Pkw Maut

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ob dieses ach so teure und hoch gepriesene LKW Mautsystem wirklich rentabel ist? Vor allem da Siemens dahinter steckt... Die Wahrheit werden wir eh nie erfahren! :ph34r: :ph34r:
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Nicht jeder LKW über 12 Tonnen hat eine OBU an Bord. Dafür gibt es an vielen Tankstellen Mautterminals von der Firma Almex (Höft & Wessel Gruppe), die auch die Fahrkartenautomaten der Bahn herstellt. Die Fahrer geben die Start- und Zielauffahrt sowie das Kennzeichen ein und erhalten einen Beleg.

Die Terminals sehen übrigens genau so aus, die die Automaten der Bahm :D, nur sind sie anders lackiert und haben eine andere Software.
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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 9 Aug 2011, 22:08 hat geschrieben: Dazu müsste man die Vignette aber schon von unten auf den Auspuff o.ä. kleben - und die Geschwindigkeit dürfte auch Probleme machen.
Das ist lediglich eine Frage von Abschirmung und Sendeleistung. Die RFID-Technik kann duchaus auch einige Meter Entfernung überbrücken, und eine - sagen wir- 15-stellige Codezahl übermitteln. Alles weiter ist ein lösbares Software-Problem. Die Geschwindigkeit ist jedenfalls das kleinste Problem dabei, selbst wenn Michael Schumacher unterwegs sein sollte.

@Autobahn: Und wie steht es da mit der Erfassung, ob die Fahrer das alles korrekt eingebeen haben? Bzw. überhaupt, was passiert denn, wenn ein 40-Tonner "einfach so" auf eine deutsche Autobahn fährt, bzw eine der Mautbrücken passiert? Nichts??
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Cloakmaster @ 10 Aug 2011, 19:08 hat geschrieben: Das ist lediglich eine Frage von Abschirmung und Sendeleistung. Die RFID-Technik kann duchaus auch einige Meter Entfernung überbrücken, und eine - sagen wir- 15-stellige Codezahl übermitteln.
Von oben mit mehreren Metern Abstand bei 200 durch eine ggf. metallisierte Scheibe durch? Da habe ich doch mal meine Zweifel dass das mit einer RFID-Vignette ohne eigene Energieversorgung funktioniert.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Cloakmaster @ 10 Aug 2011, 19:08 hat geschrieben:Und wie steht es da mit der Erfassung, ob die Fahrer das alles korrekt eingebeen haben? Bzw. überhaupt, was passiert denn, wenn ein 40-Tonner "einfach so" auf eine deutsche Autobahn fährt, bzw eine der Mautbrücken passiert? Nichts??
Nur keine Panik. Gerade dazu sind die Mautbrücken nämlich vorgesehen. Sie erfassen das Kennzeichen und im System wird abgeglichen, ob die Maut bezahlt ist. Auch die BAG kann aus ihren Fahrzeugen online prüfen, ob die Maut bezahlt ist :lol:
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Laut einem Bericht von damals funktionieren diese Brücken bis 240 km/h mit Spurwechsel, ohne noch etwas schneller.
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Ich kenne zwar das Mautsystem in den Niederlanden nicht, aber der Artikel der WIWO dürfte recht interessant sein. Die Niederländer wollen ab 2012 (zunächst für LKW, dann für PKW) eine Streckenmaut einführen bzw. umstellen. Das nennt sich Kilometersteuer lt. Artikel. Schrittweise soll das Mautgebühr bis 2018 von 3 ct/km auf 6,7 ct/km angehoben werden.

