Nö, nach einer Stunde kommt ja der nächste Zug der Linie 1 und von da ab wo z.B. Linie 4 angekommen ist, sind es auch nur noch 30 Minuten oder weniger zu warten.autolos @ 5 Jan 2016, 08:25 hat geschrieben: Ach, so, in deiner. Welt steigt man immer nur von Linie 1 nach 2 ff um , nie aus den anderen in die Linie 1. Praktische Welt, aber in meiner Welt ist es dummerweise anders.
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Keine Alternative zum Transrapid MUC


Ach so, du willst den ganzen Themenstrang ironisieren. Da bin ich gerne dabei.218 466-1 @ 5 Jan 2016, 08:38 hat geschrieben: Nö, nach einer Stunde kommt ja der nächste Zug der Linie 1 und von da ab wo z.B. Linie 4 angekommen ist, sind es auch nur noch 30 Minuten oder weniger zu warten.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!
Halloautolos @ 4 Jan 2016, 16:42 hat geschrieben: Die Eisenbahn könnte viel pünktlicher und schneller sein, wenn jeder Zug seine eigene Strecke hätte, seinen eigenen Bahnhof, keine Kreuzungen existieren würden und auch die anderen Fahrgäste nicht wären. Mal im Ernst: Vieles läuft gerade nicht gut, aber die "Vorschläge" die hier so kommen, sind bar jeglichen Nachdenkens über die Systembedingungen runtergetippt.
Das Problem ist doch, dass es anderswo funktioniert.
Auch im Mischverkehr, auch bei Einspur.
Und dass man sich vielleicht mal fragen soll, was der Grund ist, dass es Einenorts geht und andernorts nicht.
Als Beispiel , hier, eine der meistbelasteten Doppelspurstrecken der Schweiz, zwischen DU (Dulliken) und AA (Aarau).
http://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap...t/2016/G152.pdf
Oder hier, als Beispiel aus der Praxis:
http://www.ice-treff.de/index.php?id=372826
Vielleicht kommt man dann auch mal drauf, dass die Indusi nun ausgereizt ist und ein Zugsicherungssystem mit weitgehend starren Bremskurven, plötzlich ein Kapazitätsverminderer ist.
Gruss Guru
Aber einfach sagen,, weil in Deutschland nicht geht, geht's überall nicht, geht nun auch nicht.

Gruss Guru


Wie einige hier schon geschrieben haben, es gibt ein Substanzproblem bei der Bahn und das ist halt der Ärger. Was mich dabei am meisten ärgert ist, dass man nix dagegen machen kann. Klar man könnte auf den Fernbus umsteigen, aber dann dauert die Fahrt halt ewig und die Kapazitäten sind da ja auch nicht so, daß zehntausende "mit den Füssen abstimmen" könnten. Man wird ja fast dazu gezwungen, mit dem Auto zu fahren.
Z.B. hab ich für Besuche bei meinem kranken Vater eigentlich immer die Bahn genommen (Hannover -> Magdeburg), aber nachdem ich jetzt einmal in diesem infernalischen Dosto-Geschoss gesessen habe, wird's wohl beim nächsten mal über die A2 gehen :unsure: Und das ist halt nur ein Aspekt. Es gibt so viele Kritikpunkte, manche zwar klein aber eben so zahlreich, dass am Ende nur noch Frust bleibt. Da will man, schon der Umwelt wegen, auf das Auto verzichten und wird dann mit Chaos bestraft.
DSG hat es glaub ich auf den Punkt gebracht, Es wird gnadenlos zu Lasten der Kunden und besonders der Mitarbeiter gespart. Als bestes Beispiel kann man da die schon "legendären" "senk ju vor trävelling wis Deutsche Bahn"-Ansagen hernehmen. Viele ZUB sprechen kaum Englisch und können ausser den phonetisch auswendig gelernten Standardansagen keinen kohärenten Satz zusammenstellen. Bei der ÖBB hab ich noch keine schlechte englische Durchsage gehört, denn offensichtlich bekommen die Mitarbeiter dort entsprechende Schulungen. Am besten hat das am 29.12.2015 eine neben mir sitzende Dame aus Texas zusammengefasst. Nach Personalwechsel ÖBB->DB in Salzburg kam die erste Durchsage des deutschen ZUB in Freilassing und sagen wir mal so, es war schon recht abenteuerlich. Die Dame neben mir: "Why doesn't he let the other guy do it?"
War mir fast schon peinlich, ihr zu erklären, daß "the other guy" zur Österreichischen Bahn gehörte und in Salzburg von Bord ging. "Welcome to Tschermany"
Mag für viele zwar nur ein Detail am Rande sein, zeigt aber, wie DB mit möglichst wenig Aufwand über die Runden zu kommen sucht, wohl auch auf Druck der Politik. Aber da sind wir ja letztendes auch selbst schuld, schliesslich ist Mutti ja nicht per Militärputsch ins Amt gekommen. Wir Idioten haben sie gewählt...
Z.B. hab ich für Besuche bei meinem kranken Vater eigentlich immer die Bahn genommen (Hannover -> Magdeburg), aber nachdem ich jetzt einmal in diesem infernalischen Dosto-Geschoss gesessen habe, wird's wohl beim nächsten mal über die A2 gehen :unsure: Und das ist halt nur ein Aspekt. Es gibt so viele Kritikpunkte, manche zwar klein aber eben so zahlreich, dass am Ende nur noch Frust bleibt. Da will man, schon der Umwelt wegen, auf das Auto verzichten und wird dann mit Chaos bestraft.
