[M] Aktueller 420er-Bestand

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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ropix
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Beitrag von ropix »

dumsel @ 9 Feb 2013, 20:03 hat geschrieben: Hinzu kommt, dass MSTH einige Ersatzteile vorhalten müsste. Wie ist denn da die aktuelle Situation? Gibt es noch Vorräte und wenn ja, auch für 7./8. Serie?
Die letzten Bestände wurden 2006 zusammengepackt und nach Plochigen geschickt :)

per LKW natürlich, die Bahn käme doch nie auf die Idee irgendwas per Bahn zu verschicken. Das wäre unbezahlbar, wenn überhaupt durchführbar?
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

JeDi @ 9 Feb 2013, 20:37 hat geschrieben:Normalerweise ist es überall gleich voll.
Nein.
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Rohrbacher @ 9 Feb 2013, 19:34 hat geschrieben:Ich glaube, die meisten Fahrgäste merken den Unterschied zwischen 420.4 und 423 erstmal nur weil der Wagenübergang fehlt, der Türtaster "fehlt" oder die S-Bahn heute irgendwie "anders" aussieht. Ich würd' mich aber wetten trauen, ein erheblicher Teil merkt's warscheinlich gar nicht. Ist rot, hat weiße Türen, blaue Sitze und fährt. :rolleyes:
So blöd sind die Fahrgäste nun auch wieder nicht. Die merken das schon, vor allem am Türtaster und den Geräuschen, die der Zug macht. Du wirst nicht glauben, was insbesondere Pendlern, die "ihre" Strecke jeden Tag fahren, alles auffällt - das meine ich im Übrigen nicht negativ.
ropix @ 9 Feb 2013, 19:46 hat geschrieben:Die funktionierte nur letzten Sommer an warmen Tagen auch schon nicht.
In der Tat ist die Funktion der Klimaanlage von einigen Faktoren abhängig, insbesondere vom Stand des Kühlmittels. Aber ich halte es doch für ein bißchen übertrieben, alle Klimaanlagen im Sommer als "nicht funktionsfähig" zu bezeichnen.

Als Anmerkung darauf, daß beim 420 im Gegensatz zum 423 ein Durchgang in die einzelnen Wagen nicht möglich ist: Das stellt kein Problem dar. Meiner Erfahrung nach nutzen die Wenigsten die Möglichkeit des Übergangs. Einmal eingestiegen, bleiben die Leute (wie angewurzelt) stehen, auch wenns noch so voll ist. Von daher sehe ich es nicht als so großen Hinderungsgrund an, wenn wieder 420 rollen.

Viel größer dürfte sich das Problem darstellen, wenn eine weitere Baureihe in MSTH stationiert und somit auch Instand gesetzt werden soll. Zusätzlich zum 423, 425, 426 und 440 kommt dann noch eine größere Anzahl 420er. Die Lagerung all dieser Teile ist eh schon nicht einfach, kommt noch der 420 dazu, wirds nicht besser.
Hinzu kommt die erwähnte Erfahrung mitm 420. Es dürfte beim Werkstattpersonal nicht viel anders wie beim Fahrpersonal aussehen - die Erfahrung mit dem 420 ist nach fast zehn Jahren weg oder war noch nie vorhanden (bei Einstellungen nach der "420-Zeit", wie bei mir). Hier kämen somit weitere Kosten und auch viel Arbeitszeit (420-Einweisungen) zusammen. Zumindest beim Fahrpersonal weiß ich, daß es noch einige mit 420-Ausbildung gibt und daß wiederum einige von denen auch gewillt wären (oder sogar danach geifern), ihn wieder zu fahren. Ob das aber reicht, weiß ich nicht.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von JeDi »

Autobahn @ 9 Feb 2013, 21:23 hat geschrieben: Nein.
Doch.
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Beitrag von ET 420-Freak »

Autobahn @ 9 Feb 2013, 20:01 hat geschrieben:In NRW gibt es auch Gerüchte, dass einige 420er auf die S6 kommen um das 143er + x-Wagen-Geraffel abzulösen.
Nur auf die S6? Oder auch auf die S1/S68, welche vereinzelt bzw. größtenteils noch mit x-Wagen gefahren werden?
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Beitrag von ET 420-Freak »

