Winnenden bei Stuttgart - Amoklauf in Schule

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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Flo_K @ 13 Mar 2009, 00:53 hat geschrieben: Also bei uns die Schule wurde damals nach Amokläufen das Thema nur kurz angeschnitten (wenn, dann meist im Ethik-Unterricht). Ansonsten ging alles weiter wie sonst auch. Die allgemeine (manchma auch geheuchelte) Niedergeschlagenheit von Politikern und Moderatoren, ist in den Schulen der Republik glaube ich nicht wirklich gegeben. Und ängstlich ist bei uns nach so einer tat meines Wissens nach keiner in die Schule gegangen, udn ich auch niemals mit einem mulmigen gefühl. Aber das hängt vermutlich auch von Schule, Schulart und Mitschülern ab,
Kann ich bei mir bestätigen. Bei uns wurden die Vorfälle als das gesehen was sie waren - Einzelfälle.

Man muss sicherlich auch bei Einzelfällen überlegen, wie man diese am besten verhindern kann, und ich würde eine Überprüfung des Waffenrechtes bezüglich der Schützenvereine sehr befürworten (mir erschließt sich momentan nicht ganz, warum man für Personen, die in Schützenvereinen sind, so ohne weiteres Ausnahmen machen muss), es gibt aber keinen Grund deswegen gleich in Panik oder blinden Aktionismus zu fallen, so groß ist die Gefahr in einen Amoklauf zu geraten dann auch wieder nicht.

Wobei man hier auch die Rolle der Medien kritisch hinterfragen muss - wenn ich momentan einen beliebigen Fernsehsender einschalte, ekelt es mich richtig an was da zu sehen ist. Das Ereignis wird auf allen Programmen hemmungslos ausgeschlachtet, und das über das reine Informationsbedürfnis der Bevölkerung hinaus. Das Recht der Betroffenen auf ungestörte TRauer wird mit den Füßen getreten, jeder der vor der Schule eine Kerze anzündet o.ä. wird gefilmt und live von hunderttausenden Menschen im Fernsehen beobachtet, es werden mit aller Gewalt Interviews gezeigt, und die Presse tut so wie wenn es eine Unverschämtheit von Seiten der Polizei wäre, den aktuellen Aufenthaltsort von den Eltern des Amokläufers nicht zu verraten. Aber auch von Seiten der Polizei werden stapelweise kleinste Details aufgelistet, die nun wirklich nicht unbedingt jeder wissen muss (und darüber hinaus auch noch teilweise falsch sind).

Für so viele Menschen ist das jetzt eine extreme Ausnahmesituation, ist es da zu viel verlangt, sich etwas zurückzuhalten und die Leute das jetzt in Ruhe erstmal begreifen zu lassen? Muss man auch über einen Tag danach noch alle halbe Stunde das neueste vom neuesten berichten? Muss man allen Leuten, die davon träumen über einen Amoklauf "berühmt" zu werden auch noch zeigen dass das wirklich funktioniert?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Boris Merath @ 13 Mar 2009, 03:44 hat geschrieben: [...] Wobei man hier auch die Rolle der Medien kritisch hinterfragen muss - wenn ich momentan einen beliebigen Fernsehsender einschalte, ekelt es mich richtig an was da zu sehen ist. Das Ereignis wird auf allen Programmen hemmungslos ausgeschlachtet, und das über das reine Informationsbedürfnis der Bevölkerung hinaus. Das Recht der Betroffenen auf ungestörte TRauer wird mit den Füßen getreten, jeder der vor der Schule eine Kerze anzündet o.ä. wird gefilmt und live von hunderttausenden Menschen im Fernsehen beobachtet, es werden mit aller Gewalt Interviews gezeigt, und die Presse tut so wie wenn es eine Unverschämtheit von Seiten der Polizei wäre, den aktuellen Aufenthaltsort von den Eltern des Amokläufers nicht zu verraten. Aber auch von Seiten der Polizei werden stapelweise kleinste Details aufgelistet, die nun wirklich nicht unbedingt jeder wissen muss (und darüber hinaus auch noch teilweise falsch sind). [...]

Muss man allen Leuten, die davon träumen über einen Amoklauf "berühmt" zu werden auch noch zeigen dass das wirklich funktioniert?
Auch wenn es die Medien nicht zugeben, wirtschaftlich gesehen machen sich solche Ereignisse in der Bilanz gut. Die Einschaltquoten steigen stark an, und damit steigen auch die Werbepreise. Zeitungen und Zeitschriften (gibt's eigentlich schon das längt fällige Sonderheft?) verkaufen sich auch besser. Die Betroffenheit der Medien ist daher tatsächlich ambivalent - die Journalisten mögen zwar tatsächlich erschüttert sein, aber der ökonomische Faktor streut auch mit rein. Dazu kommt, dass darin nicht alleine die bösen Medien schuld sind. Diese beliefern ja nur das sensationsgierige Publikum. Wenn die Sendungen niemand ansehen würde und die Zeitungen weniger Leute kaufen würden, würde die Berichterstattung schnell auf ein Normalmaß zurückgefahren werden.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

Ich glaueb kaum, dass die Journalisten wirklich erschüttert sind. Dies trifft wenn dann vermutlich nur auf die Koresspondeneten zu. Für alle anderen dürfte das ein Fall unter vielen sein. Angesicjhts dieser Effekthascherischen Berichterstattung stellt sich mir imme röfter die Frage, ob dieses duale System wirklich so gut ist. Der öffeentlich-rechtliche wird immer mehr dem Quotendruck ausgesetzt, weil er dadurch legitimiert ist, dass möglichst viele ihn sehen und der private schaut nu auf Quote und Gewinn udn läst somit das Niveau eher sinken als steigen. Ein Verbot privater Sender ist vermutlich utopisch, aber strengere Vorschriften, was zum beispiel die Qualität angeht (man glaubt ja gar nicht, was alles unter "Information" fällt) wäre doch sehr wünschenswert.

