Zugunglück bei Bad Aibling 09.02.2016
Klar, die Affäre macht so lange Pause :rolleyes:218 466-1 @ 7 Dec 2016, 17:03 hat geschrieben: Ändert aber nichts dran, dass die jeweiligen Aktivitäten nur während den Zugpausen und Hp0 sämtlicher Signale stattgefunden haben.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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panurg @ 7 Dec 2016, 18:31 hat geschrieben:"Du, Gspusi, wir müssen gerade mal für zwanzig Minuten pausieren, ich bekomme einen außerplanmäßigen Zug in meinen Abschnitt gemeldet." :ph34r:
... interruptus
Dass auf DER Strecke am Abend noch kurzfristig etwas eingelegt wurde, bezweifle ich, sodass auf dem "Reiterstellwerk" :ph34r: stets genug Zeit gewesen sein dürfte.Mark8031 @ 7 Dec 2016, 18:32 hat geschrieben:Klar, die Affäre macht so lange Pause :rolleyes:
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Die EUB hat heute einen Zwischenbericht zum Unglück bei Bad Aibling veröffentlicht. Nach dem ersten Überfliegen steht dort allerdings nur das drin, was durch den Prozess sowieso weitesgehend bekannt ist.
"Ukoncete, prosím, výstup a nástup, dvere se zavírají!"
Der Bericht zeigt eindeutig: Wenn der Fdl die richtige Notruftaste gedrückt hätte und Nothalt ausgelöst auf diesen Streckenabschnitt gegeben hätte, hätte er das Unglück noch vermeiden können. Er hätte er noch zum Held werden können...Muffo1234 @ 7 Mar 2017, 17:18 hat geschrieben: Die EUB hat heute einen Zwischenbericht zum Unglück bei Bad Aibling veröffentlicht. Nach dem ersten Überfliegen steht dort allerdings nur das drin, was durch den Prozess sowieso weitesgehend bekannt ist.
30s hätten ausgereicht, beide Züge mit Schnellbremsung zum Stehen zu bringen!
Beachtlich bei der PZB-Auswertung, dass der Zug in Bad Aibling Ri.Rosenheim vom Ausfahrsignal bis zum Zwischenblocksignal zwischendurch mit 60kmh fuhr, obwohl am Asig Zs1 gegeben wurde und ein Vorsignal dabei war. Normal müsste der km bis Kurpark mit 40kmh befahren dürfen. Ob dieser Umstand das Unglück vermieden hätte, sei mal dahingestellt.
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Ich dachte ja ernsthaft, dass du Lokführer wärst. Aber wenn hier die Rede vom "Zwischenblocksignal" ist und die 2000m-Regel auch nur so ansatzweise bekannt, dann zumindest kein guter...
Und: Klar. Der Fahrdienst, der zwei Züge gegeneinander fahren ließ, wäre zum Held geworden. Ganz bestimmt. :rolleyes:
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Zumindest die Medien hätten nix zum Berichten gehabt und im hiesigen Forum gäbe es einen Thread weniger... :ph34r:chris232 @ 7 Mar 2017, 23:47 hat geschrieben: Ich dachte ja ernsthaft, dass du Lokführer wärst. Aber wenn hier die Rede vom "Zwischenblocksignal" ist und die 2000m-Regel auch nur so ansatzweise bekannt, dann zumindest kein guter...
Und: Klar. Der Fahrdienst, der zwei Züge gegeneinander fahren ließ, wäre zum Held geworden. Ganz bestimmt. :rolleyes:
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Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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Beachtlich ist auch, dass die Ermittler jetzt bei über einem Jahr Ermittlungsarbeit diesen "Fehler" noch gar nicht entdeckt haben. Vielleicht liegt es ja daran, dass die Strecke praktisch schnurgerade ist, und das "Erkennen der Stellung des nächsten Hauptsignals" durchaus frühzeitig gegeben ist.Zp T @ 7 Mar 2017, 22:30 hat geschrieben: Beachtlich bei der PZB-Auswertung, dass der Zug in Bad Aibling Ri.Rosenheim vom Ausfahrsignal bis zum Zwischenblocksignal zwischendurch mit 60kmh fuhr, obwohl am Asig Zs1 gegeben wurde und ein Vorsignal dabei war. Normal müsste der km bis Kurpark mit 40kmh befahren dürfen. Ob dieser Umstand das Unglück vermieden hätte, sei mal dahingestellt.
