Schnellfahrstrecke Berlin-München

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ICE-T-Fan @ 26 Nov 2010, 01:43 hat geschrieben: Die SFS NIM wird ja auch irgendwann mit ETCS ausgerüstet, jedoch bleibt m.W. die LZB-Ausstattung bestehen.
Nicht irgendwann, sondern momentan grade mal wieder :-) , zumindest die erste Baustufe (Bereiche Allach/Dachau/Petershausen). Mal schauen ob die Balisen diesmal länger leben....

Die Bereiche der Stellwerke Ingolstadt Nord und Fischbach dürften auch relativ bald kommen. Der Bereich Reichertshausen bis Rohrbach bekommt dagegen sogar vorerst nur LZB - da dürfte ETCS aber auch in absehbarer Zeit kommen denke ich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Einleitend möchte ich sagen dass ich zwar ein Bahnfreund bin aber kein "Verfechter", ich sage nicht dass im Verkehrsmix die Bahn stets aus Prinzip zu bevorzugen ist. Das Gefühl beschleicht mich nämlich manchmal bei einigen Forenbeiträgen. Denn die Strecke München-Berlin/Berlin-München ist einfach aus zweierlei Gründen ungeeignet für ICE Verkehr. Der erste Grund ist dass wir ein Verbund- und kein Fernbahnnetz haben, dies ist nicht zuletzt der recht gleichmäßigen Besiedelung (Deutschland hat vergleichsweise kleine Fläche aber ist eines der bevölkerungsreichsten westlichen Industrieländer) geschuldet. Daraus folgt dass eine Metropolenverbindung entweder unwirtschaftlich oder aber Verschwendung von Ressourcen ist - und auch nicht ökologisch, die Ökobilanz verschlechtert sich nämlich ohne Mischnutzung mit Regio und Güter dermaßen (auch die riesigen Flächen die der Schienenkörper addiert versiegelt, die Schneisen die in ökologische Lebensräume geschlagen werden, usw. hauen gewaltig in die Ökobilanz rein - CO2 und Klimawandel sind nicht alles worum es geht!) dass Fernbusse und selbst Flugzeuge eine bessere Umweltbilanz haben. Billiger sind sie ohhnehin zu betreiben - trotz der gigantischen steuerlichen Zuschüsse die diese Neubaustrecken erhalten und die Investivkraft des Bundes bündeln, also vom Breitenverkehr auch absaugen. In der nationalen Ökobilanz erreichen wir einen vielfach besseren Effekt wenn wir mit dem selben Euro in vielfaches an regionaler Verkehrsleistung in den Regionalverkehren anbieten, damit eine echte Alternative für unzählige Autofahrten aufbauen. Aber das Gegenteil geschah, die Bilanz nach zwei Jahrzehnten ICE Ausbau ist auch eine von zwei Jahrzehnten massivem Rückzug aus der Fläche. Nicht nur Nebenbahnen und Industriegleise (>der größte und unbekannteste Fehler deutscher Verkehrspolitik überhaupt!) sondern selbst die Einstellung des Interregio zugunsten des teureren IC bzw. die Umstellung von IC Linien auf ICE (ohne Fahrtzeitgewinne da bereits der IC die Strecken an der zugelassenen Geschwindigkeitsgrenze befuhr!) führen alle zur selben Conclusio: es war ein fehlgeleitetes Prestigedenken sich auf chicen HGV zwischen sog. Metropolen zu konzentrieren und dabei den Verkehrsmix in der Bundesrepublik nahezu zu ruinieren. Unsummen in die Schiene investiert, dabei wird das Gesamtnetz aber immer maroder, dazu hat man nicht einmal durchgehende HGV Rennbahnen geschaffen da diese NBS dann ständig durch (die inzwischen zur Normalität gewordenen) Uraltstrecken und Langsamfahrstellen unterbrochen werden wodurch die Durchschnittsgeschwindigkeit so niedrig wird dass die ICE Fahrtzeiten heute vielfach niedriger sind als vor 30 Jahren mit einem IC!

