Störungschronik U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Es ist doch sehr entlarvend, wenn das SM-Team der MVG bei FB eine Fahrgastbeschwerde zum Betrieb der Linien 3/6 heute in der Früh-HVZ damit als unbegründet zurückweist, dass es bis auf Verspätungen von 8-9 min keine größere Störung gegeben habe...
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Beitrag von 146225 »

Christoph @ 21 Dec 2017, 15:34 hat geschrieben: Und spätestens dann hat die MVG wirklich ein Problem...
Ach, und welches? Die paar Tage mediales Zetergeschrei kann man aussitzen, dann ist es wieder vergessen. Die Kommunalpolitik wird sich weiter einen Dreck drum scheren, weil die Angst viel zu groß ist, dass "Einmischung" am Ende heißt, mehr städtisches Geld ausgeben zu müssen. Und der Staatsanwalt wird zwar ermitteln, wegen fahrlässiger Körperverletzung, aber das müsste schon arg dumm laufen, dass deshalb ernsthafte Konsequenzen bei der MVG-Führung zu erwarten sind. Ein guter Anwalt und ein paar Jahre durch die Instanzen schleppen ...

Ja, das alles ist zynisch. Aber ist der gegenwärtige Umgang mit den Fahrgästen dies etwa nicht?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Laimer88 @ 21 Dec 2017, 16:54 hat geschrieben: Es ist doch sehr entlarvend, wenn das SM-Team der MVG bei FB eine Fahrgastbeschwerde zum Betrieb der Linien 3/6 heute in der Früh-HVZ damit als unbegründet zurückweist, dass es bis auf Verspätungen von 8-9 min keine größere Störung gegeben habe...
Zumindest signalisiert es eine gewisse Akzeptanz der gegenwärtigen Zustände... "Nur 8-9 Minuten Verspätung? Da brauchen wir ja gar nix unternehmen, das ist quasi normal..."

Ich persönlich finde es auch nicht wirklich überzeugend, wenn in manchen Störungsdurchsagen gesagt wird "... wir bedauern dies...". Ich finde, vom Bedauern allein wird es halt nicht besser...
Wo ist das Problem?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

fuzzzy @ 21 Dec 2017, 16:03 hat geschrieben: Die MVG muss ja keine Entschädigung an uns Fahrgäste zahlen. Also wirds ihnen wurscht sein, wenn Züge ausfallen.
Eben. Und womöglich sparen sie sogar noch bei jedem ausgefallenen Zug (zumindest Stromkosten). Somit befürchte ich, dass das tiefergehende Interesse der MVG an einem fahrplangemäßen Regelbetrieb nur mäßig groß sein dürfte, solange die Leute mit fatalistischer Geduld am Bahnsteig warten und sich die Zeit ohne Murren mit ihren Smartphones vertreiben.
Wo ist das Problem?
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Jojo423 @ 21 Dec 2017, 01:20 hat geschrieben:
mmouse @ 21 Dec 2017, 01:07 hat geschrieben:Geht alles, wenn man nur wollen würde.
Wie soll man das denn machen, wenn man eh schon zuwenig Fahrer/Fahrzeuge hat?
Ganz einfach: Die Führungsriege im Management rauswerfen und fähige Leute einstellen.

Dann die Leute, die tatsächlich Probleme lösen *wollen* - also Planung, Betriebsablauf, mittleres Management - sowie die, die täglich die Arbeit machen - also Disponenten, Fahrer, Werkstattpersonal - ordentlich bezahlen.

Und jeder, der als Antwort auf ein Problem nochmal mit "können wir nicht, wollen wir nicht, dürfen wir nicht, geht nicht" daherkommt, wird sofort strafversetzt.


... hast Du ein Glück, dass ich in dem Laden nichts zu sagen habe :D
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Laimer88 @ 21 Dec 2017, 15:54 hat geschrieben: Es ist doch sehr entlarvend, wenn das SM-Team der MVG bei FB eine Fahrgastbeschwerde zum Betrieb der Linien 3/6 heute in der Früh-HVZ damit als unbegründet zurückweist, dass es bis auf Verspätungen von 8-9 min keine größere Störung gegeben habe...
Naja, man muss sich nur mal die Antworten des Teams dort überhaupt durchlesen. Entweder weist zurück, wie du es schreibst, oder man gibt es weiter. Was aber dabei letztendlich herauskommt, wird in vielen Fällen nie kommuniziert.
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Christoph
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Beitrag von Christoph »

