Wann sind denn "Vormittagsspitzen"? Um 9:30 Uhr und um 10:30 Uhr oder was? Also meine berufliche und private Erfahrung mit dem Thema Bus & Bahn sagt mir, dass es vormittags eher selten Verkehrsspitzen gibt. Aber um sich für einen Stresstest warmzulaufen, ist es ja vielleicht ein guter Anfang. Angekündigt ist ja der Stresstest in den Nachmittagsspitzen, und vielleicht kommt dann als Krone des Ganzen am Ende noch die morgendliche Berufsverkehrsspitze dran ...Mit einem durchgespielten Stresstest in den Vormittagsspitzen, so Stierle gegenüber unserer Zeitung, sei nachgewiesen worden, dass es keine negativen Auswirkungen auf die S-Bahn gebe.
Württembergische Schwarzwaldbahn
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Für die Zukunft auf den richtigen Zug setzen - die Hermann-Hesse-Bahn
https://www.change.org/p/klima-und-energiew...medium=copylink
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Das dürfte sich auf die Robustheitsprüfung ("Stresstest") von 2014. Damals führte die DB eine Simulation von wimre 6 bis 10 oder 11 Uhr durch, um den Nachweis der Fahrbarkeit zu bringen. Link dazu steht weiter oben in einem meiner Beiträge; die Präsentation ist auch über hermann-hesse-bahn.de einfach zu finden.218217-8 @ 13 Dec 2016, 23:40 hat geschrieben: Wann sind denn "Vormittagsspitzen"? Um 9:30 Uhr und um 10:30 Uhr oder was? (...) vielleicht kommt dann als Krone des Ganzen am Ende noch die morgendliche Berufsverkehrsspitze dran ...
Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass diese Überprüfung noch ohne überschlagene Wende der S6 durchgeführt wurde.
Pressemitteilung des VGH Mannheim: Die Klage Weil der Stadts gegen den planfestgestellten Lückenschluss wurde abgewiesen.
Zur leichteren Einordnung: KLÄGERIN ist die Stadt Weil der Stadt; BEKLAGTER ist das RP Karlsruhe, das den Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Brücke erteilt hat; BEIGELADENER ist der Landkreis Calw, dem die Bahninfrastruktur zwischen Weil der Stadt (natürlich ohne Bahnhof) und Calw gehört.
Eigener Kommentar: Eine, ähm, interessante Konstruktion, dass die eigene, kommunale Finanzhoheit berührt werde, wenn man etwas zahlen muss, was man selber partout nicht zahlen will. Wie das von vorneherein mit der getroffenen Vereinbarung zusammenpassen soll, ist mir auch mit dem Urteil nicht klarer geworden. Auf welcher Grundlage sollte diese Vereinbarung nichtig sein?
Dass Weil der Stadt dann noch während des Planfeststellungsverfahrens keine schutzwürdigen Belange geltend gemacht hat, setzt dem bockigem Verhalten, das selbst Vierjährige als entwicklungspsychologischen Rückschritt vehement ablehnen würden, noch die Krone auf. Insoweit kann das Urteil wohl als viel bemühte schallende Ohrfeige angesehen werden. Mal sehen, ob der kindliche Trotz soweit geht, das in Leipzig nochmal auf's Tableau zu bringen.
Zur leichteren Einordnung: KLÄGERIN ist die Stadt Weil der Stadt; BEKLAGTER ist das RP Karlsruhe, das den Planfeststellungsbeschluss zum Bau der Brücke erteilt hat; BEIGELADENER ist der Landkreis Calw, dem die Bahninfrastruktur zwischen Weil der Stadt (natürlich ohne Bahnhof) und Calw gehört.
Eigene Hervorhebungen sowie eigene Formatierung zwecks besserer Lesbarkeit"Hermann-Hesse-Bahn": Klage der Stadt Weil der Stadt gegen Plangenehmigung für eine Eisenbahnbrücke erfolglos
Datum: 15.12.2016
Kurzbeschreibung:
Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg (VGH) hat mit heute verkündetem Urteil im Anschluss an die mündliche Verhandlung vom 13. Dezember 2016 die Klage der Stadt Weil der Stadt (Klägerin) gegen die Plangenehmigung für die Herstellung einer Brücke, die der Wiederaufnahme des Bahnbetriebs zwischen Calw und Weil der Stadt dienen soll, abgewiesen.
