Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

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ET 412
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von ET 412 »

Iarn hat geschrieben: 23 Jul 2024, 09:52 Auch nach 2024 werden ncoh ET423 unterwegs sein. Alleine für die Strecken ohne 210m Bahnsteige oder Flügelkonzepte.
Du meinst 2029, oder? Dass im Jahr 2025 noch ET 423 unterwegs sein werden, kann denke ich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gesagt werden. ;-)
Federspeicher
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Federspeicher »

Minga Jung hat geschrieben: 22 Jul 2024, 08:25 Und warum um Gottes Willen willst du weitere Schrott 420 holen? Die machen heute schon massivst Probleme und eigentlich keiner (bis auf paar Ausnahmen) von der Basis will die haben. Also werden wir noch etwas warten müssen. Aber das die neuen Züge kommen steht fest.
Stattdessen hat man sich jetzt Schrott aus Hannover geholt, den man nur mit viel Mühe mäßig zum Laufen bekommt, während man sich beim 420 nicht entscheiden kann, ob man die Fahrzeuge ausflotten oder doch weiter behalten will. Schon merkwürdig dieses Unternehmen: die technische Verfügbarkeit des 423 geht erkennbar und dauerhaft in den Keller, die 420 sind jetzt mal halbwegs am laufen - und trotzdem hat man nicht genug Fahrzeuge. Eine öffentliche Bewertung spare ich mir, meine Meinung zu diesem Thema sollte bekannt sein, aber gegen Kritik ist man dort ja entsprechend erhaben. Es kann nicht sein, was niht sein darf. Also lasst uns weiter munter am 424 basteln, in der Hoffnung, dass dieser Schrott irgendwann mal fährt, während die 423 auseinanderfallen und man die endlich halbwegs performanten 420 abstellt, obwohl man insgesamt zu wenig einsatzfähige Fahrzeuge hat. Das K in S-Bahn München steht eindeutig für Kompetenz ...
reinhold_by
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von reinhold_by »

ET-420 nach München holen macht doch Sinn: Wenn sie dann nur noch hier laufen können auch Ersatzteile/Werkzeug dafür komplett hier sein und nicht an mehreren Standorten. Reparaturaufwände hat man bei 423 und 420. Wieviel Prozent Strom mehr braucht denn ein 420er pro km, mangels Rückspeisung? Denke da gibt es Zahlen für, wäre mal interessant

Die neuen 200m Züge sind aus Betriebssicht sicher besser (allein schon nur noch 1/2 Zahl Führerstände).
Aus Kundensicht habe ich aber die Angst das in den Aussenbereichen die Fahrtdichte reduziert wird wegen mangelnder Füllung
Statt jetzt evtl. zwei Kurzzügen fährt dann nur noch ein Langzug, Gesamtzahl Sitzplätze ist ja sogar höher.

Mein Wunschkonzept wäre dagegen das Angebot an Verstärker-Kurzzügen im Aussenbereich zu halten, diese aber nicht zwingend ins Zentrum durch den Tunnel zu führen.
Gemeint ist das für ausserhalb der Spitzenzeiten, der Takt sollte ganztägig eng bleiben. Die von den Fahrzeugen gefahrenen Kilometer und Personalbedarf sind weniger als bei Durchbindung. Den 2,0min Takt im Stamm brauchen wir ausserhalb Berufsverkehr nicht, da reichen auch 3-5min stärken und durchbinden). Kostet aber eben immer noch etwas mehr als tagsüber einfach alle 30min einen 200m Zug fahren zu lassen.

Umsteigen in Pasing oder Ostbhf, Giesing, Dachau, Heimeranplatz, überall wo zwei Linien sich treffen. Wer nicht umsteigen will, sucht sich die passende Verbindung raus. Jeder zweite Zug fährt ja wie gewohnt durch (da Langzug), dazwischen dann Taktfüller mit reduzierter Laufstrecke und bei diesen dann umsteigen nötig. Das macht technisch aber nur Sinn wenn man kurze Züge hat um die bewegte Masse kleiner zu halten!
Wenn alle 70m Fahrzeuge mal beim Bender sind, könnte man dafür z.B. einen Pool an 100m Zügen einführen. Bisher hab ich davon aber nichts gelesen.
Taktdichte ist m.M.n. das was die S-Bahn von den Fernverbindungen unterscheiden sollte.
Die Leute wohnen ja nicht alle am Bahnhof, stabile Einbindung regionaler Busse ist mit engerem S-Bahn Takt auch wieder einfacher möglich.

