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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 28 Oct 2013, 22:11 hat geschrieben: Du musst aber zugestehen das wenn die Politiker die Weichen umstellen wollen dann kommt es in den betroffenen Ländern oft zu gewaltigen, teils gewaltätigern Reaktionen.
Wie würdest Du reagieren wenn Du krank ist und man Dir sagt, dass es ab jetzt leider keine Medikamente mehr für Dich gibt?
Das ist keine entschuldigung dafür das man bei Demonstrationen Merkel in Nazi Uniform darstellt.
Weil ein paar Griechen Merkel in Nazi-Uniform darstellen, sind jetzt also alle Griechen scheiße?
Boris Merath @ 27 Oct 2013, 00:00 hat geschrieben:Darum gehts doch gar nicht. Die Frage ist, wie es auf Dauer funktioniert, wenn Geldströme unterm Strich Einbahnstraßen sind. Die Antwort ist - es funktioniert nicht. Und den Beweis sieht man an Griechenland. Anstatt sich aber Gedanken drüber zu machen, wie man das Problem lösen kann, wird weiter geprahlt wie toll Deutschland ist, und es werden die Griechen beschimpft.
Griechenland hat selber aber jahrzehnte lang nichts unternommen um sich zu bessern.
Du weichst aus. Wie soll es auf Dauer weitergehen mit den internationalen Geldströmen? Und Griechenland ist im nichts unternehmen bei der Verschuldung in bester Gesellschaft mit Deutschland, der USA, und vielen anderen Ländern (und wenn Du damit ankommst, dass Deutschland die Schulden reduziert - eine geringfügige Reduzierung der Neuaufnahme ist keine Reduzieren der Schulden).
Die Gelddruckmaschine anwerfen ??? Die Fed pumpt pro Stunde $ 118 Million in den Markt. Man muss Ben Bernanke die Gelddruckmaschine entreissen und in 1000 Stücke zerschagen.
Tolle Devisen haben wir uns da also zugelegt.
Erstens die Handelsbilanz ist negative, aber was  Direktinvestitionen angeht stehen die USA wesentlich besser da. Abgesehen davon ist das mit den Handelsbilanzen so eine sache. Wenn ein Ford Mondeo in die Schweiz verkauft wird, zählt das für Deutschlands Handelsbilanz, aber die USA könnten sich bei der Transaktion durchaus etwas versprechen. Möglicherweise wird der Erlös in den USA ausgegeben.
Du weichst aus. Es strömen massiv mehr Devisen aus den USA als in die USA zurück - oder liege ich da falsch? Wie soll das auf Dauer funktionieren? Ganz einfache Frage, bitte einfache Antwort.
Deutschland ist auf der Welt in vielen Bereichen konkurrenzfähig. Ist es zu viel verlangt das die anderen EU Länder sich daran orientieren?  Damit Renault und Citroen/Peugeot die Chance haben ähnlich wie z.B. VW auf dem Weltmarkt zu agieren. Und ja ich würde in Deutschland die Zeitarbeit eindämmen.
Wie gesagt - was wollen wir denn? Wir wollen einerseits Exportweltmeister sein, das geht aber nur, wenn die anderen Länder schlechter sind als wir. Und gleichzeitig hauen wir auf den anderen Ländern ein, weil sie schlechter sind als wir. Das eine schließt das andere aus.

Das ist IMHO das große Problem bei den ganzen Wirtschaftssachen - es wird so viel Krempel erzählt, dass die einfachen Fragen unbeantwortet bleiben. Stattdessen wird lieber mit hundert Fachbegriffen um sich geworfen, die toll klingen, aber keine Antwort auf die einfachen Fragen liefern.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Boris Merath @ 29 Oct 2013, 22:07 hat geschrieben:Wie würdest Du reagieren wenn Du krank ist und man Dir sagt, dass es ab jetzt leider keine Medikamente mehr für Dich gibt?

Weil ein paar Griechen Merkel in Nazi-Uniform darstellen, sind jetzt also alle Griechen scheiße?
Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie ich reagieren würde. Ich weiss aber auch das ich niemals randalieren würde.

Nein, es sind nicht alle Griechen scheiße, ich halte es nur falsch Deutschland externe Faktoren die schuld zu geben. Und das machen relativ viele.



