Michi Greger @ 20 Mar 2013, 16:46 hat geschrieben: Es wird wohl so gehen wie in vielen anderen Bereichen auch: es wird weitergestorben, bis nur noch einer übrig ist. Der ist dann plötzlich Kult, und mangels Konkurrenz hat er dann auch genügend Kunden um zu überleben.
Aber überhaupt: wer geht denn noch ins Kino? Zumindest in meinem Freundeskreis haben Bluray&Beamer das völlig ersetzt, ich kenn niemanden mehr der ins Kino geht aber viele, die ein gut ausgestattetes Heimkino haben...
Beim Fernseh- und DVD-Schauen zu Hause bin ich sehr pragmatisch. Ich schaue auf einem 13 Jahre alten 55cm-Röhrenfernseher und der DVD-Player ist zwar fast neu, aber hat nur 30 Euro gekostet (ich sah keinen Sinn darin, 60 Euro für einen Blu Ray-Player auszugeben).
Ein Beamer oder ein riesengroßer Flachbildschirm mit 3D-Brillen-Set würde mir nie ins Haus kommen, erstens weil ich keinen Sinn in solchen Statussymbolen für vierstellige Eurosummen sehe, zweiten weil ich eben wie gesagt eine pragmatische Einstellung dazu habe. Klar hab ich auch Freunde die Flachbildschirme in ungeahnten Ausmaßen zu Hause stehen haben und wo man sich dann die 3D-Brille zum Filmschauen aufsetzt, aber das finde ich eher peinlich-übertrieben. Da werden dann binnen 2 Jahren rund 3.000 Euro in ein neues Laptop, ein neues Smartphone und eine Heimkino-Ausstattung gesteckt, genau wie es die Werbemaschinerie will - dafür wäre mir persönlich mein Geld zu schade. Mir ist im Endeffekt wichtig, WAS ich auf DVD sehe, nicht WIE.
Und wenn wirklich mal aktuelle Filme kommen, die ich in besserer Bild- und Tonqualität und vor allem auf einer großen (!) Leinwand sehen will, dann gehe ich ins Kino. Das ist bei mir etwa 5 bis 7 Mal im Jahr der Fall. In den letzten 12 Monaten waren es u.a. Mission Impossible 4, The Cabin in the Woods, James Bond 007 - Skyfall, Stirb langsam 5 und Django Unchained. Für diese 5 bis 7 Kinobesuche pro Jahr zahle ich in Summe etwa 72 Euro. Somit kann ich 10 Jahre lang ins Kino gehen, bevor ich in die preislichen Sphären eines bis dahin wieder veralteten Heimkinos vorstoße.
Ins Kino gehen, das machen übrigens in meinem Freundeskreis noch relativ viele Leute so, etwa um die 50% würde ich schätzen (und vor 10 Jahren waren es auch um die 50% des Freundeskreises, die ins Kino gingen).
Und zum Thema Multiplex vs. kleine Schuhschachtel: wenn ich ins Kino gehe, will ich es groß. Und dann gehe ich halt ins Mathäser. Und insofern finde ich es auch schade, dass München als 1,5 Millionen-Stadt nur zwei wirkliche Multiplex-Center hat, von denen das Kleinere, nämlich das Cinemaxx, von den Dimensionen eher zu einer 50.000 Einwohner-Stadt passen würde. Neben den RiemArcaden sollte ja auch mal ein Multiplex-Kinocenter hin, daraus ist nie was geworden. Derzeit gibt es Planungen, eins in Pasing östlicher der PasingArcaden zu errichten, hoffentlich klappt wenigstens das.