
[BO] Schienenverkehr in Bochum und Umgebung
Ich weiß nicht, ob das so gut ist, jedesmal eine kommunale Neugliederung zu machen, wenn Kreise oder Städte schlecht regiert werden. Wenn sie in Essen schlechten ÖPNV machen, soll Essen dann auch in die Stadt Bochum eingegliedert werden? Und wenn Dortmund sich weiterhin weigert, die neue Linie 310 nach Lütgendortmund fahren zu lassen, soll Dortmund dann auch eingegliedert werden? 

Ein interessanter Gedanke, den ich mit meiner Frage nach den übrigen Verbindungen von Witten in den Ennepe-Ruhr-Kreis auch auslösen wollte. Die wirtschaftlichen und persönlichen Verbindungen der Wittener sind wohl näher an Bochum, als an den Rest des Kreises.ruhri @ 26 Apr 2010, 20:29 hat geschrieben: Vielleicht eine weitere Runde der kommunalen Neugliederung? Gerade die Wittener sollten darüber nachdenken - sie wären wieder Großstadt, und ob sie von der Bochumer Innenstadt (direkte Verbindung mit der Straßenbahn 310 von Witten Mitte) oder vom fernen Schwelm aus regiert werden, ist eigentlich auch ziemlich egal. Größere Gemeinden und größere Betriebe sollten wirtschaftlicher arbeiten können.
Das Revisionen der kommunalen Neugliederung durchaus möglich sind, zeigt die Stadt Monheim, die 1976 der Stadt Düsseldorf zugeschlagen wurde, ihre Eigenständigkeit bzw. die Rückkehr in den Kreis Mettman aber zurück bekam. Hier ist das aber für den Nahverkehr unbedeutend, da die Rheinbahn auch den Nahverkehr im Kreis Mettmann betreibt.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Wieso ist das unbedeutend? Macht die Rheinbahn das umsonst? Muss die Stadt Monheim, der Kreis Mettmann dafür nicht zahlen? Gibt's da keine Reibereien?Autobahn @ 26 Apr 2010, 21:43 hat geschrieben: Hier ist das aber für den Nahverkehr unbedeutend, da die Rheinbahn auch den Nahverkehr im Kreis Mettmann betreibt.
Das bezog sich auf die Linienführung. Der Kreis Mettmann ist mit der Stadt Düsseldorf eng verwoben. Und nein, es gibt keine mir bekannten Reibereien. Einige Linien (z.B. 789, 788) werden gemeinsam von den Bahnen der Stadt Monheim und der Rheinbahn betrieben. Teilweise stehen auch Busse der Rheinbahn im Betriebshof der Bahnen der Stadt MonheimJNK @ 26 Apr 2010, 21:49 hat geschrieben:Wieso ist das unbedeutend? Macht die Rheinbahn das umsonst? Muss die Stadt Monheim, der Kreis Mettmann dafür nicht zahlen? Gibt's da keine Reibereien?

Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
Naja, Essen, Mülheim und Duisburg haben jetzt einen gemeinsamen Betrieb und fangen auch hoffentlich an, sich besser abzustimmen. Essen und Dortmund sollten auch groß genug sein für einen vernünftigen Nahverkehr.Bogestra @ 26 Apr 2010, 21:31 hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob das so gut ist, jedesmal eine kommunale Neugliederung zu machen, wenn Kreise oder Städte schlecht regiert werden. Wenn sie in Essen schlechten ÖPNV machen, soll Essen dann auch in die Stadt Bochum eingegliedert werden? Und wenn Dortmund sich weiterhin weigert, die neue Linie 310 nach Lütgendortmund fahren zu lassen, soll Dortmund dann auch eingegliedert werden?
Die Klagen über den Wittener Nahverkehr sind hier im Forum allerdings wohlbekannt. Da scheint es sowohl am politischen Willen als auch am nötigen Kleingeld für vernünftige Lösungen zu mangeln. Größere Strukturen könnten herlfen, und wenn es nur die Zusammenlegung von Bogestra und VER wäre. Bei einer Eingemeindung Wittens, die selbstverständlich nicht alle Probleme lösen und andere neue mit sich bringen würde, läge andererseits das dann ehemalige Stadtgebiet definitiv im Verantwortungsgebiet der Bogestra.
Der EN-Kreis ist ja schon relativ groß und die VER ist ja auch nicht so schlecht. Die Wittener Linien 320 und 375 waren ja auch schon mehrfach Thema in der Presse, u.a. hier, weil da einfach gar nichts geht. Aber da würde auch keine VER was ausrichten. Die sauberste (und im Vergleich auch einfachste) Lösung wäre immer noch eine Kapitalerhöhung durch die Stadtwerke Witten. Das würde kurzfristig Geld für Investitionen in die Kasse bringen und man müßte die Bogestra-Linien nicht mehr krampfhaft auf Bochumer Gebiet bringen.
Hier bei uns in Bochum ist aber auch noch eine Menge zu tun. Ich wohne z.B. in Stahlhausen und Zwanzigminutentakt auf der 310 ist auf Bochumer Stadtgebiet deutlich zu wenig.
Hier bei uns in Bochum ist aber auch noch eine Menge zu tun. Ich wohne z.B. in Stahlhausen und Zwanzigminutentakt auf der 310 ist auf Bochumer Stadtgebiet deutlich zu wenig.
Das ist ja auch der Sinn. Der beste Taxibus/AST ist immer noch der (für die Kämmerer), der möglichst selten angefordert wird. Man will damit halt Handlungswillen beweisen, daß man den ÖPNV auf dem Fahrplanpapier nicht einstellt.Sowas ist fernab von gut und böse rolleyes.gif Seltsamerweise fahren da wahrscheinlich auch nur sehr wenig Leute.
02.05.1996 - 27.05.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
28.05.2000 - 04.11.2000: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar - Hildesheim
05.11.2000 - 13.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Bad Harzburg - Hildesheim - Hannover
ab 14.12.2014: RE 4 Halle - Halberstadt - Goslar
Der ZGB beschloß im Rahmen des Regionalbahnkonzepts 2014+ zusammen mit der LNVG und RH das Brechen des RE 4 in Goslar zugunsten eines fahrzeugreinen Echtstundentaktes auf Bad Harzburg - Hannover!
http://bit.ly/btdwGb
In Wanne-Eickel wird über eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 306 debattiert.
Für die Grünen steht fest: Der Extra-Halt sei wünschenswert. Aber, so Rolf Ahrens, Mitglied im Planungsausschuss: „Im Zweifel zählt die Enscheidung der Bogestra.“
Das finde ich irritierend. Aufgabenträger für den ÖPNV ist die kreisfreie Stadt Herne und die entscheidet über eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 306. Die müßte eine solche im Zweifel auch bezahlen.
In Wanne-Eickel wird über eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 306 debattiert.
Für die Grünen steht fest: Der Extra-Halt sei wünschenswert. Aber, so Rolf Ahrens, Mitglied im Planungsausschuss: „Im Zweifel zählt die Enscheidung der Bogestra.“
Das finde ich irritierend. Aufgabenträger für den ÖPNV ist die kreisfreie Stadt Herne und die entscheidet über eine zusätzliche Haltestelle für die Linie 306. Die müßte eine solche im Zweifel auch bezahlen.
Na und? Auch eine politische Entscheidung muss auf Basis einer soliden Faktenlage getroffen werden. Anscheinend haben die Herner entschieden, sich da voll und ganz auf die Bogestra zu verlassen. Die Bogestra ist zwar eine kommunale Tochterfirma, kann aber die Lage nur aus der betriebswirtschaftlichen Sicht einer Aktiengesellschaft betrachten. Wenn das für den Herner Rat ausreichend ist, dann ist das eben so. Zwingen tut sie keiner zu dieser Vorgehensweise (außer vielleicht die Kommunalaufsicht).
http://bit.ly/c7dz5D
Im Wattenscheider Ortsteil Günnigfeld sorgen die Busse der Linien 383 und 390 - im wahrsten Sinne des Wortes - für große Erschütterungen. Aber nicht nur der Linien- und Betriebsverkehr der Bogestra, sondern auch Lastkraftwagen setzen der Ulrichstraße schwer zu.
Im Wattenscheider Ortsteil Günnigfeld sorgen die Busse der Linien 383 und 390 - im wahrsten Sinne des Wortes - für große Erschütterungen. Aber nicht nur der Linien- und Betriebsverkehr der Bogestra, sondern auch Lastkraftwagen setzen der Ulrichstraße schwer zu.
