Südostbayernbahn Sammelthema

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Mühldorfer @ 4 Aug 2011, 21:24 hat geschrieben:Görlitzer Doppelstockwagen an der Fahrpultseite mit Schaku oder zukünftiger Automatikupplung und schnellen Lokwechsel in Mühldorf.
Das reine Kuppeln einer Schraubenkupplung dauert nur unwesentlich länger als mit einer automatischen Kupplung. Auf diesem Video sieht man zum Beispiel, dass das reine Kuppeln weniger als eine Minute dauert. Und das selbst wenn der "Kuppler" vorschriftsgemäß erst nach dem die Lok steht ins Gleis steigen würde. ;)
Was richtig Zeit kostet, ist die anschließende (vereinfachte) Bremsprobe die ja, unabhängig von der verwendeten Kupplung, sein muss. Der Halt dauert also mindestens 10 Minuten (vgl. ALEX in Regensburg) sofern man die Diesellok bereit ankuppeln kann während man die E-Lok hinten abhängt. Dafür musst du dann aber sicherstellen, dass der Steuerwagen immer Richtung MMF steht, sonst musst du nämlich erst die E-Lok abhängen bevor du die Diesellok anhängen kannst. Das kostet locker noch mal mindestens 5 Minuten.
Mit einer automatischen Kupplung würde man also nur den "Kuppler" sparen, vorausgesetzt der KiN macht die Bremsprobe.
Mühldorfer
Kaiser
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Beitrag von Mühldorfer »

Warum ging denn das "Flügeln" mit der Schaku 1938 in Nürnberg bei den Schnelltriebwagen mit einem Halt von 2 x 1min?

Oder auch S-Bahn in Neufahrn, dauert auch keine 10min, ob Zug trennen/zusammenfügen oder Lok 1 vorne ab und Lok 2 hinten dran, ist das bremstechnisch ein Unterschied?

Wenn Mühldorf lange Zeit zukünftig Systemwewchselbahnhof bliebe, dann wäre ein Bahnsteig mit 3 Gleisen interessant, also ein breiter Bahnsteig mit einem Stumpfgleis in der mitte auf der Ostseite.

Dann könnte nach Doppeleinfahrt z.B. aus Simbach und Burghausen bahnsteigleich nach München umgestiegen werden, jeweils direkt in den Zug gegenüber. Stumpfgleis zum Umsteigen in den hinteren Zugteil, der andere Zug hält gegenüber dem voderen Zugteil.

Selbst mit Rücksicht auf Gehbehinderte wäre dann eine Umsteigzeit von 4min möglich.

In München-Ost den Südtunnel bitte voll durchbauen....
Systemfehler
Kaiser
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Beitrag von Systemfehler »

Naja, kommt auch drauf an, wie die Bremsprobe abläuft.

Wenn -trotz der Schaku- erst ein Bremsbeamter zur Bremsprobe am Zug entlanglaufen muss, dann dauert das.
Wird die Bremsprobe vom Führerstand aus durch den Tf mittels Displayanzeigen selbst durchgeführt, kann das ganze wesentlich kürzer ausfallen.
So ist die Bremsprobe in 2-3min (geratener Wert...) durchgeführt und der Zug kann weiterfahren.

Ich glaube zwar nicht, dass es in Mühldorf zu solchen Fahrgastmassenaufkommen kommt, aber wenn zum Beispiel in Stuttgart Hbf die ICEs wenden, dann machen die ihre Wendebremsprobe (die sowieso vereinfacht abläuft) ja auch übers Display. Im Endeffekt ist dort meist die technische Wendezeit kürzer als der Fahrgastwechsel.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Na ja, früher ™ waren in Wiesbaden Wendezeiten von 4 Minuten drin. Inklusive Lokwechsel und voller Bremsprobe. So lange dauert das nun auch nicht. Hat aber gewisse Vorraussetzungen an Personal und Infrastruktur (entsprechende Anzeiger).

