Grundsatzdiskussion PRT

Alles aus den Bereichen (Stand-)Seilbahnen, People Mover, Transrapid und weiteren speziellen Transportmitteln
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bummelbahn @ 31 Dec 2009, 00:11 hat geschrieben: Aber nicht, wenn die U6 - wie du geschrieben hast - im 200s-Takt fährt. Denn dann hast du ab Münchener Freiheit ja keinen Platz mehr für die U3 (3x 200s = 600s = 10 Min.). Das kann also nicht sein.
Keine AHnung was der offizielle Takt ist ab Fröttmaning, planmäßig wirds wohl kein 200s-Takt sein, sondern schon drauf ausgelegt sein dass die U3 gut reinpasst. Es sind jedenfalls 3 Züge pro 10 Minuten.
Wenn ich die U6 mit drei Zügen pro 10 Minuten fahren lassen will, dann müssen die logischerweise im 150s-Abstand fahren und die U3 kann dann nur einen 10 Minutentakt fahren, was eben 4 Züge alle 10 Minuten ab MF im 150s-Takt ergibt.
Ja, wo ist das Problem?

(ach: und MF ist übrigends die Abkürzung für Moosfeld :-) )
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Bummelbahn »

Boris Merath @ 31 Dec 2009, 00:23 hat geschrieben:Keine AHnung was der offizielle Takt ist ab Fröttmaning, planmäßig wirds wohl kein 200s-Takt sein, sondern schon drauf ausgelegt sein dass die U3 gut reinpasst. Es sind jedenfalls 3 Züge pro 10 Minuten.
Na also. Wieso schreibst du dann aber, dass hier auf der U6 ein 200s-Takt ist, wenn es garnicht so ist. Kann es vielleicht sein, dass du auch nur ein Mensch bist und dich auch mal geirrt hast?

Und weiter: Ich warte immer noch auf die Antwort, wie du für einen Langzug auf 576 Sitzplätze kommst. Das hast du mir leider noch nicht verraten.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bummelbahn @ 31 Dec 2009, 00:33 hat geschrieben: Na also. Wieso schreibst du dann aber, dass hier auf der U6 ein 200s-Takt ist, wenn es garnicht so ist. Kann es vielleicht sein, dass du auch nur ein Mensch bist und dich auch mal geirrt hast?
Weil ich mich in dem Fall nicht geirrt habe? In der Theorie isses vermutlich ein 2,5/2,5/5er-Takt, aber in der Praxis halt irgendwas, was halt grade draus wird. Im Schnitt sinds 3 Züge pro 10 Minute, und das ist damit die Kapazität von der man ausgehen muss.
Und weiter: Ich warte immer noch auf die Antwort, wie du für einen Langzug auf 576 Sitzplätze kommst. Das hast du mir leider noch nicht verraten.
Öhm....das ist in der Tat ne gute Frage, und natürlich Blödsinn, da hast Du recht... Damit ist die Kapazitätssenkung vielleicht nicht mehr so gigantisch hoch, aber trotzdem noch deutlich vorhanden.
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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ 30 Dec 2009, 22:52 hat geschrieben:Ich weiß, in den 60er und 70er Jahren war man mal geil drauf, frei zu sein von den Fahrplänen und manche leisten sich da heute noch jede geistige Verrenkung, um sich da blos nicht festlegen zu müssen, aber die Vorstellung den ÖPNV mit dem MIV zu kreuzen, ist meiner Meinung nach einfach überholt, genauso diese RailCab Idee.
Auch heute noch sind dem Menschen "geil" darauf, von Fahrplänen und anderen Unbequemlichkeiten des ÖPNV frei zu sein und nur kurze Fußwege zu haben. Daher ist die Akzeptanz von autofreien Stadtvierteln auch nur auf eine bestimmte Klientel beschränkt (und da sind auch Taxen und Busse im Viertel unerwünscht). Solche Wohnquartiere zeichnen sich in der Regel durch eine lockere Bebauung aus und gehören nicht zu den dicht besiedelten Vierteln. Eine durch das Quartier führende ÖPNV-Linie wäre sicher nicht ausgelastet. Dies mag bei der Größe dieser Viertel und dem Durchschnittsalter der heutigen Bewohner keine Rolle spielen, weil 300 - 500 Meter Fußweg noch locker bewältigt werden. Bei einer Ausweitung solcher Quartiere und einem steigenden Durchschnittsalter wird automatisch der Ruf nach einer Mobilität jenseits der eigenen Füße laut. Und das nicht erst in 300 - 500 Metern, die dann nämlich schon beschwerlich sein können.