Ob eine Fahrt mit 40 km/h das Unglück verhindert hätte? Hast du dir mal den zeitlichen Ablauf genau angeschaut? Den Zug aus Bad Aibling noch etwas langsamer zu machen, hätte nichts verhindert. Ganz im Gegenteil: Er hätte schneller sein müssen, um den Unfall zu verhindern. Wenn er nur ein paar Sekunden früher dran gewesen wäre, dann hätte das den Unfall womöglich verhindert, weil er dann als erster in den Block eingefahren wäre und damit das ASig in Kolbermoor noch vor dem Zug auf Halt gefallen wäre. Wenn ich das richtig sehe, hätte es gereicht, wenn er 20 Sekunden früher dran gewesen wäre.
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Ja und nein. Auch wenn von den ganzen "Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein"-Steinewerfern jetzt gleich ein großer Aufschrei kommt: Den Zeitablauf finde ich durchaus interessant, weil er das bestätigt, was ich schon länger vermute:Muffo1234 @ 7 Mar 2017, 17:18 hat geschrieben: Die EUB hat heute einen Zwischenbericht zum Unglück bei Bad Aibling veröffentlicht. Nach dem ersten Überfliegen steht dort allerdings nur das drin, was durch den Prozess sowieso weitesgehend bekannt ist.
Mit Punkt zwei wäre mal definitiv die dauernde Behauptung vom Tisch, der Fahrdienstleiter hätte trotz besetzter Strecke Ersatzsignal gegeben. Die Strecke war zum Zeitpunkt der Bedienung des Ersatzsignals definitiv frei, wenn auch durch eine Fahrstraße in Gegenrichtung beansprucht.06:43
ZbHT - Zentralblockhilfstaste – Versuch der Auflösung der Festlegung des
Zentralblocksignals (Zbk 313) für Zug 79505
Auflösung erfolgte nicht, da Zug 79506 aus der Gegenrichtung die Zustim
mung zur Abfahrt in Kolbermoor hatte, Zbk bleibt in Haltstellung
[..]
06:45:02
Abfahrt Zug 79506 in Kolbermoor
06:45:14
Ankunft Zug 79505 in Bad Aibling Kurpark
Auch wenn die Folgen die gleichen waren, gibt das zusammen mit dem Bedienen der Zentralblockhilfstaste doch einen weiteren Hinweise darauf, was hier schief gelaufen ist. Der Fahrdienstleiter ist durch die bei Zentralblocksignalen doch relativ spezielle Art der Ausleuchtung, die hier durch den von den Zentralblocksignalen gedeckten BÜ noch verschärft wurde, offenkundig verwirrt worden. Nur damit man mich nicht falsch versteht - die Ausleuchtung ist natürlich regelkonform, und - unter der Voraussetzung dass meine Vermutung stimmt - hätten die Vorschriften den Unfall auch verhindert.
Wenn dieses Szenario stimmt hat der Fahrdienstleiter aber eben nicht grob gegen die Vorschriften verstoßen (keine Räumungsprüfung durchgeführt o.ä., wie immer gern behauptet wird), sondern "nur" ein Detail übersehen, was eben durch die Abweichende Bedeutung der Leuchtmelder auf der Strecke gegenüber der Bedeutung der Leuchtmelder im Bahnhof wahrscheinlich begünstigt wurde.
Ebenfalls interessant ist aber folgender Absatz:
Zusammen mit der Aussage im Prozess, dass es hier Unstimmigkeiten beim Streckenblock sowie dessen Ausleuchtung gab, scheint es hier nach wie vor offene Fragestellungen zu geben. Ganz so einfach wie die Standardbehauptung "Der Fahrdienstleiter ist schuld weil er Handy gespielt halt" ist es also wohl nicht.Da die Untersuchungen in den Fachrichtungen Leit- und Sicherungstechnik und Eisenbahn
betrieb sowie deren Wechselwirkungen aufgrund der Komplexität und des Umfangs bisher
nicht abgeschlossen werden konnten, ist eine finale Betrachtung gegenwärtig noch nicht
möglich.
