[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Hot Doc @ 12 Jul 2011, 16:34 hat geschrieben: Ich bin nicht bereit auf den "Die-Zeit-wird-knapp" Zug aufzuspringen.
Ich auch nicht, denn "schnell-schnell-schnell" ist in der Regel eng verwandt mit "zuviel bezahlt". Und aus welchem Goldtopf am Ende des Regenbogens nun Fördergeld kommt, ist faktisch eh wurscht weils am Ende eh vom Bürger kommt. Nur, dass die bewachenden Kobolde es über unterschiedliche Umlagewege einkassieren.

Etz ham die Stoibers und Hubers und wie die Schweber-Fans alle hiessen am Ende wohl recht behalten: ihr kriegts nen TraRa (auch wenns anderes Geldtopferl wär und eigentlich den S-Bahnfahrern nix gebracht hätte) oder goar nix...Alleine dass sie recht behalten haben, wurmt mich. :wacko:
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Beitrag von Hot Doc »

Spock nimmt mir aus dem Mund. Die von Iarn angesprochene größere Finanzhoheit, heißt ja übersetzt nichts anderes, als dass die Länder mehr nicht zweckgebundene Mittel bekommen. Also wäre ja schon mal Geld da, die Frage ist dann nur, ob wir ne Regierung haben werden, die das auch in die Schiene steckt.

Ich bin eigentlich gar nicht so traurig, wenn diese Förderung ausläuft. Gibt man den Ländern das Geld so, dann werden sie auch besser darauf achten und nicht versuchen mit irgendwelchen Großprojekten möglichst hohe Beträge für ihre Region abzugreifen, sondern es so einsetzen, dass es den meisten Nutzen bringt.
Wobei wir wieder beim Thema wären, dass der Südring nach der oben verlinkten Studie schlicht und einfach deutliche rentabler wäre als der Stamm2. Stamm2 hat zwar unbestritten einen leicht höheren Gesamtnutzen - was ja auch einleuchtet - aber die dafür ausgegebenen Gelder (und das wird bestimmt noch wesentlich mehr) sind einfach zu hoch!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Gut jeder mag seine Meinung haben, ich teile sie halt nicht. Ich glaube nicht, dass eine wie auch immer geartete bayrische Regierung sehr viel Geld in die Schiene innerhalb der Region München investieren wird. Die CSU Basis in der Provinz ist ja schon beim jetzigen Anteil unglücklich mit der Investitionssumme (um 100% vom Südring ist mehr als 40% des Tunnels), die FW haben vor ein paar Tagen ein Strategiepapier veröffentlich, dass eigentlich keinerlei Investitionen iin Infrasturktur n den Großraum München vorsieht, dafür in den ländlichen Regionen die Gieskanne auspacken will. Und die lieben Grünen mögen zwar jetzt für den Südring sein, aber generell mag die Basis weder Großprojekte (und der südring wird eins werden) noch Bauarbeiten in Biotopen (Isarquerung).
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 12 Jul 2011, 17:57 hat geschrieben: Gut jeder mag seine Meinung haben, ich teile sie halt nicht.

die FW haben vor ein paar Tagen ein Strategiepapier veröffentlich, dass eigentlich keinerlei Investitionen iin Infrasturktur n den Großraum München vorsieht, dafür in den ländlichen Regionen die Gieskanne auspacken will. Und die lieben Grünen mögen zwar jetzt für den Südring sein, aber generell mag die Basis weder Großprojekte (und der südring wird eins werden) noch Bauarbeiten in Biotopen (Isarquerung).
Da gebe ich dir recht, deswegen bin ich auch lieber für Diskussionen an der Sache, als an der Finanzierung. Denn wenn ein Projekt wirklich gewollt und gleichzeitig auch nützlich und notwendig ist, wird sich eigentlich immer ein Weg finden dieses auch zu finanzieren.
Ich glaube nicht, dass eine wie auch immer geartete bayrische Regierung sehr viel Geld in die Schiene innerhalb der Region München investieren wird. Die CSU Basis in der Provinz ist ja schon beim jetzigen Anteil unglücklich mit der Investitionssumme (um 100% vom Südring ist mehr als 40% des Tunnels),
Da sind wir schon beim etwas sachlicheren Kostenpunkt. Laut der Studie, die ich oben verlinkt habe, sind Kosten bei ungünstigstenfalls 600 Millionen Euro, das sind in der Größenordnung 40% der Kosten für Stamm2. Bei einem Vergleich mit dem sehr ähnlichen Ausbau Nürnberg - Fürth seien sogar eher Kosten in Höhe von 250 bis 350 Millionen Euro realistisch (plus Teuerungsrate). Das wäre sogar deutlich weniger als 40% vom Stamm2.