Ist halt meine Meinung, aus meinen Erfahrungswerten entstanden. Andere dürfen gern anderer Meinung sein.
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gmg
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von gmg »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Jul 2024, 12:40 die technische Verfügbarkeit des 423 geht erkennbar und dauerhaft in den Keller,
Kannst du das mal konkretisieren?
die 420 sind jetzt mal halbwegs am laufen - und trotzdem hat man nicht genug Fahrzeuge
Ich erlebe da häufige Türprobleme und auch sonst sollen sie viele Pannen haben. Oder warum fuhren vor einigen Wochen keine 420er?
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Jul 2024, 12:40 Eine öffentliche Bewertung spare ich mir, meine Meinung zu diesem Thema sollte bekannt sein, aber gegen Kritik ist man dort ja entsprechend erhaben. Es kann nicht sein, was niht sein darf.
Ja, dein Kindergartenverhalten und deine sture Meinung kennen wir bereits...
Federspeicher hat geschrieben: 23 Jul 2024, 12:40 Also lasst uns weiter munter am 424 basteln, in der Hoffnung, dass dieser Schrott irgendwann mal fährt, während die 423 auseinanderfallen und man die endlich halbwegs performanten 420 abstellt, obwohl man insgesamt zu wenig einsatzfähige Fahrzeuge hat. Das K in S-Bahn München steht eindeutig für Kompetenz ...
Interessant, was die "Experten" so alles glauben zu wissen. Alleine schon mit dem Satz, dass die 420 halbwegs performen... Aber eine Erklärung, wie du zu der (und den anderen) Einschätzung(en) kommst, wirst du uns bekanntlich dazu natürlich nicht liefern.
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

reinhold_by hat geschrieben: 23 Jul 2024, 14:06 ET-420 nach München holen macht doch Sinn: Wenn sie dann nur noch hier laufen können auch Ersatzteile/Werkzeug dafür komplett hier sein und nicht an mehreren Standorten. Reparaturaufwände hat man bei 423 und 420.
Werkzeug ist ja jetzt schon komplett hier. Und mit Ersatzteilen ist es halt generell bei einer so alten und aufwendigen Technik schwierig. Denn Ersatzteile zu besorgen und aufzuarbeiten wird immer schwieriger. Zudem ist der 420 sehr störanfällig und damit wartungsintensiv. Es hat schon seinen Grund, warum die 420 größtenteils Verstärkerfahrten durchführen, die nicht so viel km schruppen, wie die normalen Fahrten.

Wenn ich jetzt noch mehr 420 hole, dann ist die Werkstatt noch mehr damit ausgelastet. Man hat jetzt nochmal die Krücke mit dem 424 gemacht. So lange wird man jetzt durchhalten müssen, bis 2029 das Neufahrzeug mit der neuen Werkstatt kommen soll.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Münchner »

Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 06:26
reinhold_by hat geschrieben: 23 Jul 2024, 14:06 ET-420 nach München holen macht doch Sinn: Wenn sie dann nur noch hier laufen können auch Ersatzteile/Werkzeug dafür komplett hier sein und nicht an mehreren Standorten. Reparaturaufwände hat man bei 423 und 420.
Werkzeug ist ja jetzt schon komplett hier. Und mit Ersatzteilen ist es halt generell bei einer so alten und aufwendigen Technik schwierig. Denn Ersatzteile zu besorgen und aufzuarbeiten wird immer schwieriger. Zudem ist der 420 sehr störanfällig und damit wartungsintensiv. Es hat schon seinen Grund, warum die 420 größtenteils Verstärkerfahrten durchführen, die nicht so viel km schruppen, wie die normalen Fahrten.

Wenn ich jetzt noch mehr 420 hole, dann ist die Werkstatt noch mehr damit ausgelastet. Man hat jetzt nochmal die Krücke mit dem 424 gemacht. So lange wird man jetzt durchhalten müssen, bis 2029 das Neufahrzeug mit der neuen Werkstatt kommen soll.
Wie viele Jahre haben die ET 420 auf dem Buckel? 50?

Man könnte solche Probleme einfach dadurch umgehen, indem man neuere Fahrzeuge beschafft. Ich weiß, die ET 423 werden nicht mehr gebaut. Mir kann aber keiner erzählen, dass man es in 20+ Jahren nicht geschafft hätte, eine Nachfolge der 423er für das Netz der Münchner S-Bahn zuzulassen. Hier scheint es nicht am Können zu fehlen, sondern sehr deutlich am Wollen.
ET 412
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von ET 412 »

Die jetzigen 420er wurden Anfang der 90er-Jahre gebaut. Sie sind also erst gute 30 Jahre alt. Die darin verbaute Technik ist jedoch älter.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Alex101 »