Ich will damit nicht sagen, dass das Handyspiel nichts mit dem Unfall zu tun hatte, mit Sicherheit sagen kann das wohl keiner. Die Ursache aber immer nur auf das Handy zu reduzieren ist in meinen Augen zu einfach - und grundsätzlich halte ich es auch für möglich, dass der Unfall ohne Handyspiel genauso passiert wäre.
Wenn die EUB nach einer Jahr Ermittlung (in einem Fall, der bestimmt die höchste Priorität hat) es noch nicht geschafft hat, das Zusammenspiel aus Technik und Vorschriften eindeutig zu klären, lässt das schon vermuten, dass hier nicht alles ganz optimal geregelt sein dürfte.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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So ein Quatsch! Da erkennt man den Hobbyeisenbahner. Bei Zs1 an Asig, gilt 40 km/h nur bis über den folgenden Weichenbereich.Zp T @ 7 Mar 2017, 23:30 hat geschrieben:Beachtlich bei der PZB-Auswertung, dass der Zug in Bad Aibling Ri.Rosenheim vom Ausfahrsignal bis zum Zwischenblocksignal zwischendurch mit 60kmh fuhr, obwohl am Asig Zs1 gegeben wurde und ein Vorsignal dabei war. Normal müsste der km bis Kurpark mit 40kmh befahren dürfen. Ob dieser Umstand das Unglück vermieden hätte, sei mal dahingestellt.
Nicht mit Zs7 verwechseln!
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So ein Quatsch! Da erkennt man die Hobbyeisenbahnerin.
Les mal, was ich sechs Beiträge vor dir geschrieben hab und mapic vier Beiträge vor dir.
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Die 40 km/h wären vielleicht doch von Bedeutung gewesen. Der FDL hat die Gefahr erst erkannt, als der Streckenblock bis zum Streckenblocksignal 314 auf belegt ging und dann sofort versucht, den Notruf abzusetzen. Diese Belegtmeldung erfolgt erst, nachdem der 79506 schon eine Weile am Ausfahrtsignal Kolbermoor vorbei ist, weil der Achszähler erst kurz nach der Rangierhalttafel vor dem Einfahrtsignal Kolbermoor verbaut ist.
06:45 gibt der FDL am 313 Kurpark ZS1, zwei Sekunden später fährt der 79506 in Kolbermoor ab. Erst 45 Sekunden später kommt die Belegtmeldung, eine Sekunde davor ist der 79505 am Streckenblocksignal 313 Kurpark vorbei. 25 Sekunden danach ist der erste Notruf durch den FDL abgesetzt.
Zentral für den Unfall war auch, dass der FDL vor der Einfahrt des 79505 nach Bad Aibling die auf das Begegnungsgleis 2 gestellte Fahrtstraße aufgelöst hatte und den 79505 auf das für den 79506 gestellte Gleis 1 geschickt hat. Für Gleis 1 war bereits die Fahrstraße aus Kolbermoor vorgemerkt, sie war wegen den Bahnübergängen aber noch nicht voll eingelaufen. Sonst hätte er die Einfahrtweiche aus Richtung Kolbermoor vor dem ersten ZS1 stellen müssen, da wäre er vielleicht doch noch rechtzeitig zum Nachdenken gekommen.
06:45 gibt der FDL am 313 Kurpark ZS1, zwei Sekunden später fährt der 79506 in Kolbermoor ab. Erst 45 Sekunden später kommt die Belegtmeldung, eine Sekunde davor ist der 79505 am Streckenblocksignal 313 Kurpark vorbei. 25 Sekunden danach ist der erste Notruf durch den FDL abgesetzt.