[ausführliche Beschreibung - J.]
Der Betrieb der ehemaligen "Württembergischen Schwarzwaldbahn“ wurde Ende der 1980iger [sic] Jahre eingestellt. Im Jahr 2002 wurde in Weil der Stadt eine Ortsumgehung ("Südumfahrung“) fertiggestellt. Dazu wurde der zu kreuzende Bahndamm der Eisenbahnstrecke teilweise abgetragen. Der Landkreis Calw (Beigeladener), der die Bahnanlagen erworben hatte, hatte dieser Maßnahme zugestimmt, da sich die Klägerin ihm gegenüber in einer im Jahr 1999 abgeschlossenen Vereinbarung verpflichtet hatte, die Kosten für eine Brücke zur Überquerung der "Südumfahrung“ zu tragen, sollte der Bahnbetrieb wieder aufgenommen werden. Der Beigeladene möchte die Bahnstrecke nunmehr als "Hermann-Hesse-Bahn“ wieder in Betrieb nehmen. Zur Schließung der durch die "Südumfahrung" entstandenen Lücke erteilte ihm das Regierungspräsidium Karlsruhe (Beklagter) eine Plangenehmigung für die Herstellung einer Brücke über die "Südumfahrung“. Mit ihrer Klage gegen diese Plangenehmigung wandte die Klägerin insbesondere ein, sie müsse nunmehr damit rechnen, aus ihrer im Jahr 1999 eingegangenen Kostenübernahmeerklärung in Anspruch genommen zu werden. Dies beeinträchtige ihre Finanzhoheit.
Zur Begründung des die Klage abweisenden Urteils hat der Vorsitzende des 5. Senats bei der mündlichen Urteilsverkündung im Wesentlichen ausgeführt:
Die Klage sei unzulässig, da die Klägerin nicht klagebefugt sei. Die Klagebefugnis setze voraus, dass eine Verletzung von subjektiven Rechten der Klägerin durch die Plangenehmigung möglich erscheine. Das sei hinsichtlich der von der Klägerin geltend gemachten Nachteile offensichtlich und eindeutig nach jeder Betrachtungsweise ausgeschlossen. Die Plangenehmigung regele keine Kostenpflicht zu Lasten der Klägerin. Zur Übernahme von Kosten für die Eisenbahnbrücke sei die Klägerin schon [!!] aufgrund [!] der mit ihrer eigenen Straßenplanung zusammenhängenden Vereinbarung mit dem Beigeladenen aus dem Jahr 1999 verpflichtet. Insofern scheide auch eine Beeinträchtigung ihrer Finanzhoheit durch die angefochtene Plangenehmigung von vornherein [!] aus.
Aus der Vereinbarung mit dem Beigeladenen ergebe sich auch kein Recht der Klägerin, eine spätere Plangenehmigung für die Eisenbahnbrücke anzufechten. Eine Gemeinde könne zwar verlangen, dass ihre durch eine eisenbahnrechtliche Fachplanung berührten schutzwürdigen Belange, soweit diese erkennbar seien, ordnungsgemäß abgewogen würden. Die Klägerin habe solche Belange im Plangenehmigungsverfahren jedoch nicht geltend gemacht. Als einen durch den Bau der Eisenbahnbrücke möglicherweise berührten eigenen Belang habe die Klägerin seinerzeit nur ihre Kostenpflicht nach der Vereinbarung mit dem Beigeladenen aus dem Jahr 1999 geltend gemacht. Das sei jedoch kein für die Abwägung schutzwürdiger Belang. Eine Beeinträchtigung ihres Selbstverwaltungsrechts, insbesondere ihrer Finanzhoheit, habe die Klägerin damals nicht geltend gemacht.