Voraussetzung ist dann aber ein dichtes Netz und eine Vielzahl von Übernahmepunkten, ich schrieb ja oben etwas von 100 Metern Abstand. Somit blieb eine maximale Weglänge von 50 Metern, die zu Fuß zurückzulegen wäre. Und Du wirst mir zustimmen, dass ein Haltestellenabstand von 100 Metern und ein so dichtes Netz für Buslinien wirtschaftlicher Unfug ist.

Zugegeben, nach heutigen Maßstäben ist ein PRT-System als (innerstädtisches, jederzeit verfügbares) Verkehrsmittel zu teuer. Da wird der potentielle Nutzer wohl weiter mit dem eigenen Auto fahren. Ob das aber in fünfzig oder einhundert Jahren noch gilt, lasse ich offen.

Mal so eine Vision: Ich komme aus der Haustüre, laufe ein paar Schritte und werde vom PRT zum nächsten Bahnhof gebracht, dort steige ich in den ICE, der mich über die HGV nach München bringt. Dort weiter mit der U- oder S-Bahn in das Stadtviertel und von dort mit dem PRT zum Ziel. Dort habe ich auch nur ein paar Schritte, nicht mehr als vom Parkplatz bis zum Haus.
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Beitrag von Rohrbacher »

(und da sind auch Taxen und Busse im Viertel unerwünscht)
Dann aber PRT auch...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Autobahn @ 31 Dec 2009, 15:29 hat geschrieben: Daher ist die Akzeptanz von autofreien Stadtvierteln auch nur auf eine bestimmte Klientel beschränkt (und da sind auch Taxen und Busse im Viertel unerwünscht). Solche Wohnquartiere zeichnen sich in der Regel durch eine lockere Bebauung aus und gehören nicht zu den dicht besiedelten Vierteln.
Da gehst Du zu sehr von Dir aus. Ich habe jetzt keinen offiziellen Wert gefunden, aber laut dem Buch "Haushalte ohne Auto" von Peter Preisendörfer und Maren Rinn haben in München 28% der Haushalte kein Auto, im gesamtdeutschen Durchschnitt soll der Wert in Großstadten sogar 40% betragen. Ob die Werte realistisch sind kann ich nicht beurteilen. Meinem subjektiven Eindruck nach dürften die 28% für München aber durchaus realistisch sein.

Jetzt frage ich Dich nur: Warum sollten diese Leute unbedingt in einem von Autos stark befahrenen Stadtteil wohnen wollen? Welchen Vorteil hat man als autoloser Haushalt davon? Im Gegenteil, als autoloser Haushalt hat man dadurch nur Nachteile: Verkehrslärm, Abgase, einen durch nicht vernünftig überquerbare Straßen durchschnittenen Lebensraum. Der Bedarf für autofreie Stadtteile wäre also durchaus vorhanden, nämlich bei fast einem Dritte der Bevölkerung, die bereits heute ohne eigenes Auto lebt.

Und nein, warum sollte sich so ein Wohnquartier durch lockere Bebauung auszeichnen müssen? Für einen autofreien Stadtteil wichtig ist eine gute Erschließung mit ÖPNV sowie eine gesunde Einzelhandelsstruktur. Auch heute dürfte der größte Teil der autofreien Haushalte in urbanen Stadtteilen wohnen, da man in den Einfamilienhausbezirken in der Regel keine brauchbare ÖPNV-Erschließung hat. Von daher wäre eine Erschließung mit PRT keineswegs eine Notwendigkeit für einen solchen Stadtteil, eine Erschließung analog zu den existenten Stadtteilen wäre völlig ausreichend, allerdings wäre in einem solchen Stadtteil der ÖPNV-Bedarf natürlich deutlich höher als in herkömmlichen Stadtteilen, so dass man hier auch mal andere Experimente machen könnte. Es gibt viele Gründe ohne eigenes Auto zu leben (auch wenn Du es Dir scheinbar nicht vorstellen kannst), und nur einer von vielen lautet "fanatischer Öko". Bei vielen ist es Geldmangel, oder auch einfach dass sie schlicht keine Notwendigkeit für ein Auto sehen. Trotzdem müssen alle autolosen Haushalte momentan mit den Beeinträchtigungen durch den Autoverkehr leben.