Nicht nur diese Linien zerstören nicht nur diese eine Straße. Die Oskar-Hoffmann-Straße etwa ist ja inzwischen schon eine Bochumer Legende, und Opfer hauptsächlich der Linie 353. (365 und 354 fahren zusammen genau so oft, dafür aber mit leichteren Fahrzeugen) Die Natorpstraße in Weitmar wird von den schweren Gelenkbussen der Linie 353 geradezu zermahlen, zumal auf Grund der Parksituation die Busse alle über dieselbe Stelle fahren müssen und so werktags eine durchschnittliche 10-Minuten-Belastung erzeugt wird.
Trotzdem wage ich zu behaupten, daß es ohne die Buslinien kaum besser aussehen würde, im Gegenteil: Dann würden die Leute statt dem Bus das Auto nehmen. Das Auto ist zwar nicht so schwer, aber wenn man sich anguckt, wieviele Menschen in einem Bus sitzen und wieviele Autos anstelle des Busses fahren würden, bin ich sicher, daß der Bus für die Straßeninfrastruktur die bessere Lösung ist.
Ich fürchte, das ist frommes Wunschdenken eines überzeugten Nahverkehrs-Fans.
Heißt es nicht auch, dass LKWs die Straßen hunderttausendfach (oder war das sogar millionenfach?) stärker schädigen als PKWs? Da Busse nun auch nicht gerade Leichtgewichte darstellen, wird der von ihnen verursachte Schaden vermutlich auch weit über dem einer äquivalenten Menge an PKWs liegen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass auch die Geschwindigkeit eine Rolle spielt, und die durchschnittliche Geschwindigkeit bei Einstellung aller Buslinien durch PKWs dürfte auf Grund der dann zahlreicheren Staus extrem niedrig liegen. (Den Schadstoffaustoß und den volkswirtschaftlichen Schaden durch Verspätungen lassen wir dabei einmal außen vor.)
Leider ist das ein Problem für die Straßenbahnen! Bekanntlich muss der Betreiber einer Straßenbahnlinie dern Erhalt einer Bahnstrecke aus eigener Tasche bezahlen und diese Kosten dann auch gegenüber den Kommunen ausweisen, während es die Busstrecken (= Straßen) für umsonst gibt. Vermutlich wird und wurde durch diese Ungleichbehandlung manche Straßenbahnlinie auch in Bochum und Umgebung verhindert bzw. eingestellt. Da Nahverkehrsleistungen aber (in Deutschland) bestellt und mit Steuermitteln bezahlt werden, müsste dieser Aspekt stärkere Beachtung verdienen. Oder geschieht das mittlerweile?

Heißt es nicht auch, dass LKWs die Straßen hunderttausendfach (oder war das sogar millionenfach?) stärker schädigen als PKWs? Da Busse nun auch nicht gerade Leichtgewichte darstellen, wird der von ihnen verursachte Schaden vermutlich auch weit über dem einer äquivalenten Menge an PKWs liegen. Erschwerend kommt natürlich hinzu, dass auch die Geschwindigkeit eine Rolle spielt, und die durchschnittliche Geschwindigkeit bei Einstellung aller Buslinien durch PKWs dürfte auf Grund der dann zahlreicheren Staus extrem niedrig liegen. (Den Schadstoffaustoß und den volkswirtschaftlichen Schaden durch Verspätungen lassen wir dabei einmal außen vor.)
Leider ist das ein Problem für die Straßenbahnen! Bekanntlich muss der Betreiber einer Straßenbahnlinie dern Erhalt einer Bahnstrecke aus eigener Tasche bezahlen und diese Kosten dann auch gegenüber den Kommunen ausweisen, während es die Busstrecken (= Straßen) für umsonst gibt. Vermutlich wird und wurde durch diese Ungleichbehandlung manche Straßenbahnlinie auch in Bochum und Umgebung verhindert bzw. eingestellt. Da Nahverkehrsleistungen aber (in Deutschland) bestellt und mit Steuermitteln bezahlt werden, müsste dieser Aspekt stärkere Beachtung verdienen. Oder geschieht das mittlerweile?
Du hast natürlich nicht nur einen 20t-Bus oder zwanzig 1t-Autos, sondern Du hättest vermutlich für jeden Fahrgast im Bus ein Auto, wenn Du Bus nicht fahren würde. Das bedeutet, daß es mit einmal drüberfahren nicht mehr getan wäre, Du hättest Staus, die Innenstädte wären dem Verkehrsinfarkt hilflos ausgeliefert, was wiederum andere Folgekosten hätte.
Aber du hast natürlich recht, Busse zahlen für die Infrastrukturnutzung lediglich eine pauschale Kfz-Steuer, während Straßenbahnen ihre Infrastruktur komplett selbst finanzieren müssen. Wenn Du eine im MIV fahrende Straßenbahn hast, dann muß der Betreiber der Straßenbahn sogar für die Schäden, die der Straßenverkehr an der Asphaltdecke, in die die Schienen einmontiert sind, mit finanzieren. Hier liegt zweifelsfrei eine wirtschaftliche Ungleichheit zu ungunsten der Straßenbahn vor. Und gerade in Bochum gäbe es ja einige Relationen, auf die eigentlich eine Straßenbahn gehören würde. Z.B. von der Innenstadt in den Ruhrpark.
Aber du hast natürlich recht, Busse zahlen für die Infrastrukturnutzung lediglich eine pauschale Kfz-Steuer, während Straßenbahnen ihre Infrastruktur komplett selbst finanzieren müssen. Wenn Du eine im MIV fahrende Straßenbahn hast, dann muß der Betreiber der Straßenbahn sogar für die Schäden, die der Straßenverkehr an der Asphaltdecke, in die die Schienen einmontiert sind, mit finanzieren. Hier liegt zweifelsfrei eine wirtschaftliche Ungleichheit zu ungunsten der Straßenbahn vor. Und gerade in Bochum gäbe es ja einige Relationen, auf die eigentlich eine Straßenbahn gehören würde. Z.B. von der Innenstadt in den Ruhrpark.
Deswegen hatte ich ja auch gesagt, dass wir das erst einmal außen vor lassen. Für die reine Straßenbelastung wäre es eben besser, keine Busse (oder LKWs) fahren zu lassen. Der volkswirtschaftliche Schaden, den Busse an Straßen anrichten, ist natürlich vernachlässigbar gering gegenüber ihrem Gewinn durch Verminderung des Krafstoffverbrauchs und der dadurch besseren Luft und auch der Stauverminderung. Den Straßen hilft es aber nichts, denn die gehen trotzdem kaputt und müssen repariert werden.Bogestra @ 6 May 2010, 11:39 hat geschrieben:Du hast natürlich nicht nur einen 20t-Bus oder zwanzig 1t-Autos, sondern Du hättest vermutlich für jeden Fahrgast im Bus ein Auto, wenn Du Bus nicht fahren würde. Das bedeutet, daß es mit einmal drüberfahren nicht mehr getan wäre, Du hättest Staus, die Innenstädte wären dem Verkehrsinfarkt hilflos ausgeliefert, was wiederum andere Folgekosten hätte.
Ich habe nicht Wirtschaftswissenschaften studiert, aber eines ist mir inzwischen klar geworden. Ein Unternehmen, selbst ein kommunales wie die Bogestra, kann die Lage in erster Linie nur betriebswirtschaftlich betrachten - Einnahmen und Ausgaben. Stadt, Kreis und Land wie auch ein Verkehrsverbund darf und muss sogar den volkswirtschaftlichen Aspekt betrachten. Und wenn diese übergeordneten Stellen wollen, dass ein Unternehmen etwas tut, das betriebswirtschaftlich schädlich und zugleich volkswirtschaftlich nützlich ist, dann muss es einen entsprechenden Ausgleich geben.Aber du hast natürlich recht, Busse zahlen für die Infrastrukturnutzung lediglich eine pauschale Kfz-Steuer, während Straßenbahnen ihre Infrastruktur komplett selbst finanzieren müssen. Wenn Du eine im MIV fahrende Straßenbahn hast, dann muß der Betreiber der Straßenbahn sogar für die Schäden, die der Straßenverkehr an der Asphaltdecke, in die die Schienen einmontiert sind, mit finanzieren. Hier liegt zweifelsfrei eine wirtschaftliche Ungleichheit zu ungunsten der Straßenbahn vor. Und gerade in Bochum gäbe es ja einige Relationen, auf die eigentlich eine Straßenbahn gehören würde. Z.B. von der Innenstadt in den Ruhrpark.
