Kann ich bei mir bestätigen. Bei uns wurden die Vorfälle als das gesehen was sie waren - Einzelfälle.Flo_K @ 13 Mar 2009, 00:53 hat geschrieben: Also bei uns die Schule wurde damals nach Amokläufen das Thema nur kurz angeschnitten (wenn, dann meist im Ethik-Unterricht). Ansonsten ging alles weiter wie sonst auch. Die allgemeine (manchma auch geheuchelte) Niedergeschlagenheit von Politikern und Moderatoren, ist in den Schulen der Republik glaube ich nicht wirklich gegeben. Und ängstlich ist bei uns nach so einer tat meines Wissens nach keiner in die Schule gegangen, udn ich auch niemals mit einem mulmigen gefühl. Aber das hängt vermutlich auch von Schule, Schulart und Mitschülern ab,
Man muss sicherlich auch bei Einzelfällen überlegen, wie man diese am besten verhindern kann, und ich würde eine Überprüfung des Waffenrechtes bezüglich der Schützenvereine sehr befürworten (mir erschließt sich momentan nicht ganz, warum man für Personen, die in Schützenvereinen sind, so ohne weiteres Ausnahmen machen muss), es gibt aber keinen Grund deswegen gleich in Panik oder blinden Aktionismus zu fallen, so groß ist die Gefahr in einen Amoklauf zu geraten dann auch wieder nicht.
Wobei man hier auch die Rolle der Medien kritisch hinterfragen muss - wenn ich momentan einen beliebigen Fernsehsender einschalte, ekelt es mich richtig an was da zu sehen ist. Das Ereignis wird auf allen Programmen hemmungslos ausgeschlachtet, und das über das reine Informationsbedürfnis der Bevölkerung hinaus. Das Recht der Betroffenen auf ungestörte TRauer wird mit den Füßen getreten, jeder der vor der Schule eine Kerze anzündet o.ä. wird gefilmt und live von hunderttausenden Menschen im Fernsehen beobachtet, es werden mit aller Gewalt Interviews gezeigt, und die Presse tut so wie wenn es eine Unverschämtheit von Seiten der Polizei wäre, den aktuellen Aufenthaltsort von den Eltern des Amokläufers nicht zu verraten. Aber auch von Seiten der Polizei werden stapelweise kleinste Details aufgelistet, die nun wirklich nicht unbedingt jeder wissen muss (und darüber hinaus auch noch teilweise falsch sind).
Für so viele Menschen ist das jetzt eine extreme Ausnahmesituation, ist es da zu viel verlangt, sich etwas zurückzuhalten und die Leute das jetzt in Ruhe erstmal begreifen zu lassen? Muss man auch über einen Tag danach noch alle halbe Stunde das neueste vom neuesten berichten? Muss man allen Leuten, die davon träumen über einen Amoklauf "berühmt" zu werden auch noch zeigen dass das wirklich funktioniert?