Bei dieser Sachlage habe das Regierungspräsidium auch nicht ermitteln müssen, ob die Klägerin - ungeachtet ihrer vertraglichen Kostenpflicht - noch in ihrem Selbstverwaltungsrecht beeinträchtigt sein könnte. Schließlich könne die Klägerin eine Verletzung eigener Rechte auch nicht aus dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung ableiten. Insoweit sei schon nicht erkennbar, warum für die Herstellung der Brücke anstelle des vormaligen Bahndamms eine Umweltverträglichkeitsprüfung hätte durchgeführt werden müssen.
Die Revision wurde nicht zugelassen. Die Nichtzulassung der Revision kann nach Zustellung des vollständigen Urteils durch Beschwerde zum Bundesverwaltungsgericht in Leipzig angefochten werden (Az.: 5 S 987/15).
Hinweis:
Das ergangene Urteil betrifft nur den „Lückenschluss“ im Bereich der plangenehmigten Eisenbahnbrücke und hat daher keine Auswirkung auf die noch anhängigen weiteren Verfahren zur Hermann-Hesse-Bahn. In diesen Verfahren wenden sich der NABU Baden-Württemberg (Az. 5 S 1577/16), die Stadt Weil der Stadt (Az. 5 S 1580/16) und zwei Privatpersonen (Az. 5 S 1592/16) gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Neubau eines Tunnels und zweigeleisigen Ausbau in Ostelsheim vom 4. Juli 2016. Ein Termin zur mündlichen Verhandlung steht noch nicht fest.
Eigener Kommentar: Eine, ähm, interessante Konstruktion, dass die eigene, kommunale Finanzhoheit berührt werde, wenn man etwas zahlen muss, was man selber partout nicht zahlen will. Wie das von vorneherein mit der getroffenen Vereinbarung zusammenpassen soll, ist mir auch mit dem Urteil nicht klarer geworden. Auf welcher Grundlage sollte diese Vereinbarung nichtig sein?
Dass Weil der Stadt dann noch während des Planfeststellungsverfahrens keine schutzwürdigen Belange geltend gemacht hat, setzt dem bockigem Verhalten, das selbst Vierjährige als entwicklungspsychologischen Rückschritt vehement ablehnen würden, noch die Krone auf. Insoweit kann das Urteil wohl als viel bemühte schallende Ohrfeige angesehen werden. Mal sehen, ob der kindliche Trotz soweit geht, das in Leipzig nochmal auf's Tableau zu bringen.
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Thema: Petition soll Hesse-Bahn stärken
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Thema: Hesse-Bahn: Klage abgewiesen
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Es ist soweit – der Dokumentarfilm „Auf den Spuren der Württembergischen Schwarzwaldbahn von Weil der Stadt bis Calw“ ist auf dem Filmkanal auf Vimeo als Video-on-Demand zu sehen!
Hier der Link zum Film:
https://vimeo.com/ondemand/wsb
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Thema: Kinder als Rangierhelfer gefragt
"Die Besucher der Modellausstellung können sich ansehen, wie das künftige Parkhaus in Heumaden aussehen soll."
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...3d99778eba.html
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Thema: Kommt die S-Bahnverlängerung doch noch?
