Caesarion @ 5 Dec 2012, 01:55 hat geschrieben:Wenn bei einer Ausschreibung der Staat oder bei einem Lohnabschluss ein Unternehmen Einsparungen erzielt, "verschwindet" dieses Geld nicht einfach, es wird nur woanders eingesetzt. Offensichtlich ist das bei Regionalisierungsmitteln, wo aus Einsparungen Mehrleistungen bestellt werden. BEi Unternehmen ist das weniger offensichtlich, aber eine Vermehrung des Wohlstandes (des BIPs, technischer ausgedrückt) findet auch hier statt: Das Unternehmen kann das Geld investieren oder auch als Gewinn ausschütten. Dieser Gewinn wird aber nicht daheim bar in der Schublade gebunkert, sondern entweder konsumiert (=> mehr Nachfrage, mehr Wachstum) oder angelegt. Je mehr angelegt wird, desto niedriger die Zinsen für Kredite, d.h. Unternehmen und Haushalte investieren bzw. konsumieren mehr, das führt auch zu Wachstum.
Niemand liegt wegen den Ausschreibungen der Allgemeinheit auf der Tasche.
Natürlich ist das Geld, wenn der Gewinn ausgeschüttet wird, nicht weg - aber es ist woanders. Es war vorher beim Staat, danach gehört es jemandem privat. Und aus Sicht vom Staat ist es damit erstmal weg, er kann es nicht anderweitig einsetzen.
Und ja, ich weiß, Privatbahnen können im Gegensatz zu Staatsbahnen zaubern, und sind deswegen grundsätzlich viel viel besser und billiger, und können trotzdem noch Gewinne ausschütten.
Die Art und Weise des Wechsels war schonmal unter aller Sau - welche PR-Abteilung hat zugelassen, dass sich darüber die Boulevardpresse das Maul zerreißt?
Hätte die PR-Abteilung mit Maschinengewehren die Redaktion stürmen sollen?
Auch die Richtung des Wechsels ist wenig vielversprechend, anscheinend soll das Unternehmen nach der gewonnenen Ausschreibung mehr Gewinn abwerfen
Es ist vorallem auffallend, dass das ganze direkt nach der gewonnen Ausschreibung stattfindet. Zum Gewinnen der Ausschreibung war der Seeger scheinbar noch gut.
Bayernlover @ 5 Dec 2012, 10:23 hat geschrieben:In der ganzen Länderbahnromantik sollte man nicht vergessen, dass man ausschreiben muss. Das ist EU-Vorgabe und wird sich wahrscheinlich nicht ändern. Wie gedenkt man, mit Länderbahnen diese Vorgaben zu erfüllen?
Das Problem ist ganz einfach, dass das Wort "EU" in Deutschland als Totschlagargument verwendet wird. Man will etwas unpopuläres durchsetzen? Dann schiebt man es einfach auf die EU.
Lustigerweise ist Deutschland das einzige Land, das die Ausschreibungen durchzieht - schau Dich doch mal um, bei den Nachbarländern, welches Nachbarland schreibt so exzessiv aus wie Deutschland?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876