Ich bleibe also dabei: Das Geld für einen Südringausbau IST da!
Statt hier oftmals falsche Allgemeinplätze in den Ring zu werfen, würde mich mal eher ne Stellungnahme zu dem von einem renomierten Züricher Unternemen angefertigten Gutachen interessieren!
Hier nochmal der Link.

Nachtrag: Ich möchte das einfach nochmal betont haben: Mit den Zahlen aus dem Vergleichsgutachten von Bahn und Freistaat wäre der Südring die teuerste Bahnstrecke die jemals gebaut wurde. Und das obwohl es nur ein Ausbau ist und kein Neubau und das Gelände nicht wirklich kompliziert. Diese Zahlen stinken nur so zum Himmel!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Der Südringausbau für die S-Bahn ist tot, weil von der Politik net gewünscht. Scheitert Stamm2, wars das erstmal für lange Zeit mit dem Ausbau.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es ist doch mal wieder klar: es interessiert die Politik nicht was der Südring kostet. Er wird komplett schlecht gemacht. Die Broschüre 8 Vorteile für die Kunden vom MVV ist doch auch ein Witz!
Die zweite Stammstrecke ist was für den Regionalverkehr, aber definitiv nicht für die S-Bahn (das zeigt auch das Expresskonzept)!!!!
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von christian85 »

Egal welche Vorteile der Südring theoretisch bieten könnte, wir haben noch eine kleine Chance bis 2019 auf Gelder aus dem Gemeindefinazierungsgesetz und dafür kommt aufgrund der Planungstiefe nur die 2. Stammstrecke in Frage.
Hm, jetzt mal angenommen, der Bund hat statt der geforderten 810 Millionen nur noch 700 Millionen, wäre es denn nicht denkbar, dass dann das Land Bayern ab 2020 sozusagen den Rest alleine weiterfinanziert? Also die ersten Millionen, die ab 2020 vom Land für ÖPNV bezahlt werden, noch in den Tunnel zu stecken?
Statt hier oftmals falsche Allgemeinplätze in den Ring zu werfen, würde mich mal eher ne Stellungnahme zu dem von einem renomierten Züricher Unternemen angefertigten Gutachen interessieren!
Ich hab es nur überschlagen, kann jedoch meine generelle Meinung dazu sagen: Ja, der Südring wurde schlechtgerechnet, soweit stimme ich zu. Mag sein, dass er sogar einen höheren NKF Wert erzielt, aber: Der Nutzen von Stamm2 ist eindeutig höher. Ja, es gibt die alte Frage, ist die S-Bahn nun mehr für das Umland da, oder mehr für die Stadt, und ja sicher, für das Umland ist Stamm2 besser, für die Stadt der Südring, und ja, ich bin mehr der Meinung, die S-Bahn ist mehr für das Umland da, wenngleich auch Stamm2 für die Stadt noch einen Nutzen hat, wenngleich nur einen eher geringen.
Um doch nochmal konkret zur Südring-Studie was zu sagen: Ein viergleisiger Ausbau auf ganzer Länge, also auch östlich der Isar, erscheint mir sehr wichtig. Weil sonst hat man wieder ein Nadelöhr. Man sollte auch nicht so tun, als wäre der Südring nur für die S-Bahn da, es soll mehr Regionalzüge/-expresse aus Rosenheim geben, aus Mühldorf gibt es auch noch Züge geben, und alles am Ostbahnhof enden zu lassen, ist falsch. Fernverkehr/Güterverkehr gibt es auch noch. Und wie toll starker Mischverkehr funktioniert, sieht man ja jetzt auf der S1, also wenn überhaupt, dann alles viergleisig.
Die zweite Stammstrecke ist was für den Regionalverkehr, aber definitiv nicht für die S-Bahn (das zeigt auch das Expresskonzept)!!!!
Könntest du dies auch begründen?
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Beitrag von Zp T »

