[M] 2. S-Bahn-Stammstrecke

Alles über die Netze von S-Bahnen
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 20 Apr 2012, 01:21 hat geschrieben: In dem Zusammenhang sollte man aber prüfen ob man da nicht ne stärker verdichtete Trabantenstadt a la Neuperlach bauen könnte...
Richtig. Zumal mir Neuperlach eigentlich im direkten Vergleich besser gefällt als das ganze neuere Entwicklungszeug, das in München in den letzten 10 Jahren entstanden ist... :-)

Zusätzlich: Prüfen ob man nicht Schlachthof und Großmarkt nach Freiham ins Gewerbegebiet absiedelt.
Dann kann dort von 0 an ein moderner Markt entstehen, der Schwerverkehr bleibt draußen, da gibt es auch Autobahnnähe und am alten Standort kann man super Wohnungen entwickeln...
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Beitrag von TravellerMunich »

Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 07:51 hat geschrieben: Insgesamt sind Münchens Bürger viel zu anspruchsvoll betreff der Verkehrsbedürfnisse, sowohl persönlich als auch im Ergebniss schlechter Planung, Begründung:

Städte wie Nordhausen, Görlitz, Kempten, Donaueschingen, Bitburg, Passau, Coburg, SchwäbischHall, Konstanz, Furtwangen, Aalen kennen zwar auch Pendler aus Nachbardörfern, sind aber zum allergrößten Teil betreff der Menschenströme eine Insel.

Daher ein Kultur-, Wirtschafts-, Versorgungs- und Freizeitraum für 60 - 100 000 Menschen. mit sehr wenige Fernpendlern. Inkl. Kliniken und Hochschulausbildung.

Auf München übertragen bedeutet das, täglich vom 100 000EW-Stadteil Pasing nach Neu-Perlach oder von Giesing nach Freiman nur als absolute Ausnahme. Wenn den Lüneburgern ihr Lüneburg alles bietet warum nicht Pasing den Pasingern, da steckt der Fehler oder die zu hohen Ansprüche an Vielfalt und Umzugsverweigerung.

Daß poltisch gewollte Grundstücksspekulation und Gewerbeeansiedlung Familen nach Pfafenhofen treibt, Väter in münchen aber arbeiten lässt , das ist bekannt, beseitigt aber nicht den grundsätzlichen Fehler der Politik
Klingt auf den ersten Blick logisch, so sieht die Realität aber leider nicht aus.
Lustigerweise haben Städte von der Größe Münchens die kürzesten Wege pro Kopf und Tag, je kleiner es wird desto mehr km werden zurück gelegt. Habe da letztens eine interessante Studie dazu gefunden, verlinke ich bei Gelegenheit mal.

In München wird beispielsweise mehr zu Fuß zurück gelegt als in Städten unter 100.000 Einwohnern. Und mehr Nahverkehr, der tendenziell kürzere Wege hat. Dafür fahren Bewohner von Klein- und Mittelstädten mit Ihrem Auto enorme Strecken in der Gegend herum.
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Beitrag von viafierretica »

andreas @ 20 Apr 2012, 06:00 hat geschrieben: wahnsinn oder?
bist du ihm echten leben auch so negativ?

da ich mal davon ausgehe, daß da nicht ein der Staat baut, sondern private Unternehmen sag ich dir, die planen dir da 100 m Häuser hin und können trotzdem nächstes Frühjahr bauen von ihrer Seite aus (die Irrungen der Genehmigungsbehörden mal außen vor) - denn die wollen ja Geld verdienen, die werden ganz sicher nicht 10 Jahre drüber disutieren, ob sie das Haus jetzt 99m hoch bauen oder doch lieber 101 m....
Bauen tun private Gesellschaften, aber die dürfen nur das bauen, was im Bebauungsplan steht. Und den legt nunmal die Stadt München bzw. die jeweilige Gemeinde fest, incl. der Frage, ob das Haus 99 Meter oder 101 Meter hoch ist und ob die Dachziegel rot oder dunkelgrün sind.
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Beitrag von viafierretica »

TravellerMunich @ 20 Apr 2012, 07:56 hat geschrieben: Richtig. Zumal mir Neuperlach eigentlich im direkten Vergleich besser gefällt als das ganze neuere Entwicklungszeug, das in München in den letzten 10 Jahren entstanden ist... :-)

Zusätzlich: Prüfen ob man nicht Schlachthof und Großmarkt nach Freiham ins Gewerbegebiet absiedelt.
Dann kann dort von 0 an ein moderner Markt entstehen, der Schwerverkehr bleibt draußen, da gibt es auch Autobahnnähe und am alten Standort kann man super Wohnungen entwickeln...
Die Trabantenstadt könnte man aber auch (zusätzlich) an der Berduxstraße anlegen und die U5 so führen. Stattdessen baut man in zentralster Lage eine beschauliche Gartenstadt ohne jegliche Anbindung und wundert sich, dass die Mieten immer weiter explodieren und die Straßen überlastet sind.
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Beitrag von viafierretica »

Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 07:51 hat geschrieben: Insgesamt sind Münchens Bürger viel zu anspruchsvoll betreff der Verkehrsbedürfnisse, sowohl persönlich als auch im Ergebniss schlechter Planung, Begründung:

Städte wie Nordhausen, Görlitz, Kempten, Donaueschingen, Bitburg, Passau, Coburg, SchwäbischHall, Konstanz, Furtwangen, Aalen kennen zwar auch Pendler aus Nachbardörfern, sind aber zum allergrößten Teil betreff der Menschenströme eine Insel.

Daher ein Kultur-, Wirtschafts-, Versorgungs- und Freizeitraum für 60 - 100 000 Menschen. mit sehr wenige Fernpendlern. Inkl. Kliniken und Hochschulausbildung.

Auf München übertragen bedeutet das, täglich vom 100 000EW-Stadteil Pasing nach Neu-Perlach oder von Giesing nach Freiman nur als absolute Ausnahme. Wenn den Lüneburgern ihr Lüneburg alles bietet warum nicht Pasing den Pasingern, da steckt der Fehler oder die zu hohen Ansprüche an Vielfalt und Umzugsverweigerung.

Daß poltisch gewollte Grundstücksspekulation und Gewerbeeansiedlung Familen nach Pfafenhofen treibt, Väter in münchen aber arbeiten lässt , das ist bekannt, beseitigt aber nicht den grundsätzlichen Fehler der Politik
Das stimmt aber nur für die Bewohner der jeweiligen Städte, von - im wahrsten Sinne des Wortes - Grenzfällen (Görlitz) mal abgesehen, wo man dann doch lieber in Polen einkauft.
Aber diese Städte haben einen weitläufigen Einzugsbereich, und damit zahlreiche Einpendler, die aus den Landkreisgemeinden und noch weiter (z.B. Passau mit Einzugsbereich der gesamte südliche Bay. Wald und selbst das österreichische Mühl- und Innviertel) her kommen. Im Durchschnitt werden damit "auf dem Land" deutlich weitere Wege zurückgelegt, da zahlreiche Orte gar keine Versorgungsmöglichkeiten haben und man selbst zum Semmelholen mit dem Auto eine große Entfernung zurücklegen muss.
Schau Dir alleine mal die Ortschaften im westlichen Landkreis FFB an - nahezu kein Ort hat mehr einen Laden zum Einkaufen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

MVV Chef Freitag zum Desaster

Interessant ist der Absatz kurz vor Schluss mit dem Takt 15 ganztags.
Freitag: Ich will den Ausbau der S 4-West und der S 8, diese Planungen müssen wir fortsetzen und zu Ende führen. Das Gleiche gilt für den Erdinger Ringschluss wie auch für die anderen Maßnahmen des "Bahnknotens München". Dann müssen wir aber auch über die Grundstruktur des Fahrplans nachdenken. Auf fünf Ästen gibt es einen Zehn-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit. Vielleicht wäre aber ein 15-Minuten-Takt auf allen Ästen über den ganzen Tag hinweg noch sinnvoller. Davon könnten dann alle Fahrgäste besser profitieren. Das müsste man aber erst noch genauer untersuchen. Bessere Infrastruktur und mehr Fahrzeuge bräuchte es hier aber auch.
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rabauz
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Beitrag von rabauz »

Megacities wie München werden immer mit vielen Binnen- wie Fernpendlern zu leben haben. Das ist in Paris, Hamburg oder Wien auch nicht anders. Die künstliche Baulandverknappung ist allerdings ein Ärgernis.
christian85
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Beitrag von christian85 »

Die Hauptprobleme eines S-Bahn-Betriebes auf dem heutigen Südring sind die Weichenverbindungen in um den Heimeranplatz und am Ostbahnhof
Den Ostbahnhof sehe ich als sehr nachrangig an - man kann nämlich die Linien, die vom Südring kommen, erstmal über Gleise des Regionalverkehrs z. B. nach Riem führen (ohne Ausbauten am Ostbahnhof). Auch ist das S-Bahn Netz nunmal westlastig, d. h. die Ostlinien haben derzeit nur 21 S-Bahnen pro Stunde/Richtung, das wäre für Stamm1 kein Problem. Somit halte ich es für wichtiger, bis Poccistraße auszubauen (höhenfre), und danach 2-gleisig ohne Halt am Kolumbusplatz - dadurch sind die Geschwindigkeiten des Mischverkehrs identisch und kein größeres Problem.

