Grundsatzdiskussion Münchner Trambahn

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Straßenbahnen und Stadtbahnen
Antworten
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Oliver-BergamLaim @ 18 Nov 2006, 00:07 hat geschrieben: Man muß ja auch bei weitem nicht aus einem rechten Lager kommen, um die moderne Demokratie zu kritisieren. Winston Churchill war zum Beispiel ganz bestimmt kein Nazi. Stimmst Du da mit mir überein? Dann lies mal, was er zur Demokratie gesagt hat: "Democracy is the worst form of government – except for all those other forms, that have been tried from time to time" (Zitat aus einer Rede vor dem Unterhaus am 11. November 1947). Das deckt sich inhaltlich im Wesentlichen mit meiner Meinung zur Demokratie.
Zustimmung. Zur Ergänzung: Demokratie funktioniert nur bei entsprechender Bildung der Bevölkerung. Dazu gehören auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Demokratie (es gibt auch positive Kritik) sowie ein Wille, die Demokratie weiterzuentwickeln. Ich sehe dies sogar als eine Art Pflicht an. Eine Ignoranz des Systems (nein, diese werfe ich hier niemand vor, man weiß ja nie, wie man verstanden wird, daher dieser Hinweis) schadet nur dem System, da eine Beteiligung der Bevölkerung fester Bestandteil der Demokratie ist, und sei es "nur" das Wählen der Volksvertreter, was aber auch eine Beschäftigung mit politischen Inhalten voraussetzt. Die Wahl ultrarechter oder ultralinker Parteien ist größtenteils auf Unwissenheit und der Unfähigkeit, einer Manipulation weitgehend zu entgehen, zurückzuführen. Um einer Manipulation zu entgehen, muss ich diese erkennen, was wiederum Wissen, aber auch Aufmerksamkeit voraussetzt. Hoch Gebildete wählen fast nie radikal, Schulabbrecher weit öfter.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

und was hat das alles mit CSU und Tram zu tun? :ph34r:
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14703
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Wie fändest Du es denn, wenn die Mehrheit der Bürger von Wolnzach auch dafür ist (ist sie das?)
Die meisten wissen warscheinlich noch gar nix...
und täglich ein paar hundert oder gar paar tausend Leute mit der Bahn fahren würden, aber im Endeffekt scheitert es an 20 oder 30 an der Bahnstrecke wohnenden Hanseln?
Das wäre natürlich bescheuert, allerdings: Die wohnen da und ich denke, deren Meinung dürfte nicht unerheblich sein. Die Demokratie ist für die Leute da, nicht die Leute für die Demokratie. Das ist immer ein bisschen wie die Frage, ob man ein entführtes Flugzeug mit 100 Leuten drin abschießen darf zum Wohle von 5000 in einem Hochhaus oder nicht.

