Alkohol: Sucht, Gefahren, Alkohol am Steuer

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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 30 Jan 2011, 11:25 hat geschrieben: Allerdings weise ich darauf hin, dass es so was wie Flatrateparties, die exzessives Trinken fördern, früher nicht gab. Ein Problem sind auch die Mixgetränke. Bier und Hochprozentiges schmeckt vielen, gerade "Einsteigern" gar nicht. Erst die Mixgetränke, mit denen süße Getränke generiert werden, bringen es dann. Man könnte den Herstellern vorwerfen, sie binden schon mal das Publikum an ihre Produkte und fördern so manche Alkoholkarriere.
Diese Meinung teile ich so ganz und gar nicht.
Sicher, es gab eine Zeit in der die Alkopops ganz groß waren und die Bundesregierung brüstet sich noch heute damit, dieses Problem durch die Strafsteuer gemildert zu haben. Dass der Konsum dieser Getränke auch in Ländern, die keine derartigen Maßnahmen ergriffen haben auch wieder auf ein recht vernachlässigbares Maß zurückgegangen ist, wird gerne unter den Tisch fallen lassen. Es war eine Modeerscheinung, vielleicht nicht ganz so geschmacklos wie Justin Bieber oder Modern Talking, aber auch sie ist nach einigen Jahren wieder verschwunden.

Es ist zwar sicherlich richtig, dass vielen "Einsteigern" echtes Bier oder Hochprozentiges nicht unbedingt schmecken (was ja nicht heißt, dass sie es nicht dennoch trinken), aber die Erfindung von Rum & Coke, Screwdriver, Weinschorlen, Bowlen oder der in meiner Jugendzeit so beliebte Malibu-Kirsch (eher ein Problem für den Zahnarzt als die Notaufnahme) sind ja bei Leibe keine Entwicklung der letzten 10 Jahre. Theoretisch müsste man sogar das klassische Radler in die Kategorie einordnen, obwohl ich zugebe, dass man schon eine derartige Menge davon trinken müsste, um in einen gefährlichen Bereich zu kommen, dass man vorher schon mehr Zeit am Klo als am Tisch verbracht hat.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 30 Jan 2011, 12:35 hat geschrieben: Diese Meinung teile ich so ganz und gar nicht.
Ich sehe hier eigentlich keine großartig abweichende Meinung zu meiner. Das mit den fertigem Mixgetränken ist sicherlich eine Erfindung der jüngeren Vergangenheit und das wurde auch von den Herstellern ausgenutzt. Jetzt wird halt wieder mehr selbst gemischt, aber die Mechanismen sind die gleichen. Und wer mal an den Alkohol gewöhnt ist oder schon mal einen Rausch erlebt hat und das zweifelhafte Erlebnis wiederholen will, trinkt dann auch das Hochprozentige pur.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich denke auch, dass man nicht pauschalisieren sollte. Wenn man abends in der Gruppe zusammensitzt trinkt man Alkohol, das ist einfach so. Und auch schon immer so gewesen. Den maßvollen Umgang lernen manche mit der Zeit, manche eben nicht. Mir fällt aber kein Wundermittel dagegen ein, sonst hätte man das vor zig Jahrzehnten sicher schon erfunden.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 30 Jan 2011, 13:10 hat geschrieben: Ich denke auch, dass man nicht pauschalisieren sollte. Wenn man abends in der Gruppe zusammensitzt trinkt man Alkohol, das ist einfach so. Und auch schon immer so gewesen. Den maßvollen Umgang lernen manche mit der Zeit, manche eben nicht. Mir fällt aber kein Wundermittel dagegen ein, sonst hätte man das vor zig Jahrzehnten sicher schon erfunden.
Manche sagen, dass der Hang zur Sicht auch genetisch bedingt ist. Vielleicht ist da was dran und es wird dadurch zumindest begünstigt. Ich könnte nie von Alkohol süchtig werden, weil mir es nach größeren Mengen speiübel wird und ich das nicht wieder erleben möchte. So trinke ich nur selten und wenn dann in aller Regel wenig. Und besonders schmecken tut es mir auch nicht.
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Beitrag von Bayernlover »

SZ: "München gegen Zapfenstreich"

Joachim Hermann (bayrischer Innenminister der CSU) setzt sich für die Wiedereinführung der Sperrstunde zwischen 2 und 6 Uhr ein.
Als Begründung werden die Zunahme alkoholbedingter Gewalttaten zu später Stunde genannt. Das Verkaufsverbot von hartem Alkohol an Tankstellen ist auch wieder im Gespräch.