Nur nebenbei bemerkt: Offenbar weitgehend umbemerkt vom EF wird bei Störfällen neuerdings die S4 über den Südring geleitet (ohne Halt zwischen Ostbahnhof und Pasing) (zumindest gemäß Störfallmelder. Ein Takt 20 ist offenbar sogar ohne Ausbauten möglich.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

christian85 @ 20 Apr 2012, 11:22 hat geschrieben: Den Ostbahnhof sehe ich als sehr nachrangig an - man kann nämlich die Linien, die vom Südring kommen, erstmal über Gleise des Regionalverkehrs z. B. nach Riem führen (ohne Ausbauten am Ostbahnhof). A
Das sehe ich auch als sinnvoll an. Evtl müsste man den Ostkopf Riem ausbauen, um dort sinnvoll wenden zu köonnen ohne zuviel in Riem zu blockieren.
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Beitrag von Bummelbahn »

Ich stelle hier nochmals die Frage, wo auf dem Südring bitte auch mit nur minimalen Ausbauten plötzlich so viele S-Bahnen fahren können/sollen, wenn der doch jetzt schon so dicht ist? Wenn man nur einen Teil des Südrings ausbaut, dann bleibt auf den verbleibenden ja immer noch der Flaschenhals, wo heute schon nichts mehr geht. Wie und wo will man also für Entlastung auf der ebstehenden Strecke sorgen - also Züge verlagern - damit man überhaupt einen S-Bahnbetrieb über den Südring anbieten könnte? Diese Frage habe ich bisher eigentlich noch nirgends beantwortet gesehen.

Und wie will man den mit dem Südring kommenden vielen neuen Umsteigern v.a. in Laim zur Stamm1 Herr werden? Die wird es zweifelsohne geben. Auch dazu gab es bisher noch keine Antworten.
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Beitrag von Mühldorfer »

viafierretica @ 20 Apr 2012, 08:52 hat geschrieben: Das stimmt aber nur für die Bewohner der jeweiligen Städte, von - im wahrsten Sinne des Wortes - Grenzfällen (Görlitz) mal abgesehen, wo man dann doch lieber in Polen einkauft.
Aber diese Städte haben einen weitläufigen Einzugsbereich, und damit zahlreiche Einpendler, die aus den Landkreisgemeinden und noch weiter (z.B. Passau mit Einzugsbereich der gesamte südliche Bay. Wald und selbst das österreichische Mühl- und Innviertel) her kommen.
Es fahren ja nicht nur Arbeitskräfte der Großindustrie die eben nichtalle beschäftigtenam werkstorwohnen lassen kann.


Zwei Effekte:

Für das Beispiel Passau verkorkste Regionalplanung in der Region, daher wenig moderen Industrie.

Andernseits das arrogante anspruchsvolle Großstadtleben, bei Besuchen in Berlin festgesttelt:

Weder reichen die 500 Kneipen und Cafes im eignen Stadteil Essen gehen abends 8km weiter ( 500 000 Einwohner weiter) im Lokal mit Küche aus Mocambique, also soll der ÖPNV fast durchgehend betrieben werden, in der Provinz fährt der Bus von der Kreisstadt ins Dorf um 18:45.......

Klein- oder Mittelstädter suchen sich die Sozialkontakte aus 3 Cafes oder 8 Gastätten, dort auch den Kirchenchor oder Schachclub, den Sportverein oder die Freunde. Ebenso 99,5% der Einkäufe,pfeiff auf die Asuwahl von zig Geschäften in 100km Entfernung.

Oder anders, für Bürger von Gersfeld oder der Rhönumgebung reicht die Kanppheit der Angebote von 60 000 Menschen sozial oder auch für Einkäufe.

Großstädter haben den Anspruch aus einer 2 - 4 Mio-Regionen alles einfach und schnell erreichen zu können.

Bis hin zu Forderung nach Nulltarif für Arbeitslose im ÖPNV, eine Arroganz, in hasenbergl oder Neuperlach sind 15Ärzte und 3 Apotheken zu fußerreichbar, ebenso Bilblothek oder 100 000 Mitmenschen für Sozialkontakte.

In Abtsroda kostet schon die Busfahrt nach Gersfeld zum Zahnarzt schnell 5€ einfach, da wäre Nulltarif eher angebracht, und nur wenige Fahrten am Tag, keine fahrradfreundliche Gegend!
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Beitrag von TramBahnFreak »

Boris Merath @ 20 Apr 2012, 00:36 hat geschrieben:Warum nicht gleich noch die Checkin-Zeiten?