Wolnzach ist hier übrigens genau genommen ein blödes Beispiel, denn mit einer Reaktivierung würden über kurz oder lang die mindestens 50 Pfeiftafeln auf 5 km entfallen, die Anwohner wären wohl nicht das Problem. In diesem Fall liegt das Problem maximal da, wo das Geld herkommen soll, nämlich beim Staat, der für den öffentlichen Verkehr lieber weniger Geld ausgeben will. Aber: Das ist eben wieder eine Auswirkung der Demokratie: Viele autogeprägte Leute, viele autogewohnte Politiker, viele arbeiten bei Audi, BMW und kennen nichts anderes und kümmern sich nicht um die Bahn, wenn man sie anspricht finden sie's alle toll und hätten nichts dagegen, aber aktiv tut keiner was. Folglich ist das leider so ein Fall, dessen Scheitern eher durch Desinteresse in der Öffentlichkeit verursacht wird, als durch heftige Diskussionen, Klagen und Streitereien... Würden alle, die's ganz toll finden das auch mal so sagen, könnte die Demokratie auch mal zeigen was sie kann. Aber nein, man macht lieber alles wie immer. Aber wenn das Volk das so will... ja mei...
Der Song könnte Dir bekannt sein, da Du in Richtung Ingolstadt wohnst.
Den Song kenn' ich nicht, die Einstellung hör' ich auch eher selten, trotzdem wird CSU gewählt. Hat ein bisschen was von Bild-Zeitung und dem Buch von Bohlen - diese Bestseller kauft und liest auch keiner und trotzdem kennen alle den Inhalt... :rolleyes:
Beim Ladenschluß in Bayern ist es ähnlich - das Einzelhandelspersonal soll geschützt werden, insbesondere alleinerziehende Mütter (und auch Väter, gibt's ja auch). Wenn ich mir das so recht anschaue, ist die Mehrheit des Volkes aber nicht im Einzelhandel beschäftigt und die Mehrheit der im Einzelhandel Beschäftigten ist nicht alleinerziehend...
Ich mach's kurz: Die Mehrheit fährt generell mit dem Auto. 50% sollen überhaupt noch nie einen Zug oder eine U-Bahn/Tram von innen gesehen haben.
Die Geschichte darf nicht zum Hindernis für die Zukunft werden.
Das würde ich auch so sagen, aber man darf sie aber auch nicht aus den Augen lassen, denn die Geschichte kann sich verhalten wie einer dieser kleinen Wadlbeißer: Man kann schon vorwärts gehen, lässt man sie aber aus den Augen, kommt der hinterrücks daher und hat man schnell mal einen am Bein hängen. - Okay, das ist nicht so schön wie ein Zitat von Churchill, aber es ist ein netter Abschluss für heute... Ach ne, heute ist schon morgen. Das mit der Zukunft geht manchmal schneller als einem lieb ist...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 00:39 hat geschrieben: und was hat das alles mit CSU und Tram zu tun? :ph34r:
Das frage ich mich auch. Aber hier wurde ja den Trambahnbefürwortern unterstellt, sie hielten nichts von Demokratie oder wollten diese zumindest zu ihrem Vorteil verändern. Dann kann es ein Abkommen vom Thema schon mal geben :)
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14703
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

tra(u)mmann @ 18 Nov 2006, 00:43 hat geschrieben: Das frage ich mich auch. Aber hier wurde ja den Trambahnbefürwortern unterstellt, sie hielten nichts von Demokratie oder wollten diese zumindest zu ihrem Vorteil verändern. Dann kann es ein Abkommen vom Thema schon mal geben :)
Wieso, der Thementitel hat doch genau sowas zum Inhalt? - Ein CSU-Bürgergespräch, ein Element unserer Demokratie. Manchmal muss man eben ausholen, wenn eine Diskussion mit den Argumenten "ja" oder "nein" nicht zu einem Ergebnis oder zumindest zu Erkenntnissen führt. ;)
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

mag ja sein, hier im EF gibts eh einige, die München am liebsten komplett mit trams zupflastern möchten, was ich persöhnlich net so gut fände, denn dann wird ein gutes Verkehrssytem ad absurdum geführt
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rohrbacher @ 18 Nov 2006, 00:48 hat geschrieben: Wieso, der Thementitel hat doch genau sowas zum Inhalt? - Ein CSU-Bürgergespräch, ein Element unserer Demokratie. Manchmal muss man eben ausholen, wenn eine Diskussion mit den Argumenten "ja" oder "nein" nicht zu einem Ergebnis oder zumindest zu Erkenntnissen führt. ;)
Gegen ein CSU-Bürgergespräch hat niemand etwas.

