Alles zur Bayerischen Oberlandbahn

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
Antworten
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Iarn @ 1 Oct 2012, 14:08 hat geschrieben: So weit ich weiß, haben die Franzosen einen Diesel/Elektrisch Hybriden Triebwagen im Betrieb oder täusche ich mich da?
Haben wir in Hamburg ja auch.

Klar - wenn ich sowieso schon viel zu viel Aufwand treiben muss weil ich zu blöd war meinem Land Strom zu verpassen kommts auf die 25 Kv-Ausrüstung auch nimmer an.
-
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

Iarn @ 1 Oct 2012, 14:08 hat geschrieben: So weit ich weiß, haben die Franzosen einen Diesel/Elektrisch Hybriden Triebwagen im Betrieb oder täusche ich mich da?
Die sind wahnsinnig teuer in Anschaffung und Betrieb, sowas geht nur in Frankreich, wo die SNCF die Strecken ohne Konkurrenz befährt.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Electrification @ 1 Oct 2012, 14:26 hat geschrieben: Die sind wahnsinnig teuer in Anschaffung und Betrieb, sowas geht nur in Frankreich, wo die SNCF die Strecken ohne Konkurrenz befährt.
Was hat das mit der Konkurrenz zu tun? Wenn so ein Fahrzeug in einer Ausschreibung gefordert wird, dann haben ja alle Konkurrenten das Problem, so ein Fahrzeug anschaffen zu müssen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das bei uns jemals passiert, aber grundsätzlich denkbar wäre es doch eigentlich, oder nicht?
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

mapic @ 1 Oct 2012, 17:13 hat geschrieben: Was hat das mit der Konkurrenz zu tun? Wenn so ein Fahrzeug in einer Ausschreibung gefordert wird, dann haben ja alle Konkurrenten das Problem, so ein Fahrzeug anschaffen zu müssen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das bei uns jemals passiert, aber grundsätzlich denkbar wäre es doch eigentlich, oder nicht?
Wir haben die tolle Erfindung eines Stundentaktes. Da kann man sich solche Spielchen dann eher weniger leisten. Wie gesagt, Ausnahmen gäbe es.

Allerdings würde ich mir da eher Gedanken machen Züge mit nur einer Traktionsart zu erweben und für die andere kürzere noch entsprechende Lokomotiven, die mit einer Schaku versehen dann halt die Triebwägen durch die Gegend schleppen (vorzugsweise Diesellok). Wenn ich einen Umlauf passend baue kommt die Lok runter vom Zug, wartet 10 Minuten und fährt auf den anderen wieder drauf. Steuerbar idealerweise vom Triebwagen gäbs so nurmehr den Zwangspunkt dass dort wo an und abgekuppelt wird auch der Lokführertausch stattfindet. Ach und ja. DB Netz muss ein Stumpfgleis Richtung Strecke bereitstellen, ansonten artet die Rangiererei aus oder man müsste gar mit dem Triebwagen in ein besetztes Gleis einfahren.
-
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

mapic @ 1 Oct 2012, 17:13 hat geschrieben:Was hat das mit der Konkurrenz zu tun? Wenn so ein Fahrzeug in einer Ausschreibung gefordert wird, dann haben ja alle Konkurrenten das Problem, so ein Fahrzeug anschaffen zu müssen.
Wie sollte das in der Ausschreibung gefordert werden? Der reine Dieselbetrieb sollte günstiger sein und somit für den Ausschreiber erste Wahl.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das bei uns jemals passiert, aber grundsätzlich denkbar wäre es doch eigentlich, oder nicht?
Einzige Konstellation wäre der unwahrscheinliche Fall, dass die Stamm-2 mit Giesinger Ast gebaut wäre und immer noch unelektrifizierte Oberlandlinien da durchfahren sollten.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