DSG hat es glaub ich auf den Punkt gebracht, Es wird gnadenlos zu Lasten der Kunden und besonders der Mitarbeiter gespart. Als bestes Beispiel kann man da die schon "legendären" "senk ju vor trävelling wis Deutsche Bahn"-Ansagen hernehmen. Viele ZUB sprechen kaum Englisch und können ausser den phonetisch auswendig gelernten Standardansagen keinen kohärenten Satz zusammenstellen. Bei der ÖBB hab ich noch keine schlechte englische Durchsage gehört, denn offensichtlich bekommen die Mitarbeiter dort entsprechende Schulungen. Am besten hat das am 29.12.2015 eine neben mir sitzende Dame aus Texas zusammengefasst. Nach Personalwechsel ÖBB->DB in Salzburg kam die erste Durchsage des deutschen ZUB in Freilassing und sagen wir mal so, es war schon recht abenteuerlich. Die Dame neben mir: "Why doesn't he let the other guy do it?"
War mir fast schon peinlich, ihr zu erklären, daß "the other guy" zur Österreichischen Bahn gehörte und in Salzburg von Bord ging. "Welcome to Tschermany"
Mag für viele zwar nur ein Detail am Rande sein, zeigt aber, wie DB mit möglichst wenig Aufwand über die Runden zu kommen sucht, wohl auch auf Druck der Politik. Aber da sind wir ja letztendes auch selbst schuld, schliesslich ist Mutti ja nicht per Militärputsch ins Amt gekommen. Wir Idioten haben sie gewählt...
Naja, das nicht, und Autofahren geht auch bei weitem nicht immer glatt... Aber das Chaos und die Störungen treten schon manchmal recht gehäuft auf, und das Bahnfahren kann dann ganz schön nerven.Fat Hippo @ 5 Jan 2016, 10:42 hat geschrieben: Man wird ja fast dazu gezwungen, mit dem Auto zu fahren.
Was haltet Ihr eigentlich von der österreichischen Westbahn? Ich bin im letzten Sommer damit gefahren und war angenehm überrascht: es gab viel freundliches Personal (jeder Wagen hatte eigenes Personal), und der Ticketverkauf ist unkompliziert im fahrenden Zug möglich, ohne Androhung von Sanktionen. Außerdem gibt es in jedem Wagen einen kleinen Kiosk für Lebensmittelverkauf. Da merkt man erst, wie angenehm es ist, wenn einmal nicht am Personal gespart wird.
Zumindest eine Sache finde ich allerdings bei der DB besser als bei der ÖBB: nämlich die Fahrscheinautomaten. Die DB-Automaten bieten meiner Erfahrung nach ein wesentlich umfangreicheres Angebot mit vielen Optionen inklusive Tickets zu vielen Destinationen im Ausland.
Wo ist das Problem?
Die sind aber nur deshalb so gut geworden, damit man das Personal am Schalter sparen konnte und das beste Interface ist so sinnlos wie'n einbeiniger Rollerfahrer, wenn Du nicht exakt die richtigen Scheine dabei hast. Am Schalter kann man ein 15-Euro Ticket auch mal mit einem 50 Euro Schein bezahlen. Am Automaten machste Neese.rautatie @ 5 Jan 2016, 11:00 hat geschrieben: Zumindest eine Sache finde ich allerdings bei der DB besser als bei der ÖBB: nämlich die Fahrscheinautomaten. Die DB-Automaten bieten meiner Erfahrung nach ein wesentlich umfangreicheres Angebot mit vielen Optionen inklusive Tickets zu vielen Destinationen im Ausland.
Dazu kommt, daß viele ältere Menschen halt von dem Interface auch eher verwirrt sind. Ich habe schon öfter Rentnern geholfen, sich in dem Wust der Optionen zurechtzufinden. Wird immer vergessen, daß es noch Leute gibt die ohne Computer und Internet aufgewachsen sind.
Das stimmt wiederum. Meine Mutter bräuchte ich mit so einem Automaten auch nicht alleine lassen... Die würde ihm niemals ein Ticket entlocken können.Fat Hippo @ 5 Jan 2016, 11:13 hat geschrieben: Dazu kommt, daß viele ältere Menschen halt von dem Interface auch eher verwirrt sind.
Ich persönlich muss sagen, dass ich inzwischen froh bin über die Automaten, denn ich kriege meistens das, was ich will und muss mich nicht lange im Reisezentrum anstellen. Am Wiener Hauptbahnhof hingegen wollte ich mal ein Auslandsticket im Reisezentrum kaufen und musste so lange warten wie im Münchner Kreisverwaltungsreferat beim Beantragen eines neuen Reisepasses... Besonders erstaunlich finde ich übrigens, dass die Geräte ziemlich selten defekt sind.
Wo ist das Problem?
Naja, in Hannover sehe ich des öfteren mal einen Automaten, der ausser Betrieb ist. Fällt halt nur nicht auf, weil es noch Dutzende andere gibt. Und einen Schalter kann der Automat eben nicht vollständig ersetzen. Ich bin zwar selbst IT'ler und damit alles andere als scheu vor elektronischen Geräten, aber mein Ticket hol ich mir trotzdem lieber am Schalter sofern möglich.
Ich bin auch lange Zeit lieber an den Schalter gegangen, aber inzwischen besorge ich mir mein Ticket lieber am Automaten. Einfach, weil es schneller geht. Hier in München am Reisezentrum muss man eine Nummer ziehen und wartet dann mindestens 15 Minuten, bis man dran kommt. Am Automaten (es gibt sie in großer Zahl an verschiedenen Stellen des Bahnhofs, einer ist immer frei) habe ich das Ticket in 30 Sekunden. Ich habe schon 2 Minuten vor Abfahrt eines Zuges noch rasch ein Ticket am Automaten erworben und meinen Zug trotzdem erwischt...Fat Hippo @ 5 Jan 2016, 11:43 hat geschrieben: Ich bin zwar selbst IT'ler und damit alles andere als scheu vor elektronischen Geräten, aber mein Ticket hol ich mir trotzdem lieber am Schalter sofern möglich.