Übrigens: In Hamburg plant man seit dem letzten Regierungswechsel eine Stadtbahn, aber die dortigen Fans sind gründlich desillusioniert, weil alles so lange dauert. Ich halte das für eine Selbsttäuschung! In Hamburg muss man das Stadtbahnnetz von Grund auf neu aufbauen, und das geschieht in rasender Geschwindigkeit. Vergleicht man die strategischen Arbeiten am Bogestra-Netz (etwa 306, 310, 318) mit denen in Hamburg, wird das deutlich. Wie lange wird bereit an der 310 geplant? Und dabei dauert es noch immmer mindestens ein Jahr, bevor der Bau beginnen kann.
Im Deutschen Architektur-Forum haben sie letztens einmal gefordert, jedweden weiteren Ausbau des Ruhrparks zu verhindern, inklusive von Infrastrukturmaßnahmen. Stattdessen solle man lieber die Bochumer Innenstadt stärker ausbauen statt sie durch Baumaßnahmen am Ruhrpark ausbluten zu lassen.
Ja nun, so ist das halt. Die Schienen müssen ja auch regelmäßig repariert werden, die Straße hat aber den Vorteil, daß der Staat das nach Bedarf bezahlt und nicht, wie bei der Schiene, nach einem pauschalen Budget. Auch Wasserrohre gehen unter der Straße schonmal kaputt und müssen erneuert werden, so ist das eben. Nichts hält ewig. Das ist auch bei Privatsachen so. Alle paar Jahre müssen wir unsere Computer austauschen, alle paar Jahrzehnte unsere Möbel. Wir müssen unsere Privatfahrzeuge austauschen, die Bogestra muß es auch tun, das ist der Lauf der Dinge.ruhri @ 7 May 2010, 09:37 hat geschrieben: Deswegen hatte ich ja auch gesagt, dass wir das erst einmal außen vor lassen. Für die reine Straßenbelastung wäre es eben besser, keine Busse (oder LKWs) fahren zu lassen. Der volkswirtschaftliche Schaden, den Busse an Straßen anrichten, ist natürlich vernachlässigbar gering gegenüber ihrem Gewinn durch Verminderung des Krafstoffverbrauchs und der dadurch besseren Luft und auch der Stauverminderung. Den Straßen hilft es aber nichts, denn die gehen trotzdem kaputt und müssen repariert werden.
Übrigens: In Hamburg plant man seit dem letzten Regierungswechsel eine Stadtbahn, aber die dortigen Fans sind gründlich desillusioniert, weil alles so lange dauert. Ich halte das für eine Selbsttäuschung! In Hamburg muss man das Stadtbahnnetz von Grund auf neu aufbauen, und das geschieht in rasender Geschwindigkeit. Vergleicht man die strategischen Arbeiten am Bogestra-Netz (etwa 306, 310, 318) mit denen in Hamburg, wird das deutlich. Wie lange wird bereit an der 310 geplant? Und dabei dauert es noch immmer mindestens ein Jahr, bevor der Bau beginnen kann.
Naja, ich halte Ruhrpark und Bochumer Innenstadt nur bedingt für Konkurrenten. Hauptsächlich dürfte die Bochumer Innenstadt mit den Innenstädten von Dortmund, Gelsenkirchen und Essen konkurrieren, während der Ruhrpark mit dem CentrO und dem Rhein-Ruhr-Zentrum konkurriert. Und sieht man einmal von den aufwendigen Architektur im asiatischen Stil ab, ist der Ruhrpark wesentlich besser. Es sei denn, man ist Bayern-Fan.Im Deutschen Architektur-Forum haben sie letztens einmal gefordert, jedweden weiteren Ausbau des Ruhrparks zu verhindern, inklusive von Infrastrukturmaßnahmen. Stattdessen solle man lieber die Bochumer Innenstadt stärker ausbauen statt sie durch Baumaßnahmen am Ruhrpark ausbluten zu lassen.
Oder aus Zucker! Ich finde es jedenfalls besser, zwischendurch einmal ins Freie zu gelangen als die ganze Zeit in einem riesigen und stickigen Gebäude zu sein.Bogestra @ 7 May 2010, 11:01 hat geschrieben: Naja, ich halte Ruhrpark und Bochumer Innenstadt nur bedingt für Konkurrenten. Hauptsächlich dürfte die Bochumer Innenstadt mit den Innenstädten von Dortmund, Gelsenkirchen und Essen konkurrieren, während der Ruhrpark mit dem CentrO und dem Rhein-Ruhr-Zentrum konkurriert. Und sieht man einmal von den aufwendigen Architektur im asiatischen Stil ab, ist der Ruhrpark wesentlich besser. Es sei denn, man ist Bayern-Fan
Ein Blick auf den Parkplatz verrät jedenfalls, dass die meisten Besucher des Ruhrparks eben nicht aus Bochum kommen. Für die meisten Auswärtigen ist die 306 völlig überflüssig, aber der 368 transportiert schon so einiges aus der Innenstadt nach Harpen (und zurück).
http://www.stadlerrail.com/de/medien/2010/...urs-ruhrgebiet/Mehr Variobahnen fürs Ruhrgebiet
BOGESTRA löst Option für 15 weitere Fahrzeuge bei Stadler Pankow GmbH ein
Die BOGESTRA setzt die Modernisierung ihrer Straßenbahnflotte fort: Das Nahverkehrsunternehmen kauft bei der Stadler Pankow GmbH 15 weitere Variobahnen und löst damit die Option ein, die 2005 bei der Bestellung der ersten 30 Fahrzeuge vereinbart wurde. Die Auslieferung der Fahrzeuge ist für die Jahre 2013 bis 2015 vorgesehen. Das Investitionsvolumen für die neuen Bahnen beträgt rund 30 Mio. Euro.
Seit 2008 befinden sich bereits moderne Niederflurbahnen vom Typ Variobahn bei der BOGESTRA im Linieneinsatz. Zuerst auf Strecke gegangen sind sie auf der Linie 301 (Gelsenkirchen Hbf – Gelsenkirchen-Horst), später auch auf der Linie 306 (Bochum Hbf – Wanne-Eickel Hbf) und erhöhen Fahrkomfort und Platzangebot. Die 30 Fahrzeuge der ersten Bestellung werden bis Ende 2011 sukzessive ausgeliefert. Zwei Drittel davon sind bereits im Einsatz.
Die Variobahnen sind 100 Prozent niederflurig und zeichnen sich u.a. durch ein preisgekröntes Design sowie einen vollklimatisierten Innenraum aus. Fünf Türbereiche je Seite ermöglichen den Fahrgästen jederzeit den bequemen Ein- und Ausstieg. Mobilitätseinge-schränkten Fahrgästen stehen je Fahrzeug vier Klapprampen (zwei je Seite) zur Verfügung. Als erste BOGESTRA-Straßenbahnen verfügen sie über Videoschutzanlagen und es gibt auch wieder einen Ticketverkauf beim Fahrer. Die Variobahnen lösen nach und nach die so genannten M-Wagen aus den 1970er und 1980er Jahren ab. Die 15 weiteren Variobahnen sind unter anderem für den Einsatz auf der ausgebauten Linie 310 vorgesehen.
Die Fertigung der Variobahnen erfolgt in dem Kompetenzzentrum für Straßenbahnen der Stadler Rail Group, in Berlin.[...]
Hier etwas interessantes aus dem Koalitionsvertrag von Bündnis90/Die Grünen und CDU in Recklinghausen. Man will sich dafür einsetzen, den SB20 auf elektrischen Betrieb umzustellen. Was man sich darunter wohl vorstellt, Akku-Busse oder O-Busse? Auf jeden Fall würde sich ein Strom-SB20 mit den immer noch eingereichten U35-Verlängerungsplänen beißen, denn im Grunde fährt dieser "Schnellbus" seit Jahr und Tag im Stadtbahnvorlaufverkehr.