Die haben den Schuss nicht gehört. Wenn man nicht mehr von 0 bis 5 Uhr trinken kann, fängt man eben 20 Uhr an. Wem ist da geholfen? Siehe England, da sind die Pubs ab 23 Uhr geschlossen und die Leute rennen eben ab 23:15 Uhr besoffen draußen rum.
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Beitrag von DumbShitAward »

Bayernlover @ 1 Feb 2011, 13:42 hat geschrieben: Siehe England, da sind die Pubs ab 23 Uhr geschlossen und die Leute rennen eben ab 23:15 Uhr besoffen draußen rum.
Äh... nein, schon seit Jahren nicht mehr. Closing hours gibts da nicht mehr.

Praktisch hast du aber Recht: auch die Aufhebung der Sperrstunde hat das Problem des binge drinking nicht gelöst.
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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 1 Feb 2011, 13:52 hat geschrieben: Äh... nein, schon seit Jahren nicht mehr. Closing hours gibts da nicht mehr.

Praktisch hast du aber Recht: auch die Aufhebung der Sperrstunde hat das Problem des binge drinking nicht gelöst.
Ich ahnte so etwas :D

Und natürlich hat sich nichts verändert. Anders wäre das vielleicht, wenn Alkohol nur noch von 12 bis 13 Uhr erlaubt wäre, da haben die meisten Leute schlicht keine Zeit. Oder man führt in Firmen die "Drinking Hour" ein :D
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 1 Feb 2011, 13:42 hat geschrieben: Joachim Hermann (bayrischer Innenminister der CSU) setzt sich für die Wiedereinführung der Sperrstunde zwischen 2 und 6 Uhr ein.
Als Begründung werden die Zunahme alkoholbedingter Gewalttaten zu später Stunde genannt. Das Verkaufsverbot von hartem Alkohol an Tankstellen ist auch wieder im Gespräch.
Die FDP wird es vermutlich verhindern oder stark abmildern. Sollte die CSU bei der nächsten Landtagswahlen 2013 wieder die absolute Mehrheit erlagen, was ich für möglich halte, dann wird wohl beides kommen.

Den Bierverkauf kann man in Bayern nicht zu bestimmten Uhrzeiten verbieten, daher geht es, wie Dr richtig geschrieben hast, nur an die harten Alkoholika. Mit einem Verkaufsverbot könnte man zur Not noch leben, auch wenn es nicht viel bringen dürfte. Wie sind denn eigentlich die Erfahrungen in Baden-Württemberg? Trinken da die Jugendlichen noch?

Schlimmer finde ich es, dass man die Sperrzeiten verlängern will, das könnte für manches Lokal, vor allem für Kneipen, den Todesstoß bedeuten.

Und jetzt bitte keine Hinweis, das Rauchverbot wäre schuld daran, dass jetzt die Wiedereinführung der Polizeistrnde gefordert wird. Hermann beruft sich ja ausdrücklich auf was anderes und nicht auf das Rauchverbot.

Irgendwann kommt dann eine Forderung nach einer Ausgangssperre für alle, die noch nicht 18 sind. Bringt aber auch nichts, wenn die 19-Jährigen dann draußen ihr Unwesen treiben oder die 13-Jährige Schnapsnase sich draußen nicht erwischen lässt.
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Beitrag von DumbShitAward »

TramPolin @ 1 Feb 2011, 14:05 hat geschrieben: Und jetzt bitte keine Hinweis, das Rauchverbot wäre schuld daran, dass jetzt die Wiedereinführung der Polizeistrnde gefordert wird. Hermann beruft sich ja ausdrücklich auf was anderes und nicht auf das Rauchverbot
Wie kommst du jetzt da drauf? Ist das nen Reflex? ;)