Das Problem heute ist halt, dass die autofreien Haushalte keine vernünftige Lobby haben. Die Verkehrspolitik hat sich zwar schon deutlich verbessert, trotzdem wird auch heute noch davon ausgegangen, dass jedes Haus nen Autoanschluß braucht, was inzwischen soweit geht, dass man bei jedem Neubauhaus Stellplätze nachweisen muss - auch wenn man nicht vorhat sich ein Auto zuzulegen.
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Beitrag von Boris Merath »

Rohrbacher @ 31 Dec 2009, 15:51 hat geschrieben: Dann aber PRT auch...
Wie gesagt, ich finde da das Konzept vom Olympiazentrum nicht so blöd, wo man einfach die normalen Gehwege höhergelegt hat, und somit unter den Gehwegen mit relativ geringem Aufwand eine Versorgungsebene geschaffen hat. Wenn man den Stadtteil wirklich autofrei macht, müsste diese auch gar nicht so großzügig dimensioniert sein wie im Olympiazentrum, weil man ja keinen Parkraum braucht. Gleichzeitig könnte man da auch alle Sparten wunderbar leicht zugänglich unterbringen.
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Beitrag von Rohrbacher »

Jetzt frage ich Dich nur: Warum sollten diese Leute unbedingt in einem von Autos stark befahrenen Stadtteil wohnen wollen? Welchen Vorteil hat man als autoloser Haushalt davon? Im Gegenteil, als autoloser Haushalt hat man dadurch nur Nachteile: Verkehrslärm, Abgase, einen durch nicht vernünftig überquerbare Straßen durchschnittenen Lebensraum. Der Bedarf für autofreie Stadtteile wäre also durchaus vorhanden, nämlich bei fast einem Dritte der Bevölkerung, die bereits heute ohne eigenes Auto lebt.
Naja, da gehst du jetzt von dir aus. ;)

In diesem Dokument der Bundeszentrale für politische Bildung ist von einer bundesweiten "Autoquote" von 77,1 % aller Haushalte die Rede, Stand Anfang 2008:
http://www.bpb.de/files/8WVJHS.pdf

Motorisierte Zweiräder besitzen 11,6 %. Nimmt man an, dass mindestens die Hälfte davon in Haushalten sind, die auch noch mindestens ein Auto haben (Kinder, wenn sie 15 werden, haben solche Teile oft), dann geht die Quote der motorisierten Haushalte an die 85%.

Unter den autolosen Haushalten sind auch viele Omas und Opas, die nie ein Auto hatten oder jetzt im Alter keines mehr haben und sich von den Kindern fahren lassen, die in einem anderen Haushalt leben. Das sind schonmal die Hälfte aller Haushalte ohne Auto, die ich kenne. Schüler und Studenten leben auch oft (vorübergehend) autofrei. Aber kein Auto zu haben, heißt nicht, dass man kein Motorrad oder einen Roller hat, das ist dann schon fast die andere Hälfte. Nimmt man an, dass jemand, der aus finanziellen Gründen autofrei leben muss, deswegen trotzdem nicht unbedingt vom autofreien Leben überzeugt ist, fällt der auch raus. Rechnet man die alle raus, bleibt nur noch eine kleine Minderheit, die nicht mindestens indirekt (z.B. Oma, die sich immer fahren lässt) am "klassischen Straßenverkehr" teilnehmen (wollen). Ansonsten hätte man autofreie Wohnanlagen schon viel öfter und in größerem Umfang gebaut, Tiefgaragen, Parkplätze und die Straßenanbindung ist ja nicht grad billig.

Das mit dem starken Autoverkehr ist halt der normale Wahnsinn in unserer Gesellschaft. (Fast) Jeder will's haben, aber bitte nicht vor der Haustür. Das selbe wie mit Müllverbrennungsanlagen, Großkraftwerken, Flughäfen, Sendemasten. Es gibt auch viele, die vom handy-, flug-, strom- und müllfreien Leben predigen. In der Realität wollen aber nur die wenigsten drauf wirklich verzichten.
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Beitrag von Boris Merath »

Du vermischst da zwei Daten: Der Wert von 40% betrifft Großstädte mit über 500000 Einwohnern. Auf dem Land würde ein autofreier Stadtteil ja auch nicht wirklich viel Sinn machen, weil da gehts ohne Auto wirklich nicht.