Zentral für den Unfall war auch, dass der FDL vor der Einfahrt des 79505 nach Bad Aibling die auf das Begegnungsgleis 2 gestellte Fahrtstraße aufgelöst hatte und den 79505 auf das für den 79506 gestellte Gleis 1 geschickt hat. Für Gleis 1 war bereits die Fahrstraße aus Kolbermoor vorgemerkt, sie war wegen den Bahnübergängen aber noch nicht voll eingelaufen. Sonst hätte er die Einfahrtweiche aus Richtung Kolbermoor vor dem ersten ZS1 stellen müssen, da wäre er vielleicht doch noch rechtzeitig zum Nachdenken gekommen.
Damit deine Aussage stimmt, müsste das Zs1 am Zbk 313 also zwischen 6:45:00 (Eintrag im Zählwerk) und 6:45:31 (Passieren Asig P202 durch 79506) gegeben worden sein, zu einem späteren Zeitpunkt würde definitiv ein Versäumnis der Freiprüfung vorliegen.Boris Merath @ 8 Mar 2017, 13:58 hat geschrieben:06:45:02
Abfahrt Zug 79506 in Kolbermoor
06:45:14
Ankunft Zug 79505 in Bad Aibling Kurpark
Mit Punkt zwei wäre mal definitiv die dauernde Behauptung vom Tisch, der Fahrdienstleiter hätte trotz besetzter Strecke Ersatzsignal gegeben. Die Strecke war zum Zeitpunkt der Bedienung des Ersatzsignals definitiv frei, wenn auch durch eine Fahrstraße in Gegenrichtung beansprucht.
Mich würde die möglicherweise verwirrende Ausleuchtung ja sehr interessieren - wenn du Lust hast, kannst du gerne bisschen mehr dazu schreiben.
@ Chris und 2000m-Regel bei Zs1: Ich habe mir die Regel nochmal bei Tf-Ausbildung durchgelesen. Das kommt mir alles sehr plausibel vor, außer die Zahl 2000 an sich. Der maximale Vorsignalabstand beträgt doch 1500 m, dann würde es doch reichen, diese Strecke mit 40 km/h zurückzulegen. Außerdem steht das im Widerspruch zu den ~55 km/h des Weg-Geschwindigkeit-Diagramms im Zwischenbericht. Für mich sieht das so aus, als hätte die niedrige Geschwindigkeit keine betriebliche Bedeutung, sondern eher energiesparende Fahrweise, weil der Tf den Signalbegriff des Zbk 313 (Halt) wegen der geraden Strecke bereits erkennen konnte.
Abschließend noch eine Frage zum Notruf: Habe ich das richtig verstanden, dass ein Notruf-Strecke die anderen Fdl erreicht und ein Zugfunknotruf die betreffenden Züge (Tf)?
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Die 1500m (die ja schon nicht der Regelfall sind...) können in Ausnahmefällen nochmal erhöht werden (ich weiß nur nicht auswendig, um wie viele %), und das hat man dann auf die griffige Zahl 2000 aufgerundet.Entenfang @ 28 Mar 2017, 11:36 hat geschrieben: Das kommt mir alles sehr plausibel vor, außer die Zahl 2000 an sich. Der maximale Vorsignalabstand beträgt doch 1500 m, dann würde es doch reichen, diese Strecke mit 40 km/h zurückzulegen.
Möglich. Wäre er schneller gewesen, hätte das möglicherweise das Unglück verhindert (Einfahrt in den zwar freien Abschnitt, in den aber bereits eine andere Zugfahrt zugelassen war => Haltfall des ASig Kolbermoor).Außerdem steht das im Widerspruch zu den ~55 km/h des Weg-Geschwindigkeit-Diagramms im Zwischenbericht. Für mich sieht das so aus, als hätte die niedrige Geschwindigkeit keine betriebliche Bedeutung, sondern eher energiesparende Fahrweise, weil der Tf den Signalbegriff des Zbk 313 (Halt) wegen der geraden Strecke bereits erkennen konnte.
Der Zugfunknotruf erreicht alle GSM-R-Teilnehmer (Tf, ggf. Zf, Techniker, Rangierer, Fdl, Ww, Büp, usw).Abschließend noch eine Frage zum Notruf: Habe ich das richtig verstanden, dass ein Notruf-Strecke die anderen Fdl erreicht und ein Zugfunknotruf die betreffenden Züge (Tf)?