Ürigens hatr ein Professor, der in n-tv zum Thema Amoklauf live zugeschaltet war, anscheinend vor laufenden kameras die Sender stark kritisiert, dass sie das ganze bis zum letzten udn skupellos ausschlachten
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Flo_K @ 13 Mar 2009, 14:26 hat geschrieben: Ich glaueb kaum, dass die Journalisten wirklich erschüttert sind. Dies trifft wenn dann vermutlich nur auf die Koresspondeneten zu. Für alle anderen dürfte das ein Fall unter vielen sein. Angesicjhts dieser Effekthascherischen Berichterstattung stellt sich mir imme röfter die Frage, ob dieses duale System wirklich so gut ist. Der öffeentlich-rechtliche wird immer mehr dem Quotendruck ausgesetzt, weil er dadurch legitimiert ist, dass möglichst viele ihn sehen und der private schaut nu auf Quote und Gewinn udn läst somit das Niveau eher sinken als steigen. Ein Verbot privater Sender ist vermutlich utopisch, aber strengere Vorschriften, was zum beispiel die Qualität angeht (man glaubt ja gar nicht, was alles unter "Information" fällt) wäre doch sehr wünschenswert.

Ürigens hatr ein Professor, der in n-tv zum Thema Amoklauf live zugeschaltet war, anscheinend vor laufenden kameras die Sender stark kritisiert, dass sie das ganze bis zum letzten udn skupellos ausschlachten
Als ich vorher beim Zahnarzt wa, lief dort auf dem Bildschirm N-24 und da wurde auch ellenlang über den Amoklauf berichtet, obwohl der ja auch schon wieder zwei Tage her ist. Die CSU fordert ein Verbot von Egoshootern und N24 war sich nicht zu schade, die schlimmsten Szenen (die die meisten anderen Sender nicht zeigen würden, wo wirklich Blut spritzt) aus Egoshootern zu zeigen. Na ja, wenn's der Quote dient. <_<
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

So ein Amokläufer hat ja wohl als letztes großes Ziel: "Wenn mich schon niemand liebt, dann sollt ihr wenigstens alle lernen, mich richtig zu hassen."

Heute an der Bushaltestelle prangt auf allen Titelseiten die Fratze des Täters und daneben die entblößten Fotos der Opfer und der Angehörigen. Die Zeitung mit dem großen "B" zeigt auch noch die Abfolge mit dem sterbenden Täter. So wird unter dem Deckmantel von Schmerz und Trauer das Blutbad wiederholt.

Ich denke, das ist eine großartige Werbekampagne für potentielle zukünftige Amokläufer. Sie sehen ja, dass bei einer solchen Tat genau das herauskommt, was man sich aus ihrer Perspektive ersehnt.

Es wäre dringend notwendig, dass hier ein journalistischer Konsens zustandekommt, dass man über solche Ereignisse nur sehr knapp und dürr berichtet.

Das wäre meiner Meinung nach erheblich wirkungsvoller als das, was die Politiker jetzt wieder herumsülzen, von wegen Zugangskontrollen zu Schulen, Verbot von Killerspielen und Aufstockung der Schulpsychologen auf "nur" 5000 Schüler pro Stelle. Und auch wirkungsvoller als die wohlfeilen Ratschläge, wie Eltern und Lehrer angeblich erkennen können, ob der Sprößling vielleicht schon heimlich Anlauf zum Amok nimmt.
Gruß, Thomas
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Es gab mal wieder nachamer in München:

Link AZ

Ich war selbst indirekt dabei. Dort waren sogar SEK-Sonderkomandos. Meinen 160er hams dann kurz vor der Wehnerstr. angehalten. ER hat uns dann auch rausgelassen. Ich dachte er hörte dort auf. nja. War ein Schlechter scherz!

Watzinger
Viele Grüße
Jojo423
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

In Ennepetal (NRW) ist am 12.3. ein 17jähriger Schüler verhaftetet worden, weil er bereits vor mehreren Tagen vorher einen Amoklauf für den 20. April angekündigt hatte. Bei der Durchsuchung seines Zimmers wurden mehrere Stichwaffen sowie Chemikalien und eine Anleitung zum Bombenbau gefunden. Er wurde die die Psychatrie eingewiesen.

In Remscheid ist ein 16jähriger wegen eine Androhung zu zehn Tagen Arrest verurteilt worden.