Münchner hat geschrieben: 24 Jul 2024, 08:09Mir kann aber keiner erzählen, dass man es in 20+ Jahren nicht geschafft hätte, eine Nachfolge der 423er für das Netz der Münchner S-Bahn zuzulassen. Hier scheint es nicht am Können zu fehlen, sondern sehr deutlich am Wollen.
Sehe ich auch so. Die BR 430 hätte man sicher auch mit LZB für München bestellen können aber weder die DB noch die BEG haben eine solche Investition forciert.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von AODriver »

Der jüngste Münchner 420 müsste die Zusammenstellung aus 485/89 sein mit Baujahr 1996 …. Der mit den wenigsten Km der 420 475 der war ausser Plochingen sprich S-Bahn Stuttgart sonst niergens beheimatet …. Der 420 431/32 dürften mit bj 93 die ältesten sein
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Münchner hat geschrieben: 24 Jul 2024, 08:09 Man könnte solche Probleme einfach dadurch umgehen, indem man neuere Fahrzeuge beschafft. Ich weiß, die ET 423 werden nicht mehr gebaut. Mir kann aber keiner erzählen, dass man es in 20+ Jahren nicht geschafft hätte, eine Nachfolge der 423er für das Netz der Münchner S-Bahn zuzulassen. Hier scheint es nicht am Können zu fehlen, sondern sehr deutlich am Wollen.
Da bin ich voll deiner Meinung. Ich kenne den konkreten Hintergrund nicht, warum man damals statt den 430, wie in Stuttgart oder Frankfurt, den 420 genommen hat... Mal unabhängig vom 430 und deren Probleme. Aber das mit dem 420 war damals schon eine Schnapsidee und kann gefühlt nur von irgendwelchen Pufferknutschern entschieden worden sein. Nun gilt es halt zu warten bis die 200m Fahrzeuge kommen.

Gruß!
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Iarn
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Iarn »

Ich vermute eher, ein BWLer hat errechnet, dass mit optimistischen Annahmen zu Werkstattaufenthalten die ET420 biliger kommen.
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gmg
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von gmg »

Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 14:42 Aber das mit dem 420 war damals schon eine Schnapsidee und kann gefühlt nur von irgendwelchen Pufferknutschern entschieden worden sein.
Ich finde nicht, dass es Anfang der 2010er Jahre absehbar war, dass man bis 2029 solche Probleme mit den 420ern haben würde. Andere Züge in dem Alter fahren doch auch noch.
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Jean
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Jean »

gmg hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:25 Ich finde nicht, dass es Anfang der 2010er Jahre absehbar war, dass man bis 2029 solche Probleme mit den 420ern haben würde. Andere Züge in dem Alter fahren doch auch noch.
Es gibt U-Bahnen in anderen Städten weltweit, die sind über 60 Jahre alt und fahren immer noch...
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Federspeicher »

Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 14:42 Aber das mit dem 420 war damals schon eine Schnapsidee und kann gefühlt nur von irgendwelchen Pufferknutschern entschieden worden sein. Nun gilt es halt zu warten bis die 200m Fahrzeuge kommen.

Gruß!
Eine Geschäftsleitung aus Pufferknutschern? Interessant... Auch sonst lassen deine Äußerungen zur Flotte erkennen, dass vielleicht erstmal ein Abschluss als Verkehrstechniker oder ähnliches sinnvoll wäre, um eine gewisse Kenntnis über die Systemtechnik und Wirkung zu entwickeln. Stichwort substanzielle Flottengröße und signifikanter Flottenanteil.

Und bevor die Frage wieder kommt: es macht betrieblich natürlich einen gravierenden Unterschied, ob ich zwei Teilflotten (238 ET423 und ggf. 55 bis 70 ET420) oder drei Teilflotten (238 ET 423, 35 ET420 und 12 bis 16 ET 424) habe. Alleine was dort an Qualifikation, Disposition und Planung dranhängt... Genau so wie man inzwischen erkennt, dass der 423 am Ende seiner technischen Lebensdauer ankommt, insbesondere was die Leistungselektronik angeht ...
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Rohrbacher »

Iarn hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:13 Ich vermute eher, ein BWLer hat errechnet, dass mit optimistischen Annahmen zu Werkstattaufenthalten die ET420 biliger kommen.
Und dass man halt vorhandene Fahrzeuge mit noch 10-15 Jahren Restlaufzeit nicht wegwirft, nur weil 80 Millionen Bahnchefs irgendwas meinen ... ;-)

------------------------
Neue 430 mit dann einer Lebensdauer bis 2050+ hätten München gar nichts gebracht, weil zu der Zeit ja schon klar war, dass man nach den 423 ca. 2030 auf 200m-Züge gehen will und eigentlich eine möglichst einheitliche Flotte braucht. Da hätte man sich über die dann völlig unpassenden und heute schon veralteten (!) "Nachbau-423" in ein paar Jahren mächtig geärgert. Also hat man, nachdem man keine geeigneten 423 in ausreichender Zahl bekommen konnte, folgerichtig die Fahrzeuge geschnappt, die wie gesagt kaum älter sind und tatsächlich eine ähnliche Restlaufzeit in München haben. Daher passen die 420 vorerst sogar besser in die Flotte als irgendwas neueres.