Aktuell fehlen lt. MVG live wieder 3 von 16 Fahrzeugen auf der U3, schöngeredet als "Vereinzelte Zugausfälle"
Tatsächliche Pünktlichkeitsquote S5 im Berufsverkehr: 1.Halbjahr 2025: 43%, Juli '25: 21%
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Beitrag von mmouse »

Christoph @ 21 Dec 2017, 17:41 hat geschrieben: Aktuell fehlen lt. MVG live wieder 3 von 16 Fahrzeugen auf der U3, schöngeredet als "Vereinzelte Zugausfälle"
Plus

U4: 1 von 7
U5: 1 von 13
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Beitrag von Jojo423 »

mmouse @ 21 Dec 2017, 17:15 hat geschrieben: Wie soll man das denn machen, wenn man eh schon zuwenig Fahrer/Fahrzeuge hat?
Ganz einfach: Die Führungsriege im Management rauswerfen und fähige Leute einstellen.

Dann die Leute, die tatsächlich Probleme lösen *wollen* - also Planung, Betriebsablauf, mittleres Management - sowie die, die täglich die Arbeit machen - also Disponenten, Fahrer, Werkstattpersonal - ordentlich bezahlen.

Und jeder, der als Antwort auf ein Problem nochmal mit "können wir nicht, wollen wir nicht, dürfen wir nicht, geht nicht" daherkommt, wird sofort strafversetzt.


... hast Du ein Glück, dass ich in dem Laden nichts zu sagen habe :D [/quote]
Und dann wird natürlich alles sofort besser....
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Beitrag von Jojo423 »

rautatie @ 21 Dec 2017, 16:56 hat geschrieben: Somit befürchte ich, dass das tiefergehende Interesse der MVG an einem fahrplangemäßen Regelbetrieb nur mäßig groß sein dürfte
Und wenn gar kein Zug mehr fährt, muss man gar nichts mehr bezahlen. *kopfschüttel*
Viele Grüße
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Beitrag von Flogg »

Erfahrungsgemäß wird’s jetzt dann ab Mitte Januar wieder etwas entspannter und es fahren wieder weniger Leute mit der U. Oktober bis Januar waren doch immer schon die schlimmsten Monate? Es bleibt zu hoffen, dass man bis zum nächsten Oktober nun mal "angreift", sodass es in 2018 nicht noch schlimmer wird. Leider ist das aber zu befürchten...
Arcadia
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Beitrag von Arcadia »

Jojo423 @ 21 Dec 2017, 20:05 hat geschrieben:
Ganz einfach: Die Führungsriege im Management rauswerfen und fähige Leute einstellen. 

Dann die Leute, die tatsächlich Probleme lösen *wollen* - also Planung, Betriebsablauf, mittleres Management - sowie die, die täglich die Arbeit machen - also Disponenten, Fahrer, Werkstattpersonal - ordentlich bezahlen.

Und jeder, der als Antwort auf ein Problem nochmal mit "können wir nicht, wollen wir nicht, dürfen wir nicht, geht nicht" daherkommt, wird sofort strafversetzt.


... hast Du ein Glück, dass ich in dem Laden nichts zu sagen habe :D
Und dann wird natürlich alles sofort besser....
Gibts von dir eigentlich was konstruktives und nicht ständiges MVG konformes Gelaber? Alles schönreden und bla bla, aber Hauptsache das Problem nicht angehen?! Ist das eine MVG Krankheit? Wie wär es mal sich anzuschauen wie das in anderen Städten läuft? Gerne auch nicht in D?
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Jojo423 @ 21 Dec 2017, 02:20 hat geschrieben: Wie soll man das denn machen, wenn man eh schon zuwenig Fahrer/Fahrzeuge hat?
Warten, bis die aufm Baum wachsen, und so lange in der Ecke sitzen und heulen wird das Problem nicht lösen. <_<
Beste Grüße usw....
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Jojo423 @ 21 Dec 2017, 19:07 hat geschrieben: Und wenn gar kein Zug mehr fährt, muss man gar nichts mehr bezahlen. *kopfschüttel*
Ich frage mich wirklich, wie man für den Laden arbeiten und gleichzeitig so völlig fern jeder Realität sein kann wie Du...

Ja, genau das scheint doch die aktuelle Firmenphilosophie der MVG zu sein, anders sind die Zustände nicht zu erklären.

