Rot-Grüne Verkehrspolitik in München

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Beitrag von Hot Doc »

glemsexpress @ 26 Jul 2010, 01:32 hat geschrieben: Entweder bin ich durch andere Situationen schon so abgebrüht dass mir sowas schon gar nichts mehr ausmacht :rolleyes: oder die Verkehrsmoral ist in Dresden eine andere.
Ja in Dresden ist der Radfahrer auf der Straße in manchen Ecken noch eine seltene und gefährdete Spezies.
Auf der einen Seite ist halt ein Haus und auf der anderen Seite die Tram-Bahn  ;)
Da ist das etwas knapp. 100% Glücklich ist das nicht, aber immer noch akzeptabel.
Das macht doch nichts aus. Man kann den Radweg doch gestrichelt in den engen Bereich weiterführen. D.h. der Autofahrer darf den Radweg befahren, merkt aber, dass ER in den Verkehrsraum der Radler eindringt und somit in der Plicht ist Vorsicht walten zu lassen.
Also wenn ich dort einen Stau rechts überhohle kann ich eigendlich nur im Schrittempo fahren da man auf beiden Seiten fast die Spiegel brührt.
Auf gut deutsch: Radfahrer kann man mit vollem Tempo überholen (auch wenns n bisserl knapp wird).
Dann müsstest du die ganze Straße mit einer Radspur versehen. Denn das ist ja nicht die einzige Kreuzung.
Nein, überhaupt nicht. An den anderen kleineren Einmündungen fahren die Radler ja ganz normal am Straßenrand, so wie man es erwartet. An dieser Stelle aber kann es vorkommen, dass ein Radler weiter in der Straßenmitte (der in Richtung roten Radstreifen unterwegs ist) durch ein abbiegewilliges Auto verdeckt wird. Ist das Auto dann weg und der aus der Zone 30 fährt das Auto los, kann das zu ner knappen Sache werden.

EDIT: Zu den Quartiersgaragen: In der Donnersbererstr. in München gibt es ein solches Projekt. Die Kosten für den Bau mal runtergerechnet auf die Monatsmieten (und die sind in München mit über 70 Euro nicht gerade knapp) braucht es 46 Jahre (bei vollständiger Auslastung) um die reinen Baukosten reinzubringen. Reparatur, Zinsen, Betrieb noch garnicht eingerechnet. Ist also mal wieder klar, wer hier für wen bezahlt!
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Beitrag von Musikus »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 08:16 hat geschrieben: So lange diese Grünphasen in einem ausgewogenen Verhältnis stehen und die "Grüne Welle" des MIV nicht behindert, sehe ich das auch so. Zwischen Deinen Zeilen lese ich aber heraus, dass Du es Dir umgekehrt wünscht.
Ich wünsche garnichts. ich denke. Deine Glaskugel ist hier nicht von Nutzen. :)
Ich denke, bei Dir ist es genauso wie in München, die Boulevardpresse bringt regelmäßige Skandalartikel über fehlende grüne Wellen und schikanöse Ampelschaltungen. Dass unsere Städte kein Schachbrettstraßennetz haben, ist denen halt entgangen. Aber das Geschrei möchte ich hören, wenn dann auch noch eigene Schaltungen für Radler und Fußgänger kommen.
Und ich hasse es, mit dem Rad auf einer Straße zu fahren, auf der auch Autos unterwegs sind (von Nebenstraßen abgesehen). Auf Radwegen, die nur durch eine Markierung auf der Fahrbahn bestehen, fühle ich mich nicht sicher.
Dass du ein Wald- und Wiesenradfahrer bist und nicht auf der Straße fahren willst, wissen wir mittlerweile. Deine persönlichen Vorlieben und Ängste sind aber kein Argument für die Führung des Radverkehrs. Als 18-jähriger wollte ich auch nirgendss auf der Fahrbahn radfahren, weil ich noch an den Käse mit den sicheren Radwegen geglaubt habe. Denken hilft einem aber tatsächlich, Ängste abzubauen.
Als Autofahrer hasse ich es, wenn Radfahrer auf der Fahrbahn unterwegs sind
Das habe ich schon zwischen den Zeilen herausgelesen... :rolleyes:
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Beitrag von glemsexpress »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 12:00 hat geschrieben:Auf gut deutsch: Radfahrer kann man mit vollem Tempo überholen (auch wenns n bisserl knapp wird).
Wenn man Lust die Hippe Delle in Trambahnschnauzenform hat, dann ja :ph34r:
Hot Doc @ 26 Jul 2010, 12:00 hat geschrieben:Nein, überhaupt nicht. An den anderen kleineren Einmündungen fahren die Radler ja ganz normal am Straßenrand, so wie man es erwartet. An dieser Stelle aber kann es vorkommen, dass ein Radler weiter in der Straßenmitte (der in Richtung roten Radstreifen unterwegs ist) durch ein abbiegewilliges Auto verdeckt wird.
Nebman wir mal an es gäbe dort keine Radverkehrsführung, dann hätten wir die gleiche Situation. Bloß könnten die Radler nicht so einfach nach vorne durchfahren und so ins Blickfeld der Autos zu kommen. Also ist schon hier eine Verbesserung umgesetzt.

Zur Parlgarage in der Donnersbergerstraße:
Zumindest auf google-Maps sieht es immer noch recht zugeparkt aus, auch wenn direkt auf der Parkgarage ein bisschen mehr Grün ist. Dafür gibt es aber kaum Bäume (von den groß-Bonsais mal abgesehen.
Google-Karte
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Beitrag von Hot Doc »

glemsexpress @ 26 Jul 2010, 13:28 hat geschrieben: Nebman wir mal an es gäbe dort keine Radverkehrsführung, dann hätten wir die gleiche Situation. Bloß könnten die Radler nicht so einfach nach vorne durchfahren und so ins Blickfeld der Autos zu kommen. Also ist schon hier eine Verbesserung umgesetzt.
Nehmen wir mal an, wir hätten einen baulich getrennten Radweg. Dann wäre die Situation an der Einmündung der Zone 30 klar. Auch hier könnten die Radfahrer bis in das Sichtfeld vor die Autofahrer fahren. Dann würden aber rechts abbiegende Autos und Gerdeausradler ihre Wege kreuzen. Das ist aber eine sehr unfallträchtige Situation. Daher hat man sich hier sehr vernünftiger weise entschlossen, den Radweg links vom Rechtsabbiegestreifen zu platzieren. Allerdings ist man nur sehr halbherzig an die Ausführung gegangen.
Wie sowas ausschauen muß kann man hier sehen:
Ausnahmsweise auch mal ein gutes Beispiel in Dresden. Google-Karte
Auch hier ist die Straße etwas enger, so dass man auf den Radweg im Verlauf verzichtet hat (inzwischen ist er übrigens durchgehend gezeichnet). Die Markierung fängt aber frühzeitig an, um den abbiegenden Autofahrern zu signelisieren: ACHTUNG ihr kreuzt einen Radweg! Das wäre bei deiner Kreuzung auch überhaupt kein Problem gewesen und würde auf jeden Fall für zusätzliche Sicherheit sorgen.
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Soweit ich das richtig verstanden habe, dürfen die Autos in glemsexpress' Beispiel 50 fahren (das heißt, sie fahren 65) und in Dresden am Postplatz wird mit 20 km/h dahingeschlichen...
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von glemsexpress »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 14:01 hat geschrieben:Auch hier ist die Straße etwas enger, so dass man auf den Radweg im Verlauf verzichtet hat (inzwischen ist er übrigens durchgehend gezeichnet). Die Markierung fängt aber frühzeitig an, um den abbiegenden Autofahrern zu signelisieren: ACHTUNG ihr kreuzt einen Radweg! Das wäre bei deiner Kreuzung auch überhaupt kein Problem gewesen und würde auf jeden Fall für zusätzliche Sicherheit sorgen.
Nicht umbedingt.
Denn durch diese Angebotsstreifen werden die Radler meist wieder knapper überholt da den Autolenkern sugeriert wird das wäre ja eine eigene Spur uns damit i.O. Oft halten die Radstreifen nicht mal den 1m Abstand zu parkenden KFZ ein und wenn man denn rüberzieht gibts gehupe.
Das ist auch bei deinen Beispiel gut zu sehen. Die KFZs sind sehr nah...