Die Fußwege werden auch nicht kürzer, wenn man mit dem ICE statt mit der S-Bahn zum Beginn des Fußweges fährt
Aber der Unterschied S-Bahn <-> ICE wird kleiner; wenn man noch mehr mit einberechnet, eventuell sogar so klein, dass man gar keine Ausbauten braucht, da man prozentual gegenüber dem heutigen Ist-Stand nur minimale Verbesserungen hat (Zähneputzen geht mit ner ICE-Strecke vor der Haustür auch nicht schneller...) :D :ph34r:

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Beitrag von Bayernlover »

Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 12:05 hat geschrieben: Andernseits das arrogante anspruchsvolle Großstadtleben, bei Besuchen in Berlin festgesttelt
Langsam nervt es wirklich. Lässt man den ÖPNV auf diesen angeblich so arroganten Verbindungen sterben, wird eben zu Alternativen gegriffen. Ob das der Sinn ist?

Man kann natürlich auch den Schwabingern den Kneipenbesuch im Glockenbach verbieten.
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Beitrag von Mühldorfer »

Ich schreibe nicht von Verbieten, nur von nicht Fördern!

Und ohne teuren Straßenbau, Bundes- und Landesmittel als Zuschüße, gäbe esauch die Tunnel in München nicht.

Wenn nur wenige schmale Straßen verfügbarsind,dann sinkt das Interesse am Glockenbachviertel und Wirte gehen in die Wohngegenden, dorthin wo die Menschen eben wohnen.

Überspitzt als Beispiel, wenn es in kleineren Städten wie Coburg oder Mühldorf nur 1 - 2 Kneipen mit Schwulenpublikum gibt,warum dann im Glockenbachviertel 20 und nicht diese auf die Stadteile verteilt?
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Beitrag von Bayernlover »

Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 14:38 hat geschrieben: Überspitzt als Beispiel, wenn es in kleineren Städten wie Coburg oder Mühldorf nur 1 - 2 Kneipen mit Schwulenpublikum gibt,warum dann im Glockenbachviertel 20 und nicht diese auf die Stadteile verteilt?
Weil das so ist. Das was Du propagierst, ist der Weg zurück in die Steinzeit, wo man denjenigen, der 20km entfernt in der nächsten Höhle wohnte, sein ganzes Leben lang nicht gesehen hat.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Bummelbahn @ 20 Apr 2012, 12:03 hat geschrieben: Ich stelle hier nochmals die Frage, wo auf dem Südring bitte auch mit nur minimalen Ausbauten plötzlich so viele S-Bahnen fahren können/sollen, wenn der doch jetzt schon so dicht ist? Wenn man nur einen Teil des Südrings ausbaut, dann bleibt auf den verbleibenden ja immer noch der Flaschenhals, wo heute schon nichts mehr geht. Wie und wo will man also für Entlastung auf der ebstehenden Strecke sorgen - also Züge verlagern - damit man überhaupt einen S-Bahnbetrieb über den Südring anbieten könnte? Diese Frage habe ich bisher eigentlich noch nirgends beantwortet gesehen.
Nochmal: Die Probleme am Südring gibts hauptsächlich wegen den höhengleichen Weichenverbindungen an den 3 genannten Punkten. Die S-Bahn könnte nach den Ausbauten jeweils höhenfrei einfädeln.
Die Strecken, die in den Ausbaustufen 3 und 4 zweispurig bleiben sind in diesem Bereich ohne jede Kreuzung oder Weiche. D.h. es steht kein rangierender Güterzug rum o.ä. Die S-Bahn kann sich durch die gute Beschleunigung schnell in den bestehenden Verkehr einreihen. (Dass das sogar jetzt schon mit ein paar Zügen ja ganz gut klappt, zeigen ja auch diverse Versuche bei Störungen oder Papstbesuchen eine Linie über den Sürding zu führen.)
Und wie will man den mit dem Südring kommenden vielen neuen Umsteigern v.a. in Laim zur Stamm1 Herr werden? Die wird es zweifelsohne geben. Auch dazu gab es bisher noch keine Antworten.
Umsteiger vom Südring auf den Stamm1 sehe ich eigentlich kaum welche, da alle Stationen des Südrings einen U-Bahnanschluss mit direkter Linienführung in die Innenstadt haben. Es wird Umsteiger von Außenlinien die dann über den Südring fahren zu Linien geben die in den Stamm1 einfahren (oder in geringerem Umang auch andersrum). Die können aber bahnsteiggleich in Pasing oder Laim umsteigen, oder eben auf der anderen Seite im Ostbahnhof/Leuchtenbergring.
Ein paar wenige Umsteiger wirds wohl geben, aber auch hier könnte die S7 ab Heimeramplatz in den Stamm1 genommen werden.
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Beitrag von Bummelbahn »

