MVG im freien Fall?

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Lazarus @ 15 Nov 2019, 00:18 hat geschrieben: Naja, bei der MVG scheint der Mangel an Arbeitskräften inzwischen echt gewaltig zu sein. Ich bin vor einigen Tagen in eine Fahrscheinkontrolle geraten. So weit nichts ungewöhnliches. Nur hat der, der mich kontrolliert hat ein so schlechtes Deutsch gesprochen, das ich echt Schwierigkeiten hatte, den zu verstehen. Sorry, aber ich habe echt nichts gegen Flüchtlinge, der sah auch zumindest danach aus, aber wenn man kein Deutsch kann, kann man halt nicht arbeiten. Bei aller Liebe. Ich werde mit Sicherheit keine Fremdsprache lernen, nur weil die MVG meint, auf ihre Kunden solche Leute loslassen zu müssen.
Sicher, dass er von der MVG war? Oder von Securitas, die im Auftrag der MVG auch Fahrscheinkontrollen durchführen?
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Mark8031 @ 15 Nov 2019, 12:05 hat geschrieben: Sicher, dass er von der MVG war? Oder von Securitas, die im Auftrag der MVG auch Fahrscheinkontrollen durchführen?
Das kann ich dir so genau nicht sagen. Er hatte jedenfalls einen Kontrollausweis mit Logo der MVG dabei und die Kontrolle war im 19er auf der Fahrt zum Willibaldplatz bzw. kurz davor.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Mark8031 @ 15 Nov 2019, 12:05 hat geschrieben:Sicher, dass er von der MVG war? Oder von Securitas, die im Auftrag der MVG auch Fahrscheinkontrollen durchführen?
Das sollte in meinen Augen keine Rolle spielen. Ich bin der Meinung, dass jede Firma für ihre Unterauftragnehmer voll verantwortlich ist.

Leider hat dieses Unterauftragnehmertum viel zu sehr überhand genommen. Selbst bei der vergleichsweise kleinen Baustelle neben mir waren dem Hauptauftragnehmer der Bauarbeiten die (Unter-)Unterauftragnehmer nicht einmal vom Firmennamen her bekannt.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Iarn @ 16 Nov 2019, 12:54 hat geschrieben: Das sollte in meinen Augen keine Rolle spielen. Ich bin der Meinung, dass jede Firma für ihre Unterauftragnehmer voll verantwortlich ist.

Leider hat dieses Unterauftragnehmertum viel zu sehr überhand genommen. Selbst bei der vergleichsweise kleinen Baustelle neben mir waren dem Hauptauftragnehmer der Bauarbeiten die (Unter-)Unterauftragnehmer nicht einmal vom Firmennamen her bekannt.
und damit erklärt sich auch das Problem er geringen Löhne - weil sich vom Auftrag nach unten zu viele ebenen den Mund abputzen müssen.... Und je kleiner dann am Ende die Firma umso besser kann der die Arbeitnehmer ausbeuten....

Ich seh das ja grad im LKW Bereich: alle Fahrer wollen kleine, familiäre Unternehmen, wo der Chef noch der Kumpel ist und im gleichen Atemzug jammern sie dann, daß sie kein Geld verdienen und 18 h täglich arbeiten.... Und warum ist das so? Weil Schenker, Dachser (und alle anderen großen Speditionen) ihren Fuhrpark an kleine Subunternehmer vergeben haben, damit sie nicht mit Gewerkschaften und Betriebsräten zu tun haben. Verstöße liegen dann immer beim kleinem Sub, nicht beim großen Unternehmen....
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 5 Nov 2019, 11:00 hat geschrieben: Ich möchte mal wissen, was beispielsweise bei Lufthansa los wäre wenn da innerhalb kurzer Zeit die Kundenzufriedenheit von knapp 80 auf etwas über 50% fallen würde. Das kann sich ein gewinnorientiertes Unternehmen eigentlich nicht leisten. Die MVG kann es sich anscheinend leisten, weil sie nicht im echten Wettbewerb agiert und deswegen muss auch die Stadt eingreifen, weil es an dem üblichen Regularien des Marktes sprich direktem Wettbewerb mangelt.
Nochmal: Die MVG kann nur das Geld ausgeben dass sie zur Verfügung hat. Du kannst jetzt noch hundertmal fordern dass die Stadt bei der MVG durchgreift, wenn die Stadt verlangt dass der Nahverkehr nichts kostet wird das nicht besser werden.