Zum Plakat fällt mir noch ein:

Die Begriffswahl ist dreist, deshalb kritisiere ich sie. Da sie sich im Rahmen der Gesetze bewegt, kann die CSU sie gerne verbreiten. Außerdem ist die Aussage auf dem Plakat bereits so plump, dass die CSU sich eher selbst damit schadet. Die Zeiten, als rot-grün mit dem Weltuntergang gleichgesetzt wurde, sind vorbei, und auch mit dem unterstellten Wahn disqualifiziert sich die CSU auf Grund des abgedroschen Reimes und der Tatsache nur sehr weniger realisierter Trambahnwiedereröffnungen selbst. So gesehen ist die CSU zumindest in München wirklich ihr eigener Gegner und noch ein guter und wirksamser dazu.
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 00:51 hat geschrieben: mag ja sein, hier im EF gibts eh einige, die München am liebsten komplett mit trams zupflastern möchten, was ich persöhnlich net so gut fände, denn dann wird ein gutes Verkehrssytem ad absurdum geführt
Na ja, überhaupt keine Tram zu bauen, wie es gemacht wurde, ist das pure Gegenteil.

Aus dem Alter, in jeder Straße eine Trambahn haben zu wollen, bin ich raus. Auch ich habe gelernt, dass auf Grund der Topologie und der erwarteten Fahrgastzahlen ein anderes Verkehrsmittel das sinnvollere sein kann. Aber es gibt genug Buslinien und eventuell auch bislang komplett nicht bediente Routen, auf denen eine Tram eine Bereicherung wäre, auch wirtschaftlich gesehen.
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

Rohrbacher @ 18 Nov 2006, 00:48 hat geschrieben: Ein CSU-Bürgergespräch, ein Element unserer Demokratie.
Deswegen wurde ja auch dazu eingeladen, um die Demokratie auch weiterhin lebendig zu halten... ;)
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 18 Nov 2006, 01:03 hat geschrieben: Na ja, überhaupt keine Tram zu bauen, wie es gemacht wurde, ist das pure Gegenteil.

Aus dem Alter, in jeder Straße eine Trambahn haben zu wollen, bin ich raus. Auch ich habe gelernt, dass auf Grund der Topologie und der erwarteten Fahrgastzahlen ein anderes Verkehrsmittel das sinnvollere sein kann. Aber es gibt genug Buslinien und eventuell auch bislang komplett nicht bediente Routen, auf denen eine Tram eine Bereicherung wäre, auch wirtschaftlich gesehen.
seh ich genauso und es gibt halt auch Linien, da ist eine Tram völlig überdimensioniert, wie zum Beispiel auf der Verdistrasse, was ich hier schon gelesen hab
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 01:07 hat geschrieben: seh ich genauso und es gibt halt auch Linien, da ist eine Tram völlig überdimensioniert, wie zum Beispiel auf der Verdistrasse, was ich hier schon gelesen hab
Die Verdistraße ist nicht meine Gegend, sodass ich kaum beurteilen kann, wie sinnvoll eine Tram nach Obermenzing ist. Zum Glück wird ja die Wirtschaftlichkeit einer Tram untersucht, bevor konkrete Planungen in Angriff genommen werden.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

tra(u)mmann @ 18 Nov 2006, 01:13 hat geschrieben: Die Verdistraße ist nicht meine Gegend, sodass ich kaum beurteilen kann, wie sinnvoll eine Tram nach Obermenzing ist. Zum Glück wird ja die Wirtschaftlichkeit einer Tram untersucht, bevor konkrete Planungen in Angriff genommen werden.
die Strecke hat grad mal genug Fahrgäste, um einen Gelenkbus alle 10-Min vollzumachen, aber da mein ich jetzt nur die Sitzplätze

