[M] Fahrgastverband fordert Gleisfreimeldesystem

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Autoverbot
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Beitrag von Autoverbot »

Da geb ich Dir Recht.
Mich ärgert bloß die mediale Präsenz von solchen "Spinnern" gerade in der SZ.
Dem heutigen Zeitgeist entsprechend sind ja immer die "anderen" Schuld.
Klar die MVG.
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
Electrification
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Beitrag von Electrification »

spock5407 @ 7 Jan 2012, 10:49 hat geschrieben: Jedes Leben ist wertvoll, egal ob Betrunken oder nicht. Das darf man nicht mit Geld bewerten.

Dennoch halte ich ein netzweites Überwachungssystem für völlig überzogen; man kann das Leben nun mal nicht überall mit Schaumstoffpolstern auskleiden. Will sagen, Gefahren lauern auch an anderen Stellen.
Jedes Leben ist gleich viel Wert, aber es ist mit nichts zu rechtfertigen wegen ein paar Betrunkener teuere Systeme anzuschaffen, anstatt das Verhalten dieser Personen zu kriminalisieren, statt sie als arme Opfer hinzustellen.
Die Presse leistet doch dem modernen Vollkaskoverständnis noch Nachschub, denn wer sich im Griff hat, der kommt gar nicht erst in Gefahr.

Wenn der Herr Nagel (spricht der überhaupt für jemanden, also hat sein "Verein" Mitglieder oder ist das nur zur Zierde?) was will, soll er seinen Geldbeutel öffnen.
Sollte das Geld für die Technik nicht reichen, vielleicht spendet er einen Teil der Fahrgäste eine Portion Vernunft, das hilft glaube ich am ehesten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Electrification @ 7 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben: (spricht der überhaupt für jemanden, also hat sein "Verein" Mitglieder oder ist das nur zur Zierde?)
Der Verein hat Mitglieder, als typische Vertreter normaler Fahrgäste würde ich diese aber nicht unbedingt bezeichnen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Woodpeckar »

Electrification @ 7 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben:... wegen ein paar Betrunkener teuere Systeme anzuschaffen, anstatt das Verhalten dieser Personen zu kriminalisieren, statt sie als arme Opfer hinzustellen.
Die Presse leistet doch dem modernen Vollkaskoverständnis noch Nachschub, denn wer sich im Griff hat, der kommt gar nicht erst in Gefahr.
Diese Schwarz-Weiß-Moral stößt sauer auf!
Betrunkene sind zunächst nicht grundsätzlich kriminell, sondern gehören der Gruppe der besonders Schutzbedürftigen an, wie Kinder, Ältere und sonstige Hilfsbedürftige. Aber so wie es sich bei Ihnen liest, sind alle, die nicht Ihrem Idealbild in Auftreten und Verhalten entsprechen, sowieso kriminell und gehören ausgesondert.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich denke zwar auch, dass ein Gleisfreimeldesystem derzeit vermutlich zu teuer ist und möglicherweise technisch auch noch nicht so 100% ausgereift, aber einen Denkanstoß/Diskussionsansatz sollte man mal in den Raum werfen dürfen ohne von den anonymen Besserwissern von der warmen Stube aus beschimpfen lassen zu müssen. Das Argument, "das Leben gibt's nicht mit Vollkasko", ist auch so eins der hier in letzter Zeit inflationär sich rumtreibenden, dappigen Totschlagargumente mit denen man pauschal alles relativieren oder weglabern kann. Damit kann überall in allen Lebensbereichen jegliche Form von Sicherheitsmaßnahmen von Anfang an wegargumentieren.

Vorschlag: Einfach selbst 'nen "richtigen Verein" gründen und nicht nur "Daumen runter" was andere vorschlagen/tun. ;)
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Beitrag von Bayernlover »

Boris Merath @ 7 Jan 2012, 18:22 hat geschrieben: Der Verein hat Mitglieder, als typische Vertreter normaler Fahrgäste würde ich diese aber nicht unbedingt bezeichnen.
:lol: :lol: :lol:

Also DA kann man auch eine Menge reininterpretieren :D
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 7 Jan 2012, 18:34 hat geschrieben: aber einen Denkanstoß/Diskussionsansatz sollte man mal in den Raum werfen dürfen ohne von den anonymen Besserwissern von der warmen Stube aus beschimpfen lassen zu müssen.


