Zugbegleiterin setzt Zwölfjährige aus

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 26 May 2010, 11:40 hat geschrieben: Klar ist die Entscheidung des Busunternehmens richtig, man kann kein Kind einfach am Sitz anbinden, allerdings frage ich mich, was der Busfahrer hätte machen sollen?
Den Bub schimpfen, solange nicht weiterfahren, bis der Kerl sich benimmt, ggf. die Polizei verständigen.

Unter dem kollektiven Druck der Mitfahrenden hätte der Bub sich vielleicht dann benommen. Natürlich rede ich mich jetzt leicht, andererseits sollte der Busfahrer wissen, auch wenn er keine pädagogische Ausbldung hat, was in einem solchen Fall zu tun ist. Dies ist sicher nicht das Anbinden des Jungen am Sitz.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

TramPolin @ 26 May 2010, 11:58 hat geschrieben: ggf. die Polizei verständigen
Tut mir leid, aber leider darf der Junge trotzdem nicht von der Polizei mitgenommen werden, schließlich steht man nicht an einer Haltestelle - wenn da was passiert! Und die Weiterfahrt zur nächsten Haltestelle wäre aufgrund des Fehlverhaltens des Kinds nicht zu verantworten.

Ich kann den Fahrer voll und ganz verstehen - auch wenn ich persönlich an seiner Stelle eher zum Rausschmiss tendiert wäre. Der erzieherische Effekt ist bei 10 km Fußmarsch vielleicht größer als bei drei Minuten festgebunden rumsitzen...


Mal im ernst: Klar war das nicht in Ordnung. Schade find ich nur, dass dann natürlich gleich der Busfahrer an den Pranger gestellt wird (der in der Situation wenig Möglichkeiten hat!) - statt dass die Eltern samt Kind eine auf den Deckel kriegen wieso sie nicht in der Lage sind/waren, für anständiges Benehmen zu sorgen. Aber klar, wenn ich immer die Supernanny anschauen muss fehlt halt einfach die Zeit, das eigene Kind zu erziehen.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Eisenbahnniki @ 26 May 2010, 07:26 hat geschrieben: Du schreibst ein Busfahrer kam. Waren mehrere im Bus?
Nein, nur ein Busfahrer.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

yeg009a @ 26 May 2010, 18:13 hat geschrieben: Nein, nur ein Busfahrer.
Ich hätte jetzt gedacht, es wären mindestens 5 Busfahrer im Bus gewesen.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

TramPolin @ 26 May 2010, 18:17 hat geschrieben:Ich hätte jetzt gedacht, es wären mindestens 5 Busfahrer im Bus gewesen.
Naja. Ich habe es früher mal so gelernt: Wenn ich für eine Person, die man nicht kennt "der.., die..." sage, dann meine ich eine bestimmte Person (dazu zählen auch die Busfahrer - was auch wieder eine Frage kommt: "welche( r )..."), aber für eine unbestimmte Person verwende ich "ein(e)...".
Ich dachte durch die verwendung des Wortes "ein", "eine" käme das so verständlich rüber, daß ebenjene nur eine unbestimmte Person ist.

Naja. :offtopic:

//edit: Die Formatierung nervt.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Naja, wenn es nur einen Busfahrer gibt, und der eindeutig bestimmt ist, sagt man "der" Busfahrer.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Ein herzlos-Schaffner der DB hat einem 7-jährigen Jungen ein Kinderfahrrad weggenommen und auf den Bahnsteig geworfen!

Siehe auch Bildzeitung - äh, lassen wird das besser, und nehmen doch lieber das bildblog:

http://www.bildblog.de/31883/jim-knopf-und...ehrer-von-bild/
http://www.bildblog.de/31940/kommt-zeit-kommt-rad/
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Jetzt erhielt Ben Ersatz! Allerdings nicht von der Bahn – sondern von einem empörten Unternehmer aus Mainz...
Der hätte dem Bengel statt einem neuen Fahrrad lieber mal nen Friseurbesuch spendieren sollen!! :rolleyes:

Aber interessant, wie die Bild wieder Fakten verzerrt...
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Stefan Z.
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Beitrag von Stefan Z. »

Erwarten wir von der Bild was anderes? War die Bild jemals faktengetreu?
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Woodpeckar
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Beitrag von Woodpeckar »

Ich bezweifle, dass das Phänomen der einseitigen Berichterstattung, die zudem weder Stellungnahmen berücksichtigt noch auf fundierten eigenen Recherchen basiert, ausschließlich bei einer Zeitung mit großen Buchstaben oder anderen vergleichbaren Boulevardblättern existiert.
Zu oft habe ich schon gesehen, dass Pressemeldungen noch nicht mal richtig abgeschrieben werden konnten und dabei teilweise durchaus der Inhalt verdreht wurde.
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Stefan Z.
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Beitrag von Stefan Z. »

Bildblog ist ja mal echt zu geil: :P :D :lol:
"Bild" beschreibt diese Szene so anschaulich, dass man meint, das orangefarbene Funkeln in den Augen des "Herzlos-Schaffners" zu erkennen. Womöglich hat er gar ein wenig nach Schwefel gerochen — oder wenigstens nach Knoblauch. Das Fahrrad jedenfalls, das sei "seither verschwunden".
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Wobei es natürlich schon ne blöde Situation ist - wenn einem am Schalter gesagt wird, dass die Mitnahme eines Fahrrades möglich ist (und das halte ich durchaus für denkbar) und man sich drauf verlässt, hat man ein Problem. Gleichzeitig hat die Bahn wiederum das Problem dass wenn es sich herumspricht dass hier teilweise kulant entschieden wird, das wieder andere Leute ausnutzen würden, und der ICE ist für Fahrräder wirklich nicht geeignet. Eine kundenfreundlichere Lösung als "Aussteigen oder Fahrrad stehen lassen" wäre aber dennoch sinnvoll.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 18 Jul 2011, 21:55 hat geschrieben: und der ICE ist für Fahrräder wirklich nicht geeignet.
Doch, ist er definitiv, man will es nur nicht. Mit Reservierungen, so dass kein Fahrrad zuviel drin ist würde das mit Sicherheit gehen. Man könnte sich aber den Anzug an ner Fahrradkette dreckig machen, und das passt nicht ins Image des Geschäftszuges.
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Stefan Z.
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Beitrag von Stefan Z. »

Nein, Boris hat Recht. Der ICE ist dafür definitv nicht geeignet.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bayernlover @ 18 Jul 2011, 21:59 hat geschrieben: Doch, ist er definitiv, man will es nur nicht. Mit Reservierungen, so dass kein Fahrrad zuviel drin ist würde das mit Sicherheit gehen. Man könnte sich aber den Anzug an ner Fahrradkette dreckig machen, und das passt nicht ins Image des Geschäftszuges.
Das dürfte ein Fluchtwegproblem sein, ich vermute dass im Rahmen des Selbstrettungskonzeptes auch Anforderungen an die Fluchtwege im Fahrzeug gestellt werden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 18 Jul 2011, 21:55 hat geschrieben: Wobei es natürlich schon ne blöde Situation ist - wenn einem am Schalter gesagt wird, dass die Mitnahme eines Fahrrades möglich ist (und das halte ich durchaus für denkbar) und man sich drauf verlässt, hat man ein Problem.
Andererseits: Hat die DB einen Schalter in Wien oder wurde dieser Ratschlag von einem ÖBBler erteilt? Im zweiteren Falle kann man wohl kaum die DB beschuldigen...
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
andreas
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Beitrag von andreas »

Stefan Z. @ 18 Jul 2011, 22:01 hat geschrieben: Nein, Boris hat Recht. Der ICE ist dafür definitv nicht geeignet.
steckt man das Fahrrad in eine große Reisetasche, dann gehts und dann störts ja auch keinen oder?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