Und so ganz von der BWLer-Hand zu weisen ist die These auch garnicht. Schließlich kostet Betrieb Geld, mehr Betrieb kostet mehr Geld. Die Einnahmen aber sind (vor allem nach unten hin) recht wenig flexibel, denn die Masse der Leute hat a) eine Monats-/Jahreskarte und ist b) auf den Nahverkehr angewiesen. Paradiesische Zustände also für gewinnoptimierende Rechenschieber, denen der eigentliche Zweck der MVG völlig egal ist.


Aber mal andersherum: Wo sind denn die Lösungsansätze der MVG? Oder wenigstens das Problembewusstsein?

Ich muss ja beileibe nicht ständig die Visage des MVG-Chefs in der Zeitung sehen. Aber wo ist denn sein Konzept, wie man den Wagenmangel beheben will? Und damit meine ich nicht die Indienststellung der C2 - wer zumindest die Grundrechenarten beherrscht, weiß dass es auch *mit den C2* sofort wieder Wagenmangel geben wird.

Und wo ist sein Konzept, wie man die monatelangen Langsamfahrstellen beseitigt? Wie man mit weiteren Verstärkern/Einsatzwagen den U-Bahn-Betrieb wieder zuverlässig kriegt? Wie man die R3 oder die B-Wagen generalüberholt, damit sie nicht in drei bis vier Jahren auseinanderfallen? Wie man eigentlich mit diesen komischen T2/T3-Doppeltraktionen einen sinnvollen Betrieb hinkriegen will? Wie man das Innenstadt-Tramnetz mit Querverbindungen und Ausweich-/Wendegleisen leistungsfähiger macht?

Alles komplette Fehlanzeige. Statt dessen sind immer nur die anderen schuld, egal ob die TAB, der Siemens, das Wetter oder sogar die Fahrgäste, die unfreundlicherweise immer alle gleichzeitig von A nach B wollen. Und falls wirklich niemand da ist, der schuld sein könnte - ja mei, dann kann man halt nix machen.

Setzen, sechs.
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Beitrag von JeDi »

mmouse @ 21 Dec 2017, 23:28 hat geschrieben: Ich muss ja beileibe nicht ständig die Visage des MVG-Chefs in der Zeitung sehen. Aber wo ist denn sein Konzept, wie man den Wagenmangel beheben will? Und damit meine ich nicht die Indienststellung der C2 - wer zumindest die Grundrechenarten beherrscht, weiß dass es auch *mit den C2* sofort wieder Wagenmangel geben wird.
C2-Optionen einlösen (von denen man im Gegensatz zu anderen Verkehrsbetrieben genug hat). Dass man damit abwartet, bis man zulassungsmäßig so weit ist, dass man mit denen auch was anfangen kann, kann ich absolut nachvollziehen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Bezeichnend zudem, das derzeit weder bei der U-Bahn, noch bei der Tram auch nur ein Meter Strecke neugebaut wird und der Zustand wird sich so schnell leider auch nicht ändern. Weil noch nicht einmal für irgend ein Projekt ein genauer Baubeginn steht....
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Beitrag von rautatie »

Jojo423 @ 21 Dec 2017, 20:07 hat geschrieben: Und wenn gar kein Zug mehr fährt, muss man gar nichts mehr bezahlen. *kopfschüttel*
Was genau bringt dich denn zu der ungesunden Schüttelei? Mir scheint, du kannst die Wirkung der ständigen Betriebsstörungen auf die Fahrgäste nur unzureichend nachvollziehen, anders kann ich mir das Geschüttel nicht erklären.
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Beitrag von rautatie »

mmouse @ 22 Dec 2017, 00:28 hat geschrieben:
Aber mal andersherum: Wo sind denn die Lösungsansätze der MVG? Oder wenigstens das Problembewusstsein?
Das äußert sich doch bereits in der Bekundung des Bedauerns per Lautsprecherdurchsage, das muss reichen.

