[M] Architektur und Stadtentwicklung

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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

rautatie @ 7 Dec 2012, 09:27 hat geschrieben:
Zu den Einkaufszentren: ich gehe ziemlich ungern in einem Einkaufszentrum einkaufen, weil die alle fast austauschbar aussehen. Egal, ob Berlin, Regensburg oder München: wenn man erstmal drin ist, dann kann man eigentlich nicht mehr erkennen, wo man gerade ist. Es gibt einfach nichts Typisches, nichts Ortsspezifisches in so einem EKZ. Überall derselbe Mix aus S'Oliver, Hugendubel, Douglas, Levi's, Runners Point... Dieses Einheitsangebot finde ich einfach nur langweilig.
Dir fehlt der Blick für die Feinheiten: Wenn im EKZ ein Hugendubel ist, bist du in München. Wenn ein Peek&Cloppenburg vorhanden ist, bist du in Bremen

Nur WO in Müchenn/Bremen, das lässt sich nicht feststellen. Ob PEP, OEZ, Riem Arcaden - alles das gleiche; ebenso wie Roland-Center, Walle-Center, Berliner Freiheit, wie die 'üblichen Verdächtigen' hier heissen.
Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Dann besteht in München aber eine Raum/Zeitfalte irgendwo im PEP.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

So, eigentlich wollte ich hier schon länger wieder was schreiben, aber wie so oft macht einem die Zeit einen Strich durch die Rechnung...

Vorgestern abend war in den Tagesthemen ein Bericht über Landflucht, einhergehend mit Verödung ganzer Landstriche (interessanterweise hat man sich hierbei mal auf ländliche westdeutsche Regionen bezogen und nicht auf die neuen Bundesländer) und massiven Zuzug in die Großstädte in Deutschland. Als (Negativ-)Beispiel für den immer stärkeren Zuspruch zu den Metropolen wurde München genannt und gezeigt. Insbesondere wurde genannt, dass bis 2030 rund 200.000 neue Bürger nach München kommen werden und dass der Wohnungsmarkt ohnehin schon seit Jahrzehnten dem Bedarf hinterherhinkt; 2012 wurden demnach etwa 6.000 neue Wohnungen fertiggestellt.

Auch unser schnarchnasiger OB durfte mal wieder zu Wort kommen und erklären, man versuche dem Zuzug mit Nachverdichtung (!) beizukommen, allerdings könne man ja nicht beliebig nachverdichten, weil sonst die Lebensqualität in der Stadt verloren gehe. Das ist mal wieder so ein Schwachsinn von unserer zähen Dauerbrezn Ude. Die Frage sollte doch lauten, warum nicht endlich die Planungskapazitäten in der Stadtplanung deutlich erweitert werden und schnell und massiv Wohnbauland in Freiham und östlich der Bahnlinie Englschalking vergeben und infrastrukturell erschlossen wird, damit man vielleicht mal 20.000 bis 25.000 Wohnungen pro Jahr fertigbekommt. Die Investoren und Baufirmen würden sich doch die Finger lecken danach, die Bürger und Zuzügler erst recht. Dazu sollten endlich U5 bis Pasing und Freiham und die U4 gleich über Englschalking bis zur Messe West geplant und vor allem gebaut werden, damit mal wieder etwas Schwung in unsere Stadtplanung ohne Visionen kommt.

Wie es in dieser Stadt erstmal zugehen wird, wenn wirklich 200.000 weitere Menschen hier leben, die Infrastruktur aber weiterhin auf dem jetzigen Stand stehenbleibt und vor allem sich weiterhin alles in dem viel zu kleinen Altstadtbereich abspielen wird, das mag ich mir nicht vorstellen.
Ich war diese Woche übrigens zum 5. Mal in Dresden und zum 1. Mal in Chemnitz - dort hat man wenigstens noch Luft zum Atmen als Mensch.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Wer den Tagesthemen-Beitrag sehen will, hier der Link:
Immer mehr Menschen verlassen ländliche Regionen


München wird mit diesen Veränderungen nicht gerade attraktiver, zumal man einfach zu wenig daraus macht und auch zu wenig bezahlbaren Wohnraum schafft.
Ich denke es kann jeder Mensch dankbar sein der nicht nach München ziehen muss um dort zu arbeiten. Die Bayerische Staatsregierung kommt hier auch ihrer Verantwortung nicht nach, denn sie tut eindeutig zu wenig um in anderen Landesteilen Firmen gezielt anzusiedeln. Klar wollen viele nach München und Umgebung, es gibt aber auch genug flexible Unternehmen, denen man das ausreden könnte, aber die oberbayernfixierte Landesregierung sieht das nicht.
Stattdessen müssen aus allen bayerischen Landesteilen die Leute fliehen und dann in den teueren, unbezahlbaren Moloch gehen, statt dass man auch in Würzburg, Nürnberg oder Passau entsprechende Schwerpunkte setzt.