So, ich habe diesen Beitrag mal aus einem anderen Thread herüber geholt, weil das Thema eben mit S-Bahnen nicht so viel zu tun hat.Bogestra @ 28 Aug 2010, 14:22 hat geschrieben:Ich wäre aber strikt dagegen, die U35 oberirdisch als "regelspurige Tram" zu führen. Es ist eine hochwertige Linie, die die Hauptbahnhöfe von Bochum und Herne in nur 14 Minuten miteinander verbindet. Sie ist eine der tragenden Nord-Süd-Verbindungen und müßte das auch bei einer Verlängerung nach Recklinghausen bleiben. Eine Nordweiterführung müßte daher zumindest abgeschirmt vom MIV verlaufen. Eine unterirdische Querung des Rhein-Herne-Kanals und möglicherweise eine Führung in Mittellage der A43, um dann unterirdisch unter der Recklinghäuser Innenstadt zu fahren und dann unter dem dortigen Hauptbahnhof zu enden wäre eine Möglichkeit.
Die Mittellage der Autobahn wäre aber sehr aufwendig, evtl. wäre eine unterirdische Führung doch besser. Eine Neutrassierung durch die Stadt ist unrealistisch. Ein Zehnminutentakt ließe sich ganz bestimmt nicht realisieren, wenn die U35 auf auch anderweitig genutzten DB-Gleisen fahren würde.
Die Frage, die mich gerade beschäftigt, ist nämlich folgende: Vor fünf Jahren wurde die Verlängerung der U35 nach Recklinghausen Hbf nach dem neuen IGVP-Verfahren bewertet und danach in mittelfristige Zukunft zurückgestellt, hier das zugehörige Vorhaben. (Wie ich inzwischen gehört habe, ist das alte Nutzen-Kosten-Verfahren damit keineswegs abgelöst worden. IGVP wird lediglich zur Einstufung nach Prioritäten genutzt.) Was ist aber in dem Vorhaben genau geplant? In die A43 soll die U35 sicherlich nicht gebaut werden, zumal man auch bereits die Verbreiterung der Autobahn auf drei Spuren plant, zumindest bis Kreuz Herne, vielleicht aber auch bis Kreuz Recklinghausen.
Einige deiner Vorschläge scheitern bekanntlich zurzeit auch an den baulichen Gegebenheiten. Auf den Strecken der 310 und auch 302 wird sich in den nächsten Jahren einiges tun, auch wenn die endgültigen Linienführungen und Takte noch etwas nebulös sind. Völlig ungeklärt scheint dabei die Frage, welchen Takt der Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Witten bezahlen möchten. Aber auch in Bochum gilt, dass das Geld knapp ist. Ob also demnächst auf den Linien 310 und 318 ein 10-Minuten-Takt gefahren werden wird, ist meines Erachtens völlig offen. Traurigerweise würde der Ausbau des (Schienen-) ÖPNV vor allem befeuert von steigenden Treibstoffpreisen und einer wachsenden Unterschicht. (Die Strompreise sind übrigens in den letzten Preisen bei weitem nicht so stark gestiegen wie die Dieselpreise - echte Straßenbahnbetriebe können sich ein wenig Genugtuung gönnen.)Wir haben in Nordrhein-Westfalen und speziell im VRR mehrere Probleme, die sich gegenseitig verschärfen: Wir haben einen unterfinanzierten Aufgabenträger, der nicht nur der größte, sondern wohl der unfähigste ist: Soviel Mißwirtschaft wie da sucht seinesgleichen. Außerdem haben wir einen seit Jahrzehnten anstehenden Investitionsstau, der dafür sorgt, daß sehr viele eigentlich dringend nötige Projekte nicht mal mehr von Träumern angesprochen werden. Mir fiele da eine Menge ein, auf Bochum (und Umgebung) bezogen folgendes:
- Zehnminutentakt auf der S1 zwischen DO-Brügmannplatz und BO-Ehrenfeld
- Zehnminutentakt auf der 310 zwischen WAT-Hoentrop und BO-Laer/Opel/Langendreer, so daß zwischen Wattenscheider Straße und Opel ein Fünfminutentakt entsteht
- Neubaustrecke nach Wuppertal, möglicherweise Reaktivierung der Bahnstrecke Witten-Schwelm.
- Verlängerung der U35 nach Recklinghausen
- Verlängerung der 308 bis Castrop-Rauxel Hbf
- Zehnminutentakt auf der 318, so daß zwischen Linden-Mitte und BO Hbf ein Fünfminutentakt entsteht
- Verlängerung der U35 zum Kemnader See
- Verlängerung der 310 zum Kemnader See
- Durchgehender RE-Zwanzig-Minutentakt zwischen Dortmund und Düsseldorf (Köln)
Die Verlängerungen nach U35 (geplant) und 308 (Zukunftsvision) hängen natürlich vor allem von den dortigen Kommunalpolitikern ab. Wenn die nicht wollen, dann bleibt alles so, wie es ist.
Die Verlängerung der U35 bis zur Hochschule Bochum soll sich angeblich nicht vertragen mit einer zum Kemnader See, allerdings auch nur in den Augen der Umweltschützer. Technisch sollte es kein Problem sein, von der Hochschule den Berg hinunter zum See eine Strecke zu bauen. Dass man von Witten aus die U35 nach Wuppertal verlängern könnte ist eine schon früher hier in diesem Thread diskutierte Utopie. Die Verlängerung der 310 bis zum Kemnader See und darüber hinaus bis nach Herbede ist dagegen zumindest geplant.
Übrigens gibt es bei weiteren Wittener Planungen für Straßenbahnneubaustrecken neben dem finanziellen ein dickes rechtliches Problem: Die Strecken Bahnhofstraße - Bommern und Marienhospital - Annen würden zu mindestens einer Linie führen, die ausschließlich in Witten verlaufen würde. Oder sehe ich das falsch? Die Bogestra dürfte als unter Schutz der Inhouse-Regel arbeitendes Nahverkehrsunternehmen nicht tätig werden, und für die VER wäre der Umbau zu einem Straßenbahnbetrieb ein ziemlich großer Schritt.
Ich fürchte eher, daß man die U35 mehr oder weniger durch die Straßen schicken würde, weil es billiger wäre. Projekte wie der Tunnel von Bochum nach Herne wären heutzutage völlig utopisch. Dabei ist der Nutzen enorm.ruhri @ 29 Aug 2010, 12:33 hat geschrieben: Die Frage, die mich gerade beschäftigt, ist nämlich folgende: Vor fünf Jahren wurde die Verlängerung der U35 nach Recklinghausen Hbf nach dem neuen IGVP-Verfahren bewertet und danach in mittelfristige Zukunft zurückgestellt, hier das zugehörige Vorhaben. (Wie ich inzwischen gehört habe, ist das alte Nutzen-Kosten-Verfahren damit keineswegs abgelöst worden. IGVP wird lediglich zur Einstufung nach Prioritäten genutzt.) Was ist aber in dem Vorhaben genau geplant? In die A43 soll die U35 sicherlich nicht gebaut werden, zumal man auch bereits die Verbreiterung der Autobahn auf drei Spuren plant, zumindest bis Kreuz Herne, vielleicht aber auch bis Kreuz Recklinghausen.
Man könnte heute schon ohne weiteres die 310 bis zu Opel fahren lassen, da ist ja ein Gleiswechsel zum Umsetzen. Und die Wendeanlage in Laer-Mitte wäre mit 302 im Zehnminutentakt und 301 im Zwanzigminutentakt nicht stärker belastet als die im Bochumer Hbf, die von 306 und 318 genutzt wird. Eigentlich müßte man den Tunnel unter der Castroper Straße sogar ein Stück verlängern, um das Ruhrstadion unterirdisch anfahren zu können. Dort müßte es zudem Abstell- und Wendemöglichkeiten geben. Die 318 könnte dann immer im Zehnminutentakt dorthin fahren, so daß man zwischen Ruhrstadion und Linden-Mitte einen Fünfminutentakt hätte und die 306 könnte bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen dorthin verlängert werden.Einige deiner Vorschläge scheitern bekanntlich zurzeit auch an den baulichen Gegebenheiten. Auf den Strecken der 310 und auch 302 wird sich in den nächsten Jahren einiges tun, auch wenn die endgültigen Linienführungen und Takte noch etwas nebulös sind.
Auch hier gilt wieder: Solche Maßnahmen sind nicht unrealistisch, weil sie nutzlos wären, sondern weil wir im VRR einen unbeschreibbar großen Investitionsstau haben.
