autolos @ 28 Apr 2016, 08:53 hat geschrieben:Ich bestreite ja nicht, dass bei Vollauslastung, wenn die Steher (nahezu) jede Stufe belegen, die Geher einen "durchschnittlichen" Abstand halten, bei einer Rolltreppengeschwindigkeit, die einen bestimmten Mindestwert überschreitet, die Kapazität höher. Das spielt aber zum einen für die meiste Zeit des Tages keine Rolle, je nach Standort sind es sogar nur Ausnahmesituationen.
Dann sind wir ja einer Meinung. Die Idee, dass auf beiden Seiten gestanden wird, ist nur bei Vollauslastung+ sinnvoll. Also wenn selbst zwischen zwei U-Bahnen immer eine Schlange unten an der Rolltreppe ist.
Dies ist in München meines Wissens nur während des Oktoberfestes der Fall. Insofern eher eine Theoretische Diskussion für uns.
In anderen Städten denke ich, ist das schon ein täglicheres Problem.
Bei extrem geringen Geschwindigkeiten und zugleich großer Länge der Rolltreppe, wie sie beispielsweise in Frankfurt am Hbf zu finden sind, würde ich die These aber gerne einmal überprüft sehen.
Die Geschwindigkeit der Rolltreppe oder die Länge spielen für die Gleichung keine Rolle. Das einzige ist, dass der "Eilige" dann evtl. trotzdem schneller wäre, selbst wenn er lange unten wartet, weil er dann mehr Strecke zum Aufholen der zeit hat. Insgesamt über alle Fahrgäste wäre aber trotzdem die "alle stehen-Methode" zeitsparender bzw. die Kapazität höher.
Aber selbst dann würde ich das linke Gehen nicht abgeschafft sehen wollen, da die störungsanfällige S-Bahn oft genug sehr knappe Anschlüsse im Hbf beschert, die ein Gehen auf den Fahrtreppen quasi erzwingt.
Ich denke auch nicht, dass wir darüber in München ernsthaft diskutieren. Aber für den Fall der Fälle, also wenn wirklich die Rolltreppe überfüllt ist, wirst du halt wenn alle laufen dürfen trotzdem langsamer ankommen als wenn alle stehen - auch wenn das natürlich ne Menge Disziplin.
218 466-1 @ 28 Apr 2016, 01:37 hat geschrieben:Ich behaupte einfach mal, dass es am schnellsten gehen würde, wenn alle gehen und niemand steht. Wenn man schon "nur stehen" mit "links gehen, rechts stehen" vergeicht, hätte auch eine dritte Rolltrepe mit "nur gehen" dabei sein müssen. Da dürfte etwa das dreifache der Kapazität pro Minute bei rauskommen.
Du kannst ja behaupten, was du willst. Aber die Mathematik lügt nicht. (Den Film kann man kritisieren, aber die Formel dahinter ist eindeutig und stimmt!)
Martin H. @ 27 Apr 2016, 23:55 hat geschrieben:Beim Gehen lasse ich auch nicht viel mehr Platz. So bepackt wäre es locker das eineinhalbfache, wenn sich genug Geher finden.
Also beim Gehen belegst du praktisch immer 2 Stufen gleichzeitig UND brauchst nochmal eine Stufe Abstand. Du hast also schon mal einen 1,5x so hohen Platzverbrauch. Jetzt kommt aber noch hinzu, dass die verschiedenen Menschen unterschiedlich schnell gehen. Wenn also jemand etwas langsamer geht, entsteht davor eine Lücke, deswegen schaut wahrscheinlich auch das Video nicht so überzeugend aus, weil da ab und an mal ein paar Sekunden keiner oben ankommt. Das ist aber die Realität und mindert die Kapazität der "Geherspur" noch zusätzlich.
Fazit:
- Mathematisch ganz eindeutig ist die maximale Kapazität einer Rolltreppe bei der "alle-stehen-Regel".
- In München gibt es dafür aber aktuell keinen Grund dies einzuführen (außer evtl. beim Oktoberfest), da einfach die Belastung nicht so hoch ist (zumindest nicht da wo und wann ich unterwegs bin).
- Die Vorteile für "Eilige" sind hier also noch gegeben und sollten auch solange beibehalten werden, solange sich an der Situation nicht wesentlich was ändert.
(Können wir uns darauf einigen?!

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