Luchs.
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Mühldorfer @ 7 Aug 2011, 13:15 hat geschrieben:Warum ging denn das "Flügeln" mit der Schaku 1938 in Nürnberg bei den Schnelltriebwagen mit einem Halt von 2 x 1min?

Oder auch S-Bahn in Neufahrn, dauert auch keine 10min, ob Zug trennen/zusammenfügen oder Lok 1 vorne ab und Lok 2 hinten dran, ist das bremstechnisch ein Unterschied?
Das Kuppeln von Triebzügen geht in der Regel schneller, da du die Bremsprobe direkt vom Führerstand aus per Tastendruck automatisch ausführen kannst.
Wir reden hier aber immer noch von konventionellen Wagenzügen bei denen ohne weiteres keine automatische Bremsprobe möglich ist (möglicherweise wäre das mit WTB realisierbar?).

Ich glaube die nötigen Modifikationen an den Wagen und Loks (Schaku , automatische Bremsprobe) stehen nicht ganz im Verhältnis zum Nutzen.
Luchs @ 7 Aug 2011, 15:40 hat geschrieben:Na ja, früher ™ waren in Wiesbaden Wendezeiten von 4 Minuten drin. Inklusive Lokwechsel und voller Bremsprobe. So lange dauert das nun auch nicht.
Naja, der ALEX braucht Regensburg schon seine 8-10 Minuten. Ich meine aber, dass die Bremsprobe da vom Zf gemacht wird.
Mit entsprechenden Personal- und Technikaufwand kann man vieles machen, die Frage ist halt wer das bezahlen will.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Also beim reinen Wenden kann man auch bei normalen Zügen die Bremsprobe vom Führerraum aus mache, bei Lokwechsel plus Wechsel der Fahrtrichtung reicht eine vereinfachte Bremsprobe am letzten Wagen, dies könnte der Lokführer der angehenden Lok machen, ohne Wechsel der Fahrtrichtung müsste jemand anderes hinten sein, aber es reicht Anlegen und Lösen, wenn es los geht keine Minute.

Wird nur ein Teil abgehängt, ist keine Bremsprobe erforderlich, wird einer angehängt, wieder eine Vereinfachte.

Gehen wir jetzt von einheitlichen DoStos aus, entfällt mit dem Dauerbremszettel das Führen von Wagenliste und Bremszettel, oder aber den Zub schreibt diese soweit möglich, vor, womit wir wieder beim Thema sind, was der alles kann oder nicht kann und warum er länger in seinem Kauf ist. Bei einem Dauerbremszettel müsste nur die Wagenzahl bzw. Die passende Spalte übermittelt werden.

Außerdem wenn der Zug geringfügig veråndert wurde die vereinfachte Prüfung der Türsteuerung, Seite wählen, geht die Richtige auf, bleibt die andere zu, passt.

Wegen Bussystemen, bisher schon auch über das alte KWS zeigt einem die Lok auf dem Steuerwagen und umgekehrt, ob angelegt ist oder nicht.
Laut ehemaligem Ausbilder hat die RAB DoStos mit Bus, wo einem beispielsweise angezeigt wird, welche Türen offen sind und welche nicht, nur rechnet sich sowas leider leider selten und wird nicht mit bestellt. Mit dem Bus und der schon vorhandenen Anzeigemöglichkeit wäre schon heute die Bremsprobe nur vom Führerraum aus möglich.

