Zunächst einmal, die Sache ist vorerst vom Tisch. Die Verkehrsminister der Länder und der Bundesverkehrsminister haben sich dagegen ausgesprochen.
Dann muss man sich einmal anschauen, von wem die Studie stammt. Es ist keineswegs jemand aus der Regierung, nicht einmal jemand von der Opposition, sondern ein politischer Beamter, der kurz vor dem Machtverlust von Rot-Grün zum Präsidenten der Umweltbundesamtes befördert wurde.
Dazu der Artikel in Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Jochen_Flasbarth
Herr Flaßbarth wünscht sich eine kilometerbezogene PKW-Maut auf allen Straßen, nicht nur auf Autobahnen. Dafür will er die KFZ-Steuer abschaffen. Dann rechnen wir doch mal, wie viel Kilometer man fahren kann, wenn man die bisherige „Flat-Rate“ zu Grunde legt.
Ein nagelneuer VW Golf 1,2 TSI mit 6-Gang Schaltgetriebe kostet 52 € (in Worten: Zweiundfünfzig Euro) KFZ-Steuer im Jahr. Das entspricht 1.300 Km im Jahr oder 108 Km im Monat.
Ein alter Diesel (Euro 2) von 1995 kostet 327 € KFZ-Steuer. Für diese Flat-Rate darf man dann 8.175 Km/Jahr oder 681 Km/Monat fahren.
Mit einem neuen S 320 CDI 4Matic von Mercedes-Benz (521 € Steuer) sind es dann 13.025 Km/Jahr oder 1.085 Km/Monat.
Das ist natürlich eine absolut umweltgerechte Lösung und zudem ist sie auch besonders sozial.
Vielfahrer werden heute schon stärker zur Kasse gebeten, als diejenigen, dir nur selten das Auto benutzen. Der Steueranteil am Benzinpreis beträgt ca. 80 Cent. Wer also im Jahr 50.000 Km (bei einem angenommenen Verbrauch von 10 L/100 Km) fährt, zahlt 4.000 € Mineralölsteuer, bei 12.000 Km sind es nur 960 €. Die Zahlen verändern sich natürlich durch unterschiedliche Verbrauchswerte und dienen daher nur dem Vergleich.
Durch eine kilometerbezogene Maut kommen bei 50.000 Km 2.000 € und bei 12.000 Km 480 € hinzu. Und zwar für alle Fahrzeuge vom Kleinstwagen bis zum Luxusschlitten.
Als Diplom-Volkswirt weiß er natürlich ganz genau, wie man die Verkehrsströme über den Preis steuert. Wer um 08:00h am Arbeitsplatz sein muss, fährt dann vielleicht schon um 05:00h dahin, weil es billiger ist. Und natürlich bleibt er auch länger, weil es nach 20:00h auch weniger kostet.
Ich befürchte, der Mann hat überhaupt keine Studie vorliegen, sondern plappert einfach was daher. Macht sich ja gut, die Autofahrer zu verunsichern, wenn in einem Bundesland Wahlen anstehen.
Technisch lässt sich die Mauterhebung mit einem GPS-basierten System erreichen – (Neben der Erfassung der Fahrzeugposition durch einen GPS-Empfänger ist noch die Übermittlung der Daten an eine Zentrale erforderlich, die über die GSM-Netze läuft) so wie es die Niederländer demnächst einführen wollen. Dort werden aber auch die im Ausland gefahrenen Kilometer herangezogen. Aber kein Deutscher, der in Holland unterwegs ist, zahlt dafür einen Cent. Folglich werden auch unsere liebenswerten Nachbarn weiter kostenlos durch Deutschland fahren. Und natürlich alle anderen Nachbarn auch.
Bat @ , hat geschrieben: Und dann gehen die Daten noch über den Rechner der Polizei, damit die gleich nachrechnen können, ob die Strecke bei regelkonformem Verhalten in dieser Zeit zu schaffen war.
Brauchen die gar nicht nachrechnen, dass kann das System direkt übermitteln. In den digitalen Straßenkarten sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen eingepflegt
Aber dazu braucht man eine Menge Personal, um das zu überwachen. MfS Reloaded
@ Bayernlover
QUOTE (Bat @ 15 Apr 2010, 15:59)
Ein kleines GPS ins Auto und schon wissen die ganz genau, wann Du wo fährst.
Im Leben nicht.
Doch, gibt es schon lange. Ist in jedem Mietwagen und in vielen Firmenfahrzeugen eingebaut

Auch bei mir. Mein Fuhrparkleiter rief mich mal an und fragte, warum ich auf der xxx Straße so schnell fahre. War allerdings nur sein Spaß von ihm, aber die Straße und die Geschwindigkeit stimmten. Er kann sogar ferngesteuert den Motor abstellen!
Macht natürlich dann Sinn, wenn das Auto geklaut wurde und an einer Ampel steht
Fastrider @ , hat geschrieben: Um wieder zum Thema Bahn zurückzukommen: ein Pickerlsystem bestraft genau diejenigen, die mal das Auto stehen lassen und mit der Bahn fahren.
Wir haben doch ein „
Pickerlsystem"
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.