Vordereinstieg beim Bus

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Dann frag mal einen Verkehrsmeister der MVG, der wird dir was anderes erzählen, durchschnittlich pro Woche ein ernsterer Vorfall, bei dem ein Busfahrer über Funk Hilfe herbeirufen musste.
Ich weiß nicht, wie oft das in Hamburg vorkommt, dass Busfahrer über Funk Hilfe herbeirufen. Wegen renitenten Schwarzfahrern aber seltener.
Man darf auch nicht vergessen, dass der Busfahrer auf sich allein gestellt ist, während Kontrolleure immer mindestens zu zweit sind.
Das weiß ich auch, dass die Busfahrer meistens allein sind. Aber in den seltensten Fällen sind Fahrgäste so renitent geworden, dass die Busfahrer Prüfdienst oder Polizei rufen mussten. Die Fahrgäste wissen, dass sie Montags-Sonnabends ab 21 Uhr und Sonntags sowie ab 1.3. grundsätzlich ganztägig nicht an der hinteren Tür einsteigen dürfen und halten sich daran. Wer es auf Schwarzfahren anlegt, versucht meistens, zunächst an der hinteren Tür rein zu kommen. Bleibt die hintere Tür verschlossen, gehen die meisten dieser Fahrgäste lieber zu Fuß weiter.
Aber doch nicht in Hamburg. Da gibt es nur angenehme Schwarzfahrer.
Auch in Hamburg gibt es renitente Schwarzfahrer, aber die sind in der absoluten Minderzahl. Die meisten Schwarzfahrer versuchen zunächst, an der hinteren Tür in den Bus zu gelangen. Bleibt die hintere Tür geschlossen, gehen diese Fahrgäste in den meisten Fällen zu Fuß weiter. Genau darauf soll diese Aktion mit dem ganztägig kontrollierten Vorneeinstieg abzielen, dass Fahrgäste, die bisher notorisch hinten eingestiegen sind, in Zukunft lieber zu Fuß gehen. Diese Fahrgäste, die bei geschlossener Hintertür lieber zu Fuß weiter gehen, machen einen nicht unerheblichen Teil der Schwarzfahrer aus.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 474 @ 13 Feb 2011, 23:41 hat geschrieben: Die Fahrgäste wissen, dass sie Montags-Sonnabends ab 21 Uhr und Sonntags sowie ab 1.3. grundsätzlich ganztägig nicht an der hinteren Tür einsteigen dürfen und halten sich daran.
Du kannst hellsehen? :D
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Beitrag von ET 474 »

Bayernlover @ 13 Feb 2011, 23:46 hat geschrieben:Du kannst hellsehen? :D
Das habe ich doch einige Beiträge zuvor geschrieben, dass in Hamburg ab dem 1.3. nur noch an der vorderen Tür in Bus eingestiegen werden darf und Fahrausweis vorgezeigt oder gekauft werden muss.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 474 @ 13 Feb 2011, 23:52 hat geschrieben: Das habe ich doch einige Beiträge zuvor geschrieben, dass in Hamburg ab dem 1.3. nur noch an der vorderen Tür in Bus eingestiegen werden darf und Fahrausweis vorgezeigt oder gekauft werden muss.
Ja schon, aber Du hast auch geschrieben dass sie es wissen - und daran zweifle ich so ein bisschen ;)
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Beitrag von ET 474 »

Bayernlover @ 13 Feb 2011, 23:53 hat geschrieben:Ja schon, aber Du hast auch geschrieben dass sie es wissen - und daran zweifle ich so ein bisschen ;)
Die bisherige Regelung Montags-Sonnabends ab 21 Uhr und Sonntag ganztägig ist soweit bekannt und die Regelung ab 1.3. grundsätzlich ist auch schon zu genüge durch die Medien gegangen. Von daher wissen die meisten Fahrgäste, was sie ab 1.3. erwartet.
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Beitrag von JNK »

TravellerMunich @ 13 Feb 2011, 11:40 hat geschrieben: Warum eigentlich führen die Kaufhäuser nicht an allen Ausgängen grundsätzlich Taschenkontrollen ein, angesichts der Ladendiebstähle?
Der Vergleich hinkt ein bisschen. Besser wäre die Frage, warum Kaufhäuser nicht an den Eingängen kontrollieren, ob niemand Ware dabei hat, die man mit der eigenen verwechseln könnte.
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Beitrag von ET 474 »