Gegen Denkanstöße gibt es nichts auszusetzen. Herr Nagel hat nur die schlechte Angewohnheit, diese Denkanstöße sofort als Forderung aufzustellen, über die Presse hinauszuposaunen und Gegenargumenten völlig verschlossen zu sein. Und wenn einer seiner viele Forderungen dann nicht umgesetzt wird, ist es natürlich nicht gut begründet, sondern ein Skandal.

Insbesondere fällt auf, dass Herr Nagel sich nicht mal annähernd informiert, bevor er zur Presse rennt und "Skandal" schreit.

Und mit anonymem Besserwisser bin hoffentlich nicht ich gemeint - Besserwisser mag sein, anonym aber definitiv nicht :-)
Das Argument, "das Leben gibt's nicht mit Vollkasko", ist auch so eins der hier in letzter Zeit inflationär sich rumtreibenden, dappigen Totschlagargumente mit denen man pauschal alles relativieren oder weglabern kann. Damit kann überall in allen Lebensbereichen jegliche Form von Sicherheitsmaßnahmen von Anfang an wegargumentieren.
Es ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit - und mehrere hundert Millionen Euro sind definitiv nicht mehr verhältnismäßig.
Vorschlag: Einfach selbst 'nen "richtigen Verein" gründen und nicht nur "Daumen runter" was andere vorschlagen/tun. ;)
Durch die Gründung eines richtigen Vereins kann man aber nicht verhindern, dass Nagel laufend zur Presse rennt und leider mit seinem Halbwissen dort laufend als Experte und "Sprecher der Fahrgäste" zitiert wird. Mal davon abgesehen - sinnvolle Vereine im Verkehrspolitikbereich gibt es durchaus, zum Beispiel die Aktion attraktiver Nahverkehr.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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andreas
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Beitrag von andreas »

Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 18:31 hat geschrieben:
Electrification @ 7 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben:... wegen ein paar Betrunkener teuere Systeme anzuschaffen, anstatt das Verhalten dieser Personen zu kriminalisieren, statt sie als arme Opfer hinzustellen.
Die Presse leistet doch dem modernen Vollkaskoverständnis noch Nachschub, denn wer sich im Griff hat, der kommt gar nicht erst in Gefahr.
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Betrunkene sind zunächst nicht grundsätzlich kriminell, sondern gehören der Gruppe der besonders Schutzbedürftigen an, wie Kinder, Ältere und sonstige Hilfsbedürftige. Aber so wie es sich bei Ihnen liest, sind alle, die nicht Ihrem Idealbild in Auftreten und Verhalten entsprechen, sowieso kriminell und gehören ausgesondert.
jetzt hörts aber auf - keiner muß sich so besaufen, daß er ins Gleis torkelt - das mit Kinder oder Behinderten zu vergleichen ist schon mehr als frech.
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Beitrag von andreas »

Rohrbacher @ 7 Jan 2012, 18:34 hat geschrieben: Ich denke zwar auch, dass ein Gleisfreimeldesystem derzeit vermutlich zu teuer ist und möglicherweise technisch auch noch nicht so 100% ausgereift, aber einen Denkanstoß/Diskussionsansatz sollte man mal in den Raum werfen dürfen ohne von den anonymen Besserwissern von der warmen Stube aus beschimpfen lassen zu müssen. Das Argument, "das Leben gibt's nicht mit Vollkasko", ist auch so eins der hier in letzter Zeit inflationär sich rumtreibenden, dappigen Totschlagargumente mit denen man pauschal alles relativieren oder weglabern kann. Damit kann überall in allen Lebensbereichen jegliche Form von Sicherheitsmaßnahmen von Anfang an wegargumentieren.

Vorschlag: Einfach selbst 'nen "richtigen Verein" gründen und nicht nur "Daumen runter" was andere vorschlagen/tun. ;)
nö, so kannst das jetzt nicht sagen.