Hot Doc @ 20 Apr 2012, 15:23 hat geschrieben:Nochmal: Die Probleme am Südring gibts hauptsächlich wegen den höhengleichen Weichenverbindungen an den 3 genannten Punkten. Die S-Bahn könnte nach den Ausbauten jeweils höhenfrei einfädeln.
Die Strecken, die in den Ausbaustufen 3 und 4 zweispurig bleiben sind in diesem Bereich ohne jede Kreuzung oder Weiche. D.h. es steht kein rangierender Güterzug rum o.ä. Die S-Bahn kann sich durch die gute Beschleunigung schnell in den bestehenden Verkehr einreihen. (Dass das sogar jetzt schon mit ein paar Zügen ja ganz gut klappt, zeigen ja auch diverse Versuche bei Störungen oder Papstbesuchen eine Linie über den Sürding zu führen.)
Also konkret ab welcher deiner gestern genannten 5 Stufen könnten dann S-Bahnen mind. im 5min-Takt über den Südring fahren? Das wären dann vier Verstärkerlinien aus den Westästen, was wohl das Mindeste sein dürfte, damit der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Und wie gesagt: Solange noch keine S-Bahnen durchgehend von Laim zum Ostbahnhof fahren können, hat man immer noch das Problem der hochbelasteten Umteigepunkte zu den U-Bahnhöfen, eben weil man noch nicht zum Ostbahnhof käme.
Hot Doc @ 20 Apr 2012, 15:23 hat geschrieben:Umsteiger vom Südring auf den Stamm1 sehe ich eigentlich kaum welche, da alle Stationen des Südrings einen U-Bahnanschluss mit direkter Linienführung in die Innenstadt haben. Es wird Umsteiger von Außenlinien die dann über den Südring fahren zu Linien geben die in den Stamm1 einfahren (oder in geringerem Umang auch andersrum). Die können aber bahnsteiggleich in Pasing oder Laim umsteigen, oder eben auf der anderen Seite im Ostbahnhof/Leuchtenbergring.
Ein paar wenige Umsteiger wirds wohl geben, aber auch hier könnte die S7 ab Heimeramplatz in den Stamm1 genommen werden.
Doch genau damit verschärfst du wie gesagt die Überlastungen der U1/2/3/6 noch weiter und ein gewisser Anteil an Umsteigern wird wie gesagt noch zur Stamm1 dazukommen. Sorry, aber was soll daran logisch bzw. verkehrstechnisch richtig sein? Eine echte Alternative zur Stamm2 kann und darf nicht soviele gravierenden Schachpunkte haben. Die U1/2 UND die U3/6 durch ein neues Projekt noch zusätzlich zu belasten ist faktisch ein Sakrileg!
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Jean
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Beitrag von Jean »

Im Buch S-Bahn München zum 25 Jährigem wurde schon damals über mehrere Seiten über den Südring als zweite Stammstrecke geredet (Machbarkeitsstudie von 1995!!!). Es gibt sogar einen detaillierten Lageplan mit Weichen etc. Im Artikel ist auch die Rede davon, dass die Fahrtzeit Pasing - Ostbahnhof auf beiden Strecken identisch ist! Somit gebe es auch keine Probleme kurzfristig die Züge umzuleiten!
Heuer feiert die S-Bahn 40 Jahre...und 15 Jahre mehr oder minder Stillstand was eine Entlastungsstrecke angeht...traurig...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Es tut sich was - die Landräte wachen endlich auf.

In der Süddeutschen ist heute ein sehr interessanter Artikel zu Streitigkeiten innerhalb der CSU zur 2. Stammstrecke - die Landräte sind nämlich aufgewacht und haben festgestellt, dass sie vielleicht auch mal mehr machen sollten als nur blöd schauen und abwarten. Jedenfalls laufen die Landräte jetzt Sturm gegen die Entscheidung Seehofers, und werfen Seehofer vor den Tunnel nur aus wahlkampftechnischen Gründen geopfert zu haben. Die Landräte haben angekündigt gemeinsam zu Seehofer zu gehen um gegen die Entscheidung zu protestieren. Genauso scheint sich in der CSU Oberbayern dem Artikel nach Widerstand gegen das Ende des Tunnels zu formieren. Insbesondere wirft die CSU Oberbayern dem Seehofer vor, dass er sich die Entscheidung nur hat treffen trauen, weil die Münchner CSU dagegen ist, aber dass sie als Betroffene hier nicht gehört werden.
Auch interessant: Für Dienstag war laut dem Artikel ein Treffen zwischen Seehofer und wichtigen CSUlern aus Stadt und Umland geplant, um das weitere Vorgehen zu besprechen - was natürlich auch für große Begeisterung sorgt.
Interessant ist auch, dass Ude zwar dafür kritisiert wird, dass er nicht mal versucht hat zu verhandeln, die CSU im Umland die Schuld und Verantwortung aber ganz klar bei Seehofer zu sehen scheint. Es könnte also durchaus nochmal spannend werden, das letzte Wort dürfte hier noch lange nicht gesprochen sein.