Die Landflucht an sich lässt sich nur teilweise stoppen. Wichtig wäre hier eine Zersiedlung zu verhindern, mit einer gezielten Neubaupolitik. Sprich, man muss einfach kleine Orte die ungünstig liegen aufgeben und Neubaugebiete nur noch an strategisch günstigen Orten zulassen, um die weniger werdenden Menschen an diesen Punkten zu konzentrieren, was enorm viel Geld für Infrastruktur usw. spart.
So sollte man z. B. vor allem auch Orte mit direktem Bahnanschluss oder Orte an wichtigen Verkehrsachsen stärken und sich auf diese konzentrieren.
Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Danke Electrification für den Link zum ersten Teil des Beitrages, auch der zweite Teil, der dann München betrifft, ist noch abrufbar: und zwar hier (danach im Menü rechts "Wohnungsnot in München" auswählen).

Generell stimmt es schon - warum muß innerhalb Bayerns alles nach München, während andere Regionen Platz, bezahlbare Mieten und Kapazitätsreserven bezüglich Infrastruktur etc. bieten?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Am 13. Februar werden die Arcaden grösser. U.a. ziehen dann dort der HIT und der Media Markt ein.
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Oliver-BergamLaim
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Lazarus @ 11 Jan 2013, 16:06 hat geschrieben: Am 13. Februar werden die Arcaden grösser. U.a. ziehen dann dort der HIT und der Media Markt ein.
Ein Media Markt, sicher? Macht der dann seine alte Mini-Filiale in der Bodenseestraße dicht im Gegenzug?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Oliver-BergamLaim @ 11 Jan 2013, 16:08 hat geschrieben: Ein Media Markt, sicher? Macht der dann seine alte Mini-Filiale in der Bodenseestraße dicht im Gegenzug?
Ja, weil die Werbung aussen hängt schon.

Ob der in der Bodenseestrasse bleibt keine Ahnung.
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Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Oliver-BergamLaim @ 11 Jan 2013, 16:08 hat geschrieben:Ein Media Markt, sicher? Macht der dann seine alte Mini-Filiale in der Bodenseestraße dicht im Gegenzug?
Ja, der Markt zieht um; der alte Standort wird dicht gemacht.
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Pasinger
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Beitrag von Pasinger »

Lazarus @ 11 Jan 2013, 16:06 hat geschrieben:Am 13. Februar werden die Arcaden grösser....
Nicht am 13. Februar, sondern die Eröffnung ist erst am 19. Februar.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Electrification @ 11 Jan 2013, 15:09 hat geschrieben: Wichtig wäre hier eine Zersiedlung zu verhindern, mit einer gezielten Neubaupolitik. Sprich, man muss einfach kleine Orte die ungünstig liegen aufgeben und Neubaugebiete nur noch an strategisch günstigen Orten zulassen, um die weniger werdenden Menschen an diesen Punkten zu konzentrieren, was enorm viel Geld für Infrastruktur usw. spart.
So sollte man z. B. vor allem auch Orte mit direktem Bahnanschluss oder Orte an wichtigen Verkehrsachsen stärken und sich auf diese konzentrieren.
Und die Leute in den kleinen Orten einfach verhungern lassen, Zwangsumzug oder Hungertod? Lebenswertes und nicht-lebenswertes Wohnen definieren? Ein Leben ohne Bahnanschluss ist kein Leben, und daher bei Strafe verboten? Wer braucht schon 20 Moosinnings oder Altöttings, wenn ein Neuperlach die gleiche Wohnungszahl bieten kann?