Nicht nur die Politik ist gegen den Ausbau Südring, sondern auch die Bahn selber... Stellt euch mal die Baustelle vor! Da würden in längerer Zeit der Verkehr sehr eingeschränkt laufen... Im Mischbetrieb unvollstellbar, das könnte sich die Bahn nicht leisten! Dazu müsste der Ostbahnhof größer ausgebaut werden und dazu wäre eben kein Platz mehr, genauso wie der viergleisige Ausbau des Südrings! Man hat einfach keinen Platz und dazu würden Giesings Einwohner auf die Barrikaden gehen... Südring ist wirtschaflich gesehen einfach ein totes Blatt!! Während beim Ausbau des 2. Stammstreckentunnel, der Bahnverkehr uneingeschränkt fortgesetzt werden kann...
München, die teuerste Stadt, aber auch die schönste Stadt Deutschlands!!!
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Beitrag von ropix »

Jean @ 12 Jul 2011, 18:25 hat geschrieben: Es ist doch mal wieder klar: es interessiert die Politik nicht was der Südring kostet. Er wird komplett schlecht gemacht.
Wäre es alternativ auch möglich, das der Südring gar nicht gewollt ist weil er halt eben doch so erheblich schlechter ist im Vergleich zum Tunnel?

Ich mein, auch heute wurde wieder in einem Atemzug von den Südringbefürwortern gesagt, das ist die einzige Stelle wo sich die Transitstrecken Rom-Skandinavien und London-Paris-Wien-Osteuropa treffen und es wäre überhaupt kein Problem diese Achse mal für ein Jahr Bauzeit stillzulegen.

Der Südring ist immer noch attraktiv wenn das innerstädtische S-Bahn-System ausgebaut werden muss. Aber für die aktuelle Zielsetzung das Umland wieder näher an die Stadt zu bringen ist und bleibt er halt eine Themaverfehlung.

Immerhin ist heute sogar der ein oder andere stutzig geworden beim großgepriesenen Vorteil die U5 nach Gauting zu verlängern, dass man dann von Stockdorf ohne umsteigen zur Friedenheimer Straße fahren kann, was allen die dort hinwollen von Vorteil wäre. Will nur keiner und so ist das letztlich auch mit den S-Bahn-Fahrgästen und der Poccistraße...
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Beitrag von Hot Doc »

Zp T @ 12 Jul 2011, 21:30 hat geschrieben: Nicht nur die Politik ist gegen den Ausbau Südring, sondern auch die Bahn selber... Stellt euch mal die Baustelle vor! Da würden in längerer Zeit der Verkehr sehr eingeschränkt laufen... Im Mischbetrieb unvollstellbar, das könnte sich die Bahn nicht leisten! Dazu müsste der Ostbahnhof größer ausgebaut werden und dazu wäre eben kein Platz mehr, genauso wie der viergleisige Ausbau des Südrings! Man hat einfach keinen Platz und dazu würden Giesings Einwohner auf die Barrikaden gehen... Südring ist wirtschaflich gesehen einfach ein totes Blatt!! Während beim Ausbau des 2. Stammstreckentunnel, der Bahnverkehr uneingeschränkt fortgesetzt werden kann...
Ja sowohl einige Teile der Politik, als auch die Bahn sind gegen den Südring, weil sie mit dem Stamm2 einfach mehr Kohle abgreifen können.

Die Baustelle ist sicher nicht ganz einfach zu lösen und man müßte sicher eine gewisse Zeit Züge über Holzkirchen und den Nordring umleiten oder gleich nur ab Ostbahnhof fahren lassen. Aber das sind alles keine unglaublichen Probleme und ist alles schon mal da gewesen.

Am Ostbahnhof ist genug Platz für die nötigen Ausbauten, das wird noch nicht einmal von der Bahn bezweifelt. Und auch am Südring ist noch Platz für 2 weitere Gleise, dieser wird schon seit Jahrzehnten freigehalten.
Die Giesinger Anwohner sind eher für den Ausbau als dagegen (auch wenn es ebenfalls sicher Proteste geben wird). Sie bekommen nämlich endlich den lange ersehnten Lärmschutz und neue leisere Brücken, die heute auf dem Stand von vor 100 Jahren sind.

Dass die Bahn für die Bauarbeiten am Stamm2 sehr vielen Geschäften im HBF kündigen muß, oder dass der Stamm2 auch mal an das Bestandsnetz angeschlossen werden muß, dass Laim und Leuchtenbergring zu großen Teilen neu gebaut werden, das geht natürlich alles ohne Einschränkungen!?!?