Mit diesen Maßnahmen hoffen die Niederlande, den Verkehr auf den Autobahnen wegen dem Stau reduzieren zu können.
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Beitrag von Cloakmaster »

Boris Merath @ 10 Aug 2011, 19:41 hat geschrieben: Von oben mit mehreren Metern Abstand bei 200 durch eine ggf. metallisierte Scheibe durch? Da habe ich doch mal meine Zweifel dass das mit einer RFID-Vignette ohne eigene Energieversorgung funktioniert.
semi-aktive RFID im GHz-Band sind unter anderem für rasante Lesegeschwindigkeiten und Entfernungen bis 6 Meter entwickelt, wobei gerade Mautstationen explizit als Anwendungsziel genannt werden. In Grossbritannien hat jedes KFZ-Kennzeichen einen RFID-Chip mit verbaut, womit unter anderem die Londoner City-Maut mit berappt wird...
yeg009a

Beitrag von yeg009a »

Ich habe im Beitrag hier etwas überspitzt, übertrieben als Vorschlag unterbreitet, weil ich damit vor einer Verkomplizierung einer Maut durch die Verantwortlichen warnen will.

Eine Maut auf den Autobahnen für alle sollte eingeführt werden, keine Frage. Wenn man sich das mal umschaut, sieht man auch Länder, wo die Mautgebühren für sämtliche Fahrzeuge erhoben werden. Hier befinden wir uns in einem weißen Fleck für die PKW, die LKW zahlen längst die Maut für die Autobahnnutzung. Und zwar nach Schadstoffklasse, was es auch nicht einfacher macht.

Ich finde es nur fair, wenn diejenige die aus dem Ausland kommen, bei uns die Autobahnnutzung bezahlen würden, da unsere Autofahrer im Ausland die Autobahnnutzungsgebühr zahlen müssen.

Ich halte, wie ich es vorhin im Beitrag geschrieben habe, nichts vom Pauschalmaut. Die Gründe wurden auch in meinem vorlinkten Beitrag genannt.

Ich bin für eine einfache Streckenmaut auf den Autobahnen, die von der Höhe des Fahrzeugs und der Abstand zwischen der Zu- und Ausfahrt abhängt. An den Zufahrten und Autobahnanfang sollen die Fahrzeuge erfaßt werden. Am Ende der Fahrt sollte die Mautkosten an den Ausfahrten und Autobahnenden abgerechnet und bezahlt werden. Aber nur, wenn die Investitionen in die Autobahnausbau und -reparatur aus den Einnahmen von Mautgebühren fließen. Die Mautgebühren sollen, wie in Frankreich (TVA 19,6%) üblich, versteuert werden.

Ah ja: Quelle zweier Links: Meine eigene Beiträge im hiesigen Forum.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Das Thema ist eigentlich ziemlich einfach abgehandelt:
Erste Frage: Soll Auto(-bahn)maut eingeführt werden?
Ich denke hier kann man eine relativ große Mehrheit bekommen, wenn das WIRKLICH Steueraufkommensneutral geschieht, also KFZ-Steuer weg, Maut her. Im Einzelfall kann das zwar eine Mehrbelastung bedeuten für den der mehr fährt, aber eben auch eine geringere Belastung. Das wichtigste Argument ist wohl, dass auch die ausländischen Besucher hier etwas für die Straßenbenutzung bezahlen sollen (was sie über die Benzinsteuer schon zumindest zu einem kleine Teil machen).

Zweite Frage:
Was für ein System will man einführen?
Pickerl - nicht Streckenbezogen, nur bedingt schadstoffausstoßbezogen, mehr Landstraßenfahrten von Wenigfahrern und Ausländern, keine Verkehrssteuerung möglich
elektronische Maut - sehr teure Abrechnung und on Board Technik notwendig, Datenschutzproblem, für Ausländer kompliziert umzusetzen, nur bedingt schadstoffausstoßbezogen
Mautstationen - sehr teure und platzintensive Einrichtung, hohe Personalkosten, lange Wartezeiten/Staus

alle drei Versionen haben aber zusätzlich einen ausschlagegbenden Nachteil: erhebt man die Maut tatsächlich für die Deutschen aufkommensneutral, d.h. es wird vor Einführung und danach gleich viel Geld vom Autofahrer ins Steuersäckl bezahlt, und man will nur zusätzlich die Transitfahrer und Urlauber etc. belasten, dann wird der Anteil, den diese dann zahlen ziemlich genau für die Verwaltungskosten wieder aufgefressen. Der Gewinn für die deutschen Straßen wäre also bei genau NULL Euro!