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Ja, richtig verstanden. Der Fdl hat Wahlmöglichkeiten wer den Notruf hören soll.JeDi @ 28 Mar 2017, 11:43 hat geschrieben:Der Zugfunknotruf erreicht alle GSM-R-Teilnehmer (Tf, ggf. Zf, Techniker, Rangierer, Fdl, Ww, Büp, usw).Abschließend noch eine Frage zum Notruf: Habe ich das richtig verstanden, dass ein Notruf-Strecke die anderen Fdl erreicht und ein Zugfunknotruf die betreffenden Züge (Tf)?
Durch einen Zug ausgelöst bekommen ihn alle Teilnehmer im Umkreis mit.
Ersteres soll aber geändert werden, dass es weniger Untermenüs nach dem Druck des Notrufknopfes gibt. Auf manchen Stellwerken hat das erhebliche Ausmaße angenommen. Ein bisschen Trennung soll aber bleiben, obwohl die genau betroffenen sowieso mit der Notdurchsage informiert werden. Und lieber bremsen mal ein paar Züge zu viel, als hier zu wenig.
Öhm ja. Ich gebe zu, meine Formulierung war nicht besonders geschickt. Ich wollte damit eigentlich sagen, dass das Zs1 zwischen 6:45:00 und 6:45:31 gestellt worden sein muss, zumindest wenn der Fdl gewissenhaft protokolliert hat. Aber selbst wenn er es schon irgendwann um 6:44 gestellt hat, macht es keinen wirklichen Unterschied für den Ablauf.Didy @ 28 Mar 2017, 15:05 hat geschrieben: Ein Zählwerk protokolliert doch keine Zeit. Die wird doch nur händisch im "Logbuch" dazugeschrieben?
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Der Fdl hat überhaupt nichts protokolliert. Als der Bezirksleiter nach dem Unglück aufs Stellwerk kam, waren keine Einträge vom Ereignistag vorhanden. Die Einträge für die beiden Zs1 wurden dann zusammen mit dem Bezirksleiter nachgeholt. Was auch immer man da dann für eine Zeit rein geschrieben hat, eine Aussagekraft steckt da nicht dahinter.Entenfang @ 29 Mar 2017, 12:29 hat geschrieben:Ich wollte damit eigentlich sagen, dass das Zs1 zwischen 6:45:00 und 6:45:31 gestellt worden sein muss, zumindest wenn der Fdl gewissenhaft protokolliert hat.
Quelle: https://www.rosenheim24.de/rosenheim/mangfa...ks-6972095.html
Der verurteilte Fahrdienstleiter hat vorzeitige Entlassung beantragt. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird wohl das Gericht entscheiden, ob er auf Bewährung frei kommt.
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Der hat den Verstand doch nicht veloren:Mark8031 @ 9 Feb 2018, 12:27 hat geschrieben:Der verurteilte Fahrdienstleiter hat vorzeitige Entlassung beantragt. Innerhalb der nächsten 14 Tage wird wohl das Gericht entscheiden, ob er auf Bewährung frei kommt.
Fahrdienstleiter nimmt Antrag auf vorzeitige Haftentlassung zurück
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Die Eisenbahn-Unfall-Untersuchungsstelle hat heute ihre Untersuchung zum Aiblinger Unfall veröffentlicht.
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Danke für die Info, da ist die Bettlektüre für die kommenden Tage ja gesichert.
Ohne das 388 Seite starke Werk schon gelesen zu haben, aber diese zwei Sätze ganz am Anfang (unmittelbar nach der Aussage, dass der Fdl ganz klar Scheiße gebaut hat) lesen sich im Hinblick auf eine differenzierte Betrachtung der Schuldfrage schon als "Ja, aaaaber....".Begünstigt wurde der Ereigniseintritt durch das Zusammentreffen von menschlichen Verhaltensweisen, unvollständiger Rückmeldung der Stellwerkstechnik, schwierig anwendbarer Regeln und unzulänglicher örtlicher Regelungen.
Zudem beeinflusste die Handhabung der Bedieneinrichtung des Notrufsystems durch den Fdl die Zugkollision und deren Folgen.
Beste Grüße usw....