@christian85:
Mag sein, dass er sogar einen höheren NKF Wert erzielt, aber: Der Nutzen von Stamm2 ist eindeutig höher.
Jein. Der Gesamtnutzen ist tatsächlich ein wenig höher, aber um einen doppelten, dreifachen oder sogar vierfachen Preis. Der NKF vom Stamm2 ist damit deutlich schlechter. Mit dem gesparten Geld könnte man leicht den geringeren Nutzen vom Südring an anderer Stelle wieder reinholen und sogar noch den Nutzen von Stamm2 übertreffen.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Wenn man mal bedenkt, das man keinerlei Probleme hat, den Flughafen für schlappe 1,3 Mrd Euro zu erweitern, muss man sich net wundern, wenn für Stamm2 erstmal nix mehr übrig ist :ph34r:
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Beitrag von Hot Doc »

ropix @ 12 Jul 2011, 22:43 hat geschrieben: Wäre es alternativ auch möglich, das der Südring gar nicht gewollt ist weil er halt eben doch so erheblich schlechter ist im Vergleich zum Tunnel?
Das habe ich schon mehrfach versucht zu erklären warum dem nicht so ist. Und das verlinkte Gutachten bestätigt das in sehr deutlicher und dabei sehr transparenter Weise.
Ich mein, auch heute wurde wieder in einem Atemzug von den Südringbefürwortern gesagt, das ist die einzige Stelle wo sich die Transitstrecken Rom-Skandinavien und London-Paris-Wien-Osteuropa treffen und es wäre überhaupt kein Problem diese Achse mal für ein Jahr Bauzeit stillzulegen.
Erstens könnte die komplette Stillegungszeit deutlich verkürzt werden. Zweitens gibt es wie oben erwähnt 2 Bypässe. Sicher wirds dabei ziemlich kuschelig, aber danach wäre auch für diese Achsen ein Vorteil entstanden.
Der Südring ist immer noch attraktiv wenn das innerstädtische S-Bahn-System ausgebaut werden muss. Aber für die aktuelle Zielsetzung das Umland wieder näher an die Stadt zu bringen ist und bleibt er halt eine Themaverfehlung.
...Will nur keiner und so ist das letztlich auch mit den S-Bahn-Fahrgästen und der Poccistraße...
Ich habs schon mehrfach vorgerechnet, und werde es nicht noch einmal tun: Klickst du hier!
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Beitrag von Iarn »

Lazarus @ 12 Jul 2011, 22:59 hat geschrieben: Wenn man mal bedenkt, das man keinerlei Probleme hat, den Flughafen für schlappe 1,3 Mrd Euro zu erweitern, muss man sich net wundern, wenn für Stamm2 erstmal nix mehr übrig ist :ph34r:
Die Flughafenerweiterung gescheiht über Kredite die der Flughafen aufnimmt und durch den Mehrverkehr finanzieren will.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 12 Jul 2011, 23:04 hat geschrieben: Das habe ich schon mehrfach versucht zu erklären warum dem nicht so ist. Und das verlinkte Gutachten bestätigt das in sehr deutlicher und dabei sehr transparenter Weise.
Also ich habe das Gutachten gelesen und es befasst sich meiner Ansicht nach Aussichtlich mit der Kostenseite aber nicht mit der Nutzenseite.

PS Ich habe schon früher zugegeben, dass die Kostenseite sagen wir mal etwas unglücklich berechnet wurde. So wurden dem Südring irgendwelche Bauarbeiten an den Autozuggleisen am Ostbahnhof zugerechnet und auch die Verrechnung der Überwerfung Daglfing sollte bei künftigen Berechnungen rausfallen wenn die Osttrasse als Sollfall gerechnet wird.