In KA hat man auch mal was ähnliches eingerichtet und die Stadt bekam sogar eine Auszeichnung, der VCD aber lief Sturm.
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Beitrag von Hot Doc »

glemsexpress @ 26 Jul 2010, 14:31 hat geschrieben: Nicht umbedingt.
Denn durch diese Angebotsstreifen werden die Radler meist wieder knapper überholt da den Autolenkern sugeriert wird das wäre ja eine eigene Spur uns damit i.O. Oft halten die Radstreifen nicht mal den 1m Abstand zu parkenden KFZ ein und wenn man denn rüberzieht gibts gehupe.
Das ist auch bei deinen Beispiel gut zu sehen. Die KFZs sind sehr nah...

In KA hat man auch mal was ähnliches eingerichtet und die Stadt bekam sogar eine Auszeichnung, der VCD aber lief Sturm.
Vielen Dank für deinen interessanten Link, aber er hat aus meiner Sicht wenig mit unserem Thema zu tun. Du vergleichst hier Birnen mit Äpfeln. Ich möchte nicht die ganze Straße mit Radspuren bepinseln. Es geht mir nur um den Kreuzungsbereich und da vor allem um den Beginn des selben. Hier parken keine Autos und wäre eine Radspur schon etwas früher eingezeichnet, dann könnte ein Auto locker mit Sicherheitsabstand an einem Radfahrer vorbeifahren, zwei Autos nebeneinander ginge aber sicher nicht.
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Beitrag von glemsexpress »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 16:54 hat geschrieben:Vielen Dank für deinen interessanten Link, aber er hat aus meiner Sicht wenig mit unserem Thema zu tun. Du vergleichst hier Birnen mit Äpfeln. Ich möchte nicht die ganze Straße mit Radspuren bepinseln.
Ich habe gerade von den geredet was man auf deiner Karte in Südrichtung sieht. <_<

Zu den Thema Radverkehrsführung am Karlsruher Karlstor werden wir uns wohl nicht einigen können :)
Ich bleibe aber dabei das ich dort noch nie eine gefährliche Situation erlebt habe.
Generell ist das Karlstor keine Unfallhäufungsstelle (Quelle auf PDF-Seite 6)
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Beitrag von Hot Doc »

glemsexpress @ 26 Jul 2010, 17:25 hat geschrieben: Ich habe gerade von den geredet was man auf deiner Karte in Südrichtung sieht. <_<
Auch da paßt die beschriebene Situation nicht, da auch hier keine Chance besteht, zwei Autos nebeneinander zu pressen (geschweige denn einen Radfahrer noch dazu) und ebenfalls keine Parkpätze vorhanden sind. Wie geschrieben ist der Radstreifen inzwischen über die ganze Straße nach Süden verlängert worden und an dieser Stelle sicher sinnvoll.
Zu den Thema Radverkehrsführung am Karlsruher Karlstor werden wir uns wohl nicht einigen können  :)
Ich bleibe aber dabei das ich dort noch nie eine gefährliche Situation erlebt habe.
Generell ist das Karlstor keine Unfallhäufungsstelle
Ich hätte nicht gedacht, dass das so schwer werden würde, da wir uns grundlegend ja wohl einig sind, dass die momentane Situation schon einen großen Vortschritt zu den in Deutschland oft üblichen Radwegführungen darstellt. Ich sehe halt weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten, auch wenn in der Praxis wohl der status quo ausreichend ist. Ob das jetzt an den Karlsruher Autofahrern liegt, an den umsichtigen Radlern oder einfach an einer moderaten Verkehrsdichte, kann ich nicht beurteilen.
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Beitrag von glemsexpress »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 17:38 hat geschrieben:Auch da paßt die beschriebene Situation nicht, da auch hier keine Chance besteht, zwei Autos nebeneinander zu pressen (geschweige denn einen Radfahrer noch dazu) und ebenfalls keine Parkpätze vorhanden sind. Wie geschrieben ist der Radstreifen inzwischen über die ganze Straße nach Süden verlängert worden und an dieser Stelle sicher sinnvoll.
Es ging den VCD da vor allem um die geringe Breite des Schutzsteifens der die Radler zwingt fast auf der linken Begrenzungslinie zu fahren und nicht um die MIV-Quetsche (die gibt es in KA des öfteren). Zudem muss ich anmerken das auf den Dresdener google-Maps Bild aber tatsächlich mehrere Autos parken. Ob diese das illigal tun kann ich aber nicht sehen.
Hot Doc @ 26 Jul 2010, 17:38 hat geschrieben:oder einfach an einer moderaten Verkehrsdichte, kann ich nicht beurteilen. 
Eine Nebenstraße ist das nicht, wie schon erwähnt staut es sich öfters (wie man auch auf google-maps sehen kann), aber sich nicht überholen zu lassen ist halt hilfreich.

Prinzipell sollte ich, damit keine Verwechselungen aufkommen, noch mal erwähnen das es mir bei den Beispiel Karlstor nicht um die Radführung ging sondern um die effizenz der dortigen Radparkplätze.
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Beitrag von Hot Doc »

glemsexpress @ 26 Jul 2010, 17:58 hat geschrieben:Es ging den VCD da vor allem um die geringe Breite des Schutzsteifens der die Radler zwingt fast auf der linken Begrenzungslinie zu fahren und nicht um die MIV-Quetsche (die gibt es in KA des öfteren). Zudem muss ich anmerken das auf den Dresdener google-Maps Bild aber tatsächlich mehrere Autos parken. Ob diese das illigal tun kann ich aber nicht sehen.
Da neben dem Radweg der Gehsteig beginnt und der auch noch mit Bäumen teilweise vom Radweg getrennt ist braucht es hier auf der rechten Seite keinen Schutzstreifen. Die Autos auf dem Bild parken verbotener Weise auf dem Gehsteig (hier wird inzwischen auch hart kontrolliert und ich habe schon lange keinen mehr stehen sehen). Und selbst wenn nicht, wäre der Gehsteig, der hier fast 10m breit ist wohl genug an Sicherheitsabstand.

Neben bei habe auf deinem ersten Kartenausschnitt entdeckt, dass man hier die Lösung so verwirklicht hat, wie ich es mir vorstelle: Google-KarteSelbst die ausfahrenden Radler aus der Zone 30 haben noch einen rudimentären Radweg eingezeichnet bekommen.
Prinzipell sollte ich, damit keine Verwechselungen aufkommen, noch mal erwähnen das es mir bei den Beispiel Karlstor nicht um die Radführung ging sondern um die effizenz der dortigen Radparkplätze.
Ja, davon war ich beeindruckt. Das finde ich eine gute Idee, auch wenn man schon ahnt, dass der Platz nicht ausreicht und man früher oder später doch einen Parkplatz opfern müßte.
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Beitrag von glemsexpress »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 20:23 hat geschrieben:Neben bei habe auf deinem ersten Kartenausschnitt entdeckt, dass man hier die Lösung so verwirklicht hat, wie ich es mir vorstelle:
Selbst die ausfahrenden Radler aus der Zone 30 haben noch einen rudimentären Radweg eingezeichnet bekommen.
Da ist aber der Unterschied das das in Fortführung eines Radstreifens gebaut wurde. Wenn keine besondere Radverkehrsführung im zulauf auf die Kreuzung existiert wird in KA die Markierung für Radschleusen usw. erst kurz vor der Kreuzung begonnen. Ander Städte machen das auch so z.B. Freiburg (ein bisschen weiter nördlich kanst du sowas noch mal sehen):
Google-Karte
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich habe mal einige Argumente gesammelt, in denen ich Tendenzen zu einer Ideologie sehe.
1.) Also ich sehe ne Menge Alternativen. Aber solange für das Auto wirklich alles gemacht wird, ist es einfach oft zu bequem.

