Tempolimit auf Straße und Schiene

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Electrification
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover @ 14 Jun 2012, 09:46 hat geschrieben: Warum? Selbst wenn der Sprit doppelt so teuer wäre, würde er immer noch nicht mal die Hälfte der Autokosten erreichen. Und ganz ehrlich, derjenige, der im Monat 800€ Leasingrate für einen X5 abdrückt, hat viele andere Sorgen, aber mit Sicherheit nicht den Spritpreis :D

Also bitte tut nicht so, als würden keine Autos mehr fahren, nur weil der Sprit irgendwann mal 2,50€ kosten wird.
Es soll auch normale Arbeitnehmer geben, die vielleicht heute schon Probleme haben ihre Alltagskosten (Strom, Wasser, Sprit) usw. mit ihrem seit Jahrzehnten sinkenden Realeinkommen zu finanzieren, bei seit Jahren steigenden, ja explodierenden, Kosten.

Wer sich für 800 Euro ein Auto least hat da natürlich keine Probleme, er ist dann ja wohl entweder auf der anderen Seite der Schere oder einer der vielen die sich wegen solch belangloser Prestigesachen verschulden.
Wie viele Menschen da draußen fahren Mercedes, BMW oder was sonst nicht alles und könnten es sich eigentlich gar nicht leisten? Alles auf Pump, um den schönen Schein zu waren und daheim Wassersuppe essen.
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Electrification @ 14 Jun 2012, 12:28 hat geschrieben: Es soll auch normale Arbeitnehmer geben, die vielleicht heute schon Probleme haben ihre Alltagskosten (Strom, Wasser, Sprit) usw. mit ihrem seit Jahrzehnten sinkenden Realeinkommen zu finanzieren
Das sind aber nicht die, die mit 220km/h im SUV über die Autobahn brettern.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ich darf daran erinnern, das die Geschwindigkeitsbeschränkungen auf Autobahnen während der Ölkrise 1973 Jahren in den europäischen Ländern eingeführt wurden. Bis dahin gab es sie nicht. Auch in Deutschland galt 1973 eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung. Sie wurde im November 1973 wieder aufgehoben, in den anderen Ländern blieb sie in Kraft.

Zur Diskussion Bußgeld nach Einkommen. Das ist in Deutschland nicht vorgesehen. Anders sieht es bei Verkehrsstraftaten aus. Hier spielt das Einkommen eine wesentliche Rolle (das Fahrverbot ist aber gleich).
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich finde es schon witzig, dass über jeden Cent Spritpreiserhöhung geschipmpft wird, über teuren Strom, Wasser etc. Aber wenn man mal locker das doppelte durch geeignete Maßnahmen sparen könnte, dann ist das wieder zu spießig, langweilig ......
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Hot Doc @ 14 Jun 2012, 19:50 hat geschrieben:Ich finde es schon witzig, dass über jeden Cent Spritpreiserhöhung geschipmpft wird, über teuren Strom, Wasser etc. Aber wenn man mal locker das doppelte durch geeignete Maßnahmen sparen könnte, dann ist das wieder zu spießig, langweilig ......
Super. Ich fahre nicht mehr mit dem Auto, ich schalte das Licht, den Fernseher und den Computer aus. Ich Dusche nicht mehr und fresse nur noch Rohkost ..... :D

Und die Rohkost wasche ich auch nicht mehr. Wäsche wird natürlich auch nicht mehr gewaschen. :lol:

Man, habe ich gespart.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Autobahn @ 14 Jun 2012, 20:40 hat geschrieben: Super. Ich fahre nicht mehr mit dem Auto, ich schalte das Licht, den Fernseher und den Computer aus. Ich Dusche nicht mehr und fresse nur noch Rohkost .....  :D

Und die Rohkost wasche ich auch nicht mehr. Wäsche wird natürlich auch nicht mehr gewaschen.  :lol:

Man, habe ich gespart.
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

Autobahn @ 14 Jun 2012, 20:40 hat geschrieben:Super. Ich fahre nicht mehr mit dem Auto, ich schalte das Licht, den Fernseher und den Computer aus. Ich Dusche nicht mehr [...] (bla...)
Spritsparende Fahrweise heißt ja nicht zwangsläufig, das Auto zu verkaufen. Genauso kann man den Fernseher ausschalten, wenn man nicht guckt, das Licht in Räumen ausschalten, die man derzeit nicht benutzt und statt eines Wannenbades auch mal Duschen.
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

ropix @ 14 Jun 2012, 10:26 hat geschrieben: Wird gemacht. Denn hier greift - wer zu viele Knöllchen sammelt scheint offensichtlich nicht in der Lage zu sein ein KFZ zu führen. Und dann kann es auch beim Führerscheinentzug enden. Aber bislang haben wir hier keine Unterscheidung zwischen erstem oder x-tem Vergehen disskutiert :)
Und genau das finde ich richtig. Das schon vorgeschlagene System - erstes Vergehen 50% vom "Normalpreis", zweites mit 100%, drittes mit 200" usw. - fände ich gerechter als ein einkommensabhängiges denn: ein (versehentlicher?) einzelner Verstoß führt nicht gleich zur persönlichen Finanzkrise, während unbelehrbare Permanent-Ignorierer egal wie viel sie verdienen oder besitzen immer schmerzhafter an die Regeln erinnert werden.