Boris Merath @ 27 Oct 2013, 00:00 hat geschrieben:Darum gehts doch gar nicht. Die Frage ist, wie es auf Dauer funktioniert, wenn Geldströme unterm Strich Einbahnstraßen sind. Die Antwort ist - es funktioniert nicht. Und den Beweis sieht man an Griechenland. Anstatt sich aber Gedanken drüber zu machen, wie man das Problem lösen kann, wird weiter geprahlt wie toll Deutschland ist, und es werden die Griechen beschimpft.



Du weichst aus. Wie soll es auf Dauer weitergehen mit den internationalen Geldströmen? Und Griechenland ist im nichts unternehmen bei der Verschuldung in bester Gesellschaft mit Deutschland, der USA, und vielen anderen Ländern (und wenn Du damit ankommst, dass Deutschland die Schulden reduziert - eine geringfügige Reduzierung der Neuaufnahme ist keine Reduzieren der Schulden).


Du weichst aus. Es strömen massiv mehr Devisen aus den USA als in die USA zurück - oder liege ich da falsch? Wie soll das auf Dauer funktionieren? Ganz einfache Frage, bitte einfache Antwort.

Wie gesagt - was wollen wir denn? Wir wollen einerseits Exportweltmeister sein, das geht aber nur, wenn die anderen Länder schlechter sind als wir. Und gleichzeitig hauen wir auf den anderen Ländern ein, weil sie schlechter sind als wir. Das eine schließt das andere aus.
Wie schon oben angedeutet sagt die Handelsbilanz nicht die komplette Wahrheit.

Ein Beispiel: Ein Händler aus München kauft bei der Paulaner Brauerei Bier für € 100.000, und exportiert dieses nach Frankreich. In Frankreich verkauft der Händler das Bier für € 150.000, und kauft für diese Summe Châteauneuf du Pape den er nach Deutschland importiert. In Deutschland verkauft er den Wein für € 200.000. Deutschland hat bei dieser Transaktion ein Handelsdefizit erreicht, der Händler hat aber € 100.000 profit nach Deutschland gebracht womit er sich einen BMW kauft, und münchener Handwerker beauftragt sein Haus zu renovieren.

Ich glaube das es wenig Ökonomen gibt die Handelsdefizite immer als Problemlos bezeichnen würden. Adam Smith war allerdings einer der sie als irrelevant betrachtet hat. Die behauptung die oft von Gewerkschaften gemacht werden das Handelsdefiziete Arbeitsplätze vernichtet lässt sich aber nicht statistisch ablesen. Als die USA anfange der 1990er einen enormen Anstieg des Handelsdefizit hatte sind die Arbeitslosenzahlen gesunken, auch momentan sinken sie obwohl die USA eine negative Bilanz hat. Ich denke es ist nicht Falsch zu sagen das ein Handelsdefiziti.d.R Problemlos ist wenn es ein auf Wohlstand basiert (Wir importieren feinste Importwaren) aber zum Problem wird wenn es durch Verschuldung der Privathaushälte oder der Staatsorgane beruht. Und das ist in der Tat in Griechenland ein Problem.

Aber wie willst Du das lösen? Deutschland benutzt keine fiesen Tricks. Deutschland wertet nicht absichtlich seine Währung ab. Deutschland schikaniert Handelspartner kaum, es gibt wenig Protektionismus. Es gibt Außnamen. Das die Polizei in München fast immer BMW fährt, in Hessen Opel ist Protektionismus aber das ist in Deutschland die Außname. Man kann ohne wesentliche schranken Cadillacs, Peugeot, und ja Grappa aus Griechenland in Deutschland verkaufen. Die stärke von Deutschland liegt in der Substanz der Wirtschaft. Die Wirtschaft in Deutschland bietet unterm Strich Produkte an die die Welt haben will.

Willst Du wirklich das Merkel den VW CEO Martin Winterkorn anruft und ihm befehlt mal eben 5.000 Arbeiter zu feuern und 50% der Golf produktion in ein SEAT Werk in Spanien zu verlegen damit spanien seine Bilanz polieren kann? Ganz davon abgesehen das dies illegal wäre.
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Beitrag von GSIISp64b »