dumsel @ 9 Feb 2013, 20:03 hat geschrieben:Das sind alles so Sachen. Da stell ich mir die Frage, ob sich der Kosten-/Nutzenfaktor in dem Fall rechnet. Es steht außer Frage, dass unsere 420er noch nicht alt sind und weiterhin fahren könnten. Allerdings würde da ein Einsatz in Frankfurt bzw weiterhin bei uns mehr Sinn machen, da man an diesen Standorten bis heute mit der Baureihe vertraut ist.
Die neuen Verkehrsverträge - sowohl in Stuttgart als auch in Frankfurt - schreiben eben modernisierte bzw. moderne Fahrzeuge vor, sodass die 420-Einsätze in naher Zukunft enden werden, es sei denn, die 430er werden nicht rechtzeitig zugelassen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ET 423 @ 9 Feb 2013, 21:32 hat geschrieben: Die Lagerung all dieser Teile ist eh schon nicht einfach, kommt noch der 420 dazu, wirds nicht besser.
Im schlimmsten Fall baut man sich halt ein Lager in Container- oder Zeltform - nicht optimal, aber für ein paar Jahre dürfte das schon funktionieren.

Das größte Problem dürfte wohl wirklich die Ausbildung sein - aber NRW hat das ja auch irgendwie hinbekommen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von ET 420-Freak »

Autobahn @ 9 Feb 2013, 20:25 hat geschrieben:Ich kenne sie wirklich nicht. Es ist mir zwar aus Wiki bekannt, dass sie von 1974 bis 1979 in NRW eingesetzt wurden, aber da habe ich im Traum nicht daran gedacht, mit der S-Bahn zu fahren. Auch in der zweiten Einsatzperiode von 2004 bis 2009 nicht.
Das stimmt aber nicht ganz. Die 420er waren in der ersten Einsatzperiode bis Anfang der achziger Jahre im Einsatz. 1979 wurde vermutlich angegeben, weil es das erste Betriebsjahr der x-Wagen war, den späteren NRW-Konkurrenten der 420er. Des Weiteren wurden einige 420er in den neunziger Jahren in NRW eingesetzt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 420-Freak @ 9 Feb 2013, 22:08 hat geschrieben: Nur auf die S6? Oder auch auf die S1/S68, welche vereinzelt bzw. größtenteils noch mit x-Wagen gefahren werden?
Auf der S1 werden einzelne Umläufe zwischen Düsseldorf und Solingen mit 143er und x-Wagen gefahren. Wann, wie und wo weiß ich nicht. Natürlich ist auch die S68 betroffen.
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Beitrag von JeDi »

ET 420-Freak @ 9 Feb 2013, 22:11 hat geschrieben: Die neuen Verkehrsverträge - sowohl in Stuttgart als auch in Frankfurt - schreiben eben modernisierte bzw. moderne Fahrzeuge vor, sodass die 420-Einsätze in naher Zukunft enden werden, es sei denn, die 430er werden nicht rechtzeitig zugelassen.
In Stuttgart schreibt der neue Verkehrsvertrag primär mal Rückspeisefähigkeit vor...
Didy
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Beitrag von Didy »

ET 423 @ 9 Feb 2013, 21:32 hat geschrieben: Viel größer dürfte sich das Problem darstellen, wenn eine weitere Baureihe in MSTH stationiert und somit auch Instand gesetzt werden soll. Zusätzlich zum 423, 425, 426 und 440 kommt dann noch eine größere Anzahl 420er. Die Lagerung all dieser Teile ist eh schon nicht einfach, kommt noch der 420 dazu, wirds nicht besser.
Hinzu kommt die erwähnte Erfahrung mitm 420. Es dürfte beim Werkstattpersonal nicht viel anders wie beim Fahrpersonal aussehen - die Erfahrung mit dem 420 ist nach fast zehn Jahren weg oder war noch nie vorhanden (bei Einstellungen nach der "420-Zeit", wie bei mir). Hier kämen somit weitere Kosten und auch viel Arbeitszeit (420-Einweisungen) zusammen. Zumindest beim Fahrpersonal weiß ich, daß es noch einige mit 420-Ausbildung gibt und daß wiederum einige von denen auch gewillt wären (oder sogar danach geifern), ihn wieder zu fahren. Ob das aber reicht, weiß ich nicht.
Das wäre aber JEDER anderen Baureihe als dem 423er genauso, auch wenn man neue kaufen würde. Es gab ja wohl auch mal die Idee, in Frankfurt oder Stuttgart mehr neue Züge zu kaufen und dann 423er nach München abzugeben - das ist ja wohl auch gescheitert (woran?). D.h. egal WAS man macht, man wird immer eine weitere Baureihe dazubekommen. Und da man wenige Jahre vor der Ausschreibung keine Neufahrzeuge kauft, heißt die Alternative eben wie Boris schon sagte: 420 oder garnix.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Didy @ 9 Feb 2013, 22:33 hat geschrieben: Es gab ja wohl auch mal die Idee, in Frankfurt oder Stuttgart mehr neue Züge zu kaufen und dann 423er nach München abzugeben - das ist ja wohl auch gescheitert (woran?).
Daran, dass die BEG mit den Konditionen nicht einverstanden war.
ET 420-Freak
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Beitrag von ET 420-Freak »