Und ich weiß auch nicht, ob die 420 wirklich störanfälliger sind. Mir scheint's eher so, dass die mit allem klamme Werkstatt priorisiert die 423-Stammflotte betriebsbereit hält. Und immer wenn's eng wird, muss halt die weniger eingesetzte Ergänzungsflotte warten. Das wäre jedenfalls ein erwartbarer Vorgang.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Lazarus »

Soweit ja richtig. Nur vergisst du aber die kleine Tatsache, das es heute noch einige Strecken gibt wie die S2 Ost oder die S7, wo gar keine 200 m Züge halten können, weil die Bahnsteiglängen schlicht zu kurz sind. Wenn ich sehe, wie lange über Ausbauten generell diskutiert wird, glaube ich nicht, das sich daran so schnell etwas ändern wird.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von cretu »

Lazarus hat geschrieben: 24 Jul 2024, 17:42 Soweit ja richtig. Nur vergisst du aber die kleine Tatsache, das es heute noch einige Strecken gibt wie die S2 Ost oder die S7, wo gar keine 200 m Züge halten können, weil die Bahnsteiglängen schlicht zu kurz sind. Wenn ich sehe, wie lange über Ausbauten generell diskutiert wird, glaube ich nicht, das sich daran so schnell etwas ändern wird.
Einfach mal die ganzen Artikel genau lesen: die neuen Züge kommen nicht alle "auf einen Schlag", sondern werden über Monate und Jahre angeliefert. Wie bei den C2 ebenso. Sie werden dann zuerst bevorzugt auf den dafür geeigneten Strecken eingesetzt. Bis also die S2 Ost oder die S7 ausgebaut werden müssen, vergeht noch leicht ein Jahrzehnt ab heute. Also mal immer mit der Ruhe.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

gmg hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:25
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 14:42 Aber das mit dem 420 war damals schon eine Schnapsidee und kann gefühlt nur von irgendwelchen Pufferknutschern entschieden worden sein.
Ich finde nicht, dass es Anfang der 2010er Jahre absehbar war, dass man bis 2029 solche Probleme mit den 420ern haben würde. Andere Züge in dem Alter fahren doch auch noch.
Es war auch damals schon absehbar, dass selbst diese 15 Fahrzeuge auf kurze Sicht nicht ausreichen werden und deutlich mehr Fahrzeuge benötigt werden. Da muss ich nicht Mal nach 2029 schauen. Man hat halt nur das kurzfristige gemacht. Keine Visionen, keine Zukunftspläne ...
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Federspeicher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:56
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 14:42 Aber das mit dem 420 war damals schon eine Schnapsidee und kann gefühlt nur von irgendwelchen Pufferknutschern entschieden worden sein. Nun gilt es halt zu warten bis die 200m Fahrzeuge kommen.

Gruß!
Eine Geschäftsleitung aus Pufferknutschern? Interessant... Auch sonst lassen deine Äußerungen zur Flotte erkennen, dass vielleicht erstmal ein Abschluss als Verkehrstechniker oder ähnliches sinnvoll wäre, um eine gewisse Kenntnis über die Systemtechnik und Wirkung zu entwickeln. Stichwort substanzielle Flottengröße und signifikanter Flottenanteil.
Ich weiß zwar nicht wo du heraus liest, dass ich das alles gut finde. Aber es sei dir gesagt: ich hätte damals schon anders gehandelt und eine zukunftsgerichtete Flotte versucht aufzubauen. Da muss ich nur mal an die Basis schauen. Dann sehe ich wann eine solch kleine Flotte funktionieren kann und wann es in die Hose geht.
Federspeicher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:56 Und bevor die Frage wieder kommt: es macht betrieblich natürlich einen gravierenden Unterschied, ob ich zwei Teilflotten (238 ET423 und ggf. 55 bis 70 ET420) oder drei Teilflotten (238 ET 423, 35 ET420 und 12 bis 16 ET 424) habe. Alleine was dort an Qualifikation, Disposition und Planung dranhängt... Genau so wie man inzwischen erkennt, dass der 423 am Ende seiner technischen Lebensdauer ankommt, insbesondere was die Leistungselektronik angeht ...
Woher kommen denn deine 55 bis 70 ET420? Deine Teilflotte 420 hatte damals nur 15 Stück. Das sind sogar weniger als jetzt 424 kommen.