Und ja, alte Leute und natürlich auch Lieferverkehr wird man immer haben, und hier sicherlich Ausnahmegenehmigungen brauchen, allerdings dürfte das nur ein Bruchteil des heute nötigen Verkehrs sein.

Und warum es bisher noch keine autofreien Stadtteile gibt - vermutlich weil sich bisher keiner getraut hat es mal auszuprobieren? Wozu etwas neues anfangen, wenn die Leute ohne Auto mangels Alternative auch dann einziehen, wenn der Stadtteil ganz normal mit Straßen ausgestattet ist? Ist halt dasselbe Problem wie mim Rauchen in Gaststätten.
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josuav
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Beitrag von josuav »

Wer sich für die Thematik interessiert, kann sich mal Freiburg-Vauban anschauen.

Dort gibt es ein autofreies Viertel. Außerhalb dessen befindet sich ein großes Parkhaus, in dem möglichst alle ihre Autos lassen sollten. Es gibt aber auch dort verschieden konsequente Bereiche: es gibt Häuser, die liegen nur an einem Weg, dort darf man mit dem Auto nicht einfahren und es gibt auch keine Parkplätze vorm Haus. Dann gibts abre noch Bereiche, da haben einige Leute schon ein Auto vor der Haustür stehen.

Das Vauban-Neubauviertel insgesamt ist auf jeden Fall zumindest verkehrsberuhigt. Der Verkehr findet dort entweder vom Parkhaus aus statt, oder noch besser, mit der Tram, deren Endpunkt dort liegt. Mit dieser ist man in einer Viertelstunde am Hbf, der ja bekanntlich an der (derzeit noch teilweise) Hochgeschwindigkeits-Rheintalbahn liegt, oder innerhalb von 10 Minuten in der City.

Hat mir sehr gut gefallen, das Konzept, vor Allem ist es reizvoll, in der "Natur" (naja, halbwegs ;) ) zu wohnen, aber trotzdem innerhalb kürzester Zeit Anschluss an "die große weite Welt" zu haben, also die eierlegende Wollmilchsau, die sich viele Wünschen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vauban_%28Fre..._im_Breisgau%29

Bilder vom März 2009, da war ich mal in Freiburg und hab auch mal nach Vauban geschaut:

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Autobahn
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Beitrag von Autobahn »

@ Boris

Ich bezog mich bei den autofreien Quartieren auf mir bekannte Projekte, die tatsächlich eine lockere Bebauung aufweisen. In einigen dieser Viertel soll sogar der Besitz eines Autos verboten sein, selbst wenn es außerhalb abgestellt wird. In wie weit auch Carsharing dort einbezogen ist, weiß ich allerdings nicht.

Es ist sicher richtig, dass 28% der Münchner Haushalte kein Auto besitzen, ob es bundesweit in Großstädten aber 40% sein sollen, halte ich für übertrieben. Aber diese nackte Zahl sagt nichts darüber aus, ob die Menschen sich nicht doch ein Auto zulegen würden, wenn sie es denn könnten. Wenn ich mich in der unmittelbaren Nachbarschaft so umschaue, sind drei Haushalte gar nicht in der Lage dazu, weil sie keinen Führerschein haben, darunter zwei ältere Damen. Und diese Gruppe dürfte neben dem einkommensbedingten Verzicht die größte sein.

Es ist sicher richtig, dass man als autofreier Haushalt durch den Autoverkehr vor der Haustüre nur Nachteile hat. Da sich aber jeder seinen Wohnort selbst auswählen kann, hat man es selbst in der Hand – wobei das Angebot natürlich noch nicht so groß ist, das alle Wünsche befriedigt werden können.

Es kann aber auch nicht richtig sein, bestehende Quartiere oder ganze Stadtteile über die Köpfe der Bewohner hinweg autofrei zu machen. Daher haben die Verkehrsplaner schon vor Jahren damit begonnen, verkehrsberuhigte Zonen einzurichten und den Verkehr zu kanalisieren. Das führt naturgemäß zu einer Konzentration auf einigen Hauptrouten. Sicher ist das ärgerlich für die dort wohnenden Menschen. Aber diese Hauptrouten sind meist auch gleichzeitig die Trasse für den öffentlichen Nahverkehr. Der Vorteil dieser Wohnlage liegt also auch an der schnelleren Erreichbarkeit von Bus und Bahn (die U-Bahn lasse ich mal außen vor, da sie eine davon unabhängige Trassierung haben kann).