Auch gestern gegen 18 Uhr gab es wieder eine Phase des Bedauerns auf der U6.... Die MVG hat gemeinsam mit den Fahrgästen die erneute Betriebsstörung bedauert....
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Beitrag von Jojo423 »

rautatie @ 22 Dec 2017, 09:03 hat geschrieben: Was genau bringt dich denn zu der ungesunden Schüttelei? Mir scheint, du kannst die Wirkung der ständigen Betriebsstörungen auf die Fahrgäste nur unzureichend nachvollziehen, anders kann ich mir das Geschüttel nicht erklären.
Weil das einer der absurdesten Argumente war, die ich hier je im EF gelesen habe.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 22 Dec 2017, 09:57 hat geschrieben: Weil das einer der absurdesten Argumente war, die ich hier je im EF gelesen habe.
Anscheinend liest Du Deine eigenen Beiträge nicht :ph34r:
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Beitrag von rautatie »

Jojo423 @ 22 Dec 2017, 10:57 hat geschrieben: Weil das einer der absurdesten Argumente war, die ich hier je im EF gelesen habe.
Absurd, und dennoch irgendwie naheliegend, wenn man sich die unendliche Geschichte der Störungen bei der MVG aus Sicht der Fahrgäste betrachtet... und wenn man das Gefühl hat, dass außer dem herzlichen Bedauern per Lautsprecherdurchsage nur wenig Engagement zu spüren ist, die Situation mittelfristig zu verbessern.

Du wirst wahrscheinlich nun sagen, dass bereits gewaltige Anstrengungen im Gange sind, die Störungen nachhaltig zu beseitigen. Wunderbar - die MVG darf dies aber auch gern bereits im Vorfeld kommunizieren. Das würde den Kritikern schon mal den Wind aus den Segeln nehmen.
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 22 Dec 2017, 10:09 hat geschrieben: Anscheinend liest Du Deine eigenen Beiträge nicht :ph34r:
Ich sollte eine Task-Force mit am besten schon inaktiven Usern des EF gründen, damit ich meine eigene Beiträge besser verstehen und verfassen kann. Früher &#153; war das EF ja viel besser.
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Beitrag von Jojo423 »

rautatie @ 22 Dec 2017, 10:10 hat geschrieben: Absurd, und dennoch irgendwie naheliegend, wenn man sich die unendliche Geschichte der Störungen bei der MVG aus Sicht der Fahrgäste betrachtet... und wenn man das Gefühl hat, dass außer dem herzlichen Bedauern per Lautsprecherdurchsage nur wenig Engagement zu spüren ist, die Situation mittelfristig zu verbessern.

Du wirst wahrscheinlich nun sagen, dass bereits gewaltige Anstrengungen im Gange sind, die Störungen nachhaltig zu beseitigen. Wunderbar - die MVG darf dies aber auch gern bereits im Vorfeld kommunizieren. Das würde den Kritikern schon mal den Wind aus den Segeln nehmen.
Nur weil du kein Engagement siehst, heißt das noch lange nicht, dass keines da ist. Daher ist deine Aussage, man macht das freiwillig um Geld zu sparen, völlig aus der Luft gegriffen.

Dazu das Schwarz/Weiß-Denken, das hier manche User an den Tag legen. Alle Manager sind böse und unfähig. Und überhaupt, ich habe den Überblick, nur weil ich einen A vom B-Zug unterscheiden kann. Es ist halt manchmal doch komplexer, warum Dinge so sind, wie sie sind.
Viele Grüße
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Beitrag von rautatie »

Jojo423 @ 22 Dec 2017, 11:38 hat geschrieben:
Nur weil du kein Engagement siehst, heißt das noch lange nicht, dass keines da ist. Daher ist deine Aussage, man macht das freiwillig um Geld zu sparen, völlig aus der Luft gegriffen.
Daher mein vorhin geschriebener Vorschlag, das sicher bereits im Gange befindliche Engagement etwas besser nach außen zu kommunizieren, um den Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Heißt es nicht manchmal "Tue Gutes und rede darüber"?

Woran liegt es denn, dass man das eigene Engagement so wenig nach außen kommuniziert? Möchte man den Fahrgästen nach Beendigung der Störfalljahre die tolle Überraschung nicht verderben?
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Beitrag von rautatie »

Jojo423 @ 22 Dec 2017, 11:38 hat geschrieben: Es ist halt manchmal doch komplexer, warum Dinge so sind, wie sie sind.
Und weil die Thematik so komplex ist, möchte man die Fahrgäste nicht mit Informationen und Hintergründen behelligen?

