstände.
Was wollen sie denn mit den Bussen machen? Gibt es Alternativrouten? Will man sie dauerhaft wieder unter der Eisenbahnbrücke halten lassen?
Die gibt es nicht wirklich, und die Kaufleute von Bongard- und Massenbergstraße stehen schon kampfbereit auf den Barrikaden. Der 336 wurde ja auf besonderen Wunsch dieser Gruppe auf den Boulevard verlegt. Dauerhaft alles auf den Südring zu verlegen kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Vielleicht sollte man für Veranstaltungen Busverkehr auf dem Nord- und Ostring durchführen? Wenn der Boulevard relativ regelmäßig „bespielt“ würde, könnte man eventuell ein oder zwei Haltestellen (Nordring, Elisabeth-Krankenhaus und/oder Große Beckstraße?) dort einrichten und drei neue Linien einrichten, nämlich 336E, 345E und 368E, die ganz klar gekennzeichnet während Veranstaltungen auf einem anderen Linienweg verkehren. Bliebe die Frage, was 345E und 368E am Hauptbahnhof machen sollten. Der ZOB in seiner heutigen Form ist vermutlich zu klein, könnte aber eventuell um die ehemalige Reisebushaltestelle erweitert werden.

So, ich denke, mit diesen Fragen schlägt man sich bei der Stadt und der Bogestra auch gerade herum. Ich höre übrigens schon wieder unsere Freunde vom VCD aufheulen, die die drastische gesunkenen Fahrgastzahlen nach den Eröffnungen der U-Bahn-Strecken beklagen und den Boulevard als schlimmstmögliche Bausünde betrachten. Allerdings lotsen sie ihre Besucher immer noch mit den Linien 302, 310, 345 und 368 zu den Haltestellen Hauptpost oder Hauptbahnhof und der 306 zur Haltestelle Buddenbergplatz. Bekanntlich stimmt diese Information auch nicht mehr so ganz. ;)
Tequila @ 16 May 2008, 01:55 hat geschrieben:Die Bahnhöfe im Tunnel sind für bis zu Dreifachtraktionen geeignet, auf dem südlichen Streckenast jedoch nur für Doppeltraktionen. Eine Fehlentscheidung damals beim Bau, den man heute wohl nicht so leicht korrigieren kann.

Für die Beseitigung der kreuzungsgleichen Übergänge (Tunnelverlängerung um zwei Stationen sollte ausreichen) bin ich auch.
Um das mal nach meinem Wissensstand zu präzisieren: Alle U-Bahnhöfe sind mindestens 90 Meter lang mit der Ausnahme Waldring, der nur 60 Meter hat. Da müsste dann vielleicht jeder zweite Zug als Dreifachtraktion durchfahren. Im Prinzip dürfte der Bahnhof aber lang genug sein, was man an beiden Bahnsteigenden gut erkennen kann. Die Entfernung der Absperrwände an den Enden und die Ausstattung des Rohbauteils mit Lampen, Wänden, Fußböden usw. dürfte jetzt auch nicht gerade die Welt kosten. Oberirdisch ist klar, dass Wasserstraße, Brenscheder Straße und Ruhr-Universität um 30 Meter verlängert werden müssten. Bei Lennershof und Hustadt weiß ich es nicht genau – die erste dürfte zu kurz, die zweite könnte aber lang genug sein. Markstraße ist aber auf jeden Fall lang genug. Ich bin die neulich mal abgeschritten und kam auf ca. 150 Meter, die Diensttreppe allerdings inklusive, aber auch bis dahin sind es über 90 Meter.

An eine Tunnelverlängerung mag ich aber nicht so recht glauben, käme diese doch mit Sicherheit teurer als alle Bahnsteigverlängerungen zusammen. Am Nordhausenring könnte man vielleicht die Zu- und Abfahrtsrampen anders bauen, so dass eine Querung der Universitätsstraße nicht mehr nötig wäre. Blieben noch Wasserstraße, Brenscheder Straße und Auf dem Alten Kamp.
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Beitrag von Larry Laffer »

Also wenn die meisten U-Bahnhöfe schon 90 Meter haben, also für Dreifachtraktionen geeignet sind, dann wäre es sicher möglich, den bestehenden Fünfminutentakt beizubehalten. Eine unterirdische Station müßte halt ausgebaut werden, da müßte man mit leben.
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Beitrag von ruhri »

Larry Laffer @ 18 May 2008, 02:06 hat geschrieben: Also wenn die meisten U-Bahnhöfe schon 90 Meter haben, also für Dreifachtraktionen geeignet sind, dann wäre es sicher möglich, den bestehenden Fünfminutentakt beizubehalten. Eine unterirdische Station müßte halt ausgebaut werden, da müßte man mit leben.
Diplom-Ingenieur Groneck hat in seiner Diplomarbeit von 2001 behauptet, die neueren (Meterspur-) Haltestellen wären zumindest planerisch auf 60 Meter ausgelegt. Vielleicht sind die Bahnhöfe der U35 alle planerisch auf mindestens 90 Meter ausgelegt? Den einen kürzeren U-Bahnhof kann man problemlos ausbauen, und vielleicht existieren schon lange entsprechende Planungen für die kurzen oberirdischen.