Mit den neunzig 200m Fahrzeugen (bzw. zusätzlich ein gewisses plus für die 2.Stammstrecke) bin ich gespannt, ob man hoffentlich ein gutes Konzept für die 423/140m Bahnsteige Nachfolger kommt. Denn von deiner Ausbildung zum Verkehrstechniker weißt du ja sicherlich, wie gut sich solche beißenden Flotten in der Instandhaltung auswirken.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Lazarus »

Deswegen trennt man das ja auch und das neue Betriebswerk in Pasing soll weitgehend für die neuen Züge ausgelegt werden. Die 423er verbleiben in Steinhausen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Rohrbacher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 16:07
Iarn hat geschrieben: 24 Jul 2024, 15:13 Ich vermute eher, ein BWLer hat errechnet, dass mit optimistischen Annahmen zu Werkstattaufenthalten die ET420 biliger kommen.
Und dass man halt vorhandene Fahrzeuge mit noch 10-15 Jahren Restlaufzeit nicht wegwirft, nur weil 80 Millionen Bahnchefs irgendwas meinen ... ;-)

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Neue 430 mit dann einer Lebensdauer bis 2050+ hätten München gar nichts gebracht, weil zu der Zeit ja schon klar war, dass man nach den 423 ca. 2030 auf 200m-Züge gehen will und eigentlich eine möglichst einheitliche Flotte braucht. Da hätte man sich über die dann völlig unpassenden und heute schon veralteten (!) "Nachbau-423" in ein paar Jahren mächtig geärgert. Also hat man, nachdem man keine geeigneten 423 in ausreichender Zahl bekommen konnte, folgerichtig die Fahrzeuge geschnappt, die wie gesagt kaum älter sind und tatsächlich eine ähnliche Restlaufzeit in München haben. Daher passen die 420 vorerst sogar besser in die Flotte als irgendwas neueres.

Und ich weiß auch nicht, ob die 420 wirklich störanfälliger sind. Mir scheint's eher so, dass die mit allem klamme Werkstatt priorisiert die 423-Stammflotte betriebsbereit hält. Und immer wenn's eng wird, muss halt die weniger eingesetzte Ergänzungsflotte warten. Das wäre jedenfalls ein erwartbarer Vorgang.
Lass dir mal eine Führung im Werk Steinhausen geben. Und dann zähle einfach Mal die Fahrzeuge. Von der Anzahl der Fahrzeuge müsstest du ein Verhältnis von 1xET420 zu 9xET423 haben. Spätestens dann merkst du, was an deiner Argumentation oben an den Haaren herbeigezogen ist.

Im Jahr 2015, also wo die 423 gerade Mal 15 Jahre alt waren, hat sicherlich noch keiner an eine baldige Ablösung gedacht. Also war damals schon klar, dass diese 420er keine zukünftige Lösungen sein werden. Denn München wächst, wächst und wächst. Deswegen wäre ein mögliches Konzept gewesen sich 430er in ausreichender Anzahl zu beschaffen und später (also irgendwann die 236 Fahrzeuge der ET423 durch neue lange Züge zu ersetzen. Dann hätte man jetzt auch schon genug 140m Bahnsteig Züge und könnte die 423 in Ruhe ausflotten.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Lazarus hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:38 Deswegen trennt man das ja auch und das neue Betriebswerk in Pasing soll weitgehend für die neuen Züge ausgelegt werden. Die 423er verbleiben in Steinhausen.
Man trennt heute aber nur Zwangsweise. Wenn Steinhausen neu fertig ist können und werden die Neufahrzeuge an beiden Standorten instand gehalten.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Rohrbacher »

Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:39 Denn München wächst, wächst und wächst.
Lass du dir mal eine Führung in der "Plüschetage" und bei der BEG geben und merke dann, dass das Bahnnetz und das Budget eben nicht mitwächst und auch Ausschreibungstermine für solche Übergangskonzepte eben auch nicht ganz unwesentlich sein tun ...
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Rohrbacher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:12
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 20:39 Denn München wächst, wächst und wächst.
Lass du dir mal eine Führung in der "Plüschetage" und bei der BEG geben und merke dann, dass das Bahnnetz und das Budget eben nicht mitwächst und auch Ausschreibungstermine für solche Übergangskonzepte eben auch nicht ganz unwesentlich sein tun ...
Ja, sage ich ja. Man lebt von der Hand im Mund und hat keine Zukunftsvisionen, wie man dieses riesige (!!!) Wachstum in München her wird. Aber sich zum Schluss wundern, warum es nicht funktioniert.