Sicher, wer in einem urbanen Umfeld wohnt und arbeitet, braucht nicht zwingend ein eigenes Auto. Selbst ich würde in einem solchen Fall darauf verzichten, auch wenn Du es nicht glauben magst. Aber ich arbeite nun mal nicht in einem urbanen Umfeld (und möchte es auch gar nicht) und wohne auch nicht in der Innenstadt (was ich auch nicht möchte – unabhängig vom Straßenlärm).

Zumindest für Düsseldorf und den Einzugsbereich kann ich allerdings sagen, dass auch Bezirke mit Einfamilienhäusern eine relativ gute ÖPNV-Anbindung haben. Allerdings ist der P&R Anteil recht hoch. Dies lässt den Schluss zu, dass die Menschen es doch recht bequem haben wollen – also die von mir oben genannten kurzen Fußwege.

Wie ich ja bereits oben ausgedrückt habe, es gibt Situationen, wo ich auf ein eigenes Auto verzichten würde. Aber ich bin kein urbaner Mensch. Das liegt sicher in meiner Kindheit begründet, denn ich bin am Stadtrand in unmittelbarer Nähe zum Wald aufgewachsen. Heute kann ich aus beruflichen Gründen nicht auf das Auto verzichten – und glaube mir, ich fahre so wenig wie möglich. Natürlich nutze ich die vorhandene Ressource dann auch privat.

Ob Lobby oder nicht, die autofreien Haushalte sind nach den von Dir genannten Zahlen auf jeden Fall in der Minderheit. Es ist im Übrigen nicht so, dass jedes Haus einen Autoanschluss braucht, sondern einen befestigten Weg. Darüber hinaus muss es für Feuerwehr und Rettungsdienste erreichbar sein. Ein weiterer Punkt sind die Lieferdienste (Post/DHL usw.), oder sollen die Dein Paket kilometerweit schleppen? Werden sie nicht tun, Du darfst es Dir dann irgendwo abholen müssen. Und da, wo die ihre Zustellbasis haben, verkehrt kein Bus und keine Bahn. Ach ja, gegen eine Ausnahmegenehmigung wird schon irgendein Nachbar klagen, der kein Paket erwartet.

Die Verpflichtung, bei Neubauten Einstellplätze für Autos nachzuweisen, kam viel zu spät. Und sie betrifft ja in erster Linie Häuslebauer, und nicht die Mieter. „Überzählige“ eines Neubaus kommen den Fehlenden von Altbauten zu Gute. Das ist aber jetzt nicht meine ideologisch gefärbte Meinung, sondern schlichte Realität. Mangels vorhandener Einstellplätze parken die Menschen ihre Autos mehr oder weniger geordnet am Straßenrand. Oft mit der Folge, dass Rettungsdienste oder Busse und auch Straßenbahnen/Trams nicht mehr durchkommen. Alternativ könnte man den Leuten ja den Besitz von eigenen Autos oder das Parken vor dem Haus verbieten.

Und damit kriege ich wieder den Bogen zum PRT.

Die kurzen Fußwege und die Unabhängigkeit sind es, warum die meisten Menschen ein eigenes Auto erstreben. Schau doch mal nach China oder Indien. In China gibt es über 60 Automobilhersteller und über 100 Automobilwerke. Allein in Peking sind über vier Millionen Autos zugelassen. In Indien hat Tata einen Kleinstwagen auf den Markt gebracht. Zudem sind dort japanische Hersteller sehr stark vertreten (nicht ohne Grund kooperiert VW mit Suzuki).

Und wenn der Klimawandel tatsächlich durch weniger Autoverkehr erreicht werden kann, dann nicht durch Umerziehung, sondern durch innovative Projekte. Und da kann in den kommenden Jahrzehnten ein PRT oder ein ähnliches System dem MIV mit ähnlicher Verfügbarkeit den Rang ablaufen. Die Investitionen mögen nach heutigen Maßstäben gigantisch sein, die laufenden Kosten sind aber im Vergleich zu einem Ausbau der heutigen Systeme (geschätzt) marginal.

