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autolos
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Beitrag von autolos »

Hot Doc @ 10 Feb 2012, 13:39 hat geschrieben: Da geb ich dir Recht. Die jetzige Bundesregierung hat da aber auch alles für getan, dass zuerst möglichst kein Meter Netz ausgebaut wurde (Ausstieg aus dem Ausstieg) und dann plötzlich aber sehr radikal einige KKWs vom Netz genommen (Ausstieg vom Ausstieg aus dem Ausstieg).

Nebenbei ist Deutschland weiterhin ohne Probleme in der Lage sich selber mit Strom zu versorgen der Strom aus Österreich war nur schlicht billiger als bei uns die Kaltreserven hochzufahren. DAS ist der kleine aber feine Unterschied zu Frankreich, die keine ausreichenden Reserven mehr haben.
Selbst wenn wir ALLE KKWs vom Netz nehmen hätte es in den letzten Jahren keinen Tag gegeben in dem wir auf Stromimporte angewiesen gewesen wären. Und das ist auch für die mittelfristige Zukunft nicht zu erwarten. Bis dahin sollte man aber dann seine Hausaufgaben gemacht haben und das Stromnetz angepaßt haben.
Dann schlage ich Dir vor, darauf zu wetten oder eine entsprechende Versicherung am Markt zu verkaufen.

Dass es keinen Tag gegeben hätte, an dem "wir" auf Importe angewiesen gewesen wären, dürfte nicht beweisbar sein, da es ja auch auf das "Wo" ankommt. Dass es für die mittelfristige Zukunft nicht zu erwarten ist, ist auch schlicht Wunschdenken oder Hoffen. Da es auch für die mittelfristige Zukunft nicht zu erwarten ist, dass es in Deutschland bei einem Kernkrfaftwerk einen wirklich schweren Störfall gibt (>=2), können wir ja auch alle KKW am Netz lassen. Im Übrigen gibt es viele Experten die sagen, dass wir nicht nur auf Stromimporte angewiesen sein werden, sondern die auch Stromabschaltungen und Netzzusammenbrüche für möglich halten. Was die "Anpassung des Netzes" angeht - also Investitionen mehrstelliger Milliardenbeträge, Bautätigkeit und Anwohnerproteste - muss man dir natürlich zustimmen.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Hot Doc @ 10 Feb 2012, 13:39 hat geschrieben:
Nebenbei ist Deutschland weiterhin ohne Probleme in der Lage sich selber mit Strom zu versorgen der Strom aus Österreich war nur schlicht billiger als bei uns die Kaltreserven hochzufahren.
Wir haben vielleicht die Kraftwerkskapazität, aber haben wir auch die Transportkapazität um diese Strommenge intern umzuwälzen?
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Beitrag von Hot Doc »

Ja haben wir. Deutschland hat eine nicht zu unterschätzende Kaltreserve die auch ziemlich gut über das Land verteilt ist. Nur ist das Anwerfen der meisten Kraftwerke in sehr vielen Fällen eben deutlich teurer als von anderen Ländern günstig die Überschüsse zuzukaufen.

@autolos: Ich habe ne Menge Arbeiten und Vorträge über diese Themen gehört und gelesen, die Experten die Abschlatungen und andere Horrorszenarien "befürchten" stehen ohne Ausnahme in Diensten der großen Energieversorger, die mit dem Atomausstieg wirklich eine harte Wende fahren müssen und teilweise jetzt schon rote Zahlen schreiben. (Nicht dass ich Angst hätte, dass die auf die Dauer pleitegehen.) Unabhängige Forscher und Wissenschaftler sehen das Ganze deutlich entspannter.
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Beitrag von 146225 »

autolos @ 10 Feb 2012, 15:31 hat geschrieben: Dann schlage ich Dir vor, darauf zu wetten oder eine entsprechende Versicherung am Markt zu verkaufen.
Damit musst Du in den Derivatemarkt, wenn du richtig Kohle abräumen willst... da ist keine Idee zu schmutzig, kein Geschäft zu zynisch.
Da es auch für die mittelfristige Zukunft nicht zu erwarten ist, dass es in Deutschland bei einem Kernkrfaftwerk einen wirklich schweren Störfall gibt (>=2), können wir ja auch alle KKW am Netz lassen.
Falls doch: Kommst Du und die anderen AKW-Befürworter, um den strahlenden Dreck wegzuräumen? Oder dürfen das andere tun, während ihr euch feige wegduckt?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bummelbahn @ 10 Feb 2012, 10:09 hat geschrieben: Es gäbe noch die Möglichkeit des Laufwellenreaktors (TWR):
http://de.wikipedia.org/wiki/Laufwellen-Reaktor