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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 1 Feb 2011, 14:08 hat geschrieben: Wie kommst du jetzt da drauf? Ist das nen Reflex? ;)
Vor kurzem erwähnte ich es im selben Zusammenhang ausdrücklich nicht, da wurde ich bereits im nächsten Beitrag darauf hingewiesen, dass das Rauchverbot schuld wäre. Wie man es macht, ist es falsch.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 1 Feb 2011, 14:05 hat geschrieben: Und jetzt bitte keine Hinweis, das Rauchverbot wäre schuld daran, dass jetzt die Wiedereinführung der Polizeistrnde gefordert wird. Hermann beruft sich ja ausdrücklich auf was anderes und nicht auf das Rauchverbot.
Ich weise trotzdem darauf hin, denn wenn die Leute in der Bar versacken könnten ohne alle 20 Minuten vor die Tür zu müssen, wäre es draußen erheblich leiser und die Anwohner würden sich nicht gestört fühlen. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass man als Anwohner normalerweise weiß, worauf man sich einlässt, wenn man in ein Kneipenviertel zieht.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 1 Feb 2011, 14:40 hat geschrieben: Ich weise trotzdem darauf hin, denn wenn die Leute in der Bar versacken könnten ohne alle 20 Minuten vor die Tür zu müssen, wäre es draußen erheblich leiser und die Anwohner würden sich nicht gestört fühlen. Ich gebe allerdings zu bedenken, dass man als Anwohner normalerweise weiß, worauf man sich einlässt, wenn man in ein Kneipenviertel zieht.
Es steht Dir zu, darauf hinzuweisen, wir haben hier ja Meinungsfreiheit.

Dabei wäre die Lösung so einfach: Die Leute sollen sich normal unterhalten und nicht schreien, dann stören sie keinen. Ich weiß aber, dass man die Leute nicht so einfach umerziehen kann. Die Lösung, die Leute deswegen wieder drinnen rauchen zu lassen, wäre eine Bankrotterklärung des Nichtraucherschutzes und würde insgesamt mehr Schaden anrichten, als positive Effekte zu haben.

Mal davon abgesehen, wiesen die Rauchbefürworter immer wieder darauf hin, dass mindestens 85 % der Lokale schon vor dem 01.08.2010 rauchfrei gewesen seien. Stimmt dies, dann kann sich das Problem bei 15 % mehr rauchfreien Lokalen ja nicht dramatisch verschlimmert haben.
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Beitrag von Bayernlover »

Anscheinend ist es doch schlimmer geworden, sonst würden sich die Leute ja nicht beschweren ;)

Aber das ist hier eindeutig das falsche Thema, wobei ein Raucher, der keinerlei Alkohol zu sich genommen hat, mit Sicherheit leiser redet als einer mit drei Bier intus.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 1 Feb 2011, 15:11 hat geschrieben: Anscheinend ist es doch schlimmer geworden, sonst würden sich die Leute ja nicht beschweren ;)

Aber das ist hier eindeutig das falsche Thema, wobei ein Raucher, der keinerlei Alkohol zu sich genommen hat, mit Sicherheit leiser redet als einer mit drei Bier intus.
Wir wissen ja, dass die Kneipen nicht zu 85 % rauchfrei waren. Es ist sicher schlimmer geworden, aber es gab auch vor Inkraftreten der Rauchverbote massive Anwohnerbeschwerden. Ich erinnere mich schon an Hinweisschilder in Kneipen, dass der Wirt die Gäste bittet, draußen keinen Krach zu machen, da es ihm sonst die Konzession kosten würde. Das war in den 1990er-Jahren, vor den ersten Rauchverboten. Drinnen war die Bude natürlich verqualmt.

Mal davon abgesehen bringt die geplante Sperrzeitverlängerung nicht viel. Dann ist ab 02:30 Ruhe, viele wollen oder müssen aber um 22 Uhr schlafen. Also machen wir um 23:00 zu oder was?
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Beitrag von DumbShitAward »

Ach so, es ging um die Lärmbelästigung, sorry den Zusammenhang hab ich gerade nicht kapiert (außerdem war meine rhetorische Frage eher humoristischer Natur).