Lasst uns die teutsche Welthauptstadt Germania mit ihren Prachtbauten, endlosen schnurgeraden Alleen und kilometerwieten Sichtachsen (inklusive Trambahnverkehr auf eigenem Gleiskörper) errichten, zu Wohle des Führ...äh zum Wohle der Eisenbahn und ihrer Fahrgäste?

Ja, das war jetzt überspitzt. Aber diese "Wergwerfpolitik", nach der man ungeleibte Wohnungen einfach zurücklässt, und dem Verfall presigibt, nur um zeitgleich an anderer Stelle Wohnungen neu baut ist in meinen Augen auch nicht zielführend. Und auch wenn diese Konzentrations[SIZE=1(-lager)politik sicher kostensparend ist, so geht doch auch eine ganze Menge an Vielfalt und letztlich Lebensqualität verloren. Es sollten vielmehr Konzepte gefunden werden, welche diese Landflucht eindämmen können, beispielsweise durch chnelles Internet und attraktiven Nahverkehr auch in der Region. Sicher kostet das was, aber Megacities sind auch nicht gerade billig. Für den Preis von Stamm-2 plus U9 könnte man einen ganzen Fuhrpark an Bussen und -fahren beschaffen, und damit auch das letzte 2-Hütten-Dorf mit einem Taktverkehr beglücken.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Sendlinger @ 11 Jan 2013, 16:44 hat geschrieben: Ja, der Markt zieht um; der alte Standort wird dicht gemacht.
Kein großer Verlust, dort war dauernd massiv PKW-Chaos und mit Öffi schlecht zu erreichen. So man denn zum Blödmarkt wil/muss...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 11 Jan 2013, 20:20 hat geschrieben: Kein großer Verlust, dort war dauernd massiv PKW-Chaos und mit Öffi schlecht zu erreichen. So man denn zum Blödmarkt wil/muss...
Verlust ist es sowieso keiner, dafür gibts ja dann denn Markt in den Arcaden 2
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Auer Trambahner
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Beitrag von Auer Trambahner »

Dieser Laden ist nie ein Verlust oder Gewinn, außer man hat dringenden Bedarf an der größten Auswahl heißer Luft.
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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Cloakmaster @ 11 Jan 2013, 20:11 hat geschrieben: Und die Leute in den kleinen Orten einfach verhungern lassen, Zwangsumzug oder Hungertod? Lebenswertes und nicht-lebenswertes Wohnen definieren? Ein Leben ohne Bahnanschluss ist kein Leben, und daher bei Strafe verboten? Wer braucht schon 20 Moosinnings oder Altöttings, wenn ein Neuperlach die gleiche Wohnungszahl bieten kann?
Muss denn so ein Beitrag sein? Erklärt sich das nicht selber? Wo habe ich derartiges behauptet?

Es ging rein um Neubaugebiete und nicht darum Altbewohner aus den Orten zu treiben. Wenn dort aber keine neuen Häuser mehr gebaut werden, wird der Ort irgendwann mal nicht mehr existieren, quasi ein Auslaufbetrieb.
Es geht mir nicht darum Orte zu zerstören, aber da die Einwohnerzahl am Land abnimmt, bringt es doch wenig wenn jeder Ort einzeln massiv Einwohner verliert und alle für wenige Menschen teuere Infrastruktur vorhalten müssen.
Wer dort lebt, der wird dort auch bleiben wollen, das ist verständlich und nicht zu beanstanden. Wer aber eh neu baut, der kann das auch im nächstgrößeren Ort.

Den Bahnanschluss oder strategisch günstige Verkehrsanbindung (z. B. Autobahnanschluss) habe ich deswegen hervorgehoben, weil es doch sinnvoll ist diese Orte bevorzugt zu entwickeln, da dies den SPNV stärkt (da hast du scheinbar kein Interesse daran).
Wenn ich Neubaugebiete auf dem Land konzentriere, dann muss man auch strategisch vorgehen und dort wo die beste Infrastruktur vorhanden ist (Bahnanbindung, Autobahnanschluss, ausgebaute Bundesstraße) ist es allemal sinnvoller den Ort zu stärken, als bei kleinen Orten wo man erst massiv ausbauen müsste.