Nur wenn man sieht, mit was da teilweise herum gefahren wird und wie anfällig Manches ist, wird das noch eine ganze Zeit dauern, man schaue nur in die Störungschronik und den Teil über die Lichter des 440.
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Martin H. @ 7 Aug 2011, 20:45 hat geschrieben:Wegen Bussystemen, bisher schon auch über das alte KWS zeigt einem die Lok auf dem Steuerwagen und umgekehrt, ob angelegt ist oder nicht.
Laut ehemaligem Ausbilder hat die RAB DoStos mit Bus, wo einem beispielsweise angezeigt wird, welche Türen offen sind und welche nicht, nur rechnet sich sowas leider leider selten und wird nicht mit bestellt. Mit dem Bus und der schon vorhandenen Anzeigemöglichkeit wäre schon heute die Bremsprobe nur vom Führerraum aus möglich.
Die ÖBB fährt ja sowohl im Fern- als auch im Nahverkehr mit WTB. Inwieweit da die automatische Bremsprobe verwendet wird weiß ich aber auch nicht. Der ALEX angeblich auch.
Der DB fehlen hauptsächlich Loks mit WTB-Ausrüstung. Außer den 4 ex-MET-101ern hat glaube ich keine DB-Lok-Baureihe WTB. Deshalb gibts auch kaum WTB-fähige Wagen (außer den ex-MET-Garnituren). Außerdem hat man ja eigenen Systeme für die Wendezugsteuerung.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bei der automatischen Bremsprobe dürfte das Problem weniger die Datenübertragung sein - das hat man heute auch. Das Problem ist vermutlich eher wie man feststellt welche Wagen so im Zugverband sind, und das lässt sich bei Triebwagen sicherlich leichter feststellen als bei Wagenzügen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Systemfehler @ 7 Aug 2011, 15:35 hat geschrieben: So ist die Bremsprobe in 2-3min (geratener Wert...) durchgeführt und der Zug kann weiterfahren.
Bei 'nem 700m-Güterzug, ja. Mit ep-Bremse in R dauert das keine 30 Sekunden. Wenn, ja, wenn alles funktioniert.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

chris232 @ 8 Aug 2011, 11:23 hat geschrieben:Mit ep-Bremse in R dauert das keine 30 Sekunden. Wenn, ja, wenn alles funktioniert.
Bei bei den DB-Dostos ist die ep-Bremse (genau wie die NBÜ) i. d. R. sowieso stillgelegt, da die sich nicht mit TAV verträgt.

Selbst wenn die Bremsprobe nur 5 Minuten dauert: Bis die Lok an den Zug gefahren ist, angekuppelt, Bremsprobe fertig, abgefertigt und alle wieder auf ihren Plätzen sind können (inkl. etwas Sicherheitspuffer) schon mal 8-10 Minuten vergehen.
Wie gesagt selbst mit Verspätung braucht der ALEX gut und gerne 8 Minuten für den Lok- und Fahrtrichtungswechsel.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Weiß jemand zufällig, wo man die Fahrzeiten für die Güterzug-Planleistungen herbekommen kann? (Und Sonderleistungen am besten gleich mit)? ;)
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Bahnstrecke München - Mühldorf abschnittsweise für gut drei Wochen im Jahr 2012 gesperrt OVB
Vom 17. August bis 9. September will die Bahn nach derzeitigem Planungsstand die Gleise zwischen Mühldorf und Schwindegg und zwischen Hörlkofen und Markt Schwaben erneuern. Zeitweilig muss dazu die gesamte Strecke gesperrt werden, Reisende werden mit Bussen transportiert, der Güterverkehr weiträumig über Landshut und Rosenheim umgeleitet.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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mtg
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Beitrag von mtg »

In einem "befreundeten" Forum wurde berichtet, dass die RE 968/969 zeitweise zum Fahrplanwechsel von der Einstellung bedroht gewesen seien. Als Grund wird genannt, dass die ÖBB überlegt haben "Zubringerzüge" nach Linz einzustellen. Weiß da jemand was genaueres?
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mtg
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Beitrag von mtg »

Heute im Mühldorfer Anzeiger zur Müllbeförderung nach Burgkirchen.
Auch die Strecke nach Frontenhausen wird erwähnt.

Der Müll bleibt auf der Schiene
Electrification
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Beitrag von Electrification »

mtg @ 21 Dec 2011, 12:53 hat geschrieben: Heute im Mühldorfer Anzeiger zur Müllbeförderung nach Burgkirchen.
Auch die Strecke nach Frontenhausen wird erwähnt.