Galaxy @ 1 Nov 2013, 21:07 hat geschrieben: Ehrlich gesagt weiss ich nicht wie ich reagieren würde. Ich weiss aber auch das ich niemals randalieren würde.
Schön, dass du das nicht tun würdest (das ist dann nämlich Sozialdarwinismus bei der Arbeit). Moralisch hättest du meiner Meinung nach aber jedes Recht dazu.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Galaxy @ 1 Nov 2013, 21:07 hat geschrieben:Nein, es sind nicht alle Griechen scheiße, ich halte es nur falsch <s>Deutschland</s> externe Faktoren die schuld zu geben. Und das machen relativ viele.
Deutschland zwingt Griechenland eine massive Maßnahme nach der anderen auf. UNbeteiligt ist DEutschland also definitiv nicht.
Aber wie willst Du das lösen?
Jedenfalls nicht indem man laufend alle Griechen als faule Iditoten beschimpft.
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Beitrag von Fichtenmoped »

Und das Beste: Die heutige "Wettbewerbsfähigkeit" Deutschlands wurde nicht durch fiese Tricks erreicht. Es ging einfacher: Hartz IV.

Die Arbeitslosenstatistik in den USA ist seit Jahren manipuliert, so fällt automatisch jeder aus der Statistik, wenn die Stütze ausläuft. Dazu wurden seit Jahren für die Berechnung absurde Berechnungen angestellt. Zum Beispiel wurde als Grundlage für die Statistik genommen, dass für jeden verlorenen Arbeitsplatz 1,2 Arbeitsplätze neu entstehen...
Und auch in Deutschland wird die Statistik manipuliert.

Letztendlich ist das heutige Problem wie 1989 in der DDR. Beim VOLK kommt die vielbeschworene Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht an. Wenn man bei 3 Millionen Arbeitslosen aber 4 Millionen HartzIV-Bezieher hat, bedeutet dies doch bloß eins: Es gibt MINDESTENS 1 Million deutscher Arbeitnehmen, die nicht von ihrer Arbeit leben können. Genau so der gefeierte Anstieg der Beschäftigungszahl. Was ist passiert? Der Großteil geht auf eins zurück: Minijobs und Teilzeit. Denn im Gegensatz zu dem Anstieg der Beschäftigungszahl ist die geleistete Arbeit nicht groß gestiegen.

Und wenn der Wohlstand nicht beim VOLK ankommt... Viel Spaß. Im Süden Europas gibt es jetzt schon Länder mit 50%(!) Jugendarbeitslosigkeit. Was das bedeutet, dürfte auch klar sein. Ein gewaltiger Sprengsatz, der bald explodiert. Dummerweise sind genau diese 50% ein gefundenes Fressen für Demagogen aller Art. Wenn es nicht bald gelingt, diesen Sprengsatz innerhalb der nächsten 5 Jahre zu entschärfen, dann kann man das Projekt "Europäische Einigung" beerdigen. Dann ist es egal, wie gut die deutsche Wirtschaft ist. Wo kein Markt mehr vorhanden ist, kann man nix absetzen.
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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

Gut dass Du diese Beschönungs-Spielchen und die unabsehbaren Folgen so klar aussprichst.
Aber leider funktioniert das halt überall in der Politik so. Die eigenen Leistungen werden maximal geschönt und auch wenn es noch so dumm läuft, wird es als Riesenerfolg kommuniziert.

Und jetzt wird die AfD auch noch als rechte Partei dargestellt, obwohl die ja z.B. mit dem Entlarven des Euro-Beschönigungs-Spiels total Recht haben!
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Beitrag von 146225 »

ZüriMünchner @ 2 Nov 2013, 10:50 hat geschrieben: Und jetzt wird die AfD auch noch als rechte Partei dargestellt, obwohl die ja z.B. mit dem Entlarven des Euro-Beschönigungs-Spiels total Recht haben!
Was das betrifft, bleibe ich der Ansicht, dass es diesen dumpfen Phrasendreschen mit klar erkennbarem Rechtsdrall Himmelangst werden würde, wenn sie nur 5% ihrer Phrasen auch sinnvoll umsetzen müssten.
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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

Das Problem dabei ist, dass wenn eine Partei gegen Europa ist, letztlich immer rechts erscheinende Phrasen rauskommen. "Wir wollen unsere D-Mark wieder!" "Die vielen Osteuropäer nerven und schnappen die Arbeit weg" usw.