mapic @ 30 Sep 2012, 22:07 hat geschrieben: Der Hauptkritikpunkt dürfte einfach die Stimme selbst sein. Dieses komische übertrieben bayerisch klingen wollende kommt einfach nicht bei jedem an, erst recht nicht der englische Teil.
Genauso ist es. Wie gesagt, die BOB sollte sich da ein beispiel an der S-Bahn München nehmen. Die neuen Ansagen der S-Bahn München finde ich wesentlich besser gelungen.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Naseweis @ 1 Oct 2012, 17:32 hat geschrieben:Wie sollte das in der Ausschreibung gefordert werden? Der reine Dieselbetrieb sollte günstiger sein und somit für den Ausschreiber erste Wahl.
Na wie soll das schon gefordert werden? Genau so wie in einer Ausschreibung eben gefordert wird, dass der Zug eine bestimmte Einstiegshöhe hat, eine bestimmte Kapazität, eine Klimaanlage, ein WC usw...
Und wer dann ein Angebot mit reinem Dieselbetrieb abgibt, erfüllt nicht die Anforderungen der Ausschreibung und ist damit automatisch rausgeflogen, auch wenns billiger wäre.
Natürlich wird es für den Besteller dann viel teurer, aber genau deshalb sagte ich ja bereits, dass das bei uns nie passieren wird. Ich wollte ja nur von 'Electrification' wissen, warum es an der Konkurrenz liegen sollte, dass es so was nicht gibt. Denn der Besteller hat ja keine Konkurrenz, die es anders bestellen könnte.
Einzige Konstellation wäre der unwahrscheinliche Fall, dass die Stamm-2 mit Giesinger Ast gebaut wäre und immer noch unelektrifizierte Oberlandlinien da durchfahren sollten.
Mir ging es jetzt eigentlich gar nicht ums Oberland, sondern ganz grundsätzlich darum, warum es nicht möglich sein sollte.
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

mapic @ 1 Oct 2012, 19:43 hat geschrieben:Na wie soll das schon gefordert werden? Genau so wie in einer Ausschreibung eben gefordert wird, dass der Zug eine bestimmte Einstiegshöhe hat, eine bestimmte Kapazität, eine Klimaanlage, ein WC usw...
Diese vier Dinge haben Relevanz für die Qualität des Angebots, wie es letztendlich die Fahrgäste vorfinden. Aber was bringt der Hybridantrieb dem Fahrgast ...
Ich wollte ja nur von 'Electrification' wissen, warum es an der Konkurrenz liegen sollte, dass es so was nicht gibt. Denn der Besteller hat ja keine Konkurrenz, die es anders bestellen könnte.
Ich denke, es ist gemeint, dass die SNCF keine Ausschreibung mit eventuellem Verlust fürchtet und so die Hybridfahrzeuge gesichert lange Zeit einsetzen kann. Dazu fehlt vielleicht auch der Kostendruck.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13559
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

ropix @ 1 Oct 2012, 14:13 hat geschrieben: Für die Oberlandstrecken gibts ja sogar mal wieder Gerüchte, die nächste Ausschreibung kommt mit Elektrotraktion. (Hiermit eifrig streu).

Ich glaube es nicht, auch wenn der Ansatz vom nahezu durchgehenden Halbstundentakt natürlich verlockend klingt. Ab dann rentiert es sich nämlich.
Diese Strecken (BOB) gehören schon längst unter die Wäscheleine.
Und später eingebunden in einen Stamm2 als Expresslinien.
Benutzeravatar
Lazarus
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 21298
Registriert: 06 Aug 2006, 22:38
Wohnort: München

Beitrag von Lazarus »

spock5407 @ 1 Oct 2012, 20:14 hat geschrieben:
ropix @ 1 Oct 2012, 14:13 hat geschrieben: Für die Oberlandstrecken gibts ja sogar mal wieder Gerüchte, die nächste Ausschreibung kommt mit Elektrotraktion. (Hiermit eifrig streu).

Ich glaube es nicht, auch wenn der Ansatz vom nahezu durchgehenden Halbstundentakt natürlich verlockend klingt. Ab dann rentiert es sich nämlich.
Diese Strecken (BOB) gehören schon längst unter die Wäscheleine.
Und später eingebunden in einen Stamm2 als Expresslinien.
Träum weiter...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
Benutzeravatar
Autobahn
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9526
Registriert: 23 Jan 2008, 21:53

Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Es gibt verschiedene Ansätze in der Hybridtechnik. Die Variante, die ich meine, ist die, wo die Räder grundsätzlich elektrisch angetrieben werden (Radnabenmotoren). Hier treibt der Dieselmotor lediglich einen Generator an. Dieser kann daher wesentlich kleiner ausfallen, als wenn er über ein Getriebe für den Vortrieb sorgen muss. Das schwere Getriebe fällt auch weg. Der Motor (Generator) wird nur zugeschaltet, wenn es nötig ist und er arbeitet immer mit konstanter und optimaler Drehzahl. Durch Super-Caps wird die gespeicherte Bremsenergie zum Anfahren verwendet.