Autobahn @ 9 Feb 2013, 22:19 hat geschrieben: Auf der S1 werden einzelne Umläufe zwischen Düsseldorf und Solingen mit 143er und x-Wagen gefahren. Wann, wie und wo weiß ich nicht.
Es handelt sich um zwei Zugpaare in der HVZ.
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Beitrag von sbahnfan »

JeDi @ 9 Feb 2013, 22:34 hat geschrieben:Daran, dass die BEG mit den Konditionen nicht einverstanden war.
Kein Wunder. Wenn Köln gebrauchte, 10 Jahre alte 423 nur zum Preis neuer 430 hergeben will, wäre die BEG ja bescheuert, sich darauf einzulassen.

Man muss Köln aber auch verstehen. Die 423 entsprechen noch den heutigen Anforderungen, da möchte man die nicht zum Gebrauchtpreis abgeben, durch 430 zum Neupreis ersetzen, und ohne Not die Differenz zwischen Gebrauchtpreis 423 und Neupreis 430 zahlen.

Aber man wird sich doch einigen können. Köln und München könnten sich doch wirklich die Differenz zwischen Gebrauchtpreis 423 und Neupreis 430 teilen, also in der Mitte treffen. Dann hätten wir eine klassische Win-Win-Situation: München hat mehr 423, und Köln hat mehr nagelneue 430.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

sbahnfan @ 12 Feb 2013, 20:59 hat geschrieben: Kein Wunder. Wenn Köln gebrauchte, 10 Jahre alte 423 nur zum Preis neuer 430 hergeben will, wäre die BEG ja bescheuert, sich darauf einzulassen.
Zu welchem Preis sollte man denn sonst? Man hat in Köln von den anderen Fahrzeugen ja 0 Vorteil (und weniger Sitzplätze).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Naja, da kann man aber auch die BEG verstehen, das man das net macht. Weil dann hätte man die Neufahrzeuge gleich selber nutzen können.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

JeDi @ 12 Feb 2013, 21:10 hat geschrieben: Zu welchem Preis sollte man denn sonst? Man hat in Köln von den anderen Fahrzeugen ja 0 Vorteil (und weniger Sitzplätze).
Eben das habe ich ja in meinem Beitrag zu erklären versucht. Aber ein paar Vorteile haben neue 430 gegenüber 10 Jahre alten 423 schon, wie z.B. ein besseres Bremssystem und eine höhere Restlebensdauer. Deshalb mein Vorschlag, dass sich München und Köln bei der Finanzierung in der Mitte treffen.
Flo
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Beitrag von Flo »

Leserbrief im MMzum geplanten 420-Einsatz :rolleyes:
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Beitrag von 146225 »

Flo @ 27 Mar 2013, 21:27 hat geschrieben: Leserbrief im MMzum geplanten 420-Einsatz :rolleyes:
Naja, es ist halt eine weitschweifige Umschreibung der Tatsache, das es der BEG außer um das liebe Geld um nichts anderes geht und die in München noch nicht weithin bekannte Tatsache, daß nicht unbedingt über 400 Stück 420/421 alle in 1972 gebaut worden sind, sondern die 8. Bauserie dann doch deutlich jünger ist.

Das der Fahrgast bei der staatlich bayrischen Mangelverwaltung egal ist, bleibt unabhängig davon richtig.
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Beitrag von GSIISp64b »

Na ja - auch beim neuesten 420 ist der Begriff "Rückschritt um Jahrzehnte" noch fast angebracht, und technisch sind die 420er aus den 90ern halt ungefähr genauso fortschrittlich wie die aus den 70ern.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von 146225 »

GSIISp64b @ 27 Mar 2013, 22:24 hat geschrieben: Na ja - auch beim neuesten 420 ist der Begriff "Rückschritt um Jahrzehnte" noch fast angebracht, und technisch sind die 420er aus den 90ern halt ungefähr genauso fortschrittlich wie die aus den 70ern.
Das die Antriebstechnik moderner gegangen wäre, steht außer Frage. Klima wäre natürlich auch nett. Aber sonst?
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Beitrag von GSIISp64b »

Vor allem Klima (und schon alleine das ist ein Grund, warum ich persönlich jeden Neubau-ET dem 420 vorziehe), TAV finde ich als Fahrgast auch noch ganz angenehm, Durchgängigkeit ist auch Muss.