Was dieses ganze Chaoskonzept in Summe verschlungen hat (mit volkwirtschaftlichem Schaden!) ist ja egal. Hauptsache wir haben billig eingekauft. Zum Schluss geben wir einfach der Werkstatt die Schuld. Dann haben wir den Schuldigen gefunden.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Rohrbacher »

Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:22 Man (...) hat keine Zukunftsvisionen
Doch. Deswegen gräbt man einen zweiten Tunnel samt neuem Hauptbahnhof, der auch nur so viel kostet, dass der Rest von Bayern nur neidisch schauen kann. Man versenkt da nur gerade rund 90% der Mittel für irgendwelche Zukunftsvisionen! Man lässt sich auch komplett neue 200m-Züge entwickeln statt einfach irgendwas von der Stange zu nehmen und endlich mit dem 96 cm hohen Inselsystem aufzuhören. Ja mei, bis dahin würgt man sich halt mit dem, was da ist durch ein Jahrzehnt der Bauarbeiten und Provisorien, wegen derer man eh nicht mehr Verkehr abwickeln kann. Teuer wäre es gewesen, um 2015 die kaum 20 Jahre alten 420 wegzukübeln und irgendwelche ab Werk alten 430 zu kaufen und mit denen nach 20 Jahren das selbe zu machen, weil die 2035 technisch mindestens so veraltet wären.

Das wäre ungefähr so sinnvoll gewesen wie 2015 die 20 Jahre alten Mühldorfer 628 (Verbrauch: 60 l) wegzuhauen wegen "alt und nicht barrierefrei" und stattdessen nochmal schnell ein paar doppelmotorige Neubau-VT (Verbrauch: 100 l) an den gleichen alten Ganztief- oder Münchner Hochbahnsteigen die tollen Schiebetritte ins Leere laufen lassen, die verbummelte Zeit mit doppelt so vielen Kilowatt wieder reinzusprinten, nur um dann am selben Kreuzungsbahnhof wie bisher auf den Gegenzug zu warten, weil die Münchner Zukunftsvisionen alles Geld und Planungskapazität binden. :-)
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:22 Was dieses ganze Chaoskonzept in Summe verschlungen hat (mit volkwirtschaftlichem Schaden!) ist ja egal. Hauptsache wir haben billig eingekauft.
Im Gegenteil, wir haben volkswirtschaftlich gesehen gar nichts eingekauft und sogar verhindert, dass frühere steuerfinanzierte Investitionen nicht vorzeitig auf dem Schrott landen. Immerhin das.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Konzernsecurity »

Federspeicher hat geschrieben: 23 Jul 2024, 12:40 Stattdessen hat man sich jetzt Schrott aus Hannover geholt, den man nur mit viel Mühe mäßig zum Laufen bekommt, während man sich beim 420 nicht entscheiden kann, ob man die Fahrzeuge ausflotten oder doch weiter behalten will. Schon merkwürdig dieses Unternehmen: die technische Verfügbarkeit des 423 geht erkennbar und dauerhaft in den Keller, die 420 sind jetzt mal halbwegs am laufen - und trotzdem hat man nicht genug Fahrzeuge. Eine öffentliche Bewertung spare ich mir, meine Meinung zu diesem Thema sollte bekannt sein, aber gegen Kritik ist man dort ja entsprechend erhaben. Es kann nicht sein, was niht sein darf. Also lasst uns weiter munter am 424 basteln, in der Hoffnung, dass dieser Schrott irgendwann mal fährt, während die 423 auseinanderfallen und man die endlich halbwegs performanten 420 abstellt, obwohl man insgesamt zu wenig einsatzfähige Fahrzeuge hat.
Vermutlich wegen der hohen Betriebskosten, nehme ich an, jedenfalls hat eine hohe Führungskraft beim 50-jährigen Jubiläum diese auch ggü. Externen außerhalb der SBM moniert. Wenn ich aber an Steinhausen vorbeifahre und dort den seit Monaten vermutlich auf Reparatur wartenden 420 489- im Fahrgasteinsatz ist dieser jedenfalls seit Monaten nicht mehr - im permanent aufgerüsteten Zustand sehe, würde mir für diese Begründung, sollte sie tatsächlich zutreffen wie die hohe Führungskraft 2022 nahelegte, jegliches Verständnis fehlen.

Bei allem Gebot zum vernünftigen Wirtschaften: Wenn die S-Bahn München wie der Rest des Konzerns sparen muss, würde ich erstmal bei den Teilnetzmanagern beginnen, damit der Weg für die Nachfolger frei wird für erfolgreiche Nachverhandlungen mit der BEG inkl. Abschaffung der 3-Minuten-Pünktlichkeitspönale. Das ist ein absolutes No-Go, wenn die SBM gezwungen ist auf dem Netz von DB InfraNoGO zu fahren, das muss auch die BEG einsehen.