Nach derzeitigem Stand soll auf der MetroBus-Linie 5 ab dem 1.3. häufiger als bisher durch Prüfer kontrolliert werden, weil davon ausgegangen wird, dass die Busfahrer diese Regelung dort regelmäßig aussetzen werden. Inwieweit diese Regelung auf dem MetroBus 5 durchgesetzt werden kann, muss die Praxis zeigen. Es wird nicht ausgeschlossen, dass die Linie 5 von dieser Regelung ausgenommen wird.
Wie bereits im Absatz oben beschrieben, wird ggf. nach einer Sonderregelung für die Linie 5 gesucht werden müssen. Darüber soll im Verlauf des Jahres entschieden werden.
Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass die Metrobus-Linie 5 von dieser Regelung ausgenommen ist!
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Beitrag von Bayernlover »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 20:09 hat geschrieben: Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass die Metrobus-Linie 5 von dieser Regelung ausgenommen ist!
Man hat es also eingesehen dass das System nur dort Sinn macht wo eh keiner mit dem Bus fährt?
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Beitrag von yeg009a »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 20:09 hat geschrieben:Inzwischen wurde bekannt gegeben, dass die Metrobus-Linie 5 von dieser Regelung ausgenommen ist!
Interessant.
Bayernlover @ 17 Feb 2011, 20:10 hat geschrieben:Man hat es also eingesehen dass das System nur dort Sinn macht wo eh keiner mit dem Bus fährt?
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Beitrag von Bayernlover »

yeg009a @ 17 Feb 2011, 21:14 hat geschrieben: *kopfschüttelunddiehandaufdiestirnhalt*
Machts boing? Oder hast Du nicht verstanden, was ich gesagt habe?
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 17 Feb 2011, 21:17 hat geschrieben: Machts boing? Oder hast Du nicht verstanden, was ich gesagt habe?
Beides sehr wahrscheinlich. Und mit Deiner Aussage hast Du auch noch recht. Ab > 10 Fahrgäste / Haltestelle als regelmäßiges Ereignis auf einer Linie ist der "kontrollierte" Vordereinstieg Nonsens.
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Beitrag von yeg009a »

@Lover:

Bei Dir kenne ich das zur Genüge, daß Du den Vordereinstieg für problematisch und verspätungsanfällig hältst, vor allem, soll der Vordereinstieg angeblich zu weniger Fahrgäste führen... deswegen: Ersteres.
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Beitrag von 146225 »

yeg009a @ 17 Feb 2011, 21:25 hat geschrieben: Bei Dir kenne ich das zur Genüge, daß Du den Vordereinstieg für problematisch und verspätungsanfällig hältst, vor allem, soll der Vordereinstieg angeblich zu weniger Fahrgäste führen... deswegen: Ersteres.
Wenn es ernsthaft praktiziert wird, ist es potenziell verspätungsanfällig (= Tarifdiskussion Fahrer / normaler Kunde * heftige Tarifdiskussion Fahrer / Freak * Auseinandersetzung Fahrer / Schwarzfahrer). Wenn es nicht ernst genommen wird und die Fahrer nach dem Prinzip "Sieht nach Fahrkarte aus - mitnehmen" jeden Kassenzettel und jede Ansichtskarte durchwinken oder gleich alles ignorieren, ist es Schwachsinn.

Nein, es bleibt in Stadtverkehren ein Alibi-Mäntelchen zur Gewissensberuhigung ("Wir bekämpfen konsequent das Schwarzfahren") und im übrigen eine Methode zur Gängelung der Fahrer und Kunden.
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Beitrag von yeg009a »