Man kann dem 420 durchaus vorwerfen, veraltet zu sein.
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Beitrag von Bayernlover »

Besser ein Uraltzug als gar keiner. Das nur als meine bescheidene Meinung dazu.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Rohrbacher »

Was man Stuttgarter Fahrgästen zumuten kann, werden die Fahrgäste zwischen Dachau und Altomünster und einigen Stamm-freien Verstärkerfahrten anderswo rund um München sicher auch für ein vielleicht paar Jahre überleben. Vor allem wenn dafür mehr Züge fahren, die sonst nicht fahren würden. Und so lange in München bei der Tram P-Wagen und bei der U-Bahn A- und B-Wagen fahren, sollten ein paar 420.4 bei der S-Bahn auch nicht den Weltuntergang bedeuten. :rolleyes:

Klimaanlagen haben die 423er im Fahrgastraum übrigens auch keine und vom "veraltet sein" her ist zwischen einem 420 (erstes Baujahr 1969) und einem 628 (erstes Baujahr 1974) jetzt nicht so Unterschied. Veraltet sein ist relativ: Auf der einen Seite baut Boeing auch nach 45 Jahren noch die 747, auf der anderen Seite ist das iPhone vom letzten Sommer mal sowas von out... Naja und "Durchgängigkeit" ist halt auch irgendwie relativ: Die maximale Durchgängigkeit beim 420 sind ca. 20 m. Okay. Beim 628 sind's ca. 40 m und beim 423 auch nur etwa 60 m bis spätestens ein Führerstand kommt = Ende der Latscherei. 100% Durchgängigkeit haben also auch Triebzüge mit Faltenbalg nur bei Solofahrt. Das geht besser, z.B. Langer MüNüX: Durchgängigkeit 262 m = 100%. Und wenn anderswo eh gemeckert wird, dass sich die Leute sich in der S-Bahn nicht gleichmäßig verteilen und nicht durchgehen, dann dürfte die Funktion sowieso irgendwie überschätzt sein. :P

Es ist ja nun wirklich nicht so, dass hier 407er durch Vorkriegs-VT04 ersetzt werden oder die S-Bahn plötzlich mit Uerdinger Schienenbussen betrieben wird.
Didy
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Beitrag von Didy »

Rohrbacher @ 27 Mar 2013, 23:20 hat geschrieben: Klimaanlagen haben die 423er im Fahrgastraum übrigens auch keine
Jetzt geht die Haarspalterei wieder los :rolleyes:
Fakt ist: Der 423er hat eine Kälteanlage welche die Innentemperatur ein paar Grad unter Außentemperatur hält und dabei Prinzipbedingt (Kondensation an Wärmetauscher) auch die Luftfeuchtigkeit senkt. Der 420er hat das nicht, somit ist die Innentemperatur auch bei noch so guter Lüftung immer etwas über Außentemperatur und auch die Luftfeuchtigkeit mindestens so hoch.

Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, ein 420er ist besser als kein Zug. Und im Gegensatz zur Trambahn hat man auch kein Barrierefreiheitsproblem. Aus Fahrgastsicht ist der einzige wirkliche Nachteil das fehlen der Kälteanlage im Sommer.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Ich habe aber schon mehrmals die Erfahrung gemacht, dass es im 423 wärmer ist, als draußen. Zuerst habe ich das auf's Treppensteigen und sofortige Betreten des Zuges geschoben, aber beim Aussteigen wurde es immer sofort kühler und war auch bei weitem nicht so stickig.

Und ich meine nicht im Winter.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich meide im Sommer S-Bahn-Fahrten in vollen Zügen, weil mir als zu-spät-zum-Bahnsteig-Sprinter (dementsprechend aus der puste) da drin regelmäßig übel wird...
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Beitrag von Rohrbacher »

Jetzt geht die Haarspalterei wieder los :rolleyes:
Nein, eigentlich nicht...
Fakt ist: Der 423er hat eine Kälteanlage welche die Innentemperatur ein paar Grad unter Außentemperatur hält
Genau das wäre ein Klimaanlage, wenn z.B. ein Kompressor die in den Innenraum von draußen eingeleitete bzw. im Fahrzeug zirkulierende Luft kühlt. Wie stark die Luft gekühlt werden kann, hängt von der Anlage und der Größe und der Art des zu kühlenden Volumens ab: ICE im Sommer (macht bei 5 Grad unter Außentemperatur gerne mal schlapp) vs. Gefrierschrank für die Bofrost-Pizza (hält das ganze Jahr durch locker 40 Grad Unterschied).