Wo ist das Problem?
Ich finde, dass es unserer Bahn so ein "bisschen" an Identitätsfindung fehlt...
Man versucht einerseits, sich preislich im unteren Segment zu befinden und sieht die Fernbusse als große Konkurrenz, dabei sind die es allenfalls auf den (größerer) Stadt zu (größerer) Stadt, und da auch nur bei einem gewissen Kundenstamm, der für 10 oder 20 Euro Ersparnis gerne 2-3 Stunden länger in einem Bus sitzt, der zwar WLAN und einigermaßen Komfort bietet, aber eben immer noch der Straße mit ihren Staus und vor allem Unebenheiten ausgeliefert ist.
Auf der anderen Seite möchte man einen Kundenstamm bedienen, der Personal wünscht, im Zug und am Schalter (genau das sparen sich die Busbetreiber ja auch noch!), einen dichten Takt sowie moderne Fahrzeuge.
Das kann nicht funktionieren, auf dem gleichen Weg befindet sich Lufthansa grade auch und macht sich dadurch nach und nach kaputt... Aber das ist eben typisch deutsch...
Jedenfalls kommt bei diesem Spagat, und das brauch ich hier niemand erklären, folgendes raus: Billige Züge die zwar alles geforderte bieten aber eben bei anderen Dingen gespart werden muss. Und damit es sich rechnet, ein ziemlich kleiner Sitzabstand... Gut, was die Qualität und den Komfort von Zügen angeht scheint man gaaaanz langsam umzudenken, siehe ICE4 mit seinen Prototypen die jetzt schon getestet werden bevor (!) die Serienfertigung beginnt.
Das größte Problem ist aber das Personal: Es wird einfach zu wenig gezahlt und zu wenig dafür getan die Leute zu motivieren... Was dabei heraus kommt ist Dienst nach Vorschrift, kein Blick über den Tellerrand und somit einfach fehlende Motivation bei den Mitarbeitern. Ich kann mich an eine Ansage (zwar bei der MVG, aber es wird bei der großen Bahn nicht anders sein) erinnern die es einfach auf den Punkt trifft: "Blockierts weiter die Türen, mir auch recht, schreib ich Überstunden auf". Und der Zug hatte schon 10 min. Verspätung....
So lange die Leute nicht absolut motiviert sind und hinter ihrem Unternehmen stehen wird eine Störung nicht so schnell wie möglich aus der Welt geschafft und alle Hebel in Bewegung gesetzt um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, sondern eben erstmal die Butterbreze aufgegessen und dann vielleicht mal ein weiterer Kollege informiert....
Und das zieht sich durch alle Bereiche, bis es in schlechtem Englisch oder gar keiner Ansage beim Kunden unten ankommt, der sich dann zu recht irgendwie verarscht fühlt.
Man versucht einerseits, sich preislich im unteren Segment zu befinden und sieht die Fernbusse als große Konkurrenz, dabei sind die es allenfalls auf den (größerer) Stadt zu (größerer) Stadt, und da auch nur bei einem gewissen Kundenstamm, der für 10 oder 20 Euro Ersparnis gerne 2-3 Stunden länger in einem Bus sitzt, der zwar WLAN und einigermaßen Komfort bietet, aber eben immer noch der Straße mit ihren Staus und vor allem Unebenheiten ausgeliefert ist.
Auf der anderen Seite möchte man einen Kundenstamm bedienen, der Personal wünscht, im Zug und am Schalter (genau das sparen sich die Busbetreiber ja auch noch!), einen dichten Takt sowie moderne Fahrzeuge.
Das kann nicht funktionieren, auf dem gleichen Weg befindet sich Lufthansa grade auch und macht sich dadurch nach und nach kaputt... Aber das ist eben typisch deutsch...
Jedenfalls kommt bei diesem Spagat, und das brauch ich hier niemand erklären, folgendes raus: Billige Züge die zwar alles geforderte bieten aber eben bei anderen Dingen gespart werden muss. Und damit es sich rechnet, ein ziemlich kleiner Sitzabstand... Gut, was die Qualität und den Komfort von Zügen angeht scheint man gaaaanz langsam umzudenken, siehe ICE4 mit seinen Prototypen die jetzt schon getestet werden bevor (!) die Serienfertigung beginnt.
Das größte Problem ist aber das Personal: Es wird einfach zu wenig gezahlt und zu wenig dafür getan die Leute zu motivieren... Was dabei heraus kommt ist Dienst nach Vorschrift, kein Blick über den Tellerrand und somit einfach fehlende Motivation bei den Mitarbeitern. Ich kann mich an eine Ansage (zwar bei der MVG, aber es wird bei der großen Bahn nicht anders sein) erinnern die es einfach auf den Punkt trifft: "Blockierts weiter die Türen, mir auch recht, schreib ich Überstunden auf". Und der Zug hatte schon 10 min. Verspätung....
So lange die Leute nicht absolut motiviert sind und hinter ihrem Unternehmen stehen wird eine Störung nicht so schnell wie möglich aus der Welt geschafft und alle Hebel in Bewegung gesetzt um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten, sondern eben erstmal die Butterbreze aufgegessen und dann vielleicht mal ein weiterer Kollege informiert....