Quelle: WDR
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sonne
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Beitrag von sonne »

Es ist doch erschreckend das studierte Psychologen, den Jungen nicht therapieren konnten oder seine Depressionen weiter erforschen konnten, um evtl richtige Diagnosen zu erstellen, die evtl schlimmeres Verhindert hätten, ich erlebe das häufig in Berlin das Neurologen und Psychologen viele eher DummSprecher sind und Bücherfetischisten aber vom Fach keine Ahnung, in Berlin kenne ich nur einen der gut ist.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

http://www.youtube.com/watch?v=ddhm3qpe7sg
Antares
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Beitrag von Antares »

sonne @ 13 Mar 2009, 21:44 hat geschrieben: ....das Neurologen und Psychologen viele eher DummSprecher sind und Bücherfetischisten aber vom Fach keine Ahnung...
Hm, und du kannst das beurteilen? Viel wahrscheinlicher ist das folgende Szenario: Der Junge war in psychiatrischer Behandlung aufgrund einer schizophrenen Störung o.ä., wurde dann - wie üblich - entlassen unter der strengen Auflage, sich regelmäßig ambulant vorzustellen und Medikamente zu nehmen. Dann sagen aber die Eltern "böse Psychiatrie, wir wollen nicht, dass unser Kind zum Psychiater geht" oder er selbst setzt die Medikamente eigenhändig ab und es kommt, wie es kommen muss. Die Ärzte sind selten die Dummsprecher, vielmehr Bekannte oder die Patienten selbst.
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Flo_K
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Beitrag von Flo_K »

sonne @ 13 Mar 2009, 21:44 hat geschrieben: Es ist doch erschreckend das studierte Psychologen, den Jungen nicht therapieren konnten oder seine Depressionen weiter erforschen konnten, um evtl richtige Diagnosen zu erstellen, die evtl schlimmeres Verhindert hätten, ich erlebe das häufig in Berlin das Neurologen und Psychologen viele eher DummSprecher sind und Bücherfetischisten aber vom Fach keine Ahnung, in Berlin kenne ich nur einen der gut ist.
Wer sagt dir, dass die Therapie schon abgeschlossen war? Woher weißt du, wie weit sie seine Depression erfaorscht haben und wie weit nicht? Was weißt Du überhaupt über das Krankheitsbild des Täters?

Und die Psychologie its keine Naturwissenschaft oder Mthematik wo eine bestimmte Vorgabe ein bestimmtes Ergebniss nach sich zieht. Es geht um Menschen und gibt immer ein großen Unsicherheitsfaktor. Zudem gibt es ach Fälle die nicht komplett geheilt werden könen.

Wie kommst du zu der Behauptung, dass das DummSchwätzer sind? Dass du nur einen Kennst hat keinerlei Aussagekraft. Und woher weißt du, wie jene Ärzte waren, die für den Täter zuständig waren?
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Beitrag von ET 423 »

Zumal es mittlerweile feststeht, daß der Junge seine Therapie wieder abgebrochen hat. Was können also die Ärzte dafür, wenn der Patient nicht mehr will?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
elchris
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Beitrag von elchris »

Was soll eine Therapie, wenn die Tür vom Psychodoktor nach Aussen aufgeht und man wieder in seiner Welt ist? Ein Waffenverbot kann das Problem durchdrehender Menschen nicht lösen - Ballerspiele (meist auf 2,5m grosse Schleimmonster oder gegnerische Kampftruppen - niemals Zivilisten oder gar Kinder) sind vielleicht ein Katalysator, niemals ein Erzeuger. Die sitzen oder sassen in allen Fällen lebendig neben dem späteren Täter in der Schulbank - Stellvertretend für die starben nun mehrere andere Altersgenossen (die tw. vielleicht selber schuld sind am Erzeugen ihres eigenen Amokläufers - ihres "Ottos" "Opfers" "Mülleimers" "Spasten" "Schwuli" "Handtuch" "Spinner" "Freak" - mehr meiner Nicknames aus Schulzeiten fallen mir jetzt ned ein...).

Nun kommt natürlich das journalistisch wundervoll aufbereitete Geflenne aus Politik und Gesellschaft - erneut die Diskussion, was wir alles verbieten müssen (um danach festzustellen, dass die Verbote das Ganze noch unkontrollierbar machen - siehe Alkopops), um sowas zu verhindern. Was kann sowas unbegreiflich abscheuliches Verhindern? Schusswaffen in Privatbesitz zu verbieten wäre eines - mit einem Messer hätte er ein oder zwei Leute abstechen können, dann hätte ihn ein Stuhl etc. zu Boden gestreckt.

Schön fand ich die Reaktion eines Mädchens im TV: "Wir waren Mitschuld!". Richtige Antwort - 100 Punkte!
146225
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Beitrag von 146225 »

Für die Boulevardmedien ist es natürlich einfach zu sagen: Wer schon mal in psychatrischer Therapie war und gefährdet ist, muß weggesperrt werden - nur, Gott sei Dank leben wir in einem Rechtsstaat, der ärztliche Zwangsmaßnahmen nur als letztes Mittel über die freie Entscheidung des einzelnen stellt.