Der 423er hat nur eine Druckbelüftung. Die kann lediglich recht große Mengen Luft von draußen (z.B. 28 Grad) in den Wagen pumpen, sodass ein kleiner Überdruck entsteht und die angestaute Luft drinnen, die sich durch den Treibhauseffekt (Fenster) und die Körperwärme der Leute auf beispielsweise 33 Grad erwärmt hat, im Idealfall wieder auf 28 Grad Außentemperatur abgekühlt wird. Der Effekt ist zwar gewissermaßen eine "Kühlung", weswegen auch irgendein Marketingmensch mal von "klimatisierten Fahrgasträumen" sprach, der weiß aber wie die Leute, die die juristisch korrekten, schön klingenden Begrifflichkeiten für allerelei Sauereien auf Lebensmittelverpackungen erfinden ("Hefeextrakt" oder "Würze" klingen super und besser als Glutamat, chemisch ist aber trotzdem das selbe Glutamat drin wie wenn man das extrahiert reintun würde) genau warum er das so gesagt hat und nicht mit dem Begriff "Klimaanlage". Es kann ja schließlich nicht angehen, dass die neuen Züge eben keine solche haben. Außer im Führerstand. Bei "Klimatisierter Innenraum" ist nicht so direkt verbindlich geregelt, was das eigentlich sein soll, wenn man aber von einer "Klimaanlage" spricht, muss auch eine solche da sein. Deswegen gehen leider allerlei Gerüchte und lustige Begrifflichkeiten rum, die aber auch super zeigen wie der Placeboeffekt und Marketing funktioniert.^^

Egal, dennoch ist das ganze eben nichts anderes was die Lüftung in einem klimaanlagenlosen Auto, im 628, einem älteren Dosto oder einem Gebäude auch macht: Aktiv lüften. Aber weniger als Außentemperatur geht damit definitiv nicht. Das geht nur, wenn irgendwo auch eine echte Kältemaschine eingebaut ist, die die Temperatur eben auch wirklich unter Außentemperatur bringen kann. Beispielsweise wenn's draußen 30 Grad hat, im 1997er Dosto aber fast der Schneesturm tobt. :D

Ein wirklicher Vorteil vom 423er ist bei dieser Thematik aber, dass er selbst nicht so brutal viel Wärme erzeugt wie der 420er, der die elektrische Bremsenergie ja nicht ins Netz zurückspeißt, sondern einfach komplett thermisch umwandelt, was vor allem an den Tunnelbahnhöfen im Sommer echt nicht so toll war und natürlich auch auf die Lufttemperatur im Zug Einfluss hatte. Aber dafür war im Winter recht simpel geheizt. ;)
ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Flo @ 27 Mar 2013, 21:27 hat geschrieben:Leserbrief im MMzum geplanten 420-Einsatz  :rolleyes:
Das trifft es doch genau. Für das Geld, das die Leute bisher zahlen, wird ihnen unter Umständen bald Müll vorgesetzt, für den andere wiederum Geld ausgeben, weil es sich um eine Museumsbahn handelt - hier beißt sich doch irgendwie die Katze in den eigenen Schwanz.
Rohrbacher @ 28 Mar 2013, 01:34 hat geschrieben:Der 423er hat nur eine Druckbelüftung.
Es hatte auch niemand die Absicht, eine Mauer zu errichten.
Ich muß dich da leider enttäuschen, aber die HLKR des 423 sind vollwertige Klimageräte - oder wie sonst würde sich der Umstand erklären, daß es dort Kühlmittel gibt, um den Fahrgastraum zu kühlen? Bei deiner nachfolgenden Erklärung dürfte das wohl kaum vorhanden sein, ist es aber. :-)
Es gibt nur einen großen Unterschied zu den Klimaanlagen, die man aus dem Auto oder sogar den heutigen Büros kennt: Die Werte sind eingestellt und können von niemandem (nein, auch nicht vom Tf, auch wenn ich danach schon gefragt wurde) verändert werden, außer der Werkstatt.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Trotzdem ist's im Sommer drinnen oft wärmer als draußen.

Müssen diese Anlagen nicht auch die Fahrmotoren mitkühlen? ;)
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