Und das zieht sich durch alle Bereiche, bis es in schlechtem Englisch oder gar keiner Ansage beim Kunden unten ankommt, der sich dann zu recht irgendwie verarscht fühlt.
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Dazu kommt, dass einige ZUB die Einstellung haben, dass alle Fahrgäste nur lästige Trottel sind, über die man sich ärgern muss. Denn diese Einstellung trägt ebenfalls manchmal dazu bei, dass man sich um Störungen nicht kümmert (weil man keine Lust hat, sich um die Fahrgäste zu kümmern).EasyDor @ 5 Jan 2016, 12:48 hat geschrieben: So lange die Leute nicht absolut motiviert sind und hinter ihrem Unternehmen stehen wird eine Störung nicht so schnell wie möglich aus der Welt geschafft und alle Hebel in Bewegung gesetzt um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten,
Als Beispiel fällt mir eine Situation im letzten Sommer ein: in einem Wagen war die Klimaanlage ausgefallen (in meinem Wagen funktionierte sie noch). Wir wurden gerade von einer ZUBine kontrolliert, da kam eine ganz verschwitzte Reisende an und erzählte von der ausgefallenen Klimaanlage und den tropischen Temperaturen im anderen Wagen. Die Zugbegleiterin zeigte jedoch demonstrative Gleichgültigkeit und reagierte irgendwie nach dem Motto "Jaja, schon recht..." Ich denke, hier könnte man vielleicht in Schulungen drauf hinweisen, dass man Fahrgäste bei Störungsmeldungen mit mehr Entgegenkommen behandeln könnte, oder? Meistens sind die Leute schon mal ganz leicht zufriedenzustellen, wenn man ihr Anliegen aufmerksam entgegen nimmt und verspricht, sich darum zu kümmern.
Wo ist das Problem?
Ich denke nicht, dass es hierfür eine Schulung braucht... Die Leute wissen ganz genau was Kundenfreundlichkeit ist und wie sie an den Tag legen müssen. Wahrscheinlich ist irgendjemand in der Chefetage eh schon auf diesen Trichter bekommen und die ZUBs müssen sich in solche Schulungen begeben...rautatie @ 5 Jan 2016, 11:59 hat geschrieben: Ich denke, hier könnte man vielleicht in Schulungen drauf hinweisen, dass man Fahrgäste bei Störungsmeldungen mit mehr Entgegenkommen behandeln könnte, oder? Meistens sind die Leute schon mal ganz leicht zufriedenzustellen, wenn man ihr Anliegen aufmerksam entgegen nimmt und verspricht, sich darum zu kümmern.
Das löst aber das Problem nicht... Leute die im Job so agieren sind entweder unmotiviert oder haben, was viel schlimmer ist, aufgegeben und legen nun eine Gleichgültigkeit an den Tag um diesen irgendwie zu überstehen.
Ich kann mir genau vorstellen was da im Kopf vorgegangen ist: "Jetzt muss ICH wieder den Kopf herhalten weil die Deppen bei der Wartung gespart haben... Und was soll ich machen?!".
Das Problem ist ja auch nicht die ZUB, denn was soll die denn auch machen?
Ergänzung:
Man geht bei Supporthotlines (wo eben die Anrufen die ein Problem haben, nie jemand der das Produkt lobt) davon aus, dass die Leute nach ein paar Jahren "verbraucht" sind... Denn wer lässt sich schon den ganzen Tag gerne anschnautzen, beschimpfen etc. für etwas, was andere verbockt haben? So ist es bei den ZUBs auch.... Gelobt werden sie sicher nie, müssen aber für jede Störung den Kopf hinhalten. Gäbe es davon weniger und dafür mehr Zusammenhalt, wäre die Resonanz der Fahrgäste eine ganz andere, und somit auch die Motivation in die Arbeit zu gehen.....
Mag jetzt mein subjektiver Eindruck sein, aber bei der SOBB läuft es, obwohl Bahntochter, deutlich besser. Die haben ihr eigenes Netz und müssen sich nur ein paar Abschnitte mit anderen teilen. Da habe ich bis jetzt nur freundliche ZUBs erlebt, die sich bei einer Ansage sogar mal einen Scherz erlauben... Und auf einer Nebenstrecke hab ich mal einen netten Plausch mit einem Lokführer gehalten der mir erzählt hat dass er seinen Job hier liebt, weils einfach kollegialer zugeht und die Atmosphäre so viel besser ist. Dafür habe ich auch noch nie eine Störung erlebt, die, bis auf PU, nicht zwischen Markt Schwaben und München HBf entstanden ist....
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Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Sie kann das Problem vielleicht nicht technisch lösen, aber wie gesagt: den Fahrgästen ist oft schon geholfen, wenn man ihr Problem ernst nimmt und nicht abbügelt, womöglich noch mit einem genervten Augenverdrehen... In einem ähnlichen Fall hatte der ZUB sogar noch den Leuten erzählt, sie wären selber schuld an der Hitze im Zug (weil sie beim Einsteigen die Wärme von draußen reingebracht hätten).EasyDor @ 5 Jan 2016, 13:05 hat geschrieben: Das Problem ist ja auch nicht die ZUB, denn was soll die denn auch machen?
Wo ist das Problem?