Aber es gibt halt Dinge, die passieren so relativ selten, wie eben Leute, die vor eine U-bahn oder S-bahn fallen, daß man für dieses relativ seltene Geschehnis einen unverhältnismäßigen Aufwand zu betreiben.

Ich mein, jetzt komm ich und sage, es kommt ja ab und an vor, daß Selbstmörder in den Tunnel laufen, also soll man doch bitte an allen Tunnelein- und ausfahrten in den Bahnhöfen Türe einbauen, die vor jedem Zug aufgehen und danach gleich wieder zu.

das kanns ja auch nicht sein oder?
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Beitrag von Zp T »

andreas @ 7 Jan 2012, 18:53 hat geschrieben:
Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 18:31 hat geschrieben:
Electrification @ 7 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben:... wegen ein paar Betrunkener teuere Systeme anzuschaffen, anstatt das Verhalten dieser Personen zu kriminalisieren, statt sie als arme Opfer hinzustellen.
Die Presse leistet doch dem modernen Vollkaskoverständnis noch Nachschub, denn wer sich im Griff hat, der kommt gar nicht erst in Gefahr.
Diese Schwarz-Weiß-Moral stößt sauer auf!
Betrunkene sind zunächst nicht grundsätzlich kriminell, sondern gehören der Gruppe der besonders Schutzbedürftigen an, wie Kinder, Ältere und sonstige Hilfsbedürftige. Aber so wie es sich bei Ihnen liest, sind alle, die nicht Ihrem Idealbild in Auftreten und Verhalten entsprechen, sowieso kriminell und gehören ausgesondert.
jetzt hörts aber auf - keiner muß sich so besaufen, daß er ins Gleis torkelt - das mit Kinder oder Behinderten zu vergleichen ist schon mehr als frech.
Jawoll, genau so ist es!!! Schade, dass es hier kein "Like"-Button gibt...
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Beitrag von Woodpeckar »

andreas @ 7 Jan 2012, 18:53 hat geschrieben:jetzt hörts aber auf - keiner muß sich so besaufen, daß er ins Gleis torkelt
Es ist immer wieder erstaunlich zu lesen, dass jemand so genau weiss, was eine anderer "nicht muss" und damit eigentlich nur festlegen will, was die anderen "müssen". Zudem torkelt nicht jeder Betrunkene automatisch ins Gleis.
andreas @ 7 Jan 2012, 18:53 hat geschrieben:das mit Kinder oder Behinderten zu vergleichen ist schon mehr als frech.
Ich sehe das anders.
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Beitrag von Zp T »

Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 19:10 hat geschrieben: Es ist immer wieder erstaunlich zu lesen, dass jemand so genau weiss, was eine anderer "nicht muss" und damit eigentlich nur festlegen will, was die anderen "müssen". Zudem torkelt nicht jeder Betrunkene automatisch ins Gleis.


Ich sehe das anders.
Woodpeckar, schon gewusst:

Wer jede Woche sich sinnlos betrinkt, ist ein Alkoholiker, also suchtkrank!

Und mal ehrlich, was treibt einen jedesmal sich sinnlos zu betrinken und stellt anderen eine Gefahr dar? Was geht in so einem vor? Für mich ist das kriminell...
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Beitrag von Bayernlover »

Das Gelaber einiger Personen auf der letzten Seite ist echt unerträglich.

Wir halten also fest: Alle, die betrunken sind, sind süchtig. Alle, die betrunken sind, sind kriminell.

Alle Probleme sind gelöst!
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Beitrag von Hot Doc »

Zp T @ 7 Jan 2012, 19:15 hat geschrieben: Woodpeckar, schon gewusst:

Wer jede Woche sich sinnlos betrinkt, ist ein Alkoholiker, also suchtkrank!

Und mal ehrlich, was treibt einen jedesmal sich sinnlos zu betrinken und stellt anderen eine Gefahr dar? Was geht in so einem vor? Für mich ist das kriminell...
Manmanmanmanman!!! Gerade noch das richtige Wort benutzt und dann schon 3 Sätze später in den alten schienengebundenen konservativen populistischen Schwachsinn verfallen.