Das muss ein ganz großes und konsequentes umsteuern geben, Verkehrspolitik aus einem Guss. Dazu gehört auch endlich die Freigabe des Fernbusmarktes. Sowohl bezüglich Fahrtzeit und Ökonomie und Ökologie ist es eine Sackgasse Berlin-München oder auch München-Hamburg per Bahn abwickeln zu wollen.
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Beitrag von Bayernlover »

Einer der es wie ich ganz pragmatisch sieht. Gefällt mir gut :)
Anstatt sich auf Rennbahnen durch die Republik zu versteifen, sollte man dort ansetzen wo man die Leute wirklich aus den Autos holt. Das geschieht nur wenn man die Kunden in den Städten mit Takten um die 5-10 Minuten lockt - bei Takt20 sitzen grad auf kürzeren Strecken wirklich nur Leute drin die aus irgendwelchen Gründen nicht autofahren können. Wie groß ist eigentlich die Verteilung zwischen Nah- und Fernverkehr, sowohl von den Fahrgästen als auch vom aufgewandten Geld her?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Der Vorteil dieser Rennbahnen ist aber nunmal, dass wenn die Investitionen für den Streckenbau mal getätigt sind, der Betrieb sich selber rechnet, was beim Regionalverkehr kaum der Fall sein dürfte (bei letzterem rechnen sich evtl die Stammstrecken der S-Bahnen München und Frankfurt :P).

Volkswirtschaftlich ist das auf lange Sicht also sinnvoller.
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Beitrag von bayerhascherl »

Iarn @ 28 Dec 2010, 18:41 hat geschrieben: Der Vorteil dieser Rennbahnen ist aber nunmal, dass wenn die Investitionen für den Streckenbau mal getätigt sind, der Betrieb sich selber rechnet, was beim Regionalverkehr kaum der Fall sein dürfte (bei letzterem rechnen sich evtl die Stammstrecken der S-Bahnen München und Frankfurt :P).

Volkswirtschaftlich ist das auf lange Sicht also sinnvoller.
Falsch. Regionalverkehr ist der einzige Sektor auf dem die DB konstant Geld verdient - und zwar richtig viel.

Volkswirtschaftlich ist die Ressourcenallokation (will nicht zu sehr in VWL abschweifen) nirgendwo so ideal wie beim regionalen ÖPNV. Das benötigt freilich eine Mobilitätskette, also von der Bahnverbindung zwischen den Städten und Ballungsräumen bis hinunter zu Stadtbussen die die Stadtteile anbinden, dazwischengeschaltet je nach Stadtgröße S-Bahn, U-Bahn und Trambahnen.

Da kommt es auf viele Einzelfaktoren an. Nicht nur die Fahrtzeit, beileibe nicht. Sauberkeit, Sicherheit, Service - ja die Klassiker. Dazu aber auch vermeintlich banale Dinge wie kurze und smarte Taktung oder auch nur ausreichender Wetterschutz an den Haltestellen - ja selbst an sowas mangelt es in der Fläche vielfach, weil jeder Cent umgedreht werden muss wenn zugleich die Milliarden im Dutzend in NBS vergraben werden muss im regionalen ÖPNV im Bereich von paar hundert Euro im Jahr das Geld zusammengekratzt werden (das macht den Unterschied ob eine Bushaltestelle ein Häuschen bekommt oder nicht).

Das ist "Not-ÖPNV" für Arme, Alte und Ausbildungsverkehr; jeder der volljährig ist und nicht arbeitslos wird tunlichst diese diversen kleinen Zumutungen - die in der Summe mehr als ein Ärgernis sind - vermeiden und den eigenen PKW nehmen. Selbst wenn man dann auch im Stau steht (Gegenstück zur "Verspätung" bei der Bahn) dann wenigstens im eigenen "Sessel", im Warmen, mit der eigenen Musik, der Lieblingscola im Cupholder und ohne nervige Rotznasen um einen herum. Das ist der Alltag. Und will man die große Masse der Leute, zum ökologischen und ökonomischen Vorteil von uns Allen, für öffentliche Verkehrsmittel begeistern muss man da ganz anders rangehen. Fernverkehr "nur" noch auf IC Niveau, dafür diese Strecken dann auch durchgehend gut in Schuss (so dass man eine konstant hohe Durchschnittsgeschwindigkeit hat und Störungen wirklich minimiert würden). Schienenausbau in der Breite - obwohl die Verkehre die letzten Jahre extrem zugenommen haben gibt es in Deutschland heute weniger Bahnstrecken als zu adenauers Zeiten. Der Zuwachs ging in die Luft und vorallem auf die Straße. Darauf muss man reagieren und nicht auch noch im dritten Jahrzehnt in Folge dem TGV nacheifern wollen (der nebenbei bemerkt "a pain in the ass" ist, mehr Mythos als vorbildlich).
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

bayerhascherl @ 28 Dec 2010, 18:52 hat geschrieben: Falsch. Regionalverkehr ist der einzige Sektor auf dem die DB konstant Geld verdient - und zwar richtig viel.
Ja aber doch nur weil der Regionalverkehr subventioniert ist !
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Beitrag von bayerhascherl »

Iarn @ 28 Dec 2010, 19:01 hat geschrieben: Ja aber doch nur weil der Regionalverkehr subventioniert ist !
Und der Fernverkehr nicht? Wenn du das auf den Personenkilometer umlegst wird umgekehrt ein Schuh d'raus!