2.) Nein, aber man kann den Platz, der dem Auto zugestanden wird, immer weiter zurückbauen. Der Rest ergibt sich von alleine.

3.) Manche Städte sind in der Umverteilung des Raums zugunsten des Autos recht weit gegangen

4.) Würde man jetzt die Gelder Modal-Split gerecht verteilen würde man wohl schnell eine Verkehrswende herbeiführen können.

5.) Auch wenn ich persönlich mich noch an die Radspuren gewöhnen muß, auch die Statistik sagt, dass sie sicherer sind und gleichzeitig der Radverkehr dadurch beschleunigt werden kann.

6.) Also wenn ich dort einen Stau rechts überhohle kann ich eigendlich nur im Schrittempo fahren da man auf beiden Seiten fast die Spiegel brührt. Und auf der anderen Seite berührt die Tram fast die Spiegel. Da ist kaum Platz zum überhohlen. Ja, es gibt so Freaks (bei den Autolenkern) die dann über dei Trambahngleise heizen, aber sonst kann man eigendlich kaum überholt werden.

7.) Daher Tempo 30 innerorts

8.) Zu den Quartiersgaragen: In der Donnersbererstr. in München gibt es ein solches Projekt. Die Kosten für den Bau mal runtergerechnet auf die Monatsmieten (und die sind in München mit über 70 Euro nicht gerade knapp) braucht es 46 Jahre (bei vollständiger Auslastung) um die reinen Baukosten reinzubringen. Reparatur, Zinsen, Betrieb noch garnicht eingerechnet. Ist also mal wieder klar, wer hier für wen bezahlt!

9,) Eine Nebenstraße ist das nicht, wie schon erwähnt staut es sich öfters (wie man auch auf google-maps sehen kann), aber sich nicht überholen zu lassen ist halt hilfreich.
Ich will sie dann mal von oben herab abarbeiten.

1.) Die Entwicklung des Straßenbaus ist immer dem Anwachsen der zugelassenen Fahrzeuge gefolgt, nicht umgekehrt. Nicht unwichtig dabei ist auch das Bevölkerungswachstum, dass den Bau neuer Wohnquartiere notwendig machte, die sowohl mit Straßen, als auch mit dem ÖV und Fahrradwegen angebunden sein müssen.
2.) Genau das wird flächendeckend nicht funktionieren.
3.) Umverteilung ist für mich ein Unwort. Und siehe Punkt 1.
4.) Der Bau eines Kilometers Radweg kostet einen Bruchteil von dem, was ein Kilometer Straße kostet.
5.) Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Wenn sie auf der einen Seite möglicherweise den Radverkehr beschleunigen, bremsen sie den Autoverkehr aus.
6.) Rechts „überholen“ ist mit Schrittempo noch akzeptabel. Was macht man, wenn plötzlich ein Beifahrer die Tür öffnet, weil er Aussteigen will? Mit dem Rad (ein Auto) links überholen ist grob fahrlässig.
7. )Die Durchschnittsgeschwindigkeit innerorts liegt ungefähr bei 30 Km/h (je nach Tageszeit und Strecke). Wenn dies als Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen gemeint ist, nur die wenigsten Radfahrer können diese Geschwindigkeit erreichen, geschweige sie auf Dauer halten. Warum dann nicht gleich das ganze Stadtgebiet mit dem Zeichen 325 StVO http://www.sicherestrassen.de/_VKZ.htm ausstatten. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass dann kein Auto weniger auf der Straße ist. Nur werden die heute verkehrsberuhigten Zonen wieder verstärkt den Durchfahrtsverkehr erleben.
8.) Ob es 20, 30 oder 50 Jahre dauert, bis die Kosten einer Quartiersgarage wieder eingespielt sind, ist ebenso unerheblich, wie lange es dauert, bis eine Wohnimmobilie sich „trägt“. Investitionen in den ÖPNV „tragen“ sich nie, dennoch werden sie als Daseinsfürsorge als selbstverständlich erachtet.
9.) Egoismus oder Ideologie, ich weiß es nicht. Der („böse“) Autofahrer soll sich also gefälligst dem (langsameren) Radfahrer unterordnen.


@ Musikus

Ja, ich bin ein Schönwetter-, Wald- und Wiesenradler. Und das mit Begeisterung. Im Gegensatz zu Dir bin ich aber schon als 14-jähriger mit dem Rad in der Innenstadt (zur Schule) gefahren. Und es gab verdammt noch mal keine Radwege. Und damals hatte ich keine Angst. Auch nicht nach einem Auffahrunfall mit einem Auto. Du hast richtig gelesen, ich bin mit dem Rad einem bremsenden Auto in den Kofferraum geknallt.

Doch mit zunehmendem Alter wird man besonnener. Und so wünsche ich mir sowohl aus Auto- wie auch als Radfahrer auf Hauptverkehrsachsen getrennte Fahrspuren. Und das mit den Ampelphasen klappt in Münster hervorragend. Die Radler holen sich (wie in den Niederlanden) ihre Grünphase per Knopfdruck, die Autofahrer per Induktionsschleife, wenn sie nicht ohnehin in die allgemeine Schaltung eingebunden sind. Und selbst die fahrradverückten Münsteraner oder die „Käsköppe“ finden das völlig normal.

Wie entspannend und sicher ein separater Radweg sein kann, zeigt diese Beispiel aus dem Düsseldorfer Süden.

Google-Karte

Von Süden kommend kann die vierspurige Straße mit 50 Km/h befahren werden, ab der Kreuzung nordwärts ist sie eine Kraftfahrzeugstraße. Die nach links abführende Straße ist ebenfalls mit 50 Km/h befahrbar, nach rechts führt sie in eine 30 Km/h Zone.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben: Wie entspannend und sicher ein separater Radweg sein kann, zeigt diese Beispiel aus dem Düsseldorfer Süden.
Tolles Beispiel - wenn man zu viel Platz hat.
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Beitrag von TramPolin »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben: Und das mit den Ampelphasen klappt in Münster hervorragend. Die Radler holen sich (wie in den Niederlanden) ihre Grünphase per Knopfdruck, die Autofahrer per Induktionsschleife, wenn sie nicht ohnehin in die allgemeine Schaltung eingebunden sind. Und selbst die fahrradverückten Münsteraner oder die „Käsköppe“ finden das völlig normal.
Super Lösung. Eine Induktionsschleife wäre auch zu viel Luxus für Radler, es kostet nur Geld, das man nicht hat. Also absteigen und an der Bettelampel drücken.

Bei einer meiner letzten Radtouren habe ich mal so eine Bettelampel entdeckt. Es muss in Taufkirche gewesen sein. Ich wartete bei Rot und es wurde auch nach vielen Minuten nicht Grün. Erst jetzt entdeckte ich den Druckknopf, er ist nämlich so geschickt angebracht, dass man ihn beim Warten auf Grün vom Rad aus nicht sehen kann.