Ein Zwanzigminutentakt in Langendreer durch die Hauptstraße wäre sicherlich zu wenig. Wenn der EN-Kreis nur einen Zwanzigminutentakt will muß man sich was überlegen. Am besten wäre eigentlich ein Zehnminutentakt bis Bahnhofsstraße, von dan könnte man alle zwanzig Minuten nach Heven fahren und alternativ am Wittener Hbf enden.Völlig ungeklärt scheint dabei die Frage, welchen Takt der Ennepe-Ruhr-Kreis und die Stadt Witten bezahlen möchten.
Ich weiß nicht, ob man da pauschal von Unterschicht sprechen sollte. Aber man muß sich schon fragen, ob das Auto in 30 oder 40 Jahren noch eine so große Rolle spielen wird wie heute. Auf der anderen Seite ist der ÖPNV im Ruhrgebiet einfach zu schlecht um eine ernsthafte Alternative zu sein.Aber auch in Bochum gilt, dass das Geld knapp ist. Ob also demnächst auf den Linien 310 und 318 ein 10-Minuten-Takt gefahren werden wird, ist meines Erachtens völlig offen. Traurigerweise würde der Ausbau des (Schienen-) ÖPNV vor allem befeuert von steigenden Treibstoffpreisen und einer wachsenden Unterschicht.
Was man sich in diesem Zusammenhang vor Augen führen muß:Dass man von Witten aus die U35 nach Wuppertal verlängern könnte ist eine schon früher hier in diesem Thread diskutierte Utopie. Die Verlängerung der 310 bis zum Kemnader See und darüber hinaus bis nach Herbede ist dagegen zumindest geplant.
Wenn man eine Neubaustrecke nach BOStrab statt nach EBO zuläßt, hat man wesentlich weniger Ausschlußkriterien. (Beschrankte) Bahnübergänge sind dann wieder möglich, man hat bei einer Zulassung nach EBO und kommunaler Infrastruktur die horrenden Trassenkosten nicht etc. pp. Sowohl Anschaffungs- als auch Unterhaltskosten wären bei nahezu gleicher Leistung geringer.
Relativ einfach könnte das gehen, wenn die VER einfacher "Konzessionär" wäre ohne mit dem Betrieb zu tun zu haben. Wir kennen aber auch die neuen ...äh... "Linien" in Witten, einmal nachts von Annen nach Engelsburg würde wohl reichen. Eigentlich müßten die Stadtwerke Witten bei der Bogestra eine Kapitalerhöhung zeichnen und Miteigentümer werden. Dann stünde kurzfristig Geld zur Verfügung, alle Wittener Linien mit modernen NRW-Bussen auszustatten, ggf. zusätzliche Straßenbahnen anzuschaffen, aber vor allem dürfte die Bogestra in Witten auch ohne juristische Tricks Busse betreiben.Übrigens gibt es bei weiteren Wittener Planungen für Straßenbahnneubaustrecken neben dem finanziellen ein dickes rechtliches Problem: Die Strecken Bahnhofstraße - Bommern und Marienhospital - Annen würden zu mindestens einer Linie führen, die ausschließlich in Witten verlaufen würde. Oder sehe ich das falsch? Die Bogestra dürfte als unter Schutz der Inhouse-Regel arbeitendes Nahverkehrsunternehmen nicht tätig werden, und für die VER wäre der Umbau zu einem Straßenbahnbetrieb ein ziemlich großer Schritt.
Die Kosten sind es aber eben leider auch. In einigen Jahren wird das Problem des 308- und des U35-Tunnels mit aller Macht auf Bochum (und Herne) zukommen.Bogestra @ 29 Aug 2010, 14:17 hat geschrieben:Ich fürchte eher, daß man die U35 mehr oder weniger durch die Straßen schicken würde, weil es billiger wäre. Projekte wie der Tunnel von Bochum nach Herne wären heutzutage völlig utopisch. Dabei ist der Nutzen enorm.
Ab welcher Verlängerung würde eigentlich der Fahrzeugbedarf steigen? In den „Drehscheibe Foren“ hat gerade jemand darauf hingewiesen, dass die Rheinbahn demnächst 11 alte B80D los werden will...
Vielleicht kommt der 10-Minuten-Takt nach Abschluss der Bauarbeiten des ersten Bauabschnitts, wenn dann die 302 wirklich bis zum S-Bahnhof durchfährt. Angesichts der Fahrgastzahlen auf dem 345 sollte man zumindest darüber nachdenken. Die Wendeanlage Laer Mitte wäre dann ggf. frei.Man könnte heute schon ohne weiteres die 310 bis zu Opel fahren lassen, da ist ja ein Gleiswechsel zum Umsetzen. Und die Wendeanlage in Laer-Mitte wäre mit 302 im Zehnminutentakt und 301 im Zwanzigminutentakt nicht stärker belastet als die im Bochumer Hbf, die von 306 und 318 genutzt wird. Eigentlich müßte man den Tunnel unter der Castroper Straße sogar ein Stück verlängern, um das Ruhrstadion unterirdisch anfahren zu können. Dort müßte es zudem Abstell- und Wendemöglichkeiten geben. Die 318 könnte dann immer im Zehnminutentakt dorthin fahren, so daß man zwischen Ruhrstadion und Linden-Mitte einen Fünfminutentakt hätte und die 306 könnte bei Fußballspielen und anderen Großveranstaltungen dorthin verlängert werden.
Auf diese Lösung könnte es in der Tat hinauslaufen. Beides wäre auch so einigermaßen zu kombinieren mit den möglichen Verlängerungen nach Annen oder Bommern, oder? Aber die sind natürlich reine Zukunftsmusik.Ein Zwanzigminutentakt in Langendreer durch die Hauptstraße wäre sicherlich zu wenig. Wenn der EN-Kreis nur einen Zwanzigminutentakt will muß man sich was überlegen. Am besten wäre eigentlich ein Zehnminutentakt bis Bahnhofsstraße, von dan könnte man alle zwanzig Minuten nach Heven fahren und alternativ am Wittener Hbf enden.
Das ist auch nur ein Wort. Die Mittelschicht ergibt sich aus einem Abweichung von 70 bis 150 Prozent der privaten Haushaltsrealeinkommen. Im Jahre 2006 etwa lag dieser Einkommensmedian in Deutschland knapp über 16.000 €. Wer darüber liegt, gehört zur Oberschicht, wer darunter liegt, eben zur Unterschicht.Ich weiß nicht, ob man da pauschal von Unterschicht sprechen sollte. Aber man muß sich schon fragen, ob das Auto in 30 oder 40 Jahren noch eine so große Rolle spielen wird wie heute. Auf der anderen Seite ist der ÖPNV im Ruhrgebiet einfach zu schlecht um eine ernsthafte Alternative zu sein.
Wie sich der MIV in Deutschland entwickeln wird, weiß heute natürlich noch kein Mensch. Die Preise dafür werden eher steigen, aber die Entwicklungsrichtungen für einen Autoverkehr nach dem Erdöl werden langsam klar. Man kann rein elektrisch fahren oder ersetzt Dieselkraftstoffe durch synthetische oder Pflanzenöle. Ottokraftstoffe wiederum können ersetzt werden durch Propan und Butan (Autogas) oder Erdgas (Methan), das man schon heute in Biogasanlagen gewinnt und in Zukunft sicherlich auch aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuführung elektrischer Energie herstellen wird.
Wenn wir Deutschen uns in einigen Jahren mit den zwei Ängsten konfrontiert sehen, auf das eigene Auto verzichten oder mit dem GAU einer kerntechnischen Anlage leben zu müssen, werden vermutlich neue Reaktoren gebaut werden, vielleicht gemäß den sich gerade in Entwicklung befindlichen neuen Konzepten. Meines Erachtens wird nämlich der Strombedarf des Verkehrs in den nächsten Jahrzehnten stark ansteigen.
Der ÖPNV wird sich, so fürchte ich, auch in Zukunft der Konkurrenz stellen müssen, und man wird nur Menschen hinein bekommen, indem man attraktive Angebote schafft. Mit Zwang wird es nicht zu schaffen sein.