Was würdest du bei einem Dreifachtraktions-Betrieb für Fahrzeuge einsetzen? Manche plädieren für längere Fahrzeuge, aber vermutlich sind die Hebebühnen in Riemke auf Bahnen von gerade mal 28-30, vielleicht noch 32 Meter ausgelegt. Das würde dafür sprechen, weiterhin bei 28 Meter-Bahnen zu bleiben, also etwa weitere Tangos!
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Beitrag von Larry Laffer »

Ich wäre weiterhin für B-Wagen und Tangos, und was spricht gegen Dreifachtraktion? Das haben genügend andere Städte auch. Wenn dafür nur ein einziger Bahnhof verlängert werden müßte, dann wäre das wohl einfacher als die Trasse komplett kreuzungsfrei zu gestalten.
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Larry Laffer @ 22 May 2008, 11:50 hat geschrieben: Ich wäre weiterhin für B-Wagen und Tangos, und was spricht gegen Dreifachtraktion? Das haben genügend andere Städte auch. Wenn dafür nur ein einziger Bahnhof verlängert werden müßte, dann wäre das wohl einfacher als die Trasse komplett kreuzungsfrei zu gestalten.
Nun, wenn wir die die hypothetische Dreifach-Traktion nicht nur im Tunnel einsetzen wollen, müssen mindestens 4-5 oberirdische ebenfalls ausgebaut werden. Dann würden die langen Züge aber vermutlich in der Wendeanlage Oskar-Hoffmann-Straße enden und man könnte Waldring unverändert lassen. Ob man Wasserstraße mit seiner Rampenlage so einfach verlängern kann, weiß ich aber nicht. Nun, wie schon gesagt, bleibt zu hoffen, dass die Bahnhöfe alle auf 90 Meter geplant sind und daher ggf. verlängert werden können.

Was den Fahrzeugeinsatz angeht, so stimme ich dir selbstverständlich zu. In einigen Betrieben in Deutschland, Österreich oder der Schweiz geht in den letzten Jahren wohl der Trend hin zu längeren Fahrzeugen. Der Berner Meterspur-Tango wird etwa 45 Meter lang werden! Dafür spricht, dass man bei einem 84-Meter-Zug aus B-Wagen oder Tangos sechs Führerstände hat, obwohl nur zwei in der Zusammenstellung tatsächlich benötigt werden. Dagegen spricht ganz klar, dass die Bahnhöfe ausgelegt sind auf Vielfache von 30 Metern, und auch die Werkstatt müsste sicherlich umgebaut werden. Man könnte sich natürlich 45-Meter-Wagen vorstellen, die eine Strecke mit 90-Meter-Bahnsteigen befahren könnten, aber 60 Meter lange Triebfahrzeuge wären meines Erachtens schlichtweg zu lang. Eine Standardgröße von Fahrzeugen, die am besten auch noch frei unterinander kuppelbar sind, wäre das beste. (Zur Erinnerung: In Planung ist wohl, den B80D ein Technik-Upgrade zu verpassen und sie den Tangos anzugleichen!) Zumal hinzukommt, dass bei einer Umstellung der U35 auf maximal Dreifach-Traktionen die alten B-Wagen und gar nicht mal so alten Tangos immer noch im Einsatz sein dürften.

Lange Fahrzeuge, und das vergessen manche Leute schon mal gerne, haben mehr, was kaputt gehen kann. Die Bogestra ist nicht die DB, die defekte Türen einfach sperrt und weiterfährt. Ist eine Tür oder etwas anderes defekt, geht der Wagen so schnell wie möglich in die Werkstatt und wird repariert. Bei einem möglichen 84-Meter-Zug hat man dann immer noch 56 Meter Stadtbahn. Wäre der defekte Wagen doppelt so lang, würde vielleicht nur noch ein einzelner B80D oder Tango fahren.

Es ist aber schon interessant: Offiziell sind längere Züge als die aktuellen angeblich nirgendwo geplant, aber neuere Haltestellen (auf den Meterspurlinien) sind bereits alle etwas länger ausgelegt. Die Bogestra verfolgt möglicherweise insgeheim doch das Ziel, irgendwann längere Züge fahren zu lassen.