Trotzdem ist die Gefahr sehr groß, dass ganz Europa ins Strudeln gerät, wenn Griechenland oder Italien oder/und Spanien entgültig Pleite ist/sind. Und dann holt man noch Kroatien ins Boot, obwohl das ja auch nicht gerade ein wirtschaftlich stabiles Land ist und sicher Zahlen geschönt sind! Gehts noch??
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Beitrag von 146225 »

ZüriMünchner @ 2 Nov 2013, 11:33 hat geschrieben: Trotzdem ist die Gefahr sehr groß, dass ganz Europa ins Strudeln gerät, wenn Griechenland oder Italien oder/und Spanien entgültig Pleite ist/sind. Und dann holt man noch Kroatien ins Boot, obwohl das ja auch nicht gerade ein wirtschaftlich stabiles Land ist und sicher Zahlen geschönt sind! Gehts noch??
Es löst die Probleme aber auch nicht, wenn wir die Südländer wie Dreck behandeln und lauthals Phrasen dreschen, nach denen diese an allem Schuld sind. Europa ist eine Frage der Gemeinsamkeit - nicht der Verachtung übereinander!
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Beitrag von Fichtenmoped »

146225 @ 2 Nov 2013, 12:38 hat geschrieben: Es löst die Probleme aber auch nicht, wenn wir die Südländer wie Dreck behandeln und lauthals Phrasen dreschen, nach denen diese an allem Schuld sind. Europa ist eine Frage der Gemeinsamkeit - nicht der Verachtung übereinander!
Und da ist die Krux. Man kann prima vom eigenen Versagen ablenken, solange man einen Sündenbock hat.

Im Moment steht Europa (also die EU) am Scheideweg: Zerfall oder Zusammenarbeit. Das, was im Moment passiert ist eher Zerfall.
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Beitrag von Electrification »

Wir müssen uns einfach stärker als Gemeinschaft betrachten. Das geht aber nicht, weil jedes Land zuerst natürlich an sich denkt. Die Frage ist ob die VSE die Lösung dafür wäre?
Zumindest finde ich die Idee nicht schlecht, ein gemeinsamer europäischer Staat mit gestärkten Regionen.
Nationalismus ist eh was für Gestrige. Wir sind alle Europäer und ebenso definiert man sich stark an seiner Region, weil sie die Heimat ist, aber der Nationalstaat kann einem egal sein.

Wichtig ist nur dass man das Europa auch menschlich und sozial gestaltet, nicht marktradikal und nicht als unterwürfige Befehlsempfänger der USA.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Für den letzten Satz ist der Zug schon längst abgefahren.
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ZüriMünchner
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Beitrag von ZüriMünchner »

spock5407 @ 2 Nov 2013, 15:20 hat geschrieben:Für den letzten Satz ist der Zug schon längst abgefahren.
Also ich bin Optimist und schätze, der Zug wird hier in ca. 12-15 Jahren wieder einfahren :P

Wenn noch mehr Machenschaften "aus dem Westen" bekannt werden, ist Ende der Freundschaft, das kann man sich sicher sein. Zumindest wenn keine schwarze Partei mehr in der Regierung ist.

Die Europa-Idee ist ja an sich gut. Nur die Umsetzung wurde von Kohl und den anderen völlig falsch aufgezogen, sodass der Karren nach vielen Jahren eben automatisch an die Wand fahren muss. Jedes Land muss halt mit Strafen rechnen wenn es falsche Zahlen publiziert um am Kuchen teilzuhaben. Aber damit nichts bröckelt, spielt man Vogel Strauß und tut so als wäre alles beim Alten. In Wirklichkeit ist vieles schon so marode, aber kaum einer sagt es öffentlich, damit alle das schräge Spielchen weiterspielen. Es ist wie eine Verleugnung der Realitäten. Mit bösem Erwachen?!
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Beitrag von Fichtenmoped »

Und wer hat die Defizitkriterien mit aufgeweicht? Deutschland...

Das Problem mit dem Verhältnis USA - Europa ist ein ganz einfaches: Ist Europa in Zukunft auch bereit, seine Interessen militärisch und politisch eigenständig durchzusetzen?! Heute ist es einfach, der große Bruder macht das schon, wir können uns die Freiheit nehmen mitzumachen oder es zu lassen. Kommt immer gut, wenn man zu Hause gegen einen Krieg ist. Aber was ist, wenn man mitmachen MUSS, weil die USA nicht wollen?
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Beitrag von Entenfang »

Fichtenmoped @ 5 Nov 2013, 05:17 hat geschrieben: Kommt immer gut, wenn man zu Hause gegen einen Krieg ist. Aber was ist, wenn man mitmachen MUSS, weil die USA nicht wollen?
Wer zwingt uns dazu, sinnlose Kriege zu führen?
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Fichtenmoped »

Entenfang @ 5 Nov 2013, 18:19 hat geschrieben: Wer zwingt uns dazu, sinnlose Kriege zu führen?
Kriege sind IMMER sinnlos. Aber kommen über die Bevölkerung wie Naturgewalten.

