[M] Seilbahnen für München?

Alles aus den Bereichen (Stand-)Seilbahnen, People Mover, Transrapid und weiteren speziellen Transportmitteln
Antworten
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Machbar ist es, ziemlich sicher. Nur wie groß soll der Abstand zwischen zwei durchfahren Gondeln sein, daß man dazwischen eine, die gehalten hat, einfädeln kann? Gerade bei Geschwindigkeiten von 12 m/s und mehr? Und das ganze fail-safe?
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

Ja, es dürfte auch ein Problem sein, dass durch solche Überholvorgänge die Abstände zwischen den Gondeln ungleichmäßig werden, wenn wieder eingefädelt wird.
Wo ist das Problem?
Benutzeravatar
mmouse
Kaiser
Beiträge: 1292
Registriert: 28 Sep 2012, 17:17
Wohnort: München

Beitrag von mmouse »

rautatie @ 27 Aug 2018, 11:26 hat geschrieben: Ja, es dürfte auch ein Problem sein, dass durch solche Überholvorgänge die Abstände zwischen den Gondeln ungleichmäßig werden, wenn wieder eingefädelt wird.
Meines Wissens gibt es feste Positionen für Gondeln am Seil, es können aber durchaus Positionen leer bleiben, natürlich nur im gewissen Rahmen.

Dabei kommt es weniger auf die absolute Zahl an Gondeln, sondern eher auf das "Ausbalancieren" an, d.h. wenn bei einer Bergbahn unten eine zusätzliche Kabine drangehängt wird (morgens großer Andrang den Berg rauf), muss auch in der Gegenrichtung oben ggf. automatisch eine zusätzliche Kabine in den Umlauf.

Dann habe ich noch das hier zum Thema Geschwindigkeiten gefunden. Da sind (über die Sitemap zu finden) auch noch andere Seiten zu Stationsbau, Weichen und Seilbahnnetzen. Sieht sehr nach abgedrehter Ideen-Spinnerei aus, aber trotzdem interessant zu lesen...
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Süddeutsche nachdem man in Freiham erkannt hat, dass die Feinanbindung fehlt, wenn die Trambahn nicht kommt, denkt man dort unter anderem über eine Seitbahn zur Feinanbindung zur S-Bahn und U-Bahn nach.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2713
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

mmouse @ 27 Aug 2018, 12:39 hat geschrieben:Dabei kommt es weniger auf die absolute Zahl an Gondeln, sondern eher auf das "Ausbalancieren" an, d.h. wenn bei einer Bergbahn unten eine zusätzliche Kabine drangehängt wird (morgens großer Andrang den Berg rauf), muss auch in der Gegenrichtung oben ggf. automatisch eine zusätzliche Kabine in den Umlauf.
Also das kann so nicht grundsätzlich stimmen. Es gibt nämlich durchaus nicht wenige Umlaufbahnen, die am oberen Ende der Strecke überhaupt keine "Parkmöglichkeit" für Kabinen haben. Da wird einfach nur gewendet, und sonst nichts.
Beispiel: http://www.schnalstal.com/media/624a5897-a...3-lazaun-4c.jpg
Da kann immer nur das runter fahren, was auch gerade rauf gekommen ist.
Spätestens wenn abends dann alle Kabinen in die Station fahren, bzw. morgens alle ausrücken, dann ist das ganze System zwangsläufig überhaupt nicht mehr ausbalanciert.
Abgesehen davon ist es sowieso schon grundsätzlich nicht ausbalanciert, weil ja die bergwärts fahrenden Kabinen meistens deutlich schwerer sind als die talwärts fahrenden.
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

mmouse @ 27 Aug 2018, 12:39 hat geschrieben: Meines Wissens gibt es feste Positionen für Gondeln am Seil, es können aber durchaus Positionen leer bleiben, natürlich nur im gewissen Rahmen.
Ich weiß nicht, ob das wirklich so ist. Mein Eindruck ist, dass die Kabinendichte in gewissem Rahmen variieren kann (bei geringer Nachfrage lassen manche Seilbahnen nur wenige Gondeln aufs Seil). Das Seil selbst hat anscheinend keine Markierungen oder Andockstellen, es ist einfach ein durchlaufendes Seil. Die Abstände werden nur von den "Freigabe- bzw. Einklinkstellen" in der Station bestimmt (ich weiß den korrekten Begriff nicht). An welcher Position des Seils die Kabine dann eingeklinkt wird, scheint mir zufällig zu sein.