Bei den Bettelampeln heißt es ja, dass diese meist gar nicht schneller auf Grün schalten, alles wäre eine Farce, vielleicht immerhin ein Placebo. Aber es gibt tatsächlich Ampeln an Hauptfahrradrouten, die schalten nur dann überhaupt auf Grün, wenn man den Bettelknopf betätigt. Dann aber auch nur nach einiger Wartezeit, man sitzt ja schließlich nicht zum Vergnügen auf dem Rad...
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:1.) Die Entwicklung des Straßenbaus ist immer dem Anwachsen der zugelassenen Fahrzeuge gefolgt, nicht umgekehrt. Nicht unwichtig dabei ist auch das Bevölkerungswachstum, dass den Bau neuer Wohnquartiere notwendig machte, die sowohl mit Straßen, als auch mit dem ÖV und Fahrradwegen angebunden sein müssen.
Wenn du aber alles mit EFH vollbaust statt mit dichterer Bebauung hast du zwar im EFH-Gebiet weniger verkehr in der Summe wegen der größeren zurückgelegten wege aber einen deutlichen Mehrverkehr. Und ein großer Teil der EFH-Gebiete ist nun mal vor allem durch das Auto erschlossen heißt im Umkehrschluss das es ohne das Auto die ganzen EFH-Gebiete gar nicht geben würde. Die Besiedelung wäre wohl weitergegangen wie in der vor-Auto-Zeit, also so wie wir das in den ganzen Gründerzeitvierteln sehen.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:2.) Nein, aber man kann den Platz, der dem Auto zugestanden wird, immer weiter zurückbauen. Der Rest ergibt sich von alleine.
2.) Genau das wird flächendeckend nicht funktionieren. 
Warum nicht?
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:4.) Der Bau eines Kilometers Radweg kostet einen Bruchteil von dem, was ein Kilometer Straße kostet.
Ja und?
Dann kan man entweder noch bessere Radwege bauen (vor allem an Radschnellwegen überland fehlt es in D noch sehr) oder auch so Dinge wie Fahrradleisysteme installieren.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:5.) Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Wenn sie auf der einen Seite möglicherweise den Radverkehr beschleunigen, bremsen sie den Autoverkehr aus. 
Warum denn das? Die Seperation bleibt bei Radstreifen ja immer noch bestehen.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:6.) Rechts „überholen“ ist mit Schrittempo noch akzeptabel. Was macht man, wenn plötzlich ein Beifahrer die Tür öffnet, weil er Aussteigen will? 
Auch darum das erwähnte Schrittempo.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:Mit dem Rad (ein Auto) links überholen ist grob fahrlässig.
Warum? Oft ist das gar nicht anders möglich (z.B. auf einer langen Linksabbiegerspur). In New York scheint man in Einbahnstraßen übrigens die Radwege/Radspuren sogar prinzipell links anzuordnen. Eventuell erhofft man sich eine verbesserte Sicherheit?
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:7. )Die Durchschnittsgeschwindigkeit innerorts liegt ungefähr bei 30 Km/h (je nach Tageszeit und Strecke). Wenn dies als Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen gemeint ist, nur die wenigsten Radfahrer können diese Geschwindigkeit erreichen, geschweige sie auf Dauer halten.
Der Unterschied Rad-MIV ist aber deutlich geringer. Zudem sinkt die Unfallgefärdung.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass dann kein Auto weniger auf der Straße ist.
Die Sache wird aber deutlich fließender, sicherer, Energieeffizenter und der Vorteil des Umweltverbandes wächst so das dieser zu einen späteren Zeitpunkt tatsächlich anwachsen kann.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:8.) Ob es 20, 30 oder 50 Jahre dauert, bis die Kosten einer Quartiersgarage wieder eingespielt sind, ist ebenso unerheblich, wie lange es dauert, bis eine Wohnimmobilie sich „trägt“. Investitionen in den ÖPNV „tragen“ sich nie, dennoch werden sie als Daseinsfürsorge als selbstverständlich erachtet. 
Wie das von mir oben erwähnte Freiburger Beispiel beweißt wird der MIV deutlich mehr als der ÖV gefördert. Dann noch Massenweiße solche TGs zu bauen wäre eine weitere verschiebung.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:.) Egoismus oder Ideologie, ich weiß es nicht. Der („böse“) Autofahrer soll sich also gefälligst dem (langsameren) Radfahrer unterordnen.
Egoismus wenn verhindern will das man im 10mm Abstand überholt wird (mit allen einhergehenden gefahren)?. Wohl eher sind die die Egoisten die wegen 10Sek Zeitgewinn bis zur nächsten Ampel die Radfahrer massivst gefärden und nach der nächsten Ampel den radfahrer doch wieder vor sich haben.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:Und das mit den Ampelphasen klappt in Münster hervorragend. Die Radler holen sich (wie in den Niederlanden) ihre Grünphase per Knopfdruck,
Sollte das ersthaft so sein dann ist die Sache in Münster aber ganz schön altbacken. Moderne Radverkehrsanlagen besitzen Induktionsschleifen.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben:Wie entspannend und sicher ein separater Radweg sein kann, zeigt diese Beispiel aus dem Düsseldorfer Süden.
Wenn man auf Berg- und Talfahrten steht dann ja.
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Beitrag von Autobahn »