DIESE MENSCHEN SIND KRANK!!! ...nicht kriminell!

PS.: Nichtsdestotrotz bin ich auch gegen die Installation solcher Systeme. Für das Geld sollte man lieber neue Strecken planen und bauen (auch Tram oder Bus) dadurch kann man die Verkehrsdichte des MIV senken und dadurch ebenfalls für Sicherheit sorgen.
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Beitrag von Woodpeckar »

Zp T @ 7 Jan 2012, 19:15 hat geschrieben:Woodpeckar, schon gewusst
Mit dieser rhetorischen Fragestellung möchten Sie den Eindruck erwecken, meine Meinung sei mangels Wissen unbedeutend, den totalen Überblick hätten nur Sie, als besserwissender Belehrer.
Sie sind aber trotz dieser Darstellung nicht in der Lage, meinen Wissensstand zu beurteilen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 7 Jan 2012, 18:22 hat geschrieben:Der Verein hat Mitglieder, als typische Vertreter normaler Fahrgäste würde ich diese aber nicht unbedingt bezeichnen.
Ganz einfach deshalb weil ein normaler Autofahrer recht selbstverständlich beim ADAC ist, aber ein normaler Fahrgast in den seltensten Fällen den Sinn dahinter versteht, Mitglied bei einem Fahrgastverband seiner Wahl zu werden oder sich in irgendeiner Weise anderweitig für Fahrgastthemen zu engagieren.

Nicht mal unter den "selbsternannten Eisenbahnfreunden" übrigens! Beispiel: Man will den ÖV fördern und will dazu als schöne Aktion 'ne Sonderfahrt organisieren. Du wirst viele Leute finden, die dafür sind und sich positiv äußern. Wenn's soweit ist, wirst du auch viele finden, die am Tag der Fahrt zumindest eine Zeit lang aktiv mitarbeiten bzw. einfach ein bisschen rumfreaken. Du findest aber kaum Leute, die sich wirklich den Hintern aufreißen, damit so eine Veranstaltung auch zu Stande kommt, funktioniert und im besten Fall eben auch viele ganz normale Nichtfreaks anlockt.

Und ähnlich verhält es sich ganz allgemein mit solchen Vereinen. Da wo's was zum Freaken gibt, findest du noch recht viele Leute, die viel größere trockene Image-, Presse- und Organisationsarbeit bleibt meistens an ein paar wenigen hängen. Und die dürfen sich dann von anderen "selbsternannten Eisenbahnfreunden" oft auch noch Spott dafür anhören.
Herr Nagel hat nur die schlechte Angewohnheit, diese Denkanstöße sofort als Forderung aufzustellen, über die Presse hinauszuposaunen und Gegenargumenten völlig verschlossen zu sein.
Mag sein, aber das verbuche ich unter Politik. Ich kenne kaum einen Interessenverband oder eine Partei, der hingeht und mal eben ihre Vorschläge "zur Diskussion" stellt und damit quasi ja schon abschwächt, weil man dann von seiner Meinung ja eigentlich nicht so überzeugt sein kann. Vorschläge in der Politik sind de facto immer als "Forderungen" formuliert. Und natürlich muss das über die Presse raus, sonst bekommt's ja keiner mit. Würde hier jetzt jemand diskutieren, wenn Herr Nagel das ganze nur mal im Hinterzimmer mit ein paar Leuten sich überlegt hätte? Nö. ;) Der ADAC "fordert" dauernd, der Bauernverband, die Gewerkschaften, die Parteien sowieso. Man könnte jetzt maximal sagen, dass solche großen Interessengruppen meistens professionelle Presseleute, Juristen und allerlei Trainer haben, sodass diese Gruppen sich hier und da gewählter ausdrücken können und vielleicht strategischer vorgehen dabei.
Und mit anonymem Besserwisser bin hoffentlich nicht ich gemeint
Nein, natürlich nicht. ;)

Gemeint ist das Phänomen, dass eben auftritt, sobald es im Internet Foren oder Kommentarfelder gibt. Da ist schnell mal eine mehr oder weniger qualifizierte Meinung getippt... Bestes Beispiel sind so beliebte Sachen wie Fußball oder Autos. Vor und nach einem Fußballspiel gibt's in Deutschland an die 80 Mio. Bundestrainer, die alle besser wissen, wie man die Mannschaft hätte aufstellen und wie man hätte spielen sollen. Oder auch wenn irgendwo ein Artikel über ein Modell einer bestimmten Marke erscheint, zack bumm, binnen weniger Minuten sind drunter tausend Meinungen, verfasst von den Anhängern der Konkurrenz.