viele Strecken würden da eh nimmer in Frage kommen, die neu geplant werden könnten, wär gut, wenn man die erstmal in Angriff nimmt, die jetzt schon gepklant wurden, wobei man sich wohl von einer Tram durch den Garten verabschieden kann, die düfte net realisoerbar sein, solange Bayern von der CSU regiert wird, da bin ich sicher
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 01:23 hat geschrieben: viele Strecken würden da eh nimmer in Frage kommen, die neu geplant werden könnten, wär gut, wenn man die erstmal in Angriff nimmt, die jetzt schon gepklant wurden, wobei man sich wohl von einer Tram durch den Garten verabschieden kann, die düfte net realisoerbar sein, solange Bayern von der CSU regiert wird, da bin ich sicher
Zur Gartenbahn: Diese ist nicht unbedingt gescheitert, da die CSU ihre Meinung zum Thema Tram schon mehrfach geändert hat. Es soll ja mal vor ein paar Jahren fast so weit gewesen sein, dass die CSU einer Gartentram zugestimmt hätte.

Allerdings steht es derzeit nicht gut um die Gartentram.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

ich seh da derzeit eigendlich nur eine Chance, Ude müsste seinen Widerstand gegen den TR aufgeben, dann würd die CSU vielleicht auch nachgeben

und desweiteren glaub ich auch, das in nächster Zeit weder die U4-Verlängerung kommt, noch die Tram
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 01:33 hat geschrieben:ich seh da derzeit eigendlich nur eine Chance, Ude müsste seinen Widerstand gegen den TR aufgeben, dann würd die CSU vielleicht auch nachgeben
Vielleicht, aber beide Seiten würden ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Gerade Ude hat eine extrem negative Position eingenommen (ob zurecht, soll nicht das Thema sein). Aber wenn Ude von Verantwortung für München spricht und der Transrapid seiner Meinung nach ein Milliardengrab ist, kann er nicht auf einmal dafür sein. Dann wäre er ja mit dafür verantwortlich, wenn das Geld der Steuerzahler zum Fenster herausgeworfen wird.

Mal davon abgesehen, ist die Gartentram meiner Meinung nach nicht ganz oben auf Udes Prioritätenliste. Auch das spricht gegen einen solchen Handel.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

denk ich auch mal und bei der MVG hat man da wohl derzeit auch kein grosses Interesse dran, das zeigt schon allein die Tatsache, das mit den Tets für eine Akku-Tram noch nicht einmal begonnen wurde, da hat man eher das Problem, was macht man in Zukunft mit dem 57er, der weisst mittlerweile Fahrgastzahlen auf, die die des bald in Bau befindlichen 23er noch ein gutes Stück übersteigen, soweit ich weiss ist man mittlerweile bei 21.000
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14703
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

solange Bayern von der CSU regiert wird, da bin ich sicher
Aber nicht enttäuscht sein, wenn z.B. die SPD in einer Landesregierung das selbe tun würde. Es hat sich ja gezeigt: Verbal sind sie total verschieden, wenn sie dann aber konkret handeln müssen, geht's nur um Nuancen. Wie war das mit der Mehrwertsteuer - keine Erhöhung sagt die SPD, 18% die Union und kaum haben wir eine große Koalition haben wir 19%... In der Politik wird viel geredet, grad im Wahlk®ampf. Aber selbst die Linken müssten dann erstmal zeigen, wo sie das Geld für ihre Versprechen auftreiben wollen. :)

Mal unter uns: Ich würde mir mal 'ne Schwarz/Grüne Mischung wünschen - mit neuen Köpfen, also eher ohne Dr. Ähm... Bei so 'ner Regierung bräuchte man im Grunde keine Opposition mehr und beide könnten noch was von einander lernen. Wenn sich das mal durchgesetzt hat, mach' ma eine Partei drauß und dann haben wir keine Problem mehr und für die meisten Bayern ist dann eh wieder alles wie früher - man kreuzt das erste an und gut ist. B)