Und es werden ja bei der MVG im Rahmen deren Möglichkeiten durchaus Maßnahmen ergriffen, aber das dauert alles, und ist eben auch eine Geldfrage.

Man muss aber auch sehen dass die MVG seit geraumer Zeit offen die Mängel kommuniziert, was eine Verbesserung ist, aber vermutlich die Zufriedenheit reduziert hat. Früher sind vermutlich genauso viele Züge ausgefallen, wie viele tatsächlich ausfallen hat aber keiner mitbekommen. Seit im Ticker die genaue Zahl steht ist für jeden offenkundig was los ist. Wahrscheinlich ist genau das auch der Plan der MVG, nämlich auf die Art öffentlichen Druck auf die Politik aufzubauen. Genau das ist nämlich das was es braucht - Druck auf die Politik, hier eine Verbesserung herbeizuführen. Nicht der Stadtrat muss der MVG Druck machen, sondern die MVG dem Stadtrat.

(Dass bei der MVG/SWM auch intern durchaus was schiefläuft ist ein anderes Thema, ändert aber nichts daran dass ein großer Teil der Probleme halt von der Politik hausgemacht ist.)
ET 415 @ 5 Nov 2019, 11:32 hat geschrieben:Trotzdem ist es für die Allgemeinheit schwer vermittelbar, wenn zwar Partyfahrten durchgeführt werden, für den regulären Betrieb aber fast jeden Tag Fahrzeuge fehlen.
Partyfahrten sind inzwischen fast nicht mehr zu bekommen, die MVG hat das also sehr wohl auf ein absolutes Minimum runtergefahren. Aber ich vermute dass es zum einen langfristige Verträge mit Spurwechsel gibt aus denen man nicht so einfach rauskommt, und zum anderen finden Partyfahrten ja tendentiell eher zu Schwachlastzeiten statt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Tram-Bahni
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Beitrag von Tram-Bahni »

Boris Merath @ 16 Nov 2019, 13:31 hat geschrieben: und zum anderen finden Partyfahrten ja tendentiell eher zu Schwachlastzeiten statt.
Zu den selben Zeiten, in denen auch normale Kurse ausfallen. Zur Wiesnzeit habe ich an einem Samstagnachmittag zwischen Authariplatz und Hermann-Lingg-Str. vier Sonderfahrten beobachtet. Zeitgleich fuhren am 15er überhaupt keine Trams, am 18er mehrere TZ2 (mit ihrer üblichen Verspätung) und selbst am 19er ein TZ2.

Immerhin scheint man jetzt mit komplett fehlender Arnulfstr. an einem Samstag mal alle 15er fahren lassen zu können, das gabs in den letzten Wochen trotz Baustellen nicht. Unter der Woche dagegen bleibt das Chaos am 15er, was es ja schon in die Zeitung geschafft hat.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 16 Nov 2019, 13:31 hat geschrieben:Nochmal: Die MVG kann nur das Geld ausgeben dass sie zur Verfügung hat. Du kannst jetzt noch hundertmal fordern dass die Stadt bei der MVG durchgreift, wenn die Stadt verlangt dass der Nahverkehr nichts kostet wird das nicht besser werden.

Und es werden ja bei der MVG im Rahmen deren Möglichkeiten durchaus Maßnahmen ergriffen, aber das dauert alles, und ist eben auch eine Geldfrage.
Solange ich mir die zahllosen Marketing Aktivitäten, die Investitionen in Apps, das Betriebszweige Rad, Isartiger und jetzt auch noch die Elektroroller Aktivitäten anschaue, dann habe ich nicht das Gefühl das Geld ist zu knapp, sondern da toben sich halt ein paar Jung BWleraus. Und Elektrogadgets sind halt hipper als der Kernbetrieb insbesondere bei Tram und U-Bahn.

Und MVG Mitarbeiter mit iphone vorm Gesicht erklären uns ja hierzuforum, dass Zuschüsse wie in Berlin illegal sind und der ÖPNV laut irgendwelcher EU Verordnungen, die alle laxer als München auslegen, eh verboten sind.