Ach, und für all diejenigen, welche ein totales Verbot von Waffen aller Art fordern, sei zum Nachdenken noch erwähnt: Drogen außerhalb von Alkohol und Nikotin und Kinderpornographie sind in Deutschland auch zu Recht vollständig verboten. Dennoch gibt es genug Menschen in diesem Land, die sich damit beschäftigen, und die Polizei muß realistischerweise zugeben, daß sie zwar viele, aber niemals alle Täter aus diesen Bereichen erwischen kann. Genau das gleiche wäre es im Bereich des bei einem totalen Verbot erst recht blühenden illegalen Waffenhandels.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
BMI
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Beitrag von BMI »

Tja, nicht vergessen: Jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Autounfälle, wird deshalb gleich das Auto abgeschaffft?
Jedes Jahr sterben mehr Menschen bei Unfällen mit der Eisenbahn aller Art, wird deswegen gleich der gesamte Schienenverkehr eingestellt? Ich glaub, es sterben auch jedes Jahr mehr Menschen in der Luftfahrt... Nur in Deutschland versteht sich!

Wer Waffen haben will, der kann sie sich so oder so besorgen, und wenn er sie sich selbst bauen muss! :(

Bei vielen Neurologischen Krankheiten hab ich das (Berechtigte!) Gefühl, dass die Ärzte selbst im Dunkeln tappen. Wer einmal mit Depressionen oder z.Bsp. Epillepsie in Kontakt gekommen ist, weiss wovon ich spreche.

Und zu dem Vorschlag, die Schulen zu Festunge auszubauen: WER soll dass bezahlen? WER wäre dann zuständig? Dasgleiche gilt für Zentrale Lagerung von Waffen oder Munition... Soll jetzt jeder Sportschütze/Jäger zur Polizei gehen und sich seine Mumpeln ausgeben lassen? WER kontrolliert, ob von 100 Schuss auch 100 abgegeben worden sind... und nicht nur 90??? Und was ist mit Fundmunition? Macht man sich dann wie bei Kinderpornographie strafbar, wenn man sie findet? Nur so als Tipp: In der Nähe von ehemaligen Kasernen der "Roten Armee" lagern bestimmt noch unmengen an Munition für AK´s...

Achja, die vielgelobten Schulpsychiater... Seit 2002 oftmals versprochen, dann aber aus Kostengründen immer wieder verschoben... Und seien wir mal ehrlich... Die Täter waren schon eine Weile aus der Schule raus! Sollen jetzt auch Studenten, Lehrlinge oder gar ALLE Erwachsenen regelmässig zum Schulpsychiater gehen und sich auf den mentalen Zustand testen lassen???
I´ve seen the future, brother:
it is murder.

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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

BMI @ 14 Mar 2009, 09:46 hat geschrieben:Tja, nicht vergessen: Jedes Jahr sterben mehr Menschen durch Autounfälle, wird deshalb gleich das Auto abgeschaffft?
Jedes Jahr sterben mehr Menschen bei Unfällen mit der Eisenbahn aller Art, wird deswegen gleich der gesamte Schienenverkehr eingestellt? Ich glaub, es sterben auch jedes Jahr mehr Menschen in der Luftfahrt... Nur in Deutschland versteht sich!
Der Vergleich hinkt. Die Verkehrsmittel dienen ja einem positiven Zweck, der Beförderung. Waffen sind dagegen grundsätzlich destruktiv. Natürlich braucht man auch Waffen, aber die gehören in die Hände von Polizei und Armee. Ich weiß aber auch, dass schärfere Waffengesetze keine wirkliche Lösung sind. Den Zugang zu Waffen zu erschweren, löst kein einziges gesellschaftliches Problem. Dennoch frag ich mich, warum Sportschützen eigentlich mit scharfer Munition schießen müssen. In Zukunft soll ich nach Vorstellung der CSU als Erwachsener (!) bestraft werden, wenn ich mit einem Egoshooter virtuell (!) um mich schieße, scharfe Waffen in Sportvereinen sollen aber erlaubt bleiben. Sinn? Ich habe den Verdacht, die Schützenvereine haben wegen ihrer langen Tradition eine bessere Lobby als die Softwarehersteller.
BMI @ 14 Mar 2009, 09:46 hat geschrieben:Wer Waffen haben will, der kann sie sich so oder so besorgen, und wenn er sie sich selbst bauen muss!  :(
Das Selbstbauen bedeutet schon einen Aufwand. Wer mal eine Kurzschlussreaktion hat, der kann seinen Amoklauf mal eben so schnell durchführen, wenn er Zugriff auf scharfe Waffen hat. Wenn jemand langfristig seine Tat plant, sieht die Sache natürlich anders aus. Aber selbst gebaute Waffen dürften längst nicht so effektiv sein.
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sonne
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Beitrag von sonne »

Ich will nicht alle Ärzte angreifen , viele machen ja einen tollen Job, und der Patient muss ja natürlich auch mitarbeiten, ich habe aber in Berlin erlebt wie einige Psychologen einen auf arogant machten und dann später eine Fehldiagnose feststellten.

Naja im Einzelnen kann ich das nicht beurteilen , was dort passiert ist.