Der einfachste Weg ist und bleibt eine Erhöhung der Kraftstoffsteuer. Diese muß sowieso abgeführt werden, ein erhöhter Betrag verursacht keine Extrakosten. Es geht sowohl die Fahrstrecke als auch die Umweltfreundlichkeit des Autos in die "Berechnung" ein. Man kann sich nur auf kurzen Transitstrecken der Maut entziehen. Umwege und Schleichfahrten über Landstraßen lohnen sich nicht.
Der einzige Nachteil ist der Tanktourismus an grenznahen Gebieten, wobei man sagen muß, dass die Unterschiede in den letzten Jahren eher abgenommen haben.

[Man könnte das auf 3 Wege auch noch abmildern:
1. Man kann die Steuer schrittweise einführen um die Unterschiede nicht zu groß werden zu lassen. (Dafür müßte man die KfZ-Steuer dann schrittweise reduzieren.)
2. Man kann bei den europäischen Nachbarn für eine ähnliche Umschichtung/Besteuerung werben.
3. Man könnte abhängig vom Benzinpreisniveau der angrenzenden Regionen eine flexible Besteuerung einführen (da bin ich mir nicht sicher ob das erlaubt ist).]
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Warum ist eigentlich auch hier im Forum der Konsens, daß die Mehreinnahmen aus einer Maut ausschließlich dem Straßenbau zugutekommen soll? Die Gewinne der Bahn kommen ja schließlich auch nicht ausschließlich dem Streckenbau zugute, sondern landen teilweise im Bundeshaushalt.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Meikl @ 15 Aug 2011, 09:10 hat geschrieben: Warum ist eigentlich auch hier im Forum der Konsens, daß die Mehreinnahmen aus einer Maut ausschließlich dem Straßenbau zugutekommen soll? Die Gewinne der Bahn kommen ja schließlich auch nicht ausschließlich dem Streckenbau zugute, sondern landen teilweise im Bundeshaushalt.
ganz einfach, weil es von der Politik so gewünscht wird. Eine Pkw-Maut soll ausschliesslich zweckgebunden eingeführt werden. Damit ist ziemlich sicher ausgeschlossen, das Gelder daraus in die Schiene fliessen werden.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von Step_3 »

ÖPNV in München..., schön und gut, aber.....

Zum Thema Citymaut gibt es in der aktuellen November-ADAC-Motorwelt (das Blattl, was jedem Inhaber der gelben-Engel-Karte regelmäßig den Briefkasten verstopft) einen Artikel, wie und warum einzelne Städte zu der Citymaut stehen. Überwiegend besteht demnach (natürlich, auch aus Interesse eines den Individualverkehr vertretenen Papiers) vollständige Ablehnung solch einer Vorgehensweise.
Dennoch liest sich hier in der Zusammenfassungs-Grafik bei der Stadt München folgender Satz:

Zitat Anfang:
"München NEIN Der ÖPNV ist ausgelastet, z.T. überlastet. Ohne Ausbau des ÖPNV wäre eine Citymaut nicht möglich"
Zitat Ende.
(Quelle: ADAC Motorwelt 11/2012)

Sowas ausgerechnet hier und in diesem Zusammenhang zu lesen, stimmt mich gelinde ausgedrückt etwas merkwürdig.
Andere Städte benennen soziale Aspekte, Gleichberechtigung oder verwaltungstechnischen Aufwand. Berlin ist sogar davon überzeugt, daß die Leute, die wirklich selber Downtown ansteuern wollen, auch dafür bezahlen werden. Hamburg vergleicht sich direkt mit London und steht demnach relativ gut da.
Wer auch immer Ansprechpartner des ADAC in München war, er wußte sehr gut Bescheid und es wurde auch genauso im Heft abgedruckt.