Warum sind wir in Afghanistan? Warum haben wir im Kosovo mitgemischt? Der Einsatz der Patriot in der Türkei ist natürlich ein Betriebsausflug und am Horn von Afrika veranstaltet unsere Marine Kreuzfahrten?

Klar, vieles sind "friedenserhaltende Maßnahmen" - aber wo ist die Grenze zwischen dem und Krieg?

Aber wie es ein Ex-Bundespräsident formuliert hat: Wir MÜSSEN in Deutschland auch bereit sein, unsere Interessen notfalls mit militärischen Mitteln zu sichern UND durchzusetzen... Viel Spaß. Dazu die Umwandlung unserer Bundeswehr zu einer Berufsarmee. Hier sinken die Hemmschwellen, unsere Soldaten am Arsch der Welt zu verheizen. Bei einer Wehrpflicht-Armee sind die Hürden höher. Aber Berufssoldaten haben das Risiko ja gewählt und es ist ihr Job. Ende der Diskussion!?
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Beitrag von Martin H. »

Bei einer Wehrpflichtarmee hat das auch jeder so gewählt, keiner, der nur die neun Monate oder zuletzt sechs machte, musste in den Einsatz. Bei den freiwillig länger dienenden konnte das schon eher passieren, wenngleich man sich etwas dagegen wehren konnte.
In meiner Einheit erwischte es aber von denen jeden, da sie jedes Jahr in Einsatz ging.
Bei den Zeit- und Berufssoldaten ist es dann wieder ganz was anderes, aber der normale Wehrpflichtige muss außer im Ernstfall, dass Deutschland angegriffen wird, nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

http://www.ardmediathek.de/das-erste/repor...mentId=18068046

Diese Dokumentation sollte man bis zum Ende schauen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Interessant, dass wir noch keine Diskussion zur Ukraine haben.

Was da passiert, ist doch eigentlich wirklich ungeheuerlich. Sozusagen direkt vor unserer Haustür, mitten in Europa und in einem Staat, der gute Aussichten auf eine EU-Mitgliedschaft hat, passiert eine Revolution. Und dann kommt Putin daher und spielt eine Runde "Kalter Krieg". Das Ganze dann auch noch direkt nach dem Ende der Olympischen Spiele in Russland, die eigentlich mal ein Symbol des Friedens sein sollten.

Wie Russland sich da jetzt militärisch in die Belange eines souveränen Staates einmischen will, das kann es doch nicht sein! Andererseits gibt es natürlich sehr wenig, was der Westen dagegen tun kann...

Wie seht ihr das?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Grundsätzlich ist das eine extrem schwierige Situation an der Krim. Ich möchte dazu jetzt gar keine Pro- und Contraposition beziehen, was mir aber aufgefallen ist, wie einseitig und aus einer ganz bestimmten Perspektive die Opposition hierzulande in der Diskussion und in vielen Medien dargestellt wurde. Ich habe den Eindruck, das Problem der Spaltung des Landes in Pro-Europäische und Pro-Russische Einwohner, hat da nie wirklich eine Rolle gespielt, sondern es ging immer nur um die Opposition, die einen Diktator stürzt - und es ging nie um die Folgen und nur selten darum, dass viele Ukrainer hinter der Regierung standen. Das ist jetzt keine Kritik an der Opposition als solcher, aber daran, wie in den letzten Monaten das Thema Ukraine hierzulande diskutiert und wie darüber berichtet wurde. So richtig überraschend ist es nämlich eigentlich nicht, dass dort jetzt ein Pulverfass zu explodieren droht.

Ebenso finde ich recht krass, dass Kerry wohl jetzt schon mit einem Rauswurf Russlands aus der G8 droht. Man könnte fast meinen, irgendjemand will mit aller Gewalt den Kalten Krieg wieder beleben. Ich betrachte das alles mit großer Sorge und hoffe, dass sich die beteiligten Parteien etwas beruhigen.
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Beitrag von Electrification »

GSIISp64b @ 2 Mar 2014, 17:15 hat geschrieben:
Wie seht ihr das?
Nicht dass ich jetzt das Vorgehen Russlands verteidigen will, aber in den Medien wird wieder mal Anti-Russische-Hetze betrieben und mit zweierlei Maß gemessen.