TramPolin @ 26 Jul 2010, 22:57 hat geschrieben:Super Lösung. Eine Induktionsschleife wäre auch zu viel Luxus für Radler, es kostet nur Geld, das man nicht hat. Also absteigen und an der Bettelampel drücken.
Eine Induktionsschleife funktioniert bei einem Rad nicht. Der Knopf für die "Bettelampel" ist für Radfahrer aber in der Regel leicht auffindbar und absteigen ist (im Münster und in Holland) nicht nötig. Und davon ab, auch Induktionsschleifen sind für Autofahrer "Bettelampeln". Ich kenne Anlagen, die auf Dauerrot geschaltet sind und nur bei Annäherung eines Fahrzeugs mit vorgeschriebener Geschwindigkeit auf "Grün" schalten, es sei denn, der Querverkehr war eine Hunderttelselsekunde eher auf "seiner" Scheife. Und die "Bettelknöpfe" für die Radler und Fußgänger sind in gleicher Weise geschaltet. Unter Umständen auch unter Berücksichtigung der gesamten Verkehrssituation.
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 23:26 hat geschrieben:Eine Induktionsschleife funktioniert bei einem Rad nicht.
Das geht ser wohl. Die Schleife muss nur empfindlich genug sein.
Autobahn @ 26 Jul 2010, 23:26 hat geschrieben:Und davon ab, auch Induktionsschleifen sind für Autofahrer "Bettelampeln". Ich kenne Anlagen, die auf Dauerrot geschaltet sind und nur bei Annäherung eines Fahrzeugs mit vorgeschriebener Geschwindigkeit auf "Grün" schalten, es sei denn, der Querverkehr war eine Hunderttelselsekunde eher auf "seiner" Scheife.
Und wie du schreibst sind die Kontakte oft in Ausreichenden Abstand vor der Ampel platziert so dass die Ampel, bis das Auto überhaupt dort ist, schon grün zeigt, das Auto kann also ungehindert passieren. Ein Radfahrer muss aber anhalten und dann warten.
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Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben: Ich will sie dann mal von oben herab abarbeiten.
Da mach ich mit:
1.) Also ich sehe ne Menge Alternativen. Aber solange für das Auto wirklich alles gemacht wird, ist es einfach oft zu bequem.-
1.) Die Entwicklung des Straßenbaus ist immer dem Anwachsen der zugelassenen Fahrzeuge gefolgt, nicht umgekehrt. Nicht unwichtig dabei ist auch das Bevölkerungswachstum, dass den Bau neuer Wohnquartiere notwendig machte, die sowohl mit Straßen, als auch mit dem ÖV und Fahrradwegen angebunden sein müssen.
Eines der wenigen Zitate die tatsächlich ein wenig Ideologie versprühen und dann versemmelst du das mit der Argumentation!
Es ist inzwischen nachhaltig bewiesen, dass die Verkehrsentwicklungen der 60-80 Jahre hauptsächlich politischen Ideologien begründet sind und mit dem tatsächlichen Bedarf nichts zu tun hatten, den Autoverkehr und die PKW-Zahl aber deutlich gefördert haben. Auch in den letzten 30 Jahren zeigte sich zumindest eine Korrelation zwischen den zurückgelegten Wegen und dem Straßenausbau.
2.) Nein, aber man kann den Platz, der dem Auto zugestanden wird, immer weiter zurückbauen. Der Rest ergibt sich von alleine. -
2.) Genau das wird flächendeckend nicht funktionieren.
Auch hier noch etwas Ideologie, aber auch hier ne relativ schwache Antwort. In den wenigen Pilotprojekten wo man das probiert hat, hats zumindest bis zu einem gewissen Punkt sehr gut funktioniert. Und vom komplettem Ende des MIV hat ja keiner was geschrieben.
3.) Manche Städte sind in der Umverteilung des Raums zugunsten des Autos recht weit gegangen  -
3.) Umverteilung ist für mich ein Unwort. Und siehe Punkt 1.
Nenne es doch wie du willst. In der zweiten Hälft des letzten Jahrhunderts wurde sehr viel urbaner Raum dem Auto zugeschanzt. In vielen Fällen zu viel um eine lebenswerte Stadtstruktur zu erhalten. Ideologie ist in der Aussage nicht enthalten. Das ist der Stadt der aktuellen Verkehrsforschung.
4.) Würde man jetzt die Gelder Modal-Split gerecht verteilen würde man wohl schnell eine Verkehrswende herbeiführen können. -
4.) Der Bau eines Kilometers Radweg kostet einen Bruchteil von dem, was ein Kilometer Straße kostet.
Auch hier gehts nicht um Ideologie, sondern nur um eine gerechte Verteilung von Steuergeldern. Für eine finanzielle Bevorzugung der MIV muß es ein Argument geben und teurere Straßen im Vergleich zu z.B. Radwegen ist für mich eigentlich nur ein Argument mehr Radwege und weniger Straßen zu bauen. Zumindest da, wo das Rad das Auto größtenteils ersetzen kann. Das hat nichts mit Ideologie sondern nur mit rationalem Denken und Mathematik zu tun.
5.) Auch wenn ich persönlich mich noch an die Radspuren gewöhnen muß, auch die Statistik sagt, dass sie sicherer sind und gleichzeitig der Radverkehr dadurch beschleunigt werden kann. -
5.) Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast. Wenn sie auf der einen Seite möglicherweise den Radverkehr beschleunigen, bremsen sie den Autoverkehr aus.
Nachdem sich da Verkehrsministerium, ADAC und ADFC mal einig sind, glaube ich der Statistik mal. Es ging hier um einen baulich getrennten Radweg im vergleich zu einem auf der Straße aufgemalten. Der Platzverbrauch sollte in etwa gleich sein und die Störung des Autoverkehrs auch. Ideologiefaktor: NULL. Hier zeigt sich - mal wieder - das DU hier ideologisch verblendet, nahezu jede Idee als Angriff auf die Autos siehst.
6.) Also wenn ich dort einen Stau rechts überhohle kann ich eigendlich nur im Schrittempo fahren da man auf beiden Seiten fast die Spiegel brührt. Und auf der anderen Seite berührt die Tram fast die Spiegel. Da ist kaum Platz zum überhohlen. Ja, es gibt so Freaks (bei den Autolenkern) die dann über dei Trambahngleise heizen, aber sonst kann man eigendlich kaum überholt werden. -
6.) Rechts „überholen“ ist mit Schrittempo noch akzeptabel. Was macht man, wenn plötzlich ein Beifahrer die Tür öffnet, weil er Aussteigen will? Mit dem Rad (ein Auto) links überholen ist grob fahrlässig.
Also 1. kann man natürlich auf eine Ampel zufahrend rechts an einer wartenden Kollone vorbeifahren (als Radfahrer wir als Auto). Hier sollte auch die Gefahr des Türeaufreissens relativ gering sein. Was man in so einem Fall macht? Die Tür - und im blöden Fall auch die Aussteigende Person - zu Klump fahren und sich den Schaden und die Psychotherapie danach bezahlen lassen, würde ich vorschlagen. Und warum es fahrlässig sein soll ein Auto mit dem Rad links zu überholen, wenn dieses langsamer fährt als ich und genügend Platz da ist möchte ich gerne mal wissen. Rechts darf ich - außer in ein paar Sonderfällen - nicht überholen.
7.) Daher Tempo 30 innerorts -
7. )Die Durchschnittsgeschwindigkeit innerorts liegt ungefähr bei 30 Km/h (je nach Tageszeit und Strecke). Wenn dies als Höchstgeschwindigkeit auf allen Straßen gemeint ist, nur die wenigsten Radfahrer können diese Geschwindigkeit erreichen, geschweige sie auf Dauer halten. Warum dann nicht gleich das ganze Stadtgebiet mit dem Zeichen 325 StVO http://www.sicherestrassen.de/_VKZ.htm ausstatten. Ich lege meine Hand dafür ins Feuer, dass dann kein Auto weniger auf der Straße ist. Nur werden die heute verkehrsberuhigten Zonen wieder verstärkt den Durchfahrtsverkehr erleben.
30km/h ist innerorts für Städte eine hohe Durchschnittsgeschwindigkeit! Tempo 30 innerorts wurde vom deutschen Städtetag mehrfach ernsthaft in Erwägung gezogen. Vor allem war hier an eine Umkehr der heutigen Praxis gedacht. 30 überall und nur wos dransteht 50, einfach weil heute schon ein Großteil 30er Zonen sind. Die Aussage ist also eigentlich schon Realität. Man kann das jetzt natürlich als überhaupt nirgendwo mehr als 30 in der Stadt interpretieren, aber das steht so nicht da.