Wie kommst du also auf so einen Unsinn wie Zwangsumzug? Man kann aber Neubauvorhaben gezielt steuern und das ist nicht um Menschen zu ärgern, sondern um die Infrastruktur auf dem Land bezahlbar zu erhalten.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

@ Electrification

Trotzdem finde ich deine Planspiele für ziemlich daneben. Schliesslich waren es net die Menschen dort, die keinen ÖPNV mehr wollten. Das waren Bahn und Politik, die diese Strecken systematisch erst herunter gewirtschaftet haben und schliesslich ganz aufgaben.
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Beitrag von Electrification »

Lazarus @ 11 Jan 2013, 20:39 hat geschrieben: Trotzdem finde ich deine Planspiele für ziemlich daneben. Schliesslich waren es net die Menschen dort, die keinen ÖPNV mehr wollten. Das waren Bahn und Politik, die diese Strecken systematisch erst herunter gewirtschaftet haben und schliesslich ganz aufgaben.
Es geht hier um abgelegene Orte die nie einen Bahnanschluss hatten und auch keine gute Straßenverbindung.
Was die anderen Orte angeht, war es die Politik (die damalige Bundesbahn war doch nur der Befehlsempfänger und konnte nichts ohne Segen der Regierung einstellen) und nebenbei auch die miese Nutzung der Fahrgäste (es gab auch Zeiten vor den Alibiverkehren).

Bring du doch Vorschläge wie man mit dem demografischen Wandel auf dem Land umgehen kann und wie man die steigenden Infrastrukturkosten bewältigen kann? Ohne Konzept wird dann jeder Ort hohe Infrastrukturkosten für wenige Einwohner haben. Wenn ich die Neubauten gezielt und strategisch konzentriere, ist das eindeutig vernünftiger und sorgt dafür dass das auch in Zukunft bezahlbar bleibt.

Das Land stirbt heute schon massiv aus und zwar nicht mehr nur im Osten. Im Bayerischen Wald oder Nordbayern wenn man mal ein bisschen rumfährt wird man sehen wie viele Häuser leer stehen und wie Orte ausbluten. Der Kreis Wunsiedel soll die nächsten 15 Jahre etwa 15-20% seiner Bevölkerung verlieren und hat auch die letzten Jahre schon massiv verloren (nur als Beispiel dafür).
Was ist also euere Lösung? Jedem der dort ausblutenden Orte weiter munter Baugebiete erschließen lassen, ohne jedes Konzept?
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Beitrag von 146225 »

Lazarus @ 11 Jan 2013, 20:39 hat geschrieben: Trotzdem finde ich deine Planspiele für ziemlich daneben. Schliesslich waren es net die Menschen dort, die keinen ÖPNV mehr wollten. Das waren Bahn und Politik, die diese Strecken systematisch erst herunter gewirtschaftet haben und schliesslich ganz aufgaben.
Ich korrigiere Deinen Satz mal eben:

"Das war die (lokale) Politik, die im blinden Fortschrittsglauben, gesponsert von der Automobillobby und getrieben von der Gier nach ein paar billigen, aber meist zentralen Grundstücken, erlaubt hat, daß von den Vorvätern mühsam und teuer geschaffene Infrastruktur sinnlos zerstört wurde."

Im übrigen diskutierst Du mit Electrification wieder mal ein Henne-Ei-Problem: Weil da keiner mehr wohnt, braucht man keine sonderliche Infrastruktur mehr oder weil es keine sonderliche Infrastruktur mehr gibt, will da keiner mehr wohnen?! Welcher Ansatz ist wohl richtiger?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 11 Jan 2013, 22:18 hat geschrieben: Im übrigen diskutierst Du mit Electrification wieder mal ein Henne-Ei-Problem: Weil da keiner mehr wohnt, braucht man keine sonderliche Infrastruktur mehr oder weil es keine sonderliche Infrastruktur mehr gibt, will da keiner mehr wohnen?! Welcher Ansatz ist wohl richtiger?
Zweiterer!
Deswegen ist es ja so wichtig, die Infrastruktur in der Fläche auszubauen, durch vertaktete Nebenbahn- und Busverbindungen, die auf die Hauptrouten ausgerichtet sind!
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Beitrag von 146225 »

TramBahnFreak @ 11 Jan 2013, 22:24 hat geschrieben: Zweiterer!
Deswegen ist es ja so wichtig, die Infrastruktur in der Fläche auszubauen, durch vertaktete Nebenbahn- und Busverbindungen, die auf die Hauptrouten ausgerichtet sind!
Ich sehe es ganz genauso, aber so gut wie ich weißt Du, wer uns da widersprechen wird... ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Electrification »