Gewinnt diese Partei dann in München mal, gibt's 'ne solarbetriebene Magnet-Tram durch den E-Garten. :lol:
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

so eine Koalition würde net lange gutgeh Rohrbacher, das kannste vergessen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 01:47 hat geschrieben: denk ich auch mal und bei der MVG hat man da wohl derzeit auch kein grosses Interesse dran, das zeigt schon allein die Tatsache, das mit den Tets für eine Akku-Tram noch nicht einmal begonnen wurde, da hat man eher das Problem, was macht man in Zukunft mit dem 57er, der weisst mittlerweile Fahrgastzahlen auf, die die des bald in Bau befindlichen 23er noch ein gutes Stück übersteigen, soweit ich weiss ist man mittlerweile bei 21.000
Was schlägst Du denn vor für den 57er außer einem U-Bahnbau, der ja erst in sehr vielen Jahren greifen könnte, selbst wenn man jetzt mit den Planungen beginnt?

Bist Du Dir sicher, dass der 57er bei der MVG so ein Riesenthema ist, trotz der zugegeben hohen Fahrgastzahlen?

In Hamburg soll es übrigens Buslinien mit 50.000 Fahrgästen pro Tag geben.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

Funktionieren könnte durch aus auch eine Tram, die müsste allerdings ebenso im 5-Min-Takt verkehren und das ausschliesslich mit R3 oder Variobahnen, mit R2 brauchste da erst garnet anfangen das geht schief, weil zu klein
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 01:58 hat geschrieben: Funktionieren könnte durch aus auch eine Tram, die müsste allerdings ebenso im 5-Min-Takt verkehren und das ausschliesslich mit R3 oder Variobahnen, mit R2 brauchste da erst garnet anfangen das geht schief, weil zu klein
Als R2-Fan bin ich nicht bekannt.

Bei so hohen Fahrgastzahlen wäre eine Tram tatsächlich eine genauere Untersuchung wert. Ab 10.000 Fahrgästen rechnet sich diese normalerweise, unter Umständen sogar bei weit geringeren Zahlen.

Bei den Fahrgastzahlen kannst Du normalerweise noch 20-30 % an Fahrgästen dazurechnen, denn die Fahrgäste fahren lieber Tram als Bus. Daher würden in der Tat nur Wagen mit einer vernünftigen Kapazität im 5-Minutentakt infrage kommen.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

bei dieser Strecke seh ich leider nur das Problem mit dem eigenen Gleiskörper und der damit zusammenhängenden Förderfähigkeit, da so gut wie kein eigener Gleiskörper vorhanden ist, desweiteren würd ich die Strecke als Verlängerung der 19er planen und selbige komplett auf Vario umstellen, die freiwerdenden R2 kann man sicher im übrigen Netz gut brauchen
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 02:13 hat geschrieben: bei dieser Strecke seh ich leider nur das Problem mit dem eigenen Gleiskörper und der damit zusammenhängenden Förderfähigkeit, da so gut wie kein eigener Gleiskörper vorhanden ist, desweiteren würd ich die Strecke als Verlängerung der 19er planen und selbige komplett auf Vario umstellen, die freiwerdenden R2 kann man sicher im übrigen Netz gut brauchen
Wie wäre es erst einmal mit einer Ampelvorrangschaltung oder ist eine solche schon realisiert bzw. in Planung?

Durch die kürzeren Umläufe könnte man möglicherweise Kurse einsparen, die wiederum zur Taktverdichtung eingesetzt werden, sodass der 57er eventuell alle 3 oder 4 Minuten fahren könnte.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

eine Ampelvorrangschaltung ist zumindest an der ersten Kreuzung nach dem Pasinger Bahnhof net möglich, da du sonst die anderen Linien ausbremsen würdest, die hier abzweigen und eine dichtere Busfolge scheiteret an der Haltestellensituation am Pasinger Bahnhof
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Lazarus @ 18 Nov 2006, 02:24 hat geschrieben:eine Ampelvorrangschaltung ist zumindest an der ersten Kreuzung nach dem Pasinger Bahnhof net möglich, da du sonst die anderen Linien ausbremsen würdest, die hier abzweigen und eine dichtere Busfolge scheitert an der Haltestellensituation am Pasinger Bahnhof
Je mehr Ampelvorrangschaltungen an Kreuzungen mit ebenso vorrangig bevorzugtem ÖPNV-Querverkehr eingerichtet werden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Linien blockieren, da hast Du Recht. Bestes Beispiel ist Zürich, bei dem sich Trambahnlinien gegenseitig blockieren und der Nutzen der Vrrangschaltungen dadurch reduziert wird.