146225 @ 17 Feb 2011, 21:31 hat geschrieben:Wenn es ernsthaft praktiziert wird, ist es potenziell verspätungsanfällig (= Tarifdiskussion Fahrer / normaler Kunde * heftige Tarifdiskussion Fahrer / Freak * Auseinandersetzung Fahrer / Schwarzfahrer).
Und? So was kommt das in meinen Augen recht selten vor, weil die meisten Fahrgästen einfach mit den richtigen Fahrkarten durch die (wie Du es gesagt hast: "Ernsthaftigkeit") konsequente Kontrolle des Fahrers oder entrichtung des Fahrpreises beim Fahrer, durch. Wer keine Lust zum zahlen hat oder versucht mit irgendeinem Papier s. Zitat unten, durchzukommen, hat schlechte Karten.
146225 @ 17 Feb 2011, 21:31 hat geschrieben:Wenn es nicht ernst genommen wird und die Fahrer nach dem Prinzip "Sieht nach Fahrkarte aus - mitnehmen" jeden Kassenzettel und jede Ansichtskarte durchwinken oder gleich alles ignorieren, ist es Schwachsinn.
Warum sollen die Busfahrer das tun, wenn das so was vorkommt, dann wird er sicher ein Personalgespräch mit dem Chef führen müssen, wegen Mißachtung von den Anweisungen. (Begründete Ausnahmen können noch hingenommen werden)
146225 @ 17 Feb 2011, 21:31 hat geschrieben:Nein, es bleibt in Stadtverkehren ein Alibi-Mäntelchen zur Gewissensberuhigung ("Wir bekämpfen konsequent das Schwarzfahren") und im übrigen eine Methode zur Gängelung der Fahrer und Kunden.
Das glaube ich nicht, daß das eine Gängelung von beiden Parteien ist, ich persönlich, fühle mich dann richtig wohler, wenn ich durch den Kontakt mit dem Fahrer weiß, daß "meine" Fahrkarte gültig ist, wenn nicht, macht er es auf "meine" ungültige bzw. abgelaufene Fahrkarte aufmerksam (schließlich kann jeder Fahrgast es mal vergessen) bei einem Prüfpersonal hätte ich schnell einen 40er in der Tasche, nur weil ich es vergessen habe, die ungültige bzw. abgelaufene Fahrkarte durch die richtige und gültige Fahrkarte zu ersetzen.
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Beitrag von GSIISp64b »

yeg009a @ 17 Feb 2011, 21:25 hat geschrieben: Bei Dir kenne ich das zur Genüge, daß Du den Vordereinstieg für problematisch und verspätungsanfällig hältst, vor allem, soll der Vordereinstieg angeblich zu weniger Fahrgäste führen... deswegen: Ersteres.
Bayernlover kann das aber wenigstens stichhaltig begründen...
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Beitrag von JNK »

yeg009a @ 17 Feb 2011, 21:58 hat geschrieben:Und? So was kommt das in meinen Augen recht selten vor, weil die meisten Fahrgästen einfach mit den richtigen Fahrkarten durch die (wie Du es gesagt hast: "Ernsthaftigkeit") konsequente Kontrolle des Fahrers oder entrichtung des Fahrpreises beim Fahrer, durch. Wer keine Lust zum zahlen hat oder versucht mit irgendeinem Papier s. Zitat unten, durchzukommen, hat schlechte Karten.
Ich weiß ja nicht, wie das im Süden der Republik so ist, hier im Tal haben wir seit Januar den ganztägigen Vordereinstieg (vorher ab 20.00 Uhr, das ist für mich OK).

Ich fahre mit meinem Studi-Ausweis aus blauem Papier, 5,5 x 10 cm. Dieser besitzt oben rechts ein Hologramm "NRW" 1cm x 2cm. Dann steht in Schriftgröße sechs in normaler Schrift über den Personenangaben und nicht abgesetzt:
"für das Wintersemester 2010/2011
Frei Fahrt in VRR-Verkehrsmitteln Matrikel-Nr.XXXXXXX
Name
etc."

Er gilt nur in Verbindung mit dem Perso. Bei einer ordnungsgemäßen Einstigeskontrolle müsste der Fahrer also Name, Geburtsdatum auf beiden Ausweisen vergleichen, das Lichtbild schecken und dann gucken, ob das richtige Semster drin steht. Das dauert bei einer ernsthaften Prüfung - sagen wir- 30 Sekunden. Bei 10 Studenten steht so ein Bus also 5 Minuten. TOLL!

Und jetzt erkläre ich mal, wie es wirklich geht: Der Studi-Ausweis steckt im meinem Portemonnaie hinter einer halbdurchsichtigen Gitterfolie, durch die man die relevanten Angaben aus einem Meter Entfernung nicht sehen kann. Ich steige vorne ein, klapp' mein Portemonnaie auf und ziehe es am Gesicht des Fahrers vorbei während ich durchgehe. Die meisten gucken weg oder nicken einfach. Morgen probier ich das mal mit meinem Einkaufszettel, der Notizblock spuckt grad auch blaue Blätter aus.