8.) Zu den Quartiersgaragen: In der Donnersbererstr. in München gibt es ein solches Projekt. Die Kosten für den Bau mal runtergerechnet auf die Monatsmieten (und die sind in München mit über 70 Euro nicht gerade knapp) braucht es 46 Jahre (bei vollständiger Auslastung) um die reinen Baukosten reinzubringen. Reparatur, Zinsen, Betrieb noch garnicht eingerechnet. Ist also mal wieder klar, wer hier für wen bezahlt! -
8.) Ob es 20, 30 oder 50 Jahre dauert, bis die Kosten einer Quartiersgarage wieder eingespielt sind, ist ebenso unerheblich, wie lange es dauert, bis eine Wohnimmobilie sich „trägt“. Investitionen in den ÖPNV „tragen“ sich nie, dennoch werden sie als Daseinsfürsorge als selbstverständlich erachtet.
Naja, bei Investitionen für den ÖPNV wird zumindest akribisch darauf geachtet, dass zumindest der gesammte volkswirtschaftliche Nutzen über dem eingesetzten Kapital liegt. Und es bei weitem nicht egal wann sich was ausbezahlt. Eine Wohnimmobilie finanziert ein privater mit seinem eigenen Geld mit dem er machen kann was er will. Wenn aber die öffentliche Hand anderen die Parkgarage finanziert ist das was anderes. Die Garage ist übrigens vollautomatisiert, d.h. sie kostet noch einen nicht unerheblichen Anteil Strom und Wartung und wird wahrscheinlich irgendwann an das Ende Ihrer Laufzeit kommen. Und noch ein Punkt: Es gibt durchaus Strecken im ÖPNV die sich sehr wohl tragen!
9,) Eine Nebenstraße ist das nicht, wie schon erwähnt staut es sich öfters (wie man auch auf google-maps sehen kann), aber sich nicht überholen zu lassen ist halt hilfreich. -
9.) Egoismus oder Ideologie, ich weiß es nicht. Der („böse“) Autofahrer soll sich also gefälligst dem (langsameren) Radfahrer unterordnen.
Weder, noch! Hättest du den Beitrag und die dazugehörigen durchgelesen wüßtest du, dass es darum ging, ob man mit ausreichend Abstand zu parkenden Autos fährt. Was ich und der Schreiber inzwischen machen (ich wegen leidigen Erfahrungen mit Autotüren). Dass hier ein Nebeneffekt auftritt, dass man an einigen Stellen nicht mehr überholt werden kann, liegt an der unzureichenden Verkehrsplanung, die anscheinend das Rad als Verkehrsmittel vergessen hat. Aber du schiebst das mit deiner ideologischen Sichtweise nur gleich wieder in die andere ideologische Schublade.
Wie entspannend und sicher ein separater Radweg sein kann, zeigt diese Beispiel aus dem Düsseldorfer Süden.
Wieder ein Relikt (vermutlich) aus den 70er Jahren, wo die autogerechte Stadt mal eben durchgezogen wurde. Die kleinen Fuß- und Radwegbrücken, die einzig den Vorteil haben, dass der Autoverkehr nicht so lange warten muß, bis Oma die Straße überquert hat sind aus heutiger sicht maximal Notlösungen. Damit kann man mal ne Stadtautobahn überspannen, aber um eine normale Kreuzung mit Fußgängerampel zu ersetzen eignen sie sich nicht! Auch wenn es lächerlich erscheint, diese Brücken sind ein Hindernis für ältere Leute und auch ein verkehrspsychologisches Hindernis. Fahr mal mit einem Rad ohne Gangschaltung da hoch!
In diesem Fall scheit es von der Topographie noch ganz gut hinzuhauen, und es gibt auch andere Beispiele wo durch Brücken Verbindungen erst geschaffen wurden (gerade München hat da ein paar ganz sinnvolle am Mittleren Ring, aber auch genügend schlechte Beispiele).
Müßte ich dort als Radfehrer links abbiegen, würde ich einfach rechts abbiegen und mich mit den Autos gleich wieder an der Ampel anstellen.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 26 Jul 2010, 22:40 hat geschrieben: 3.) Umverteilung ist für mich ein Unwort. Und siehe Punkt
Und weil Du das Wort nicht magst ist es für Dich kein geltendes Argument?
7. )Die Durchschnittsgeschwindigkeit innerorts liegt ungefähr bei 30 Km/h
Das ist ganz schön viel für ne größere Stadt......
8.) Ob es 20, 30 oder 50 Jahre dauert, bis die Kosten einer Quartiersgarage wieder eingespielt sind, ist ebenso unerheblich, wie lange es dauert, bis eine Wohnimmobilie sich „trägt“. Investitionen in den ÖPNV „tragen“ sich nie, dennoch werden sie als Daseinsfürsorge als selbstverständlich erachtet.
Da stellt sich dann aber die Frage: Wie vielen Leuten nutzt die Garage, und wie viele Leuten der ÖPNV? Um eine Stadt flächendeckend mit solchen Garagen auszustatten bräuchte man ganz schön viele davon. Deswegen denke ich dass das dauerhaft eine Randerscheinung bleiben wird.
.) Egoismus oder Ideologie, ich weiß es nicht. Der („böse“) Autofahrer soll sich also gefälligst dem (langsameren) Radfahrer unterordnen.
Vom Fußgänger oder Radfahrer wird ja auch erwartet, dass er sich dem Autofahrer unterordnet - durch dauerndes Warten an Ampeln, an Fußgängerüberwegen, oder das Treppesteigen an Unterführungen, auf die das Wort "Drecksloch" wunderbar zutrifft oder über Brücken, aber auch durch das Erdulden von Lärm und schlechter Luft. Es geht ja nicht darum das Auto völlig zu verbannen, sondern es geht darum den Autoverkehr auf das wirklich notwendige Maß zurückzudrängen.

Auch hier greift wieder meine Meinung: Die Freiheit des einen muss da aufhören, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt.
Im Gegensatz zu Dir bin ich aber schon als 14-jähriger mit dem Rad in der Innenstadt (zur Schule) gefahren. Und es gab verdammt noch mal keine Radwege.
Aber auch weniger Autoverkehr. Was Du vor 50 oder 60 Jahren gemacht hast tut hier nichts zur Sache, es geht hier um das heute.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von TramPolin »

Hot Doc @ 26 Jul 2010, 23:37 hat geschrieben: Wieder ein Relikt (vermutlich) aus den 70er Jahren, wo die autogerechte Stadt mal eben durchgezogen wurde. Die kleinen Fuß- und Radwegbrücken, die einzig den Vorteil haben, dass der Autoverkehr nicht so lange warten muß, bis Oma die Straße überquert hat sind aus heutiger sicht maximal Notlösungen. Damit kann man mal ne Stadtautobahn überspannen, aber um eine normale Kreuzung mit Fußgängerampel zu ersetzen eignen sie sich nicht! Auch wenn es lächerlich erscheint, diese Brücken sind ein Hindernis für ältere Leute und auch ein verkehrspsychologisches Hindernis. Fahr mal mit einem Rad ohne Gangschaltung da hoch!
Ich kann das bestätigen. Vor meinem Haus ist eine Fußgängerbrücke, die den vierspurigen Karl-Marx-Ring überspannt. Die Straße macht dort eine Kurve, selbst wer gut aufpasst, begibt sich in Gefahr, wenn er die Straße direkt überquert und nicht die Brücke benutzt.

Dennoch wird die Brücke von vielen verschmäht. Sie hat keine Treppen und Stufen, die Steigung ist nicht besonders happig. Dennoch bedeutet sie einen Umweg und die Steigung kommt auch dazu. So sah ich heute mal wieder eine alte Frau auf Krücken, die kaum schneller als eine Schnecke ist. Auch heute hat mal wieder nicht viel gefehlt, und sie wäre überfahren worden. Bei vielen ihrer Überquerungen ist sie darauf angewiesen, dass die Autofahrer hier schon aufpassen. Tempo 50 ist erlaubt, viele fahren hier aber auch 80 km/h oder schneller, und das trotz (lang gezogener) Kurve.

Direkt an der Brücke steht nun auch noch ein Pflegeheim, und man kann darauf warten, bis mal was passiert. Die Leute sind bei ihren Ausflügen fast alle mit Gehwagen oder Krücken unterwegs, die Reaktionsfähigkeit ist oft herabgesetzt, die Sinnesorgane geschädigt. Das beißt sich mit dem Autoverkehr.

Ein punktuelles Tempo 30 km/h wäre hier vielleicht eine Lösung, allerdings ist ein solches auf einer fast autobahnähnlichen Straße kaum genehmigungsfähig. Man könnte eventuell auch den Mittelstreifen mit einem Zaun versehen und die Leute zur Benutzung der Brücke zwingen. Was aber auch nicht so ganz funktionieren dürfte, da die Straße durch eine Kreuzung unterbrochen ist, sodass ein Zickzack-Überqueren immer noch ohne Benutzung der Brücke möglich wäre.

Was tun?
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Beitrag von glemsexpress »

TramPolin @ 27 Jul 2010, 01:41 hat geschrieben:Was tun?
Fußgängerampel oder Zebrastreifen.

In Stuttgart hat man sowas auch auf einer autobahnähnlichen Stadtstraße verwirklicht, obwohl sich darunter gleich mehrere Unterführungen befinden. Die Autolobby (insbesondere die IHK) hat zwar getobt, aber die Ampeln haben sich durchgesetzt. Und auch wenn es nicht so aussieht, man kommt immer noch halbwegs schnell über die Straße und die Ampeln werden rege benutzt. Und das obwohl man durch die Unterführung zeittechnisch eigendlich schneller wäre.