Zu meiner DDR Sache, ihr kennt den Osten nicht genau und denkt nur an das Böse, - wir hatten bei uns in Berlin und anderen Städten eine PionierEisenbahn die unter Anleitung erwachsener Eisenbahner , Kindern und Jugendlichen eine tollle Ausbildung sowie einen schönen Eisenbahnbetrieb ermöglichten , aber es gab noch andere Sinnvolle Freizeiteinrichtungen für junge Leute in der DDR, das verhinderte das PC Abhängigkeitsverhältnis und Vereinsamungen usw usw.

Aber auch im Westen gab es keine Amokläufe zumindest sind mir keine Bekannt aus den 80er 90er Jahren, das alles ist ja eine Neue Entwicklung die ich sehr sehr schlimm finde und mich regt das auf was wir hier uns rein geholt haben.

Wir selektieren in der Schule, werten die Realschule ab , bringen mehr Jugendliche in Hartz IV und Armut als in Arbeit, die auch menschenwürdig vergütet wird geschweige dann eine Berufsausbildung o.ä.

Sicherlich gibt es Irre, da helfen die besten Birnen nicht , wie ich zu sagen pflege - aber bedenkt doch mal zu was der ganze SparWahn in der Jugendpolitk geführt hat, und ob es toll ist wenn viele junge Menschen ihre Freizeit mit sogenannten EGO Shooter spielen verbringen, mir wurden dahingehend in der Schule andere Werte beigebracht und es hat mich in meiner Persönlichkeit gefestigt als geschadet.

Wenn man bedenkt, dass man in der Gesellschaft von heute schnell sozial ausgegrenzt wird, vereinsamt , oder in Armut getrieben wird, dann muss man sich wohl über gewisse Fehlentwicklungen nicht wundern und ich weiss nicht aber sicherlich würde ich auch in Depressionen verfallen, wüdre ich in so einer Gesellschaft als junger Mensch aufwachsen.

Ich bringe meinen Kindern ordentliche Werte bei, fahre oft in die Natur raus und sorge dafür das mein Kind in eine ordentliche Dorfschule geht und schaue mir auch die Lehrer an usw usw, - gerade der Gemeinschaftssinn wie gemeinsames Lernen, Teamwork usw müssen in den Vordergrund gestellt werden, wie das auch bei einem Eisenbahnunternehmem üblich ist, weil sonst das ganze nicht funktionieren kann.
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Beitrag von Thomas089 »

@sonne:

Wenn die Heranwachsenden in der DDR beste Entwicklungsmöglichkeiten hatten, wie kam es dann, dass im Zuge der deutschen Vereinigung innerhalb von Wochen plötzlich Neonazi-Trupps entstanden sind?

Wenn die DDR ein Hort der Solidarität unter den Menschen war, wie kam es dann, dass Anfang der 90er Jahre Asylantenheime unter dem Beifall der einheimischen Bevölkerung abgefackelt wurden?

Ich möchte jetzt gar nicht davon reden, dass im Osten ganze Ortschaften und Kleinstädte nach Einbruch der Dunkelheit von der braunen Brut beherrscht werden und dass man sich als dunkelhäutiger oder gleichgeschlechtlich orientierter Mensch nicht mehr auf die Straße trauen darf, denn das kann man ja 20 Jahre später nicht mehr direkt auf die DDR zurückführen. Trotzdem und gerade weil auch diese braune Brut vielfach Rückhalt bei den älteren Generationen genießt, beschleicht mich das Gefühl, dass auch hierfür die Saat nicht unbedingt aus dem Westen kommt.

Um keine Missverständnisse zu erzeugen: Auch im Westen gab es vor der Vereinigung viel Schlechtes und auch braune Tendenzen längst vor 1989. Und im Osten gab es auch viel Gutes, wie du ja auch immer wieder erwähnst. Und der Westen hat im Zuge der Vereinigung vieles falsch gemacht und die Bürger in der Ex-DDR mit Arroganz behandelt und gedemütigt.

Aber es ist unredlich zu behaupten, im Osten war vor 1989 alles Gut und jetzt ist alles Böse aus dem Westen.
Gruß, Thomas
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Beitrag von sonne »

@Thomas, ich will nicht vom Thema abschweifen, und der ganze Osten war auch nicht Braun, es gab nach der Wende viele Menschen die sich in Stich gelassen gefühlt haben.

Zu DDR Zeiten, hatte der Staat das gesellschaftliche Leben mehr oder weniger bestimmt oder mit beeinflust, alles war vom Kindergarten bis hin zu Altersheim sozusagen vorgeplant. Aber das ist nicht der Ausschlaggegebene Punkt, damals wurde jeder im Staat sofern nicht politisch feindlich aktiv, mitgenommen und in die Gesellschaft integriert, es gab viele Jugendclubs, Sportvereine und andere Freizeiteinrichtungen wie u.a die Pioniereisenbahn usw usw.

Nach der Wende wurden viele Clubs dicht gemacht, an der Jugendhilfe wurden Gelder gespart und natürlich war man mit der völligen Überfremdung nach der Wende, nach 40 Jahren Isolation total überfordert.

