Ich kenn auch Leute, die gar nicht arbeiten.DSG Speisewagen @ 24 Mar 2016, 23:21 hat geschrieben: Also ich kenne Leute die genau so arbeiten.
Is' nur dummerweise nicht repräsentativ...
Im SPNV kann dir aber durchaus Freizeit in der Fremde (=Tagesruhen usw) passieren.DSG Speisewagen @ 25 Mar 2016, 00:05 hat geschrieben: Ganz einfach, das ist etwas für 9to5-Arbeitende und die haben meist Freitag nur den halben Tag, also 2,5 freie Tage. Hier hast du 2 freie Tage pro Woche, allerdings bei 5 Tagen mit Freizeit in der Fremde, fernab der Familie.
Warum sind lange Schichten vernünftig? Wetterst du nicht immer gegen Darmstädter Schichten?Schau dir mal im SPNV an, da hast du, wenn du einen vernünftigen Plan mit längeren Schichten hast, auch mal drei oder vier Tage am Stück frei nach Turnusplan.
Im SPNV wird mittlerweile bei den meisten EVU die komplette Schicht bezahlt, abzüglich der Arbeitsschutzpause. Natürlich gibt es vereinzelt Fremdübernachtungen, aber da bist du auch am nächsten Tag daheim und das ist die absolute Ausnahme.JeDi hat geschrieben: Im SPNV kann dir aber durchaus Freizeit in der Fremde (=Tagesruhen usw) passieren.
Richtig, denn Darmstädter Schichten sind unzumutbar. Allerdings immer ist lustig, ich habe vielleicht 1-2mal was dagegen gesagt.Warum sind lange Schichten vernünftig? Wetterst du nicht immer gegen Darmstädter Schichten?
Bei welchem EVU werden denn Tagesruhen durchbezahlt?DSG Speisewagen @ 25 Mar 2016, 00:46 hat geschrieben:Im SPNV wird mittlerweile bei den meisten EVU die komplette Schicht bezahlt, abzüglich der Arbeitsschutzpause. Natürlich gibt es vereinzelt Fremdübernachtungen, aber da bist du auch am nächsten Tag daheim und das ist die absolute Ausnahme.JeDi hat geschrieben: Im SPNV kann dir aber durchaus Freizeit in der Fremde (=Tagesruhen usw) passieren.
Was ist eine Tagesruhe?JeDi @ 25 Mar 2016, 00:59 hat geschrieben: Bei welchem EVU werden denn Tagesruhen durchbezahlt?
Und wie sieht das auf Bohrinseln aus, bei Astronauten, bei Reportern oder Filmemachern? Es gibt viele Berufe, bei denen es einfach die Natur der Sache ist, dass man längere Zeit am Stück weg ist von zuhause.DSG Speisewagen @ 24 Mar 2016, 01:08 hat geschrieben:Toller Vergleich. Da gibt es keine Alternative oder wie soll das Schiff nach zwei Tagen zurück sein. Allerdings reden wir hier auch von anderen Summen und Wochen am Stück frei.
Bei der Eisenbahn wäre das eben nicht nötig. Man könnte feste Einsatzstellen haben. Nichts ist einfacher als einen Zug abzulösen, geht relativ schnell.
Ich sage nur dass kein Familienleben möglich ist, denn wer macht das mit, mal von Einzelfällen abgesehen? Ohne jede Not, denn Alternativen gibt es und auch im SGV wäre es möglich spätestens am zweiten Tag wieder daheim zu sein. Notfalls müssen hier gesetzliche Regelungen her!
Richtig und warum? Weil das dort notwendig ist, sprich alternativlos.218217-8 @ 25 Mar 2016, 01:52 hat geschrieben:
Und wie sieht das auf Bohrinseln aus, bei Astronauten, bei Reportern oder Filmemachern? Es gibt viele Berufe, bei denen es einfach die Natur der Sache ist, dass man längere Zeit am Stück weg ist von zuhause.