Der Müll bleibt auf der Schiene
Das ist erfreulich zu hören, auch wenn Dingolfings Landrat von gestern ist, in den 50er Jahren gefangen...
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mtg
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Beitrag von mtg »

Ist ja auch klar, in Dingolfing werden keine Loks gebaut... <_<
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Beitrag von Electrification »

mtg @ 22 Dec 2011, 08:52 hat geschrieben: Ist ja auch klar, in Dingolfing werden keine Loks gebaut... <_<
BMW ist jetzt aber auch nicht bekannt für seinen Lastwagenbau oder gibt es dort im Kreis einen Hersteller? Wäre mir zwar neu, lasse mich aber gerne belehren. ;)
Gerade dann müsste der Herr Landrat doch froh sein wenn die Straßen frei sind für seine schnellen BMW denen sich keine Hindernisse in den Weg stellen, weiß doch jeder BMW- und Mercedesfahrer haben (bzw. wollen) Sonderrechte im Straßenverkehr (jetzt mal arg ins Vorurteil gezogen und verallgemeinert, also überspitzt). ;)
tobster
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Beitrag von tobster »

Electrification @ 22 Dec 2011, 15:18 hat geschrieben: BMW ist jetzt aber auch nicht bekannt für seinen Lastwagenbau oder gibt es dort im Kreis einen Hersteller? Wäre mir zwar neu, lasse mich aber gerne belehren. ;)
Gerade dann müsste der Herr Landrat doch froh sein wenn die Straßen frei sind für seine schnellen BMW denen sich keine Hindernisse in den Weg stellen, weiß doch jeder BMW- und Mercedesfahrer haben (bzw. wollen) Sonderrechte im Straßenverkehr (jetzt mal arg ins Vorurteil gezogen und verallgemeinert, also überspitzt). ;)
Außerdem werden die BMWs ja auch viel über die Schiene ausgeliefert. Ich hab mich jedenfalls schon manches Mal im Bahnhof Dingolfing gefragt, ob da jetzt mehr Menschen oder mehr BMWs sind :D
Electrification
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Beitrag von Electrification »

tobster @ 22 Dec 2011, 15:37 hat geschrieben: Außerdem werden die BMWs ja auch viel über die Schiene ausgeliefert. Ich hab mich jedenfalls schon manches Mal im Bahnhof Dingolfing gefragt, ob da jetzt mehr Menschen oder mehr BMWs sind :D
Sag das nicht dem Landrat, sonst fordert der noch dass die BMW alle per Lastwagen transportiert werden. ;)
Mannerl
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Beitrag von Mannerl »

Müll:
vielleicht wird da aber auch blos ein oder zwei Waggon zugestellt und der Landrat meinte dies sei vielleicht auch nicht ganz so wirtschaftlich!

Wer weiß es denn genau?
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Beitrag von Electrification »

Mannerl @ 23 Dec 2011, 09:36 hat geschrieben: vielleicht wird da aber auch blos ein oder zwei Waggon zugestellt und der Landrat meinte dies sei vielleicht auch nicht ganz so wirtschaftlich!
Das hat aber der Landrat nicht zu beurteilen, sondern der Zweckverband und wenn der meint Ökologie ist stärker zu bewerten als andere Punkte wird das so gemacht und ich finde das absolut richtig.
Kein Mensch braucht ewiggestrige Landräte.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 23 Dec 2011, 14:47 hat geschrieben:
Mannerl @ 23 Dec 2011, 09:36 hat geschrieben: vielleicht wird da aber auch blos ein oder zwei Waggon zugestellt und der Landrat meinte dies sei vielleicht auch nicht ganz so wirtschaftlich!
Das hat aber der Landrat nicht zu beurteilen, sondern der Zweckverband und wenn der meint Ökologie ist stärker zu bewerten als andere Punkte wird das so gemacht und ich finde das absolut richtig.
Kein Mensch braucht ewiggestrige Landräte.
Was soll besonders ökologisch daran sein, viermal die Woche eine 800 kW-Lok mit vier oder fünf Wagen über eine ansonsten ungenutzte, also nur dafür vorgehaltene Strecke zu schicken?