Dass eine Notwendigkeit des Ausbalancierens besteht, glaube ich nur bedingt. Klar müssen im Regelbetrieb im Durchschnitt gleichviele Gondeln in beiden Richtungen unterwegs sein, aber ich denke nicht, dass eine exakte Balance herrschen muss. Und wie erwähnt, beim morgendlichen Einrücken bzw. abendlichen Betriebsschluss entsteht bei Einsammeln der Gondeln auch ein Ungleichgewicht (sofern die Gondeln nicht über Nacht am Seil hängen bleiben).
Wo ist das Problem?
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2713
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Jetzt habe ich nochmal geschaut, wie das eigentlich mit dem Gewicht der Kabinen so aussieht. Hier bin ich mal fündig geworden:
http://www.gangloff.com/Umlaufbahnen.643.0.html
Eine Kabine für 8 Personen (+ Skiausrüstung) hat hier eine Leermasse von 420kg. Das heißt, dass sich das Gewicht bei voller Besetzung deutlich mehr als verdoppelt.
Wenn dann also morgens die bergwärts fahrenden Kabinen alle komplett voll sind, die talwärts fahrenden aber alle leer, dann ist das absolut nicht ausbalanciert. Das Gewicht der Fahrgäste pro Richtung ist nämlich dann schon deutlich höher als das Gewicht der Kabinen selbst.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Um mal vom Glauben wegzukommen: Es ist in der Tat unerheblich, wie viele Goldeln am Seil hängen (bis zu einer Maximaltraglast natürlich). Oft wird bei einem Defekt einfach eine rausgenommen oder, wie schon richtig vermutet, ist es natürlich auch bei Betriebsschluss garnicht möglich eine Balance zu halten.
Das wäre also nicht das Problem.
Bei sich überholenden Goldeln ist das Problem, dass man Platz am Seil lassen muss um diese einzufädeln. Das ist aber ganz klar mit einer Kapazitätsreduktion verbunden. Außerdem gibt es natürlich dann Ungleichgewichte in der Verteilung, was der Technik zwar Wurscht ist, aber den Fahrgästen ggf. nicht. Dann bräuchte man natürlich noch ein System, das auch registriert, wann man aussteigen will (evtl. sitzen ja auch Fahrgäste mit verschiedenen Zielen in einer Gondel......) etc.
Ich hab eine Weile darüber nachgedacht und kann mir keine auf Dauer sinnvolle Lösung vorstellen für ein Überholen von Gobdeln. (Spezialfälle mal abgesehen.)

D.h. in jede Station einfahren, langsam durch und drüben weiter. Das dauert auch nicht länger als ein Tramhalt, aber dazwischen ist die Geschwindigkeit halt doch deutlich langsamer, vor allem bei weiteren Haltestellanabständen wie bei einer SUB.

Ich bleib bei meiner Meinung: Seilbahnen sind für bestimmte Anwendungsfälle eine Option. Im München sehe ich aktuell nirgendwo einen solchen. (Ggf. das Thalkirchner Hochufer, aber auch da hat die MVG mal gemeint, dass sie eine Tram hochbekommen würden.)
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 10:21 hat geschrieben: Ich bleib bei meiner Meinung: Seilbahnen sind für bestimmte Anwendungsfälle eine Option. Im München sehe ich aktuell nirgendwo einen solchen. (Ggf. das Thalkirchner Hochufer, aber auch da hat die MVG mal gemeint, dass sie eine Tram hochbekommen würden.)
Höllriegelskreuth - Grünwald drängt sich meiner Meinung nach auf, auch wenn da ein paar Häuser von Großkopferten überschwebt werden müssen. Sehr kurz, Topographie für alles außer Seilbahnen fordernd und Lücke im Netz.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Das ist so ein Spezialfall. Wobei selbst da die Frage nach der Kapazität interessant ist. Ist ja nicht so, dass es da nicht auch eine Straße gibt, die mit einem Bus befahrbar ist. Aktuelle Fahrzeit von Grünwald Rathaus zur S-Bahn: 4 Minuten. (Eine andere Linie braucht witziger Weise 8 Minuten, warum bloß?) Viel schneller wird das mit einer Seilbahn auch nicht und du hast keinen Halt für die Ausflügler im Isartal.
Spezialfall abgelehnt! ;)
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2713
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 11:21 hat geschrieben: Bei sich überholenden Goldeln ist das Problem, dass man Platz am Seil lassen muss um diese einzufädeln. Das ist aber ganz klar mit einer Kapazitätsreduktion verbunden.
Das sehe ich jetzt eigentlich nicht als Problem, denn den Platz schaffen ja die zu überholenden Gondeln selbst. Also angenommen jede zweite soll überholt werden, dann ist ja am Ende der Überholstation jeder zweite Platz frei, weil am Anfang der Station jede zweite Gondel ausgefädelt wird. Problematisch wird eigentlich nur dann, wenn die Überholung individuell nach Fahrgastwunsch erfolgen soll, also durch eine Art Haltewunschtaste.