Aber schrecklich finde ich diese PC Spiele und die Tatsache, dass es keine gesellschaftliche gemeinsame Veranstaltungen und Projekte gibt die Kinder und Jugendliche helfen, ihre Freizeit sinnvoll zu verbringen und richtige Perspektiven zu geben, es ist doch auch nicht normal das viele Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit gebracht werden und das heutzutage man als Verlierer gewertet wird, wenn man nicht das Abitur hat und der Realschulabschluss abgewertet worden ist.

Aber wie gesagt, es gibt Irre Menschen die so psychisch krank sind, da hilft auch der beste Staat nicht oder die beste Fürsorge usw usw, mich wundert bloss warum die Fälle sich häufen und warum immer mehr schlimme Dinge passieren, die man nichtmal so ohne weiteres aus den 90er Jahren kennt, wie Schulmassaker, BabyMord usw usw usw.
Demokratischer Sozialismus wie Dubcek ihn haben wollte.

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Es gab in der "DDR" seit Kriegsende einen latenten Nationalsozialismus unter dem Deckmantel des "real existierenden". Dies erscheint insofern logisch, als dass sich für die Menschen so gut wie nichts geändert hatte. Statt der braunen liefen nun rote Blockwarte durch die Wohnviertel. Aus der HJ wurde die FDJ, aus der deutschen Arbeitsfront wurde der FDGB usw. In Ziel und Methoden unterschieden sich diese Organisaionen nicht von ihren braunen Vorgängern. Unbestätigten Berichten zu Folge soll es eine Eliteeinheit der NVA gegeben haben, bei der es üblich war, "zum Spaß" die Dienstgradbezeichnungen der SS zu verwenden. Die viel beschworen Völkerfreundschaft mit den Bruderstaaten war eine aufgesetzte Phrase, die von der Bevölkerung nicht getragen wurde.

Studenten und Gastarbeiter aus den Bruderstaaten, z.B. Kuba oder Vietnam, waren vom Regiem aufgezwungen Fremdkörper, ebenso wie die anwesenden russischen Truppen. Von letzteren durften sich nur Offiziere frei bewegen, "einfache" Soldaten durften die Kasernen nur in Offiziersbegleitung verlassen.

Soviel zu meinen persönlichen Erfahrungen, die ich im Laufe meines Lebens sammeln konnte.

Die offiziellen Erkenntnisse aus der Auswertung der Stasi-Akten ergab schon 2001, dass es eine straff organisierte rechte Szene in der "DDR" gab. Siehe hierzu den Bericht auf Spiegel Online vom 22.02.2001. Der Überfall der Skinheads auf die Besucher der Zionskirche wurde von der Volkspolizei genüßlich beobachtet. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 14 Mar 2009, 12:17 hat geschrieben:Der Vergleich hinkt. Die Verkehrsmittel dienen ja einem positiven Zweck, der Beförderung. Waffen sind dagegen grundsätzlich destruktiv.
Oh, du warst noch nie im Wald spazieren oder Pilze sammeln, oder? Ich möchte dich mal sehen, wie du aussiehst, wenn ein Fuchs/Reh/Dergl vor dir steht, mitm sprichwörtlichen Schaum vorm Mund und dieses Tier in eine Angriffsposition übergeht. Ich wünsche dir viel Spaß dabei, dieses Tier zu überreden, hypnotisieren, streicheln (!), oder sowas - viel Spaß. Meiner Mutter, meinem Vater und mir ist das im Übrigen mal passiert - nach kurzen Drohgebärden zog mein Vater seinen kleinen Dienstrevolver und erschoß das Tier.
TramPolin @ 14 Mar 2009, 12:17 hat geschrieben: Dennoch frag ich mich, warum Sportschützen eigentlich mit scharfer Munition schießen müssen.
Und ich frage mich immer noch, warum dieser Schwachsinn verbreitet wird. Mein Onkel ist Sportschütze seit Jahrzehnten und er schießt mit spezieller Plastikmunition. Von scharfen Waffen ist das Zeug meilenweit entfernt. Klar, die Teile haben genügend Kraft, einen Menschen zu durchlöchern, aber da entsteht nur ein kleines Loch (5mm im Durchmesser) und mit jedem Küchenmesser geht das schneller und blutiger.

Die Leute eines Schützenvereins haben primär Spaß am Hobby und wollen primär sozialen Kontakt (wie andere Vereine - Boxen - auch) und halt bißchen trainieren. Aber mit einer Schützenluftpistole geht man normalerweise net auf Menschen los, dafür ist die Wirkung einfach zu gering.

Jäger das Gleiche, die sind hauptsächlich gerne auf der Jagd. Das Aufspüren und Erlegen eines schußfähigen Tieres ist nur der Höhepunkt einer teilweise interessanten und anstrengenden Jagd, gefolgt von zich Regeln. Kein Jäger würde einfach so auf Menschen losgehen. Und dem seine Waffen sind auch gut verschlossen und für Menschenjagd nicht so gut geeignet.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von TramPolin »

ET 423 @ 14 Mar 2009, 23:13 hat geschrieben:Oh, du warst noch nie im Wald spazieren oder Pilze sammeln, oder? Ich möchte dich mal sehen, wie du aussiehst, wenn ein Fuchs/Reh/Dergl vor dir steht, mitm sprichwörtlichen Schaum vorm Mund und dieses Tier in eine Angriffsposition übergeht. Ich wünsche dir viel Spaß dabei, dieses Tier zu überreden, hypnotisieren, streicheln (!), oder sowas - viel Spaß. Meiner Mutter, meinem Vater und mir ist das im Übrigen mal passiert - nach kurzen Drohgebärden zog mein Vater seinen kleinen Dienstrevolver und erschoß das Tier.
Gegen die Jäger habe ich ja nichts gesagt, oder? Ich hab halt nur einige Beispiele aufgezählt, aber nicht alle Anwendungsfälle. Selbstverständlich liegt hier ein sinnvoller Einsatz vor - zur Verteidigung, zur Abwehr von Gefahren und zum Generieren des Hirschgulasch für den Sonntagstisch sind Waffen ja notwendig.