Und dann zum eigentlichen Thema: @Zp T:
Wer jede Woche sich sinnlos betrinkt, ist ein Alkoholiker, also suchtkrank!
Und mal ehrlich, was treibt einen jedesmal sich sinnlos zu betrinken und stellt anderen eine Gefahr dar? Was geht in so einem vor? Für mich ist das kriminell...
Du willst also sagen, dass jemand, der an einer Krankheit leidet, deswegen kriminell ist?
Und zur Frage, was so jemanden dazu treibt: Die Krankheit.

Das ist zum beispiel so ein Kommentar gewesen, der für mich unter "anonymer Besserwisser" läuft. <_<
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Beitrag von Boris Merath »

Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 18:31 hat geschrieben: Betrunkene sind zunächst nicht grundsätzlich kriminell, sondern gehören der Gruppe der besonders Schutzbedürftigen an, wie Kinder, Ältere und sonstige Hilfsbedürftige.
Ähm - wer sich bewusst besäuft, geht bewusst und freiwillig ein besonderes Risiko ein - warum sollte die Gesellschaft für dieses Risiko einstehen?

Von daher finde ich diese Aussage gegenüber Kindern, Alten und anderweitig Hilfsbedürftigen eine Unverschämtheit - diese sind nämlich ohne eigene Schuld hilfsbedürftig, das ist ein wesentlicher Unterschied.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Woodpeckar »

Boris Merath @ 7 Jan 2012, 19:40 hat geschrieben:Ähm - wer sich bewusst besäuft, geht bewusst und freiwillig ein besonderes Risiko ein - warum sollte die Gesellschaft für dieses Risiko einstehen?
Diese Forderung habe ich nicht gestellt. Ich habe schlicht verneint, dass der Zustand des Betrunkenseins grundsätzlich kriminell wäre.
Boris Merath @ 7 Jan 2012, 19:40 hat geschrieben:Von daher finde ich diese Aussage gegenüber Kindern, Alten und anderweitig Hilfsbedürftigen eine Unverschämtheit - diese sind nämlich ohne eigene Schuld hilfsbedürftig, das ist ein wesentlicher Unterschied.
Helfen fragt nicht nach Schuld. Wenn jemand der Hilfe eines anderen bedarf, ist es für die Hilfeleistung oder Unterstützung zunächst unerheblich, wer am Zustand der Hilfsbedürftigkeit "Schuld" hat. Wenn ich gegenüber Hilfsbedürftigen Unterschiede geltend mache, gebe ich den Ankläger, Richter und Vollstrecker in Personalunion.
Aber ich nehme Deine Bewertung einfach mal wortwörtlich zu Kenntnis, auch wenn ich in Nuancen eine andere Formulierung gewählt hätte.
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Beitrag von Zp T »

Wer lesen kann...

Ich hab nicht geschrieben, dass jeder Säufer kriminell ist, sondern hab diejenigen Säufer gemeint, die für andere eine Gefahr darstellen, also diejenigen, die verbotenerweise auf Gleisanlagen laufen, sich schlägern, Notbremse ziehen, etc.

Das ist schon ein Unterschied!!!