Google-Karte
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ glemsexpress

Wenn es Induktionsschleifen für Radfahrer gibt, ist es doch schön. Ich habe bisher jedoch keine gesehen. Und glaube bitte nicht, dass die Kontakte für die Autos immer schon weit vorher liegen. Da hängt dann am Ampelmast eine Zusatzschild: „Kontaktschleife. Bitte bis zu Haltelienie vorfahren“. An solchen Ampeln muss ich fast immer halten und auf Grün warten. Und ich finde das gar nicht schlimm. Und mit dem Rad empfinde ich das als willkommene Trampelpause. Die Kontaktschleifen, die Du meinst, sind so geschaltet, dass man bei einer Geschwindigkeitsüberschreitung auf jeden Fall halten muss, bei der vorgschriebenen Geschwindigkeit aber mit „Grün“ belohnt wird. Ansonsten wirst du viele Kontaktschleifen sehen, die nur sehr indirekt mit den Ampelphasen zu tun haben.

@ all

Ich will mich noch einmal mit meinem Beispiel aus dem Düsseldorfer Süden befassen. Die gezeigte Stellen ist der Übergang einer vierspurigen Straße zur Autobahn und zu einer kreuzungsfreien Schnellstraße, welche in die City führt (11 Km). Sie ist Teil der Bundesstaße 8 (Frankfurter Str.) und erschließt den Stadtteil Garath mit rund 19.000 Einwohnern und den Stadtteil Hellerhof mit rund 6.500 Einwohnern. Im Bereich Hellerhof ist sie aber nur zweispurig. Beide Stadtteile werden außerdem noch von der A59 und der KBS 450.6 durchschnitten. Parallel zur B8 gibt es noch eine weitere Hauptstraße (Koblenzer Str.) , die mit 50 Km/h befahren werden darf, die in Höhe der gezeigten Karte auf der anderen Seite der Bahnstrecke und Autobahn verläuft. Alle übrigen Straßen sind 30 Km/h- Zonen. Neben dieser Staßenanbindung sind die Stadteile mit einer S-Bahn Linie mit der Innenstadt verbunden. Innerhalb Garaths gibt es Ringbuslinen, die den Haltepunkt mit den weiter entfernt liegenden Häusern verbindet. Allerdings fehlen abschließbare Fahrradboxen. Weitere Buslinien verbinden die Stadteile mit Benrath (Übergang zur Stadtbahn und zur Tram sowie RE1 und RE5), Reisholz und Holthausen.

Auf der östlichen Seite sind es bis zu achtstöckige „Plattenbauten“, die aber auch viel Grün dazwischen haben. Auf der westlichen Seite gibt es bis auf ein Hochhaus am Einkaufszentrum (unmittelbar am S-Bahn Haltepunkt gelegen) nur drei- bis fünfstöckige Mehrfamilienhäuser und eine Reihe von Einfamilienreihenhäusern mit Minigarten. Sowohl neben der B8 wie auch der parallel verlaufenden Stadtstraße befinden sich breite Radwege. Zum Teil sind sie hinter einer Lärmschutzwand auf der Häuserseite gelegen oder, wie an der Parallelstr. beschaulich hinter Büschen. Die übrigen Übergänge sind mit normalen Lichtzeichenanlagen ebenerdig ausgestattet und die Radfurten deutlich gekennzeichnet. Durch die Bahnlinie und die Autobahn ist ein Wechsel vom Ost- in den Westteil allerdings nur an drei Stellen möglich. Und zwar im Norden über die gezeigte Brücke und dann weiter durch eine Unterführung, in der Mitte durch den Tunnel am Haltepunkt der S-Bahn und im Süden durch eine Unterführung. Der südlich gelegen Stadteil Hellerhof hat eine eigene Unterführung. Per Rad kommt man aber auch ohne die Radwege an der B8 zu nutzen von Nord nach Süd. Dann sogar durch einen kleinen Wald bzw. durch einen Schloßpark.

Die B8 ist in diesem Bereich stark befahren. Aus welchem Grund sollte man hier auf die Radwege verzichten und die Radfahrer auf die Straße schicken?

In diesem Fall werde ich keine Karte einbetten, sondern einen Link zur Karte einfügen. Zoomt Euch heran, wenn Ihr mögt und schaltet auf Satelit um, um Einzelheiten zu erkennen.

http://maps.google.de/maps/ms?hl=de&ie=UTF...2e00141f15&z=14

Die eingezeichnete Strecke soll nur die Entfernung verdeutlichen.

Heute befuhr ich gezwungenermaßen diese Stelle (auch B8):
Google-Karte
Unschwer zu erkennen ist wohl, dass die Fahrspuren soeben für die Kraftfahrzeuge ausreichen, und ebenso auch, dass die Fahrradfurten deutlich markiert sind. Es ist aber ein eklatanter Fehler, dass die Ampelphasen für Fußgänger und Radfahrer mit denen des möglicherweise abbiegenden Verkehrs gleichgeschaltet sind. Was stört es, wenn die Ampelphasen in dieser Beziehung besser wären? Dann müssten die Autos eben einige Sekunden länger warten. Und wenn genug Platz vorhanden ist, nur die Abbieger.
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Beitrag von JNK »

Autobahn @ 27 Jul 2010, 19:32 hat geschrieben: Heute befuhr ich gezwungenermaßen diese Stelle (auch B8):
      Google-Karte
Unschwer zu erkennen ist wohl, dass die Fahrspuren soeben für die Kraftfahrzeuge ausreichen, und ebenso auch, dass die Fahrradfurten deutlich markiert sind. Es ist aber ein eklatanter Fehler, dass die Ampelphasen für Fußgänger und Radfahrer mit denen des möglicherweise abbiegenden Verkehrs gleichgeschaltet sind. Was stört es, wenn die Ampelphasen in dieser Beziehung besser wären? Dann müssten die Autos eben einige Sekunden länger warten. Und wenn genug Platz vorhanden ist, nur die Abbieger.
Ich erlaube mir mal, die Karte mitzuzitieren, da ich konkret darauf eingehen möchte. Es lässt sich, lieber Autobahn, nämlich an dieser Kreuzung so einiges wunderschön zeigen. Ich möchte erstmal meinen Glückwunsch zur Auswahl der Kreuzung ausdrucken. Da war ich heute um 10.00 und um 10.15 Uhr auch.


Wer etwas nach Süden scrollt, wird auf die (S)-Bahn Station D-Flingern stoßen. Da kam ich an und auch dort ist der Radweg lediglich auf dem Bürgersteig aufgemalt. Ich wollte zur Straßenbahnhaltestelle und deswegen zur Ampel. Ich hörte gerade rechtzeitig noch ein Sirren von hinten und sprang einem Radler aus dem Weg, der entgegen der Fahrtrichtung auf dem westlichen Bürgersteig nach Nord strebte. Bei einem Radweg auf der Straße wäre das nicht passiert. Punkt 1.

Kommen wir zur Kreuzung. Hier sind Rad- und Fußgängerampeln nicht getrennt, dass heißt ein Schwung Straßenbahnbahn-Fahrgäste zwingt einen Radfahrer einen großen Bogen über die Kreuzung zu fahren, bei gleichzeitigen Rechtsabbiegern. Oder er hält einfach drauf. Punkt 2.

Noch einmal zur Straßenbahn. An der östlichen Straße befindet sich eine Haltestelle mit Wartehäuschen. Der Fahrradweg führt genau vor dem Häuschen lang. Fährt eine Straßenbahn ein, laufen die Fahrgäste Gefahr, umgefahren zu werden, da für die Radler auf dem Bürgersteig Siganlanlagen für die Straße nicht gilt. Wäre der Radweg auf der Straße, würden die Radler bei Ankunft einer Straßenbahn- so denke ich- wie die Autos anhalten und anschließend zur Ampel vorziehen. Ein Radler auf dem Bürgersteig kümmert das nicht. Punkt 3.