Insgesamt bin ich aber auch der Meinung, dass das den Aufwand wohl eher nicht wert ist. Verbindungen, bei denen man auf die Zwischenhalte auf keinen Fall verzichten kann, sind für Seilbahnen wohl sehr ungeeignet.
Benutzeravatar
rautatie
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4566
Registriert: 07 Aug 2008, 09:30
Wohnort: München

Beitrag von rautatie »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 12:26 hat geschrieben: Viel schneller wird das mit einer Seilbahn auch nicht und du hast keinen Halt für die Ausflügler im Isartal.
Spezialfall abgelehnt! ;)
Wobei ich mir vorstellen könnte, dass so eine Seilbahn zu einer eigenständigen Attraktion werden könnte. Ich fände es durchaus attraktiv, hoch überm Isartal zu schweben. Spezialfall akzeptiert :-)
Wo ist das Problem?
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Das dann aber wieder da wo es von oben aus auch was zu sehen gibt. Und da wäre ich weniger bei den Villen der Reichen, sondern eher beim Tierpark. Oder wenn schon Grünwald, beim BND, aber der könnte da nicht so begeistert sein.

Im Nachgang fällt mir noch die Bavaria Filmstadt als Sightseeing Objekt ein.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

rautatie @ 28 Aug 2018, 12:28 hat geschrieben: Wobei ich mir vorstellen könnte, dass so eine Seilbahn zu einer eigenständigen Attraktion werden könnte. Ich fände es durchaus attraktiv, hoch überm Isartal zu schweben. Spezialfall akzeptiert :-)
Da kann man drüber diskutieren, aber dann macht man die Seilbahn als Attraktion und nimmt den ÖPNV-Effekt sozusagen nebenher mit und nicht andersrum.
Der Frankfurter Ring hingegen eignet sich als Sightseeingobjekt nur bedingt. :ph34r:
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 11:43 hat geschrieben: Der Frankfurter Ring hingegen eignet sich als Sightseeingobjekt nur bedingt. :ph34r:
Das ist wohl wahr.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Merkur zum Thema mit der Reaktion der MVG, die anscheinend auf den Hype Train aufgesprungen ist:
„Das ist ein spannendes Thema“, sagt MVG-Sprecher Matthias Korte. „Grundsätzlich sind Seilbahnen als urbanes Verkehrsmittel geeignet. Daher stehen wir dem offen gegenüber. Wir können uns auch gut vorstellen, eine Seilbahn in München zu betreiben.“
Positiv ist aus meiner Sicht allerdings, dass man sich auch die Verlängerungsoptionen anschauen will. Man merkt wohl selber, dass man an beiden Enden die Geschichte nicht zu Ende gedacht hat.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2058
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 10:21 hat geschrieben: (Ggf. das Thalkirchner Hochufer, aber auch da hat die MVG mal gemeint, dass sie eine Tram hochbekommen würden.)
Ich dachte da wäre nicht die Steigung, sondern die Tragfähigkeit der Brücke der Grund warum keine Tram (und auch kein Bus) diese Verbindung bedienen kann.
bestia_negra
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2058
Registriert: 28 Feb 2017, 15:56

Beitrag von bestia_negra »

Iarn @ 28 Aug 2018, 12:59 hat geschrieben: Merkur zum Thema mit der Reaktion der MVG, die anscheinend auf den Hype Train aufgesprungen ist:


Positiv ist aus meiner Sicht allerdings, dass man sich auch die Verlängerungsoptionen anschauen will. Man merkt wohl selber, dass man an beiden Enden die Geschichte nicht zu Ende gedacht hat.
Von Dachau nach Moosach mit der Seilbahn?

Das sind 10km und dafür dürfte mMn die Seilbahn zu langsam sein.