TramBahnFreak @ 11 Jan 2013, 22:24 hat geschrieben: Zweiterer!
Deswegen ist es ja so wichtig, die Infrastruktur in der Fläche auszubauen, durch vertaktete Nebenbahn- und Busverbindungen, die auf die Hauptrouten ausgerichtet sind!
Das ist auch meine Meinung. Gezielt die Orte stärken die entweder an den Hauptrouten oder an einer Nebenbahn- bzw. Busverbindung im Taktverkehr liegt (strategisch so dass kein Zickzack notwendig ist).
Wichtig ist dass sie perfekt aufeinander abgestimmt sind und so diese Orte vernünftig erreichbar sind.

Daher sollte man den Wohnungsbau auf diese ÖPNV-Achsen ausrichten, denn Zersiedlung ist der größte Feind des ÖPNV.
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Beitrag von Cloakmaster »

Nenne doch mal ein Beispiel für Zersiedelung. In welchem "verlorernen Ort" wurden denn Neubaugebiete ausgewieen, tatsächlich Bürger angelockt, aber dann doch zu wenige, um für eine Busverbindung interessant zu sein, und wo hätte dieses Neubaugebiet hin sollen, um einen ÖPNV-Anschluss wirtschaftlich zu machen? Entweder, die Leute ziehen freiwillig dorthin, weil sie dort wohnen wollen, dann werden es aber auch genügend sein für einen ÖPNV, oder die Leute ziehen nicht dorthin, sondern woandres. Dann nutzt auch die schönste Bauland-Ausweisung nichts, wenn niemand kommt, und wirklich baut. Zudem hat der Ton in deinen Beiträgen einfach was von Planwirtschaft und Zwang von oben, auch wenn du es vielleicht eigentlich gar nicht so meinst.

Natürlich kann man nicht jede dritte Milchkanne mit einen Bahnhof ausstatten, und dann noch einen 10-Minuten-Takt anbieten, und so ein kleines Milchkannendorf führt fast zwangsweise dazu, daß jede Milchkanne mindestesn vier, oft auch gleich acht oder gar zwölf Räder unten drunter bekommt, was volkwirtschaftlicher Unsinn ist. Aber das ist nunmal dann der freie Wille des Bürgers - und der muss einfach respektiert werden.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

146225 @ 11 Jan 2013, 22:56 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 11 Jan 2013, 22:24 hat geschrieben: Zweiterer!
Deswegen ist es ja so wichtig, die Infrastruktur in der Fläche auszubauen, durch vertaktete Nebenbahn- und Busverbindungen, die auf die Hauptrouten ausgerichtet sind!
Ich sehe es ganz genauso, aber so gut wie ich weißt Du, wer uns da widersprechen wird... ;)
Ich! :D Wer hat jetzt eine Wette gewonnen?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
andreas
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Beitrag von andreas »

Electrification @ 11 Jan 2013, 20:46 hat geschrieben: Es geht hier um abgelegene Orte die nie einen Bahnanschluss hatten und auch keine gute Straßenverbindung.
Was die anderen Orte angeht, war es die Politik (die damalige Bundesbahn war doch nur der Befehlsempfänger und konnte nichts ohne Segen der Regierung einstellen) und nebenbei auch die miese Nutzung der Fahrgäste (es gab auch Zeiten vor den Alibiverkehren).

Bring du doch Vorschläge wie man mit dem demografischen Wandel auf dem Land umgehen kann und wie man die steigenden Infrastrukturkosten bewältigen kann? Ohne Konzept wird dann jeder Ort hohe Infrastrukturkosten für wenige Einwohner haben. Wenn ich die Neubauten gezielt und strategisch konzentriere, ist das eindeutig vernünftiger und sorgt dafür dass das auch in Zukunft bezahlbar bleibt.