Davon abgesehen ist die Kostendeckungsquote im Regionalverkehr relativ hoch, die Lücke wäre durch noch darstellbare Fahrpreissteigerungen zu schließen. Aber wenn die eh schon viel zu teuren Fernverkehrstickets noch teurer wären, wenn sich Neubaustrecken nämlich über die Fahrpreise finanzieren müssten und es auch keine Bundeszuschüsse mehr gäbe, dann wären die ICE noch leerer als diese es eh schon vielfach sind, der Fernverkehr hat nämlich große Probleme auch nur eine schwarze Null einzufahren (ich kann von München nach Berlin VIERMAL hin und her fliegen - ebenfalls reguläre Linie und keine Spezialangebote!!! - was ich zahle um die Strecke mit dem Normalpreis hin- und her zu fahren im ICE; und mit der Fahrtzeit wäre die Bahn noch im Hintertreffen wenn man durch jeden Hügel zwischen Isar und Spree einen Tunnel graben würde!).

Im Übrigen mag die Kalkulation durch die diversen direkten und indirekten staatlichen Subventionen in der Tat abstrakt und schwer zu durchschauen sein aber volkswirtschaftlich liegt der mit Abstand größte Nutzen nicht darin dass die Bahn versucht dem Flugzeug hinterherzufahren sondern indem man den Breitenverkehr bei Distanzen bis 200 Kilometern (über 95% aller Streckenkilometer die ein Deutscher im Jahr zurücklegt gehen nur bis zu dieser Distanz!) stärkt. Das ist halt so... simpler Zahlenvergleich.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

bayerhascherl @ 28 Dec 2010, 19:07 hat geschrieben: Und der Fernverkehr nicht? Wenn du das auf den Personenkilometer umlegst wird umgekehrt ein Schuh d'raus!

Davon abgesehen ist die Kostendeckungsquote im Regionalverkehr relativ hoch, die Lücke wäre durch noch darstellbare Fahrpreissteigerungen zu schließen. Aber wenn die eh schon viel zu teuren Fernverkehrstickets noch teurer wären, wenn sich Neubaustrecken nämlich über die Fahrpreise finanzieren müssten und es auch keine Bundeszuschüsse mehr gäbe, dann wären die ICE noch leerer als diese es eh schon vielfach sind, der Fernverkehr hat nämlich große Probleme auch nur eine schwarze Null einzufahren (ich kann von München nach Berlin VIERMAL hin und her fliegen - ebenfalls reguläre Linie und keine Spezialangebote!!! - was ich zahle um die Strecke mit dem Normalpreis hin- und her zu fahren im ICE; und mit der Fahrtzeit wäre die Bahn noch im Hintertreffen wenn man durch jeden Hügel zwischen Isar und Spree einen Tunnel graben würde!).

Im Übrigen mag die Kalkulation durch die diversen direkten und indirekten staatlichen Subventionen in der Tat abstrakt und schwer zu durchschauen sein aber volkswirtschaftlich liegt der mit Abstand größte Nutzen nicht darin dass die Bahn versucht dem Flugzeug hinterherzufahren sondern indem man den Breitenverkehr bei Distanzen bis 200 Kilometern (über 95% aller Streckenkilometer die ein Deutscher im Jahr zurücklegt gehen nur bis zu dieser Distanz!) stärkt. Das ist halt so... simpler Zahlenvergleich.
Aber das habe ich doch oben geschrieben: WENN man den Bau der Schienen finanziert (das geschieht bei Fern- und Regionalverkehr), DANN (Konditionalsatz) ist der Betrieb im Fernverkehr subventionsfrei, im Nahverkehr nicht.
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c-a-b
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Beitrag von c-a-b »

Also Entschuldigung, Bayernhascherl, aber ich habe selten so viel Blödsinn auf einmal gelesen wie von dir.
Daraus folgt dass eine Metropolenverbindung entweder unwirtschaftlich oder aber Verschwendung von Ressourcen ist - und auch nicht ökologisch, die Ökobilanz verschlechtert sich nämlich ohne Mischnutzung mit Regio und Güter dermaßen (auch die riesigen Flächen die der Schienenkörper addiert versiegelt, die Schneisen die in ökologische Lebensräume geschlagen werden, usw. hauen gewaltig in die Ökobilanz rein - CO2 und Klimawandel sind nicht alles worum es geht!) dass Fernbusse und selbst Flugzeuge eine bessere Umweltbilanz haben. Billiger sind sie ohhnehin zu betreiben
Straßenbau hat demnach dank der Masse, Breite und noch festerer Versiegelung eine noch schlechtere Bilanz, weil damit noch schlimmere Schneisen in die Landschaft geschlagen werden, mehrspurige Straßen brauchen noch immer mehr Platz als eine zweigleisige Schienenstrecke, zumal man Schienenstrecken oft genug in Tunnels baut, selbst da wo es gar nicht nötig erscheint. Und die Ökobilanz von Fernbussen und Flugzeugen halte ich für keineswegs besser! Billiger sind diese komischerweise auch nur, weil die Straßen der Steuerzahler finanziert und den Unternehmen keine Kosten deswegen entstehen!
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trucknology
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Beitrag von trucknology »

