Rohrbacher @ 21 Dec 2020, 15:29 hat geschrieben: Ne, nur wieder mal die Inselstrecke mit einfachem Betrieb, wo ich sage, dass der Akku eine Dauerlösung sein könnte. :ph34r:
Quatsch, du wirfst mir die Strecke um die Ohren, da sie nur Vmax 60km/h hat und insofern ja nicht vergleichbar wäre. Gleich im Eingang deines Beitrages. Sei wenigstens ehrlich.
Hinter Holzkirchen bei 120 und vielen Tempowechseln.
Wie lange werden die 120 gehalten? Und ab Schliersee sinds dann auch nur noch 60km/h. Und die Höhendifferenz ist außerdem noch deutlich geringer. Alles kein wirklich relevantes Argument.
Im Gegensatz zu Bayrischzell gibt's in Freudenstadt aber eben wieder einen Bügel anlegen, wenn aus den "bis zu 80 km" in der Praxis mal wieder ein paar mehr als 40 geworden sind. Von Bayrischzell aus muss man auch wieder sicher zurückkommen. Und blöderweise sind Strecken auch selten so gebaut, dass es in eine Richtung nur bergauf und in die andere nur bergab geht.
Das ist zumindest mal von der Anlage her ein valides Argument. Aber so richtig zieht es auch nicht. Die Züge gibts auch mit doppelter Akkukapazität und dann 150km. Und von Bayrischzell gehts halt dann doch fast nur bergab. Ja natürlich gibts kleine Huggel und das Mangfalltal mit einer Delle. Aber auch hier gilt eben beim Akkuzug, dass das durch die Rekuperation kaum mehr verbraucht, als ne flache Strecke.
Zudem wärs im Notfall auch nicht sehr dramatisch in Bayrischzell nochmal eine Vorrichtung zum Nachladen einzurichten. Nicht dass ich denke, das es das bräuchte. Aber argumentativ wäre es ein sehr geringes Problem.
Und es kommt auch schonmal vor, dass mal irgendwas nicht funktioniert. Und da ist es nicht dauerhaft sinnvoll, wenn man jetzt mit Dingern kommt, die öfter an die Versorgung müssen als eine Dampflok 1900.
Wenn die Versorgung bedeutet, dass sie während der Hälfte ihrere Fahrstrecke automatisch aufgeladen werden, halte ich den Vergleich für sinnlos.
Dass an beiden Enden der Strecke ein E-Netz ist, ist aber auch der Grund, warum das auch im Ortenaunetz keine Dauerlösung sein kann, genau solche Lücken, wo vorne und hinten E-Netz ist, müssen geschlossen werden und nicht mit teuren Zusatzakkus (die nur in leichten Triebwägelchen funktionieren) überbrückt.
Das kommt doch total auf die Fahrpläne an. Wenn das so ne kleine eingleisige Panorama- und Schülerstrecke ist, dann bringt das doch nix. Der Akku ist eben im Vergleich zur Oberleitung nicht teuer. Da kannst du dich weigern das einzusehen. Aber es macht halt deine Argumentation nicht besser.
Und im Oberlandnetz ist es vor allem der Takt, weswegen die Elektrifizierung das einzig sinnvolle ist und vermutlich aus anderen Gründen derzeit unbeliebte VT vielleicht der Druck, den's zur Umsetzung vor St. Nimmerlein braucht.
Da geb ich dir recht. Aber das dauert halt auch wieder noch Jahre. Vielleicht ist der Druck nötig. Aber in meiner rosa Brille Weltsicht wäre es für die Umwelt besser gewesen, jetzt Akkuzüge zu beschaffen, die Elektrifizierung trotzdem mit gleichem Zeitplan weiter umzusetzen und dann die Züge auf andere Strecken zu tauschen. (Genau das wird jetzt mit Dieslzügen passieren.)
und dass unzureichende Alternativen, deren einziger politischer (nicht betrieblicher) "Vorteil" es ist, dass sie kein Diesel sind, den Zeitraum bis zu vernünftigen Dauerlösungen wohl eher verlängern. Viele Strecken, die bis zur geplanten Elektrifizierung vorübergehend verdieselt wurden, dieseln noch heute. Ich könnte dich genauso fragen, wann du gedenkst, deine Akkuzüge im Oberlandnetz einzusetzen.