PS Zu den oben genannten 600 Mios kommt auch beim Südring die Kosten für die flankierenden Maßnahmen wie die Überwerfung Westkreuz etc. Wenn die Gemeindefördergelder weg sind, müsste die der Freistaat alleine stemmen. Und die Überwerfung wird kein deut billiger nur weil man 10 Jahre wartet eher teurer.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 12 Jul 2011, 23:25 hat geschrieben: Also ich habe das Gutachten gelesen und es befasst sich meiner Ansicht nach Aussichtlich mit der Kostenseite aber nicht mit der Nutzenseite.
Da kann man sich auch an die Gutachten der Bahn halten, die sehen den Nutzen des Südrings nicht so weit hinter dem Stamm2. Nimmt man eine ähnliche Berechnung an wie zu den Kosten, müßte der Nutzen des Südrings sogar höher sein als vom Tunnel.
Aber das habe ich mal noch garnicht thematisiert, dass hier mit einem für den Stamm2 extra zugeschnittenen und optimierten Express-System gerechnet wird, von dem noch nicht einmal klar ist, dass es so kommen kann, und dann dem Südring parktisch das gleiche System aufgezwungen wird, obwohl vielleicht andere Lösungen dann besser wären.
PS Zu den oben genannten 600 Mios kommt auch beim Südring die Kosten für die flankierenden Maßnahmen wie die Überwerfung Westkreuz etc. Wenn die Gemeindefördergelder weg sind, müsste die der Freistaat alleine stemmen. Und die Überwerfung wird kein deut billiger nur weil man 10 Jahre wartet eher teurer.
Nochmal, die 600 Mio. sind der Maximalwert, wahrscheinlich ist da etwas bis deutlich weniger! Des weiteren braucht man sicher im absoluten Endzustand diese Überwerfung. Beim Südring, der von Anfang an für weniger Züge als der Stamm2 geplant ist, könnte man ohne weiteres die Einführung von Express-S-Bahnen oder andere Taktverstärkungen bedarfsgerecht einführen. Beim Stamm2 muß gleich in einem großen Rutsch alles auf einmal gemacht werden, weil sich der Tunnel sonst einfach nicht lohnt. Es ist also durchus möglich, dass so ein Überwerfungsbauwerk und viele andere flankierenden Maßnahmen mit dem Südring erst wesentlich später notwendig werden. Und Baumaßnahmen die sich kontinuierlich hinziehen sind billiger als alles auf einmal in einer Hau-Ruck-Aktion und auch das Geld ist über mehrere Jahre einfacher locker zu machen, als alles auf einmal.
Das alles spricht für mich nur weiter für den Südring, weil ich schon sehe, wie eigentlich notwendige Maßnahmen beim Stamm2 nicht umgesetzt werden, weil kein Geld mehr da ist und dann knappe Fahrpläne Verspätungen verursachen.

Nochmal: Selbst wenn der Südring maximal teuer wird und der Freistaat alles aus eigener Tasche bezahlen muß, wovon in beiden Fällen eher nicht ausgegangen werden muß, ist der Südring bei ähnlichem Nutzen nicht teurer. Und vor allem im Unterhalt sicher billiger!
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Beitrag von Iarn »

Nimmt man ne ähnliche Berechnung vom Nutzen wie von den Kosten... sorry aber dieser Analogschluss ist mir völlig uneingängig.
Bei den Unterhaltskosten hast du recht dies ist auch unstrittig und das fliesst in die NK Rechnung auch mit ein.
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Beitrag von Hot Doc »

Iarn @ 13 Jul 2011, 00:01 hat geschrieben: Nimmt man ne ähnliche Berechnung vom Nutzen wie von den Kosten... sorry aber dieser Analogschluss ist mir völlig uneingängig.
Bei den Unterhaltskosten hast du recht dies ist auch unstrittig und das fliesst in die NK Rechnung auch mit ein.
Geht man davon aus, dass die Bahn den Gesamtnutzen für beide Projekte richtig berechnet hat, dann liegt der Südring relativ knapp hinter dem Stamm2. Der NKF wurde durch die exorbitanten Preisberechnungen des Südrings aber schlechter gerechnet. Mit dem Wert des von mir verlinken Gutachtens (selbst wenn man den Maximalwert nimmt) steht der Südring deutlich besser da!

Geht man dagegen bei der Berechnung des Nutzens von eine ähnlichen Vorgehensweise wie bei der Berechnung der Kosten aus (oder kurz, unterstellt man der Bahn hier ebensolche Schummeleien) und auch dafür gibt es (zumindest im kleinen Maßstab) Hinweise, ist auch der Nutzen vom Südring niedrig gerechnet worden. Aber da die Kostenberechnung schon lange ausreicht um die Gutachten der Bahn komplett zu filettieren, habe ich mich bei der schwieriger nachzurechnenden Nutzen-Seite mal nicht weiter ausgelassen.