Danke für die endlosen Forenbeiträge :(
ICE Schnellfahrstrecke hin und her- was wäre denn wirklich eine Alternative?
Doch nur das Flugzeug.
Glaugt ihr wohl dass sich ein Geschäftsreisender in einen auch noch so tollen Luxusbus setzen würde...
Wenn ich nach Frankfurt oder Hannover muss, fahre ich ICE fertig. Aber nach Berlin ist das eine Katastrophe. So wird das nie was mit der Hauptstadt.
Und außerdem, muss man Verkehrsverbindungen sehr langfristig sehen, mind. 30 Jahre.
Wenn unsere Politiker jetzt lieber zig oder hunderte Milliarden in Banken und marode Finanzsysteme versenken, ist der Ausbau der 175 jährigen Eisenbahn in jedem Falle sinnvoller.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Eben und darum braucht keiner den ICE Fernverkehr. Die Geschäftsleute oder generell wer nicht auf jeden Cent schauen muss nimmt den Flieger (der ist nicht nur deutlich billiger sondern unschlagbar viel schneller als jeder noch so toll ausgebaute ICE und das wird immer so sein - Flugzeit München>Berlin unter 1 Stunde; das ist nichtmal mit einem Transrapid unter Laborbedingungen zu schaffen!!). Und wer jeden Cent umdrehen muss, ihr würdet euch wundern. Schönes-Wochenende-Ticket und Quer-Durchs-Land-Ticket sind "trotz" der unendlich langen Fahrzeiten ein Schlager; einfach weil sie billig sind. Daneben "Mitfahrzentralen", Fernbusse oder schlicht der eigene PKW. Das Segment "teuer und eher langsam", was die ICE Fernzüge besetzen, braucht keiner. Und schon garnicht rechtfertigt das milliardenschweren Einsatz von Steuergeldern, ich will ja den Bau von HGV nicht "verbieten", wenn der sich selbst trägt und die HGV Enthusiasten kostendeckende Tickets bereit sind zu zahlen... viel Spaß damit.

In Deutschland sind Schnellzüge auf Langstrecken einfach überflüssig und eine verkehrspolitische Doppelstruktur die die knappen Euros bindet die in anderen Bahnsektoren einfach BESSER und EFFEKTIVER investiert wären. Es geht nicht darum ob ICE Verkehr nett ist oder nicht sondern das Optimum herauszuholen.

@trucknology
Pardon aber das Talent von Politikern Dinge unsachlich zu vereinfachen und zuzuspitzen beherrsche ich nicht, ich muss meine Gedanken schon ausführen um meine Argumente zu erklären. Wen das überfordert muss meine Beiträge ja nicht lesen.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Dafür dass es keiner braucht, sind die ICE-Züge aber ganz schön voll...
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Beitrag von bayerhascherl »

Daniel Schuhmann @ 28 Dec 2010, 20:40 hat geschrieben: Dafür dass es keiner braucht, sind die ICE-Züge aber ganz schön voll...
Ein IC auf der selben Streckenführung wäre noch viel voller (Preis/Leistung). Wieso um Himmels Willen wollen Bahnfreunde eigentlich dem System Bahn immer so gerne Wachstumsmöglichkeiten rauben? Ein 7er BMW ist ein fesches Auto, keine Frage, aber brauchen - oder sich leisten - wird es nur ein kleiner Teil. Die meisten fahren Golf.
trucknology
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Beitrag von trucknology »

bayerhascherl @ 28 Dec 2010, 20:38 hat geschrieben: Eben und darum braucht keiner den ICE Fernverkehr. Die Geschäftsleute oder generell wer nicht auf jeden Cent schauen muss nimmt den Flieger (der ist nicht nur deutlich billiger sondern unschlagbar viel schneller als jeder noch so toll ausgebaute ICE
So ein Schmarrn. Dann fährst du nie ICE, sonst würdest du wissen dass sehr viele Geschäftsreisende lieber Bahn fahren. Du kannst arbeiten und kommst in der Stadt an.
Der blöde Flughafen da draußen...
Außerdem macht der Flieger bei 10 cm Schnee die Grätsche, ist mir erst vor 2 Wochen in Paderborn Lippstadt, passiert mit Taxi und Zug sind wir dann alle mit 5 Stunden Verspätung angekommen. Lufthansa hats bezahlt.
Aber im geschilderten Zeithorizont von 30 Jahren wirds eh keine spritsubventionierten Inlandsflüge mehr geben.
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Beitrag von bayerhascherl »

Richtig, ich fahre (auf der Strecke die hier zum Thema ist) keinen ICE!