Das Vorgehen ist doch nichts anderes als das was die USA ständig machen, wenn sie meinen die Sicherheit ihres Landes, ihr Machtanspruch oder sonstwas sei in Gefahr.
Russland ist weder mit erfundenen Argumenten im Irak einmarschiert, noch führt Russland einen Drohnenkrieg wo auch Zivilisten getötet werden. Auch betreibt Russland nicht das Lager auf Kuba.
Russland macht natürlich genug andere Sachen die nicht in Ordnung sind, aber diese einseitige Prügelei ist doch ebenso Kalter Krieg der Medien und ein Feldzug gegen Russland.

In der Ukraine hat man doch die Wahl zwischen Pest und Cholera. Was soll der Jubel z. B. über Timoschenko von Medien und westlichen Politikern. In den Medien wurde sogar das Märchen verbreitet ihr wäre zugejubelt worden bei ihrer ersten Ansprache, dabei waren große Mehrheiten gegen sie, also wieder mal gezielte Stimmungsmache.
Da steht immer noch die Frage, wie kam sie zu ihrem Reichtum? Wie andere die jetzt an die Macht streben?

Ist der eine korrupte Haufen denn gut statt böse, weil er den Hampelmann des Westens spielt? Die Ukraine braucht ein wirkliche Freiheit und zwar ohne irgendwelche Leute die sich nur selbst bereichern. Nur weil etwas demokratisch ist heißt es nicht dass nicht die Korruption blüht, davor schützt auch die EU-Mitgliedschaft nicht.
Man schaue sich an was in Rumänien und Bulgarien los ist und wieso die EU nicht hilft und eingreift damit das was so gar nicht EU-konform ist nicht weiter ausufert.

Wäre es eigentlich vorstellbar dass die Ukraine in eine West- und Osthälfte zerfällt? Die eine Pro-Europäisch, die andere Pro-Russisch? Wäre das evtl. eine Option um den Frieden zu sichern? Wenn eine Landeshälft dies will und die andere das, dann muss man ja quasi eine zu ihrem Glück zwingen wenn man sie zusammenhalten will und das könnte zum nächsten blutigen Konflikt führen.
Eine optimale Lösung gibt es sicher nicht, man darf hier aber nicht ständig einseitig Partei ergreifen. Oftmals hat man auch den Eindruck dass es folgende Losung gibt:
Pro-europäische Demonstranten sind gute Demonstranten und vor allem Demonstranten, Pro-russische Demonstranten sind Randalierer und halbe Terroristen. Das ist tendenziell.
GSIISp64b
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Beitrag von GSIISp64b »

Zur Revolution selbst kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Mir ist sehr wohl klar, dass Revolutionen sich selten in eine gute und eine böse Seite einteilen lassen und mir fällt es im konkreten Fall auch schwer, mir eine Meinung zu bilden - schon alleine deshab, weil Ursachenforschung in den deutschen Medien bei diesem Thema nicht stattfindet.

Wirklich besorgniserregend finde ich aber die Selbstverständlichkeit, mit der Russland es jetzt als gerechtfertigt ansieht, die Krim zu besetzen und einen neuen Krimkrieg zu provozieren.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
Catracho
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Beitrag von Catracho »

GSIISp64b @ 2 Mar 2014, 17:49 hat geschrieben: Wirklich besorgniserregend finde ich aber die Selbstverständlichkeit, mit der Russland es jetzt als gerechtfertigt ansieht, die Krim zu besetzen und einen neuen Krimkrieg zu provozieren.
In Anbetracht der historisch und ethnisch komplizierten Situation der Krim aber eine durchaus erklärbare Selbstverständlichkeit, egal wie man dazu jetzt selber steht.

Im Übrigen, der Hauptgrund warum diese ganze Krise medial und von einem Großteil der Bevölkerung überhaupt beachtet wird ist der, dass sie in unserer "Aufmerksamkeitssphäre" stattfindet. Die Russen tun nichts anderes als die USA und einige europäische Länder auch - mit militärischen Mitteln ihre Interessen durchsetzen. Nur tun sie es eben nicht in Afrika, Asien, Südamerika oder sonstwo, sondern direkt vor der Haustür des Westens. Dann noch ein paar andere Zutaten dazu (traditionelle Angst vor Russland, schlechtes Bild der russischen Politik allgemein, eigene politische und wirtschaftliche Interessen) und schon hat sich der durchschnittliche Westeuropäer eine Meinung gebildet...