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...7ac1de1c01.html
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Thema: Schon mehr als 1000 Unterschriften
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...97eafce321.html
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Leonberger Kreiszeitung
Thema: Stuttgart/Renningen
Alle wollen die S-Bahn und keine Dieselzüge
http://www.leonberger-kreiszeitung.de/inha...0eb3651df3.html
Thema: Stuttgart/Renningen
Alle wollen die S-Bahn und keine Dieselzüge
http://www.leonberger-kreiszeitung.de/inha...0eb3651df3.html
Ein paar km weiter war man bis heute nicht in der Lage, die Strohgäubahn zu elektrifizieren, aber mit zweierlei Maß messen und vor allem selbst nix auf die Reihe bringen scheint in der Region Stuttgart furchtbar normal zu sein. Trübt Feinstaub die Sicht, geht der nur auf die Lunge oder auch ins Gehirn? Wenn der VRS unbedingt und sofort die S6 bis Calw haben möchte, hindert besagten VRS sicherlich niemand daran, die Mehrkosten auf den Tisch zu legen. Aber die S-Bahn-Verlängerung nur zu missbrauchen, um zum Gefallen rückständiger Dorfschulzen hinter Leonberg die Reaktivierung der Bahnlinie nach Calw zu verhindern, das war, ist und bleibt verlogen und mies.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Heute morgen koffeinfreien Kaffee getrunken?146225 @ 22 Dec 2016, 17:15 hat geschrieben:Ein paar km weiter war man bis heute nicht in der Lage, die Strohgäubahn zu elektrifizieren, aber mit zweierlei Maß messen und vor allem selbst nix auf die Reihe bringen scheint in der Region Stuttgart furchtbar normal zu sein. Trübt Feinstaub die Sicht, geht der nur auf die Lunge oder auch ins Gehirn? Wenn der VRS unbedingt und sofort die S6 bis Calw haben möchte, hindert besagten VRS sicherlich niemand daran, die Mehrkosten auf den Tisch zu legen. Aber die S-Bahn-Verlängerung nur zu missbrauchen, um zum Gefallen rückständiger Dorfschulzen hinter Leonberg die Reaktivierung der Bahnlinie nach Calw zu verhindern, das war, ist und bleibt verlogen und mies.

Im vereinbarten Stufenkonzept verpflichtet (oder was auch immer dieses Papier gilt) sich auch die Region Stuttgart dazu, die Verlängerung der S6 über Weil der Stadt hinaus nach Calw zu prüfen. Genau das hat der VRS gemacht. Der Ausbau zur geplanten, rumdieselnden HHB bleibt davon unberührt. Was schon daran erkennbar ist, dass dies die Stufe 1 des Stufenkonzepts darstellt. Und Stufe 2 vor Stufe 1 ist irgendwie unlogisch. OK, bei der Causa HHB würde mich anderes nicht mehr wirklich verwundern... :ph34r:
Als Aufgabenträger für die S-Bahn (deswegen ist der auch bei Stufe 2 mit im Boot) hat der VRS naturgemäß das Interesse, negative Auswirkungen auf die S-Bahn zu vermeiden. Dem dürfte mit der Dispositionsvereinbarung für Stufe 1 Genüge getan sein. Die Städte Weil der Stadt und Renningen (wobei der die HHB letztlich egal ist, hauptsächlich wegen der Malmsheimer gibt man sich alibimäßig noch ein bisschen contra - und Weil der Stadt hat halt keinen Bock und/oder kein Geld für die Brücke) werden kaum das Gewicht haben, den Verband (in dem ja auch die anderen umliegenden Landkreise organisiert sind) darüber hinausgehend zu beeinflussen. Auch über den Kreis Böblingen nicht, weil der im Zweckverband zur HHB gar nicht drin ist und abseits der gesicherten S6-Anbindung Weil der Stadts auch keine weitergehenden Interessen hat. Und die S6 ist wiederum Sache des VRS und der hat seine Dispositonsvereinbarung zum Kuscheln...

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So, zur Sache. Der von Olympiatriebwagen verlinkte Artikel
fasst ganz gut das Wesentliche zusammen, was der Verband Region Stuttgart in seiner Vorlage 171/2016 (PDF) etwas länger besprochen hat. Wenn 146 225 sich die relevanten viereinhalb Seiten zu einer Tasse Beruhigungstee durchliest, kühlt sich sein Drehstrommotor bestimmt abOlympiatriebwagen @ 21 Dec 2016, 19:58 hat geschrieben:Schwarzwälder Bote
Thema: Kommt die S-Bahnverlängerung doch noch?
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...7ac1de1c01.html

Im Wesentlichen ging bzw. geht es bei der Vorstudie zur Standardisierten Bewertung darum, den ersten Rahmen einer nach Calw verlängerten S6 abzustecken: In welcher Größenordnung fallen welche Kosten an? Und welcher verkehrliche Nutzen (im Wesentlichen zusätzliche Fahrgäste) muss dem gegenüberstehen, um ein förderwürdiges Verhältnis zu erreichen. Spoiler, am Ende stellen sich erwartbare, nötige Investitionen zwischen 10 und 26 Millionen Euro heraus. Weil die HHB der Stufe 1 den höchsten GFVG-förderungswürdigen Betrag von 50 Millionen Euro fast gänzlich ausschöpft, brauche es andere Landesprogramme zum "anzapfen".