Ich schreib zu dem Thema doch nicht weil mir irgendwie langweilig ist sondern weil ich häufig zwischen München und Berlin unterwegs bin!! Und das, trotz starker Bahn-Affinität, nur per Flugzeug. Und das wird auch so bleiben solange ich nicht auch mit der Bahn in einer Stunde und für 35 Euro pro Strecke von München nach Berlin komme!

Na, wann wird das möglich sein?...die Bahn ist da einfach hoffnungslos abgehängt; ganz besonders zwischen den Metropolregionen, wo sich der Flugverkehr ja ganz besonders lohnt für die Fluggesellschaften (gewisse Distanz+hohe Passagierzahlen). Darum sage ich dass die Bahn hier strategisch komplett in die falsche Richtung fährt und sich auf ein Geschäftsfeld sehr kapitalintensiv konzentriert wo sie eh keine Chance hat. Sie wird immer teurer oder langsamer (oder in diesem Fall sogar BEIDES!) als das Flugzeug sein. Und das reißt auch der Transfer vom und zum Flughafen nicht mehr raus, zumal ich nicht unbedingt im münchner Hauptbahnhof wohne und mein Reiseziel auch nicht im berliner Hauptbahnhof liegt.
Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

bayerhascherl @ 28 Dec 2010, 20:53 hat geschrieben: Und das wird auch so bleiben solange ich nicht auch mit der Bahn in einer Stunde [...] von München nach Berlin komme!
Wie lang brauchst denn von Tür zu Tür?
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Beitrag von bayerhascherl »

Daniel Schuhmann @ 28 Dec 2010, 20:57 hat geschrieben: Wie lang brauchst denn von Tür zu Tür?
Mit dem Flieger rund 2 Stunden. Da kann ich am Morgen hin und Abends zurück. Mit der Bahn bin ich, für den dreifachen Preis, wortwörtlich von Morgens BIS Abends unterwegs (wenn ich sofort nach Ankunft in Berlin wieder zurückfahre). Freilich könnte ich den Preis noch drücken wenn ich Monate vorher einen "Sparpreis" ergattere und dazu noch einen Hammelkopf auf meinem Bahncard-Altar feilbiete...aber beim Flug kann ich, sofern nicht gerade zur Weihnachtsreisezeit, am Abend davor im Internet das Ticket kaufen und auch gleich Online einchecken und mir den Bordpass ausdrucken und bin abflugbereit.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

bayerhascherl @ 28 Dec 2010, 20:42 hat geschrieben: Ein IC auf der selben Streckenführung wäre noch viel voller (Preis/Leistung). Wieso um Himmels Willen wollen Bahnfreunde eigentlich dem System Bahn immer so gerne Wachstumsmöglichkeiten rauben? Ein 7er BMW ist ein fesches Auto, keine Frage, aber brauchen - oder sich leisten - wird es nur ein kleiner Teil. Die meisten fahren Golf.
So ein Unsinn, vor mal München - Ulm - Stuttgart im ICE und im IC. Der IC hat seine Stärken im Familienpublikum wegen dem Legolandhalt und trotzdem ist der ICE deutlich konstanter belegt, vor allem mit Geschäftsleuten. Und das obwohl wegen dem Geschleiche auf dieser Strecke keinerlei Zeitvorteil für den ICE besteht.

PS meine Firma bucht mich ohne zu fragen eh immer auf ICE, IC fahre ich nur wenn ich zu früh oder zu spät dran bin. Ich denke, es geht den meisten Geschäftsreisenden so.
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Beitrag von Bayernlover »

Warum wird hier immer nur das Flugzeug zum Vergleich herangezogen? Auto, Auto und nochmals Auto ist der Konkurrent der Bahn, nichts anderes! Heute bin ich mit einem Volvo XC70 von Dresden nach Berlin - musste an keiner eiskalten Station auf einen Zug warten und konnte vor meiner Haustür aussteigen. Bequem war's außerdem im Faktor 10 zum IC. Und dank Dieselmotor auch gar nicht so teuer - Auto ist ja eh vorhanden (weil der ÖPNV beim Autobesitzer durch einen Bus im Takt30 bis 22 Uhr repräsentiert wird).
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echter-HGV

Beitrag von echter-HGV »

Also einige Dinge von bayerhascherl kommen mir doch recht seltsam vor.