Ein Hartz4-Empfänger kann genau so ein Verkehrsrowdy sein wie der millionenschwere Manager sich auch an die Verkehrsregeln halten kann.

Gruß Michi
Achtung! Entladezeit länger als 1 Minute!
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Autobahn @ 14 Jun 2012, 20:40 hat geschrieben: Super. Ich fahre nicht mehr mit dem Auto, ich schalte das Licht, den Fernseher und den Computer aus. Ich Dusche nicht mehr und fresse nur noch Rohkost ..... :D

Und die Rohkost wasche ich auch nicht mehr. Wäsche wird natürlich auch nicht mehr gewaschen. :lol:

Man, habe ich gespart.
WIEDER ein absolut sinnloser, polemischer und damit komplett überflüssiger Beitrag von dir. Würde man die alle rausstreichen würden grob geschätzt 2 oder 3 übrig bleiben, in denen du mal wirklich was ausgesagt hast.
Glückwunsch!
Meikl
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Beitrag von Meikl »

Wobei, es wäre doch gar nicht schlecht, wenn Autobahn den Computer ausschalten würde...

Zum Thema spritsparende Fahrweise: man kann teilweise auch durch schnelleres Fahren sparen (schnell um die Kurve rum und Schwung mitnehmen statt bremsen und wieder beschleunigen). Bei mir ist der Verbrauch eigentlich immer ca. 1 Liter niedriger als vom Hersteller angegeben, und ich bin nicht unbedingt ein Bummelfahrer.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Unsere Stromrechnung ist seit dem Smartphonezeitalter um 70 Euro niedriger, da der PC nur noch ganz selten an ist. Kann das nur daran liegen?
Zum einfachen Surfen und Erstellen dieses Beitrages reicht das Telefon.

Vor 40.000 km meinte die Werkstatt, in 10.000 müssen hinten die Bremsklötze neu, meinte sie vor 5.000 auch wieder. Wir fahren mit "langem Auslauf", Schubbetrieb und Motorbremse.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Electrification @ 13 Jun 2012, 11:49 hat geschrieben: Natürlich müsste man auch die Klagemöglichkeiten in dem Fall einschränken, so dass nur noch gravierende Fehler ein Angriffspunkt sind.
Wer legt denn fest was ein "gravierender" Fehler ist? Der Staat? Das wäre ja reichlich absurd, da es hier ja darum geht mögliche Willkür und unrechtmäßige Bestrafung seitens eben des Staates zu unterbinden.

Es ist ein Verwaltungsakt und gegen den MUSS es eben die Möglichkeit des Widerspruchs geben. Ist dieser begründet, so ist der Akt eben nichtig. Es steht dem Staat ja frei nachzuweisen, dass trotz des monierten Fehlers die Messung, um konkret zu werden, korrekt ist. Das ist aber entweder nicht möglich (weil eben gegen die entsprechenden Verordnungen verstoßen wurde) oder nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand zu bewerkstelligen.

Es ist ja jetzt schon so, dass insbesondere manche Kommunen sich dabei hervortun, durch Geschwindigkeitsmessungen die Gemeindefinanzen aufzubessern und da wird eben manchmal auch auf unlautere Mittel zurückgegriffen (die Polizei selbst hält sich zumindest was die Geschwindigkeitsmessung angeht meist an die grundsätzlichen Vorgaben, Fehler sind meist eher auf schlampigen Aufbau oder Ausrüstungsfehlfunktionen* zurückzuführen).

Der Gesetzgeber hat sich schon etwas dabei gedacht, als er sagte, dass Geschwindigkeitsmessungen nur an Unfallschwerpunkten, so und so weit entfernt vom Beginn der Geschwindigkeitsbegrenzung bzw. dem Ende stattzufinden haben und das die Geräte auf eine bestimmte Art eingestellt sein müssen, da sonst die Zulassung durch das Eichamt nicht mehr in Kraft ist.

Ich bemerke schon lange hierzulande die Tendenz mancher Leute bei gerade unpopulären Vergehen die Spielregeln einfach mal anders auszulegen bzw. zu ihren Ungunsten zu verändern, lediglich weil man die Tat für besonders verwerflich hält. Aber genau die formale Gleichbehandlung auch und vor allen Dingen wenn es um die Exekutive geht ist eines der Hauptkriterien, die einen Rechtstaat ausmachen und es lässt in meinen Augen ERHEBLICHE Zweifel an der Verfassungstreue ebendieser Personen (nein, Electrification ich spreche nicht dich persönlich an) erkennen. Es mag ja ärgerlich sein, wenn man wegen eines Formfehlers jemanden, der mit 90 Sachen durch die Ortschaft brettert, gehen lassen muss, aber wenn ich jemanden für eine Tat verknacken will, muss ich das eben auch zweifelsfrei belegen können - und das ist einfach nicht der Fall. Vielleicht hat der Fehler keinen Einfluss gehabt, vielleicht ist der Fahrer mit 91 Sachen (abzügl. Toleranz) unterwegs gewesen, vielleicht nur mit 80 oder vielleicht ist er ja gar nicht zu schnell gewesen und das Radarmessgerät hat in der Situation einfach völlig falsche Werte ausgespuckt? Wie soll man denn überhaupt eine Strafe bemessen, wenn nicht zweifelsfrei belegt werden kann wie schwer das Vergehen war? Es ist ein himmelweiter Unterschied zwischen 100€+3 Punkte und 200€+4 Punkte+1 Monat Fahrverbot. Einfach eine Strafe für "wirst schon was angestellt haben" auszusprechen wäre da noch das i-Tüpfelchen.