GSIISp64b @ 18 Jul 2011, 22:09 hat geschrieben: Andererseits: Hat die DB einen Schalter in Wien oder wurde dieser Ratschlag von einem ÖBBler erteilt? Im zweiteren Falle kann man wohl kaum die DB beschuldigen...
Wer schuld ist ist doch ziemlich egal - mit Falschauskünften muss die Bahn rechnen - ihre eigenen Schaltermitarbeiter erzählen ja durchaus auch gelegentlich Unsinn. Eine kundenfreundliche Lösung wäre also schon sinnvoll - allerdings fällt mir jetzt beim besten Willen keine sinnvolle Lösung ein.
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andreas
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Beitrag von andreas »

hmm, in einen so großen Zug wie dem ICE wird doch irgendwo ein Platz sein, um ein Kinderfahrrad aufzubewahren - gibt ja auch Personalabteile, die zu einem großen teil eher leer sind die meiste Zeit oder sowas in der Art
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Stefan Z.
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Beitrag von Stefan Z. »

Und wer kann garantieren, dass die immer leer sind? Wenn du etwas anbietest, dann muss das omni sein. Und das heißt nun mal immer und für alle. Wer kann das garantieren?
andreas
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Beitrag von andreas »

Stefan Z. @ 18 Jul 2011, 22:23 hat geschrieben: Und wer kann garantieren, dass die immer leer sind? Wenn du etwas anbietest, dann muss das omni sein. Und das heißt nun mal immer und für alle. Wer kann das garantieren?
da gings jetzt nur um den konkreten Fall - Dauerlösung ist sowas natürlich nicht
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Stefan Z.
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Beitrag von Stefan Z. »

Naja, aber dennoch hätte es nicht viel Sinn gemacht. Irgendwo muss schon auch Konsequenz hinter stecken.
Tram37
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Beitrag von Tram37 »

Wenn der Schaffner ein "Herz für Kinder" gehabt hätte, dann hätte er bestimmt eine Lösung gefunden. Als Fahrgast muss man sich alles schriftlich geben lassen, ob dies dann was genutzt hätte? Wo ein Wille, da ein Weg. Von Wien bis Deutschland war es ja auch erlaubt! Man kann sich immer hinter einen § verstecken, aber ob es immer sinnvoll ist?
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Gabs nicht mal sowas, dass zumindest in der S-Bahn oder der MVG Räder unter einer bestimmten Radgröße als Spielzeug gelten/transportiert werden dürfen? Das wär ne Lösung gewesen, ich meine man muß ja nicht unbedingt die Radgröße richtig schätzen ;) . Ich weiß aber nicht, wie das im Fernverkehr geregelt ist.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Wie wird es eigentlich beim ICx sein, der ja im ersten Schritt den IC beerben soll? Wird es dort Fahrradstellplätze geben oder aber stirbt mit dem IC die Fahrradmitnahme im FV entgültig? Hat da jemand Informationen?
Japan: Die Mutter des Schienenschnellverkehrs!
Shinkansen: Die wohl pünklichsten und zuverlässigsten Hochgeschwindigkeitszüge der Welt!
So und nicht anders sollte Hochgeschwindigkeitsverkehr in einem modernen Indrustriestaat aussehen!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Andre_HD @ 19 Jul 2011, 08:36 hat geschrieben: Wie wird es eigentlich beim ICx sein, der ja im ersten Schritt den IC beerben soll? Wird es dort Fahrradstellplätze geben oder aber stirbt mit dem IC die Fahrradmitnahme im FV entgültig? Hat da jemand Informationen?
Der ICx bekommt Stellplätze für Fahrräder.
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Andre_HD
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Beitrag von Andre_HD »

Danke für die schnelle Info!
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Guido
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Beitrag von Guido »

Die Auskunft erteilte in Wien mit Sicherheit ein Mitarbeiter des örtlichen Reisezentrums der ÖBB - sofern diese Auskunft überhaupt erteilt wurde.


Zur Fahrradmitnahme bei der ÖBB heißt es:
Homepage;ÖBB hat geschrieben:In den meisten IC und EC-Zügen sowie in vielen EN- und D-Zügen können Sie Ihr Fahrrad auch über mittlere und längere Entfernungen mitnehmen. [...] Im Fahrplan sind alle diese Züge ganz leicht an dem farbig oder schwarz hinterlegten Fahrradsymbol erkennbar.