Online habe ich den Artikel leider nicht gefunden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von rabauz »

Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 14:38 hat geschrieben: Überspitzt als Beispiel, wenn es in kleineren Städten wie Coburg oder Mühldorf nur 1  - 2 Kneipen mit Schwulenpublikum gibt,warum dann im Glockenbachviertel 20 und nicht diese auf die Stadteile verteilt?
Warum ziehen gerade Schwule aber auch Mitglieder von Subkulturen gerne in die große Stadt? Weil es sie ankotzt mit Glück eine Kneipe zu haben. Weil man in Mühldorf und Umgebung eher zuhause versumpft als irgendwelche Bekanntschaften aufzubauen. Sozialer Rückzug -> Depression. Gerade Depressiven wird daher geraten in wirkliche Städte zu ziehen. Wie tot sind Coburg und Mühldorf am Sonntag? Wahrscheinlich sehr tot. Wirkliche Szenen können sich nur in einer Metropole entwickeln, nützlich sind hier auch kulturelle und Bildungseinrichtungen. Und ich fahre jetzt gleich wohin Kultur tanken :)
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Boris Merath @ 20 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben: Es tut sich was - die Landräte wachen endlich auf.

In der Süddeutschen ist heute ein sehr interessanter Artikel zu Streitigkeiten innerhalb der CSU zur 2. Stammstrecke - die Landräte sind nämlich aufgewacht und haben festgestellt, dass sie vielleicht auch mal mehr machen sollten als nur blöd schauen und abwarten. Jedenfalls laufen die Landräte jetzt Sturm gegen die Entscheidung Seehofers, und werfen Seehofer vor den Tunnel nur aus wahlkampftechnischen Gründen geopfert zu haben. Die Landräte haben angekündigt gemeinsam zu Seehofer zu gehen um gegen die Entscheidung zu protestieren. Genauso scheint sich in der CSU Oberbayern dem Artikel nach Widerstand gegen das Ende des Tunnels zu formieren. Insbesondere wirft die CSU Oberbayern dem Seehofer vor, dass er sich die Entscheidung nur hat treffen trauen, weil die Münchner CSU dagegen ist, aber dass sie als Betroffene hier nicht gehört werden.
Auch interessant: Für Dienstag war laut dem Artikel ein Treffen zwischen Seehofer und wichtigen CSUlern aus Stadt und Umland geplant, um das weitere Vorgehen zu besprechen - was natürlich auch für große Begeisterung sorgt.
Interessant ist auch, dass Ude zwar dafür kritisiert wird, dass er nicht mal versucht hat zu verhandeln, die CSU im Umland die Schuld und Verantwortung aber ganz klar bei Seehofer zu sehen scheint. Es könnte also durchaus nochmal spannend werden, das letzte Wort dürfte hier noch lange nicht gesprochen sein.

Online habe ich den Artikel leider nicht gefunden.
Dann sollen die Landräte aber bitte auch mal sagen, wie sie den Tunnel finanziert bekommen wollen. Weil anscheinend fordert man hier nur, aber will selber keinen Cent dazu beitragen. Die Leidtragenden bei dieser unsäglichen Schmierenkomödie sind mal wieder die Fahrgäste, die jetzt vermutlich noch monatelang auf kleine Verbesserungen warten dürfen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Jean
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Beitrag von Jean »

noch monatelang
Eher Jahrelang... :ph34r: :ph34r:
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Mühldorfer @ 20 Apr 2012, 07:51 hat geschrieben: Insgesamt sind Münchens Bürger viel zu anspruchsvoll betreff der Verkehrsbedürfnisse, sowohl persönlich als auch im Ergebniss schlechter Planung, Begründung:

Städte wie Nordhausen, Görlitz, Kempten, Donaueschingen, Bitburg, Passau, Coburg, SchwäbischHall, Konstanz, Furtwangen, Aalen kennen zwar auch Pendler aus Nachbardörfern, sind aber zum allergrößten Teil betreff der Menschenströme eine Insel.

Daher ein Kultur-, Wirtschafts-, Versorgungs- und Freizeitraum für 60 - 100 000 Menschen. mit sehr wenige Fernpendlern. Inkl. Kliniken und Hochschulausbildung.

Auf München übertragen bedeutet das, täglich vom 100 000EW-Stadteil Pasing nach Neu-Perlach oder von Giesing nach Freiman nur als absolute Ausnahme. Wenn den Lüneburgern ihr Lüneburg alles bietet warum nicht Pasing den Pasingern, da steckt der Fehler oder die zu hohen Ansprüche an Vielfalt und Umzugsverweigerung.