Der Gesetzgeber ist der Meinung, dass ein nicht zugelassener Luftfilter die Allgemeine Betriebserlaubnis des Kfz erlöschen lässt. Gut, ich finde das reichlich absurd (es mag eine unnötige Lärmemission sein - und selbst das ist eigentlich kaum haltbar, sicherheitsrelevant ist das aber eigentlich nicht), aber es ist so. Wenn ich mit einer nicht zugelassenen Airbox erwischt werde, gibts ein Ordnungsgeld, ich darf das ganze zurückbauen und dem TÜV einen Besuch abstatten. Wenn aber die Gemeinde Hintertupfingen 2m hinterm zugewucherten Ortsschild bei Nacht und Nebel Leute mit 1km/h über der Geschwindigkeitsbeschränkung 15€ abknöpft würde ich das als Betroffener ebensowenig akzeptieren wie der Staat meinen (hypothetischen) Luftfilter - warum? Ganz einfach: weil der Gesetzgeber der Kommune genauso wie mir gesagt hat: "Das möchten wir nicht!".



* Vor drei Wochen zeigte das Alkoholmessgerät bei einer "allgemeinen" Verkehrskontrolle bei mir binnen 15 Minuten fünf verschiedenen Werte an. Wenn der Herr in Grün-Senfblähgelb nicht mitgedacht hätte, hätte ich den Abend erst mal am Revier fortsetzen dürfen, nur weil das Gerät (trotz Nüchternheit meinerseits) anfangs 0,7 Promille ausgespuckt hat, fünf Minuten später 1,5 Promille.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Martin H. @ 15 Jun 2012, 08:34 hat geschrieben: Unsere Stromrechnung ist seit dem Smartphonezeitalter um 70 Euro niedriger, da der PC nur noch ganz selten an ist. Kann das nur daran liegen?
Zum einfachen Surfen und Erstellen dieses Beitrages reicht das Telefon.

Vor 40.000 km meinte die Werkstatt, in 10.000 müssen hinten die Bremsklötze neu, meinte sie vor 5.000 auch wieder. Wir fahren mit "langem Auslauf", Schubbetrieb und Motorbremse.
Nach 50000km waren die Scheiben hin (die Werkstatt meinte, so einen pingeligen TÜF-Prüfer hättte sie noch nie erlebt). Die Originalklötze hätten locher nochmal 20- bis 30000 mitgemacht.
Fichtenmoped
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Beitrag von Fichtenmoped »

Auch ein Tempolimit: http://www.welt.de/politik/deutschland/art...n-Staedten.html
Rot-Grün plant Tempo 30 in allen Städten
Tempo 30 soll in Deutschlands Städten zur Regelgeschwindigkeit werden, Tempo 50 zur Ausnahme. Das planen SPD und Grüne im Falle eines Wahlsieges. Der ADAC ist empört und befürchtet "Schleichverkehre".
Hmm... Aber irgendwie stimme ich den Argumenten NICHT zu:
Das würde die Verkehrssicherheit erhöhen und die Städte durch weniger Lärm und CO2-Ausstoß leiser und sauberer machen. SPD-Verkehrsexpertin Kirstin Lühmann glaubt, dass Tempo 30 für gleichmäßig fließenden Verkehr sorge, "der im Übrigen Aggressionen mindert und Aufmerksamkeit steigert".
Warum?
- die Fahrpläne des ÖPNV sind auf eine Geschwindigkeit von 50km/h gestrickt, eine Verringerung auf 30km/h (Also fast um 50%) würde die Fahrzeiten länger machen = ÖPNV würde unattraktiver, mehr Leute würden aufs Auto umsteigen
- in der Rush-Hour sind die erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten eh schon weit entfernt, außerhalb der Rush-Hour kann die Höchstgeschwindigkeit leicht ausgefahren werden
- Ampelschaltungen ("grüne Welle") sind meist auf 50km/h optimiert und eine Änderung auf 30km/h würde größere Optimierungsarbeiten erfordern (bis hin zu Neupositionierung von Ampeln, Änderungen in der Verkehrführung usw.)
- heutige Autos sind für bestimmte "Betriebspunkte" optimiert, eine Geschwindigkeit außerhalb dieser Betriebspunkte ist sehr unwirtschaftlich und geht mit höherer Lärmentwicklung und höherem Treibstoffverbrauch einher (die Betriebspunkte sind 50km/h - eine Geschwindigkeit, die mit den meisten PKW's ohne Probleme mit niedriger Drehzahl im 4./5.Gang gefahren werden kann und ca. 120-140km/h... 30km/h liegt weit außerhalb, im 4./5. Gang ist man zu untertourig, im 3.Gang teilweise auch! In meinem Meriva 1.4 muss ich in einer Tempo30-Zone im 2.Gang fahren, weil im 3.Gang fast keine Beschleunigung möglich ist und der Motor fast abstirbt. Im 2. Gang aber fahre ich mit 3.500U/min - wirtschaftliches Fahren sieht anders aus!)
- bestimmt noch was vergessen!
Aufgrund von Rostschäden besteht Signaturersatzverkehr!