Mfg
Catracho
Theirs not to reason why, theirs but to do and die. - Alfred Tennyson
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Beitrag von vuxi »

Welches westliche Land hat in den letzten 30 Jahren bitteschön seinen Nachbarn angegriffen um sich einen Teil von dessen Land einzuverleiben ?
Catracho
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Beitrag von Catracho »

vuxi @ 2 Mar 2014, 18:16 hat geschrieben: Welches westliche Land hat in den letzten 30 Jahren bitteschön seinen Nachbarn angegriffen um sich einen Teil von dessen Land einzuverleiben ?
Deine Frage zeigt ja genau, worauf ich hinaus will. Kein einziges. Da wird auf anderen Kontinenten und - in der Regel - mit anderen Methoden gearbeitet. Die Absichten sind aber genau die gleichen wie jetzt bei den Russen. Jeden Fall von militärischer Intervention/Aggression, verdeckten Aktivitäten und ähnlichem aufzuzählen, mit denen westliche Nationen (allen voran die USA und Frankreich) in den letzten Jahrzehnten ihre wirtschaftlichen und politischen Interessen durchgesetzt haben (ich rede hier nicht von humanitären Interventionen) würde jetzt auch meinen zeitlichen Rahmen sprengen. Dafür genügt aber auch jedes Geschichtsbuch.

Mfg
Catracho
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Beitrag von Fichtenmoped »

Ein gewählter Präsident wird geputscht von Kräften, die man in Europa zwar hofiert, aber in Deutschland verbieten möchte.
(Ein paar Swobodavertreter waren vor kurzem zu Besuch in Deutschland, und zwar in Sachsen um NPD-Abgeordnete im sächsischen Landtag zu treffen...)
Die Kräfte, die geputscht haben, haben militante, Rechtsradikale Milzen ausgehoben, so dass Juden in Kiew und der westlichen Ukraine nicht mehr sicher sind.
Die selben Kräfte wollten/wollen auch die russische Mehrheit auf der Krim unterdrücken. Anders kann man das (inzwischen aufgegebene) Vorhaben, Russisch als zweite Amtssprache zu verbieten nicht deuten...
Die Ukraine hat die NATO um militärische Unterstützung gebeten...

Donnerwetter, das eskaliert schnell. Falls es zu einem Krieg kommt, wird der sehr kurz sein.

Was mich stört, ist dass unsere "friedliebende" Politiker selbst mit gezündelt haben... Ja, auch die EU hat Interesse an der Ukraine. Hier geht es um die landwirtschaftliche Anbaufläche, die Bodenschätze und die Strategie, Russland immer mehr einzukreisen. Nächster Hält wäre Weißrussland...

Und mal ehrlich, zu den olympischen Spielen kreuzten US-Kriegsschiffe mit Spezialeinsatzkräften an Bord vor Sotschi im schwarzen Meer. Was hätten unsere Politiker und Qualitätsmedien gesagt, wenn ein russisches Kriegsschiff beim Superbowl vor New York gekreuzt hätte, um russische Staatsbürger vor möglichen Terrorakten zu schützen?!


Meine Einschätzung: Es wird zu einer Spaltung der Ukraine kommen. Im günstigen Fall mittels diplomatischer Mittel. Aber das ganze hat die Chancen zu eskalieren, anders als vor 100Jahren geht es jetzt direkt für Ruslands um die eigene Sicherheit. Das Problem ist nach wie vor - die EU hat fast keine Mittel, der russischen Armee Paroli zu bieten. Außer die Drohung mit der nuklearen Waffe...

Edit: Was wäre, wenn Mexiko in einem Bürgerkrieg zu versinken droht? Würden die USA dann auch, wie von Russland gefordert, tatenlos zuschauen?
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vuxi
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Beitrag von vuxi »

Wollen die USA damit ihren ach so wichtigen Flottenstützpunkt in Tijuana, wieder auf eigenes Staatsgebiet bringen ?
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

vuxi @ 2 Mar 2014, 18:16 hat geschrieben: Welches westliche Land hat in den letzten 30 Jahren bitteschön seinen Nachbarn angegriffen um sich einen Teil von dessen Land einzuverleiben ?
Nicht unbedingt ein direkter Nachbar, leider vor 31 Jahren:
http://de.wikipedia.org/wiki/US-Invasion_in_Grenada

Gut, sie sind wieder abgezogen. Aber erst nachdem ihre Ziele erreicht waren...
Ähnlich wie in Afghanistan und im Irak.