Zwei Stunden von Tür zu Tür schafft man von München nach Berlin gerade mal, wenn man in München Flughafen wohnt und das Ziel einer der Berliner Flughäfen ist.
Und wo bekommt man bitte einen Spezialpreisfreien Flug München - Berlin - München für 58 € (ein viertel des Maximalpreises der Bahn)?
Wenn man Flüge am Vorabend bucht, dann muss es sich um etwas Wichtiges handeln, man bekommt den Flug eh bezahlt oder man hat einfach keine Geldsorgen. Besonders wenn man Morgens hin und Abends zurück möchte. Da ist die Bahn für Spontanfahrten doch wirklich besser geeignet.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

echter-HGV @ 28 Dec 2010, 22:45 hat geschrieben: Also einige Dinge von bayerhascherl kommen mir doch recht seltsam vor.

Zwei Stunden von Tür zu Tür schafft man von München nach Berlin gerade mal, wenn man in München Flughafen wohnt und das Ziel einer der Berliner Flughäfen ist.
Und wo bekommt man bitte einen Spezialpreisfreien Flug München - Berlin - München für 58 € (ein viertel des Maximalpreises der Bahn)?
Wenn man Flüge am Vorabend bucht, dann muss es sich um etwas Wichtiges handeln, man bekommt den Flug eh bezahlt oder man hat einfach keine Geldsorgen. Besonders wenn man Morgens hin und Abends zurück möchte. Da ist die Bahn für Spontanfahrten doch wirklich besser geeignet.
selbst wenn man 3 Stunden bräuchte, ist man noch deutlich schneller und vorallem billiger. Hab mal gegooglet, da bekommt man immernoch was für 90 Euro hin und zurück. Versuch sowas für nächste Woche mal bei der Bahn zu finden. Da wirste mehr als Pech haben.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Mühldorfer »

Lazarus @ 28 Dec 2010, 23:28 hat geschrieben:
selbst wenn man 3 Stunden bräuchte, ist man noch deutlich schneller und vorallem billiger. Hab mal gegooglet, da bekommt man immernoch was für 90 Euro hin und zurück. Versuch sowas für nächste Woche mal bei der Bahn zu finden. Da wirste mehr als Pech haben.
Kauf die BC50 und du kannst spontan für rund 120€ jederzeit fahren.

Was sind die 230€ für eine BC50 gegenüber den PKW-Fixkosten!

Ich denke der Vorstand Fernverkehr wäre nicht böse wenn 5 Mio Bürger mehr die BC50 kaufen würden und monatlich noch 200€ für Tickets ausgäben.

Wenn du oder deine Eltern nicht doof in der "Pampa" ihr Haus hätten ( symbolische Annahme ) wären mit BC50 ein großer Teil der Fernverkehrsbedürfnisse abgedeckt.

Wer nicht "Mähdrescherpilot", Melker, Vertinär oder Grundschullehrer ist sollte nicht auf dem Dorf wohnen.

Dorf = alles unter 5000 Einwohnern ODER ohne Bahnhof in üblicher Fahrradentfernung!

BC50 lohnend?

Wie "lohnen" sich im PKW Ledersitze, 50kW mehr Motorleistung, Alufelgen, Metallic-Lackierung?
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Beitrag von Woodpeckar »

Mühldorfer @ 29 Dec 2010, 10:08 hat geschrieben:Wenn du oder deine Eltern nicht doof in der "Pampa" ihr Haus hätten ( symbolische Annahme ) wären mit BC50 ein großer Teil der Fernverkehrsbedürfnisse abgedeckt.

Wer nicht "Mähdrescherpilot", Melker, Vertinär oder Grundschullehrer ist sollte nicht auf dem Dorf wohnen.
Es ist mit Sicherheit der falsche Weg, die Bevölkerung in das Korsett der vorhandenen öffentlichen Verkehrsmittel pressen zu wollen. Sinnvoller und zweckmäßiger ist es, den öffentlichen Verkehr auf die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung auszurichten.
Es sollte vordergründig auch niemand einem anderen sagen, wo er zu wohnen habe.
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Beitrag von Mühldorfer »

Woodpeckar @ 29 Dec 2010, 10:56 hat geschrieben: Sinnvoller und zweckmäßiger ist es, den öffentlichen Verkehr auf die Mobilitätsbedürfnisse der Bevölkerung auszurichten.
Es sollte vordergründig auch niemand einem anderen sagen, wo er zu wohnen habe.
Ethisch richtig, praktisch wird das nach dem Ende des Erdöl trotz aller Träume vom Elektro-PKW nicht realisierbar sein.