Soweit ich weiß, gehen sogar unbeschrankte Übergänge, falls sie mit Lichtzeichenanlagen gesichert sind. Die Frage ist, wie in der Entwurfsphase der verkehrliche Wert eingestuft würde. Falls man zu der Meinung kommen sollte, dass das Verkehrsaufkommen nicht reicht, würde eine derartige Strecke nicht realisiert.Was man sich in diesem Zusammenhang vor Augen führen muß:
Wenn man eine Neubaustrecke nach BOStrab statt nach EBO zuläßt, hat man wesentlich weniger Ausschlußkriterien. (Beschrankte) Bahnübergänge sind dann wieder möglich, man hat bei einer Zulassung nach EBO und kommunaler Infrastruktur die horrenden Trassenkosten nicht etc. pp. Sowohl Anschaffungs- als auch Unterhaltskosten wären bei nahezu gleicher Leistung geringer.
Ich weiß nicht, wie viel Gewinn die Stadtwerke so machen, aber vermutlich ist doch jeder Cent schon längst im schwarzen Loch des Wittener Haushalts verplant. Woher soll also das Geld kommen? Das ist doch völlig illusorisch. Wäre das überhaupt rechtens oder würde das eine ungerechtfertigte Bezuschussung darstellen?Relativ einfach könnte das gehen, wenn die VER einfacher "Konzessionär" wäre ohne mit dem Betrieb zu tun zu haben. Wir kennen aber auch die neuen ...äh... "Linien" in Witten, einmal nachts von Annen nach Engelsburg würde wohl reichen. Eigentlich müßten die Stadtwerke Witten bei der Bogestra eine Kapitalerhöhung zeichnen und Miteigentümer werden. Dann stünde kurzfristig Geld zur Verfügung, alle Wittener Linien mit modernen NRW-Bussen auszustatten, ggf. zusätzliche Straßenbahnen anzuschaffen, aber vor allem dürfte die Bogestra in Witten auch ohne juristische Tricks Busse betreiben.
Nachdem ich noch einmal darüber nachgedacht habe, drängt sich mir eine andere Frage auf: Nehmen wir einmal an, man könnte die U35 zu akzeptablen Kosten in die Mitte der A 43 legen. Was soll sie denn da? Die heutige Endhaltestelle Schloß Strünkede liegt doch noch ein ganzes Stück östlich von der Autobahn, und man müsste die Strecke dorthin abknicken lassen. Aber von der A 43 aus sieht man in Recklinghausen wenig Bebauung, und wenn man dort abfährt oder eine Karte studiert, scheint die Autobahn doch eher abseits zu legen. Die U35 ist aber eine Stadt- und keine S-Bahn und gehört folglich dorthin, wo die Menschen sind. Wenn man eine Linie ohne Halt von Herne Bahnhof nach Recklinghausen Hbf fahren lassen will, wäre die heutige S 2 oder die von der Recklinghäuser Koalition gewünschte S 20 sicherlich die bessere (und billigere) Lösung.Bogestra @ 28 Aug 2010, 14:22 hat geschrieben:Ich wäre aber strikt dagegen, die U35 oberirdisch als "regelspurige Tram" zu führen. Es ist eine hochwertige Linie, die die Hauptbahnhöfe von Bochum und Herne in nur 14 Minuten miteinander verbindet. Sie ist eine der tragenden Nord-Süd-Verbindungen und müßte das auch bei einer Verlängerung nach Recklinghausen bleiben. Eine Nordweiterführung müßte daher zumindest abgeschirmt vom MIV verlaufen. Eine unterirdische Querung des Rhein-Herne-Kanals und möglicherweise eine Führung in Mittellage der A43, um dann unterirdisch unter der Recklinghäuser Innenstadt zu fahren und dann unter dem dortigen Hauptbahnhof zu enden wäre eine Möglichkeit.
Die Mittellage der Autobahn wäre aber sehr aufwendig, evtl. wäre eine unterirdische Führung doch besser. Eine Neutrassierung durch die Stadt ist unrealistisch. Ein Zehnminutentakt ließe sich ganz bestimmt nicht realisieren, wenn die U35 auf auch anderweitig genutzten DB-Gleisen fahren würde.
Also wenn es irgendwann mal eine Verlängerung nach Recklinghausen, Witten oder zum Kemnader See geben sollte, wird es bei der Bogestra höchstens noch einen B-Wagen geben, der im Besitz der VHAG sein wird.ruhri @ 31 Aug 2010, 15:03 hat geschrieben: Die Kosten sind es aber eben leider auch. In einigen Jahren wird das Problem des 308- und des U35-Tunnels mit aller Macht auf Bochum (und Herne) zukommen.
Ab welcher Verlängerung würde eigentlich der Fahrzeugbedarf steigen? In den „Drehscheibe Foren“ hat gerade jemand darauf hingewiesen, dass die Rheinbahn demnächst 11 alte B80D los werden will...
Pläne, die 302 ein Stück weit Richtung Hardeck reinzustecken hat die IGVP ja leider abgelehnt. Aber Langendreer braucht definitiv mehr als einen Zwanzigminutentakt.Vielleicht kommt der 10-Minuten-Takt nach Abschluss der Bauarbeiten des ersten Bauabschnitts, wenn dann die 302 wirklich bis zum S-Bahnhof durchfährt. Angesichts der Fahrgastzahlen auf dem 345 sollte man zumindest darüber nachdenken. Die Wendeanlage Laer Mitte wäre dann ggf. frei.
Wir wissen ja, wann das Öl alle sein wird. Seit sechzig Jahren wird es in dreißig Jahren soweit sein. Dennoch wird sich das Auto nicht erledigt haben, wenn das Öl alle ist, sondern es wird andere Antriebsformen haben. Der ÖPNV muß dem etwas entgegensetzen, auch weiterhin. Wenn man ihn lediglich als Verkehrsmittel für Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen betrachtet, dann nicht. Ich denke aber, daß wir spätestens seit der Bahnreform darüber weg sein sollte.Wie sich der MIV in Deutschland entwickeln wird, weiß heute natürlich noch kein Mensch. Die Preise dafür werden eher steigen, aber die Entwicklungsrichtungen für einen Autoverkehr nach dem Erdöl werden langsam klar. Man kann rein elektrisch fahren oder ersetzt Dieselkraftstoffe durch synthetische oder Pflanzenöle. Ottokraftstoffe wiederum können ersetzt werden durch Propan und Butan (Autogas) oder Erdgas (Methan), das man schon heute in Biogasanlagen gewinnt und in Zukunft sicherlich auch aus Wasser und Kohlendioxid unter Zuführung elektrischer Energie herstellen wird.
Wenn wir Deutschen uns in einigen Jahren mit den zwei Ängsten konfrontiert sehen, auf das eigene Auto verzichten oder mit dem GAU einer kerntechnischen Anlage leben zu müssen, werden vermutlich neue Reaktoren gebaut werden, vielleicht gemäß den sich gerade in Entwicklung befindlichen neuen Konzepten. Meines Erachtens wird nämlich der Strombedarf des Verkehrs in den nächsten Jahrzehnten stark ansteigen.
Der ÖPNV wird sich, so fürchte ich, auch in Zukunft der Konkurrenz stellen müssen, und man wird nur Menschen hinein bekommen, indem man attraktive Angebote schafft. Mit Zwang wird es nicht zu schaffen sein.
Was da im Moment läuft ist ja auch ein juristischer Winkelzug, damit die Bogestra weiterhin außerhalb ihres Betriebsgebietes fahren darf. Die Stadtwerke Witten sind als GmbH natürlich nicht verpflichtet, ihr ganzes Geld an die Stadt Witten abzuführen, zumal die Stadtwerke Witten GmbH ja zu 99% der Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet gehören, an der die Stadt Witten zu 15,2% beteiligt ist.Ich weiß nicht, wie viel Gewinn die Stadtwerke so machen, aber vermutlich ist doch jeder Cent schon längst im schwarzen Loch des Wittener Haushalts verplant. Woher soll also das Geld kommen? Das ist doch völlig illusorisch. Wäre das überhaupt rechtens oder würde das eine ungerechtfertigte Bezuschussung darstellen?
Alternativ muß man auch mal in eine andere Richtung denken: Sieht man von den Linien 310, 378 und 379 ab (wobei die Busse von Bochum kommend in der Wittener Innenstadt enden könnten), muß sich auch darüber Gedanken machen, ob sich nicht der Ennepe-Ruhr-Kreis von der Bogestra trennen sollte. Dann werden die Linien 320, 350, 373, 375 und zwei neue Linien durch Bommern nach Sprockhövel eben ausgeschrieben. In FFM hat man da super Erfahrungen mit gemacht.