Wie ich und meine Kollegen erleben wir viel in den WE-Nachtschichten und manchmal macht da das Arbeiten wirklich kein Spaß... :blink:
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Beitrag von Electrification »

Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 18:31 hat geschrieben: Diese Schwarz-Weiß-Moral stößt sauer auf!
Betrunkene sind zunächst nicht grundsätzlich kriminell, sondern gehören der Gruppe der besonders Schutzbedürftigen an, wie Kinder, Ältere und sonstige Hilfsbedürftige. Aber so wie es sich bei Ihnen liest, sind alle, die nicht Ihrem Idealbild in Auftreten und Verhalten entsprechen, sowieso kriminell  und gehören ausgesondert.
Ich glaube du hast meinen Beitrag falsch verstanden. Nicht die Betrunkenen soll man kriminalisieren, sondern deren Verhalten, das ist ein riesiger Unterschied.
Man muss in den Medien einfach klar machen dass es nicht in Ordnung ist so viel zu trinken dass man die Kontrolle über sich verliert, das muss kritisiert werden.

Aber dass Betrunkene zu den Schutzbedürftigen zählen halte ich jetzt auch für übertrieben. In der Regel sind die Leute über 18 Jahre und da sollte man eigentlich wissen was man tut. Von erwachsenen Menschen kann man das durchaus verlangen.

Übrigens ist nicht jeder der hin und wieder sturzbesoffen ist Alkoholiker oder Suchtkrank. Klar, diese Leute brauchen Hilfe, da stecken oftmals schwere Schicksalsschläge dahinter.
Man darf aber nicht so tun als würde es nicht die vielen Spaßsäufer geben, die regelmäßig über den Rand trinken (sonst wohl eher wenig) und dann austicken oder sich nicht mehr unter Kontrolle haben. Das sind die wirklich Gefährlichen.
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Beitrag von Zp T »

Woodpeckar @ 7 Jan 2012, 19:30 hat geschrieben: Mit dieser rhetorischen Fragestellung möchten Sie den Eindruck erwecken, meine Meinung sei mangels Wissen unbedeutend, den totalen Überblick hätten nur Sie, als besserwissender Belehrer.
Sie sind aber trotz dieser Darstellung nicht in der Lage, meinen Wissensstand zu beurteilen.
Anscheinend doch, sonst würden andere wie auch Boris deine Bemerkung mit dem Vergleich zu Kindern und Behinderten nicht aufs schärfste kritisieren...

Denk erstmal nach, was du da geschrieben hast!!! :quietsch:
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Beitrag von Boris Merath »

Electrification @ 7 Jan 2012, 20:05 hat geschrieben: Übrigens ist nicht jeder der hin und wieder sturzbesoffen ist Alkoholiker oder Suchtkrank. Klar, diese Leute brauchen Hilfe, da stecken oftmals schwere Schicksalsschläge dahinter.
Ohne jetzt wirklich Ahnung von Alkoholismus zu haben, aber ich würde jetzt mal nicht sagen dass es für einen Alkoholiker an der Tagesordnung ist über einen Bahnsteig zu torkeln?
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Beitrag von Electrification »

Boris Merath @ 7 Jan 2012, 20:13 hat geschrieben: Ohne jetzt wirklich Ahnung von Alkoholismus zu haben, aber ich würde jetzt mal nicht sagen dass es für einen Alkoholiker an der Tagesordnung ist über einen Bahnsteig zu torkeln?
Den meisten oder zumindest vielen Alkoholikern merkt man ihre Suchtkrankheit nicht mal an, die sind so "trainiert" dass sie deutlich mehr vertragen als andere und dementsprechend würde ich unter Gefährlich auch eher die Gelegenheitstrinker verbuchen. Die lassen sich einfach fallweise derart volllaufen dass sie gar nichts mehr mitbekommen.
Genau sowas muss aber auch öffentlich verurteilt werden. Diese ganzen Saufpartys werden ja oftmals als "cool" angesehen und auch die Presse berichtet da meist nicht sehr kritisch.
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Beitrag von Autobahn »

Es ist schon erstaunlich, wo eine solche Diskussion hin laufen kann. Es ist verdammt noch mal völlig unerheblich, warum jemand unabsichtlich auf die Gleise kommen kann. Ob Kleinkind, Behinderter, „Besoffener“ oder sonst wie orientierungsloser Mensch. Es gibt dabei kein schuldhaftes Verhalten, und selbst wenn ein Eigenverschulden in Form von willentlichem Betreten der Gleise vorliegt, ist das Leben das höchste Gut, das es unter allen Umständen zu schützen gilt.