Es bleibt dabei: Schenkt man diesem Gutachten Glauben ist der Südring nicht nur deutlich billiger, er hat auch einen höheren NKF als der Stamm2 und das bei nur geringfügig niedrigerem Nutzen. Alles drei sollte in Zeiten klammer Kassen genug Argumente sein um hier die Entscheidungen nochmal zu überprüfen!
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 12 Jul 2011, 22:56 hat geschrieben: Die Giesinger Anwohner sind eher für den Ausbau als dagegen (auch wenn es ebenfalls sicher Proteste geben wird). Sie bekommen nämlich endlich den lange ersehnten Lärmschutz und neue leisere Brücken, die heute auf dem Stand von vor 100 Jahren sind.
Zum xten mal: Den bekommen sie so oder so, weil der Südring auf der Lärmsanierungsliste ziemlich weit oben steht. Verzögert wird das ganze meines Wissens nach nur dadurch, dass man nicht jetzt Lärmsanierung machen will solange der Südringausbau nicht endgültig tot ist. Und wenn die Südringanwohner die Wahl haben zwischen Lärmsanierung mit zweigleisiger Strecke und Lärmsanierung mit viergleisiger Strecke - was werden sie wohl bevorzugen?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Hot Doc @ 13 Jul 2011, 00:22 hat geschrieben:
Iarn @ 13 Jul 2011, 00:01 hat geschrieben: Nimmt man ne ähnliche Berechnung vom Nutzen wie von den Kosten... sorry aber dieser Analogschluss ist mir völlig uneingängig.
Bei den Unterhaltskosten hast du recht dies ist auch unstrittig und das fliesst in die NK Rechnung auch mit ein.
Geht man davon aus, dass die Bahn den Gesamtnutzen für beide Projekte richtig berechnet hat, dann liegt der Südring relativ knapp hinter dem Stamm2. Der NKF wurde durch die exorbitanten Preisberechnungen des Südrings aber schlechter gerechnet. Mit dem Wert des von mir verlinken Gutachtens (selbst wenn man den Maximalwert nimmt) steht der Südring deutlich besser da!

Geht man dagegen bei der Berechnung des Nutzens von eine ähnlichen Vorgehensweise wie bei der Berechnung der Kosten aus (oder kurz, unterstellt man der Bahn hier ebensolche Schummeleien) und auch dafür gibt es (zumindest im kleinen Maßstab) Hinweise, ist auch der Nutzen vom Südring niedrig gerechnet worden. Aber da die Kostenberechnung schon lange ausreicht um die Gutachten der Bahn komplett zu filettieren, habe ich mich bei der schwieriger nachzurechnenden Nutzen-Seite mal nicht weiter ausgelassen.

Es bleibt dabei: Schenkt man diesem Gutachten Glauben ist der Südring nicht nur deutlich billiger, er hat auch einen höheren NKF als der Stamm2 und das bei nur geringfügig niedrigerem Nutzen. Alles drei sollte in Zeiten klammer Kassen genug Argumente sein um hier die Entscheidungen nochmal zu überprüfen!
Sorry selbst wenn man unterstellt (und bis jetzt ist es eine Unterstellung) dass die Kosten des Südrings künstlich hoch gerechnet wurden, ist noch lange nicht bewiesen dass der Nutzen ebenfalls frisiert wurde.
Nur weil der Irakkrieg mit fingierten Mitteln eingefädelt wurden, heisst es nicht die Amis hätten das WTC selbst gesprengt oder UFOs wären gelandet.

Und ich glaube der Südring hätte ne sehr gute Chance auf nen hohen NKF gehabt, wenn die Stadt nicht beschossen hätte, Großmarkt und Schlachthof am jetzigen Standort zu belassen und aufwändig zu sanieren. Wäre das Alternativkonzept eines Großmarketes/Schlachthofs am Autobahnring o.ä. beschlossen worden und die Gegend um die Poccistraße wäre massiv nachverdichtet woren (so was wie in Paris, London, Wien möglich ist) dann hätte der Südring nen Traum NKF gehabt.
Versteh mich nicht falsch, der Südring hätte ne gurte Möglichkeit zur Stadtentwicklung geboten aber die Stadt München mag ja keine Stadtentwicklung (siehe auch Werkbundsiedlung).