Strittig war für mich nicht die Tatsache, dass Waffen auch sinnvoll sein können, sondern der Vergleich mit den Verkehrstoten.
ET 423 @ 14 Mar 2009, 23:13 hat geschrieben:Und ich frage mich immer noch, warum dieser Schwachsinn verbreitet wird. Mein Onkel ist Sportschütze seit Jahrzehnten und er schießt mit spezieller Plastikmunition. Von scharfen Waffen ist das Zeug meilenweit entfernt. Klar, die Teile haben genügend Kraft, einen Menschen zu durchlöchern, aber da entsteht nur ein kleines Loch (5mm im Durchmesser) und mit jedem Küchenmesser geht das schneller und blutiger.
Ich habe keinesfalls behauptet, dass alle Sportschützen scharfe Munition verwenden. Im vorliegenden Fall war die Munition aber ganz schön scharf. Hier sah ich es als berechtigte Frage an, ob das sein muss. Aber leider war's ja Schwachsinn. :(

Tim K. verwendete doch ganz "normale" Munition, oder? Meine Frage, warum diese normale Munition (offenbar legal, wenngleich nicht verschlossen) ein Sportschütze unbedingt benötigt bzw. besitzen darf (wenn er es durfte), sehe ich weiterhin als berechtigt an.
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Beitrag von Autobahn »

@ sonne

Klar, zu „DDR“-Zeiten hat der Staat den Lebenslauf eines Bürgers von der Wiege bis zur Bahre vorbestimmt, genau so wie vorher bei den Nazis. Aber genau das ist in einer freiheitlichen Welt ein Unding.

Auch in der „alten“ Bundesrepublik gab es Jugendeinrichtungen. Träger waren Kirchengemeinden, Sportvereine, Gewerkschaften usw. Es gab auch kommunale Jugendheime, die „neutral“ waren. Und es hat wunderbar funktioniert, auch ohne Zwang. Im Prinzip bestehen diese Strukturen noch heute, sie werden nur weniger genutzt.

Im Westen hat seit Anfang der 70er eine Werteverschiebung stattgefunden, die in der „DDR“ blockiert war. „Spaß“ machte nicht mehr das aktiv sein, sondern das „animiert werden“ oder das bloße Zuschauen. Die technische Entwicklung (TV, Internet) kam hinzu.

Es ist übrigens falsch, nur von 40 Jahren Isolierung zu schreiben, es sind 56 Jahre (1933 – 1989). Ja, ich schließe die Zeit der NS-Herrschaft ausdrücklich mit ein. Und das sind zwei Generationen!

Psychisch Kranke hat es zu jeder Zeit gegeben. Ob eine (prozentuale) Steigerung vorliegt, kann ich nicht erkennen, da mir Vergleichszahlen fehlen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

ET 423 @ 14 Mar 2009, 23:13 hat geschrieben:Oh, du warst noch nie im Wald spazieren oder Pilze sammeln, oder? Ich möchte dich mal sehen, wie du aussiehst, wenn ein Fuchs/Reh/Dergl vor dir steht, mitm sprichwörtlichen Schaum vorm Mund und dieses Tier in eine Angriffsposition übergeht. Ich wünsche dir viel Spaß dabei, dieses Tier zu überreden, hypnotisieren, streicheln (!), oder sowas - viel Spaß. Meiner Mutter, meinem Vater und mir ist das im Übrigen mal passiert - nach kurzen Drohgebärden zog mein Vater seinen kleinen Dienstrevolver und erschoß das Tier.
Unweit meiner Wohnung wurde am Rosenmontag auf eine Hauptstraße in einem Wohngebiet ein Wildschein erlegt. Mit eine Küchenmesser sicherlich etwas schwierig . ;) Das Viech war aber nicht - wie oben beschrieben tollwütig - sondern einfach nur auf der Suche nach bequem erreichbaren Nahrung.
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Beitrag von ET 423 »

