rockstar84 @ 22 Mar 2011, 12:42 hat geschrieben:Ursprünlich wurde eine kpnstliche Ungenauigkeit für die zivile Nutzung eingebaut.
Diese Funktion wurde aber am 02.05.2000 außer Funktion gesetzt.
Die anno 2000 abgeschaltete "selective availability" hat den C/A-Code (coarse/aquisition) künstlich verschlechtert. Der hochgenaue verschlüsselte P/Y-Code ist trotzdem nach wie vor nur den Militärs zugänglich, ein ziviler GPS-Empfänger KANN den gar nicht entschüsseln....
Und ja er merkt wenn du die Straßenseite wechselt, weil relative Unterschiede natürlich kein Problem zu messen sind. Absolut wird nach wie vor nur eine Genauigkeit von 7,8m in 95% der Messungen garantiert. Genug, um nicht sicher sagen zu können auf welchem Gleis man jetzt ist.
Habt ihr euch mal damit beschäftigt wie GPS genau funktioniert? Dass es Repeater gibt ist mir jetzt auch neu, aber prinzipbedingt wirst du damit in Tunnels nie eine so genaue Positionsbestimmung erreichen können wie außen, lange nicht.
Bei GPS kommt es im Gegensatz zum Mobilfunk nicht nur darauf an, überhaupt was zu empfangen - wichtig ist die Signallaufzeit. Schon Mehrwegeausbreitung in Häuserschluchten (Signal kommt nicht direkt vom Satellit sondern erst über eine Reflektion an einer Hauswand o.Ä. zum Empfänger und nimmt dadurch einen Umweg) verfälschen das Positionssignal. In einem Tunnel mit Repeater kannst du höchstens noch sagen wo du gaaaaaanz grob bist.
rockstar84 @ 22 Mar 2011, 16:35 hat geschrieben:Die Frage ist dabei sowieso, was es für den Landeanflug groß bringen soll...
Ganz einfach. Mit ILS musst du immer starr aus definierter Richtung und definiertem Winkel anfliegen, mit GPS-Landung kannst du aus verschiedenen Winkeln anfliegen und auch erst kurz vorher auf die Achse der Landebahn einschwenken.
Und natürlich ist eine automatische Landung mit GPS-basierten Systemen sicherheitskritisch. Aber da wird auch nicht nur auf GPS gesetzt, da wird Differential GPS verwendet. Jeder entsprechend ausgerüstete Flughafen hat eine (oder ggf. mehrere) Ground Stations. Diese kennen ihren genauen Standpunkt und errechnen damit den aktuellen Fehler des GPS-Signals. Die differenz wird per Funk den Flugzeugen übermittelt. Und sie prüfen natürlich damit die Integrität des GPS-signals, wenn diese nicht gegeben ist gibts keine automatische Landungen.
Solch ein DGPS-Signal hat natürlich immer nur begrenzte lokale Gültigkeit - wolltest du das bei der Bahn machen müsstest du ständig solche Ground Stations an die Strecke stellen. Da sind Balisen die billigere und einfachere Lösung...