Da könnte ich mir eher Karlsfeld (S) - Feldmoching (S) / (U) vorstellen.
Eventuell mit Zwischenhalten im Gewerbegebiet (MAN) und am Feldmochinger See.
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 28 Aug 2018, 13:59 hat geschrieben: Positiv ist aus meiner Sicht allerdings, dass man sich auch die Verlängerungsoptionen anschauen will. Man merkt wohl selber, dass man an beiden Enden die Geschichte nicht zu Ende gedacht hat.
In dem Artikel stehen (noch relativ sachte) die gesammelten Nachteile einer Seilbahnlösung mit drin. Ich denke (hoffe) auch, dass bei genauerer Betrachtung die Seilbahn einfach durchfällt. Im Endeffekt ist das ein Ballon von CSU und Seilbahnindustrie. Die einen, weil Sie auf keinen Fall was von IHREN Autospuren am Frankfurter Ring hergeben wollen und die anderen, weil ein Auftrag in München natürlich eine gewisse Signalwirkung hätte.
Elch
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2052
Registriert: 22 Jun 2004, 13:21

Beitrag von Elch »

Gerade entlang des Frankfurter Ringes halte ich das schon für eine gute Lösung. Auf der Tangente gibt's viele Umsteiger, für die durch eine kontinuierlich fördernde Seilbahn die Umsteigezeiten erheblich reduziert werden. Zudem ist das Bestandsverkehrsmittel (Bus) extrem langsam über weite Teile des Tages.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]
Oliver-BergamLaim
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6831
Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
Wohnort: München

Beitrag von Oliver-BergamLaim »

bestia_negra @ 28 Aug 2018, 16:08 hat geschrieben: Ich dachte da wäre nicht die Steigung, sondern die Tragfähigkeit der Brücke der Grund warum keine Tram (und auch kein Bus) diese Verbindung bedienen kann.
Wenn dem so wäre (was ich auch nicht sicher weiß): die Brücke vielleicht einfach mal abreißen und so neu bauen, dass auch Busse drüberfahren können? Oder ist das in München auch wieder so ein Ding der Unmöglichkeit?
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3365
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 11:26 hat geschrieben: Das ist so ein Spezialfall. Wobei selbst da die Frage nach der Kapazität interessant ist. Ist ja nicht so, dass es da nicht auch eine Straße gibt, die mit einem Bus befahrbar ist. Aktuelle Fahrzeit von Grünwald Rathaus zur S-Bahn: 4 Minuten. (Eine andere Linie braucht witziger Weise 8 Minuten, warum bloß?) Viel schneller wird das mit einer Seilbahn auch nicht und du hast keinen Halt für die Ausflügler im Isartal.
Warum soll es für die Ausflügler keienen Fotohalt über der Isar geben dürfen? :lol:
Ohne Fleiß kein Gleis (WL)
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

Elch @ 28 Aug 2018, 16:30 hat geschrieben: Gerade entlang des Frankfurter Ringes halte ich das schon für eine gute Lösung. Auf der Tangente gibt's viele Umsteiger, für die durch eine kontinuierlich fördernde Seilbahn die Umsteigezeiten erheblich reduziert werden.
Gerade die Umsteiger haben eigentlich wenig von einer Seilbahn. In die U-Bahn muss man pünktlich kommen, da bringen die Gondeln einige Minuten früher oder später auch nichts und aus der U-Bahn raus kommen auf einen Schlag zig Menschen, die sich dann an der Seilbahn stauen. Da bringt ein gut auf die U-Bahn abgestimmter Bus oder Tram deutlich mehr.
Zudem ist das Bestandsverkehrsmittel (Bus) extrem langsam über weite Teile des Tages.
Deshalb fordert die MVG auch Busspuren (oder hier im Forum etwas weiter gedacht, eine Trambahn) damit die Pünktlichkeit steigt. (Ich hielte das für genau die richtige Lösung, eine Tram von Johanneskirchen über den Frankfurter Ring am OEZ vorbei z.B. nach Moosach.)
Und genau darum gehts aktuell, den Autos bloß nicht was wegnehmen zu müssen. Dabei zeigen genügend anderer Städte, die München im "Lebenswert-Ranking" weit übertreffen, dass es nur so geht. Fahrstreifen weg, Tram drauf und noch n dicken Radweg daneben!