Das sehe ich anders. Wenn es alternativlos (wie beim Kreuzfahrtschiff) ist, ok, aber bei anderen Dingen akzeptiere ich diese Meinung nicht. Soll man also als gottgegeben hinnehmen dass auf einmal etwas sein soll was bei der Eisenbahn nicht üblich war, nur weil der schöne liberalisierte Wettbewerb jetzt heißt dass man aus dem Personal Nomaden macht?Und wer nicht lange am Stück von zuhause weg sein will, muss ja nicht unbedingt Animateur auf einem Kreuzfahrtschiff, Reisebus- oder Lkw-Fahrer im Fernverkehr oder Lokführer im SGV werden.
Ist doch ok wenn du deinen Standpunkt darlegst, das ist auch gut so.Nimm es nicht persönlich, wenn ich dir trotzdem machmal in die Parade fahre, schließlich diskutieren wir hier gerne kontrovers. Ich habe halt schon das Gefühl, dass an manchen Stellen die Realität einfach anders aussieht. Rahmenbedingungen ändern sich. Das gilt für alle Branchen. Und Änderungen sind manchmal nicht zum Vorteil, klar. Aber nicht immer lässt sich das Rad zurückdrehen. Ich glaube es bringt mehr, schwer umkehrbare Entwicklungen ggf. zu akzeptieren, und sich stattdessen auf die Punkte zu konzentrieren, die sich realistischerweise auch verbessern lassen.
Heute hast du doch mittlerweile die gesamte Medienlandschaft gegen dich wenn du für deine berechtigten Forderungen kämpfst. Anzeigenkunden zählen heute mehr als journalistische Neutralität, ist wohl der Situation geschuldet dass Verlage um jeden Cent kämpfen müssen durch das Internet und andere Konkurrenten.Dass trotz der Arbeitsmarktsituation bei den Lokführern (und auch Busfahrern) scheinbar keine besseren Arbeitsbedingungen erkämpft werden können, steht auf einem anderen Blatt und verwundert natürlich schon.
Der Begriff ist so nicht gebräuchlich (scheint aus dem Lkw-/Busbereich zu sein und damit kenne ich mich nicht aus), zumindest mir in dem Sinne nicht geläufig. Für mich ist das die Ruhezeit und dazu gibt es eine gesetzliche Regelung bzw. eine Regelung im Tarifvertrag.218217-8 @ 25 Mar 2016, 01:54 hat geschrieben: Tagesruhe ist die tägliche Ruhezeit zwischen zwei Schichten (kann bei Bus- und Lkw-Fahrern auch aufgeteilt sein). Das solltest du aber eigentlich wissen.
Du kennst dich doch angeblich so aus: eine Ruhe, die Tagsüber auswärts verbracht wird. Du fährst von A nach B, hast da 8 Stunden Pause (in denen du ein Hotelzimmer o.ä. bekommst) und fährst zurück. Also wie eine Auswärtsübernachtung, nur Tagsüber. Gibts gerne mal bei Einzelleistungen.DSG Speisewagen @ 25 Mar 2016, 01:42 hat geschrieben: Was ist eine Tagesruhe?
Meinst du eine Ruhe die nur einen Tag geht? Wieso sollte die in der Fremde sein? Ich kann dir nicht so recht folgen.
Doch, weil es im SGV kaum Alternativen gibt, mit festen Einsatzstellen und Fremdübernachtungen als Ausnahmefall.JeDi @ 26 Mar 2016, 15:12 hat geschrieben: Es. wird. niemandem. aufgezwungen.
Im Personenverkehr gibt es so einen Käse nicht. So einen für das Personal unwirtlichen Mist gibt es nur wegen der 500 verschiedenen EVU, denn sonst hätte man auch genug Rückleistungen in der Zwischenzeit, evtl. sogar mit Personenzügen. Früher war das üblich und einfach perfekt. Man ist alles gemischt gefahren.Du kennst dich doch angeblich so aus: eine Ruhe, die Tagsüber auswärts verbracht wird. Du fährst von A nach B, hast da 8 Stunden Pause (in denen du ein Hotelzimmer o.ä. bekommst) und fährst zurück. Also wie eine Auswärtsübernachtung, nur Tagsüber. Gibts gerne mal bei Einzelleistungen.