Dazu kommen einfach noch simple Fehlinvestitionen wie die Doppeltraktion - Tram Spielereien statt Vierteiler zu kaufen.
Man muss aber auch sehen dass die MVG seit geraumer Zeit offen die Mängel kommuniziert, was eine Verbesserung ist, aber vermutlich die Zufriedenheit reduziert hat.
Ich erinnere mich daran, dass Wortmann wohl bei einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung Mängel auch aufgrund der Versäumnisse aus der Ära König/Ude angesprochen hat, was einige Stadträte nach außen trugen. Am nächsten Tag schlug dann die MVG Propagandamaschine zu und lies alles dementieren. Das sehe ich nicht als Offenheit.
Früher sind vermutlich genauso viele Züge ausgefallen, wie viele tatsächlich ausfallen hat aber keiner mitbekommen. Seit im Ticker die genaue Zahl steht ist für jeden offenkundig was los ist.
Solche systematischen Ausfälle wie heute gab es früher nicht auch wenn die Beweisführung bei so etwas naturgemäß schwierig ist.
Die U2 Verstärker wurden zum Fahrplanwechsel 2014 eingesetzt und fuhren aus meiner Beobachtung als nahezu täglicher Benutzer der U2 genau an drei Tagen bis sie zum Fahrplanwechsel 20190 abgeschafft wurden. Letzteres auch möglichst geräuschlos ohne ein Wort der Erklärung, soviel zu der von Dir postulierten Offenheit. Und selbst wenn ich angeblich voreingenommen gegenüber der MVG bin, hat die auch irgendwie niemand anders zu Gesicht bekommen.
Aus meiner Erinnerung gab es das noch nie, dass ein Angebot so konsequent nicht umgesetzt wurde, aber Du kannst mich gerne mit Gegenbeispielen von früher eines Besseren belehren.
Partyfahrten sind inzwischen fast nicht mehr zu bekommen, die MVG hat das also sehr wohl auf ein absolutes Minimum runtergefahren. Aber ich vermute dass es zum einen langfristige Verträge mit Spurwechsel gibt aus denen man nicht so einfach rauskommt, und zum anderen finden Partyfahrten ja tendentiell eher zu Schwachlastzeiten statt.
Wenn man Schwachlastzeiten als Zeiten definiert, wo der Linienbetrieb gleichzeitig auf regulären Linien mit Bambinos abgewickelt wird dann ja. Im Übrigen müssen das ja Verträge mit sensationellen Laufzeiten sein, wenn die auf Zeiten vor einem Trambahnmangel in München zurückgehen. Vermutlich laufen die noch auf DM Mark.
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 16 Nov 2019, 13:31 hat geschrieben: Man muss aber auch sehen dass die MVG seit geraumer Zeit offen die Mängel kommuniziert, was eine Verbesserung ist, aber vermutlich die Zufriedenheit reduziert hat. Früher sind vermutlich genauso viele Züge ausgefallen, wie viele tatsächlich ausfallen hat aber keiner mitbekommen. Seit im Ticker die genaue Zahl steht ist für jeden offenkundig was los ist.
Deine Argumentation überschätzt meiner Meinung nach die Reichweite des Tickets enorm. Ca ein Drittel der Leute, die früher zufrieden waren sind ins Lager der Unzufriedenen gewechselt ((80-53)/80). Diese müssten sowohl regelmäßig den Ticker verfolgen (halte ich schon für unwahrscheinlich) UND auch den Ticker als Hauptgrundlage ihrer Entscheidung hernehmen (jetzt wird es in meinen Augen sehr unwahrscheinlich).

Einen Rückgang von 80% auf 73% kann man so erklären aber nicht auf 53%.
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Beitrag von Jean »

Boris Merath @ 16 Nov 2019, 13:31 hat geschrieben: Nochmal: Die MVG kann nur das Geld ausgeben dass sie zur Verfügung hat. Du kannst jetzt noch hundertmal fordern dass die Stadt bei der MVG durchgreift, wenn die Stadt verlangt dass der Nahverkehr nichts kostet wird das nicht besser werden.
Und nochmal: ich kritisiere in Erster Linie die Politik, nicht die MVG. Trotzdem hat die MVG sehr wohl ein Problem. Für Apps und Marketingkampagnen ist Geld vorhanden, aber um die Fahrer ordentlich zu bezahlen wohl nicht (ich wiederhole mich da).
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Damit ich mit der MVG versöhne, muss es auch nicht über Nacht ein Vorzeigebetrieb werden, aber einige Dinge müssen sich radikal ändern:

- Schluss mit den 100% Eigenwirtschaftlichkeitsgeblubbere. Wenn tatsächlich ein einziges Gericht in Deutschland zuungunsten eines von der Kommune finanzierten Verkehrsunternehmens entscheidet, dann kann man gerne noch darüber reden. Ansonsten ist das für mich eine vollkommen unnötige Phantomdiskussion, welche die Emmy-Noether Straße vom Zaun gebrochen hat und die es auch sonst in Deutschland bzw. Europa in der Form nur hier gab

- Klartext auch zu Fehlern und Versäumnissen in der Vergangenheit

- Schluss mit Spielereien. Das Geld soll wieder zu 99% in das Kerngeschäft fließen, Elektroroller vermüllten auch ohne die MVG die Stadt. Eine App für den MVV reicht. Das Geld für Werbekampagnien kann man sich eh sparen. Abgesehen von den fragwürdigen Witzigkeit von Affenstark und Co ist es fragwürdig, Werbung für ein Produkt zu machen, was eh schon vollkommen überlastet ist

Auch ohne dass eine einzige Tram oder U-Bahn mehr fährt, könnte die MVG den Bürgern zeigen, dass sie es ernst meint. Ansonsten lasse ich mich gerne auch wieder dadurch besänftigen, dass man zumindest im Regelfall den kompletten Fahrplan fährt und nicht einige Leistungen vollkommene Fiktion sind.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 16 Nov 2019, 16:18 hat geschrieben: Damit ich mit der MVG versöhne, muss es auch nicht über Nacht ein Vorzeigebetrieb werden, aber einige Dinge müssen sich radikal ändern:

- Schluss mit den 100% Eigenwirtschaftlichkeitsgeblubbere. Wenn tatsächlich ein einziges Gericht in Deutschland zuungunsten eines von der Kommune finanzierten Verkehrsunternehmens entscheidet, dann kann man gerne noch darüber reden. Ansonsten ist das für mich eine vollkommen unnötige Phantomdiskussion, welche die Emmy-Noether Straße vom Zaun gebrochen hat und die es auch sonst in Deutschland bzw. Europa in der Form nur hier gab

- Klartext auch zu Fehlern und Versäumnissen in der Vergangenheit

- Schluss mit Spielereien. Das Geld soll wieder zu 99% in das Kerngeschäft fließen, Elektroroller vermüllten auch ohne die MVG die Stadt. Eine App für den MVV reicht. Das Geld für Werbekampagnien kann man sich eh sparen. Abgesehen von den fragwürdigen Witzigkeit von Affenstark und Co ist es fragwürdig, Werbung für ein Produkt zu machen, was eh schon vollkommen überlastet ist

Auch ohne dass eine einzige Tram oder U-Bahn mehr fährt, könnte die MVG den Bürgern zeigen, dass sie es ernst meint. Ansonsten lasse ich mich gerne auch wieder dadurch besänftigen, dass man zumindest im Regelfall den kompletten Fahrplan fährt und nicht einige Leistungen vollkommene Fiktion sind.
Wo kann ich unterschreiben? ;)
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Beitrag von Beobachter »

Iarn @ 16 Nov 2019, 14:01 hat geschrieben:
Die U2 Verstärker wurden zum Fahrplanwechsel 2014 eingesetzt und fuhren aus meiner Beobachtung als nahezu täglicher Benutzer der U2 genau an drei Tagen bis sie zum Fahrplanwechsel 20190 abgeschafft wurden. Letzteres auch möglichst geräuschlos ohne ein Wort der Erklärung, soviel zu der von Dir postulierten Offenheit. Und selbst wenn ich angeblich voreingenommen gegenüber der MVG bin, hat die auch irgendwie niemand anders zu Gesicht bekommen.
Aus meiner Erinnerung gab es das noch nie, dass ein Angebot so konsequent nicht umgesetzt wurde, ...
Nicht zu vergessen, dass wir diesen vor 6 Jahren auf dem PAPIER eingeführten U2-Verstärkern zu "verdanken" haben, dass sämtliche U-Bahn-Linien, bis auf U4, im Berufsverkehr auf dem Papier im 4-6-Minuten-Takt betrieben werden, der in der Realität laut zahlreichen Beobachtungen von hier Schreibenden meist zu einem 3-7-Minuten-Takt wird.

Die meisten Fahrgäste "erwischen" naheliegenderweise den volleren Zug, ohne dass sie sich dessen bewusst wären, da hier die längere Wartezeit war und sich so mehr Fahrgäste ansammeln konnten. Wer auf den "Hinketakt" achtet und dem Sardinenfeeling ein wenig ausweichen möchte, der wartet die 3 Minuten auf den nächsten Zug.