Wir bitten um Entschuldigung für die Unannehmlichkeiten.
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:- die Fahrpläne des ÖPNV sind auf eine Geschwindigkeit von 50km/h gestrickt, eine Verringerung auf 30km/h (Also fast um 50%) würde die Fahrzeiten länger machen = ÖPNV würde unattraktiver, mehr Leute würden aufs Auto umsteigen
Die wenigen Sekunden fahrzeitverlängerung würden auch den MIV treffen. Und auch heute findet ÖV in 30er Bereichen statt...
Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:- in der Rush-Hour sind die erreichbaren Höchstgeschwindigkeiten eh schon weit entfernt, außerhalb der Rush-Hour kann die Höchstgeschwindigkeit leicht ausgefahren werden
Und eventuell ein Kind umgeboltzt werden? Das ist ja einer der Hauptgründe für 30.
Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:- Ampelschaltungen ("grüne Welle") sind meist auf 50km/h optimiert und eine Änderung auf 30km/h würde größere Optimierungsarbeiten erfordern
Ja und?
Und da wo heute grüne Welle ist wird vsl auch nach 30 innerorts 50 erlaubt sein (per Sonderbeschilderung).
Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:(bis hin zu Neupositionierung von Ampeln, Änderungen in der Verkehrführung usw.)
Wie sollte das Innerorts gehen? Die meisten Kreuzungen sind schon seit Jahrhunderten nicht verlegt worden.
Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:- heutige Autos sind für bestimmte "Betriebspunkte" optimiert, eine Geschwindigkeit außerhalb dieser Betriebspunkte ist sehr unwirtschaftlich und geht mit höherer Lärmentwicklung
Über 30km/h ist das lauteste die Rollreibung.
Fichtenmoped @ 18 Jun 2012, 01:30 hat geschrieben:höherem Treibstoffverbrauch
Wenn der Verkehr gleichmäßiger fließen kann dann ist im Endeffekt nichts verloren.
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich finde, man kann's auch übertreiben. Der Spareffekt bei 30 statt 50 km/h ist im Alltag doch eher gering und besser würde der Verkehrsfluss nur da, wo die Straße so voll ist, dass mehr eh nicht wirklich zu fahren ist. In anderen Fällen, z.B. einer Ortsdurchfahrt einer Landstraße würde man den Verkehr direkt abwürgen dadurch dass man die Fließgeschwindigkeit des Verkehrs am Ortseingang noch mehr verringert und die Differenz noch größer würde. Und das Argument mit den Aggressionen ist völlig daneben. Wer im Straßenverkehr aggressiv ist, der ist das beim Einparken genauso wie bei 300 km/h.

Die einzigen Bereiche, wo ich sagen würde, 30 km/h sind sinnvoller als 50 km/h sind Straßen mit sehr hohem Radleranteil, meist in Innenstädten, wo Radler oft überholt werden und reine Wohnstraßen. Bei letzteren ist durch die Regelung rechts-vor-links, zahlreichen geparkten Autos, Katzen und Kindern auf der Straße eh kein höheres Tempo anzuraten, aber dennoch oft erlaubt. Auch in "wuseligen" Bereichen von Städten (viele Leute, Radler, unübersichtliche Ecken, sich öffnende Autotüren, etc.) finde ich bestehende Tempo 30 oder Tempo 20 Regelungen gar nicht so blöd.

Aber jetzt bei uns die Hauptstraße nur mit 30 km/h fahren, das wär' schon irgendwie Banane. ;) Und wenn man die ausnimmt, dann ist das ganze ja irgendwie nur ein Beschilderungstrick. Ob ich jetzt Schilder aufstelle, die auf gewissen Straßen Tempo 50 erlauben oder welche, die gewisse Straßen Tempo 30 begrenzen... och... ich glaub' auch verkehrspsychologisch macht's mehr Sinn, wenn ich Schilder aufstelle, die zu einer geringen Geschwindigkeit auffordern als welche, die ein höheres zulassen als normal. Ich vermute mal, am Ende des Spiels stünden dank zahlreicher Gemeinderäte so viele Tempo 50 Schilder, dass alles wäre wie heute. Nur mit mehr Schildern. Von so einer Änderung dürfte in der Praxis deswegen in erster Linie die Schilderindustrie profitieren. :D