Bleibt die Frage, was die MVG selbst unternehmen wird, wenn sie schon in diesen Kreisen regelrecht abgewatscht wird...
Rathgeber
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Beitrag von Rathgeber »

Step_3 @ 8 Nov 2012, 02:43 hat geschrieben: Zitat Anfang:
"München NEIN Der ÖPNV ist ausgelastet, z.T. überlastet. Ohne Ausbau des ÖPNV wäre eine Citymaut nicht möglich"
Zitat Ende.
(Quelle: ADAC Motorwelt 11/2012)
Das Dumme ist nur: Das ADAC-Organ hat recht. Die Stadt muss vor der Einführung einer Citymaut gehörige Anstrengungen unternehmen, weil sonst zwangsläufig der Eindruck entsteht, die Maut diene nur dem Füllen des Stadtsäckels.
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Beitrag von 146225 »

Rathgeber @ 8 Nov 2012, 23:31 hat geschrieben: [...] weil sonst zwangsläufig der Eindruck entsteht, die Maut diene nur dem Füllen des Stadtsäckels.
Das sollte sie ja auch. Denn die tägliche Blechlawine hinterlässt für die Stadt auf Dauer immense volkswirtschaftliche Schäden, und die sind mit so ein bißchen Maut ohnehin nicht abzahlbar - es ist mehr so eine Art nette kleine Aufwandsentschädigung.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Rathgeber »

146225 @ 9 Nov 2012, 05:47 hat geschrieben: Das sollte sie ja auch. Denn die tägliche Blechlawine hinterlässt für die Stadt auf Dauer immense volkswirtschaftliche Schäden
...an der die Stadt auch gehörigen Anteil hat, wenn sie im Unterhalt teure Infrastruktur in Form von Tunneln baut. Mann kann es autofahrer nicht verübeln, diese auch zu benutzen, ja sogar abzunutzen.

Die Citymaut in München braucht Rahmenbedingungen, die derzeit nicht vorhanden sind. Man stelle sich nur vor, das Parkhaus in Fröttmaning wäre täglich zur Hälfte gefüllt...
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Frage ist halt, wie die City-Maut gestaltet werden soll, daß sie a) Den Verkehr, nicht aber die Geschäftsumsätze von der Stadt fernhält
und b) auch noch Ordentlich zusätzliches Geld in die Kassen spült. Wenn allein das Fahren zum Stachus-EKZ damt Parken in der dortigen Tiefgarage zu teuer wird, dann wird eben ein anderes Ziel angesteuert: PEP, OEZ, Riem-Arcaden, Pasing, oder auch gleich zB Ausgsburg.
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Beitrag von Autoverbot »

Was ist mit dem sozialen Aspekt?
Gibt es Ermässigung bei der Maut für Hartz4 oder Geringverdiener?
Oder sieht man in Zukunft nur noch 5er BMW aufwärts am Stachus? ;)
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
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Beitrag von Rathgeber »

Cloakmaster @ 9 Nov 2012, 15:21 hat geschrieben: Wenn allein das Fahren zum Stachus-EKZ damt Parken in der dortigen Tiefgarage zu teuer wird, dann wird eben ein anderes Ziel angesteuert: PEP, OEZ, Riem-Arcaden, Pasing, oder auch gleich zB Ausgsburg.
Die Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften wird sicher nicht wegen fehlender Autofahrer zugrunde gehen; das Parken im OEZ kostet mittlerweile auch schon etwas.
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Beitrag von chris232 »

Im PEP und den Riem-Arkaden ebenso. Letztere schlägt bei 10 min schon mit 1€ zu buche, ersteres war glaube ich noch mal teurer.
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
Otto von Bismarck

Daher hat die Bahn dem Gemeinwohl und nicht privaten Profitinteressen zu dienen, begreifen Sie es doch endlich mal!
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Beitrag von Cloakmaster »

Rathgeber @ 9 Nov 2012, 15:44 hat geschrieben: Die Fußgängerzone mit ihren zahlreichen Geschäften wird sicher nicht wegen fehlender Autofahrer zugrunde gehen; das Parken im OEZ kostet mittlerweile auch schon etwas.
na um so besser - oder schlimmer: Dann wird eben gleich nach Augsburg gefahren, oder warum nicht gleich Nürnberg, Stuttgart, Salzburg? Das Stadtsäckl wird sich freuen ob der entgangenen Einnahmen.