Muss nicht, das kann von Tarifvertrag zu Tarifvertrag unterschiedlich geregelt sein und wo es keinen gibt, ist das Personal eh oft Freiwild.Cloakmaster hat geschrieben: Nur 8 Stunden? Ich hatte das was im Ohr, daß zwischen 2 Schichten wenigstens 12 Stunden arbeitsfreie Zeit liegen sollen/müssen?
Das sehe ich anders, denn das passiert ohne Not, denn im Schienenverkehr kann man leichter mit festen Einsatzstellen arbeiten als in anderen Sparten. Das Problem ist doch heute dass so viele EVU im Spiel sind. Da hast du dann oft am Zielort lange Zeit keine Rückleistung, obwohl dutzende Güterzüge in die Heimatrichtung fahren, nur eben alles andere EVU.Cloakmaster hat geschrieben: Ansonsten: wer in der Transport Branche arbeiten will, darf kein Problem mit Auswärts übernachten haben - und das auch mehrere Tage hintereinander. Da darf der Schienenverkehr keine Ausnahme bilden.
Arrogante Sichtweise, mehr nicht. Du solltest mal überlegen dass ein riesiger Personalmangel herrscht. Mit einer Einstellung wie deiner wirst du den nicht beheben können.Cloakmaster hat geschrieben: Wer Wert auf Familie und das eigene Bett legt, muss sich eben eine Tätigkeit vor Ort suchen. Und selbst da sind Entscheidungen zu treffen. Ich kenne so einige, die zu Hause keine, bzw. Keine adäquate Arbeit finden, und daher nun schon seit Jahren Wochenend-Heimpendler sind. Auch nicht gerade das Ideal von Familienleben. Aber auch das ist letztendlich selbst gewählt, obwohl es sich da nicht um das Transportwesen handelt. Der Ernährer will seinen guten Job nicht aufgeben, die Familie aber nicht weg ziehen. Was bleibt also? Pendeln und doppelte Haushaltsführung.
DSG Speisewagen @ 22 Mar 2016, 22:28 hat geschrieben:Wo sind denn Alternativen Mangelware? Die EVU haben doch vielerorts Personalmangel.
Komisch. Also gibts jetzt Alternativen oder nicht?DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben:Doch, weil es im SGV kaum Alternativen gibt, mit festen Einsatzstellen und Fremdübernachtungen als Ausnahmefall.
Daher wird es den Leuten im SGV aufgezwungen, vor allem da die Dumping-EVU ja die Marktlage bestimmen mit ihren Preisen und daher die Bedingungen eher noch schlechter werden.
Ach nein? Was ist dann mit DB FV?DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben:Im Personenverkehr gibt es so einen Käse nicht.
Auch in Firmen ohne Tarifvertrag oder ohne Betriebsrat gelten die entsprechenden gesetzlichen Regelungen. Und wieso haben dann DB-Tf eine Stunde weniger Ruhezeit als ich in einer Firma ohne beides? Sogar weniger als in der EFPV vorgeschrieben!!!DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben:Muss nicht, das kann von Tarifvertrag zu Tarifvertrag unterschiedlich geregelt sein und wo es keinen gibt, ist das Personal eh oft Freiwild.
Mach ich doch mit Vergnügen. Bist du schon mal eine Schicht Gelenkbus im Stadtverkehr gefahren? Oder mitm Lkw den ganzen Tag auf der Autobahn unterwegs gewesen? Ich hab beides zig mal hinter mir, und dagegen sind unsere 400 km-Touren mit Drehstromloks im Regelfall entspannt. Was passiert, wenn ich in der Lok einschlaf, und was passiert, wenn ich im Sattelzug einschlaf? Das macht schon Sinn, dass die Regeln im Straßenverkehr strenger sind.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben:Nebenbei sind die Regelungen noch schlimmer als bei der Fahrpersonalverordnung für den Straßenverkehr. Soweit ist es schon gekommen dass dort noch strengere Regeln herrschen und dann haben wir hier Leute die das noch verteidigen, da kann man nur den Kopf schütteln.