Nachdem die Verkehrsdurchführungsverträge der S-Bahn Rhein-Main vor sechs Jahren pönalebedingt in einem Desaster mündeten und als Reaktion darauf extra das überregionale Kompetenzcenter Betriebsqualität gegründet wurde, müsste man eigentlich meinen, dass einem DB Regio-Unternehmen solch ungeschickte Verhandlungen wie vor dem 1. MSBV nicht mehr passieren. Fahrzeuge abstellen und die Ausfall-/Kürzungsstufepönalen noch weiter in die Höhe treiben ist genau der gegenteilige richtige Weg.
Minga Jung hat geschrieben: 22 Jul 2024, 08:25 Und warum um Gottes Willen willst du weitere Schrott 420 holen? Die machen heute schon massivst Probleme und eigentlich keiner (bis auf paar Ausnahmen) von der Basis will die haben.
1. Wenn du nicht bei der SBM tätig bist, wie kannst du für die ganze fahrende Belegschaft sprechen??

2. Bedienen muss man die Fahrzeuge halt auch können. Die Realität ist aber, dass einem bei jeder zweiten Fahrt spätestens nach dem 12. Mal Aufschalten beide Hände nicht mehr ausreichen, um die Zahl der unter Last aufgerissenen Trennschütze zu zählen. Ganz zu schweigen von den von manchen erzeugten thermischen Bremsschützauslösungen, angefangen vom Anzeigen des LM "Br" im hohen Bereich über das Abschalten der BS über 8 km/h unter Last bis hin zum Bremsschützanziehen wenn schon der Bremspunkt erreicht ist. Letzteres gerade im Hochsommer und im Heizbetrieb nicht zu empfehlen, aber beim mutmaßlichen (Nicht-)Reinigungsgrad der Luftfiltermatten/Lüfter auch zu jeder anderen Jahreszeit.

uvm, alles will ich jetzt nicht aufzählen. Wer aber alles auf die Fahrzeuge zu schiebt und von der GL die Ausflottung fordert, macht es sich viel zu einfach.
gmg hat geschrieben: 23 Jul 2024, 14:28
die 420 sind jetzt mal halbwegs am laufen - und trotzdem hat man nicht genug Fahrzeuge
Ich erlebe da häufige Türprobleme und auch sonst sollen sie viele Pannen haben. Oder warum fuhren vor einigen Wochen keine 420er?
Die Türstörungen haben auf der S20 noch weiter zugenommen, seitdem die Züge aus Hannover im Einsatz- oder nicht im Einsatz- sind, vgl. den einzigen einsatzfähigen 424-Vollzug am Dienstag in der Spät-HVZ.
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Rohrbacher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 23:55
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:22 Man (...) hat keine Zukunftsvisionen
Doch. Deswegen gräbt man einen zweiten Tunnel samt neuem Hauptbahnhof, der auch nur so viel kostet, dass der Rest von Bayern nur neidisch schauen kann. Man versenkt da nur gerade rund 90% der Mittel für irgendwelche Zukunftsvisionen! Man lässt sich auch komplett neue 200m-Züge entwickeln statt einfach irgendwas von der Stange zu nehmen und endlich mit dem 96 cm hohen Inselsystem aufzuhören.
Bitte nicht durcheinander schmeißen! Wir haben von den Jahren 2012-2015 gesprochen. Und da hätte man nunmal keine Zukunftsvisionen. Heute hat man schon (zum Glück) zukunftsgerichtet gedacht und passt sich der neuen Situation an, mit neuer Leitstelle, neuen Werken und neuen Fahrzeugen. Und das mit den 96cm wirst du jetzt nunmal nicht los. Dafür sind die gesamten Infrastrukturbauten nunmal jetzt auf 96cm ausgerichtet.
Rohrbacher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 23:55
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:22 Man (...) hat keine Zukunftsvisionen
Ja mei, bis dahin würgt man sich halt mit dem, was da ist durch ein Jahrzehnt der Bauarbeiten und Provisorien, wegen derer man eh nicht mehr Verkehr abwickeln kann. Teuer wäre es gewesen, um 2015 die kaum 20 Jahre alten 420 wegzukübeln und irgendwelche ab Werk alten 430 zu kaufen und mit denen nach 20 Jahren das selbe zu machen, weil die 2035 technisch mindestens so veraltet wären.
Erst kaufte man veraltet 420 ohne LZB. Dann rüstete man diese irgendwann mit LZB nach, weil man merkte, dass das oben nicht funktioniert. Dann kaufte man zusätzliche 420 dem Einbau von mit LZB. Um dann nur wenige Jahre später festzustellen, dass auch diese nicht reichen. Das Ergebnis kennen wir: wir kaufen nochmals nur paar wenige 424. Und du sagst da "ja, mei"? Und du glaubst ernsthaft, dass Stuttgart und Frankfurt 2035 ihre 430er ersetzt? Sicherlich nicht...