Dennoch könnte man die Fahrzeit des M57 vernutlich deutlich reduzieren, auch wenn nicht an allen Ampeln ein nahezu sofortiges Weiterkommen möglich ist. Oder bleiben die Busse häufig im Stau stecken? Wenn nein, wären wohl Einsparungen möglich. Schade, dass man offenbar dafür im Gegenzug nicht die Taktdichte erhöhen kann und hier zumindest auf einen Umbau des Bahnhofsvorplatzes warten muss. Durch die Beschleunigung wird die Linie aber wohl attraktiver, was zu noch mehr Fahrgästen führen dürfte. Zwar wäre es positiv, wenn Autofahrer zum Umsteigen gebracht werden, aber wie sollen diese noch in den Bussen Platz finden? Anders gefragt: Herrschen in den Linien wirklich schon Toiioter Verhältnisse oder sind die Busse einfach nur gut gefüllt?

Ab wann rechnet sich eigentlich eine U-Bahn= 21.000 sind ein guter Wert für den Bau einer Tram. Aber eine U-Bahn?
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21447
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

bin selbst net wirklich sicher, ob das für eine U-Bahn reicht, zumindest, was die derzeitigen Fahrgastzahlen betrifft, die Busse sind aber teilweise wirklich überfüllt und damit mein ich, das manche Fahrer Probleme haben, die Türen zu schliessen

bei einer Fertigungstellung von Tram oder U-Bahn darf man aber net vergessen, das die Fahrgastzahlen sicher nochmal deutlich nach oben gehen dürften und ein Drittel mehr dürfte auch eine Tram nur noch sehr schwer schaffen, denn dann wär man bei über 30.000
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14703
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

Nochmal dazu:
so eine Koalition würde net lange gutgeh Rohrbacher, das kannste vergessen
Siehste... Genau das ist es. Wenn der Wähler das so wollen würden, dann sollen sich die Herren "Volksvertreter" gefälligst zusammenreißen! Wenn die das schon nicht hinbekommen, dann haben sie es nicht verdient gewählt zu werden!

Bei euren Tram/U-Bahnspielchen solltet ihr bedenken, dass dann mit einer neuen Strecke nicht nur die Fahrgäste von vorher damit fahren, sondern sich gerade im Falle einer U-Bahn eventuell die Verkehrsströme mehr oder weniger "global" ändern. Von beispielsweise Pasing aus fahren mit der S-Bahn immer sehr viele Richtung Innenstadt beziehungsweise andersrum. Viele kommen vielleicht schon mit der U-Bahn oder der Tram da an. Vielleicht würde sich dann ein Teil des Verkehrs dann auch auf die U-Bahn verlagern, sodass dann in gewissen Abschnitten Leute drin sitzen, die vorher noch gar nicht da gefahren wären...

Mein Beispiel: Was lohnt die ABS/NBS München-Ingolstadt-Nürnberg? Aha, da fahren dann warscheinlich auch viele Leute, die vorher über Augsburg oder Regensburg gefahren wären und mit den dem Gekröse dazwischen nichts am Hut haben und nur schnell nach Nürnberg wollen... So ähnlich könnte das der U4 gehen wenn man die verlängert. Und als S-Bahn-Stammstrecken-Notnagel wäre eine U4/U5 Pasing - Heimeranplatz - Hauptbahnhof - Ostbahnhof manchmal sicher Gold wert... Mit der Tram hat das ja das letzte mal nur sehr mäßig geklappt...

