Boris Merath @ 25 Nov 2010, 02:04 hat geschrieben: Das kann ich anhand der Pläne jetzt nicht nachvollziehen, ich kann da beim besten Willen keine Verschiebung erkennen, allerdings find ich grade die etwas detaillierteren Plänen nicht... Kannst Du das noch etwas genauer erläutern?
Nein, kann ich leider nicht wirklich, da ich die Pläne nicht vorliegen habe und auch nur die Kurzfassung der Stellungnahme der SWM. Ich kann dazu nur sagen, dass da schon relativ kleine Abweichungen im Winkel oder in der Steigung erhebliche Änderungen der Streckenlage und des Bauaufwandes haben können. Solche Abweichungen sind u.U. auch in Deteilplänen sehr schwer zu finden.
10 Wochen ist zwar nicht ganz ohne, aber doch nochmal etwas völlig anderes als eine "Einstellung während der Bauzeit". Außerdem können dabei nur wenige Halte nicht angefahren werden, eine Umleitung ist ja problemlos möglich, außerdem gibt es zwischen Max-Weber-Platz und Ostbahnhof quasi SEV per U-Bahn.
Mal wieder typisch! Immer noch was mehr hineinlesen als dasteht. Ich (und auch die SWM haben nur von Einstellung während der Bauzeit geschrieben. Nicht von Einstellung während der gesamten Bauzeit. Was denn nun am Ende wirklich geplant ist, weiß ich nicht. Wenn man aber den Orleansplatz aufreißt um da drunter ne Station zu bauen, kommen mir 10 Wochen reichlich kurz vor.
Auf den Rest gehe ich jetzt mal nicht ein mangels weitergehender Informationen. Allerdings finde ich es nicht grade überzeugend dass von zwei der Punkte die ich grade untersucht habe einer definitiv falsch ist, und der andere aus meiner Sicht zumindest fragwürdig.
Da stehen mir die Haare zu Berge! Du hast zwei Punkte untersucht, davon hast du einen einfach so interpretiert wie es dir paßt (er ist wie oben beschrieben keinenfalls falsch!) und den anderen kannst du Mangels genauer Angaben (und vielleicht auch Mangels Sachverständnis - was nicht heißen soll, dass ich da mehr verstehe) nicht nachvollziehen. Im Endeffekt kannst du also zu keinem Punkt eine wesentliche Kritik vorbringen, haust aber erstmal n Pro-Tunnel-Pamphlet raus. So bin ich das von hier gewohnt! Ordentlich Lärm und wenig dahinter.
Dann noch zum Thema Nordtunnel:
Ich finde eines bezeichnend: Bei Stuttgart21 wird immer kritisiert, dass die Kapazität der vier (!) zweigleisigen Zulaufstrecken viel zu gering sei und sich die verschiedenen Züge ja sooo ins Gehege kommen dabei. Bei dem Nordtunnel dagegen wird immer behauptet dass das überhaupt kein Problem sei da alles mögliche durchzuquetschen.
Das einzige was hier bezeichnend ist: Du drehst dir auch alles so hin, wie dus brauchst, oder? Bei S21 sind nicht die Zulaufstrecken an sich das Hauptproblem, sonderen z.B. deren höhengleichen Einfädelungen und andere Zwangspunkte. Beim Nordtunnel (der außerdem noch für wesentlich weniger Züge/h augelegt ist als S21 und damit eigentlich eh nicht vergleichbar), gibt es vom Westen her am HBF und vom Norden her an der Stadtgrenze jeweils vor dem ersten Bahnhof genau wie beim wesentlich mehr befahrenen S21 je 2 (ingesamt also 4) 2gleisige Zulaufstrecken. Und selbst wenn man nur den HBF beim Nordtunnel betrachtet, hat man 6 Bahnsteiggleise bei insgesamt 6 Zu- und Ablaufgleisen für viel weniger Züge als bei S21 (oder der Stammstrecke).
Damit ist der Nordtunnel tot. Wenn man das Geld für Stamm2 nicht aufbringt, wird man es für den Nordtunnel auch nicht können. Niemals nie, selbst wenn der NKF bei 10 läge.
Auch Blödsinn und schon wieder nur unbegründete Schwarzmalerei! Es geht hier nicht um Geld aufbringen, sondern um Geld zugewiesen bekommen, und dafür brauchst du den NKF > 1, den ich für den Stamm2 immer mehr bezweifel. Kommt der Nordtunnel über 1 dann gibts auch Geld dafür. Außerdem können da auch ganz andere Töpfe angebohrt werden, da hier auch der Fernverkehr profitiert.
Das wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Außerdem fährt man am Hbf und am Zentrum vorbei, das kann man nicht bringen.
Ich kans auch noch 100mal vorrechnen, aber da reagiert ja immer keiner drauf oder zeigt mir den Fehler, den ich ja irgendwo machen muß, wenn ihr das trotzdem immer anders seht. Na egal, ums kurz zu machen: Der Südring bietet für den ganzen Süden in München eine neue Entwicklungschance, während das Zentrum nahezu ausentwickelt ist. Und auch viele Fahrgäste in den Norden haben zumindest keine signifikanten Nachteile, teilweiste sogar ebenfalls Vorteile (u.a. alle Umsteiger zur U4/5). Natürlich wird es auch "Verlierer" geben, die dann tatsächlich einmal bahnsteiggleich umsteigen müssen um an Ihr Ziel zu kommen. (Aber die gibt es beim Stamm2 auch!). Und weil du Berlin immer als so gutes Beispie anführst: Auch hier gibt es S-Bahn-Linien, die einfach nicht zum HBF vorbeifahren (und ich meine jetzt nicht die Ringlinien, bei denen das ja zur Natur der Sache gehört). Dieser extreme Zentralismus ist schon beim Individualverkehr gescheitert, warum muß man beim ÖPNV den gleichen Fehler machen? Es gilt ein
Netzwerk an Linien in gutem Takt anzubieten, das generiert auf lange Sicht die meisten Fahrgäste.
Was soll sich denn groß verändern? Die Grundkonzeption des Sterns wird immer erhalten bleiben.
Ich möchte einfach mal wissen, was der "Nullfall" genau sein soll? Glaubt ihr wirklich, dass man auf immer und ewig keinen Finger mehr ans Münchner S-Bahnnetz legen wird, wenn man den Stamm2 nicht baut? Oder ab wann darf man dann wieder an einen neuen Bauvorschlag hoffen? Ich kann nur sagen, dass aus meiner Sicht dieser "Nullfall" absoluter Schwachsinn ist! Man wird das Projekt einstampfen und dann feststellen, dass die Probleme immer noch nicht gelöst sind und eben neue Pläne schmieden. Das wird ne Weile dauern, ja, und in dieser Weile haben wir dann einen "Nullfall", aber kaum ist dieser Weile vorbei, haben wir dann eben keien Südringfall, oder einen Nordtunnelfall, oder einen Regional-und-S-Bahntunell-Fall, oder einen Was-weiß-ich-Fall. Der Nullfall ist reine Angstmacherei und versucht einen nicht vorhandenen Druck aufzubauen.