Xenon @ 24 Jul 2011, 23:56 hat geschrieben:Wenn man einen Stundentakt möchte, muss man halt irgendwo Kompromisse machen. Zum Beispiel indem nicht streng nach IC und ICE trennt, sondern irgendwas dazwischen nimmt.
Bei einem Stundentakt muss vor allem auf viele Direktverbindungen verzichtet werden, die mit 2x 2-h-Takten möglich sind. Das heißt ja nicht, dass es nicht abschnittsweie Stundentakte oder gar 30-min-Takte durch Linienüberlagerung entstehen, z.B.: München-Nürnberg, Nürnberg-Erfurt, Frankfurt-Erfurt, Erfurt-Berlin, Erfurt-Leipzig, Leipzig-Berlin, Leipzig-Dresden. Aber eben keine stündliche Linie München-Berlin und Frankfurt-Dresden. Und zumindest aktuell wird viel Wert auf Direktverbindungen gelegt. Z.B. wurden gerade das Zugpaar 90/91 Hamburg-Wien wieder eingeführt und damit der Stundentakt der L25 Hamburg-München und der 2-h-Takt der L91 Frankfurt-Wien aufgebrochen.
CE-T-Fan @ 25 Jul 2011 hat geschrieben:Man muss immer den Anspruch der Fahrgäste sehen. Ich habe beispielsweise den Anspruch von Bad Salzungen bzw. Eisenach aus jede Stunde eine Verbindung nach Leipzig oder Frankfurt zu haben. Wenn man also ICE haben will, die nicht in Eisenach halten sollen, dann sollen diese zusätzlich zum bisherigen Stundentakt fahren.
Und wenn die Bahn auf den Trichter kommt, dass der stündliche Halt in Eisenach angeblich nicht lohnt?
Und auch in dem Modell mit den 2-h-Takten hättest du eine stündliche Verbindung nach Leipzig (nach Frankfurt sowieso): In der einen Stunde die L50 Eisenach-Leipzig direkt, in der anderen Stunde L15 Eisenach-Erfurt und L28 Erfurt-Leipzig, Korrespondenzumstieg Erfurt.
Hot Doc @ 25 Jul 2011, 01:45 hat geschrieben:Städte dieser (oder ähnlicher) Größe an ein regelmäßiges Fernverkehrsnetz anzubinden.
Bei dieser Größenordnung wäre aber regelmäßig mit zweistündlich gleichzusetzen. Das war auch im IR-Zeitalter so. Heute wäre regelmäßig sogar eher mit 24-h-Takt gleichzusetzen, leider.
Ich bin auch für stündliche Anbindung, würde dafür aber nicht auf den sonderbaren Fernverkehr, sondern auf bestellte, sicher verkehrende RE setzen. Dadurch, dass die RE noch weitere Funktionen übernehmen (z.B. abschnittsweise RB-Funktion, wenn ITF-Kantenzeiten es erfordern, dafür dichterer Takt) lassen sich auch die Stundentakte oder gar 30-min-Takte rechfertigen. Die RE wären dann auf ITF-Knoten auszurichten, in denen tatsächlich noch mindestens stündlich die Fernverkehrslinien halten.
Beispiele:
- Stündlicher RE Karlsruhe(00)-
Pforzheim(30)-Stuttgart(15->/<-45) (leichte Verlangsamung RE (= IRE/IC) wegen ITF, Fahrzeit ca. 60 min)*
- 30-min-Takt RE-RB-Mischung
Heilbronn(15/45) - Stuttgart(15/45) (leichte Verlangsamung RE / Beschleunigung RB wegen ITF, Fahrzeit ca. 45 min)**
- Stundentakt RE Mannheim(30)-
Heilbronn(45->/<-15) (Beschleunigung RE, Fahrzeit ca. 65 min)
- Stundentakt RE Würzburg(30)-
Heilbronn(15->/<-45) (wie heute Fahrzeit ca. 01:35 h)**
- 30-min-Takt RE Stuttgart(15/45)-
Tübingen(00/30) (Beschleunigung RE / Verlangsamung IRE, Fahrzeit ca. 45 min)
Und von den FV-ITF-Knoten meist alle 30 min der FV: Mannheim-Karlsruhe-Basel, Mannheim-Stuttgart-München, ab Würzburg Stundentakte.
* Im Idealfall 30-min-Takt: Karlsruhe(00/30)-Pforzheim(30/00)-Stuttgart(15/45)
** Im Idealfall stündliche Neitech-RE: Würzburg(30)-Heilbronn(00)-Stuttgart(45->/<-15), also Würzburg-Heilbronn ca. 01:25 h, Heilbronn-Stuttgart ca. 30 min. Dafür fehlen aber im Moment Ausbau und Fahrzeuge (bisher noch nicht mal Stundentakt).
Aber eben
kein Fernverkehr in Pforzheim, Heilbronn oder Reutlingen/Tübingen.
Hot Doc @ 25 Jul 2011, 01:45 hat geschrieben:Fulda finde ich einen wichtigen ICE-Knoten und in Hannover könnte man auch halten, wäre halt das Problem mit dem Kopfmachen. Das wäre ein ICE wie ich mir einen ICE vorstelle.
Es gibt heute nur 2 Sprinterpaare pro Tag, da man nicht in Fulda hält? (Diese Behauptung ergibt sich aus deinen Aussagen zu einem möglichen A-Netz.) Das lass ich mal unkommentiert.
Fulda erfüllt eine Umsteigefunktion Würzburg-Erfurt, für den Rest gibt es direkte Linien, ein FV-Umstieg In Fulda nicht notwendig. Dafür und für die Anbindung von Fulda selbst würden die stündliche L25 und die stündliche L15/50 schon reichen. Wenn, dann könnte man allerhöchstens über Kassel und Braunschweig als A-Netz-Halte auf Frankfurt-Berlin nachdenken. Hannover lohnt nicht, da es für Frankfurt-Hannover eingene A-Netz-Züge geben würde, auf Hannover-Berlin schon heute alle 2 h ohne Wolfsburg (= A-Netz) gefahren wird.