Die heutigen Mobiltätsgewohnheiten werden nicht als Bedürfniss befriedigt werden können. Entweder Bahnverkehr gebündelt oder Fahrrad, mehr wird nicht gehen, nicht als Massenbewegung.

Historie:

Opels erstes Erfolgsmodell war der "Doktorwagen" so genannt weil der von Ländärzten viel genutzt wurde...

Sächsisches Schmalspurnetz, kaum ein Haus mehr als 5km von einem Bahnhof entfernt.

Graubünden, bis 1929? kein Privat-KFZ-Verkehr, Postauto, Feuerwehr und Krankenwagen, fertig!

PS.:

Diese Zukunft wird in etwa 25 Jahren Realität sein.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mühldorfer @ 29 Dec 2010, 10:08 hat geschrieben:
Kauf die BC50 und du kannst spontan für rund 120€ jederzeit fahren.

Was sind die 230€ für eine BC50 gegenüber den PKW-Fixkosten!


Wieso sollte ich rund 30 Euro plus einmalige Kosten für die BC50 mehr bezahlen, wenn ich das Ganze auch für 90 Euro haben kann?
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Jogi »

Mühldorfer @ 29 Dec 2010, 11:17 hat geschrieben: PS.:

Diese Zukunft wird in etwa 25 Jahren Realität sein.
Wer kennt den Bond "Der Mann mit dem goldenen Colt" von 1974? Das Schöne an den Bond-Filmen ist, neben dem Vergegenwärtigen der wiederkehrenden Anzugmode, dass man zumeist einen aktuellen Bezug zu weltpolitischen Themen entdecken kann. Bei diesem Bond-Streifen ist es die Ölkrise, die die Weltwirtschaft in den 1970ern stark erschütterte.
Vor diesem Hintergrund klaut Oberschurke Scaramanga den "Solex-Generator", irgendeine Hypersolarenergiezelle, die drohenden Energieversorgungsengpässen Abhilfe schafft. Und sinngemäß sagt M in dem Film, dass Eröl in 30 Jahren (oder ähnlicher Zeitraum) verbraucht sei, deswegen muss der Westen es wiederbekommen und Bond darf sich in aller Ruhe durch Hongkong, Macau und Vietnam ballern/rennen/fahren/schlafen/kämpfen/ usw...

So, und jetzt rechnen wir mal: 1974 + 30 = 2004. Dennoch fahren Autos durch die Gegend... Was lernen wir daraus? Auch wenn Mühldorfers skizziertes Modell irgendwann (mehr oder weniger) eintreffen wird - eine seriöse Vorhersage, wann und wie es eintritt, ist heute nicht machbar.

Ansonsten: Mal abgesehen von der Verunglimpfung von Dorfbewohnern als tumbe Bauern und Stalltierhaltern, was soll denn bitte der Vergleich von Graubünden der 1920er oder die Zeit der Schmalspureisenbahn mit heute bringen? Gerade der "Doktorwagen" zeigt doch, wo's hingeht: der ÖPV muss die Bürger dort abholen & hinbringen, wo sie hinwollen. Sollen wir jetzt jede Stadt mit einer AVG-Stadtbahn anbinden?

Grüße, Jogi
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

echter-HGV @ 28 Dec 2010, 22:45 hat geschrieben: Also einige Dinge von bayerhascherl kommen mir doch recht seltsam vor.

Zwei Stunden von Tür zu Tür schafft man von München nach Berlin gerade mal, wenn man in München Flughafen wohnt und das Ziel einer der Berliner Flughäfen ist.
Und wo bekommt man bitte einen Spezialpreisfreien Flug München - Berlin - München für 58 € (ein viertel des Maximalpreises der Bahn)?
Wenn man Flüge am Vorabend bucht, dann muss es sich um etwas Wichtiges handeln, man bekommt den Flug eh bezahlt oder man hat einfach keine Geldsorgen. Besonders wenn man Morgens hin und Abends zurück möchte. Da ist die Bahn für Spontanfahrten doch wirklich besser geeignet.
Ich nehme Taxis, PKW oder werde mit dem Auto abgeholt. Die "tolle" ÖPNV Anbindung des münchner Flughafens tu ich mir bestimmt nicht an.

Davon abgesehen wohnt auch keiner im münchner Hbf und rund um den berliner Hbf ist ja auch nichts außer die Bundeskanzlerin. Transfer fällt also so oder so an, wenn dir 2 Stunden pro Strecke als unrealistisch erscheinen, warum auch immer, dann sind es selbst bei 3 Stunden immer noch weniger Stunden als der ICE, trotz Milliardengrab ICE Strecke München-Nürnberg, braucht. Nämlich 6 (!!!!!) Stunden. Normalpreis 116 Euro.