Problematisch ist das mit der Lärmbelästigung natürlich in erster Linie deshalb, weil diese ominösen 15% eigentlich die Kneipen waren, die eben auch Kneipen und nicht eher Restaurants waren. Vielfach hatten diese Läden allerdings irgendeine Nebenraumlösung (auch wenn nicht vor dem Gesetz) implementiert. Gutes Beispiel ist z.B. das Shamrocks in der Maxvorstadt: die hatten einen Teil des Ladens mit einer Glaskonstruktion Glaskonstruktion und einer selbstschließenden Tür abgetrennt (ich glaube die hätten auch komplett Rauchen lassen dürfen, bin mir da aber nicht sicher). Das hatte zwar zur Folge dass 2/3 der Besucher sich in diesem Kabuff, dass vielleicht 1/5 der Gesamtfläche ausgemacht hat aufgehalten haben, aber wenigstens standen die nicht vor der Tür (der Eingang ist in einem Hof gelegen, da hallts noch so richtig schön). Ich war jetzt da schon eine Zeit nicht mehr, kann mir aber durchaus vorstellen, dass die Anwohner da wenig erfreut sind.
Okay, da ist es wohl wirklich eine "Erziehungsfrage". Anderes Beispiel ist aber das Schwabinger Podium: der Laden lebt von überdurchschnittlich guter Live-Musik, ist eher ein Künstlertreff. Als das ganze mit dem Rauchverbot losging, hat man da lange diskutiert, die Gäste abstimmen lassen und es wurde ein Raucherclub. Das blöde dabei jetzt ist, dass man sich draußen auch völlig zivilisiert verhalten kann, die Nachbarn aber dennoch die Polizei rufen, da die Tür ständig auf und zu geht und deshalb die Musik ständig nach draußen schallt.

Edit: verdammter Mist, das wichtigste vergessen:

Allerdings glaube ich nicht, dass das der ausschlaggebende Grund für Herrmanns geistigen Dünpfiff ist, das wäre wohl eher etwas, was man Blume-Beyerle oder der GdP unterstellen könnte (verursacht ja schließlich Arbeit bzw. wenn man mal wieder draufhaut gibts ne Klage und das USK, das zwar mit solchen Aktionen generell davonzukommen scheint, kann man ja deshalb nicht schicken). Herrmann ist es einfach nicht klar, dass sich das Ausgehverhalten verändert hat, dass nicht jeder um 22h nach dem Musikantenstadel ins Bett möchte um am nächsten Morgen in einem Anflug von präseniler Bettflucht aufsteht um in die Kirche zu gehen. Außerdem ist Aktionismus, auch wenn er rein gar nichts bringt, gegen das böse Komasaufen, von dem die Bild uns ja weißmachen will, dass jeder unter 25 das zweimal pro Woche macht, so eingedämmt werden könnte. Billiger ist das als mal in Bildung und Sozialarbeit zu investieren und wenns erwartungsgemäß nicht funktioniert, dann sind die ganzen liberalen Antiautoritären Pädagogen schuld und man kann die Gesetz noch weiter hochschrauben.
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Beitrag von TramPolin »

DumbShitAward @ 1 Feb 2011, 15:39 hat geschrieben: Das blöde dabei jetzt ist, dass man sich draußen auch völlig zivilisiert verhalten kann, die Nachbarn aber dennoch die Polizei rufen, da die Tür ständig auf und zu geht und deshalb die Musik ständig nach draußen schallt.
Im konkreten Fall ist das natürlich blöd, aber man muss auch sagen, dass sich dann nur die Rate, wie oft die Musik nach draußen schallt, erhöht hat. Das generelle Problem war ja schon da.

Eine Lösung gibt es kaum, allenfalls zwei Türen hintereinander, die so geschaltet sind, dass immer eine zu ist. Man hätte dann eine Art Lärmschleuse. Aber das geht von den Platzverhältnissen kaum und vom Brandschutz könnte das auch problematisch sein.
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Beitrag von andreas »

TramPolin @ 1 Feb 2011, 16:08 hat geschrieben: Im konkreten Fall ist das natürlich blöd, aber man muss auch sagen, dass sich dann nur die Rate, wie oft die Musik nach draußen schallt, erhöht hat. Das generelle Problem war ja schon da.