Das Land stirbt heute schon massiv aus und zwar nicht mehr nur im Osten. Im Bayerischen Wald oder Nordbayern wenn man mal ein bisschen rumfährt wird man sehen wie viele Häuser leer stehen und wie Orte ausbluten. Der Kreis Wunsiedel soll die nächsten 15 Jahre etwa 15-20% seiner Bevölkerung verlieren und hat auch die letzten Jahre schon massiv verloren (nur als Beispiel dafür).
Was ist also euere Lösung? Jedem der dort ausblutenden Orte weiter munter Baugebiete erschließen lassen, ohne jedes Konzept?
und wieviele Neubaugebiete hat der Kreis Wunsiedel ausgewiesen ind en eltzten 10 oder 15 Jahren?

abgesehen davon, laß sie doch ausweisen, wenns da keine Infrastruktur gibt, keine Arbeit usw, dann wird da auch keiner bauen. Weil was hilft mir der billige Bauplatz, wenn ich keinen Job innerhalb von 150 km Umkreis finde?
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Weiß ich nicht, ich dachte eh immer, hier im Thema geht es eher um München und nicht den Osten oder Wunsiedel. ;)
andreas
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Beitrag von andreas »

Es wäre z.b. sinnvoll, die U6 nach Dietersheim zu verlängern und da sogar noch mehr auszweisen als bisher geplant ist (Dietersheim soll bis auf 3500 Einwohner anwachsen), aber mach solche Pläne dann kommt zuerst:

Unsere Heimat wird überfremdet und zerstört
Die U-bahn ist zu teuer
von den Grundeigentümern: ich geb keinen Grund für Kindergärten, Schulen etc ab usw.

Berlin und Hamburg haben früher die U-bahn gebaut, um die Siedlungsentwicklung zu steuern....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Dietersheim wäre wirklich ein idealer Ort für eine geplanter Siedlungsentwicklung. Eine U-Bahn Option besteht und man liegt nah an der Gar hinter TU und an vielen Gründer Firmen. Gleichzeitig ist Neufahrn und damit der Anschluss zum Flughafen nicht weit weg. Es liegt außerhalb der Einflugschneise und weit weg genug von der A9.
Wenn es in Bayern nicht den über mächtigen CSU Grüne FW Konsens gebe, alles außerhalb Münchens bleibt bitte wie 1900 dann gebe es im Münchner Umland echt Potential für ein sinnvoll gesteuertes Wachstum des Siedlungsgebietes.
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Beitrag von Bayernlover »

Die Frage ist halt nur in welche U-Bahn die zusätzlichen Fahrgäste noch reingepresst werden sollen?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von andreas »

Bayernlover @ 12 Jan 2013, 12:14 hat geschrieben: Die Frage ist halt nur in welche U-Bahn die zusätzlichen Fahrgäste noch reingepresst werden sollen?
siehst, genau das ist die typisch Münchnerische Lazarusdenke.

Fakt ist doch ohnehin, daß man die U-bahnstammstrecken von U1/2 und U3/6 auflösen muß und dann kann man ab Dietersheim alle 3 Minuten fahren wenns sein müßte
andreas
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 12 Jan 2013, 11:49 hat geschrieben: Dietersheim wäre wirklich ein idealer Ort für eine geplanter Siedlungsentwicklung. Eine U-Bahn Option besteht und man liegt nah an der Gar hinter TU und an vielen Gründer Firmen. Gleichzeitig ist Neufahrn und damit der Anschluss zum Flughafen nicht weit weg. Es liegt außerhalb der Einflugschneise und weit weg genug von der A9.
Wenn es in Bayern nicht den über mächtigen CSU Grüne FW Konsens gebe, alles außerhalb Münchens bleibt bitte wie 1900 dann gebe es im Münchner Umland echt Potential für ein sinnvoll gesteuertes Wachstum des Siedlungsgebietes.
ja, man bräuchte hat sowas wie 'Greater München', wo halt die Komunen außerhalb der Stadt sich zusammenfinden.

Die Situation von München ist momentan ziemlich einzigartig in Deutschland, also muß man halt überlegen, ob man da nicht auch eine einzigartige Lösung finden muß.

Ich würde Siedlungsgebiete wie Karlsfeld, Dornach, Haar, Ottobrunn, Riemerling, Neubiberg, Pullach, Martinsried, Gräfelfing, Germering, Puchheim und Gröbenzell direkt eingemeinden und dann einen neuen Landkreis München schaffen, der komplett um die Stadt rum geht, wo dann Orte wie Dachau, Fürstenfeldbruck, Olching, Gilching, Gauting, Vaterstetten, Eching, Neufahrn, Hallbergmoos und der Flughafen dazu gehören. mindestens
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