Christian
Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
Christian
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Danke, habe mir den Wälzer gleich mal zur Gemüte geführt.TramBahnFreak @ 29 Oct 2018, 15:30 hat geschrieben:Die Eisenbahn-Unfall-Untersuchungsstelle hat heute ihre Untersuchung zum Aiblinger Unfall veröffentlicht.
Was ich daraus mitnehme - der Fdl hat zwar gegen einige Regeln verstoßen und war vielleicht durchs Handy abgelenkt (aber nicht mehr während der Zs1-Stellungen!), doch es gab diverse Faktoren, welche das Fehlverhalten begünstigt haben.
Insofern finde ich auch die Schlussfolgerung, zumindest den 1. Zug nach einer Störung generell auf Sicht fahren zu lassen, gar nicht mal so falsch und - wie auch in der Untersuchung der TU Braunschweig zu den Human Factors des Unfalls erläutert (S.238 im pdf):
Es reicht nicht, einen Schuldigen zu haben, den man verknacken kann (Zählwerk). Man sollte die fehlerhafte Bedienung lieber technisch unterbinden und den Unfall (und das damit verbundene Leid) verhindern.Wenn man heute mit Vertretern von DB Netz über das Ersatzsignal diskutiert, kommt oft das Argument, dass das Ersatzsignal notwendig sei, um im Störungsfall die Betriebsflüssigkeit zu erhalten. Dem ist entgegen zu halten, dass z. B. die Bahnen in den Niederlanden und der Schweiz eine höhere Betriebsdichte haben als die Deutsche Bahn, obwohl diese Bahnen kein Ersatzsignal kennen. Wenn die Leistungsfähigkeit in der Rückfallebene angeblich einen so entscheidenden Einfluss auf die Betriebsqualität im Netz hat, dass man nicht auf das Ersatzsignal verzichten kann, dann befindet man sich viel zu oft in der Rückfallebene. Es ist bezeichnend, dass in der ausländischen Fachpresse bei Berichten zum Unfall Bad Aibling viel stärker als in deutschen Medien auf die Ersatzsignalproblematik fokussiert wird. Ausländische Fachleute des Bahnbetriebes, z. B. von der internationalen Institution of Railway Signal Engineers (IRSE), stehen dem deutschen Ersatzsignal äußerst kritisch gegenüber und halten dieses Verfahren für sicherheitlich unzumutbar [IRSE 2016]. Es sollte daher überlegt werden, in Deutschland das Ersatzsignal entweder abzuschaffen oder mit zusätzlichen Anschaltkriterien zu versehen (z. B. Erlaubnisabhängigkeit).
Mein persönliches Fazit: Nur mit dem Finger auf den Fdl zu zeigen und ihm sämtliche Schuld zuzuweisen, greift definitiv zu kurz. Denn wäre das der Fall, hätte das Erstellen des Unfalluntersuchungsberichts nicht über 2,5 Jahre benötigt und er würde auch nicht 338 Seiten umfassen.
Wollen wir hoffen, dass die zahlreichen Vorschläge zur Verbesserung der Sicherheit Gehör finden und die Unfallwahrscheinlichkeit zukünftig senken.
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Ich hatte leider nur die Zeit einige Abschnitte zu überfliegen, muss aber sagen dass ich absolut positiv überrascht bin von der Arbeit der BEU. Während EBA und EUB häufig durchaus fragwürdige Berichte verfasst haben, sind die letzten Berichte, insbesondere aber auch der von Bad Aibling, eine äußerst gut recherchierte, fachlich fundierte und auch - dem Anlass angemessen - durchaus scharf formulierte Texte.
Inhaltlich ist eigentlich nichts drin was mich überrascht, nahezu alles war eigentlich zumindest grundlegend schon vorher öffentlich bekannt, wurde in der Diskussion in den diversen Bahnforum aber meist ignoriert oder zerredet.
Für mich am wichtigsten ist die Kritik an der Qualität der Regelwerke der DB. So wird von der BEU nicht nur eine Nachbesserung der 408, sondern de fakto eine vollständige Überarbeitung angemahnt. Kritisiert werden fehlerhafte, lückenhafte und schwer verständliche Richtlinien, und sogar der ganze Aufbau der 408 wird hinterfragt.