So pessimistisch heute? Wo ist denn dein üblicher Optimismus geblieben? :ph34r:Bogestra @ 12 Sep 2010, 12:00 hat geschrieben:Also wenn es irgendwann mal eine Verlängerung nach Recklinghausen, Witten oder zum Kemnader See geben sollte, wird es bei der Bogestra höchstens noch einen B-Wagen geben, der im Besitz der VHAG sein wird.
Wenn du die Strecke über den Werner Hellweg meinst, so findet die auch in der Bochumer Politik selber keine Zustimmung mehr. Es ist wohl nicht unbedingt einer der stärker belasteten Streckenabschnitte des 345.Pläne, die 302 ein Stück weit Richtung Hardeck reinzustecken hat die IGVP ja leider abgelehnt. Aber Langendreer braucht definitiv mehr als einen Zwanzigminutentakt.
Die reinen Kosten (auch ohne Steuern oder Kosten durch Klimaschäden) werden immer weiter ansteigen. Ansonsten sind wir aber wohl einig, dass ein entsprechend gestalteter öffentlicher Verkehr seine Fahrgäste gewinnen muss. Übrigens gibt es wohl in Belgien eine Kleinstadt, in der die Busse im Fünf-Minuten-Takt fahren und zumindest die Einheimischen nichts dafür zahlen müssen. Die Fahrgastzahlen sind entsprechend, und die Zahl der Autos auf den Straßen auch.Wir wissen ja, wann das Öl alle sein wird. Seit sechzig Jahren wird es in dreißig Jahren soweit sein. Dennoch wird sich das Auto nicht erledigt haben, wenn das Öl alle ist, sondern es wird andere Antriebsformen haben. Der ÖPNV muß dem etwas entgegensetzen, auch weiterhin. Wenn man ihn lediglich als Verkehrsmittel für Menschen mit unterdurchschnittlichem Einkommen betrachtet, dann nicht. Ich denke aber, daß wir spätestens seit der Bahnreform darüber weg sein sollte.
Du weißt schon, dass es die Linie 350 nicht mehr gibt? Ihr Linienweg wurde von 320 und 375 übernommen.Alternativ muß man auch mal in eine andere Richtung denken: Sieht man von den Linien 310, 378 und 379 ab (wobei die Busse von Bochum kommend in der Wittener Innenstadt enden könnten), muß sich auch darüber Gedanken machen, ob sich nicht der Ennepe-Ruhr-Kreis von der Bogestra trennen sollte. Dann werden die Linien 320, 350, 373, 375 und zwei neue Linien durch Bommern nach Sprockhövel eben ausgeschrieben. In FFM hat man da super Erfahrungen mit gemacht.
Mir stellt sich als erstes die Frage, wie denn da kalkuliert werden würde. Ist die VER wirklich günstiger als die Bogestra, und wenn ja, warum? Wenn die VER günstigere Angebote abgeben kann als die Bogestra, dann soll sie das eben tun, notfalls auch für 378 und 379. Die Städte Bochum, Dortmund und Castrop-Rauxel bzw. der Kreis Recklinghausen müssten darüber eigentlich froh sein. Ein freiwilliges Kappen der letzten beiden Linien ginge meines Erachtens zu Lasten Wittens. Die Linie 310 wird die VER sicherlich nicht billiger anbieten können, zumindest nicht als Straßenbahn. Zu einem Dumping-Wettbewerb darf das ganze natürlich nicht ausarten.
Aber das ist ohnehin der entscheidende Punkt: Wie geht man mit grenzüberschreitenden Linien um? Wenn sich die zwei (oder mehr!) Auftraggeber nicht einigen können, wird eine solche Linie geteilt und die Busse drehen vor der Stadtgrenze um. Dieses so oft im Ruhrgebiet beklagte Phänomen kann man an den Bochumer Nord- und Südgrenzen bislang glücklicherweise nicht beobachten. Ich finde, dabei sollte es auch bleiben.
Übrigens, falls die Stadt Witten und der Ennepe-Ruhr-Kreis die Bogestra aus ihrem Gemeinde- bzw. Kreisgebiet hinauswerfen, würde sicherlich der Standort Witten geschlossen werden müssen. Es mag sich nun jeder selbst überlegen, ob das ein Verlust für Witten wäre oder die Chance, höherwertiges Gewerbe auf dem zu räumenden Gelände anzusiedeln.
Das ist gar nicht pessimistisch. Die neusten B-Wagen der Bogestra sind heute 21 Jahre alt. Und selbst wenn man eine U35-Verlängerung nach Witten oder Recklinghausen ganz schnell vorantreiben würde, wäre sie nicht vor der endgültigen Ausmusterung der B-Wagen fertig.ruhri @ 12 Sep 2010, 23:19 hat geschrieben: So pessimistisch heute? Wo ist denn dein üblicher Optimismus geblieben? :ph34r:
Soweit ich weiß sollte die da ja nur ein ganz kurzes Stück reinfahren, quasi um die Wendeanlage Laer Mitte für die 310 freizumachen. Ich bleibe aber dabei, daß man zumindest bis Witten Hbf einen Zehnminutentakt braucht, es geht ja auch darum, der Invesition in die Infrastruktur ein angemessenes Verkehrsangebot entgegenzusetzen, damit entsprechend viele Leute mitfahren. Daß man auf der Wittener Straße / Unterstraße in beide Richtungen jeweils eine Fahrspur opfert und alle zwanzig Minuten ein M6 fährt, ist aus heutiger Sicht ziemlich unwirtschaftlich. Aber das ganze ist ja sowieso ein Provisorium, auch wenn es in zwei Jahren ein halbes Jahrhundert alt sein wird.Wenn du die Strecke über den Werner Hellweg meinst, so findet die auch in der Bochumer Politik selber keine Zustimmung mehr. Es ist wohl nicht unbedingt einer der stärker belasteten Streckenabschnitte des 345.
Wenn Du sowas hast, dann ist die Hemmschwelle, es mal auszuproieren, ja völlig weg. Das ist in Deutschland unrealistisch, hier muß man einfach ein gutes Angebot machen. Aber selbst wenn man jetzt anfangen würde, könnte man das "gute Angebot" frühestens in einer Generation anbieten, so groß ist der Investitionsstau hier bei uns. Leider leider.Die reinen Kosten (auch ohne Steuern oder Kosten durch Klimaschäden) werden immer weiter ansteigen. Ansonsten sind wir aber wohl einig, dass ein entsprechend gestalteter öffentlicher Verkehr seine Fahrgäste gewinnen muss. Übrigens gibt es wohl in Belgien eine Kleinstadt, in der die Busse im Fünf-Minuten-Takt fahren und zumindest die Einheimischen nichts dafür zahlen müssen. Die Fahrgastzahlen sind entsprechend, und die Zahl der Autos auf den Straßen auch.
Ich weiß. Übrigens schön, daß Du für die Busse 375 und vor allem 320 auf den Begriff "Linie" verzichtest. Das Prinzip der Linie haben Witten und der Ennepe-Ruhr-Kreis nämlich (ohne Not) aufgegeben.Du weißt schon, dass es die Linie 350 nicht mehr gibt? Ihr Linienweg wurde von 320 und 375 übernommen.
Bogestra und VER wären sicher keine direkten Konkurrenten. Die Linie 310 sollte die Bogestra ja als teilweise Bochumer Linie weiter betreiben, die Linien 378 und 379 zumindest bis in die Wittener Innenstadt auch. Nur was sie jetzt haben ist ja nichts halbes und nichts ganzes. Gigantisches Fahrplanchaos, mangelnde Zuverlässigkeit etc. ... so lockst Du niemanden auf den ÖPNV. Witten gehört halt historisch betrachtet zum Bogestra-Betriebsgebiet, auch wenn die Stadt Witten nicht Gesellschafter ist. Im Grunde müßten für solche Fälle auch Sonderregelungen her. "Verkehrsunternehmen in öffentlichem Besitz dürfen weiterhin Leistungen außerhalb ihres Betriebsgebietes erbringen, wenn sie dort bereits vor dem 1. Januar 1970 tätig waren" - sowas wäre völlig ausreichend.Mir stellt sich als erstes die Frage, wie denn da kalkuliert werden würde. Ist die VER wirklich günstiger als die Bogestra, und wenn ja, warum? Wenn die VER günstigere Angebote abgeben kann als die Bogestra, dann soll sie das eben tun, notfalls auch für 378 und 379. Die Städte Bochum, Dortmund und Castrop-Rauxel bzw. der Kreis Recklinghausen müssten darüber eigentlich froh sein. Ein freiwilliges Kappen der letzten beiden Linien ginge meines Erachtens zu Lasten Wittens. Die Linie 310 wird die VER sicherlich nicht billiger anbieten können, zumindest nicht als Straßenbahn. Zu einem Dumping-Wettbewerb darf das ganze natürlich nicht ausarten.