Das gilt auch für Menschen, die sich „bewusst“ besaufen. Dabei ist es fraglich, ob die Menschen das wirklich „bewusst“, also mit Vorsatz machen. Alkoholismus ist eine Krankheit, und die Betroffenen bemerken es nicht.

Aber auch wenn es sich nicht um Alkoholiker handelt, es gibt genügend Situationen, wo ein Mensch die Kontrolle über seinen Alkoholkonsum verliert. Mancher ist nach drei Bier schon „knülle“, andere „vertragen“ auf Grund ihrer körperlichen „Fülle“ auch vier oder fünf, ohne die grundsätzliche Kontrolle über sich zu verlieren (das hat jetzt aber nicht mit der Fahrtüchtigkeit zu tun!). Und in der Gruppe heißt es dann: „Einer geht noch rein!“. Für die Meisten endet das am nächsten Morgen mit einem üblen Kater.

Tragisch ist es, wenn ein solcher „Gelegenheitstrinker“, meinetwegen von einer Familien- oder Betriebsfeier dann „unter die Räder“ kommt. Aber es ist auch ebenso tragisch, wenn es sich um einen Alkoholiker handelt. Wer dies davon unterscheiden will, ob es sich um ein Kind, einen Behinderten oder eine sonst wie orientierungslose Person handelt, ist ein Zyniker.

Ob dieses Gleisfreimeldesystem dazu taugt, die Sicherheit zu erhöhen, ob dieser Herr Nagel überzogene oder gar ungerechtfertigte Forderungen stellt, lasse ich mal dahin gestellt. Aber die Tauglichkeit an monetären Gesichtspunkten festzumachen, ist grundsätzlich falsch.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Electrification »

Sagen wir es mal so, den Menschen vor der eigenen Dummheit zu schützen ist unbezahlbar. Dann reicht es nicht aus auf Kaffeebecher zu schreiben "Vorsicht heiß", dann braucht es für den ausgegebenen Kaffee, auch den Kaffee zum mitnehmen (den bescheuerten Denglischbegriff nutze ich hier nicht), einen Begleiter, der einem vor jedem Trinkversuch warnt und aufklärt.
Alternativ braucht man hier auch ein elektrisches Warnsystem, dass einen immer wieder an den Wärmegrad des Getränks erinnert, an sonstige Gefahren und an allgemeine gesundheitliche Bedenken erinnert.

Das kann man jetzt auch weiterführen. An Ampeln muss man für Fußgänger ein System installieren dass das übertreten bei Rot, wie auch immer, verhindert. Autos müssen mittels Gittern vor dem Befahren einer roten Ampel gesichert werden, das erst bei Grün wieder runterklappt.

Man kann nichts im Leben ausschließen und Unfälle passieren. 100%ige Sicherheit gibt es nicht und wird es nie geben und die Verhältnismäßigkeit der Dinge muss gewahrt bleiben. Das Leben ist sicher das höchste Gut, aber wir haben nicht Millionen die man zum Fenster für nutzlose System rauswerfen kann und selbst die bieten keine 100%ige Sicherheit.

Das soll nicht zynisch klingen, aber das Leben ist nun mal ein Risiko, selbst wenn man sich im Keller einmauert kann was passieren.
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Beitrag von Boris Merath »

Andere Frage: Wie viele Menschenleben kann man retten, wenn man die hunderte von Millionen nicht in Gleisbettüberwachung, sondern in (momentan nicht bezahlte) teure medizinische Therapien anlegt?