Es müsste viel früher, bereits in der Ausbildung und dem Berufsbild, was geändert werden. Ich hab als Eisenbahnfreund "automatisch" ein paar Freunde die im Fahrdienst beschäftigt sind, die ich privat ganz gut kenne. Wenn die von ihrer Arbeit erzählen hat man schon den Eindruck, dass die ihren Beruf ernst nehmen. Aber wenn sie von ihrer Arbeit erzählen, dann von technischen Vorgängen, von Handgriffen, von Abläufen. Man hat den Eindruck, als hätten Zubs ein technisches Bild von ihrem Beruf - die Grundlage dafür wird dann ja sicherlich schon in der Lehrzeit gelegt - als ob es also v. a. darum gehen würde, den Zug von A nach B zu bringen, abzufertigen, etc. Und Kundenservice sozusagen nebenbei zu erledigen ist. Dabei ist es genau umgekehrt. Der einzige Grund, warum jeder einzelne Zugbegleiter in Deutschland einen Arbeitsplatz hat ist der, dass Fahrgäste Kundenservice brauchen und verlangen. Maschinelle Abfertigung ginge auch automatisiert, wenn man es denn wollte, bis hin zur Selbstabfertigung durch Lokführer und nur noch stichprobenartige Kontrollen von Schwarzfahrern wie im Regionalverkehr inzwischen üblich, elektronischen Ticketsystemen, Einlasskontrollen am Bahnsteig mit gültiger Fahrkarte, was auch immer. Der einzige Grund, warum die sonst nicht gerade um neue Sparmaßnahmen verlegenen Bahnoberen noch keinen Kahlschlag bei Zugbegleitern durchgeführt haben ist, weil der Fahrgast zumindest im Fernzug noch persönliche Ansprache möchte - nur wegen dem gibt es den ganzen Personenverkehr, nur wegen dem haben alle Bahnbeschäftigten im Personenverkehr überhaupt einen Job bis hin zu den Werkstätten (das muss man sich aber auch bewusst machen! Man arbeitet nicht für die Bahn oder für Züge oder Technik sondern für Menschen!).
Die Hauptaufgabe ist Kundenservice. Und man wird bezahlt auch dann zu lächeln, wenn der Fahrgast einem auf die Nerven geht. Man wird dafür bezahlt sich auch dann zu bemühen, wenn man ihn unsympathisch findet. Man wird dafür bezahlt ihn umgekehrt nicht mit der eigenen schlechten Laune oder Unmotiviertheit zu belästigen, sondern ihm das Gefühl zu geben gern gesehener Gast zu sein, nicht ein "Beförderungsfall".
So wie ein Kellner weiss, dass er freundlich und zuvorkommend sein muss und nur nebenbei Dinge an den Tisch bringt und abräumt und Bestellungen mit der Küche bespricht - im Zentrum steht der freundliche Service. Wie auch bei Mitarbeitern im Hotel. Wie überall, wo es darum geht, dass Kunden kommen, sich hinsetzen, einchecken, anmelden und dann bespaßt und betreut werden möchten. Und ja, als Fahrgast ist mir ein falsches Lächeln und aufgesetzte Freundlichkeit und Höflichkeit lieber, als angeraunzt zu werden. Die privaten Befindlichkeiten eines Zubs interessieren mich genauso wenig wie die eines Kellners. Genau genommen sind die Fahrgäste in Deutschland überaus geduldig mit den Zubs - wenn man mal vergleicht, was für Maßstäbe man als Gast an Kellner, Hotelpersonal oder sonstiges Servicepersonal sonst so anlegt - und man ist ja schon so bescheiden damit zufrieden zu sein, wenn man nicht angeraunzt wird sondern der Zub sachlichen Dienst nach Vorschrift absolviert (Auskünfte, Bitten nachkommen, Tarifberatung, usw.). Selbst das ist vielen offenbar schon zuviel, neben dem Kelle schwenken und diesem und jenem technischen Prozedere, da soll der Fahrgast nicht stören. :rolleyes:
Die Hauptaufgabe ist Kundenservice. Und man wird bezahlt auch dann zu lächeln, wenn der Fahrgast einem auf die Nerven geht. Man wird dafür bezahlt sich auch dann zu bemühen, wenn man ihn unsympathisch findet. Man wird dafür bezahlt ihn umgekehrt nicht mit der eigenen schlechten Laune oder Unmotiviertheit zu belästigen, sondern ihm das Gefühl zu geben gern gesehener Gast zu sein, nicht ein "Beförderungsfall".
So wie ein Kellner weiss, dass er freundlich und zuvorkommend sein muss und nur nebenbei Dinge an den Tisch bringt und abräumt und Bestellungen mit der Küche bespricht - im Zentrum steht der freundliche Service. Wie auch bei Mitarbeitern im Hotel. Wie überall, wo es darum geht, dass Kunden kommen, sich hinsetzen, einchecken, anmelden und dann bespaßt und betreut werden möchten. Und ja, als Fahrgast ist mir ein falsches Lächeln und aufgesetzte Freundlichkeit und Höflichkeit lieber, als angeraunzt zu werden. Die privaten Befindlichkeiten eines Zubs interessieren mich genauso wenig wie die eines Kellners. Genau genommen sind die Fahrgäste in Deutschland überaus geduldig mit den Zubs - wenn man mal vergleicht, was für Maßstäbe man als Gast an Kellner, Hotelpersonal oder sonstiges Servicepersonal sonst so anlegt - und man ist ja schon so bescheiden damit zufrieden zu sein, wenn man nicht angeraunzt wird sondern der Zub sachlichen Dienst nach Vorschrift absolviert (Auskünfte, Bitten nachkommen, Tarifberatung, usw.). Selbst das ist vielen offenbar schon zuviel, neben dem Kelle schwenken und diesem und jenem technischen Prozedere, da soll der Fahrgast nicht stören. :rolleyes:
Ich habe da einen etwas anderen Eindruck von den Zuständen da draußen: natürlich gibt es immer noch und immer wieder Zubs, die in ungefähr jedem Beruf mit Kundenkontakt fehl am Platze wären. Und natürlich bin ich auch nicht gerade begeistert, wenn jemand "stoffelig" herüberkommt, klar. Aber: viel öfter als das durfte ich auch Zubs erleben, die sich in bester Art und Weise um jeden Fahrgast gekümmert haben und alles mögliche und noch ein Stück mehr versucht haben, um bei auftretenden Problemen für jeden die beste mögliche Lösung zu erreichen. Gerade wenn man so wie ich jahr(zehnt)elang immer die gleiche(n) Strecke(n) nutzt, lernt man ja auch den einen oder die andere näher kennen und kommt auch mal ins Gespräch. Und dann ist es sehr schade mitzuerleben, dass der sich selbst als führenden Mobilitätsdienstleister sehende rote Konzern zum Teil in unmöglicher Art und Weise mit seinem (motivierten) Personal umgeht. Auch die besten Leute haben irgendwann die Schnauze voll, wenn die Überstunden seit Jahren nur noch mehr werden und die Chefetage nur auf ihnen herumtrampelt - und manch einer resigniert darüber und sagt sich: Wofür noch gute Leistungen bringen, es dankt mir ja eh keiner? Das nennt sich innere Kündigung und ist in vielen Unternehmen ein Problem, und zwar ein hausgemachtes.