Bezugspunkt (sog. Ohne-Fall) war demnach die geplante Diesel-HHB. Untersucht wurden zwei Szenarien einer S-Bahn nach Calw.
Beim Mit-Fall 1 wurde das Fahrplankonzept der HHB (Homepage der HHB) auf die S6 übertragen. Die wesentlichen Vor- und Nachteile davon lassen sich recht einfach zusammenfassen. Auf der Habenseite stehen die geringsten Investitionen, es werden Elektrifizierung, Ausbau der Bahnsteige und „Anbindung an die Betriebsleitzentrale der S-Bahn“ genannt, d.h. Erweiterungen der Gleisinfrastruktur fallen nicht an, die geplante Doppelspurinsel bei Ostelsheim kann weiterhin wie geplant genutzt werden. Nachteilig daran sind die gleichbleibenden Reisezeiten (Calw—Stuttgart Hbf ca. 62 Minuten) sowie die Lastrichtung des Fahrplans (mit der Folge veränderter Anschlusssituationen über den Tag hinweg sowie eines notwendigen Taktsprungs mit einer Dreiviertelstundenlücke am frühen Nachmittag).
Beim Mit-Fall 2 werde ab Renningen ein Wagen des Grundtaktes nach Calw verlängert. Als Vorteile davon werden genannt „ein durchgehendes verlässliches Angebot sowohl nach Stuttgart als auch in Richtung Böblingen“ (was ja durch HHB-Lastrichtung nicht gegeben ist) und eine kürzere Fahrzeit durch den Entfall der Wartezeit in Weil der Stadt – der Fahrzeitgewinn dürfte also ca. vier Minuten betragen (Übergangszeit HHB-S6 in Weil), die Fahrt von Calw nach Stuttgart Hbf dauerte demnach ca. 58 Minuten. Nachteilig daran sei, dass der Begenungsabschnitt eine andere Lage bräuchte, er müsse vor oder nach dem Hirsauer Tunnel liegen (Streckenabschnitt zwischen Calw Mitte und Heumaden).
Eigene Randbemerkung: Allerdings, sozusagen Glück im Unglück, weil die Schwarzwaldbahn zwischen Calw, Heumaden und Althengstett auf gut acht Streckenkilomtern über 150 Meter Höhenunterschied überwindet, war dieser Abschnitt bis in 1960er-Jahre zweigleisig ausgebaut. Das Plenum ist noch vorhanden. Da im Sinne der EBO reine Stadtschnellbahnstrecken einen geringeren Gleisabstand aufweisen dürfen (3,80 statt 4 Meter) dürfte der Ausbau relativ einfach möglich sein ohne großartig zusätzliches Gelände zu erwerben oder die Gegend plattzumachen.
Der VRS empfiehlt den Mit-Fall 2 zu verfolgen. In einer ersten Abschätzung hat sich ergeben, dass im günstigsten Fall („günstige[] Rahmenbedingungen“ für den Ausbau, kein zusätzliches Fahrzeug nötig) 380 Fahrgäste zusätzlich zu den von der HHB-Inbetriebnahme erwarteten gewonnen werden müssten, um einen positiven, förderwürdigen Nutzen zu erreichen. Im schlechtesten Fall (ein zusätzliches Fahrzeuge nötig, „ungünstige Rahmenbedingungen“) müssten es ca. 800 Fahrgäste mehr sein.
Das ist allerdings zunächst ein erster Anhaltswert, die genauen Werte müssten in einer Standardisierten Bewertung ermittelt werden. Dafür soll nach Wunsch des Verkehrsministeriums ein neues Verfahren angewandt werden, welches CO2-Einsparungen stärker gewichtet. Insoweit dürfte für eine elektrifizierte Bahn da ein Vorteil drin liegen.