Im Übrigen ist das ein uralter Vorschlag, der immer wieder ausgekramt wird. Und bei einem Medium, das eher der konservativen Ecke zuspielt, ist diese Meldung jetzt auch kein Wunder. "Auch Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) winkt ab. "Ich will Mobilität ermöglichen und nicht verhindern. Solange ich Verkehrsminister bin, wird es kein generelles Tempolimit geben", sagte Ramsauer der "Welt am Sonntag". Tempo 30 ist nur einer der Vorschläge, die Rot-Grün verwirklichen will." Oh oh oh, wählt bloßt nicht Rot-Grün, die sind böse und haben noch mehr solcher Ideen. -> Willkommen im Sommerloch. ;)
heutige Autos sind für bestimmte "Betriebspunkte" optimiert, eine Geschwindigkeit außerhalb dieser Betriebspunkte ist sehr unwirtschaftlich und geht mit höherer Lärmentwicklung und höherem Treibstoffverbrauch einher (die Betriebspunkte sind 50km/h - eine Geschwindigkeit, die mit den meisten PKW's ohne Probleme mit niedriger Drehzahl im 4./5.Gang gefahren werden kann und ca. 120-140km/h... 30km/h liegt weit außerhalb, im 4./5. Gang ist man zu untertourig, im 3.Gang teilweise auch! In meinem Meriva 1.4 muss ich in einer Tempo30-Zone im 2.Gang fahren, weil im 3.Gang fast keine Beschleunigung möglich ist und der Motor fast abstirbt. Im 2. Gang aber fahre ich mit 3.500U/min - wirtschaftliches Fahren sieht anders aus!)
Dann täte ich den Meriva zurückgeben.^^

Alle Autos, die ich gefahren bin, vom Polo 1.2 mit 64 PS bis zum A6 TDI mit irgendwas um 250 PS, gehen die 30 km/h in der Ebene optimal (!) und ohne Probleme im 3. Gang (bzw. schalten von allein in den 3.), von Standgas sind wir da noch gut entfernt. Dass nicht gleich 'ne hohe Beschleunigung möglich ist, liegt halt einfach an den geschätzt max. 130 Nm deines Motors, angenommen das ist kein Downsize-Turbo 1.4, sondern ein "guter alter" Sauger. Bei nicht vorhandenem Drehmoment passiert halt nichts, wenn man "unten raus" stark beschleunigen will. Solche Motoren muss man halt schalten, die brauchen zum Beschleunigen Drehzahl, auch wenn man schnell von 70 auf 100 km/h will beim Überholen oder wenn man den Berg rauffährt. Aber trotzdem sollte der 30 km/h im 3. Gang als Dauergeschwindigkeit fahren können und auch noch für Ortsverkehr ausreichend beschleunigen, bei 30 km/h braucht's ja auch bei so einem Motor echt noch keine wirkliche Leistung... Wenn doch, dann ist was faul an dem Wagen. Oder der Fahrer zu schwer. Denn wie ich immer sage: Wenn der Deutschen nicht so dick wären, müssten auch ihre Autos weniger schleppen. :P :D :ph34r:
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Beitrag von Meikl »

Also ich habe auch einen Meriva (allerdings einen 1.6). Bei dem sind die Gänge so kurz abgestuft, daß ich 30 locker im 4. Gang und ab 40 sogar im 5. Gang fahren kann und ich habe noch eine deutliche Beschleunigung. Bei allen anderen Autos die ich kenne, braucht es schon 50 für den 5. Gang.
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Beitrag von Bayernlover »

Ich denke auch, das ist das kleinere Problem. Der Luftwiderstand ist auch geringer, das sollte man nicht außer Acht lassen.

Wie gesagt, erstmal testen, dann meckern.

Btw. kann man die Diskussion mal zusammenführen? :)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 03:06 hat geschrieben: Nur mit mehr Schildern.
Warum mehr Schilder? Mehr Schilder braucht man in meinen Augen nur bei sehr wenigen Konstellationen (wenn genau eine Einbahnstraße mit 30 in eine Hauptstraße mit 50 mündet, wo Abbiegen in beide Richtungen erlaubt ist, sowie bei Kreuzungen von Hauptstraßen mit 50), in fast allen anderen Konstellationen braucht man entweder gleich viel oder weniger Schilder.

Ich mein, vielleicht habe ich mich ja vertan, vielleicht könnte einer der Leute die behaupten dass es mehr Schilder werden mal auf meine Argumente eingehen? :-)

Ob es jetzt sinnvoll ist ist natürlich die andere Frage - der Umbau würde natürlich erstmal viel Geld kosten, mittelfristig dürfte der UNterhalt dann aber billiger werden. Allerdings vermute ich dass das Jahrzehnte dauert bis sich das amortisiert hat.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von glemsexpress »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 03:06 hat geschrieben:Und wenn man die ausnimmt, dann ist das ganze ja irgendwie nur ein Beschilderungstrick.
In gewisser weise schon.
Ich mache mal ein paraktisches Beispiel:
Hier möchte die Stadt Bruchsal gerne einen 30er Bereich einrichten um Radfahrer sicher auf der Fahrbahn führen zu können:
Google-Karte

Leider geht das nicht weil kein Grund gefunden wurde da 30 einzusetzen. Radfahrer scheinen als Verkehrssicherheitsgrund nicht zu gelten. Künftig würde die Beweißlast umgekehrt, also eine Gemeinde muss beweißen dass man da sicher mit 40/50/60 fahren kann und die Stadt Bruchsal könnte dort einfach die 30 lassen. Das ist in der Tat der einzige Unterschied.
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Beitrag von Rohrbacher »