Edit: http://derstandard.at/1392686840484/Lehrst...der-Realpolitik
Russlands Machtdemonstration ist auch eine Folge von Brüssels planloser Ukraine-Politik

...
Die ukrainische Maidan-Bewegung besteht nicht nur aus der Timoschenko-Partei "Vaterland" und Vitali Klitschkos "Udar" (die im Übrigen als einzige nennenswerte Partei über ein halbwegs verlässliches politisches Profil verfügt, da "Vaterland" im Endeffekt nichts anderes ist als eine etwas professionellere Version der heimischen Stronachpartei), sondern stützt sich vielmehr auf einen Strauß von rechtsextremen, ultranationalistischen, holocaustleugnenden, antisemitischen und antirussischen Gruppierungen.
...
Gesetze zum Schutz der Minderheiten sind in dieser neuen Machtkonstellation natürlich Makulatur, und somit wird Moskau die Möglichkeit gegeben, die Karte der Schutzmacht für die russischsprachige Bevölkerung zu spielen.
...
Timoschenko reist nun nach eigenen Angaben nach Moskau. Auf ihre Verhandlungen dort darf man gespannt sein: sie hat nichts in der Hand, was sie Putin anbieten könnte, was er sich nicht ohnehin nehmen könnte. Russland wird sich seinen Einfluss in der Ukraine sichern, sei es, dass Timoschenko an die Leine gelegt wird oder gleich durch eine direkte militärische Intervention, um in den russischsprachigen Gebieten eine abhängige Regierung zu installieren.

Dass dies möglich wurde, ist nicht zuletzt eine Folge der irrlichternden EU-Politik. Brüssel erhält von Moskau eine Lektion in Realpolitik.
Ach ja, wenn die Ukraine in der EU gewesen wäre, wäre das Vorgehen von Janukowitsch gegen die Demonstranten vom Vertrag von Lissabon gedeckt. Und damit vom EU-Recht gedeckt...

Edit2.0: http://www.rp-online.de/politik/ausland/kr...n-aid-1.4074158
+++ 18.27 Uhr: Der Chef der ukrainischen Marine hat der prorussischen Regionalregierung auf der Halbinsel Krim seine Gefolgschaft zugesagt. Dies gab Admiral Denis Beresowski auf der Krim bekannt. Er war erst am Freitag vom neuen ukrainischen Übergangs-Präsidenten Alexander Turtschinow zum Kommandeur der Marine ernannt worden.

+++ 17.58 Uhr: Der polnische Regierungschef Donald Tusk hat "harten Druck" auf Russland gefordert. Die Welt dürfe ihren Blick nicht von der Ukraine abwenden, teilte Tusk in Warschau mit. "Dieser Konflikt hat alle Anzeichen eines Konflikts, der einen Krieg auslösen könnte, welcher alle Staaten der Welt betreffen würde", warnte der konservative Politiker.
War da nicht irgendwas mit der Ostgrenze Polens?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Ich kann Russland zum teil verstehen. Hier zwei Grafiken:

http://i.cdn.turner.com/cnn/interactive/20...region_vote.jpg
http://i.cdn.turner.com/cnn/interactive/20...on_language.jpg

Wenn diese Daten stimmen haben über 75% der Krim-Russen für Yanukovych gewählt, und diese wurde nun von Menschen einer anderen ethnischen Gruppe gewaltsam aus dem Amt getrieben. Außerdem sollte der Westen den Ball schön flach halten. Die EU, NATO hat in Kosovo das gleich gemacht.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Sieht man diese Karten an, so kann man durchaus vermuten, dass die Krim nur der Anfang ist. Moskau wird sicher einen direkten Landzugang zur Krim haben wollen, um seinen Flottenstützpunkt schnell und sicher erreichen zu können. Oder zumindest dort eine "freundschaftlich verbundene" Regierung zu haben. Und eigentlich gibt es nichts, was man da dagegen machen könnte.

Rumänien und Moldavien schauen da sicher auch "hocherfreut" schon hin, was da passieren wird.
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