Also: eine Chefetage, die ihre Zubs wertschätzt, ihnen zur Seite steht, die wird mehr erreichen als jene, die dem "Karl-Arsch vom Dienst" halt Weisung für Weisung erteilt und ansonsten die Augen und Ohren zumacht. Gibt es die überall? Ich fürchte nein.
Also: eine Chefetage, die ihre Zubs wertschätzt, ihnen zur Seite steht, die wird mehr erreichen als jene, die dem "Karl-Arsch vom Dienst" halt Weisung für Weisung erteilt und ansonsten die Augen und Ohren zumacht. Gibt es die überall? Ich fürchte nein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Ja klar, es gibt jede Menge motivierter Mitarbeiter, das habe ich auf meinen Reisen auch schon oft erlebt. Wo man wirklich merkt dass sie ihren Job, allen (und das sind viele!) Widrigkeiten zum Trotz gerne machen.
Aber es langt eben schon in der Kette einer der Dienst nach Vorschrift macht und damit entweder eine Störung auslöst oder eine kleine Störung zur großen werden lässt.
Die Bahn hat das große Glück, dass an ihr als Arbeitgeber eben noch Träume hängen die mit Geld oder Ansehen nichts zutun haben. Leider ist man aber gut dabei, wie du, 146225 schon sagst, denen das Berufsleben auch noch zu vergraulen...
Ganz ehrlich, würde man die Preise ein paar Prozent angeben und gerade im Wasserkopf der Verwaltung und Chef- und Chefchen-Etagen mal ziemlich aufräumen, die Beraterfirmen rauswerfen und eine Talentoffensive starten könnte man in ein paar Jahren die Bahn zu etwas ganz anderem machen... Was nicht nur uns Fans, sondern allen nutzt...
Aber es langt eben schon in der Kette einer der Dienst nach Vorschrift macht und damit entweder eine Störung auslöst oder eine kleine Störung zur großen werden lässt.
Die Bahn hat das große Glück, dass an ihr als Arbeitgeber eben noch Träume hängen die mit Geld oder Ansehen nichts zutun haben. Leider ist man aber gut dabei, wie du, 146225 schon sagst, denen das Berufsleben auch noch zu vergraulen...
Ganz ehrlich, würde man die Preise ein paar Prozent angeben und gerade im Wasserkopf der Verwaltung und Chef- und Chefchen-Etagen mal ziemlich aufräumen, die Beraterfirmen rauswerfen und eine Talentoffensive starten könnte man in ein paar Jahren die Bahn zu etwas ganz anderem machen... Was nicht nur uns Fans, sondern allen nutzt...
The definition of insanity is doing the same thing over and over and expecting different results.
Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Zu Bundesbahnzeiten gab es auf allen Ebenen einen Personalüberhang, bis hinunter zum Stellwerk oder Fahrdienst und als Bahnbeamter hatte man einen guten Sold, wenig Stress, eine gute Pension, wenig zu tun. Das ist ja kein Klischee, ich habe zwei pensionierte Bahnbeamte aus alten Tagen, die mir genau so von ihrem Berufsleben berichteten, im Verwandtenkreis. Dazu noch günstige Eisenbahnerwohnungen... ja und "trotzdem" - oder gerade weil man es so bequem hatte - war der Bahnbeamte Säbelbein eben nicht selten ein ganz enormer Stoffel, der den Beförderungsfall auch spüren ließ, dass er Staatsbeamter ist und der Untertan äh Bürger nichts zu melden hat.
An angenehmen Anstellungsbedingungen alleine, mit denen man quasi automatisch besten Service bekommt, liegt es also augenscheinlich nicht. Es ist eine Mischung aus guter Ausbildung mit Service im Zentrum (nicht mit technischen Arbeitsabläufen im Zentrum), guter Personalführung UND guten Anstellungsbedingungen. Mir scheint, dass die Bahn bei allen drei Faktoren versagt.
An angenehmen Anstellungsbedingungen alleine, mit denen man quasi automatisch besten Service bekommt, liegt es also augenscheinlich nicht. Es ist eine Mischung aus guter Ausbildung mit Service im Zentrum (nicht mit technischen Arbeitsabläufen im Zentrum), guter Personalführung UND guten Anstellungsbedingungen. Mir scheint, dass die Bahn bei allen drei Faktoren versagt.