Wenn ich Schädlinge in meiner Wohnung habe, sprüh ich doch auch kein für Menschen gesundheitsgefährdendes Insektizit und atme kräftig durch!
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Beitrag von Bayernlover »

JNK @ 17 Feb 2011, 22:21 hat geschrieben: Und jetzt erkläre ich mal, wie es wirklich geht: Der Studi-Ausweis steckt im meinem Portemonnaie hinter einer halbdurchsichtigen Gitterfolie, durch die man die relevanten Angaben aus einem Meter Entfernung nicht sehen kann. Ich steige vorne ein, klapp' mein Portemonnaie auf und ziehe es am Gesicht des Fahrers vorbei während ich durchgehe.
Aber Du bist nicht ich, oder? :D

In Berlin klappt das genau so toll. Aber der Herr Trommler steht ja über den Dingen.
Wenn ich Schädlinge in meiner Wohnung habe, sprüh ich doch auch kein für Menschen gesundheitsgefährdendes Insektizit und atme kräftig durch!

Sprüh mal bissl was davon hier rein ;)
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Beitrag von ET 474 »

JNK @ 17 Feb 2011, 22:21 hat geschrieben:Ich fahre mit meinem Studi-Ausweis aus blauem Papier, 5,5 x 10 cm. Dieser besitzt oben rechts ein Hologramm "NRW" 1cm x 2cm. Dann steht in Schriftgröße sechs in normaler Schrift über den Personenangaben und nicht abgesetzt:
"für das Wintersemester 2010/2011
Frei Fahrt in VRR-Verkehrsmitteln Matrikel-Nr.XXXXXXX
Name
etc."

Er gilt nur in Verbindung mit dem Perso. Bei einer ordnungsgemäßen Einstigeskontrolle müsste der Fahrer also Name, Geburtsdatum auf beiden Ausweisen vergleichen, das Lichtbild schecken und dann gucken, ob das richtige Semster drin steht. Das dauert bei einer ernsthaften Prüfung - sagen wir-  30 Sekunden. Bei 10 Studenten steht so ein Bus also 5 Minuten. TOLL!

Und jetzt erkläre ich mal, wie es wirklich geht: Der Studi-Ausweis steckt im meinem Portemonnaie hinter einer halbdurchsichtigen Gitterfolie, durch die man die relevanten Angaben aus einem Meter Entfernung nicht sehen kann. Ich steige vorne ein, klapp' mein Portemonnaie auf und ziehe es am Gesicht des Fahrers vorbei während ich durchgehe. Die meisten gucken weg oder nicken einfach. Morgen probier ich das mal mit meinem Einkaufszettel, der Notizblock spuckt grad auch blaue Blätter aus.
Solche Studentenausweise haben wir in Hamburg auch. Sie sind aus blauem Papier 5,5 x 10 cm und gelten nur in Verbindung mit Perso. Bei uns wird die Einstiegskontrolle beim Bus in Zukunft so ablaufen:

starker Andrang, Bus ist verspätet
Einstieg an allen Türen wird erlaubt -> keine weitere Kontrolle.

mäßiger Andrang
Portmonnaie wird aufgeklappt und im Vorbeigehen am Gesicht des Fahrers vorbeigezogen -> Fahrer nickt.

geringer Andrang, Bus ist pünktlich
Einstieg nur an vorderer Tür -> Fahrer vergleicht Name, Geburtsdatum, Lichtbild auf beiden Ausweisen und guckt, ob auch das richtige Semester drinnen steht.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 23:00 hat geschrieben: <u>starker Andrang, Bus ist verspätet</u>
Einstieg an allen Türen wird erlaubt -> keine weitere Kontrolle.

<u>mäßiger Andrang</u>
Portmonnaie wird aufgeklappt und im Vorbeigehen am Gesicht des Fahrers vorbeigezogen -> Fahrer nickt.