Bisher gibt es das nur bei Bussen (MAN). Dort ist der Motor gegenüber einem normalen Linienbus auf die Hälfte geschrumpft und es gibt kein mechanisches/hydraulisches Getriebe. Und seit 2001 drei Straßenbahnen in Nordhausen, allerdings ohne Super-Caps ( http://www.welt.de/print-welt/article23945...Nordhausen.html )

Es ist also nicht so abwegig, Stromabnehmer und dieselelektrischen Antrieb zusammen zu führen.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
sbahnfan
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2813
Registriert: 15 Okt 2002, 21:35

Beitrag von sbahnfan »

Autobahn @ 1 Oct 2012, 20:48 hat geschrieben:Es ist also nicht so abwegig, Stromabnehmer und dieselelektrischen Antrieb zusammen zu führen.
Das ist es in der Tat nicht. Nur: Ein solches Fahrzeug hat sowohl die Ausrüstung für den Dieselbetrieb (Dieseltank, Dieselmotor, und daran angeflanscht Generator) als auch Ausrüstung für den Elektro-Oberleitungsbetrieb (die ganze Hochspannungsausrüstung, also Stromabnehmer, Haupttransformator, Umformer...). Das bedeutet zum einen erheblich höhere Kosten für Beschaffung und Instandhaltung, und zum anderen auch höheres Gewicht und dadurch höherer Energieverbrauch (im Dieselbetrieb muss das Gewicht der ganzen Ausrüstung für den Elektro-Oberleitungsbetrieb mitgeschleppt werden und umgekehrt). Das das wirtschaftlich ist, wage ich zu bezweifeln.

Der Einsatz lokbespannter Züge mit Lokwechsel von Diesel auf Elektro (und umgekehrt) in Holzkirchen scheidet aufgrund des Flügelzugkonzepts ebenfalls aus.

Mittelfristig scheint es mir wirklich am wirtschaftlichsten, die drei Zulaufstrecken aus dem bayerischen Oberland nach Holzkirchen zu elektrifizieren und alles mit ETs (z.B. FLIRT) abzuwickeln. So sind vergleichbare Strecken z.B. in der Schweiz schon lange elektrifiziert.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

Naseweis @ 1 Oct 2012, 20:02 hat geschrieben: Diese vier Dinge haben Relevanz für die Qualität des Angebots, wie es letztendlich die Fahrgäste vorfinden. Aber was bringt der Hybridantrieb dem Fahrgast ...
Was bringt es dem Fahrgast, wenn nur rückspeisungsfähige Triebfahrzeuge benutzt werden dürfen, wie es z.B. bei der Ausschreibung der Dresdner S1 der Fall war?


Wie wurde damals eigentlich der ALEX Nord ausgeschrieben? War es da vorgegeben, dass zwischen München und Regensburg mit E-Lok gefahren werden muss?
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

mapic @ 1 Oct 2012, 22:06 hat geschrieben: Wie wurde damals eigentlich der ALEX Nord ausgeschrieben? War es da vorgegeben, dass zwischen München und Regensburg mit E-Lok gefahren werden muss?
Ja. Die Länderbahn wäre ansonsten wohl liebend gerne mit der 223 durchgefahren.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Theoretisch bringt es dem Fahrgast langfristig niedrigere Fahrpreise durch geringeren Verbrauch der Hybridfahrzeuge. Nur gibt es genug Gründe, dass dem dann trotzdem nicht so ist.