Wie wäre es, die Fahrgäste mal nicht als Gegner, sondern als Mitstreiter zu betrachten? Die man auch informieren und am Verbesserungsprozess beteiligen kann?
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 22 Dec 2017, 10:38 hat geschrieben:
rautatie @ 22 Dec 2017, 10:10 hat geschrieben: Absurd, und dennoch irgendwie naheliegend, wenn man sich die unendliche Geschichte der Störungen bei der MVG aus Sicht der Fahrgäste betrachtet... und wenn man das Gefühl hat, dass außer dem herzlichen Bedauern per Lautsprecherdurchsage nur wenig Engagement zu spüren ist, die Situation mittelfristig zu verbessern.

Du wirst wahrscheinlich nun sagen, dass bereits gewaltige Anstrengungen im Gange sind, die Störungen nachhaltig zu beseitigen. Wunderbar - die MVG darf dies aber auch gern bereits im Vorfeld kommunizieren. Das würde den Kritikern schon mal den Wind aus den Segeln nehmen.
Nur weil du kein Engagement siehst, heißt das noch lange nicht, dass keines da ist. Daher ist deine Aussage, man macht das freiwillig um Geld zu sparen, völlig aus der Luft gegriffen.

Dazu das Schwarz/Weiß-Denken, das hier manche User an den Tag legen. Alle Manager sind böse und unfähig. Und überhaupt, ich habe den Überblick, nur weil ich einen A vom B-Zug unterscheiden kann. Es ist halt manchmal doch komplexer, warum Dinge so sind, wie sie sind.
Ich darf den verstorbenen Altbundeskanzler Kohl zitieren: Entscheidend ist, was hinten raus kommt.

Und aktuell wird das, was hinten raus kommt immer schlechter. Wir befinden uns seit ca 2000 in einer streng monoton fallenden Kurve. Auch wenn es Dich aufregt, dass es früher besser war, es war so. Auch wenn es manchen hier aufregt, dass es anders wo besser läuft, es läuft anderswo besser, egal ob Wien oder Tokio. Also gibt es irgendwo auf der Welt fähige Manger, aber halt nicht bei den Münchner Verkehrsbetrieben. Es ist nicht so, dass wir hier über kalte Fusion reden.
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Beitrag von Iarn »

rautatie @ 22 Dec 2017, 10:48 hat geschrieben:Und weil die Thematik so komplex ist, möchte man die Fahrgäste nicht mit Informationen und Hintergründen behelligen?

Wie wäre es, die Fahrgäste mal nicht als Gegner, sondern als Mitstreiter zu betrachten? Die man auch informieren und am Verbesserungsprozess beteiligen kann?
Ich vergleiche mal mit einem wirklich eigenwirtschaftlichen Unternehmen, welches im echten Wettbewerb steht und sich nicht nur vor einer möglichen Ausschreibung durch die EU, die an keinem Ort wirklich stattgefunden hat, fürchtet der Lufthansa

Ist da ein Flug von mir verspätet, bekomme ich wahlweise eine Email oder SMS mit einer Entschuldigung der Verspätung, in 95% der Fälle dem Grund und in vielen Fällen einer möglichen Lösung um die man sich bemüht.

Kommt meine U-Bahn nicht, bekomme ich manchmal ein Lauftext, selten mal eine Ansage, wo nie die Entschuldigung im Vordergrund steht, der Grund meist nur angegeben wird, wenn man die Schuld auf jemand anders schieben kann. Eine Prognose erlebt man selten und die Alternativen/Lösungen sind maximal "weichen sie auf andere Verkehrsmittel aus".
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 22 Dec 2017, 11:24 hat geschrieben:
Jojo423 @ 22 Dec 2017, 10:38 hat geschrieben:
rautatie @ 22 Dec 2017, 10:10 hat geschrieben: Absurd, und dennoch irgendwie naheliegend, wenn man sich die unendliche Geschichte der Störungen bei der MVG aus Sicht der Fahrgäste betrachtet... und wenn man das Gefühl hat, dass außer dem herzlichen Bedauern per Lautsprecherdurchsage nur wenig Engagement zu spüren ist, die Situation mittelfristig zu verbessern.

Du wirst wahrscheinlich nun sagen, dass bereits gewaltige Anstrengungen im Gange sind, die Störungen nachhaltig zu beseitigen. Wunderbar - die MVG darf dies aber auch gern bereits im Vorfeld kommunizieren. Das würde den Kritikern schon mal den Wind aus den Segeln nehmen.
Nur weil du kein Engagement siehst, heißt das noch lange nicht, dass keines da ist. Daher ist deine Aussage, man macht das freiwillig um Geld zu sparen, völlig aus der Luft gegriffen.