Übrigens: Es wird ja immer gesagt, wie schlecht der Nahverkehr im Ruhrgebiet ist, und wie wenige Leute hierzulande den ÖPNV benutzen. In einem anderen Thread wird gerade eine diesbezügliche Studie diskutiert. Ich war heute aber mit der 308 unterwegs und habe mich mal wieder gewundert, wieviele Leute da so immer unterwegs sind.
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Beitrag von ruhri »

Ich habe vorhin gelesen, dass der erste Tango am 20. Mai 2008 offiziell abgenommen wurde und somit ab sofort für den Liniendienst zur Verfügung steht. Und damit er nicht allzu lange so einsam und allein seine Runden ziehen muss, kommen in der 22. Kalenderwoche, also bereits in der kommenden Woche, die Triebwagen 6027 und 6028.
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Beitrag von ruhri »

Mit den Tangos geht es wieder voran. Die Ansagen dazu werden zum Teil auch schon in den B-Wagen eingesetzt. Sauber Herunterladen kann ich sie allerdings nicht.
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 29 May 2008, 20:54 hat geschrieben:Mit den Tangos geht es wieder voran. Die Ansagen dazu werden zum Teil auch schon in den B-Wagen eingesetzt. Sauber Herunterladen kann ich sie allerdings nicht.
Schade, keine Dame am Mikro :(
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Beitrag von ruhri »

Autobahn @ 29 May 2008, 22:13 hat geschrieben: Schade, keine Dame am Mikro :(
Du hast „Stefan“ hören können? Mit welchen Methoden hast du ihn denn heruntergeladen?

Ich habe ihn übrigens durchaus schon „in echt“ auf der U35 gehört. Wenn ich es nicht gewusst hätte, wäre ich nie darauf gekommen, dass da ein Computerprogramm spricht.
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 29 May 2008, 23:38 hat geschrieben:Du hast „Stefan“ hören können? Mit welchen Methoden hast du ihn denn heruntergeladen?
Ich bin Deinem Link gefolgt und habe dann auf das Lautsprechersymbol geklickt. Abgespielt wurde es im Windows Media Player.
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Beitrag von ruhri »

Komisch, bei mir funktioniert es nicht. Natürlich benutze ich auch nicht den Media Player. Ob das kein echtes MP3-Format ist?
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Beitrag von Autobahn »

ruhri @ 30 May 2008, 18:17 hat geschrieben: Komisch, bei mir funktioniert es nicht. Natürlich benutze ich auch nicht den Media Player. Ob das kein echtes MP3-Format ist?
Möglicherweise fehlt Dir ein Codec. Frag mich aber nicht, welcher ;) So fit bin ich mit dem Media Player und anderen Abspielprogrammen auch nicht.
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Beitrag von Tequila »

Also ich habs grad ausprobiert. Beim Klick auf den Lautsprecher wird eine neue Seite geöffnet. Die Seite lieferte jedoch kein x-application/audio zurück, so daß ich aufgefordert wurde, das Programm selber anzugeben.
Das Audioformat ist natives MP3, also abspielbar mit jedem halbwegs aktuellen Player, z.B. mit dem Media Player ab 6.4 oder WinAmp. Linuxleute können es mit dem Amarok anhören.

Zur Not kannst du rechtsklick auf die jeweiligen Lautsprecher machen und mit "Speichern unter" die MP3 auf die Festplatte ziehen, bevor du sie dann mit deinem Programm anhörst.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
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Beitrag von ruhri »

Genau das habe ich versucht, aber auch wenn ich etwas speichern kann, lässt es sich danach nicht abspielen. Bei den Durchsagen von Esther Münch hatte ich dieses Problem komischerweise nicht - die sind noch heute auf meinem Rechner gespeichert.
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Beitrag von ruhri »

Die Linie 308 wird bekanntlich zusammen mit der B51 ausgebaut. Da kommt gerade die Nachricht herein, dass die 308 samstags nur noch noch im 15-Minuten-Takt verkehren soll. Der Kreis und die Verkehrsunternehmen sollen bereits ihre Zustimmung für die Änderung der Linien zugesichert haben. Ich frage mich aber, wieso die Bogestra dem so einfach zustimmen sollte? Es gibt keinerlei Wendeanlage vor dem Tunnel, und ich will nicht glauben, dass die Stadt Bochum die 308 samstags auf einen 15-Minuten-Takt zurück nehmen will. Meines Erachtens wäre das zu wenig, und man müsste sich auch die Frage stellen, wie die 318 in diesen Fahrplan hineinpassen würde.

Die Hattinger SPD ist nicht begeistert, allerdings geht es ihnen eher um die Linie 358.
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