Das ist genau da, was ich neulich geschrieben hatte. Du hast die (oder eine der) Ursache(n) für das Problem erkannt und benannt. Um das Problem vollständig zu lösen, darfst du nicht lamentieren, sondern du musst die Ursache beseitigen. Aber wie willst du das machen? Willst du eine bestimmte Maximalzahl an SGV-Unternehmen gesetzlich festlegen und die anderen verbieten? Und welche werden dann verboten, welche dürfen weitermachen? Willst du die Auftrennung in die verschiedenen Sparten oder gar die gesamte Liberalisierung zurückdrehen? Es gäbe sicher gute Gründe dafür, das zu tun (genauso wie es gute Gründe gibt, das eben nicht zu tun). Jedenfalls drehst du da ein ganz, ganz großes Rad, wenn du das vorhast. Ich halte das schlicht für unrealistisch. Wer sich an geänderten Rahmenbedingungen abkämpft, die nicht mehr zurückzudrehen sind, erkennt einfach die Realität nicht und vergeudet Kraft und Energie. Heute ist halt nicht früher. Und dass früher alles besser war, kennt man aus vielen Branchen.DSG Speisewagen @ 26 Mar 2016, 23:08 hat geschrieben:So einen für das Personal unwirtlichen Mist gibt es nur wegen der 500 verschiedenen EVU, denn sonst hätte man auch genug Rückleistungen in der Zwischenzeit, evtl. sogar mit Personenzügen. Früher war das üblich und einfach perfekt. Man ist alles gemischt gefahren.
(...)
Das Problem ist doch heute dass so viele EVU im Spiel sind. Da hast du dann oft am Zielort lange Zeit keine Rückleistung, obwohl dutzende Güterzüge in die Heimatrichtung fahren, nur eben alles andere EVU.
(...)
Bei der Eisenbahn gab es dieses Nomadenleben eben nicht, das ist ein Produkt der Liberalisierung.
So lange es keine Abkehr von der Liberalisierung gibt, kannst du natürlich nichts dagegen machen dass es dutzende EVU gibt. Es gibt aber meiner Meinung nach zu viele. Es bräuchte eine Marktbereinigung wie im US-Güterverkehr.218217-8 @ 27 Mar 2016, 01:28 hat geschrieben: Das ist genau da, was ich neulich geschrieben hatte. Du hast die (oder eine der) Ursache(n) für das Problem erkannt und benannt. Um das Problem vollständig zu lösen, darfst du nicht lamentieren, sondern du musst die Ursache beseitigen. Aber wie willst du das machen? Willst du eine bestimmte Maximalzahl an SGV-Unternehmen gesetzlich festlegen und die anderen verbieten? Und welche werden dann verboten, welche dürfen weitermachen? Willst du die Auftrennung in die verschiedenen Sparten oder gar die gesamte Liberalisierung zurückdrehen? Es gäbe sicher gute Gründe dafür, das zu tun (genauso wie es gute Gründe gibt, das eben nicht zu tun). Jedenfalls drehst du da ein ganz, ganz großes Rad, wenn du das vorhast. Ich halte das schlicht für unrealistisch. Wer sich an geänderten Rahmenbedingungen abkämpft, die nicht mehr zurückzudrehen sind, erkennt einfach die Realität nicht und vergeudet Kraft und Energie. Heute ist halt nicht früher. Und dass früher alles besser war, kennt man aus vielen Branchen.
Wenn du doch nicht soweit gehen willst, wie von mir gerade beschrieben, wie willst du dann den Fall mit dem EVU lösen, das heute keine Rückleistung hat, weil die alle von anderen EVU gefahren werden? 500 km Lz zum Heimatort und morgen früh eine erneute 500 km-Lz, um die Rückleistung am nächsten Tag abzuholen, damit der Tf zuhause übernachten kann? Ich halte das für ein Traumschloss abseits jeder Realität. Und überhaupt: Was, wenn der Tf die Lz zum Heimatort gar nicht mehr schafft, weil vorher z.B. die max. Arbeitszeit erreicht ist? Vielleicht kannst du an Praxisbeispielen einmal darstellen, wo du das Problem im Detail siehst, und wie du das dann im Einzelfall konkret lösen würdest. Behaupten, dass es besser geht, ist das Eine, sagen, wie es besser geht, wäre natürlich wesentlich hilfreicher. Vielleicht wäre eine solche Beispielsammlung, an der sich jeder mit konkreten Verbesserungsvorschlägen einbringen kann, in einem eigenen Thema besser aufgehoben. Also, DSG Speisewagen, pack es an! Ich finde das Thema nämlich spannend. Da ich nicht aus der Branche bin, kann ich eben nicht so richtig einschätzen, wie groß das Problem wirklich ist und wie Lösungsansätze konkret aussehen könnten.