Den gibt es zwar bisher auch erst in kleinen Versuchsstadien, aber er könnte mit den bestehenden abgebrannten Brennelementen befüllt werden, damit man daraus nochmal Energie gewinnt.
So reizvoll das klingt - ich bin ja nicht grade als Atomkraftgegner hier bekannt, aber gegen den Laufwellenreaktor würde ich mitdemonstrieren. Dieser Reaktortyp ist mit Natrium gekühlt, und Natrium reagiert extrem mit Wasser. Das halte ich für viel zu gefährlich.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

http://www.zeit.de/news/2012-02/16/energie...nbruch-16122202
Stromnetz drohte Zusammenbruch

Berlin (dpa) - Das deutsche Stromnetz ist in den kalten Wintertagen möglicherweise durch riskante Handelsgeschäfte von einem Zusammenbruch bedroht gewesen. Dies geht aus einem Bericht der «Berliner Zeitung» (Donnerstag) hervor.

Danach kritisiert die zuständige Bundesnetzagentur in einem Schreiben, dass es zu gefährlichen Defiziten im Stromnetz gekommen sei. Darin heiße es, das deutsche Stromnetz habe seit dem 6. Februar zu unterschiedlichen Tageszeiten «erhebliche, über mehrere Stunden andauernde Unterdeckungen verzeichnet».
...
Weil durch eine enorme Nachfrage, etwa auch in Frankreich, der Strompreis an der Börse auf teils weit über 350 Euro für die Megawattstunde hochschnellte, besteht der Verdacht, das die Händler Kosten sparen wollten und die Prognosen entsprechend kleinrechneten. ...
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beitrag von Hot Doc »

Vielleicht aus einem Artikel der SZ zum selben Thema noch das Fazit eines Energieexperten:
Energieexperte Holger Krawinkel sagte: "Nicht der Atomausstieg gefährdet die Versorgungssicherheit, sondern die Gier der Marktteilnehmer."
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Weitere Meinung dazu in der SZ: Perfides Spiel der Stromzocker
Electron
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Beitrag von Electron »

Naja, dass bei einem knapperen Angebot die Preise erstmal steigen sollte allen klar sein. Und das Angebot wurde durch den Atomausstieg künstlich verknappt.
Wenn dann noch Heuschreckenmentalität aufkommt, Gute Nacht.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Naja, das Problem ist nicht die Verknappung, sondern eben die Schwankungen. Es gab ja auch schon mal negative Strompreise. Man muß halt einen vernünftigen Marktmechanismus finden, der beides besser und fairer verteilt und Missbrauch unmöglich macht.
Ja das ist ein Problem der Energiewende, aber ein hausgemachtes und ein lösbares.
Didy
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Beitrag von Didy »

Electron @ 16 Feb 2012, 19:27 hat geschrieben: Naja, dass bei einem knapperen Angebot die Preise erstmal steigen sollte allen klar sein. Und das Angebot wurde durch den Atomausstieg künstlich verknappt.
Das Problem war hier aber nicht die Verknappung sondern die Zockerei.

Allerdings ließe sich hier ja einfach abhilfe schaffen - wieso kostet Regelleistung fix 100 €? Man müsste halt einfach sagen 100€ oder Börsenpreis + X, je nachdem was höher ist. Dann wäre der Zockerei an dieser Stelle schon ein wirksamer Riegel vorgeschoben.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Werden nach den AKW auch die Wasserkraftwerke abgeschaltet, weil sie die Ale schreddern?

http://www.feelgreen.de/wasserkraftwerke-g..._54371062/index

Als nächstes folgen wohl die Windkraftwerke, weil sie die armen Piepmätze schreddern :ph34r:

ÖKO-Terrorismus!
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Beitrag von Electron »

Nachdem die letzten Tage mal wieder einiges durch die Presse gegeistert ist...
Es sind wohl in 2 AKW Hauptkühlmittelpumpen abgeraucht (Penly, F) oder undicht geworden (Beznau,CH). Wenn man sich diverse Forenbeiträge durchliest kocht einem Techniker wie mir langsam das Blut. Zugegebenermaßen, sowas soll nicht passieren und i.d.R. durch präventive Wartung verhindert werden, aber andererseits sind die Anlagen schon so ausgelegt, dass sie solche Fehlerzustände abfangen können.
Wenn man aber mal genauer nachliest was passiert ist, finde ich doch einige bis viele Beiträge so dermaßen überzogen.
In Beznau versagte ein Wellendichtring (die Pumpe hat nicht nur einen davon - vor allem bin ich positiv überrascht, dass in einer Uralt-Westinghouse-Anlage nicht Spaltrohrmotorpumpengeraffel wie in Amiland verbaut wurde), die Anlage wurde heruntergefahren und kann im abgefahrenen Zustand repariert werden. Dass diese Anlage ggfs. innerhalb des nächsten Jahrzehnts Geschichte sein wird, wenn man betrachtet, wann das letzte Mal die Dampferzeuger getauscht wurden, steht auf einem anderen Blatt. Aber wieder mal viel Lärm um relativ wenig.