Nur mal zum Vergleich:
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Verkehrsleistung mehr als verdoppelt, Belegschaft mehr als halbiert. Aus 4 Eisenbahnern 1970 wurde im Verhältnis also 1 Eisenbahner 2014. Die doppelte Belegschaft, die man heute hat, okay, damit wäre der einzelne Mitarbeiter sicher deutlich entlastet und vieles würde runder laufen, die Wartung und Reinigung wäre besser, etc. Aber die vierfache Belegschaft? Daran sieht man schon, was das für ein Personalüberhang war. Veränderte Technik usw. hin oder her.
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Verkehrsleistung mehr als verdoppelt, Belegschaft mehr als halbiert. Aus 4 Eisenbahnern 1970 wurde im Verhältnis also 1 Eisenbahner 2014. Die doppelte Belegschaft, die man heute hat, okay, damit wäre der einzelne Mitarbeiter sicher deutlich entlastet und vieles würde runder laufen, die Wartung und Reinigung wäre besser, etc. Aber die vierfache Belegschaft? Daran sieht man schon, was das für ein Personalüberhang war. Veränderte Technik usw. hin oder her.
Ja, sicher, das auf jeden Fall. Ich sage auch nicht, dass alle ZUBs muffelig wären. Aber manche sind dann wiederum so pampig, dass sie eben besonders lang im Gedächtnis bleiben. Und ich finde, dass sich gerade bei Störungen die Spreu vom Weizen trennt. Während die einen sich bemühen, sich ehrlich und aufrichtig um die Fahrgäste kümmern, sie mit Infos versorgen etc. gibt es halt auch andere ZUBs, die stattdessen die Fahrgäste als den eigentlichen Störfall betrachten, auf Fragen patzig oder gar nicht reagieren oder auf einmal unauffindbar sind.EasyDor @ 5 Jan 2016, 13:55 hat geschrieben: Ja klar, es gibt jede Menge motivierter Mitarbeiter, das habe ich auf meinen Reisen auch schon oft erlebt.
Wo ist das Problem?
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Äpfel mit Wollgarn vergleichen kann jeder.Urmel @ 5 Jan 2016, 14:10 hat geschrieben:Nur mal zum Vergleich:
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Damals hatte die DB halt auch noch Güterverkehr den es in dieser Form heute gar nicht mehr gibt. Und für den halt auch immens viele Mitarbeiter gebunden waren.
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Nicht über viermal soviele bei gleicher Auslastung nur deswegen (ich hatte ja noch abgerundet). Kannst mir nicht erzählen, Wollgarn hin oder her.ropix @ 5 Jan 2016, 13:43 hat geschrieben:Äpfel mit Wollgarn vergleichen kann jeder.Urmel @ 5 Jan 2016, 14:10 hat geschrieben:Nur mal zum Vergleich:
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Damals hatte die DB halt auch noch Güterverkehr den es in dieser Form heute gar nicht mehr gibt. Und für den halt auch immens viele Mitarbeiter gebunden waren.
Naja, hinken tut der Vergleich trotzdem. Damals gab's fast in jedem Bahnhof 'n Ticketschalter. Ausserdem war ja noch nix mit ICE, wesentlich mehr lokbespannte Züge und damit höherer Rangier-Aufwand = mehr Personal. Die Stellwerke waren auch noch was personalintensiver. Bei uns im Osten brauchten se selbst in den achzigern noch Heizer. Das muss so um 1985 gewesen sein, als der Personenzug von Brandenburg nach Magdeburg zum letzten mal von einer Dampflok gezogen daherkam. Das waren noch Zeiten B-)Urmel @ 5 Jan 2016, 14:48 hat geschrieben:Nicht über viermal soviele bei gleicher Auslastung nur deswegen (ich hatte ja noch abgerundet). Kannst mir nicht erzählen, Wollgarn hin oder her.ropix @ 5 Jan 2016, 13:43 hat geschrieben:Äpfel mit Wollgarn vergleichen kann jeder.Urmel @ 5 Jan 2016, 14:10 hat geschrieben:Nur mal zum Vergleich:
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Damals hatte die DB halt auch noch Güterverkehr den es in dieser Form heute gar nicht mehr gibt. Und für den halt auch immens viele Mitarbeiter gebunden waren.
Stimmt, die Reichsbahn war da ja noch gar nicht berücksichtigt. Bei der Bundesbahn 1970 waren natürlich nur die westdeutschen Eisenbahner erfasst, bei der heutigen DB AG die gesamtdeutsche Eisenbahn. Mein Fehler. Die Reichsbahn hatte 1970 sogar über 258.000 Beschäftigte (https://books.google.de/books?id=0jCPg5 ... 70&f=false).
Bundesbahn + Reichsbahn hatten 1970 also rund 670.000 Mitarbeiter. Die gesamtdeutsche DB AG fertigt mit 195.000 Mitarbeitern deutlich mehr Verkehr ab.
Nein, die ca. eine halbe Mio. Eisenbahner, die seitdem abgebaut wurden, lassen sich definitiv nicht nur mit technischem Fortschritt erklären. Ich weiss auch gar nicht, warum darüber so verbißen gerungen wird, es ist kein Geheimnis und auch nicht ehrenrührig, dass eine Tätigkeit bei der Eisenbahn früher einmal eine "ruhige Kugel" war. Und "trotzdem" galt die Beamtenbahn als Paradebeispiel für die "Servicewüste Deutschland". Es ging mir um die These, dass man die Mitarbeiter nur gut genug pampern muss dann käme der gute Service schon von alleine und nicht darum Eisenbahner als Faulenzer darzustellen.