Warum mehr Schilder? Mehr Schilder braucht man in meinen Augen nur bei sehr wenigen Konstellationen (wenn genau eine Einbahnstraße mit 30 in eine Hauptstraße mit 50 mündet, wo Abbiegen in beide Richtungen erlaubt ist, sowie bei Kreuzungen von Hauptstraßen mit 50), in fast allen anderen Konstellationen braucht man entweder gleich viel oder weniger Schilder.
Naja, weil wie gesagt viele viele Gemeinderäte eben eine Straße nach der anderen dann mit 50 beschildern. Da kann man schneller fahren, da auch und da sowieso. Am Ende wäre eigentlich alles wie jetzt, nur eben statt mit ein paar 30er-Schildern, sondern vielen 50er Schildern.

Außerdem wäre das warscheinlich ein riesen bürokratischer Aufwand, weil es ja nicht nur die Einführung von Tempo 30 wäre, man müsste ja (im Gegensatz zu 130 auf Autobahnen, die muss man einführen, fertig) Teile der StVO umkrempeln, z.B. die 30er Zone abschaffen (dahinter verbirgt sich ja mehr als nur die erlaubte Geschwindigkeit) und tausende Schilder entfernen, dafür andere wieder aufstellen. Statt wie ich es lieber sehen würde, am Anfang eines Wohngebiets ein Tempo 30 Schild aufstellen, müsste man im Prinzip an jeder Einmündung meist in beiden Richtungen an der Hauptstraße, die mit 50 befahren werden soll, 50er Schilder stehen. Dass man Durchfahrtstraßen auf Tempo 30 reduziert, ist ziemlich unrealistisch und verbrät warscheinlich mehr Sprit als es spart, wenn man sich vorstellt, dass ein Lkw auf einer Bundesstraße von 60 (!) nicht auf 50 abbremst und dann wieder beschleunigt, sondern auf 30. Und das in jeder Ortschaft. Und der europäischen Vereinheitlichung dient diese Lösung auch nicht, in fast allen Ländern gilt Tempo 50.

Wie gesagt: Ein Vorschlag aus den 70er Jahren, der regelmäßig wieder auftaucht, wenn Konservative Medien "Angst vor den Grünen" verbreiten wollen. Hallo Sommerloch. ;)
Künftig würde die Beweißlast umgekehrt, also eine Gemeinde muss beweißen dass man da sicher mit 40/50/60 fahren kann und die Stadt Bruchsal könnte dort einfach die 30 lassen. Das ist in der Tat der einzige Unterschied.
Genau. Und auch dann gelten Radfahrer nicht als Hinderungsgrund wieder 50 km/h zu fahren. Ob die Beweislast jetzt so rum oder andersrum ist, wenn die Radfahrer "kein Grund" sind, ändert sich da ja nichts.

In deinem Fall dürfte es sich um eine Straße der Stadt handeln, wir haben in einem Fall, wo eine Straße zur Einbahnstraße mit mehr Platz für Fußgänger bzw. nach anderen Vorstellungen so 'ne Art verkehrsberuhigter Bereich hätte werden sollen, aber das Problem, dass die Straße dummerweise eine Staatsstraße ist und da geht das nicht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 13:01 hat geschrieben: Naja, weil wie gesagt viele viele Gemeinderäte eben eine Straße nach der anderen dann mit 50 beschildern. Da kann man schneller fahren, da auch und da sowieso. Am Ende wäre eigentlich alles wie jetzt, nur eben statt mit ein paar 30er-Schildern, sondern vielen 50er Schildern.
Und genau das stimmt nicht - warum sollten es mehr 50er-Schilder sein als bisher 30er-Schilder, selbst wenn in jeder Straße die erlaubte Geschwindigkeit so bleibt wie sie heute ist?
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Rollokator »

Ich finde, so ganz allgemein kann man da garnicht drüber diskutieren. Es gibt meiner Meinung nach viel zu viele unsinnige Schilder. Aber andererseits gibt es auch Straßen an denen ständig was passiert und man sich fragt, warum da kein Schild ist...
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Beitrag von glemsexpress »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 13:01 hat geschrieben:Dass man Durchfahrtstraßen auf Tempo 30 reduziert, ist ziemlich unrealistisch
Ich kenne einige Ortsdurchfahren wo zumindest zeitweise Tempo 30 gilt, teils an Bundesstraßen.
Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 13:01 hat geschrieben:Genau. Und auch dann gelten Radfahrer nicht als Hinderungsgrund wieder 50 km/h zu fahren. Ob die Beweislast jetzt so rum oder andersrum ist, wenn die Radfahrer "kein Grund" sind, ändert sich da ja nichts.
Die Gemeinde wird ja dann nicht gezwungen da 50 zu beantragen. Das ist der Unterschied.
Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 13:01 hat geschrieben:In deinem Fall dürfte es sich um eine Straße der Stadt handeln
Muss aber trotzdem beim Regierungspräsidium genehmigt werden. Und das ist (zumindest in BaWü) immer so eine Sache.
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 18 Jun 2012, 13:09 hat geschrieben:Und genau das stimmt nicht - warum sollten es mehr 50er-Schilder sein als bisher 30er-Schilder, selbst wenn in jeder Straße die erlaubte Geschwindigkeit so bleibt wie sie heute ist?
Also: Wir haben eine Hauptstraße, sagen wir in einem kleinen Straßendorf an einer Bundesstraße, die läuft mitten durch den Ort und soll Tempo 50 behalten, der Rest, sagen wir fünf abzweigende Straßen mit Wohngebieten sollen als Tempo 30 Zone eingestuft sein.