<u>geringer Andrang, Bus ist pünktlich</u>
Einstieg nur an vorderer Tür -> Fahrer vergleicht Name, Geburtsdatum, Lichtbild auf beiden Ausweisen und guckt, ob auch das richtige Semester drinnen steht.
Soviel zum Thema "Transparenz im ÖPNV"

Ganz ehrlich: Welchen Sinn macht dieses System, wenn nur Busse, die kaum genutzt werden, überhaupt kontrolliert werden?
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Beitrag von 146225 »

Und? So was kommt das in meinen Augen recht selten vor, weil die meisten Fahrgästen einfach mit den richtigen Fahrkarten durch die (wie Du es gesagt hast: "Ernsthaftigkeit") konsequente Kontrolle des Fahrers oder entrichtung des Fahrpreises beim Fahrer, durch. Wer keine Lust zum zahlen hat oder versucht mit irgendeinem Papier s. Zitat unten, durchzukommen, hat schlechte Karten.
Weißt Du eigentlich, wieviele Tarife, Sonderregelungen, Tarifkooperationen etc.pp. es in Deutschland gibt ? Wieviele unterschiedliche Arten, Sorten, Farben, Formen von Fahrkarten ? Alleine nur in Baden-Württemberg mit seinen 22 Verbundtarifen dürfte die Variablenzahl deutlich 3-stellig sein. Welcher Busfahrer will sich da anmaßen zu sagen: Ich kenne alles, ich weiß alles ?!

Und gerade weil das eben keiner kann, wird es auch in Zukunft bei den wenigen Fahrern die hinschauen zu zeitaufwendigen Diskussionen, bösen Worten und ungerechtfertigten Zurückweisungen von Kunden kommen. Beispiele ? Mich wollte in Pforzheim mal ein Stadtbusfahrer absolut nicht mitnehmen, weil die Fahrkarte als Überschrift "Heilbronner Verkehrsverbund" trug. Erst nach meinem Hinweis, daß es eine Regio-X gemäß KVV-Tarif ist (steht drauf) und seinem Nachschlagen im Tarifordner (...3 Minuten später...) kam er auch zur Einsicht. Gesamt hat der Spaß locker 5 Minuten gekostet. Macht er das oder ähnliches öfter, ist der Fahrplan nicht mehr zu halten.

Exkurs zur Hamburger Hochbahn: Bitte bringt den Fahrern eurer komischen Schnellbusse mal bei, daß ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket Single 1.Klasse da durchaus ein gültiger Fahrschein nach HVV-Tarif ist...
Warum sollen die Busfahrer das tun, wenn das so was vorkommt, dann wird er sicher ein Personalgespräch mit dem Chef führen müssen, wegen Mißachtung von den Anweisungen. (Begründete Ausnahmen können noch hingenommen werden)
Weil dem Busfahrer immer der schwarze Peter zugeschoben werden kann. Läßt er zuviel durchgehen, gibts Ärger, ist er zu genau und laufend zu spät, gibts auch Ärger. Beschweren sich zuviel Kunden, gibts wieder Ärger. Kombinationen nicht ausgeschlossen. Nimmt der Busfahrer die Kontrollpflicht ernst, leistet er zudem noch erhebliche unbezahlte Mehrarbeit pro Jahr.
Das glaube ich nicht, daß das eine Gängelung von beiden Parteien ist, ich persönlich, fühle mich dann richtig wohler, wenn ich durch den Kontakt mit dem Fahrer weiß, daß "meine" Fahrkarte gültig ist, wenn nicht, macht er es auf "meine" ungültige bzw. abgelaufene Fahrkarte aufmerksam  bei einem Prüfpersonal hätte ich schnell einen 40er in der Tasche, nur weil ich es vergessen habe, die ungültige bzw. abgelaufene Fahrkarte durch die richtige und gültige Fahrkarte zu ersetzen.
Also mal erstens: Ausreden gelten nicht. Vergessen auch nicht.

Zweitens fühle ich mich als Kunde spätestens dann gegängelt, wenn ich dem Aushilfsfahrer mit mangelnden Deutschkenntnissen einen Tarif erklären muß, den er ohnehin nicht versteht... klingt brutal, dürfte aber abschreckend oft vorkommen.
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Beitrag von ET 474 »