Das ganze Dilemma der 408 wird in meinen Augen am besten in einem Abschnitt der Analyse der TU Braunschweig durch den Lehrstuhl des äußerst geschätzten Jörn Pachl zusammengefasst:
Es ist schade, das hier erst nach dem Unfall von Bad Aibling angefangen wird dieses Problem, das letztlich durch die Modularisierung der 408 entstanden sein dürfte, anzugehen.
Ebenfalls bedenklich ist wie viele Betriebsstellenbücher fehlerhaft sind. In Bad Aibling gab es hier dem Bericht nach zahlreiche komplett falsche Einträge, auch in anderen Unfalluntersuchungsberichten der letzten Zeit wird das thematisiert. Wie soll die Sicherheit gewährleistet werden, wenn die Fahrdienstleiter sich nicht mal mehr auf ihre Unterlagen verlassen können?
Ebenfalls erschreckend sind die Schaltungsfehler im Stellwerk, die offenbar schon seit langer Zeit vorliegen und offenbar nie aufgefallen sind - wobei die eignetlich offensichtlich sind.
Unterm Strich jedenfalls stellt der Bericht eine massive Kritik an DB Netz dar.
Inhaltlich ist eigentlich nichts drin was mich überrascht, nahezu alles war eigentlich zumindest grundlegend schon vorher öffentlich bekannt, wurde in der Diskussion in den diversen Bahnforum aber meist ignoriert oder zerredet.
Für mich am wichtigsten ist die Kritik an der Qualität der Regelwerke der DB. So wird von der BEU nicht nur eine Nachbesserung der 408, sondern de fakto eine vollständige Überarbeitung angemahnt. Kritisiert werden fehlerhafte, lückenhafte und schwer verständliche Richtlinien, und sogar der ganze Aufbau der 408 wird hinterfragt.
Das ganze Dilemma der 408 wird in meinen Augen am besten in einem Abschnitt der Analyse der TU Braunschweig durch den Lehrstuhl des äußerst geschätzten Jörn Pachl zusammengefasst:
Dass es auch anders geht beweisen diverse Regelwerke, u.a. die Vorgänger der heutigen 408. Für mich das große Aha-ERlebnis war hier die äußerst umfassende DV 408 der Reichsbahn der DR, ein äußerst umfassendes Werk, aber gut gegliedert und übersichtlich.Bei der Auswertung von Eisenbahnbetriebsunfällen oder gefährlichen Ereignissen in Bahnbetrieb erlebt man nicht selten, dass gestandene Fachleute des Bahnbetriebes stundenlang über die korrekte Interpretation einzelner Sätze oder Abschnitte der Fahrdienstvorschrift diskutieren. Von einem einfachen Fahrdienstleiter wird hingegen erwartet, im Störungsfall unter Stress und Zeitdruck sofort die richtige Entscheidung zu treffen.
Es ist schade, das hier erst nach dem Unfall von Bad Aibling angefangen wird dieses Problem, das letztlich durch die Modularisierung der 408 entstanden sein dürfte, anzugehen.
Ebenfalls bedenklich ist wie viele Betriebsstellenbücher fehlerhaft sind. In Bad Aibling gab es hier dem Bericht nach zahlreiche komplett falsche Einträge, auch in anderen Unfalluntersuchungsberichten der letzten Zeit wird das thematisiert. Wie soll die Sicherheit gewährleistet werden, wenn die Fahrdienstleiter sich nicht mal mehr auf ihre Unterlagen verlassen können?
Ebenfalls erschreckend sind die Schaltungsfehler im Stellwerk, die offenbar schon seit langer Zeit vorliegen und offenbar nie aufgefallen sind - wobei die eignetlich offensichtlich sind.
Unterm Strich jedenfalls stellt der Bericht eine massive Kritik an DB Netz dar.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
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Ein Artikel von Jörn Pachel, der IMHO stellenweise Texten aus der Analyse der TU Braunschweig entspricht, aber das Thema Ersatzsignal im internationalen Vergleich noch weiter thematisiert:
https://www.system-bahn.net/aktuell/das-ers...cher-sonderweg/
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