Noch gibt es Alternativen, aber die werden ja durch die Dumping-EVU vernichtet und sei dir nicht sicher dass nicht dein EVU auch von irgendwelchen schwarzen Schafen die viel billiger sind verdrängt werden kann. Wer die Abwärtsspirale mal in Gang setzt wird sie schwer ohne gesetzliche Regelungen stoppen können.chris232 hat geschrieben: Komisch. Also gibts jetzt Alternativen oder nicht?
Hat DB FV unter dem Tag mehrstündige Pausen als Regelfall? Es ging ja um "Tagesruhen" und nicht um Fremdübernachtungen. Ich schätze mal ein FV-Tf der von München bis Kassel fährt, hat nach der Pause die nächstbeste Rückleistung, zumal ja Dienstbeginn und Dienstenende am selben Ort sein müssen, kennt ja auch nicht jedes EVU.chris232 hat geschrieben: Ach nein? Was ist dann mit DB FV?
Man kann das so regeln wie man es betrieblich für nötig hält oder man hat eben besonders arbeitgeberfreundliche Vertretungen und die hat man bei der DB flächendeckend, im Gegensatz zu vielen NE-EVU im SPNV.chris232 hat geschrieben: Auch in Firmen ohne Tarifvertrag oder ohne Betriebsrat gelten die entsprechenden gesetzlichen Regelungen. Und wieso haben dann DB-Tf eine Stunde weniger Ruhezeit als ich in einer Firma ohne beides? Sogar weniger als in der EFPV vorgeschrieben!!!
Mir ging es darum dass die Regeln im Schienenverkehr zu lasch sind, es fehlt z. B. eine Höchstfahrdauer, denn da gibt es nur die 6 Stunden nach Gesetz, die übrigens von vielen im SGV auch reihenweise missachtet werden. Bei deinem EVU sicher nicht, da bin ich überzeugt, aber gerade bei Dienstleistern und kleinen Playern oder wenn man aus einem sächsischen Gebirge kommt mit lauter Fuzzydrivern.chris232 hat geschrieben: Das macht schon Sinn, dass die Regeln im Straßenverkehr strenger sind.
Bessere Bedingungen bekommt man nur wenn man sich organisiert und da fehlt es im SGV oftmals, im Gegensatz zum SPNV.chris232 hat geschrieben: Bessere Bedingungen gerne - aber 1. hab ich meine auswärtigen Übernachtungen größtenteils recht gern und 2. schaden teilweise falsche Argumente mehr als die Diskussion bringt.
Du wirfst mir aus deiner Ideologie heraus vor ideologisch zu sein. Schau bitte erst mal in den Spiegel.Cloakmaster hat geschrieben:DSG: Und genau darum bist du eben doch schon ziemlich nah dran an ultralinks - gemäßigtes kann ich in deinen Aussagen wenig bis gar nichts finden.
Ich fordere bessere Regelungen und jetzt sag du mir warum sie nicht funktionieren können? Jeder Transportmitarbeiter der durch Deutschland fährt muss auf unserem Hoheitsgebiet nach deutschem Lohnniveau bezahlt werden. Das ist ein wirksames Mittel gegen Lohndumping, gerade in der Lkw-Branche.Cloakmaster hat geschrieben: Was du hier forderst ist ein Wolkenkuckuckheim, welches dem theoretischen Ideal des sozialistischen Arbeiter- und Bauernparadies entspricht - und niemals in der echten Welt, und schon gar nicht in unserem 'globalen Dorf' funktionieren kann.