Aber das ist ohnehin der entscheidende Punkt: Wie geht man mit grenzüberschreitenden Linien um? Wenn sich die zwei (oder mehr!) Auftraggeber nicht einigen können, wird eine solche Linie geteilt und die Busse drehen vor der Stadtgrenze um. Dieses so oft im Ruhrgebiet beklagte Phänomen kann man an den Bochumer Nord- und Südgrenzen bislang glücklicherweise nicht beobachten. Ich finde, dabei sollte es auch bleiben.
Da müßten sich dann die Städte Bochum und Gelsenkirchen in ihrer Eigenschaft als Gesellschafter mit den Arbeitnehmervertretern auseinandersetzen. Der ÖPNV ist allerdings auch keine ABM - einerseits. Andererseits muß man sich schon die Frage stellen, wieso man einen maroden Autobauer rettet, der marode ist, weil er seit Jahrzehnten Sch...autos baut, während der ÖPNV nur Geld kostet. Bei Opel arbeiten demnächst noch etwa 3.500 Menschen, die Bogestra hat ungefähr 2.200 Mitarbeiter. Wir müssen uns klarmachen, daß der ÖPNV als Wirtschaftsfaktor ähnlich leistungsstark ist wie der MIV.Übrigens, falls die Stadt Witten und der Ennepe-Ruhr-Kreis die Bogestra aus ihrem Gemeinde- bzw. Kreisgebiet hinauswerfen, würde sicherlich der Standort Witten geschlossen werden müssen. Es mag sich nun jeder selbst überlegen, ob das ein Verlust für Witten wäre oder die Chance, höherwertiges Gewerbe auf dem zu räumenden Gelände anzusiedeln.
Das kommt darauf an, wann diese fertig sein könnte. Zunächst einmal sind beide Verlängerungen bis nach 2015 zurück gestellt. Vielleicht geht man das Thema dann aber an und ist tatsächlich 2020 schon fertig? Das sollten die B-Wagen eigentlich noch mitmachen. Man weiß natürlich nicht, wie die geplanten Streckenausbauten bei der Bogestra und den beteiligten Kommunen priorisiert werden. 2015 soll auf jeden Fall der dicke Brocken "310" vom Tisch sein.Bogestra @ 13 Sep 2010, 02:16 hat geschrieben:Das ist gar nicht pessimistisch. Die neusten B-Wagen der Bogestra sind heute 21 Jahre alt. Und selbst wenn man eine U35-Verlängerung nach Witten oder Recklinghausen ganz schnell vorantreiben würde, wäre sie nicht vor der endgültigen Ausmusterung der B-Wagen fertig.
Naja, hinter Opel-Werk 1 wird die Wohnbebauung eindeutig dünner, und um die Wittener Finanzen ist es anscheinend noch schlechter bestellt als um die Bochumer. Die Gleise in der Wittener Straße sind jedenfalls kein Provisorium mehr, und in der Unterstraße wird keine Fahrspur geopfert. Wenn die 302 tatsächlich bis Langendreer S verlängert wird, dürfte zumindest auf Bochumer Gebiet genug Verkehr vorhanden sein. Insofern könnte die Wendeanlage Laer Mitte mittelfristig an Bedeutung verlierenSoweit ich weiß sollte die da ja nur ein ganz kurzes Stück reinfahren, quasi um die Wendeanlage Laer Mitte für die 310 freizumachen. Ich bleibe aber dabei, daß man zumindest bis Witten Hbf einen Zehnminutentakt braucht, es geht ja auch darum, der Invesition in die Infrastruktur ein angemessenes Verkehrsangebot entgegenzusetzen, damit entsprechend viele Leute mitfahren. Daß man auf der Wittener Straße / Unterstraße in beide Richtungen jeweils eine Fahrspur opfert und alle zwanzig Minuten ein M6 fährt, ist aus heutiger Sicht ziemlich unwirtschaftlich. Aber das ganze ist ja sowieso ein Provisorium, auch wenn es in zwei Jahren ein halbes Jahrhundert alt sein wird.
Das war nur eine rhetorische Geschichte. Die "Linie" 350 war meines Erachtens auch schon vorher eine sehr merkwürdige. Die Verstärkerlinien 375E und 320E führen aber sicherlich eher zur Verwirrung als zu sonst etwas. Die Idee, den 376 sonntags durch das Lottental zu schicken, ist dabei eigentlich gar nicht einmal so schlecht. Nur angenommen werden müsste er!Ich weiß. Übrigens schön, daß Du für die Busse 375 und vor allem 320 auf den Begriff "Linie" verzichtest. Das Prinzip der Linie haben Witten und der Ennepe-Ruhr-Kreis nämlich (ohne Not) aufgegeben.
Schon wieder eine Sonderregelung? Muss das wirklich sein? Man hat sich nun ja wohl zusammen gesetzt und sich auf einen Kompromiss geeinigt, mit dem alle Auftraggeber und Gesellschaften mehr oder weniger gut leben können. Die Bogestra hat dabei hauptsächlich jene Linien abgegeben, die ohnehin hauptsächlich von Subunternehmern gefahren wurden. Das sollte auch kein allzu großer Verlust sein.Bogestra und VER wären sicher keine direkten Konkurrenten. Die Linie 310 sollte die Bogestra ja als teilweise Bochumer Linie weiter betreiben, die Linien 378 und 379 zumindest bis in die Wittener Innenstadt auch. Nur was sie jetzt haben ist ja nichts halbes und nichts ganzes. Gigantisches Fahrplanchaos, mangelnde Zuverlässigkeit etc. ... so lockst Du niemanden auf den ÖPNV. Witten gehört halt historisch betrachtet zum Bogestra-Betriebsgebiet, auch wenn die Stadt Witten nicht Gesellschafter ist. Im Grunde müßten für solche Fälle auch Sonderregelungen her. "Verkehrsunternehmen in öffentlichem Besitz dürfen weiterhin Leistungen außerhalb ihres Betriebsgebietes erbringen, wenn sie dort bereits vor dem 1. Januar 1970 tätig waren" - sowas wäre völlig ausreichend.
Du hast dich aber noch nicht dazu geäußert, wieso du 378 und 379 in der Wittener Innenstadt enden lassen möchtest oder wieso die VER angeblich billiger sein soll. Ich erinnere mich, dass es dazu bei der Wittener Linienreform eine entsprechende Aussage gegeben hatte
Richtig, er ist es nicht. Wenn die VER für Linien, die vom Ennepe-Ruhr-Kreis nach Bochum oder sogar darüber hinaus verlaufen, günstigere Angebote abgibt als die Bogestra, dann wäre die Stadt quasi dazu gezwungen, es zu akzeptieren. Die Bogestra müsste sich dann einerseits mit der Frage beschäftigen, was die VER besser macht und andererseits ein wenig Personal abbauen. Allzuviel dürfte es im Fahrbetrieb nicht sein, aber die Belegschaft im Busdepot Witten würde sicherlich nur noch zum Teil gebraucht werden.Da müßten sich dann die Städte Bochum und Gelsenkirchen in ihrer Eigenschaft als Gesellschafter mit den Arbeitnehmervertretern auseinandersetzen. Der ÖPNV ist allerdings auch keine ABM - einerseits. Andererseits muß man sich schon die Frage stellen, wieso man einen maroden Autobauer rettet, der marode ist, weil er seit Jahrzehnten Sch...autos baut, während der ÖPNV nur Geld kostet. Bei Opel arbeiten demnächst noch etwa 3.500 Menschen, die Bogestra hat ungefähr 2.200 Mitarbeiter. Wir müssen uns klarmachen, daß der ÖPNV als Wirtschaftsfaktor ähnlich leistungsstark ist wie der MIV.
Städteplanerisch könnte es für Witten aber in der Tat günstiger sein, das Depot am Crengeldanz anderweitig zu verwerten.