Penly war da berichterstattungsseitig schon etwas spektakulärer. Rauch aus dem Reaktorgebäude - oschreckograus!!! Die 1350 MW Anlage Bauart P'4 ging 1990 (1) bzw 1992 (2) in Betrieb, ist also relativ neu für ein AKW und verfügt über ein Doppelcontainment und ein 4strängiges Kühlsystem.
Man muss am Rande beachten, dass eine Hauptkühlmittelpumpe in dieser Anlage eine elektrische Leistung von ca 5 MW aufnimmt, es sich also schon um recht imposante Maschinchen handelt, die i.d.R. ölgeschmiert sind. Wer des französischen mächtig ist, möge hier die Details nachlesen, für alle anderen die Kurzzusammenfassung, es kam wohl zu einem Primärwasseraustritt und Ölbrand, ersterer wurde über den Gebäudesumpf aufgefangen, zweiter wurde relativ schnell gelöscht. Die Anlage ist momentan heruntergefahren um die Schäden zu analysieren und zu reparieren. -> Wieder viel Rauch um wenig. Aber hauptsache der deutsche Michel schürt wieder die Angst...
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Beitrag von JeDi »

Electron @ 9 Apr 2012, 23:42 hat geschrieben: In Beznau versagte ein Wellendichtring (die Pumpe hat nicht nur einen davon - vor allem bin ich positiv überrascht, dass in einer Uralt-Westinghouse-Anlage nicht Spaltrohrmotorpumpengeraffel wie in Amiland verbaut wurde), die Anlage wurde heruntergefahren und kann im abgefahrenen Zustand repariert werden.
Naja. Im Gegensatz zu so manchem Ami-AKW ist Beznau ja schon fast komplett saniert.
Dass diese Anlage ggfs. innerhalb des nächsten Jahrzehnts Geschichte sein wird, wenn man betrachtet, wann das letzte Mal die Dampferzeuger getauscht wurden, steht auf einem anderen Blatt.
Abwarten. Wie gesagt - Beznau ist als DWR doch relativ modern und verfügt über eine unbefristete Betriebserlaubnis. Das wird man nicht einfach so aufgeben.
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Beitrag von Electron »

@JeDi: Klar, Beznau ist im Vergleich zu vielen US-Anlagen weitgehend modernisiert. Und die in der Schweiz mögliche unbefristete Betriebserlaubnis ist schon was wert. Aber ob sich ein erneuter Dampferzeugertausch lohnt, mögen die BWLer entscheiden... mir persönlich wäre eine neue Anlage nach aktuellem Stand der Technik lieber, realistisch ist aber etwas anderes...
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Beitrag von JeDi »

Electron @ 10 Apr 2012, 00:10 hat geschrieben: mir persönlich wäre eine neue Anlage nach aktuellem Stand der Technik lieber, realistisch ist aber etwas anderes...
Naja. Auch die Schweizer würden heutzutage wohl keine unbefristete Genehmigung mehr ausstellen, zumal ein altes Kraftwerk zu "pimpen" (fast) immer auf weniger Widerstände trifft, als ein komplett neues zu bauen (auch wenn ein altes dafür gekübelt wird). Wobei ich per Ferndiagnose natürlich auch nicht sagen kann, was sich jetzt mehr und was weniger lohnt :D
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JNK
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Beitrag von JNK »

Ein Stromsprinter soll neue Netze überflüssig machen

23.04.2012 ·  Mit neuer Technik lässt sich auf bestehenden Trassen eine große Menge Strom transportieren. Der Netzbetreiber Amprion hat die Tests jetzt erfolgreich abgeschlossen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ener...n-11727692.html
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Beitrag von Hot Doc »

Das kann nicht sein, wenn man zu viel Solar- und Windstrom produziert, wird das Stromnetz doch kollabieren! Das MUSS so sein!!!
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Hot Doc @ 23 Apr 2012, 23:37 hat geschrieben: Das kann nicht sein, wenn man zu viel Solar- und Windstrom produziert, wird das Stromnetz doch kollabieren! Das MUSS so sein!!!
Und die Aussage ist so auch korrekt - und sie bezieht sich natürlich auf den momentanen Ausbauzustand der Netze - da braucht es jetzt von Dir auch keinen solchen polemischen Kommentar.

