rabauz @ 25 Apr 2012, 13:22 hat geschrieben: vor allem sind IC-Wagen verfügbar und jederzeit bestellbar, ebenso Lokomotiven. Die Technik ist bekannt, ebenso ihre Macken. Für einen IC brauche ich kein neuentwickeltes Fahrzeug das dann wieder nur Probleme macht, wie man es ja auch aus dem S-Bahn Bereich zur Genüge kennt. Der ÖBB Modularwagen müsste einer der modernsten konventionellen Reisezugwagen sein... könnte man natürlich auch als railjetartiges Fahrzeug mit festen Kupplungen und speziellen Übergängen bestellen.
Naja du darfst nicht vergessen, dass man Lokomotiven und auch Reisezugwagen nicht "von der Stange" kauft und was für Österreich funktioniert muss ja nicht ohne Anpassung auch in Deutschland gut sein. Dementsprechend hast du zwar keine "Entwicklungskosten" per se (wobei die der Hersteller da garantiert miteinkalkulieren wird) wohl aber "Adaptionskosten" um es mal flapsig auszudrücken.
Des Weiteren ist ja auch zu berücksichtigen, dass eine höhere Zahl unterschiedlicher Baureihen ja auch zu höheren Wartungs- und Reparaturkosten führt. Klar, ein Reisezugwagen ist ziemlich Schema F und das meiste ist auch vorhanden, aber wenn man schon mal die Möglichkeit hat, dass (von den Baureihen 403/406 und 407 sowie den Stadler Dostos abgesehen) binnen kürzester Zeit quasi die ganze Fernverkehrsflotte ausgetauscht werden muss wäre man ja blöd die Möglichkeit einer "Einheitsplattform" mit - so die Zahlen denn stimmen - beinahe unverschämt geringen Kosten pro Sitzplatz nicht zu nutzen.
Eine Bestellung von Wagenzügen für den B-Fernverkehr und Triebzügen für den A-Fernverkehr hätte demzufolge nicht nur die Zusatzkosten für die Entwicklung/Anpassung der Wagen und der Lokomotiven (und dann natürlich noch die Frage: was denn für eine? Taurüssel? Traxx? Wie schnell?) sondern auch höhere absolute Kosten für die Triebzüge, nicht nur aufgrund der Aufspaltung der Entwicklungskosten auf mehr Sitzplätze sondern ganz profan auch aufgrund von höheren Loszahlen beim Hersteller selbst wie auch bei den Zulieferungen.
Immer angenommen das bis dato kommunizierte Konzept hat auch in der Realität bestand hat man auch noch den Nachteil der komplexen Aufteilung von Triebzügen zumindest eingedämmt, da ohne großen Aufwand ein ICx-Mittelwagen entweder zum IC oder als ICE umgebaut werden kann. Natürlich ist das nicht so komfortabel wie einfach noch einen Wagen dranzuhängen oder abzustellen, aber es wäre ein erheblicher Fortschritt.