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Soweit die Zusammenfassung der Sichtweise vom VRS. Ich bin da über etwas anderes gestolpert, den Fahrplan des Mit-Falles 2. Positiv werden kürzere Reisezeiten gesehen, diese liegen allerdings im unteren einstelligen Minutenbereich und sie dürften außerdem nur in einer Richtung (von Stuttgart nach Calw) auftreten.
Nochmals zur Erinnerung: Die S6 soll dabei halbstündlich in Renningen geschwächt werden, so dass ein Kurzzug über Weil der Stadt hinaus bis nach Calw fährt. Dafür soll wohl der ohnehin vorhandene Aufenthalt in Renningen genutzt werden, der für das Flügeln der S60 bereits im Fahrplan enthalten ist. So solle die Reisezeit zwischen Stuttgart und Calw um die nötige Umsteigezeit zwischen S-Bahn und HHB gekürzt werden. Nachteil daran sei die Notwendigkeit eines neu zu bauenden Begegnungsabschnittes im Stadtgebiet Calws.
Demnach müsste der Fahrplan einer halbstündlichen S6 nach Calw im Mit-Fall 2 beispielhaft so aussehen, um die Vorteile zu erreichen:
- ab 10.18 Stuttgart Hbf an 11.42
- an 10.49/ab 10.52 Renningen an 11.07/ab 11.11
- an/ab 10.57 Weil der Stadt an/ab 11.03
- an/ab 11.01 Ostelsheim an/ab 10.58
- an/ab 11.05 Althengstett an/ab 10.54
- an/ab 11.08 Heumaden an/ab 10.50
- an 11.13 Calw Mitte ab 10.45
Damit wäre die kürzere Fahrzeit erreicht (ca. 55 Minuten von Stuttgart nach Calw, der Ohne-Fall sieht ca. 60 Minuten vor). Allerdings liegen die Kreuzungen erkennbar zwischen Weil der Stadt und Ostelsheim, wo kein Begegnungsabschnitt vorgesehen ist, sowie im Endpunkt der Strecke, Calw Mitte, wo die Hanglage kaum einen Begegnungsabschnitt erlauben würde. Was also tun?
Möglichkeit 1, die Kreuzung in Ostelsheim (vorgesehener HHB-Begegnungsabschnitt) ermöglichen, indem die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Ostelsheim um ca. zwei Minuten reduziert wird. Das könnte durch einen kürzeren Aufenthalt in Renningen erreicht werden. Nachteilig sind die geringeren Fahrplanpuffer, die Anfälligkeit für übertragene Verspätungen auf den Gegenzug, ein 17/13-Takt statt eines glatten Viertelstundentaktes zwischen Renningen und Weil der Stadt - und zuletzt wäre die Kreuzung in Calw Mitte immer noch nicht behoben.
Es bleibt also nur Möglichkeit 2, die erste Kreuzung wird in Weil der Stadt stattfinden. Die ca 15-minütige Fahrzeit nach Heumaden passt auch gut zu dem vorgesehenen Begegnungsabschnitt vor/nach dem Hirsauer Tunnel. Damit sähe der Mit-Fall-2-Fahrplan einer verlängerten S6 etwa so aus:
- ab 10.18 Stuttgart Hbf an 11.42
- an 10.49/ab 10.52 Renningen an 11.07/ab 11.11
- an 10.57/ab 11.00 Weil der Stadt an 10.59/ab 11.03
- an/ab 11.04 Ostelsheim an/ab 10.54
- an/ab 11.08 Althengstett an/ab 10.50
- an/ab 11.11 Heumaden an/ab 10.46
- an 11.16 Calw Mitte ab 10.41
Es würde sich ein Fahrzeugmehrbedarf von einem Fahrzeug ergeben, sofern ausschließlich Kurzzüge nach Calw fahren. Ca. 24 Minuten Wendezeit reichen aus, um eine pünktliche Rückfahrt zu sichern.
Ich bin die Ruhe in Person, erfahrene Forennutzer wissen, das Texte, bei denen ich mich aufgeregt habe, gaanz anders aussehen.