Eine Lösung gibt es kaum, allenfalls zwei Türen hintereinander, die so geschaltet sind, dass immer eine zu ist. Man hätte dann eine Art Lärmschleuse. Aber das geht von den Platzverhältnissen kaum und vom Brandschutz könnte das auch problematisch sein.
Laute Musik macht doch ohnehin Gesundheitsschäden, um die Gesundheit der Mitarbeiter in solchen Kneipen zu schützen sollte man die Musiklautstärke auf Zimmerlautstärke beschränken.
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Beitrag von Bayernlover »

andreas @ 1 Feb 2011, 22:50 hat geschrieben: Laute Musik macht doch ohnehin Gesundheitsschäden, um die Gesundheit der Mitarbeiter in solchen Kneipen zu schützen sollte man die Musiklautstärke auf Zimmerlautstärke beschränken.
War das jetzt Ironie? Manchmal bin ich mir da nicht so sicher...
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 1 Feb 2011, 22:52 hat geschrieben: War das jetzt Ironie? Manchmal bin ich mir da nicht so sicher...
Zimmerlautstärke ist für mich, wenn es im Zimmer laut ist.

Nein, im Ernst, ich weiß auch nicht, ob das Ironie war. Aber Lärmbelästigung und zu laute Arbeitsplätze sind generell schon ein Problem und sollte ernst genommen werden. Nur wenn die Kellner mit Ohrstöpsel rumlaufen, können sie die Bestellungen noch schlechter entgegennehmen.
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Beitrag von Hot Doc »

Immerhin gibt es die Möglichkeit der Ohrenstöpsel. Und wenn man da ein paar Euro drauflegt, bekommt man sogar welche, die den Lärm vermindern, Stimmen aber sehr gut hörbar machen. Im Endeffekt kann dadurch sogar die Verständigung einfacher werden.
Gegen den Qualm Atemmasken aufsetzen geht wohl nicht so einfach (und geht auch auf die Kosten der Verständigung ;) ).
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Beitrag von Autobahn »

Ironie ein

Am besten, man trinkt sein Bier in aller Ruhe in den eigenen vier Wänden, die Musik hört man mittels Ohrstöpsel vom MP3-Player und Ruhe ist :lol: Ach ja, ein Rauchverbot in der eigenen Wohnung gibt es auch nicht :P

Ironie aus
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 2 Feb 2011, 23:10 hat geschrieben: Ironie ein

Am besten, man trinkt sein Bier in aller Ruhe in den eigenen vier Wänden, die Musik hört man mittels Ohrstöpsel vom MP3-Player und Ruhe ist :lol: Ach ja, ein Rauchverbot in der eigenen Wohnung gibt es auch nicht :P

Ironie aus
Ja, und man verbietet auch sonst alles was irgendwie Spaß macht. Computer können auch anfangen zu brennen, lassen wir die auch weg.

Ganz ehrlich, wenn ich solches Zeug hier höre "Lärmbelästigung in der Gaststätte", fehlen mir die Worte.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 3 Feb 2011, 16:03 hat geschrieben: Ganz ehrlich, wenn ich solches Zeug hier höre "Lärmbelästigung in der Gaststätte", fehlen mir die Worte.
Na ja, man muss unterschieden zwischen Belästigung der Anwohner (da habe ich großes Verständnis), dem Personal, das geschädigt wird, und den Gästen, die geschädigt werden.

Aber als Gast muss ich damit rechnen, ordentlich beschallt zu werden, wenn ich in eine Musikkneipe gehe. Wie wir erfahren haben, kann sich das Personal durch spezielle Ohrstöpsel schützen.

Generell würde ich das Thema Lärm daher als wichtig erachten, mit Alkohol hat es aber nur peripher zu tun, mal abgesehen davon, dass viele Menschen unter Alkoholeinfluss lauter werden.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 3 Feb 2011, 16:14 hat geschrieben: Na ja, man muss unterschieden zwischen Belästigung der Anwohner (da habe ich großes Verständnis), dem Personal, das geschädigt wird, und den Gästen, die geschädigt werden.
Die Mitarbeiter und Gäste wissen aber, dass es laut ist. Wem das nicht passt, der soll bitte woanders arbeiten oder Musik hören.
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 3 Feb 2011, 16:37 hat geschrieben: Die Mitarbeiter und Gäste wissen aber, dass es laut ist. Wem das nicht passt, der soll bitte woanders arbeiten oder Musik hören.
Teilweise gebe ich Dir Recht und Du hast auch meine weiteren Ausführungen nicht mitzitiert.