Heute haben wir in dem Fall zwei Ortsschilder mit Vorder- und Rückseite, vorne und hinten eins an der Hauptstraße, die regeln generell Tempo 50 in der Ortschaft und fünf (für jede abzweigende Straße eins) Tempo 30 Schilder mit Vorder- und Rückseite. Summe: 2x Ortsschild, 5x Tempo 30 = 7 Schilder.

Mit dem anderen Vorschlag bleiben die beiden Ortsschilder, die müssten aber je am Orteingang mit einem Zusatzschild für Tempo 50 ausgerüstet werden. An den fünf Straßen müssten jetzt trotzdem Tempo 30 Schilder stehen, um klar zu machen, dass jetzt nicht mehr 50 km/h gilt. Das wären in Summe 9 Schilder. Oder man machts's so, man beschildert an der Hauptstraße an jeder Einmündung die 50 und sagt, es gilt immer nur bis zur nächsten Einmündung und muss dann ggf. wiederholt werden. Dann hätten wir pro Einmündung zwei 50er Schilder an der Hauptstraße = 10 Schilder, plus zwei Ortsschilder, plus zwei 50er je am Ortseingang, also 14 Schilder und einen ziemlichen Schilderwald, wo heute keiner ist.
glemsexpress @ 18 Jun 2012, 13:28 hat geschrieben:Ich kenne einige Ortsdurchfahren wo zumindest zeitweise Tempo 30 gilt, teils an Bundesstraßen.
Ja klar, irgendwelche Einzelfälle, z.B. Straßen, die bessere Feldwege sind mit Tempo 30, Engstellen in historischen Ortskernen mit Tempo 30 oder alte, enge Bahnunterführungen, die findet man überall, wenn man will, letztere beiden Dinge sogar an Bundesstraßen. ;)
glemsexpress @ 18 Jun 2012, 13:28 hat geschrieben:Die Gemeinde wird ja dann nicht gezwungen da 50 zu beantragen. Das ist der Unterschied.
Sie wird's aber tun. Nur weil eine neue Regierung vielleicht diese Idee umsetzt, ändert sich ja die Meinung vieler Gemeinde- und Stadträte nicht. Grad wenn es um "Verkehrsbehinderungen" geht, werden die besonders gerne aktiv, jetzt sind wir mal realistisch.
glemsexpress @ 18 Jun 2012, 13:28 hat geschrieben:Muss aber trotzdem beim Regierungspräsidium genehmigt werden. Und das ist (zumindest in BaWü) immer so eine Sache.
Soweit ich weiß, kann das in Bayern die Gemeinde selber, wenn sie will. Weiß das jemand? :unsure:

Ich kann mich nur erinnern, dass die Gemeinden um mich rum, wenig von Tempo 30 halten. In den meist nur von Anwohnern befahrenen Straßen würde es keine Schilder brauchen, die Leute sind selbst verantwortlich und durch die Rechts-vor-Links Regelung in den meisten Straßen können in der Praxis eh kaum mehr als 30 gefahren werden. Und ich muss sagen: Es stimmt. Zumindest in meiner Ecke fährt gefühlt kaum jemand schneller als 30, obwohl es nicht beschildert ist und kaum Autos auf der Straße parken. Nur auf den zwei, drei etwas breiteren Durchgangsstraßen wird 50 gefahren.
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Beitrag von glemsexpress »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 14:29 hat geschrieben:Sie wird's aber tun. Nur weil eine neue Regierung vielleicht diese Idee umsetzt, ändert sich ja die Meinung vieler Gemeinde- und Stadträte nicht. Grad wenn es um "Verkehrsbehinderungen" geht, werden die besonders gerne aktiv, jetzt sind wir mal realistisch.


Soweit ich weiß, kann das in Bayern die Gemeinde selber, wenn sie will. Weiß das jemand? :unsure:
Im von mir gezeigten Bruchsaler Beispiel möchte die Gemeinde Bruchsal die Straße als 30er Bereich ausweisen, doch dazu bracht sie einen Grund. Und einen solchen kann sie nicht liefern. Den braucht man aber da zumindest in BaWü sowas beim Regierungspräsidium beantragt werden muss. Darum würde eine willige Gemeinde die da 30 haben will nicht 50 beantragen. Wär doch verrückt.

Ich hätte das zwar auch nicht geglaubt dass es so kompliziert ist, so sagte das aber zumindest ein Mitarbeiter des Bruchsaler Ordungsamtes und auch 2 Mitarbeiter des Karlsruher Landratsamtes haben mir das so bestätigt.