Wie viele Menschenleben kann man retten, wenn man das Geld in Medikamente für die Dritte Welt anlegt? Ist es wirklich verhältnismäßig, dutzende von Millionen pro Menschenleben für ins Gleis Gefallene - die teiweise auch selber dran schuld sind - auszugeben, aber teure medizinische Therapien zu verweigern?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TramBahnFreak »

Electrification @ 7 Jan 2012, 22:25 hat geschrieben: Das soll nicht zynisch klingen, aber das Leben ist nun mal ein Risiko, selbst wenn man sich im Keller einmauert kann was passieren.
Ja, man verhungert :ph34r:

Im Ernst: ich bin in etwa der gleichen Meinung wie du - Vorsichtsmaßnahmen und Sicherheitsvorkehrung dort, wo sie sinnvoll und nützlich sind, aber nicht dort, wo die Kosten unverhältnismäßig viel höher als der Nutzen sind, was bei einer Gleisbettüberwachung (um zum eigentlichen Thema zurückzukommen) meiner Ansicht nach der Fall ist. Selbst wenn man alle Fälle, bei denen rein gar nichts passiert ist (weil aufmerksame Passanten eingegriffen haben oder sich die betroffene Person selbst vor Eintreffen eines zuges in Sicherheit bringen konnte oder ...), noch mit zu den Unfällen dazuaddiert, kommt man auf einen Wert der Unglücke pro Bahnhof, der weit unter 1 pro jahr Rangieren dürfte, und das rechnet sich nicht; das gesparte Geld sollte lieber in zusätzliche Fahrzeuge oder angenehmere Dienstzeiten für das Fahrpersonal investiert werden (wer ausgeschlafen = wacher ist, ist auch reaktionsschneller, falls wirklich mal jemand auf den Schienen liegt).
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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 7 Jan 2012, 22:50 hat geschrieben:..... und das rechnet sich nicht; das gesparte Geld sollte lieber in zusätzliche Fahrzeuge oder angenehmere Dienstzeiten für das Fahrpersonal investiert werden (wer ausgeschlafen = wacher ist, ist auch reaktionsschneller, falls wirklich mal jemand auf den Schienen liegt).
Angenehmere Dienstzeiten für das Fahrpersonal? Was hättest Du den gerne? 8:00 - 16:00 oder 9:00 bis 17:00 Uhr? Andere Konstellationen sind natürlich auch denkbar, aber doch bitte nicht nachts. Das Leben, und schon gar nicht der Arbeitsplatz im ÖPNV ist kein Ponyhof.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Autobahn @ 7 Jan 2012, 23:55 hat geschrieben: Angenehmere Dienstzeiten für das Fahrpersonal? Was hättest Du den gerne? 8:00 - 16:00 oder 9:00 bis 17:00 Uhr? Andere Konstellationen sind natürlich auch denkbar, aber doch bitte nicht nachts. Das Leben, und schon gar nicht der Arbeitsplatz im ÖPNV ist kein Ponyhof.
Das meinst du ;)

Ich hätte eher an nicht mehr täglich wechselnde Schichten gedacht, sondern dafür einen wöchentlichen Rhythmus "1 Woche Frühschicht, 2 Wochen spät, dann ne Woche HVZ, dann wieder 2 früh, usw..."; wenn du sechs oder sieben Mal hinternander immer zur selben Zeit aufstehst und ungefhr zur selben Zeit ins bett gehst, kann sich der Körper um einiges besser an den (vorgegebenen) Rhythmus anpassen, als wenn deine Schlafenszeiten im schlimmsten fall über Monate hinweg jeden Tag wechseln.
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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 8 Jan 2012, 00:01 hat geschrieben:....., sondern dafür einen wöchentlichen Rhythmus
Rhythmus ist gut, Tango, Walzer und sonst noch was.

Tatsächlich ist aber Schichtarbeit, egal in welchem Tangoschritt sie erfolgt, gesundheitlich bedenklich. Das hängt mit der "inneren Uhr" zusammen, die bei den Menschen (aber auch allen anderen Lebewesen) nach dem Tageslicht gesteuert wird. Zwar kann das Schlafhormon Melatonin durch künstliche Beleuchtung gehindert werden, das ein Mensch einschläft, aber er kann dann auch bei natürlicher Beleuchtung (Sonnenlicht) nicht ausgeruht schlafen. Dazu kommen noch die Umweltgeräusche, die in der Nacht geringer sind, als am Tag.

De facto ist also alle Tätigkeit außerhalb des Sonnenstandes schädlich. Unsere Vorfahren hielten sich daran ;)
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