Veröden wird sie nicht. Nur verramschen. Weniger Qualitätsgeschäfte, noch mehr Ketten mit 08/15-Auswahl und anderem Billig-Kram. Ob das das richtige ist für die Fussgängerzone?
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Beitrag von Rathgeber »

Cloakmaster @ 9 Nov 2012, 17:03 hat geschrieben: Veröden wird sie nicht. Nur verramschen. Weniger Qualitätsgeschäfte, noch mehr Ketten mit 08/15-Auswahl und anderem Billig-Kram. Ob das das richtige ist für die Fussgängerzone?
Das hat aber nichts mit der City-Maut zu tun. Die fortschreitende Verkettung und Verramschung, wie man sie übrigens auch in Augsburg, Regenburg und sogar Mühldorf vorfindet, hat andere Gründe. Daß in den Einkaugszentren die gleichen Geschäfte ansässig sind, muss ich nicht extra erwähnen, oder?
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Beitrag von Cloakmaster »

Rathgeber @ 9 Nov 2012, 17:27 hat geschrieben: Das hat aber nichts mit der City-Maut zu tun. Die fortschreitende Verkettung und Verramschung, wie man sie übrigens auch in Augsburg, Regenburg und sogar Mühldorf vorfindet, hat andere Gründe. Daß in den Einkaugszentren die gleichen Geschäfte ansässig sind, muss ich nicht extra erwähnen, oder?
Genau das ist es ja. Die Innenstadt soll eben kein Standard-EKZ werden mit Standard-Angebot, sondern etwas herausragen, mit einem eher höherwertigen und exclusiveren Angebot als dem, was die "üblichen Verdächtigen" bieten. -und hier wirkt eine City-Maut eher kontraproduktiv.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Über 90% der Wege in der Münchner Altstadt werden zu Fuß oder mit den Öffis zurückgelegt. Ich wage die Prognose, dass es gar nicht auffallen würde, wenn man ein totales Autoverbot erlässt. Evtl gibt es in der Maxilmiliansstraße ein oder anderes Geschäft, wo dei Kundschaft wirklich signifikant mit dem Auto vorfährt. In der Kaufingerstraße und beim Viktualienmarkt halte ich die Zahl der Autogäste für unter 5%.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von Rathgeber »

Cloakmaster @ 9 Nov 2012, 17:38 hat geschrieben: Genau das ist es ja. Die Innenstadt soll eben kein Standard-EKZ werden mit Standard-Angebot, sondern etwas herausragen, mit einem eher höherwertigen und exclusiveren Angebot als dem, was die "üblichen Verdächtigen" bieten. -und hier wirkt eine City-Maut eher kontraproduktiv.
Verrietest Du mir, inwieweit sich Geschäfte in der Fußgängerzone von denen im PEP, OEZ, Arcaden, etc. unterscheiden, könnte ich mich mit mit Deiner Argumentation auseinandersetzen. Die drei speziellen Fachgeschäfte, die es in der Fußgängerzone noch gibt, wird auch eine Verhinderung der City-Maut nicht vor ihrer langfristigen Schließung retten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Rathgeber @ 9 Nov 2012, 18:01 hat geschrieben: Verrietest Du mir, inwieweit sich Geschäfte in der Fußgängerzone von denen im PEP, OEZ, Arcaden, etc. unterscheiden, könnte ich mich mit mit Deiner Argumentation auseinandersetzen. Die drei speziellen Fachgeschäfte, die es in der Fußgängerzone noch gibt, wird auch eine Verhinderung der City-Maut nicht vor ihrer langfristigen Schließung retten.
Auch wenn ich nicht der Angesprochene bin
Sowohl die Lebensmittelauswahl (Fachgeschäfte für Wild, Geflügel, Honig oder Kräuter) des Viktualienmartes als auch die Auswahl an "Vornehmklamotten" vom Hirmer findest Du in keinem Einkaufszentrum.
Bei Hirmer kaufst Du Dir den speziellen Anzug, im OEZ bekommst Du halt einen Anzug.
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Beitrag von Cloakmaster »