Darum wird es eben für eine Gemeinde einfacher 30er Bereiche auszuweisen, indem man die Situation einfach so belässt.

Zudem kann man sich ja noch von gesetzgebener Seite dazu entscheiden die Kriterien für Tempo 50 hochzusetzen. Es wird dann so oder so sehr viele Innerstädtische Verkehrsregeln treffen die man überarbeiten muss. Von der Anlage von Zebrastreifen (in 30er Zonen heute tabu, nicht aber auf Tempo 30 Straßen), Radwegbenutzungspflichten, Vorfahrtsstraßen (auch das darf heute in 30er Zonen nicht sein) und noch vieles mehr.
Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 14:29 hat geschrieben: Zumindest in meiner Ecke fährt gefühlt kaum jemand schneller als 30, obwohl es nicht beschildert ist und kaum Autos auf der Straße parken. Nur auf den zwei, drei etwas breiteren Durchgangsstraßen wird 50 gefahren.
So funktioniert Shared Space auch:
Man ließt von der Straße wie schnell man fahren darf. Und in Anwohnerstraßen sind es die Leute gewohnt dass man nur 30 fahren darf, also glauben sie villeicht nur dass sie das Schild übersehen haben?
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 18 Jun 2012, 14:29 hat geschrieben: Tempo 30 Schilder mit Vorder- und Rückseite. Summe: 2x Ortsschild, 5x Tempo 30 = 7 Schilder.
Ich bin jetzt von München ausgegangen, und hier hat man Anfang und Ende der 30 Zone meiner Erinnerung nach in der Regel an getrennten Stangen, jeweils in Fahrtrichtung rechts. Meine heutigen Stichproben haben das so auch bestätigt. Allerdings kann man das offenbar nicht pauschal auf alle Gemeinden übertragen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Ohne jetzt auf die verschiedenen obigen Beispiele im Detail einzugehen, wie viele Schilder in welchem Fall bei welcher Regelgeschwindigkeit gelten soll.

Im Falle der Regelgeschwindigkeit 50 Km/h gilt diese, so lange keine andere Geschwindigkeit angezeigt wird. Das Ende dieser Geschwindigkeitsbeschränkung/-erhöhung muss mit dem Zeichen Zeichen 278 angezeigt werden (natürlich mit der vorher vorgegebenen Geschwindigkeit, das Bild ist nur ein Beispiel!!!).

Bei 30er Zonen muss der Beginn mit dem Zeichen Zeichen 274.1 und das Ende mit dem Zeichen 274.2 gekennzeichnet sein.

Bei einer Regelgeschwindigkeit von 50 Km/h gilt diese also so lange, wie keine andere Geschwindigkeit vorgegeben wird.

Bei einer Regelgeschwindigkeit von 30 Km/h muss aber an jeder Kreuzung/Einmündung, wo eine andere Regelgeschwindigkeit als 30 Km/h gelten soll, dies erneut angezeigt werden. Und da die Kraftfahrer nicht mündig sind, muss auch noch an die Aufhebung der höheren Geschwindigkeit mittels Zeichen 278 hingewiesen werden.

Die Hoffnung, das dadurch mehr Straßen nur mit 30 Km/h befahren werden dürfen, wird sich aber nicht erfüllen. Die Kreis- und Landesbehörden werden sich durchsetzen :P
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Beitrag von Bayernlover »

Autobahn @ 18 Jun 2012, 21:28 hat geschrieben: Bei einer Regelgeschwindigkeit von 30 Km/h muss aber an jeder Kreuzung/Einmündung, wo eine andere Regelgeschwindigkeit als 30 Km/h gelten soll, dies erneut angezeigt werden.
Wie oben schon erwähnt - diese Regel stimmt nicht.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von JNK »

Bayernlover @ 18 Jun 2012, 21:33 hat geschrieben: Wie oben schon erwähnt - diese Regel stimmt nicht.
Wie schon erwähnt, doch.

Du selbst schreibst ja:
Und wenn ich von einer Nebenstraße auf eine Hauptstraße einbiege, gilt automatisch die 50, wenn nix anderes dasteht. Auch wenn auf der Hauptstraße weiter vorn 30 ist - klingt unlogisch, ist aber trotzdem so.
http://www.eisenbahnforum.de/index.php?s=6...30&#entry471757

Also, du gehst davon aus, dass bei einer neuen Straße automatisch das innerörtliche Maximum gilt = 50. Deswegen kannst du überall, wo nichts signalsiert wird, innerhalb des Gebietes, dass von den gelben Ortsschildern eingegrenzt ist, das innerörtliche Maximum fahren. Deswegen braucht es an jeder Straße, in der ein geringeres oder höheres Maximum gelten soll ein Schild, z.B. 30 oder 60.

Bei der rot-grünen Regelung wäre es umgekehrt, da nun das Maximum bei 30 liegt, braucht keine Straße, in diese Geschwindigkeit gelten soll ein Schild. Alle Ausnahmen brauchen dies und zwar nach jeder Kreuzung, sonst weiß der einfahrende ja nur: Kein Schild = 30.
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