Ich hoffe, dass es auf kurz oder lang gelingt, wieder Fracht der ortsansässigen Industrie in Marklkofen auf die Bahn zu verlagern, und freue mich daher, dass die Strecke vorgehalten wird. Einstweilen aber hat der Landrat mit seiner Aussage recht.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Südostbayer @ 26 Dec 2011, 23:20 hat geschrieben: Was soll besonders ökologisch daran sein, viermal die Woche eine 800 kW-Lok mit vier oder fünf Wagen über eine ansonsten ungenutzte, also nur dafür vorgehaltene Strecke zu schicken?

Ich hoffe, dass es auf kurz oder lang gelingt, wieder Fracht der ortsansässigen Industrie in Marklkofen auf die Bahn zu verlagern, und freue mich daher, dass die Strecke vorgehalten wird. Einstweilen aber hat der Landrat mit seiner Aussage recht.
Klar, es muss mehr Verkehr auf die Strecke und wenn es potentielle Kunden gibt muss man versuchen sie an Land zu ziehen um die Strecke wirtschaftlicher zu gestalten.
Ist denn das Müllkraftwerk in dieser Ecke oder wieso ist die Verladung ausgerechnet in Frontenhausen? Man könnte sonst ja alternativ an einer stärker befahrenen Strecke verladen.

Bei Transporten an sich muss man aber immer die gesamte Reisekette betrachten und nicht nur Teilabschnitte. Ebenso muss man bedenken wie viel zusätzliche Straßentransporte wären das.
Ich habe einfach das Gefühl dem Landrat geht es nicht darum, er will einfach nur die billigste Transportform haben, damit sein Kreis 5 Euro spart, die man vielleicht dann rauswirft/investiert in ein unnützes Freizeitbad, die Verbreiterung einer Kreisstraße wo 20 Autos am Tag fahren oder um die Bayerische Landesbank zu stützen, die freundlicherweise auf unsere Kosten Milliarden in den Sand gesetzt hat, wofür man diese kleine Nebenbahn sehr sehr lange betreiben hätte können.
Systemfehler
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Beitrag von Systemfehler »

Südostbayer @ 26 Dec 2011, 23:20 hat geschrieben: Was soll besonders ökologisch daran sein, viermal die Woche eine 800 kW-Lok mit vier oder fünf Wagen über eine ansonsten ungenutzte, also nur dafür vorgehaltene Strecke zu schicken?
Ökoligisch ist das sicherlich besser, als alles per Lkw zu fahren. Das sind wöchentlich 16-20 Wagenladungen. Jetzt rechne das mal auf Lkw-Fahrten hoch.
Und dann überleg nochmal, was ökologischer ist...

Ökonomisch/Wirtschaftlich ist das aber wirklich nicht... aber gut, dass manchmal noch die Ökologie über die Ökonomie siegt, meistens ist es ja umgekehrt.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Electrification @ 27 Dec 2011, 15:11 hat geschrieben:Ist denn das Müllkraftwerk in dieser Ecke oder wieso ist die Verladung ausgerechnet in Frontenhausen?
Das Müllkraftwerk ist in Burgkirchen, zwischen Altötting und Burghausen. Aus politischen Überlegungen heraus wurde bei Aufnahme der Mülltransporte in jedem im Zweckverband vertretenen Landkreis eine eigene Müllumladestation gebaut.

Die für den Kreis Dingolfing-Landau ist in (Frontenhausen-)Marklkofen, das geographisch günstig im Süden des Landkreises liegt und damit relativ direkte Transporte ermöglicht. In anderen Kreisen gibt es die Situation, dass der Müll aus Teilen des Einzugsgebiets erst gegen die eigentliche Zielrichtung zur Sammelstation gefahren, umgeladen und anschließend einen Teil der Wegstrecke zum zweiten Mal zurücklegt.