Bayernlover @ 17 Feb 2011, 23:02 hat geschrieben:Welchen Sinn macht dieses System, wenn nur Busse, die kaum genutzt werden, überhaupt kontrolliert werden?
Türwahl erschweren. Bei freier Türwahl wird häufiger schwarz gefahren als bei allgemeiner Vorzeigepflicht. Wer schwarz fahren will, steigt lieber hinten als vorne ein.
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Beitrag von Bayernlover »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 23:32 hat geschrieben: Türwahl erschweren. Bei freier Türwahl wird häufiger schwarz gefahren als bei allgemeiner Vorzeigepflicht. Wer schwarz fahren will, steigt lieber hinten als vorne ein.
Es geht mir eher um die ehrlichen Fahrgäste, die ca. 98% betragen. Die werden jetzt gegängelt, indem die Busse zu spät kommen, keiner mehr weiß wann er vorn einsteigen muss (wo zieht man da die Grenze) usw. usf.
Nicht verhältnismäßig die ganze Sache.
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Beitrag von TravellerMunich »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 23:32 hat geschrieben: Türwahl erschweren. Bei freier Türwahl wird häufiger schwarz gefahren als bei allgemeiner Vorzeigepflicht. Wer schwarz fahren will, steigt lieber hinten als vorne ein.
Am besten die Türen gar nicht mehr öffnen. Dann hat man auch keine Schwarzfahrer.

Oder das Tür-1-Prinzip auch bei S-Bahnen und U-Bahnen einführen. Oder darf man nur Busfahrgäste schikanieren?

Man kann es mit der vermeintlichen Gerechtigkeit auch übertreiben.
Mir ist es lieber, wenn ein Schwarzfahrer mit im Bus sitzt, als wenn man an jeder Haltestelle diesen Zwergenaufstand hat.

Wenn schon konsequente Gerechtigkeit, dann sollte man bei den Steuerprüfungen anfangen. Bringt mehr Geld und mehr Gerechtigkeit.

Und 2,50 - 2,90 Euro für eine Einzelfahrt in der Stadt, wie inzwischen Standard, sind übrigens fast schon eine Aufforderung zum Schwarzfahren. Haben auch mit den tatsächlichen Kosten nix mehr zu tun (die in der Regel bei deutlich unter einem Euro liegen).
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Beitrag von MVG-Wauwi »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 23:00 hat geschrieben:<u>starker Andrang, Bus ist verspätet</u>
Einstieg an allen Türen wird erlaubt -> keine weitere Kontrolle.

<u>mäßiger Andrang</u>
Portmonnaie wird aufgeklappt und im Vorbeigehen am Gesicht des Fahrers vorbeigezogen -> Fahrer nickt.

<u>geringer Andrang, Bus ist pünktlich</u>
Einstieg nur an vorderer Tür -> Fahrer vergleicht Name, Geburtsdatum, Lichtbild auf beiden Ausweisen und guckt, ob auch das richtige Semester drinnen steht.


Meine Erfahrungen sind da tendenziell etwas anders:

Entweder

<u>starker Andrang, Bus ist verspätet</u>

Einstieg nur an vorderer Tür -> Fahrer vergleicht Name, Geburtsdatum, Lichtbild auf beiden Ausweisen und guckt, ob auch das richtige Semester drinnen steht.

oder

<u>mäßiger Andrang</u>
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Und alleine wegen dieser vollkommenen Willkür ist für mich ein Garaus, Busse mit Vordereinstieg zu benutzen.
Gruß vom Wauwi
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Beitrag von JNK »

ET 474 @ 17 Feb 2011, 23:00 hat geschrieben:Bei uns wird die Einstiegskontrolle beim Bus in Zukunft so ablaufen:

<u>starker Andrang, Bus ist verspätet</u>
Einstieg an allen Türen wird erlaubt -> keine weitere Kontrolle.

<u>mäßiger Andrang</u>
Portmonnaie wird aufgeklappt und im Vorbeigehen am Gesicht des Fahrers vorbeigezogen -> Fahrer nickt.

<u>geringer Andrang, Bus ist pünktlich</u>
Einstieg nur an vorderer Tür -> Fahrer vergleicht Name, Geburtsdatum, Lichtbild auf beiden Ausweisen und guckt, ob auch das richtige Semester drinnen steht.
Das klappt nicht, das kann ich Dir von hier sagen. Es gibt auch in Wuppertal eine Ausnahme: Der Schwebebahnexpress, der bei Störungen oder baubedingten Pausen fährt. Die Fahrgäste wissen nur: Vordereinstieg in Bussen. Kommt ein Bus, bei dem das aufgehoben ist, steigen nur diejenigen hinten ein, die es wissen, der Rest quetscht sich bei stärkstem Andrang vorne rein und bleibt nach der zweiten Haltestange stehen.
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Beitrag von glemsexpress »

yeg009a @ 17 Feb 2011, 21:58 hat geschrieben: Wer keine Lust zum zahlen hat oder versucht mit irgendeinem Papier s. Zitat unten, durchzukommen, hat schlechte Karten.
Ha ha ha.
Ich kenne Leute die schaffen es einen Busfahrer eine Kopierkarte als Fahrkarte zu verkaufen und zwar nicht nur beim durchgehen sondern auch wenn er eine Diskusion anfängt (die echte Fahrkarte ist allersings schon dabei). :rolleyes:
Von daher ist das was du uns hier erzählst einfach nur Praxisfremd.