Es wird nicht den Leuten im SGV aufgezwungen, es ist ein Merkmal des SGV.
Kennst du den SGV? Es ist eben kein klassisches Merkmal, das hat sich erst in den letzten Jahren so entwickelt, daher ist Kritik auch berechtigt. Man kann das Rad sicher nicht zurückdrehen, aber man kann versuchen die Bedingungen zu verbessern, aber man sieht ja dass hier von vielen eine einseitige Pro-Arbeitgeber-Haltung vorherrscht und jeder Versuch etwas zu verbessern, was mal selbstverständlich war, wird dazu genutzt um als Kommunist oder Ultralinker bezeichnet zu werden. Das ist genau die Diffamierung die man nutzt um Gegenüber mundtot zu machen.Cloakmaster hat geschrieben: Es wird nicht den Leuten im SGV aufgezwungen, es ist ein Merkmal des SGV.
Sogar bei den Leihfirmen, mit denen ich so zu tun hab, hast du die Wahl, was du machen willst. Dummerweise _wollen_ die meisten Leute das so, wie sies machen. Übrigens ist ein Produktionsverfahren mit zahlreichen Hotelübernachtungen auch nicht wirklich günstiger.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben:Doch, weil es im SGV kaum Alternativen gibt, mit festen Einsatzstellen und Fremdübernachtungen als Ausnahmefall.
Doch, sogar beim roten Marktführer.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 00:08 hat geschrieben: Im Personenverkehr gibt es so einen Käse nicht.
Bringe mir Beispiele wo man irgendwo den ganzen Tag rumsitzt und dies nicht zur Schicht zählt.JeDi @ 27 Mar 2016, 18:04 hat geschrieben: Doch, sogar beim roten Marktführer.
Halten wir also fest: Du hast wenig bis keine Ahnung. Du hast offensichtlich noch nie im Wechselschichtdienst, geschweigedenn im Zug gearbeitet (außer vielleicht als Mann mit den großen roten Säcken), tust aber so als wüsstest du alles - vor allem alles besser. Danke.
Viele aus dem Osten machen das, weil sie eh weg sind von daheim. Ich kenne aber auch genug andere Fälle.JeDi hat geschrieben: Sogar bei den Leihfirmen, mit denen ich so zu tun hab, hast du die Wahl, was du machen willst. Dummerweise _wollen_ die meisten Leute das so, wie sies machen. Übrigens ist ein Produktionsverfahren mit zahlreichen Hotelübernachtungen auch nicht wirklich günstiger.
Und genau diesen Ansatz halte ich für falsch und sehr gefährlich. Es geht bei dieser Denkweise nämlich um einen Krieg der AN gegen die AG in der Annahme, dass beide Seiten von Natur aus verfeindet sind und niemals gemeinsame Interessen haben können.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 12:08 hat geschrieben:Mit arbeitgeberfreundlichen Haltungen kommt man in der Sache nicht weiter. Man muss endlich aufhören für den AG mitzudenken, machen ja die Gewerkschaften auch viel zu oft. Entscheidend ist das Wohl der AN, denn für das eigene Wohl kann der AG schon selber sorgen.
Das ist doch Realitätsverlust. Verhandlungen haben das Ziel, einen für beide Seiten vertretbaren Kompromiss auszuloten. Wenn ich das Ziel habe, ohne Rücksicht auf Verluste und die Rahmenbedingungen das Maximum herauszuholen und würde das schaffen, dann siehe oben --> zunächst paradiesische Bedingungen --> dann Firma pleite --> dann arbeitslos --> mit Glück dann vielleicht bei anderem Anbieter wieder Arbeit finden, wo die Bedingungen aber schlechter sind als vor den Verhandlungen beim alten Arbeitgeber. Das nennt man Pyrrhussieg („Noch so ein Sieg, und wir sind verloren!“).DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 12:08 hat geschrieben:In Verhandlungen muss man so viel wie möglich für die AN rausholen.