TramPolin @ 14 Mar 2009, 23:39 hat geschrieben: Gegen die Jäger habe ich ja nichts gesagt, oder? Ich hab halt nur einige Beispiele aufgezählt, aber nicht alle Anwendungsfälle. Selbstverständlich liegt hier ein sinnvoller Einsatz vor - zur Verteidigung, zur Abwehr von Gefahren und zum Generieren des Hirschgulasch für den Sonntagstisch sind Waffen ja notwendig.
Ich habe auch nicht unterstellt, daß du etwas gegen Jäger gesagt hast, oder etwa doch?
Strittig war für mich nicht die Tatsache, dass Waffen auch sinnvoll sein können, sondern der Vergleich mit den Verkehrstoten.
Hatte ich auch nicht zitiert, also Ende Gelände. ;)
Ich habe keinesfalls behauptet, dass alle Sportschützen scharfe Munition verwenden. Im vorliegenden Fall war die Munition aber ganz schön scharf. Hier sah ich es als berechtigte Frage an, ob das sein muss. Aber leider war's ja Schwachsinn. :(
Nein, natürlich hast du das nie behauptet, aber in deinem Beitrag klang es so. Ein normaler Sportschütze gelangt erst nach Jahren zu scharfen Waffen und dann auch nur, wenn er das will, das nur so nebenbei. Würde ich mich in einen Schützenverein einschreiben (was ich übrigens vorhabe), dann sehe ich sehr lange keine scharfen Waffen und wenn überhaupt, gehören sie dem Verein, nicht mir. Und dann sind sie mir nur zugänglich, wenn ich mal ne Runde BALLER BALLER machen möchte.

Und genau das ist das Interessante an deinen Beiträgen (kommt wohl aufgrund deines Berufes?): Du schreibst nie etwas, hast nie etwas behauptet, nie etwas gesagt. Du tipperst immer nur fleißig in deinen Computer rein und läßt immer Hintertürchen offen mit den Instrumenten der Hilfsverben "kann" "soll" "sein" (adaptiv wäre) und so weiter. Du schreibst nie irgendeine Aussage, die auch nur ansatzweise mal ohne Probleme zitierbar wäre, denn es befinden sich immer solche Hilfsverben in jedem Satz. Eine klare Aussage triffst du nie, in keinem deiner xy-Beiträge; es geht immer nur um vielleicht, eventuell, es könnte, wäre möglich. Du scheinst ein Mensch der "was-wäre-wenn" Ebene zu sein. Bloß keine Aussage treffen, immer trefflich drumrum schreiben. Ja nie mal eine Schwäche zugeben oder auch eine Stärke formieren.
Auch, wenn du es ständig ablehnst und nicht magst ("Ich zitiere es ja nicht gerne, aber heute muß es ja vielleicht mal sein"), aber du erscheinst hier ständig als ein fähiger Schreiber...des Boulevards....
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich lese in TramPolin ´s Beträgen schon eine Stellungnahme. Er hat ganz klar die Frage gestellt, warum manche Sportschützen im Besitz scharfer Munition sind, wenn sie diese doch auf dem Schießstand nicht brauchen. Das er dabei einen ordentlichen Schreibstil pflegt, ist ihm nicht anzukreiden. Jedenfalls ist es besser, als aufeinander einzudreschen.

Und zu den Jägern, hat nicht kürzlich ein Jäger einen Passanten für ein Wildschwein gehalten :ph34r: ?
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Beitrag von TramPolin »

Merkel schlägt jetzt unangemeldeten Besuch bei Waffenbesitzern vor. Damit diese ja schön ihre Waffen und Munition wegschließen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/...,613395,00.html

Wenn das neben dem Verbot von Egoshootern (die sich die Jugendlichen und auch die Erwachsenen dann im Internet besorgen, wenn sie es nicht ohnehin schon tun) alles ist, was den Parteien einfällt, dann wird der nächste Amoklauf ganz sicher verhindert. Zumindest in der Vorstellungskraft der Politiker.

Man kann ja schließlich in der Nacht vor einem möglichen Amoklauf deutschlandweit alle Wohnungen durchsuchen - mit ein paar zusätzlichen Polizeibeamten geht das schon ...
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JNK
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Beitrag von JNK »

In Winnenden können jetzt User ihre bösen Killerspiele in einem großen Müllcontainer entsorgen.
So sieht das aus: http://www.youtube.com/watch?v=LW68hN9LTGo...player_embedded
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

@JNK: Die Aktion gab's ja wirklich, fand aber kaum Andrang:

http://www.golem.de/0910/70553.html

Als wenn die Egoshooter das Problem wären - beginnend mit Mobbing in der Schule und daraus entwachsenen psychischen Problemen (oder andersherum), gepaart mit Zugang zu scharfen Waffen, das ist dann die gefährliche Mischung, die zu so etwas führen kann ... Dass man mit Egoshootern einen Amoklauf trainieren kann, halte ich für ein Ammenmärchen. Auch dass man die Hemmschwelle fürs Töten runtersetzt, glaube ich kaum. Da Millionen Egoshooter spielen, müssten wir ja lauter enthemmte Tötungsmaschinen rumlaufen haben. Ich hab das Zeug übrigens auch jahrelang exzessiv gespielt und bin genauso pazifistisch eingestellt wie vorher. Aber man darf ja nicht von sich auf andere schließen. Oder etwa doch?

Die ganze Auktion, auch wenn sie erfolglos war, erinnert mich doch ein wenig an die Bücherverbrennungen. Vielleicht ist der Vergleich unfair, aber das war mein erster Gedanke, als ich von dieser Aktion hörte.
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Beitrag von JeDi »

Das is aber in Stuttgart, nicht in Winnenden. Ich schau mir das gleich mal an.
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