Dass das Problem mit einem Ausbau der Netze gelöst werden kann ist jetzt auch nicht gar so überraschend - und genau deswegen wird ja auch von allen, die sich mit dem Thema beschäftigen, ein Ausbau gefordert. Die Feststellung, dass ein Ausbau der Netze zu einer Behebung des Problems führen kann, jetzt gleich als Beweis dafür zu sehen, dass die Kritiker an der bisherigen Energiepolitik völlig daneben liegen, finde ich etwas schräg.

Der einzige Unterschied zu bisher ist, dass man jetzt den Nachweis hat, dass man die HGÜ-Leitung auf der bestehenden Trasse verlegen kann. Das ändert aber nichts daran, dass der Bau aufwendig ist - es müssen neue Leitungen aufgehängt werden, und vermutlich müssen die Strommasten gegen größere Modelle getauscht werden. Der einzige Unterschied ist, dass durch die Nutzung der bestehenden Trassen geringerer Widerstand aus Bevölkerung und Politik zu erwarten ist - wobei ich ja fast vermute, dass es auch da wieder irgendwelche Leute gibt, die hier eingebildete Gefahren heraufbeschwören.

Unabhängig davon löst diese Trasse auch nur das Problem des Ferntransports von Energie - an der Überlastung des Feinverteilungsnetzes insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern ändert auch diese eine HGÜ-Leitung nichts. Hier sind noch viel umfangreichere Investitionen und Ausbauten der Netze erforderlich, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

Das ist aber kein Problem von fehlender Technologie, sondern von schlechter Zusammenarbeit aller Beteiligten in diesem Segment sowie Ablehnung innerhalb der Bevölkerung.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von TravellerMunich »

Boris Merath @ 23 Apr 2012, 23:52 hat geschrieben: Unabhängig davon löst diese Trasse auch nur das Problem des Ferntransports von Energie - an der Überlastung des Feinverteilungsnetzes insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern ändert auch diese eine HGÜ-Leitung nichts.
In MeckPomm stand doch mal ein AKW. Was hat man denn mit dem Atomstrom gemacht?
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Beitrag von Boris Merath »

TravellerMunich @ 24 Apr 2012, 00:00 hat geschrieben: In MeckPomm stand doch mal ein AKW. Was hat man denn mit dem Atomstrom gemacht?
Das Problem ist dass das Stromnetz auf die großen Kraftwerke ausgelegt ist - die Windkraftanlagen stehen aber nicht da, wo die abgeschalteten großen Kraftwerke stehen. Durch die Umstellung auf Windkraft verschieben sich die Netzbelastungen, und Teile des Netzes, die bisher nur relativ schwach belastet waren, sind auf einmal stärker belastet (und natürlich teilweise auch umgekehrt).
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Fichtenmoped »

TravellerMunich @ 24 Apr 2012, 00:00 hat geschrieben: In MeckPomm stand doch mal ein AKW. Was hat man denn mit dem Atomstrom gemacht?
An die selbe Stelle kommt ein Gasturbinenkraftwerk hin - denn an dieser Stelle kommt die Schröder-Putin-Demokraten-Pipeline an Land! :ph34r:
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Beitrag von Boris Merath »

Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Fichtenmoped »

Gegenstimme: http://www.heise.de/tp/blogs/2/151927
Kraftwerksbranche plante Kapazitätsstillegung bereits vor Fukushima

Ein im Februar 2011 auf der E-World in Essen ("Europas Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft") verteilter Montel-Branchennewsletter zeigt, dass die Kraftwerksbranche bereits '''vor''' Fukushima (11. März 2011) die Stilllegung von 8 bis 10 Gigawatt Kraftwerksleistung bis spätestens Sommer 2012 ins Auge fasste.
Das aber keine Kohle- und Gas-Kraftwerke sondern AKW's mit der selben Leistung vom Netz verschwanden ist dann nur Pech... Wir hätten also so oder so das gleiche Problem!
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Beitrag von Boris Merath »