Vielerorts? Manche vielleicht. Klar gibt es die - vor Allem börsennotierte Konzerne - die zuerst die Mitarbeiter ausquetschen, weil es dem Unternehmen angeblich so schlecht geht, und eine Woche später präsentieren sie den Aktionären stolz glänzende Zahlen, schütten hohe Dividenden aus und streichen saftige Boni ein. Aber ist das der Normalfall? Es gibt viele Mittelständler, die mit sehr viel Augenmaß arbeiten. Aber das kommt in deiner Welt nicht vor. Mag sein, dass es die im SGV auch nicht gibt, ich weiß es nicht. In meiner Branche aber schon.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 12:25 hat geschrieben:Vielerorts machen Unternehmen heute horrende Gewinne, auch dank der immer stärkeren Auslagerung auf Zeitarbeit, Werkverträge und Outsourcing.
Apropos, ich warte auch noch auf deine Beispiele.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 22:54 hat geschrieben:Aber ich erwarte schon Beispiele.
Wieviele waren das denn so ungefähr, mit denen du gesprochen hast? Nur so in der Größenordnung (1, 5, 100 oder 1000?), damit wir die Relevanz einordnen können. Danke.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 22:54 hat geschrieben:Ich habe viel mit Tf aus dem SGV gesprochen
Eben jene Tagesruhen, die es in Einsatzstellen im Osten und Westen, im Sommer und im Winter gibt.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Bringe mir Beispiele wo man irgendwo den ganzen Tag rumsitzt und dies nicht zur Schicht zählt.
Wenn du meinen Beitrag richtig gelesen hättest, wüsstest du, dass das in diesem Fall auch nicht passiert. Es gibt aber Fälle, da passiert es, und scheint mir auch das wirtschaftlich sinnvollste.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Im SPNV wäre das doch wirtschaftlicher Unsinn. Warum sollte jemand von München nach Ingolstadt fahren, dann Stunden rumsitzen um dann Stunden später wieder nach München zu fahren. So plant kein EVU im SPNV, auch weil das dazwischen dann auch Arbeitszeit ist (wenn auch vielleicht bei dem einen oder anderen noch [auch da wird das kippen] vielleicht nur zu 50% oder was auch immer bezahlt).
Huch, welch bescheidene Worte. Kennt man ja gar nicht - normalerweise tönst du doch immer sehr allwissend.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Ich kenne nicht alle Bereiche in Deutschland. Mir ist kein derartiger Fall bekannt. Mag sein dass es Regionen gibt wo das der Fall sein könnte.
Beispiele wirst du von mir nicht bekommen, einfach aus Gründen der Diskussionskultur (du bringst ja auch nie Beispiele - Rhetorik abgeguckt? Dann will ich aber Lizenzgebühren!).DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Aber ich erwarte schon Beispiele.
Viele aus "dem Osten" (übrigens liegt München östlicher als Erfurt, Passau östlicher als Leipzig - ist das auch alles "der Osten"?) machen das, weil sie dafür mehr Geld bekommen. Ob sich das jetzt persönlich und/oder finanziell wirklich lohnt, weiß ich nicht. Mir ist es auch egal, ich hab eine (fast) feste Einsatzstelle, und das ist gut so. Möglichkeiten sowas zu bekommen, gibt es genug. Es gibt nur offenbar nicht genug Personal, dass das will.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Viele aus dem Osten machen das, weil sie eh weg sind von daheim.
Siehste, die Tf, die ich kenne, fahren dort freiwillig, und sind mit ihren Bedingungen auch großteils zufrieden. Irgendwas ist ja immer.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Ich habe viel mit Tf aus dem SGV gesprochen und so richtig glücklich sind die wenigsten mit den Zuständen. Das kann doch nicht von ungefähr kommen?
Doch. Ansonsten würden wohl kaum Arbeitgeber von sich aus (!) die Gewerkschaften zu Tarifverhandlungen auffordern. Oder kampflos mit mehreren Gewerkschaften Tarifvertrge abschließen - obwohl die Hausgewerkschaft für den Arbeitgeber eher Vorteilhafte Tarifpolitik betreibt.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Fakt ist: Den riesigen Personalmangel merkt man nicht bei den Bedingungen.