Eigentlich sollte der neue MVV-Tarif ergänzt werden um eine 1.-Klasse-Regelung für die im 3-Min.-Abstand folgenden Züge. [/ Ironie]
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

In Frankfurt meine ich, gabs (gibts?) ja auch Stoßzeittarife.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 16 Nov 2019, 17:18 hat geschrieben:Damit ich mit der MVG versöhne, muss es auch nicht über Nacht ein Vorzeigebetrieb werden, aber einige Dinge müssen sich radikal ändern
Auch wenn sich das jetzt wieder nach meiner Platte anhört: Du willst also das Wettbewerbssystem abschaffen? Diese "Spielereien" gibt's nunmal, weil sich die Unternehmen, auch wenn es städtische sind, nunmal präsentieren wollen/müssen und der MVV hier in der schwächeren Position ist. 1972 mussten SWM und Bundesbahn keine Eigenwerbung machen, da reichte der gemeinsame MVV, heute aber braucht jeder seine eigene App, jeder muss sich präsentieren, ggf. Nebeneinnahmen generieren und Vertriebswege und damit die Einnahmenaufteilung für sich selbst optimieren. Mich wundert, dass es im Gegensatz zum "Bahnland" analog noch keine reinen MVG-Tageskarten oder sowas gibt. Aber das kommt bestimmt noch, wenn sich nicht wirklich wieder etwas radikal ändert...
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Beitrag von AK1 »

spock5407 @ 17 Nov 2019, 16:09 hat geschrieben: In Frankfurt meine ich, gabs (gibts?) ja auch Stoßzeittarife.
Gab's. Sind vor einigen Jahren abgeschafft worden.
Ich hab sie nur mit einem Unterschied von 10 Cent kennengelernt (für eine Einzelfahrkarte für das Stadtgebiet, längere Fahrten, Zeitkarten etc. waren da eh nicht betroffen). Ob es ggf. mal mehr war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Die 10 Cent rechtfertigen wahrscheinlich nicht den zusätzlichen Aufwand bei Programmierung, Kommunikation etc., eine Lenkungswirkung haben sie eher nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hier ist erstmal Pause.

========

Boris hatte aufgeräumt, und jetzt ist nach zwei Tagen auch wieder offen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ET 412 »

Heute vormittag schießt die MVG den Vogel ab: 5 fehlende Fahrzeuge auf der U3 (von 16) und 2 fehlende Fahrzeuge auf der U6. :ph34r:
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die Station Silberhornstraße sieht wegen den Tauben immer schlimmer aus. Inzwischen nisten diese sogar dort und vermehren sich auch (ich habe ein Paar heute früh dabei unterbrochen). Der Putzdienst kommt auch nicht nach.
Soll das jetzt solange dauern wie bei der S-Bahn? :ph34r: Dass die alte Deckenverkleidung nicht mehr taufrisch war, war klar...aber immerhin hilt es die Tauben zurück...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

https://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt...Cxbiwc_5aHl8W9Q

CSU und Grüne fordern Takt 10 rund um die Uhr....

Womit wollen die das fahren??? :ph34r:
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Beitrag von Entenfang »

Lazarus @ 11 Dec 2019, 14:35 hat geschrieben: CSU und Grüne fordern Takt 10 rund um die Uhr....
Das steht so explizit nicht im Artikel drin.
Die U-Bahn soll täglich bis Betriebsende im Zehn-Minuten-Takt fahren. Montag bis Samstag von 6 bis 21 Uhr sogar im Fünf-Minuten-Takt – und noch dazu donnerstags bis sonntags rund um die Uhr.
Mein Bahnjahr 2024
Zurückgelegte Strecke: 30.060 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 16,1 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 626 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 78 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 2,7% - Fahrtkosten: 10,6 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 87,5%
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Beitrag von Hot Doc »

Lazarus @ 11 Dec 2019, 15:35 hat geschrieben: CSU und Grüne fordern Takt 10 rund um die Uhr....