Dennoch gibt es einen Trend, gegen alles zu kämpfen, was schädlich sein könnte, siehe Lautstärkeobergrenzen bei MP3-Playern. Auch in Wiesn-Zelten dürfen die Kapellen nicht mehr so laut spielen. Das Ergebnis ist, dass man die Musik kaum noch hört, da die Gäste drumherum mehr Lautstärke produzieren.
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Beitrag von Bayernlover »

TramPolin @ 3 Feb 2011, 17:09 hat geschrieben: Auch in Wiesn-Zelten dürfen die Kapellen nicht mehr so laut spielen. Das Ergebnis ist, dass man die Musik kaum noch hört, da die Gäste drumherum mehr Lautstärke produzieren.
Ach deshalb sind die so leise? Dieser Regulierungswahn macht uns echt noch alle krank...
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Beitrag von TramPolin »

Bayernlover @ 3 Feb 2011, 17:10 hat geschrieben: Ach deshalb sind die so leise? Dieser Regulierungswahn macht uns echt noch alle krank...
Ja, ganz früher, so Mitte der 1980er Jahre habe ich zumindest nach dem dritten Bier mitgegröhlt, da war die Musik wirklich dominant. Als ich die letzten Jahre dort war, konnte ich die Musik kaum noch hören, was aber überwiegend ausdrücklich nicht daran liegt, dass mein Gehör schlechter geworden ist, zumal ich die Tischnachbarn ja hören konnte (genauer: praktisch nur diese hören konnte).

Genaue Zahlen müsste ich raussuchen, aber es wurde tatsächlich eine Dezibel-Obergrenze für die Wiesn-Kapellen festgeschrieben. Nur schreien darf man noch so laut, wie man will, aber wie lange noch?
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Beitrag von TramPolin »

Ich habe ein Gelübde abgelegt, im Ladenschlussthema nichts mehr zu schreiben, solange es sich um pure Meinungen und Vorschläge handelt und eine Änderung in Bayern nicht wirklich in Sicht ist. Jetzt aber gibt es eine Verknüpfung des Themas Alkoholverkaufsverbot und Ladenschlusszeiten.

Wenn die CSU den Ladenschluss werktags freigebe, könnte sich die FDP vorstellen, einem Alkoholverkaufsverbot ab 20 Uhr zuzustimmen.

http://www.nordbayern.de/nuernberger-zeitu...verbot-1.619174

Kommentar: Aus dem Artikel geht hervor, dass die FDP scheinbar das Thema gar nicht so schnell lösen will, sondern es bis in die nächsten Koalitionsverhandlungen 2013 warmhalten will (mal davon ausgehend, die FDP schafft die 5 % und die CSU braucht die FDP). Damit könnte sich die FDP weiterhin als Retterin und Verfechterin liberaler Regelungen profilieren. Um Veränderungen und den Bürger scheint es nicht zu gehen, es geht um die FDP. Von reinem Machterhalt hat keiner was - das kurbelt ja nicht mal die Debatte an, was man gegen das Alkoholproblem tun kann (dem eigentlichen Thema hier), sondern man redet über die FDP und ihre Spielchen.
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TramPolin @ 8 Feb 2011, 15:52 hat geschrieben: Wenn die CSU den Ladenschluss werktags freigebe, könnte sich die FDP vorstellen, einem Alkoholverkaufsverbot ab 20 Uhr zuzustimmen.
Welchen Sinn haben längere Öffnungszeiten, wenn man dann keinen Alkohol kaufen darf? :D
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Bayernlover @ 8 Feb 2011, 16:02 hat geschrieben: Welchen Sinn haben längere Öffnungszeiten, wenn man dann keinen Alkohol kaufen darf? :D
Kaufst Du nur Alkohol? :D
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