Wenn man Jahre zuvor bucht und nochmal viel Geld für "Bahncard" usw. ausgibt und bei bestimmten Sternkonstellationen rasch bucht dann bekommt man auch einen Preis der möglicherweise in die Nähe des Flugtickets kommt - aber nur wenn man es andererseits unterlässt den Flug entsprechend ebenso früh und unter Ausnutzung von Sonderangeboten (Preisvergleich ist nämlich möglich wenn es nicht nur einen Monopolisten gibt...) zu buchen. Wobei immer noch die 6x so lange reine Reisezeit übrig bleibt.

Wenn man weitere Milliardengräber errichtet und die Fahrtzeit meinetwegen auf 3 Stunden drückt, selbst dann ist der Flug noch schneller. Und wenn es halbwegs gerecht zugehen soll müssten die Trassenpreise entsprechend steigen, also auch die Fahrkarte noch teurer und mit Sicherheit nicht billiger werden. Das ist eine Subventionsmentalität beim Bahnmonopolisten, da schlackert man einfach mit den Ohren mit welcher gelassenen Selbstverständlichkeit diese Milliardensummen verteilt werden.

Was ist denn daran so schlimm einzusehen dass die Bahn einfach keine Chance hat just beim Aushängeschild "Metropolenverkehr" zu Punkten? Und wozu auch, das Flugzeug ist ja nicht per se "schlecht" oder pöse, das hat genauso seinen Platz im Verkehrsmix. Und in der Gesamtbilanz ist es ökonomischer und ökologischer Unsinn für viel Geld riesige Schneisen durch Wälder und Wiesen zu schlagen nur um dem funktionierenden Flugverkehr auf dieser Strecke zwanghaft Konkurrenz zu machen, wo vor Ort in den Regionen Millionen genervte PKW Pendler nur auf ein attraktives ÖPNV Angebot warten aber viele Schienenprojekte teils seit JAHRZEHNTEN in Planung sind aber es immer an Geld fehlt (dabei geht es vergleichsweise um Peanuts um riesige verkehrliche Nutzen vor Ort zu erzeugen).

Mit dem selben Geld würde in der Breite viel mehr erreicht, zumal der Steuerzahler auch ein Recht darauf hat dass auch in der sog. Provinz, wo die allermeisten Steuern gezahlt werden (Berlin saugt ja wie ein Schwamm nur Geld auf und lebt vom Rest der Republik durch die vielen Transfers...) ein Angebot bereitgestellt wird. Das Gegenteil war aber der Fall, zeitgleich mit dem Aufbau des ICE Verkehres wurde in der Breite massiv das Angebot zurückgebaut, tausende Schienenkilometer stillgelegt. Da besteht freilich ein direkter Zusammenhang bzgl. der Investitionsschwerpunkte.
Mühldorfer
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Beitrag von Mühldorfer »

von "tumben" Bauern schreibe ich nicht, ich bezweifle aber von der Sinnhaftigkeit ( = Subventionswürdigkeit ) des Dorlebens ohne beruflichen Bezug, sprich Ackerbau, Viehzucht und gerne noch Forstwirtschaft. Vertinär ist davon abgesehen alles andere als, auch bildungsmäßig, eine anspruchslose Tätigkeit.
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Beitrag von Jogi »

Mühldorfer @ 29 Dec 2010, 13:53 hat geschrieben: von "tumben" Bauern schreibe ich nicht, ich bezweifle aber von der Sinnhaftigkeit ( = Subventionswürdigkeit ) des Dorlebens ohne beruflichen Bezug, sprich Ackerbau, Viehzucht und gerne noch Forstwirtschaft. Vertinär ist davon abgesehen alles andere als, auch bildungsmäßig, eine anspruchslose Tätigkeit.
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Beitrag von bayerhascherl »

Mühldorfer @ 29 Dec 2010, 13:53 hat geschrieben: von "tumben" Bauern schreibe ich nicht, ich bezweifle aber von der Sinnhaftigkeit ( = Subventionswürdigkeit ) des Dorlebens ohne beruflichen Bezug, sprich Ackerbau, Viehzucht und gerne noch Forstwirtschaft. Vertinär ist davon abgesehen alles andere als, auch bildungsmäßig, eine anspruchslose Tätigkeit.
Tja, nur ist das echte Leben keine Modelleisenbahn wo man die Menschen und Gleise mal so rumschieben kann wie man es gerne hätte.
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