Womit wollen die das fahren??? :ph34r:
Das stand doch neulich erst hier im Forum verlinkt, dass selbst die MVG für einen Nachtbetrieb (keiner hat was von 10 Minuten 7/24 gesagt) keinen weiteren Fahrzeugbedarf sieht.
Es müßten "nur" mehr Fahrer eingestellt werden und es gibt noch kein Wartungskonzept (und wahrscheinlich auch nicht ausreichend Platz) für die häufigeren Wartungen aufgrund höherer Laufleistungen, sowie kein Konzept für die Wartung und Reinigung der Schienen, Tunnel oder Stationen.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Es gibt sie noch, die gute alte MVG aus Königszeiten, für die alles bedarfsgerecht ist.

Aus der Abendzeitung:
Burkhard Hüttl, Leiter Regie und Steuerung bei der MVG, sagte: "Grundsätzlich besteht schon an allen Tagen - vor allem auf den von zwei Linien überlappenden Kernstrecken der U-Bahn mit hoher Fahrgastnachfrage - bereits ein Fünf-Minuten-Takt bis Mitternacht." Die Außenäste der einzelnen U-Bahn-Linien würden derzeit "bedarfsgerecht" im Zehn-Minuten-Takt fahren – zumindest in der Regel.
Beste Voraussetzungen für die Verkehrswende!
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Beitrag von Jean »

Tram-Bahni @ 11 Dec 2019, 19:48 hat geschrieben: Es gibt sie noch, die gute alte MVG aus Königszeiten, für die alles bedarfsgerecht ist.

Aus der Abendzeitung:

Beste Voraussetzungen für die Verkehrswende!
Die Verkehrswende sind die E-Fahrzeuge, nicht mehr ÖPNV...da hast du was missverstanden... :ph34r:
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Beitrag von Lazarus »

Nicht mehr bedarfsgerecht wird es doch bei der MVG erst, wenn die Fahrer die Türer nicht mehr schließen können. :ph34r:
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Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni @ 11 Dec 2019, 19:48 hat geschrieben: Es gibt sie noch, die gute alte MVG aus Königszeiten, für die alles bedarfsgerecht ist.
Die war nie weg. Es ist halt nur eine schöne Ausrede, nun behaupten zu können, das man ja nun eine neue Zeitrechnung hätte. Selbst wenn der Chef gewechselt hat, der Mittelbau und der Geist hat nicht gewechselt.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn @ 11 Dec 2019, 21:25 hat geschrieben: Selbst wenn der Chef gewechselt hat, der Mittelbau und der Geist hat nicht gewechselt.
Oh doch, da hat sich einiges getan. Es halten sich nur noch einige Urgesteine.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 11 Dec 2019, 21:25 hat geschrieben: Die war nie weg. Es ist halt nur eine schöne Ausrede, nun behaupten zu können, das man ja nun eine neue Zeitrechnung hätte. Selbst wenn der Chef gewechselt hat, der Mittelbau und der Geist hat nicht gewechselt.
Um den zu tauschen bedarf es einiges an Anstrengungen...
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Beitrag von Iarn »

Hier ein schönes Beispiel für die Mentalität von MVG Mitarbeitern innerhalb des Forums

Da braucht man nicht groß in die Vergangenheit gehen, der Geist ist da - auch wortwörtlich heute.
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Beitrag von imp-cen »

Lazarus @ 11 Dec 2019, 19:53 hat geschrieben: Nicht mehr bedarfsgerecht wird es doch bei der MVG erst, wenn die Fahrer die Türer nicht mehr schließen können. :ph34r:
Das ging vorgestern so grad noch am Goetheplatz. Aber der Zug war dicht - und nicht nur an den ersten oder letzten paar Türen - vollends bis in die Mitte sind die Leute hin und hergerannt um irgendwie noch mitzukommen und ein paar sind zurückgeblieben. Sardienenbüchse sondersgleichen. Natürlich auch alle Fenster zu.
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Am SeTor hats dann die meisten auch wieder ausgespuckt, dafür sind fast so viele am Odeonsplatz wieder rein.

Radlfahrn wär bei dem trocknen Wetter echt angenehmer... (und vermutlich auch bald bequemer).
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Beitrag von imp-cen »

Entenfang @ 11 Dec 2019, 14:48 hat geschrieben: Das steht so explizit nicht im Artikel drin.
Zur ausnahmsweisen Ehrenrettung: Der Verkaufsdiener der AZ war genau so aufgemacht. "U-Bahn die ganze Nacht - alle 10 Minuten" (oder im 10-Minuten-Takt).

Im Radio ham's den Schmarrn auch so verkürzt erzählt.
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