Aber vielen Dank @Jogi für die detaillierten Erläuterungen, die dich tatsächlich als Menschen mit großer Geduld auszeichnen. Natürlich sind Detailplanungen erforderlich, und es ist sogar erfreulich, dass man sich dabei schon um eine doch recht konjunktivistische Zukunftsidee wie die Aufnahme eines durchgehenden elektrischen Bahnbetriebes bis Calw Gedanken gemacht, auch und gerade weil der Gegenwind für die Bahnstrecke, kommunalpolitisch und juristisch, ja (laut-)stark ist.
Allerdings bin ich vielleicht ein Stück weit mehr ein Mensch der Praxis, und von daher sehe ich eben auch seit Jahr(zehnt)en den Alltag am Gleis und die stetige Diskrepanz zwischen schönen Plänen und der schleppenden oder nie erfolgenden Umsetzung. Was die Region Stuttgart auf diversen Ebenen diesbezüglich schon alles getan haben wollte und müsste und dann doch (noch?) nicht getan hat, reicht ja auch aus um ein pdf mit mehr als 4 Seiten zu füllen. Wahlweise auch noch diverse Feinstaubalarm-Zeiten.

Aber vielen Dank @Jogi für die detaillierten Erläuterungen, die dich tatsächlich als Menschen mit großer Geduld auszeichnen. Natürlich sind Detailplanungen erforderlich, und es ist sogar erfreulich, dass man sich dabei schon um eine doch recht konjunktivistische Zukunftsidee wie die Aufnahme eines durchgehenden elektrischen Bahnbetriebes bis Calw Gedanken gemacht, auch und gerade weil der Gegenwind für die Bahnstrecke, kommunalpolitisch und juristisch, ja (laut-)stark ist.
Allerdings bin ich vielleicht ein Stück weit mehr ein Mensch der Praxis, und von daher sehe ich eben auch seit Jahr(zehnt)en den Alltag am Gleis und die stetige Diskrepanz zwischen schönen Plänen und der schleppenden oder nie erfolgenden Umsetzung. Was die Region Stuttgart auf diversen Ebenen diesbezüglich schon alles getan haben wollte und müsste und dann doch (noch?) nicht getan hat, reicht ja auch aus um ein pdf mit mehr als 4 Seiten zu füllen. Wahlweise auch noch diverse Feinstaubalarm-Zeiten.
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Danke Jogi, für die immer wieder vorzügliche Analyse der aktuellen Entwicklung.
Danke auch an Olympiatriebwagen. Du hältst uns hier seit Jahren tapfer auf dem Laufenden, zeitweise auch über längere Strecken in einer One-Man-Show. Auch wenn ich nur selten was dazu schreibe, so verfolge ich die Entwicklung doch regelmäßig mit Interesse. So geht es sicher auch Anderen hier. Deshalb danke für die konsequente Chronistenarbeit.
Sollte wohl "Planum" heißen ...?Jogi @ 22 Dec 2016, 17:48 hat geschrieben:Das Plenum ist noch vorhanden.
Danke auch an Olympiatriebwagen. Du hältst uns hier seit Jahren tapfer auf dem Laufenden, zeitweise auch über längere Strecken in einer One-Man-Show. Auch wenn ich nur selten was dazu schreibe, so verfolge ich die Entwicklung doch regelmäßig mit Interesse. So geht es sicher auch Anderen hier. Deshalb danke für die konsequente Chronistenarbeit.
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Schwarzwälder Bote
Thema: Nicht alle Bäume weichen der Hesse-Bahn
http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.c...3218b30ca7.html
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Stuttgarter Zeitung
Thema: Der Nabu bekommt Recht – aber nur teilweise
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.k...efc0b6b16e.html
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Stuttgarter Zeitung
Thema: Strecke Renningen-Weil der Stadt
Test für S-Bahn-Lotsen?
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.s...ad043884a1.html
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Test für S-Bahn-Lotsen?