Auf Grund des eingeschränkten Platzangebots ist eine Platzreservierung verpflichtend erforderlich.
In Zügen der Produktkategorien Railjet und ICE ist die Fahrradmitnahme auch in Österreich nicht gestattet, diese Züge tragen nicht das Fahrradsymbol im Fahrplan.


In Deutschland ist die Fahrradmitnahme im ICE auch nicht gestattet, aber das ist ja soweit schon bekannt.



Zu den Zügen selbst:

Bis auf den ICE2 bietet sich in keinem aktuellen Modell wirklich Platz für Fahrräder, um diese ordnungsgemäß gesichert und nicht innerhalb von Fluchtwegen abzustellen. Der ICE2 hat im Steuerwagen zwischen Führerstand und Fahrgastraum noch ein etwas größeres Abteil welches für Fahrgäste nicht zugänglich ist, da kann man notfalls auch mal was größeres drin verstauen. Beim ICE1 wurde vor Jahren mal ein Ski-Abteil eingerichtet, eine Art Gepäckabteil für Winterurlauber. Das hat sich aber nicht wirklich bewährt und wurde zugunsten von Sitzplätzen wieder abgeschafft.
ICE3 und ICE-T bieten gar keinen sinnvollen Stauraum, nicht mal normales Gepäck bekommt man da gescheit verstaut.

Die Zugführerabteile sind so winzig, da auch noch Radl reinstellen, nein, geht nicht, zumal es pro Zugteil davon genau eines gibt. Da hat aber auch noch der Zugführer seinen Dienst drin zu versehen, u.a. die Ansagen der nächsten Stationen werden von dort aus gemacht.


Soviel zum offiziellen Teil ...


Nun zum konkreten Fall selbst ... ich kann mir auf Grund der Erfahrungen mit Fahrgästen, mit Fahrgästen und Fahrrädern zu verbotenen Zeiten und mit der verdrehten Berichterstattung in Käseblättern schon bildlich vorstellen wie die Sache ablief. Frau kauft Fahrkarte für sich und Kind, jedoch nicht fürs Fahrrad, denn für diesen ICE hätte die Frau keine Fahrkarte fürs Radl bekommen, steigt in Wien in den Zug ein und stellt das Radl einfach irgendwo hin wo gerade Platz ist (nachdem in Deutschland die Besitzer des Radls per Lautsprecher ausgerufen werden mußten war es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit außerhalb des mittelbaren Einflußbereiches abgestellt, gängige Praxis ist erstmal im nahen Bereich fragen wems gehört).
Der Zug war in Österreich vllt noch nicht soo voll als daß es wirklich störte, dem ÖBB-Personal wars wurscht solange es nicht wirklich behindert. Während der Fahrt wird der Zug voller und voller, der hält ja ein paar Mal (St. Pölten, Linz, Wels, Passau) und in Deutschland wechselt dann das Personal. Dort behindert das Radl schon ordentlich die anderen Fahrgäste, nur ein Eigentümer ist nicht in Sicht. Ergo gibts die Durchsage. Die Frau meldet sich und der Zugchef verweist darauf daß die Mitnahme im ICE nicht gestattet sei und das Radl dort wo es steht andere Fahrgäste behindert (der Zug war an der Stelle mit hoher Sicherheit schon gut voll). Die Frau reagiert pampig. Der Zugchef stellt zur Auswahl entweder Radl woanders verstauen und dann dort stehen bleiben und drauf aufpassen oder am nächsten Halt mit Radl aussteigen und mit einem anderen Zug weiter fahren in dem die Fahrradmitnahme erlaubt ist. Beides will die Frau nicht und fängt eine Diskussion mit dem Zugführer an der Kategorie "Unverschämtheit, diese Bahn ist das Letzte. Ich zahle Ihr Gehalt. Ich habe eine Fahrkarte, die sowieso viel zu teuer ist." (Formulierungen entsprechen der Erfahrung auf den höflichen Hinweis in der Fahrradsperrzeit und vollem Zug bitte auf den nächsten etwas leereren zu warten). Ein Wort gibt das andere, das Kind bekommt gar nicht wirklich mit was los ist. Konsequenz ist, die Frau hats geschafft den Zugführer soweit zu verärgern, womöglich sogar mit persönlichen Beschimpfungen daß dieser selbst tätig wird und das Radl nach draußen befördert (-> Zugchef: "Sie steigen jetzt hier aus!" - Frau: "Ich denke nicht im Traum daran, da können sie Piefke machen was Sie wollen.").
Daß das Kind gejammert und gewinselt hat ist gut möglich, weil man ihm sein Radl wegnimmt, den Rest was da vorausging hat der kleine mit Sicherheit nicht realisiert. Prinzipiell sollte man nun annehmen, daß ein erwachsener Mensch dem seine Sachen was wert sind so schlau ist und da schnellst möglich zusieht hinterher zu kommen - nein, die schnelle Weiterfahrt war wichtiger als das Radl. Und dann hinterher an die Medien gehen, Sachverhalt soweit zum eigenen Gunsten verdrehen bis es passt und die Bahn wieder als das Böse hinstellen. Die Vergangenheit zeigte ja schließlich, je besser man in Boulevardkäseblättern lügt und das eigene Fehlverhalten verdreht umso höher schaut die Entschädigung aus die man bekommen kann.