Ferner hatte der Bahnhof Frontenhausen-Marklkofen damals umfangreichen Güterverkehr nach Mühldorf, in dessen Abwicklung die Mülltransporte einfach integriert werden konnten, während Dingolfing selbst auch damals bereits über München oder gar Nürnberg mit Mühldorf verbunden war.

Heute gilt nach dem Wegfall aller sonstigen Bahngütertransporte aus Frontenhausen-Marklkofen leider nur noch das erste Argument.

Electrification @ 27 Dec 2011, 15:11 hat geschrieben:Man könnte sonst ja alternativ an einer stärker befahrenen Strecke verladen.
In Wörth zwischen Dingolfing und Landshut und in Dietfurt-Huldsessen bei Eggenfelden gäbe es nahegelegene Verladestationen. Das sind freilich andere Landkreise.

Systemfehler @ 27 Dec 2011, 19:55 hat geschrieben: Ökoligisch ist das sicherlich besser, als alles per Lkw zu fahren. Das sind wöchentlich 16-20 Wagenladungen. Jetzt rechne das mal auf Lkw-Fahrten hoch.
Und dann überleg nochmal, was ökologischer ist...
Du hast meine Sicht dazu ja bereits zitiert. Die Bahn ist nicht per se ökologischer (zumal sich Abgas- und Lärmgrenzwerte für Lkw in den vergangenen Jahren weiter entwickelt haben als die der Bahn), sondern dann, wenn Transporte sinnvoll gebündelt werden können. Hier gibt es leider momentan keine anderen Bahntransporte zur Bündelung.

Apropos: Allgemeines zum Thema "Umweltverträglichkeit von Mülltransporten im Vergleich Straße/Schiene" gibt es im lesenswerten Projektbericht in http://www.isv.uni-stuttgart.de/vuv/projekte/EBEK/
Bahnjunge
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Beitrag von Bahnjunge »

Hallo,

hat jemand Neuigkeiten, wie es auf der Strecke von Mühldorf nach Traunstein weitergehen soll?
Es hat ja geheissen, die BEG möchte bis Ende 2011 ein Konzept vorgelegt haben, wie man sich ab 2013 ein vernünftiges Konzept zwischen Bus und Bahn vorstellt.

Ich habe seitdem (April 2011) nichts mehr erfahren.

Wer weiß was?

Danke.

Gruß
Bahnjunge
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Ich denke es wird sehr an den rückständigen Kommunen die tw. im Kreis Traunstein vorhanden sind und dem dortigen Landkreis liegen. Die BEG hatte ja mit der SOB schon eine verbesserte Bahnanbindung Garching - Hörpolding im Sinn, aber die rückständigen Steinzeitler in manchen Kommunen haben das ja wohl verhindert.
Da haben dann wohl viele den gleichen Familiennamen. ;)
Harry M
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Beitrag von Harry M »

@Electrification: Weißt du Genaueres darüber oder hast du einen Link? Danke. ;-)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Harry M @ 6 Jan 2012, 17:47 hat geschrieben: @Electrification: Weißt du Genaueres darüber oder hast du einen Link? Danke. ;-)
Du müsstest mal schauen, vielleicht steht es sogar hier in dieser Beitragskette, hat damals sehr viel Staub aufgewirbelt. Anderswo setzt man sich dafür ein dass mehr Züge fahren, Strecken reaktiviert werden und zwischen Traunstein und Garching ist die Eisenbahn leider ein Feindbild rückständiger Bauernbuam und anderer Ewiggestriger.
Sorry für meine Wortwahl, aber da kann man nur mit dem Kopf schütteln über diese Ecke.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Der Traunsteiner Landrat ist jetzt nicht so unbedingt als Bahnfan bekannt. Der würde das Geld, das die BEG für den Bahnbetrieb ausgibt, lieber für die Ausweitung des Busnetzes im Landkreis einsetzen, da ja sowieso niemand mit dem Zug fährt.

Mfg tegernseebahn
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