Was wird denn Propagiert? Erstmal wird versucht, weiteres Angebotspotenzial zu erschließen. Passiert doch.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Würde die Marktwirtschaft so funktionieren wie sie propagiert wird, müssten die Bedingungen deutlich verbessert werden, im Sinne des Prinzips von Angebot und Nachfrage.
Und die sind gezwungen worden, zum Güterverkehr zu wechseln? Na also.DSG Speisewagen @ 27 Mar 2016, 23:54 hat geschrieben:Ich weiß auch von vielen Tf die vom Personenverkehr zum Güterverkehr gewechselt sind und dann bald wieder zurück, weil sie die Schnauze voll hatten und da wurden tw. mehrere EVU oder Dienstleister gewechselt, keine Besserung.
Genau darum fahren sie ja auf langen Touren zu dritt, und schaffen es damit, praktisch pausenlos in Bewegung zu sein.andreas @ 28 Mar 2016, 02:13 hat geschrieben: wobei es auf der Straße auch nicht funktioniert. Mehr als zwei Mann Besatzungen sieht das Gesetz nicht vor und auch die dürfen nur maximal 18 h am Stück fahren, dann brauchen beide Fahrer ihre Tagesruhezeit.
Das halte ich auch für falsch und habe das auch nie behauptet.218217-8 @ 28 Mar 2016, 00:26 hat geschrieben:
Und genau diesen Ansatz halte ich für falsch und sehr gefährlich. Es geht bei dieser Denkweise nämlich um einen Krieg der AN gegen die AG in der Annahme, dass beide Seiten von Natur aus verfeindet sind und niemals gemeinsame Interessen haben können.
Genau so sehe ich das doch auch. Ich weiß nicht wieso du da wass anderes heraus liest. Ich bin mit Sicherheit keiner der keine Kompromisse eingehen kann, die sind notwendig, aber natürlich auf beiden Seiten. Dennoch bin ich dagegen ohne Not zu AG-freundlich zu denken, denn das hat mit fairen Kompromissen nichts mehr zu tun und es gibt auch AN-Vertreter die total einseitig für den AG denken, was noch schlimmer ist als das Gegenstück, denn ein Stück weit muss man natürlich schon daran denken dass die Firma auch erfolgreich bleibt, aber eben mit dem Kompromiss dass die AN ihren gerechten Anteil bekommen. Nur gemeinsam kann man erfolgreich sein und nicht gegeinander.218 217 hat geschrieben: Das ist doch Realitätsverlust. Verhandlungen haben das Ziel, einen für beide Seiten vertretbaren Kompromiss auszuloten.
Das kann ich verstehen, solche Leute gibt es leider. Die absolute Mehrheit von denen (zumindest bei der Eisenbahn) sind aber "Kampfkrieger" für den Arbeitgeber, gerne aus dem blauen Verein oder es sind Leute die rein ihre eigenen Interessen vertreten, obwohl sie immer von der Familie schwadronieren und dann ihren privaten Kampf gegen das Fahrpersonal ausleben in AN-Vertretungen.218 217 hat geschrieben: Ich habe solche realitätsfernen "Kampfkrieger" in meiner beruflichen Laufbahn auch schon erlebt und muss sagen, das waren die schlimmsten Zeiten, die ich erlebt habe.
Sag mal in welcher Welt lebst du? Die Zeiten sind vorbei wo die Mittelständler noch flächendeckend ihre Mitarbeiter im Blick hatten. Gut, es gibt immer noch viele Mittelständler mit guten Bedingungen, meist die inhabergeführten Mittelständler.218 217 hat geschrieben: Vielerorts? Manche vielleicht. Klar gibt es die - vor Allem börsennotierte Konzerne - die zuerst die Mitarbeiter ausquetschen, weil es dem Unternehmen angeblich so schlecht geht, und eine Woche später präsentieren sie den Aktionären stolz glänzende Zahlen, schütten hohe Dividenden aus und streichen saftige Boni ein. Aber ist das der Normalfall? Es gibt viele Mittelständler, die mit sehr viel Augenmaß arbeiten. Aber das kommt in deiner Welt nicht vor.