Klar ist das etwas konstruiert, aber ich kann mir schon vorstellen daß sich das so oder so ähnlich zugetragen haben könnte. Ich weiß nun aus eigener Erfahrung was von Beschwerden in Zeitungen stimmt und was frei erfunden ist (frei erfunden war in meinem Fall das meiste), ich weiß was man für Antworten bekommen kann von Fahrgästen die meinen Regelungen seien nur für andere da aber nicht für sie selbst, ich weiß aber auch daß manch eine Aktion durchaus auch zu einer Überreaktion führen kann die im Nachhinein vielleicht auch anders lösbar gewesen wäre, wenn denn eine Überprovokation der anderen Seite nicht stattgefunden hätte.


Zu guter Letzt (Gefahrenhinweis: der nachfolgende Beitragsteil kann Spuren von Sarkasmus enthalten):
Den einschlägig bekannten Benutzern dieses Forums die nicht mal wissen wie ein originaler ICE von innen ausschaut aber dennoch schlau über die Platzbeschaffenheit daherreden wollen wünsche ich nun viel Freude beim zerreißen meines Beitrages :D
Gruß, Guido

Tf bei der S-Bahn München
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Hinweis: Der obenstehende Beitrag spiegelt - sofern nicht anders gekennzeichnet - ausschließlich die persönliche Meinung des Verfassers wider.
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Beitrag von 146225 »

@Guido: Bevor andere reißen - meine Zustimmung hast Du, Deine "Vision" klingt vernünftig und realitätsnah. Wie so oft üblich hätte vermutlich ein freundliches Wort statt eine pampige Meckertirade mit dem Zugchef durchaus was für beide Seiten befriedigendes erreichen können... Aber das wäre natürlich keine Schlagzeile wert gewesen.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Guido @ 19 Jul 2011, 12:40 hat geschrieben: Zu guter Letzt (Gefahrenhinweis: der nachfolgende Beitragsteil kann Spuren von Sarkasmus enthalten):
Den einschlägig bekannten Benutzern dieses Forums die nicht mal wissen wie ein originaler ICE von innen ausschaut aber dennoch schlau über die Platzbeschaffenheit daherreden wollen wünsche ich nun viel Freude beim zerreißen meines Beitrages :D
Ich kenne die Innereien eines ICE, und finde es immer wieder befremdlich warum man dort die Fahrräder umständlich in Transportboxen verpacken muss, um sie mitnehmen zu dürfen. Aber gut, verschenkt man das Potential eben, man sieht ja auch kaum Autos mit Fahrradträgern aufm Dach :rolleyes:

Meiner Meinung nach sollte man wenigstens ein bisschen Platz schaffen für Fahrräder, diese Plätze dann aber mittels Zwangsreservierung kontingentieren, damit es keinen Auflauf gibt.
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