Edit: Durchfahren? Bei Richtungswechsel?
Benutzeravatar
chris232
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 6049
Registriert: 30 Jul 2005, 20:04
Wohnort: Myunkhen

Beitrag von chris232 »

Ja, der MAN-Hybrid spart ein paar wenige Prozent Diesel ein. Gespeichert wird dabei in den Supercaps Strom, der beim Bremsen bis zu 18 Tonnen von meist unter 50 runterbremst. Ein billiger 642 wiegt zum Beispiel bis zu 88 Tonnen und wird eher von 120 runterbremsen. Nun wissen wir ja, dass mit steigender Geschwindigkeit der Energieaufwand überproportional steigt - das heißt, die Supercaps müssen in dem Fall die (pi mal Daumen geschätzt) 15-fache Kapazität bieten. Bis das so weit ist müsste erst mal der Bus wirklich was sparen.

Und klar, der Diesel treibt da kein Getriebe an, was je nach Bauform bissl was vom Wirkungsgrad nimmt - sondern einen Generator, der genauso nicht 100% effektiv ist.


@Martin H.: Niedrigere Preise? Okay, dann kannst mal eben beim Bus (!) schon mit locker flockig 80.000€ Mehrkosten in der Anschaffung rechnen. Dafür spart er vielleicht 10% Diesel ein. Weil's einfach zu rechnen ist nehm ich mal einen Preis ohne Steuern von 0,80€ pro Liter an - dann musst du schon mal 1.000.000 Liter tanken, damit sich's lohnt. Sagen wir mal er braucht noch halbwegs realistische 33l/100km - dann muss er also 3 Millionen Kilometer fahren, bis sich der Preis gelohnt hat. Die höchsten 49er hatten nicht mal halb so viel auf dem Tacho, als sie bei den SWM ausgemustert wurden... Achja und du musst noch mehr Geld in die Wartung und Ausbildung investieren plus in die Ersatzteile für den normalen Dieselbus, den du für die zwei Monate im Jahr brauchst, wo der Hybrid mal wieder in der Werkstatt steht.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Wie gesagt, in der Praxis sparen sie Kraftstoff. Und somit theoretisch Kosten.
Benutzeravatar
Boris Merath
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 16212
Registriert: 18 Nov 2002, 23:57
Wohnort: München

Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 1 Oct 2012, 20:48 hat geschrieben: Es gibt verschiedene Ansätze in der Hybridtechnik. Die Variante, die ich meine, ist die, wo die Räder grundsätzlich elektrisch angetrieben werden (Radnabenmotoren). Hier treibt der Dieselmotor lediglich einen Generator an. Dieser kann daher wesentlich kleiner ausfallen, als wenn er über ein Getriebe für den Vortrieb sorgen muss. Das schwere Getriebe fällt auch weg.
Ja, kleiner schon, aber nicht gleich um Größenordnungen. Die benötigte Leistung muss er trotzdem liefern. Und im Vergleich zum Trafo samt Zubehör dürfte das Getriebe ein Leichtgewicht sein.
Bisher gibt es das nur bei Bussen (MAN). Dort ist der Motor gegenüber einem normalen Linienbus auf die Hälfte geschrumpft und es gibt kein mechanisches/hydraulisches Getriebe.
Gegenfrage: Hat der Dieselmotor beim Hybrid die selbe Leistung wie bei nem reinen Benziner? Ich könnte mir gut vorstellen, dass ein Teil der Einsparung nicht durch die Nutzung des besseren Arbeitspunktes kommt, sondern dadurch, dass man einen Teil der Leistung aus den Supercaps bezieht, und damit der Dieselmotor eine geringere Leistung haben kann. Bei der Bahn funktioniert diese Methode allerdings nicht ganz so einfach.
Und seit 2001 drei Straßenbahnen in Nordhausen, allerdings ohne Super-Caps ( http://www.welt.de/print-welt/article23945...Nordhausen.html )
Die aber vermutlich mit Gleichspannung fahren und damit nicht vergleichbar sind? Gleichspannung mit Diesel zu vereinen ist ein vergleichsweise geringes Problem.

Auch die Franzosen haben einen Vorteil - im Gleichspannungsnetz braucht man keinen Trafo, im Wechselspannungsnetz mit den 50Hz dagegen kann der Trafo wesentlich kleiner ausfallen als bei den 16,7Hz in Deutschland.