Bundesbahn + Reichsbahn hatten 1970 also rund 670.000 Mitarbeiter. Die gesamtdeutsche DB AG fertigt mit 195.000 Mitarbeitern deutlich mehr Verkehr ab.
Nein, die ca. eine halbe Mio. Eisenbahner, die seitdem abgebaut wurden, lassen sich definitiv nicht nur mit technischem Fortschritt erklären. Ich weiss auch gar nicht, warum darüber so verbißen gerungen wird, es ist kein Geheimnis und auch nicht ehrenrührig, dass eine Tätigkeit bei der Eisenbahn früher einmal eine "ruhige Kugel" war. Und "trotzdem" galt die Beamtenbahn als Paradebeispiel für die "Servicewüste Deutschland". Es ging mir um die These, dass man die Mitarbeiter nur gut genug pampern muss dann käme der gute Service schon von alleine und nicht darum Eisenbahner als Faulenzer darzustellen.
Ob jetzt Äpfel oder Wollgarn, das Weniger an Personal ist schon nicht nur dem reinen Sparwahn gegeschuldet...
Der Güterverkehr ist das eine, denn damals gab es noch Stückgut, somit mindenstens einen Mitarbeiter dafür an jedem Bahnhof wo dieses verladen wurde, Güterbahnhöfe wo das ganze meist per Hand verladen wurde etc... Da kommen schnell sechsstellige Arbeitsplatzzahlen bei raus.
Aber ein paar weitere Beispiele:
* Mechnische Stellwerke und somit einen FDL inkl. Schichtwechsel alle paar Bahnhöfe und ein paar Mitarbeiter die die Mechanik am laufen gehalten haben. Heute: Ein ESTW für eine ganze Region und ein paar Serviceteams in Sprintern.
* Ein Fahrkartenverkäufer je Bahnhof, es sei denn der FDL hats mitgemacht.
* Personal um die Reservierungen alle händisch zu hinterlegen
* Der mit viel mehr manueller Arbeit verbundene Gleisbau
---> und ganz wichtig: Wie viel der Arbeit wird heute von externen Firmen übernommen? Von der Wartung der Fahrzeuge bis hin zum Gleisbau... Da hat die Bundesbahn noch viel viel mehr selbst gemacht...
Der Güterverkehr ist das eine, denn damals gab es noch Stückgut, somit mindenstens einen Mitarbeiter dafür an jedem Bahnhof wo dieses verladen wurde, Güterbahnhöfe wo das ganze meist per Hand verladen wurde etc... Da kommen schnell sechsstellige Arbeitsplatzzahlen bei raus.
Aber ein paar weitere Beispiele:
* Mechnische Stellwerke und somit einen FDL inkl. Schichtwechsel alle paar Bahnhöfe und ein paar Mitarbeiter die die Mechanik am laufen gehalten haben. Heute: Ein ESTW für eine ganze Region und ein paar Serviceteams in Sprintern.
* Ein Fahrkartenverkäufer je Bahnhof, es sei denn der FDL hats mitgemacht.
* Personal um die Reservierungen alle händisch zu hinterlegen
* Der mit viel mehr manueller Arbeit verbundene Gleisbau
---> und ganz wichtig: Wie viel der Arbeit wird heute von externen Firmen übernommen? Von der Wartung der Fahrzeuge bis hin zum Gleisbau... Da hat die Bundesbahn noch viel viel mehr selbst gemacht...
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Unkannter Verfasser - nicht A. Einstein
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Ach ja, ein Jurist, der natürlcih immer alles sehr. sehr genau nimmt, regt sch plötzlich über Wortklauberei oder "verbissenes Ringen" um Details auf. Also wie immer:
Es hilft mir -> "man muss es schon genau nehmen" (Die vergessenen DR-Mitarbeiter)
Es hilft mir nicht -> "Wortklauberei", "warum so verbissen..." (Wir unterschalgen mal eben die Verkehrsleistungen der DR)
Es hilft mir -> "man muss es schon genau nehmen" (Die vergessenen DR-Mitarbeiter)
Es hilft mir nicht -> "Wortklauberei", "warum so verbissen..." (Wir unterschalgen mal eben die Verkehrsleistungen der DR)
Schrankenwärter, Weichen- und Signalbediener in mechanischen Mini-Stellwerken, Heizer auf Dampfloks, Beimann (statt Heizer) auf E-Loks, Rangierer bei Lokwechsel (kaum Wendezüge), Reinigungspersonal (heute bei Subunternehmern beschäftigt), geringere Geschwindigkeiten u.v.a.m.Urmel @ 5 Jan 2016, 14:10 hat geschrieben: Nur mal zum Vergleich:
1970 hatte die Bundesbahn 37 Mrd. Personenkilometer geleistet und hatte 410.000 Mitarbeiter.
2014 hatte die DB AG 88 Mrd. Personenkilometer geleistet und noch 195.000 Mitarbeiter (im Inland, also ohne bilanzmäßig zugerechnete Auslandstöchter).
Verkehrsleistung mehr als verdoppelt, Belegschaft mehr als halbiert. Aus 4 Eisenbahnern 1970 wurde im Verhältnis also 1 Eisenbahner 2014. Die doppelte Belegschaft, die man heute hat, okay, damit wäre der einzelne Mitarbeiter sicher deutlich entlastet und vieles würde runder laufen, die Wartung und Reinigung wäre besser, etc. Aber die vierfache Belegschaft? Daran sieht man schon, was das für ein Personalüberhang war. Veränderte Technik usw. hin oder her.
Für die, die sich anmaßen über den Wert und Unwert anderer zu urteilen: Die Würde des Menschen ist unantastbar!