Ich habe mich heute selbst als Fußgänger dort beobachtet. Die weißen Linien auf dem Bürgersteig interessieren mich nicht die Bohne. Ich laufe auf Bürgersteigen wie ich will. Ich habe nicht geguckt ob da ein Radler kommt oder nicht. Andere übrigens auch nicht. Punkt 4.

Punkt 5 richtet sich gegen Deine Aussage:
Unschwer zu erkennen ist wohl, dass die Fahrspuren soeben für die Kraftfahrzeuge ausreichen,
ich denke vom Platzverbaruch ist es unerheblich, ob ich auf dem Bürgersteig 2m Radspur habe oder auf der Straße (und dann halt 2m Bürgersteig weniger.)

Die Ampelphasen in Düsseldorf sind ein ganz eigenes Problem. Auf Düsseldorfer Kreuzungen haben (gefühlt) Alle Richtungen gleichzeitig Orange. Die einen brettern noch drüber, weil sie rot kriegen, die anderen brettern schon drüber, weil sie grün kriegen. An der Kreuzung musste ich mal von Süden kommend nach Westen abbiegen. Ich stand zwei Ampelphasen in der Mitte, weil die Zeit nicht ausreichte ohne Gegenverkehr abzubiegen. Dem Straenbahnfahrer bin ich heute noch dankbar, dass er einfach hinter mir stand ohne zu klingeln.
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Beitrag von Autobahn »

@ JNK
Ich hörte gerade rechtzeitig noch ein Sirren von hinten und sprang einem Radler aus dem Weg, der entgegen der Fahrtrichtung auf dem westlichen Bürgersteig nach Nord strebte. Bei einem Radweg auf der Straße wäre das nicht passiert.
Eindeutiges Fehlverhaltend des Radfahrers. Dies aber auf die baulichen Gegebenheiten zu schieben, wäre das Gleiche, als würde man die theoretische Möglichkeit des falsch Auffahrens auf eine Autobahn durch einen „Geisterfahrer“ den Straßenbaubehörden zuschieben.
Kommen wir zur Kreuzung. Hier sind Rad- und Fußgängerampeln nicht getrennt, dass heißt ein Schwung Straßenbahnbahn-Fahrgäste zwingt einen Radfahrer einen großen Bogen über die Kreuzung zu fahren, bei gleichzeitigen Rechtsabbiegern. Oder er hält einfach drauf.
Meines Wissens sind die Haltestellen nicht im Kreuzungsbereich. Aber gut, davor und dahinter. Und wenn ich mich nicht irre, sogar jeweils vor den Lichtzeichenanlagen. Zumindest aus nördlicher Richtung auf der B8, sowie auf der Grafenberger Allee (in beiden Richtungen) sind mir Vorampeln bekannt, welche den Autoverkehr stoppen, um ein gefahrloses Ein- und Aussteigen der Fahrgäste ermöglichen. In nördlicher Richtung besteht eine „Insel“ für die Rheinbahnkunden.

Ich verstehe nicht, was Du mit einem großen Bogen meinst. Der Autofahrer muss warten, warum nicht auch der Radfahrer?
Die Ampelphasen in Düsseldorf sind ein ganz eigenes Problem.
Wanderer kommst Du nach....

Ich könnte Bücher schreiben über idiotische Ampelschaltungen.
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Beitrag von TramPolin »

glemsexpress @ 27 Jul 2010, 09:50 hat geschrieben: Fußgängerampel oder Zebrastreifen.
Das Problem wird ja immer wieder diskutiert. Bürger fordern Tempo 30, die Stadt lehnt ab mit dem Verweis, dass dies bei so breiten Straßen mit befestigtem Mittelstreifen nicht so ohne Weiteres möglich sei. Bürger fordern Zebrastreifen und Fußgängerampeln, aber so was kommt nicht an Stellen, wo eine Fußgängerbrücke die Straße überspannt. Die Fußgängerbrücke wird alle soundso viele Jahre aufwändig saniert, dann kann man sich das gleich schenken, wenn man parallel einen Fugängerüberweg auf Straßenniveau hat. Die Ideallösung gibt es nicht. Für Kinder ist die Brücke ideal, wird aber auch nicht von allen Kindern benutzt. Für die Alten ist die Brücke nicht ideal und wird daher noch öfter verschmäht.
Gebaut wurde die Brücke zu einer Zeit, als es noch längst nicht so viele Senioren in Neuperlach gab. Das Durchschnittsalter steigt laufend an. Oft sind die Kinder aus dem Haus und leben in einem "gescheiten" Stadtteil (oder im Speckgürtel vor der Stadt), die Eltern bleiben im Rentenalter dann im Plattenbau.
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Beitrag von Hot Doc »

Die Radwege in dem oben gezeigten Kartenausschnitt (und auch an vielen anderen Stellen) lassen sich mit einem Wort ziemlich exakt beschreiben: Wollenscheiße! (soll heißen: das Gegenteil von Gut ist Gut gemeint)
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Beitrag von glemsexpress »

Autobahn @ 27 Jul 2010, 22:34 hat geschrieben:Eindeutiges Fehlverhaltend des Radfahrers. Dies aber auf die baulichen Gegebenheiten zu schieben, wäre das Gleiche, als würde man die theoretische Möglichkeit des falsch Auffahrens auf eine Autobahn durch einen „Geisterfahrer“ den Straßenbaubehörden zuschieben. 
Da am auf den schwachsinnigen Gehwegradwegen oft schwachsinnigerweiße gezwungen wird gegen die Fahrttrichtung zu fahren denken viele Radler das es prinzipiell erlaubt ist. Das denkt sogar der Tourismusveband Kraicgau-Stromerg der Radwanderwege entgegen der Fahrtrichtung auf Einrichtungs-Bordsteinradwegen ausschildert.
Z.B. auf dieser Straße Nordwestlich:
Google-Karte

Muss man sich da noch wundern?
Hast du jemals Hinweise an einer Autobahnauffart gesehen dass du falsch auffahren MUSST (und ich spreche jetzt nicht von irgendwelchen Bauarbeiten oder so). Würde man solch Abstruses wirklich einführen würdest du auch mal ganz schnell tausende Geisterfahrer auf der Autobahn haben.
TramPolin @ 27 Jul 2010, 22:53 hat geschrieben:Bürger fordern Zebrastreifen und Fußgängerampeln, aber so was kommt nicht an Stellen, wo eine Fußgängerbrücke die Straße überspannt. Die Fußgängerbrücke wird alle soundso viele Jahre aufwändig saniert, dann kann man sich das gleich schenken, wenn man parallel einen Fugängerüberweg auf Straßenniveau hat.
Die Fälle das Über-/Unterführung und Fußgängerampel eng beieinander liegen nehmen immer mehr zu. Dann hat man eben noch einen Fall mehr ;)
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Beitrag von Autobahn »

@ Hot Doc

Ich verstehe, der Radfahrer soll also ungehindert von irgendwelchen Beschränkungen durch Fahrspuren strampeln können, wie es ihm beliebt. Und bloß keine Fußgänger, die ihm in die Quere kommen könnten. Und die Autofahrer dürfen froh sein, wenn sie hinter dem Radfahrer herschleichen dürfen.

O.K., das war jetzt etwas überspitzt, aber mit Absicht.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 28 Jul 2010, 08:12 hat geschrieben: O.K., das war jetzt etwas überspitzt, aber mit Absicht.
Ungeachtet dessen hätte ich trotzdem gern gewusst, wie sich Hot Doc die Verkehrsführung in Autobahn's letztem Beispiel vorstellt, ohne einen Verkehrsträger entscheidend zu behindern.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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