Möglich ist bei Triebwagen etwas mehr als bei Loks, aber das ist immer ein Kompromiss in Bezug auf Platz, Gewicht und Kosten.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Am einfachsten dürfte sowas vermutlich noch bei nem GTW von Stadler zu bewerkstelligen sein, in den man statt einem eben zwei Antriebscontainer reinbaut, einen für Dieselbetrieb und einen mit Stromabnehmer. Nachdem die einen zusätzlich mit reingehängten Wagen ohne Probleme mitnehmen können, sollte die bei Nichtgebrauch tote Masse des zweiten Containers auch machbar sein...
Electrification
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3943
Registriert: 01 Mär 2009, 15:34

Beitrag von Electrification »

mapic @ 1 Oct 2012, 17:13 hat geschrieben: Was hat das mit der Konkurrenz zu tun? Wenn so ein Fahrzeug in einer Ausschreibung gefordert wird, dann haben ja alle Konkurrenten das Problem, so ein Fahrzeug anschaffen zu müssen. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass das bei uns jemals passiert, aber grundsätzlich denkbar wäre es doch eigentlich, oder nicht?
Die BEG hat bei der jetzigen Ausschreibung so rumgemeckert dass sie dank der Seehofer-CSU und der Lex-BOB-Ausschreibung einen Preis erzielt hat, der deutlich höher ist als man erwartet hat.
Sowas hätte nur funktioniert wenn die BEG die Integrale selbst via Fahrzeugpool gekauft hätte und dem Gewinner-EVU zur Verfügung gestellt hätte. Von den Konkurrenten hat man ja (abgesehen von der DB) schon vorher abgewunken alleine die teueren Ausschreibungsunterlagen anzufordern für etwas wo man eh keine Chance hat.


Was die Elektrifizierung angeht:
Von Holzkirchen sind es weder nach Bayrischzell, noch nach Lenggries/Tegernsee Welten, daher sehe ich kein Problem hier zu elektrifizieren, was insgesamt wirtschaftlicher sein dürfte, als wegen weniger Kilometer teuere Hybridfahrzeuge anzuschaffen, die immer totes Material mitschleppen. Gerade durch die Flügelungen hat man dann in Mehrfachtraktion einige davon dran und das kann sich nie im Leben rentieren.

Hybrid halte ich am ehesten für abgelegene Nebenbahnen geeignet, die eine Dieselinsel darstellen und wo man mit 1-2 Hybridzügen (die nie in Mehrfachtraktion fahren) den Gesamtverkehr abwickelt und Direktverbindungen herstellen kann.
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Electrification @ 2 Oct 2012, 14:59 hat geschrieben:
Was die Elektrifizierung angeht:
Von Holzkirchen sind es weder nach Bayrischzell, noch nach Lenggries/Tegernsee Welten, daher sehe ich kein Problem hier zu elektrifizieren, was insgesamt wirtschaftlicher sein dürfte, als wegen weniger Kilometer teuere Hybridfahrzeuge anzuschaffen [...]
... zugegeben, eine etwas "verwegene" Idee:

Man elektrifiziert nur einen Streckenzweig ab Holzkirchen, z.B. nach Bayerischzell. Dann fährt man von München bis Holzkirchen elektrisch mit 3 Zugteilen, von denen nur ein einziger elektrische Traktion liefert, die anderen beiden sind Dieseltriebzüge mit abgeschaltetem Antrieb. In Holzkirchen wird gefügelt: Der elektrische Triebzug fährt weiter auf der elektrifizierten Strecke, die anderen beiden "dieseln" auf den weiterhin nicht-elektrifizierten Strecken weiter.

So könnte man sich (zunächst) die Elektrifizierung aller Strecken sparen. Ich weiß aber nicht, ob es solche "passive" Mehrfahrtraktionen verschiedenartiger Triebzüge gibt.
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

Zumindest der 605 konnte mal mit 403/406 und 411/415.