Die City-Maut hält Leute davon ab, mit dem Auto in die Innenstadt zu fahren - genau das ist ja auch Sinn und Zweck der Übung.

Nur wird gerade die etwas betuchtete Klientel kaum mit der S-Bahn zum Isartorplatz (ok, nicht mehr wirkliche Innenstadt-Lage) fahren, um sich bei Rieger den neuesten Pelz zu kaufen. Ebenso wird man kaum zu Europa-Leisten in der Dachhauerstr. mit der Tram fahren, um den ne gerahmten Picasso abzuholen, und damit unterm Arm in den 20/21/22er einsteigen. Das wären jetzt zB zwei Geschäfte, welche ich mir nur relativ schwer in PEP, OEZ, oder der gleichen vorstellen mag. City-Maut ist ja nicht deckungsgleich mit Fussgängerzone.

Man kann und man wird nicht allen Verkehr auf den ÖPNV verlagern. Genau das ist doch der springende Punkt: Wie mache ich meine City so attraktiv, daß es trotz Maut noch genügend Leute gibt die mit dem Auto her kommen, gleichzeitg aber auch genügend Leute abschreckt bzw. zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegt? Schliesslich soll ja damit Geld verdient werden. Das ist so ähnlich wie mit einem Blitzer, der abgebaut wird, weil er zu selten blitzt....
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Beitrag von Rathgeber »

Iarn @ 9 Nov 2012, 18:09 hat geschrieben: Auch wenn ich nicht der Angesprochene bin
Sowohl die Lebensmittelauswahl (Fachgeschäfte für Wild, Geflügel, Honig oder Kräuter) des Viktualienmartes als auch die Auswahl an "Vornehmklamotten" vom Hirmer findest Du in keinem Einkaufszentrum.
Den Viktualienmarkt habe ich bei meiner Argumentation nicht beachtet. Mein Fehler.
Aber der würde sogar profitieren, wäre er von allen Seiten nur für Fußgänger zugänglich.

Cloakmaster @ 9 Nov 2012, 18:19 hat geschrieben:Nur wird gerade die etwas betuchtete Klientel kaum mit der S-Bahn zum Isartorplatz (ok, nicht mehr wirkliche Innenstadt-Lage) fahren, um sich bei Rieger den neuesten Pelz zu kaufen.
Zu Rieger-Pelze kann man eh nicht mehr hinfahren...

Und diese Betuchten zahlen auch eine City-Maut. Abgesehen davon: gute Fachgeschäfte birten auch so etwas wie einen Lieferservice (sogar Ikea hat so etwas im Angebot).
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Das grösste Problem an der City Maut ist aber, das sich dadurch die Zahl der Umsteiger nochmals dramatisch erhöhen wird, was das System aber vorallem in der HVZ kaum mehr verkraftet. Daher wäre es in der heutigen Situation gerade zu fahrlässig, diese jetzt einzuführen. Es sei denn, man will den ÖPNV in München mit aller Gewalt zum endgültigen Kollaps bringen. Damit ist aber keinem wirklich geholfen.
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Beitrag von Rathgeber »

Schön, daß Du etwas verquaster das wiederholst, was ich vor ein paar Stunden bereits geschrieben habe, Lazarus.
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