Bis auf die S1/S2 hätten im Falle einer Störung der Stammstrecke wie beim letzten Bombenfund alle S-Bahnlinien einen direkten Ersatz.
Wobei eine Verlängerung der U4 nach Englschalking weniger globale Bedeutung hätte, aber vielleicht lokale. Daher würd' ich auch erstmal nach Pasing verlängern...

Nein, selbst wenn die heute zu Bauen anfangen würden, hätte ich persönlich davon nicht mehr so arg viel, ganz so lang fahr' ich nicht mehr nach Pasing. ;)
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 18 Nov 2006, 01:41 hat geschrieben:Vielleicht, aber beide Seiten würden ihre Glaubwürdigkeit verlieren.
War das in der Politik je ein ernsthaftes Thema?

Würde Ude aus takrischen Gründen seine Haltung überdenken, könnte er nebenbei auch noch Zwietracht in die CSU sähen: Landes-CSU winkt u.a. die Gartentram durch, während die Münchner CSU ins dann immer noch reichlich vorhandene Gras im Englichen Garten beißt...

Abgesehen davom. daß Ude den Transrapid nicht verhindern wird...
tra(u)mmann

Beitrag von tra(u)mmann »

Rathgeber @ 19 Nov 2006, 11:01 hat geschrieben:War das in der Politik je ein ernsthaftes Thema?
Glaubwürdigkeit endet meistens spätestens nach den Wahlen, ja. Aber der Gesichtsverlust ist schon ein Thema. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Ude-Anhänger einen Richtungswechsel bei so einem heiklen Thema dem Ude verzeihen würden. Die Ablehnung des Transrapid zum Strauß-Flughafen ist ungeheuer groß (nach allen mir bekannten Umfragen) und ist vermutlich in der SPD besonders hoch. Auch die nach einem Umdenken resultierende Mitschuld von Ude, wenn der Transrapid seine Erwartungen nicht erfüllen sollte und bei den Fahrgastzahlen drastisch zurückbleibt oder dessen Baukosten sich ins Unermessliche steigern sollten, ist zu bedenken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ude dies alles riskiert wegen einer Garten-Tram, die ihm eventuell sogar noch Stimmen kostet und die selbst unter den SPD-Anhängern umstritten ist.
Rathgeber @ 19 Nov 2006, 11:01 hat geschrieben:Würde Ude aus takrischen Gründen seine Haltung überdenken, könnte er nebenbei auch noch Zwietracht in die CSU sähen: Landes-CSU winkt u.a. die Gartentram durch, während die Münchner CSU ins dann immer noch reichlich vorhandene Gras im Englichen Garten beißt...
Das schon, aber die Münchner CSU liegt ohnehin am Boden und ist bei den Wahlen zum Oberbürgermeister chancenlos, darauf kommt es dann auch nicht mehr an.
Rathgeber @ 19 Nov 2006, 11:01 hat geschrieben:Abgesehen davom. daß Ude den Transrapid nicht verhindern wird...
Dann wäre ja der Deal mit der Tram durch den Englischen Garten sinnlos. Warum sollte die Bayern-CSU diesen eingehen, wenn sie ihren Transrapid ohnehin bekommen?
Rathgeber
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 5438
Registriert: 01 Jan 2003, 23:01
Wohnort: Unter der Bavaria
Kontaktdaten:

Beitrag von Rathgeber »

tra(u)mmann @ 19 Nov 2006, 11:14 hat geschrieben: Dann wäre ja der Deal mit der Tram durch den Englischen Garten sinnlos. Warum sollte die Bayern-CSU diesen eingehen, wenn sie ihren Transrapid ohnehin bekommen?
Klagen und Prozesse verzögern das Prestige-Projekt. Inssofern könnte es Stoiber, Huber & Co. schon entgegenkommen, wenn eine stimmgewaltige Kommune wie München ihre Vorbehalte aufgibt.
Antworten