Edit: der Ur-Lirex sollte sowas auch gekonnt haben, nur gab es ja nur einen.
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

Martin H. @ 2 Oct 2012, 15:43 hat geschrieben: Zumindest der 605 konnte mal mit 403/406 und 411/415.
Konnte er wirklich auch mit 403/406? Also mit 411/15 hat er schon, das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Und wenn die DSB da nicht dran rumgepfuscht haben müsste er auch immer noch können (bzw halt DB Schwere Instandhaltung)
-
Martin H.
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9579
Registriert: 06 Jan 2010, 00:41
Wohnort: München
Kontaktdaten:

Beitrag von Martin H. »

411 und 403 ging auf jeden Fall, 605 und 411 ebenso, da ist 403 und 605 nur logisch.

Geht aber alles dank unterschiedlicher Software mittlerweile leider nicht mehr, bzw. ist nicht mehr zugelassen. Probieren ginge hier über Studieren.
Benutzeravatar
spock5407
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 13559
Registriert: 21 Dez 2005, 21:40

Beitrag von spock5407 »

Lazarus @ 1 Oct 2012, 20:21 hat geschrieben: Träum weiter...
So wie ich beim T-Wagen nur getraeumt hab? :P

Natuerlich ist das nicht morgen so, aber man muss sowas auch etwas längerfristig betrachten.
mapic
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2681
Registriert: 03 Apr 2004, 11:57
Wohnort: Holzkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von mapic »

AndiFant @ 2 Oct 2012, 15:31 hat geschrieben: ... zugegeben, eine etwas "verwegene" Idee:

Man elektrifiziert nur einen Streckenzweig ab Holzkirchen, z.B. nach Bayerischzell. Dann fährt man von München bis Holzkirchen elektrisch mit 3 Zugteilen, von denen nur ein einziger elektrische Traktion liefert, die anderen beiden sind Dieseltriebzüge mit abgeschaltetem Antrieb. In Holzkirchen wird gefügelt: Der elektrische Triebzug fährt weiter auf der elektrifizierten Strecke, die anderen beiden "dieseln" auf den weiterhin nicht-elektrifizierten Strecken weiter.

So könnte man sich (zunächst) die Elektrifizierung aller Strecken sparen. Ich weiß aber nicht, ob es solche "passive" Mehrfahrtraktionen verschiedenartiger Triebzüge gibt.
Hehe, genau diese "verwegene" Idee ist absolut nicht neu. Genau das Konzept wurde vor der ersten Oberland-Ausschreibung bereits angedacht. Damals hat man in Erwägung gezogen, die Mangfalltalbahn mit in die Oberland-Ausschreibung zu nehmen. Dann hätten wir heute unter Umständen elektrische Integrale aus dem Mangfalltal, die dann mit den Diesel-Integralen aus dem Oberland kuppeln würden.

Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass es gut war, dass es so nicht gekommen ist. Die Kapazitäten wären sonst absolut nicht mehr ausreichend. Es könnte kein einziger Streckenast jemals mit einer Doppeltraktion bedient werden, weil immer vier Zugteile ab München fahren würden.

Nachteil an dem Konzept ist natürlich auch, dass man bei Störungen nicht besonders flexibel ist, weil jedes mal der richtige Triebwagen auf die richtige Strecke muss und ein kurzfristiges Tauschen nicht möglich ist.
JeDi
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 19066
Registriert: 22 Apr 2006, 18:27
Wohnort: Land der Küchenbauer
Kontaktdaten:

Beitrag von JeDi »

Martin H. @ 2 Oct 2012, 16:38 hat geschrieben: 411 und 403 ging auf jeden Fall, 605 und 403 meine ich auch.
Das ist meines Wissens nach nichtmal mechanisch möglich...
ropix
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14244
Registriert: 14 Apr 2004, 09:55
Wohnort: Überm großen Teich: Zumindest kann man mit der MVG gemütlich hinschippern
Kontaktdaten:

Beitrag von ropix »

mapic @ 2 Oct 2012, 18:52 hat geschrieben:
AndiFant @ 2 Oct 2012, 15:31 hat geschrieben: ... zugegeben, eine etwas "verwegene" Idee:

Man elektrifiziert nur einen Streckenzweig ab Holzkirchen, z.B. nach Bayerischzell. Dann fährt man von München bis Holzkirchen elektrisch mit 3 Zugteilen, von denen nur ein einziger elektrische Traktion liefert, die anderen beiden sind Dieseltriebzüge mit abgeschaltetem Antrieb. In Holzkirchen wird gefügelt: Der elektrische Triebzug fährt weiter auf der elektrifizierten Strecke, die anderen beiden "dieseln" auf den weiterhin nicht-elektrifizierten Strecken weiter.