NachtragWelt Seehofer will Finanzhilfe vom Bund

PS2 Süddeutsche zu Seehofers Ultimatum
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Beitrag von Boris Merath »

Und Kronawitter will jetzt ne Doppelstock-S-Bahn....
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von GSIISp64b »

Boris Merath @ 13 Jul 2011, 11:41 hat geschrieben: Und Kronawitter will jetzt ne Doppelstock-S-Bahn....
Wo bitte hat Paris - wie Kronawitter behauptet - Doppelstockwagen mit mehr Türen als unsere Bumsi-Dostos? War ich bei meinem Paris-Urlaub permanent auf Drogen oder redet Kronawitter Unsinn?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Jean
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Beitrag von Jean »

In Paris, sind nach meinen Erkenntnisse ganz andere Verhältnisse vorhanden, also nicht vergleichbar! Gleisplan des RER Paris. Wichtige Knotenpunkte haben mehr als nur 2 Gleise! Das ist ein entscheidender Unterschied!
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Beitrag von GSIISp64b »

Jean @ 13 Jul 2011, 11:56 hat geschrieben: In Paris, sind nach meinen Erkenntnisse ganz andere Verhältnisse vorhanden, also nicht vergleichbar! Gleisplan des RER Paris. Wichtige Knotenpunkte haben mehr als nur 2 Gleise! Das ist ein entscheidender Unterschied!
Nicht nur wichtige Knotenpunkte - gerade auf dem RER C (?) hat im Innenstadtbereich quasi jeder Halt Überholgleise. Damit kann man sich längere Standzeiten auch leisten.

Das geht aber an meiner Frage vorbei.
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Lazarus @ 12 Jul 2011, 15:58 hat geschrieben: Wie gut der Südring angenommen wurde, konnte man an Pfingsten sehen. Daher keine wirkliche Alternative sorry.
Toller Vergleich. Lass uns doch Stamm 2 ohne Bahnhöfe bauen, dann geht's auch von Laim durch bis zum Ostbahnhof. Wird sicher super genutzt.
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Beitrag von christian85 »

So, Zahlen sind hier (Seite 3) zur Entwicklung der Querschnittsauslastung! Gut, vorne ist doch eher Hackerbrücke-Hbf, aber seit 1998 steigt diese Belastung, davor ist sie aufgrund des Ausbaus des innerstädtischen ÖPNVs gesunken.
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Beitrag von Iarn »

christian85 @ 13 Jul 2011, 14:49 hat geschrieben: So, Zahlen sind hier (Seite 3) zur Entwicklung der Querschnittsauslastung! Gut, vorne ist doch eher Hackerbrücke-Hbf, aber seit 1998 steigt diese Belastung, davor ist sie aufgrund des Ausbaus des innerstädtischen ÖPNVs gesunken.
Super, danke Dir für die "Beweisführung"
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Beitrag von spock5407 »

GSIISp64b @ 13 Jul 2011, 11:48 hat geschrieben: Wo bitte hat Paris - wie Kronawitter behauptet - Doppelstockwagen mit mehr Türen als unsere Bumsi-Dostos?
Paris RER E. Baureihe Z 22500
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Beitrag von GSIISp64b »

spock5407 @ 13 Jul 2011, 14:59 hat geschrieben: Paris RER E. Baureihe Z 22500
Ah, tatsächlich. Trotzdem: Pro Platz deutlich weniger Tür als der 423, behaupte ich mal ins Blaue hinein - und die tatsächliche Mehrkapazität dürfte sich auch sehr in Grenzen halten, hat da vielleicht jemand Daten?
Dauerhaft abwesend, und ich komme nicht mehr wieder.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die deutschen Doppelstockwagen sind sehr schwer und haben eine schlechte Beschleunigung. Man konnte ja das ganze bei Fugger Express Ersatz sehen. Da mussten zwei Loks her, und selbst das hatte nicht gereicht! Die Treppen fressen auch einiges an Platz.
Interessanter Weise wurde ja für das Rosenheimnetz KEINE Doppelstockwagen bestellt, sondern, man macht lieber längere Züge!
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

GSIISp64b @ 13 Jul 2011, 15:20 hat geschrieben: Ah, tatsächlich. Trotzdem: Pro Platz deutlich weniger Tür als der 423, behaupte ich mal ins Blaue hinein - und die tatsächliche Mehrkapazität dürfte sich auch sehr in Grenzen halten, hat da vielleicht jemand Daten?
Tante Wiki aus Frankreich sagt

2500 Personen, davon 1100 Sitzplätze auf 112m (5 Teiler).

Bei der Charakteristik wird wiederum 1337 angegeben.

PS Jean Du solltest mit der Seite mehr anfangen können als ich.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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