Daß poltisch gewollte Grundstücksspekulation und Gewerbeeansiedlung Familen nach Pfafenhofen treibt, Väter in münchen aber arbeiten lässt , das ist bekannt, beseitigt aber nicht den grundsätzlichen Fehler der Politik
Wenn man den Münchner Bürgern nicht einen sehr attraktiven Nahverkehr anbietet werden die Ansprüche nicht sinken und die Menschen im Viertel bleiben, sondern sie wechseln nur das Verkehrsmittel. Nämlich Auto statt U-Bahn.

Und nebenbei: ich habe meine Jugend in solch einer der von dir gesprisenen Städte verbracht. Du kannst Dir nicht vorstellen, wie schnell dort abends 100 km mit dem Auto gefahren werden, nur um ein 50 km entferntes tolles Cafe oder die Disco zu erreichen. Egal was es in der Stadt selbst gab.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 20 Apr 2012, 18:02 hat geschrieben: Online habe ich den Artikel leider nicht gefunden.
Der hier? oder eher der?

Es gibt viel Streit und mehrere Artikel

Und noch einer vom Kampf des Landkreis Dachau
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 20 Apr 2012, 18:42 hat geschrieben: oder eher der?
Der :-)

Ich finds lustig - von dem Umland hat man in der ganzen Stammstreckendebatte ja überhaupt nichts gehört - und teilweise habe sogar ich mich gefragt ob von den Politikern im Umland überhaupt ein Interesse an dem Tunnel besteht - aber scheinbar warne die alle der Meinung dass das schon läuft und sie da nichts machen müssen.

Von daher, mit den Reaktionen, würde ich den Tunnel noch nicht beerdigen ehrlich gesagt - die Landräte können in meinen Augen durchaus etwas bewegen - nämlich dadurch dass sie klarstellen, dass der Tunnel nicht nur für die Stadt München ist, sondern vorallem für das Umland. Das letzte Wort dürfte hier noch nicht gesprochen sein - und ich halte es durchaus für möglich, dass Seehofer mit seinem Vorpreschen das Projekt sozusagen versehentlich gerettet hätte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Was aber an der Finazierungslücke von 350 Mio Euro nix ändert. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, das die die Landesregierung noch eben so draufsatteln kann. Zumal das erheblichen Widerstand aus den restlichen Landesteilen nach sich ziehen dürfte.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Lazarus @ 21 Apr 2012, 01:54 hat geschrieben: Was aber an der Finazierungslücke von 350 Mio Euro nix ändert. Ich kann mir ehrlich gesagt nur schwer vorstellen, das die die Landesregierung noch eben so draufsatteln kann. Zumal das erheblichen Widerstand aus den restlichen Landesteilen nach sich ziehen dürfte.
Das sind 17,5% der Gesamtsumme - das ist zwar nicht wenig, aber jetzt auch kein dermaßen unüberwindliches Hindernis. Und nach der Wahl kann sich auch beim Bund was ändern was die Finanzen betrifft. Das Projekt JETZT abzubrechen ist Unsinn, man sollte auf jeden Fall die nächste Legislaturperiode in Land und Bund abwarten.

Und möglicherweise können sich ja die Stadt München und die Landkreise drauf einigen, dass jeder ein bisschen was zahlt. Das große Problem von der Stadt München ist ja dass es nicht vermittelbar ist dass die Stadt München viel Geld in ein Verkehrsprojekt für das Umland steckt, das Umland sich aber überhaupt nicht für das Projekt engagiert. So langsam kommt im Umland ja jetzt die Erkenntnis an, dass sie selber sich auch für den Tunnel engagieren müssen, wenn sie ihn wollen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Hot Doc »