Dazu das Schwarz/Weiß-Denken, das hier manche User an den Tag legen. Alle Manager sind böse und unfähig. Und überhaupt, ich habe den Überblick, nur weil ich einen A vom B-Zug unterscheiden kann. Es ist halt manchmal doch komplexer, warum Dinge so sind, wie sie sind.
Ich darf den verstorbenen Altbundeskanzler Kohl zitieren: Entscheidend ist, was hinten raus kommt.

Und aktuell wird das, was hinten raus kommt immer schlechter. Wir befinden uns seit ca 2000 in einer streng monoton fallenden Kurve. Auch wenn es Dich aufregt, dass es früher besser war, es war so. Auch wenn es manchen hier aufregt, dass es anders wo besser läuft, es läuft anderswo besser, egal ob Wien oder Tokio. Also gibt es irgendwo auf der Welt fähige Manger, aber halt nicht bei den Münchner Verkehrsbetrieben. Es ist nicht so, dass wir hier über kalte Fusion reden.
Und nur weil es in anderen Ländern (inklusive anderer Gesetze und politischer Grundgegebenheiten) besser läuft, ist das MVG Management generell schlecht? Interessante Argumentation.

Wie schon so oft geschrieben: Nach einem Jahr kann man noch keine Rückschlüsse auf solche langwierigen Prozesse wie Personal- oder Fahrzeugdecke nehmen. Nur das wir uns nicht falsch verstehen: Für mich sind 20 Minuten Taktlücken in der HVZ auch ein No-Go. Aber ganz so schlimm, wie du es meinst, ist es halt nicht (hat mir ein Spetzl, der im FIZ arbeitet und jeden Tag in der HVZ mit der U2 pendelt auch so bestätigt).
Viele Grüße
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Beitrag von spock5407 »

Ich glaub, es ist zu einfach "böse Manager" oder "böse Politik" zu sagen.

Man war lange Jahre in einer Komfortzone bei der U, dass man genug Reserve bzgl. Fahrgastkapazität hatte. Das ist vorbei, die damalige Reserve ist täglich ausgenutzt, um den Betrieb am Laufen zu halten und die Leute wegzubaggern.
Wenn man ein System an die Leistungsgrenze bringt und teilw. darüber hinaus, dann wird das ganze instabil und störungsempfindlich.

Gleichzeitig hab ich den Eindruck, dass es einfach zu lange eine Art Stillhalteabkommen gab. Wer sich bewegt, verliert. Man gefiel sich selbst, wie toll man doch alles bewältigte.
Das Rathaus verkannte, das weiterer Ausbau notwendig ist. Und diskutierte, und sparte Mittel, und philosophierte, und sparte weiter. Lief ja alles.
Gleichzeitig war ja der Auftrag von dort: rationalisiert den Betrieb. Spart wo ihr könnt. Egal ob Material, Infrastruktur, Personal.
Das tat man. Musste man vmtl. auch, sonst wäre jemand anderes eingesetzt worden. Also alles positiv verkaufen.

Nun aber haben wir fast alles Elend auf einen Haufen: weiterer Fahrgastanstieg, keine Reserven, zuwenig Personal, eine geänderte TAB mit der man nicht konnte (warum auch immer), alte heruntergefahrene Züge, neue Züge zuwenig und noch mit Problemen versehen.
Und anstelle erstmal wirksame Entlastungsstrecken zu beschließen, will man in das bestehende Netz noch mehr Fahrgäste (durch Verlängerung von Aussenstrecken) pumpen.

Unterm Strich alles andere als toll. Denn Fahrgäste werden frustriert (Personal vmtl. genauso) und neue eigentlich potentielle Fahrgäste werden sich denken "ach du scheiss, da funktioniert ja nix. ich kauf mir ein Auto".
Und ich gehe nicht davon aus, dass das Mgmt damit happy ist... komplexe Situationen sind oft nur sehr zeitaufwendig zu verbessern. Das kenn ich aus dem eigenen Beruf. Da gibts auch oft Situationen, da will man was ändern, aber vielfältige Rahmenbedingungen lassen es nicht oder nur sehr langsam zu.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Sinnlose Diskussion. Jojo wird es schon deshalb nicht begreifen, weil er schlicht den Nahverkehr in München nur in diesem katastrophalen Zustand kennt.
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