Fichtenmoped @ 4 May 2012, 15:32 hat geschrieben: Das aber keine Kohle- und Gas-Kraftwerke sondern AKW's mit der selben Leistung vom Netz verschwanden ist dann nur Pech... Wir hätten also so oder so das gleiche Problem!
Ja, das Problem ist durch die regenerativen Energien verursacht, nicht direkt durch die Abschaltung der AKWs. Das ändert aber nichts daran, dass das gewichtige Probleme sind, die entweder zu technischen Probleme bis hin zum Stromausfall oder zu erhöhten Stromkosten führen werden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Galaxy »

So jetzt sind die Netzausbau Planungen Online. Jetzt kann jeder schauen ob sein Dorf möglicherweise betroffen ist.

http://www.netzentwicklungsplan.de/sites/d...el_9_Anhang.pdf
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JNK
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Beitrag von JNK »

Umweltministerium legt erste Potenzialstudie zu Erneuerbaren Energien vor - Wind-Potenzial in NRW bei bis zu 71 Terawattstunden pro Jahr

Nordrhein-Westfalen hat großes Potenzial bei der Windenergie. Dies geht aus der ersten Potenzialstudie über den Einsatz der Erneuerbaren Energien in NRW hervor, die jetzt in Düsseldorf von Umweltminister Johannes Remmel vorgestellt wurde. [...]
Die Potenzialstudie zeigt, dass diese Ziele auch machbar sind.“ Um das Ausbau-Ziel für 2020 für Wind zu erreichen, ist eine Nettostromproduktion von 20,7 Terawattstunden pro Jahr (TWh/a) notwendig. Das Ziel für 2025 setzt 28 TWh/a aus Windenergie voraus. Nach Berechnungen der Landesumweltamtes (LANUV), das die landesweite Potenzial-Studie erstellt hat, gibt es in NRW unter den möglichen Rahmenbedingungen ein machbares Wind-Potenzial für eine Nettostromproduktion von bis zu 71 TWh/a.

Zum Vergleich:
Mit 20,7 TWh/a können fünf Millionen Haushalte (durchschnittlicher Verbrauch 4.000 kW/h) und mit 28 TWh/a sieben Millionen Haushalte versorgt werden. Dieses Potenzial der Windenergie liegt in der Größenordnung der Stromproduktion von zwei Atomkraftwerken (2020) beziehungsweise drei Atomkraftwerken in 2025.
Mit dem machbaren Potenzial von insgesamt 71 TWh/a steht partiell also mehr als das Doppelte dessen zur Verfügung, was von den privaten Haushalten in NRW aktuell verbraucht wird.
http://www.umwelt.nrw.de/ministerium/press...resse121031.php

Die Studie gibt's hier: http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichunge...fabe40start.htm
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Beitrag von Boris Merath »

Was mich ärgert bei den ganzen Berichten ist, dass meistens der Vergleich mit Haushalten durchgeführt wird. Der Stromverbrauch der Haushalte liegt aber bei gerade mal 27% des Gesamtstromverbrauchs in Deutschland. Auf die Art wird das Potential besser dargestellt als es ist. Und der Stromverbrauch wird steigen, wenn sich die Elektroautos wirklich durchsetzen.
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Beitrag von JNK »

Studie zu Energiekosten Das Märchen vom teuren Ökostrom

Von Silvia Liebrich

Studien zeigen: Wind, Wasser und Sonne liefern schon heute die Energie billiger als Atom- und Kohlekraftwerke. Das fällt aber nicht auf. Die hohen Subventionen für konventionelle Erzeuger, die nicht auf der Stromrechnung erscheinen, müssen die Steuerzahler tragen.
http://www.sueddeutsche.de/geld/studie-zu-...strom-1.1515904
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autolos
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Beitrag von autolos »

JNK @ 6 Nov 2012, 20:57 hat geschrieben:
Studie zu Energiekosten Das Märchen vom teuren Ökostrom

Von Silvia Liebrich

Studien zeigen: Wind, Wasser und Sonne liefern schon heute die Energie billiger als Atom- und Kohlekraftwerke. Das fällt aber nicht auf. Die hohen Subventionen für konventionelle Erzeuger, die nicht auf der Stromrechnung erscheinen, müssen die Steuerzahler tragen.
http://www.sueddeutsche.de/geld/studie-zu-...strom-1.1515904
Aus dem verlinkten Artikel, der ja im Prinzip nichts anderes ist, als die inhaltliche Wiedergabe einer von Lobbyvertretern beauftragten und erstellten Studie, geht leider nicht hervor, wie diese Berechnungen durchgeführt wurden. Es riecht jedenfalls so stark nach Interessenvertretung, dass es mir schwerfällt, micht mit der Recherche nach der eigentlichen Studie zu befassen. Hat jemand den Link zur Studie parat?
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