Versteh ich dich richtig: die Diesel fahren weiter bis alles elektrifiziert ist?
Das war schon immer meine Position. Jedenfalls wenn's einem um die Sache ging, nicht um den Diskus an sich.
Also gings dir bisher um den Diskuris an sich und jetzt kommt doch noch etwas Sachlichkeit? Manchmal bin ich mir echt nicht sicher, ob ich versteh, was du mir sagen willst....
Auch du findest natürlich für alles ein Gegenbeispiel, das aber die Regel dann doch eher bestätigen wird.
Bitte?! Du kommst mit dem küzesten und langsamsten Abschnitt im Ortenau-Netz, du kommst mit den schnellen, langen und bogenschnellen Allgäustrecken. Das sind alles Extreme. Ich habe nie behauptet die Eierlegende Wollmilchsau zu haben, sondern nur, eine vernünftig Lösung für einen Großteil der aktuellen Diesel-Regional-Strecken. Vor allem im Vegleich zu einem H2-Zug auf jedenfall die ökonomischere.
Die Auflistung von fast 500 Diesel(-elektrischen) Regionalstrecken in D von denen über 90% von der Reichweite sicher mit Akku-Zügen bedient werden könnten, sind halt auch nur 400-irgendwas Gegenbeispiele. Da gibts sich er im Einzelfall noch hier und da ein Problemchen. Aber sicher nicht bei allen 500! Und sicher noch nicht einmal bei der Hälfte.
Viele Wechsel zwischen E-Netz und bisher Dieselnetz auf kurzer Strecke wie im Ortenaunetz ohne durchgebundenen überregionalen und Dieselverkehr ist jetzt auch nicht so ganz die Regel.
Dann schau dir doch bitte endlich mal
diese Tabelle (Seite 33) an. Dann wirst du sehen, dass das eben doch die Regel ist. Ja es gibt auch Linien ganz ohne Elektroanteil, aber auch da spricht nichts dagegen, eine Lademöglichkein am Wendebahnhof zu installieren.
Was ich aber definitiv gesagt habe und um vergleichbare Äußerungen u.a. der BEG ergänzt habe, ist der Umstand, dass Akku und Wasserstoff auf absehbare Zeit nicht die Leistungsfähigkeit haben, um 612/622 etc. vollumfänglich auch bei höheren Fahr- und Laufleistungen mit dichtem Haltabstand zu ersetzen.
Richtig das hast du gesagt. Bei den 612ern wieder so ein Extrembeispiel. Bei dem du ganz sicher Recht hast, was aber für diese Diskussion - wenn es einem um die Sache geht - nicht wirklich relavant ist. Das ist ein Nebenkriegsschauplatz den du siegessicher eröffnet hast. Nachdem ich dort auf deiner Seite kämpfe, wird das langweilig ohne Gegner.
Beim 622 wüsste ich nicht wieso das nicht klappen sollte? Die Höchstgeschwindigkeit ist (z.B. im Vergleich zu den jetzt in BW bestellten Zügen) gleich, die Antriebsleistung vom LINT sogar geringer bei einem größeren Fahrzeug.
Die alleinige Länge ist erstmal nicht ausschlaggebend. Auch die Akku-Züge sind modular aufgebaut. Vom Mireo gibts auch Versionen mit Mittelwagen. Ich sehe kein Hindernis auch den mit Akkus auszustatten.
Es kommt eben auch hier auf die Strecke und den nicht elektrifizierten Anteil an. Der dichte Halteabstand würde den Akkuzügen nur zu gute kommen. Macht durch die Rekuperation wenig Energieverlust und lange Hochgeschwindigkeitsabschnitte (wo der Akkuzug schwächelt) werden reduziert. Kurz mit viel Power anfahren ist mir Akkus kein Problem.
Oh, die Weltbildnummer. Schade. Ich denke, ich versteh einfach ein bisschen was von der Eisenbahn und ihrem Betrieb. Daher weiß ich, dass sie vieles braucht, aber sicher nicht noch mehr Zwangspunkte, wo jede Störung gut geplant sein will.