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@ Jogi: du erwähnten am 22.12. von der Überlegung , im Standardisierung Verfahren die CO2 Reduktion stärker zu gewichten. Gibt es da Hintergrundinformationen zu. Das wäre aus meiner Sicht der Beginn einer gravierenden Erneuerung des doch sehr angestrebten NKF mit bundesweiter Bedeutung.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Bis auf das, was in der bereits verlinkten Vorlage (PDF, S. 3) dazu steht, kann ich Dir leider nicht mehr zu sagen:Iarn @ 29 Dec 2016, 11:35 hat geschrieben:@ Jogi: du erwähnten am 22.12. von der Überlegung , im Standardisierung Verfahren die CO2 Reduktion stärker zu gewichten. Gibt es da Hintergrundinformationen zu. Das wäre aus meiner Sicht der Beginn einer gravierenden Erneuerung des doch sehr angestrebten NKF mit bundesweiter Bedeutung.
Im Jahr 2017 wird voraussichtlich eine neue Verfahrensanleitung für die Standardisierte Bewertung eingeführt. Diese ist auf Wunsch des VM [Ba-Wü-Verkehrsministeriums - J.] anzuwenden und könnte geeignet sein, die S-Bahn-Variante hinsichtlich der zu berücksichtigenden Kosten für CO2-Emissionen besser zu bewerten als nach der derzeitigen Verfahrensanleitung.
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Pforzheimer Zeitung
Thema: Hesse-Bahn
Verwaltungsgericht untersagt Rodung in ganz bestimmten Abschnitten
http://www.pz-news.de/region_artikel,-Hess...id,1141882.html
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Verwaltungsgericht untersagt Rodung in ganz bestimmten Abschnitten
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Südwest Presse
Thema: Verkehrsminister will im Streit um Hesse-Bahn vermitteln
https://www.swp.de/goeppingen/nachrichten/s...n-14257101.html
Thema: Verkehrsminister will im Streit um Hesse-Bahn vermitteln
https://www.swp.de/goeppingen/nachrichten/s...n-14257101.html
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KREISZEITUNG Böblinger Bote
Thema: Verkehrsministerium: Hesse-Bahn ohne negative Auswirkungen auf S-Bahn-Betrieb
http://www.krzbb.de/krz_150_111249456-13-_...hn-Betrieb.html
Thema: Verkehrsministerium: Hesse-Bahn ohne negative Auswirkungen auf S-Bahn-Betrieb
http://www.krzbb.de/krz_150_111249456-13-_...hn-Betrieb.html
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BundesVerkehrsPortal
Thema: Haußmann
Sind Minister Hermann Fledermäuse wichtiger als Menschen?
http://www.bundesverkehrsportal.de/baden-w...s-menschen.html
Thema: Haußmann
Sind Minister Hermann Fledermäuse wichtiger als Menschen?
http://www.bundesverkehrsportal.de/baden-w...s-menschen.html
In der aktuellen Ausgabe des EK wird auch über die Hermann-Hesse-Bahn berichtet. Dort heißt es, neue Schienenstrecken produzierten nach Ansicht des NABU "zuviel zusätzlichen Autoverkehr" als Zubringer zur Bahn. Aus diesem Grund "sollte für die Verbindung nach Calw weiterhin der Busverkehr genügen." (Quelle: Eisenbahn-Kurier Januar 2017)
Diese Argumentation ist mir bisher noch nicht begegnet. Und wenn das stimmt, dass der NABU diese Ansicht vertritt, dann wird das Ganze langsam pervers! Sollen doch lieber möglichst viele Menschen mit ihrem Auto von Calw nach Stuttgart fahren statt zum nächsten Bahnhof und von dort weiter mit der Bahn. Oder wie ist das zu verstehen?
Diese Argumentation ist mir bisher noch nicht begegnet. Und wenn das stimmt, dass der NABU diese Ansicht vertritt, dann wird das Ganze langsam pervers! Sollen doch lieber möglichst viele Menschen mit ihrem Auto von Calw nach Stuttgart fahren statt zum nächsten Bahnhof und von dort weiter mit der Bahn. Oder wie ist das zu verstehen?
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Stuttgarter Zeitung
Thema: Hesse-Bahn
Zwei Bürgerinitiativen kämpfen für ihr Ziel
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.w...c97433172e.html
Thema: Hesse-Bahn
Zwei Bürgerinitiativen kämpfen für ihr Ziel
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.w...c97433172e.html