@Oliver:
Wenn dem so wäre (was ich auch nicht sicher weiß): die Brücke vielleicht einfach mal abreißen und so neu bauen, dass auch Busse drüberfahren können? Oder ist das in München auch wieder so ein Ding der Unmöglichkeit?
Das hat was mit dem Naturschutz oder so zu tun, dass hier nur eine relativ kleine Holzbrücke genehmigt wurde. Das ist tatsächlich die Krux des ganzen. Aus gleichen Gründen wurde übrigens die Seilbahn dort verworfen.
(Mal losgesponnen: Man könnte vielleich die Brücke so auslegen, dass 2-Teiler gerade so rüberkommen und dann immer eine Doppeltraktion bilden, die aber nur einzeln über die Brücke darf. Der eine Depp der dann immer den zweiten Wagen hin und her fahren darf, wäre nicht zu beneiden. :ph34r: --- Nachtrag: nachdem heute 3t erlaubt sind, fehlts auch bis zu einem 2-Teiler noch reichlich, das war wohl nix.)
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4881
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 17:39 hat geschrieben: Und genau darum gehts aktuell, den Autos bloß nicht was wegnehmen zu müssen. Dabei zeigen genügend anderer Städte, die München im "Lebenswert-Ranking" weit übertreffen, dass es nur so geht. Fahrstreifen weg, Tram drauf und noch n dicken Radweg daneben!
Dagegen ist nichts einzuwenden, nur sind sind wir halt eben in München, der Stadt im Autoland Bayern. Da hat Iarn schon recht, es muss irgendwas High-Tec-mäßiges sein, damit die Politiker drauf anspringen, sonst wirds nichts.

Ansonsten interessierst außerhalb dieses Forums halt keinen. Von daher bin ich auch für den Böglrapid, den fänden Söder & Co. sicherlich sexy, außerdem könnte man damit endlich mal die Peinlichkeit des 10-Minuten-Stoibers beseitigen. Da könnte dann etwas voran gehen. Alles andere ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Benutzeravatar
Jean
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17301
Registriert: 29 Nov 2002, 10:51
Wohnort: München

Beitrag von Jean »

High-Tech, dass am Ende an Geld scheitert... :ph34r:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Bei der Brücke in Thalkirchen durfte lange nicht mal die Feuerwehr drüber fahren, deswegen waren die Ausrückgebiete der Feuerwachen ziemlich seltsam geformt, jede Feuerwache blieb schön brav auf ihrer Isarseite.

Inzwischen darf die Feuerwehr drüber: der Einsatzleitwagen fährt alleine drüber, sperrt die Gegenfahrbahn, und wenn alle Autos von der Brücke runter sind kommt der Rest vom Löschzug nach.

Man sieht also, mit der jetzigen Brücke ist da nicht viel zu gewinnen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Hot Doc
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 8078
Registriert: 29 Sep 2007, 14:01

Beitrag von Hot Doc »

@Metropolenbahner:
Das ist wie mit der AfD über Ausländer diskutieren, da hilft es nicht, zu sagen, ganz nette Idee, aber ein bisschen weniger krass müssen wir das schon umsetzen. Da hilft nur, ihr liegt einfach voll daneben. An jedem Finger, den du denen hinstreckst ziehen die dich über die ganze Bank.
Und genauso macht es jetzt die CSU mit dem Reiter. Da wird so ein sinnloser Wolkenkuckucksheimvorschlag Seilbahn gemacht, der Reiter und die MVG sind so ein bisschen interessiert und schwupps laufen die Untersuchungen.
Wenn schon, dann wird als erstes Mal die Tram und der Bus untersucht!

Dieses, sonst bekommen wir garnichts Gejammer führt genau dazu, dass man immer weniger bekommt als man bekommen könnte. Klar geht mal auch ein Projekt dann komplett in die Hose. Aber unter dem Strich ist genau diese Haltung die, die uns in die heutige Situation geführt hat.
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4881
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Hot Doc @ 28 Aug 2018, 18:20 hat geschrieben: Wenn schon, dann wird als erstes Mal die Tram und der Bus untersucht!
Falscher Ansatz, wenn dann sollte erst mal die Finanzierung gesichert werden, egal wie das Projekt am Ende realisiert wird. Am Anfang steht immer ein Verkehrsbedürfnis, für das Verkehr bereit gestellt werden sollte. Wie genau das ausschaut und welche Verkehrsmittel benutzt werden, das kann man ja gerne untersuchen.

Wenn das Projekt nach X Jahren Untersuchungen nicht realisiert wird, verfallen die Bundesmittel bzw. gehen an die Konkurrenz aus Stuttgart, Frankfurt und Co.

Dadurch wären die Politiker motiviert irgendwas zu Ende zu bringen. Selbst wenns die schlechteste Lösung wäre .. besser als nichts.
Cloakmaster
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 10285
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Da hatte jemand eine neue Idee: eine Seilbahn für München!
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 24619
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Antworten