Naja, irgendwie muss ich dich ja mal dahin bekommen, aus deiner Sicht, es gäbe fast nur Stummel-Dieselstrecken, Neigetechnik oder mini Museumsbahnen mit 20 Passagieren (so kommts hier rüber), kurz auszubrechen und dir das Portfolio in Frage kommender Regionalstrecken mal anzugucken (siehe Link weiter oben). Sollen wir die Strecken einzeln durchgehen??? Leider steht nicht dran, wo die genau liegen, so können wir Besonderheiten wie oben genannt nur schwer herausfinden. Aber dennoch sieht man beim ersten Hingucken, dass man ohne irgendwelche Änderungen auf der Hälfte der Strecken schon jetzt solche Züge einsetzen könnte. Nochmal 25% mehr, wenn man an Endhaltestellen Ladevorrichtungen (aka 5 Meter Oberleitung) einrichtet.
Du erinnerst dich an den Neigetechnik-Hype in den 90ern und frühern 2000ern? Damals meinten auch ein paar, mit dieser fahrzeugseitigen Technik können wir uns Streckenausbauten samt Elektrifizierung sparen. Dauert ewig, kostet viel Geld. Juhu. Am Ende dieses teuren, oft absehbaren Irrtums, der der regionalen Infrastruktur oft nur annähernd 30 weitere Jahre Infrastrukturnichtausbau und Dieselbetrieb beschert hat, sind die 610/611 sind nach teilweise nichtmal 20 Jahren komplett ausgemustert, die 605 waren sogar eine Vollkatastrophe und die 612 fahren teilweise einfach wegen der höheren Leistung und der Klimaanlage als verdammt teurer 628-Ersatz oder sind ebenfalls stillstandsgemanaged.
Ja erinnere ich mich. Fand ich auch super. Komischer Weise haben andere Länder das ganz gut hinbekommen, Deutschland nicht. Auch die Idee unbedingt nur Diesel-NT zu bauen, verstehe ich bis heute nicht. Aber wir mussten ja das Rad neu erfinden...
Der Nichtausbau liegt aber an diesem verreckten Land, dass dem Auto halt mehr huldigt, als Jesus Christus und nicht daran, dass dort Neigetechnik unterwegs war. Ohne Neigetechnik hätte man die Bahnen wegen Nichterfolg doch zur Hälfte dicht gemacht oder zumindest den Takt noch weiter ausgedünnt.
Mir kommt deine Argumentation eher so vor wie die der Menschen, die vor ein paar Jahren noch meinten, das mit Tesla wäre ja nur eine verrückte Idee und die Reichweite würde nicht reichen und der Preis wäre zu teuer und was macht man wenn die Batterie leer ist und Zwangstankpunkte und und und überhaupt und alles bäää!!!!1!!!elf!!!
Und ja, natürlich ist all das irgendwo und irgendwann mal eingetreten. Aber wie oft? Und auch so ein Dieselmotor knallt mal durch, oder der Starter läuft nicht, das Öl ist knapp.... Die Möglichkeiten eines Defektes sind beim Diesel weitaus höher und beim E-TW bin ich mir nicht einmal sicher. So eine Oberleitung hat durchaus auch Potential: Wind, Ast drauf, Eis, Kupferklau, mit Abnehmer falsch abgebogen
Bei Tesla haben auch alle gesagt, " noch vor 100.000km gehen die Akkus in die Knie!", jetzt gibts Modelle die haben über 600.000km runter und den esten Akku drin.
Klar auf der einen Seite hat man ein paar mehr Zwangspunkte. Aber in der heutigen Ausschreibungsbahn fahren die meisten Züge halt doch "ihre" Strecke oder maximal "ihr" Netz ab. Und sie werden genau auf dieses Netz ausgelegt. Auf der anderen Seite hat man eben auch ganz andere Möglichkeiten sauber unter Draht zu fahren, aber eben auch ohne Draht weiterzukommen. Das hat ja auch andere Vorteile: Konsequent umgesetzt brauchst du auch keine Oberleitung mehr in irgendwelchen Wartungshallen oder anderen Betriebsflächen, was einiges vereinfachen kann. Ich bin mir sicher, dass die Akkutechnik auch im Bahnverkehr Einzug finden wird und zwar nicht nur in irgendwelchen Nischen. D.h. nicht, dass sie alles kann! Nur um das klarzustellen.