So könnte man sich (zunächst) die Elektrifizierung aller Strecken sparen. Ich weiß aber nicht, ob es solche "passive" Mehrfahrtraktionen verschiedenartiger Triebzüge gibt.
Hehe, genau diese "verwegene" Idee ist absolut nicht neu. Genau das Konzept wurde vor der ersten Oberland-Ausschreibung bereits angedacht. Damals hat man in Erwägung gezogen, die Mangfalltalbahn mit in die Oberland-Ausschreibung zu nehmen. Dann hätten wir heute unter Umständen elektrische Integrale aus dem Mangfalltal, die dann mit den Diesel-Integralen aus dem Oberland kuppeln würden.

Aus heutiger Sicht muss man sagen, dass es gut war, dass es so nicht gekommen ist. Die Kapazitäten wären sonst absolut nicht mehr ausreichend. Es könnte kein einziger Streckenast jemals mit einer Doppeltraktion bedient werden, weil immer vier Zugteile ab München fahren würden.

Nachteil an dem Konzept ist natürlich auch, dass man bei Störungen nicht besonders flexibel ist, weil jedes mal der richtige Triebwagen auf die richtige Strecke muss und ein kurzfristiges Tauschen nicht möglich ist.
Wenn der elektrische Teil nun nicht "so kurz" wäre. Wie wäre es dann einfach mit einer klassischen E-Lok die man noch schnell vorn drauf hängt wenn der hintere Zugteil gefahren kommt? Alle Dieselmotoren aus, Lok zieht das ganze wie Klacks nach München. Dort schiebt sie dann wieder raus und wartet in Holzkirchen auf die nächste Fuhre.
-
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12553
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

ropix @ 2 Oct 2012, 22:21 hat geschrieben: Wenn der elektrische Teil nun nicht "so kurz" wäre. Wie wäre es dann einfach mit einer klassischen E-Lok die man noch schnell vorn drauf hängt wenn der hintere Zugteil gefahren kommt? Alle Dieselmotoren aus, Lok zieht das ganze wie Klacks nach München. Dort schiebt sie dann wieder raus und wartet in Holzkirchen auf die nächste Fuhre.
Allerdings würde dieses Warten nach aktuellem Fahrplan im Normalfall etwa 55 Minuten dauern...

Will heißen: Um da nicht zuviel Leerlauf zu haben, müsste man erstmal die Fahrplanlagen umbasteln, und dann wird's bei den vielen eingliesigen Abschnitten richtig spaßig...
Benutzeravatar
Naseweis
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2908
Registriert: 20 Nov 2007, 23:34
Wohnort: Südwest Nasenfarbe: weiß

Beitrag von Naseweis »

TramBahnFreak @ 2 Oct 2012, 22:24 hat geschrieben:Allerdings würde dieses Warten nach aktuellem Fahrplan im Normalfall etwa 55 Minuten dauern...

Will heißen: Um da nicht zuviel Leerlauf zu haben, müsste man erstmal die Fahrplanlagen umbasteln, und dann wird's bei den vielen eingleisigen Abschnitten richtig spaßig...
Bei 25/26 min Fahrzeit München-Holzkirchen hätte man bei nur einem Umläufen gerade mal Wendezeit in München und Umsetzzeit in Holzkirchen von (im Schnitt) 9/10 min. Ich denke, das würden sicher viele als nicht praktikabel einstufen, ganz abgesehen von den Kreuzungen in Tölz/Gmund/Schliersee im Eingleisigen und der Abhängigkeit von der S3 und S7 auf den Mischstrecken. Wenn man aber z.B. den 30-min-Takt berücksichtigt, den es heute zumindest angenähert gibt und der weiter ausgebaut werden soll, kommt man nur noch auf Umsetzzeiten von 25 min in Holzkirchen, wenn auch natürlich drei Umläufe E-Lok.
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
Antworten