Mir macht es auf jede Fall keinen Spaß ständig meinen Geldbeutel usw. rauszukremen und die Fahrkate vorzuzeigen. Und was mir keinen Spaß macht das benutze ich ungern. Früher bis ich auf einer Vordereinstiegs-Linie zur Arbeit gefahren, nach einen 3/4 Jahr war meine Fahrkarte und mein Geldbeutel verschlissen wegen dieses schwachsinnigen rauskremens.

Inzwischen habe ich diese Probleme nicht mehr denn ich bin auf andere Verkehrsmittel umgestiegen.
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Beitrag von GSIISp64b »

Erst der "feine" Degerlocher, dann der nächste Berliner (ehmals Münchner) - Adieu!
Na, da war jemand sachlicher Debatte eher nicht zuträglich...
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von ET 474 »

Exkurs zur Hamburger Hochbahn: Bitte bringt den Fahrern eurer komischen Schnellbusse mal bei, daß ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket Single 1.Klasse da durchaus ein gültiger Fahrschein nach HVV-Tarif ist...
Auch ein Mecklenburg-Vorpommern-Ticket Single 2.Klasse ist im Schnellbus ein gültiger Fahrschein, da der Schnellbus keine 1.Klasse im Sinne der Fernbahn ist.
Es geht mir eher um die ehrlichen Fahrgäste, die ca. 98% betragen. Die werden jetzt gegängelt, indem die Busse zu spät kommen, keiner mehr weiß wann er vorn einsteigen muss (wo zieht man da die Grenze) usw. usf.
Nicht verhältnismäßig die ganze Sache.
Die Sache ist verhältnismäßig. Die Fahrgäste wissen, dass sie nur dann hinten einsteigen dürfen, wenn das Betriebspersonal ausdrücklich dazu auffordert und ansonsten nur vorn einsteigen dürfen.
Das klappt nicht, das kann ich Dir von hier sagen. Es gibt auch in Wuppertal eine Ausnahme: Der Schwebebahnexpress, der bei Störungen oder baubedingten Pausen fährt. Die Fahrgäste wissen nur: Vordereinstieg in Bussen. Kommt ein Bus, bei dem das aufgehoben ist, steigen nur diejenigen hinten ein, die es wissen, der Rest quetscht sich bei stärkstem Andrang vorne rein und bleibt nach der zweiten Haltestange stehen.
Das habe ich in Hamburg bei SEV auch schon erlebt. In Zukunft soll bei SEV stärker darauf hingewiesen werden, dass SEV vom kontrollierten Vorneeinstieg ausgenommen ist.
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ET 474 @ 18 Feb 2011, 20:49 hat geschrieben: Die Sache ist verhältnismäßig. Die Fahrgäste wissen, dass sie nur dann hinten einsteigen dürfen, wenn das Betriebspersonal ausdrücklich dazu auffordert und ansonsten nur vorn einsteigen dürfen.
Wie sieht "auffordern" dann eigentlich aus? Steigt der Fahrer dann aus, brüllt über die Massen hinweg "Steigen Sie auch hinten ein!" und dann wieder ein? Oder macht er extra Durchsagen?

Bei einem Verhältnis 98:2 sehe ich die Verhältnismäßigkeit allerdings nicht. Aber gut, viele Menschen haben die Wahl zwischen Bus und anderen Vekehrsmitteln, die werden sich schon indirekt dafür bedanken.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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ET 474
Kaiser
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Beitrag von ET 474 »

Bayernlover @ 18 Feb 2011, 20:58 hat geschrieben:Wie sieht "auffordern" dann eigentlich aus? Steigt der Fahrer dann aus, brüllt über die Massen hinweg "Steigen Sie auch hinten ein!" und dann wieder ein? Oder macht er extra Durchsagen?
Weiß ich nicht. Es wäre natürlich naheliegend, die Busse mit einem Außenlautsprecher dafür auszurüsten. Aber ob das wirklich gemacht wird, weiß ich nicht.
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