Rohrbacher hat geschrieben: 24 Jul 2024, 23:55
Minga Jung hat geschrieben: 24 Jul 2024, 21:22 Was dieses ganze Chaoskonzept in Summe verschlungen hat (mit volkwirtschaftlichem Schaden!) ist ja egal. Hauptsache wir haben billig eingekauft.
Im Gegenteil, wir haben volkswirtschaftlich gesehen gar nichts eingekauft und sogar verhindert, dass frühere steuerfinanzierte Investitionen nicht vorzeitig auf dem Schrott landen. Immerhin das.
Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Man hat einen alten Schrott gekauft, der eigentlich nie so wirklich funktioniert hat... Komischerweise. Also hat man 2 Nachteile: ich kann keine Mehrfahrten anbieten und kann die Züge nicht verlängern... Das heißt die leute fahren weiterhin Auto. Hätte man mehr Fahrzeuge, würden sicherlich auch mehr umsteigen. Somit hast du hier einen volkwirtschaftlichen Schaden.
Minga Jung
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Minga Jung »

Konzernsecurity hat geschrieben: 24 Jul 2024, 23:58
Minga Jung hat geschrieben: 22 Jul 2024, 08:25 Und warum um Gottes Willen willst du weitere Schrott 420 holen? Die machen heute schon massivst Probleme und eigentlich keiner (bis auf paar Ausnahmen) von der Basis will die haben.
1. Wenn du nicht bei der SBM tätig bist, wie kannst du für die ganze fahrende Belegschaft sprechen??

2. Bedienen muss man die Fahrzeuge halt auch können. Die Realität ist aber, dass einem bei jeder zweiten Fahrt spätestens nach dem 12. Mal Aufschalten beide Hände nicht mehr ausreichen, um die Zahl der unter Last aufgerissenen Trennschütze zu zählen. Ganz zu schweigen von den von manchen erzeugten thermischen Bremsschützauslösungen, angefangen vom Anzeigen des LM "Br" im hohen Bereich über das Abschalten der BS über 8 km/h unter Last bis hin zum Bremsschützanziehen wenn schon der Bremspunkt erreicht ist. Letzteres gerade im Hochsommer und im Heizbetrieb nicht zu empfehlen, aber beim mutmaßlichen (Nicht-)Reinigungsgrad der Luftfiltermatten/Lüfter auch zu jeder anderen Jahreszeit.

uvm, alles will ich jetzt nicht aufzählen. Wer aber alles auf die Fahrzeuge zu schiebt und von der GL die Ausflottung fordert, macht es sich viel zu einfach.
Keiner kann für die gesamte Belegschaft sprechen. Aber man unterhält sich mit den Kollegen und bekommt da schon einiges mit. Zusätzlich merkt man auch als Fahrgast wie die Züge gefahren werden...

Und: keiner fordert jetzt die Ausflottung der 420. Denn wie will ich denn die Fahrzeuge jetzt ersetzen? Wir müssen halt noch bis 2029 warten, bis endlich die Neufahrzeuge kommen. Und wenn hoffentlich bald deren Kinderkrankheiten erledigt sind wird auch der 420 sein zeitliches zuerst segnen.
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Re: Fragen und Grundsatzdiskussion zur Münchner S-Bahn

Beitrag von Münchner »

Minga Jung hat geschrieben: 25 Jul 2024, 06:14 Auch das kann ich nicht nachvollziehen. Man hat einen alten Schrott gekauft, der eigentlich nie so wirklich funktioniert hat... Komischerweise. Also hat man 2 Nachteile: ich kann keine Mehrfahrten anbieten und kann die Züge nicht verlängern... Das heißt die leute fahren weiterhin Auto. Hätte man mehr Fahrzeuge, würden sicherlich auch mehr umsteigen. Somit hast du hier einen volkwirtschaftlichen Schaden.
Das mit dem Umsteigen hängt nicht nur an der Anzahl der Fahrzeuge, sondern vor allem an der Zuverlässigkeit der S-Bahn. Wenn du regelmäßig deinen Anschluss nicht erreichst, weil die S-Bahn wieder deutliche Verspätungen hat, bekommst du am Ende Fahrzeiten, die komplett jenseits von Gut und Böse sind. Damit ist das Verkehrsmittel unattraktiv.
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