Bummelbahn @ 20 Apr 2012, 16:32 hat geschrieben: Also konkret ab welcher deiner gestern genannten 5 Stufen könnten dann S-Bahnen mind. im 5min-Takt über den Südring fahren? Das wären dann vier Verstärkerlinien aus den Westästen, was wohl das Mindeste sein dürfte, damit der Nutzen die Kosten rechtfertigt. Und wie gesagt: Solange noch keine S-Bahnen durchgehend von Laim zum Ostbahnhof fahren können, hat man immer noch das Problem der hochbelasteten Umteigepunkte zu den U-Bahnhöfen, eben weil man noch nicht zum Ostbahnhof käme.
Würdest du mal n bisserl mehr lesen und nachdenken, könntest du dir diese Frage selber beantworten (abgesehen davon, dass in den meisten Südringplanungen "nur" von einem 10- Minuten-Takt die Rede ist). Ab Stufe 3 können S-Bahnen den gesammten Südring befahren. Ein 10 Minuten-Takt sollte ab Stufe 4 (vielleicht auch schon ab Stufe 3) möglich sein. Ich denke einen 5er-Takt kann erst bei Vollausbau angeboten werden.
Allerdings sehe ich das anders als du, dass der Südring sich erst bei einem 5er-Takt lohnen würde. Und die Teilausbauten der einzelnen Stufen lohnen sich gleich noch eher, da gerade die ersten Stufen die billigsten sein werden. (Den in anderer Hinsicht aber sowieso sinnvollen Ausbau Laim vielleicht mal ausgenommen.)
Doch genau damit verschärfst du wie gesagt die Überlastungen der U1/2/3/6 noch weiter und ein gewisser Anteil an Umsteigern wird wie gesagt noch zur Stamm1 dazukommen. Sorry, aber was soll daran logisch bzw. verkehrstechnisch richtig sein? Eine echte Alternative zur Stamm2 kann und darf nicht soviele gravierenden Schachpunkte haben. Die U1/2 UND die U3/6 durch ein neues Projekt noch zusätzlich zu belasten ist faktisch ein Sakrileg!
Sorry, da kann ich dir nicht folgen! Warum sollte die U3/6 druch den Südring mehr belastet werden als durch Stamm2? Im Gegenteil die Fahrgäste werden sich besser verteilen und die Umsteiger werden sich auf 2 Stationen (Marienplatz & Poccistr.) verteilen. Mit dem Stamm2 hingegen würde sich alles auf den Marienplatz konzentrieren, DAS würde ein Problem darstellen.
Die von dir genannten U-Bahnen würden in beiden Fällen zusätzlich belastet, da ja die Fahrgastzahlen ingesammt steigen. Beim Südring würden aber durch Umverteilung die Stationen zwischen Südring und Stamm1 entlastet und die Fargastströme gleichmäßiger umverteilt.
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Beitrag von Lazarus »

Boris Merath @ 21 Apr 2012, 02:04 hat geschrieben: Das sind 17,5% der Gesamtsumme - das ist zwar nicht wenig, aber jetzt auch kein dermaßen unüberwindliches Hindernis. Und nach der Wahl kann sich auch beim Bund was ändern was die Finanzen betrifft. Das Projekt JETZT abzubrechen ist Unsinn, man sollte auf jeden Fall die nächste Legislaturperiode in Land und Bund abwarten.

Und möglicherweise können sich ja die Stadt München und die Landkreise drauf einigen, dass jeder ein bisschen was zahlt. Das große Problem von der Stadt München ist ja dass es nicht vermittelbar ist dass die Stadt München viel Geld in ein Verkehrsprojekt für das Umland steckt, das Umland sich aber überhaupt nicht für das Projekt engagiert. So langsam kommt im Umland ja jetzt die Erkenntnis an, dass sie selber sich auch für den Tunnel engagieren müssen, wenn sie ihn wollen.
Das sich die Stadt da noch engagiert dürfte aber frühestens unter Udes Nachfolger ein Thema werden. Ich kann mir net vorstellen, das der seine Meinung zu dem Thema nochmal ändert. Dazu kommt dann noch, das die Grünen dem Tunnel eher ablehnend gegenüberstehen. Zu guter Letzt müsste dann überhaupt erstmal geklärt werden, wie das rechtlich aussieht und ob sich die Stadt überhaupt engagieren darf. Auch hier gehen die Meinungen nämlich ziemlich auseinander.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 21 Apr 2012, 02:08 hat geschrieben: Warum sollte die U3/6 druch den Südring mehr belastet werden als durch Stamm2?
Weil der Südring ebenfalls am Südende der Poccistraße angeschlossen wird, und damit alle Fahrgäste des Südrings den ohnehin überlasteten Südteil des Zuges nutzen werden. Der Stamm2 dagegen ist am Norden des Marienplatzes angeschlossen, und im Norden haben die Züge der U3/6 noch mehr als genug Kapazität frei. Teilweise hat man ja im Norden der Züge noch freie Sitzplätze, während im Süden Fahrgäste stehengelassen werden weil sie definitiv nicht mehr in den Zug reinpassen.

Dass Stamm 1 und Stamm 2 am selben Bahnhof ankommen ist dagegen relativ egal - der U-Bahnhof Marienplatz hat den selben Effekt wie die Züge auch, im Süden überfüllt, in der Mitte mäßig, und im Norden ist fast nichts los. Mit dem Stamm 2 würde man den Süden etwas entlasten (weniger ankommende S-Bahnen), dafür den Norden stärker belasten. Auch wenn die absolute Zahl der Fahrgäste am Marienplatz steigen würde, würde die Zahl der Fahrgäste an der am stärksten belasteten Tür vermutlich abnehmen, und damit die Situation am Marienplatz verbessern, nicht verschlechtern.

Die MVG sieht das übrigens ähnlich - und ist ja u.a. deswegen von der Poccistraße relativ wenig begeistert. Das Problem mit Stamm 2 aus Sicht der MVG ist der U4/5-Bahnhof am Hauptbahnhof, nicht der Marienplatz.
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