Wenn man sich aber weiter gegen Innovationen wehrt, weil doch das Bewährte so gut ist, wird man am Ende der Verlierer sein.
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Beitrag von josuav »

Autobahn @ 31 Dec 2009, 19:33 hat geschrieben: Wenn man sich aber weiter gegen Innovationen wehrt, weil doch das Bewährte so gut ist, wird man am Ende der Verlierer sein.
Das ist richtig.

Allerdings seh ich nicht ganz, welchen entscheidenden Vorteil denn PRT gegenüber dem Auto bringen soll. Ich bin sehr gegenüber neuen Technologien aufgeschlossen, aber hier seh ich ne Menge Geld in der Sackgasse verschwinden. So, wie das heute geplant ist (Gummiräder etc.) hat das System kaum einen Vorteil zum Auto, außer, dass am Fahrzeug selber keine CO2-Emission stattfindet.

Trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass Autos in 50 bis 100 Jahren eine Randerscheinung sein werden. Doch sie werden kaum durch ein System ersetzt werden, dass dem entspricht, das am Flughafen London-Heathrow gebaut wird. ;)

edit: "Schlagmichtot" durch "London-Heathrow" ersetzt :D
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Beitrag von Bummelbahn »

josuav @ 31 Dec 2009, 21:45 hat geschrieben:Allerdings seh ich nicht ganz, welchen entscheidenden Vorteil denn PRT gegenüber dem Auto bringen soll. Ich bin sehr gegenüber neuen Technologien aufgeschlossen, aber hier seh ich ne Menge Geld in der Sackgasse verschwinden. So, wie das heute geplant ist (Gummiräder etc.) hat das System kaum einen Vorteil zum Auto, außer, dass am Fahrzeug selber keine CO2-Emission stattfindet.
PRTs gibt es ja in verschiedensten Ausführungen, also auch ohne Gummiräder aber dafür z.B. mit dickeren Fahrwegen (z.B. Skyweb Express). Ich habe hier nur das System ULTRA gewählt, weil es eben durch die Gummibereifung ohne mechanische und damit anfällige Weichen auskommt, der Fahrweg auch sehr schlank gebaut werden kann und es allgemein den "aufgeräumtesten" Eindruck macht. Deshalb sehe ich derzeit ULTRA als beste Lösung an. Aber ihr könnt auch jedes andere System hernehmen, von denen jedes seine Vor- und Nachteile in einem bestimmten Gebiet hat.

Und beim System ULTRA entstehen am Fahrzeug selber keine Abgase, denn die Kabinen fahren mit Akkus, die ca. 20-25km mit einer Ladung halten (bei fortschreitender Technik sicher noch einiges mehr). Muss eine Kabine aufgeladen werden, dann lädt sie sich an einer der im Netz existierenden Ladestationen automatisch auf und setzt danach ihren Fahrbetrieb wieder fort. Wenn dann noch die Energie fürs Laden umweltfreundlich gewonnen wird, dann ist das also ein großer ökologischer Vorteil gegenüber einem Auto.

Aber die Vorteile eines PRT gegenüber einem Auto sind aus meiner Sicht folgende:
- keine Abgase am Fahrzeug
- leiser als ein Auto
- Kabinen sind klein und der Fahrweg kann dadruch sehr flexibel auch in engen Stellen gebaut werden - egal ob aufgeständert, ebenerdig im Trog (mit Deckel) oder im Tunnel
- eine PRT-Trasse kann vor allem aufgeständert oder im Trog (mit Deckel) auch durch sensible Bereiche fahren, wo man eine Straße nicht gerne hat (z.B. Parks oder in ruhiger Wohngebieten)
- eine PRT-Kabine ist bei kurzen Wegen zu den Haltestellen gewissermaßen wie ein eigenes Auto, nur eben dass man es sich nicht kaufen muss
- Erhalt der Privatsphäre im ÖPNV wie in einem Auto, eben wegen der kleinen Kabinen
- ein PRT hat im Gegensatz zum Auto keine Ampeln und damit auch keine Wartezeiten an Kreuzungen und Einmündungen
- man braucht nicht selber zu fahren und kann entspannt die Fahrt genießen
- bei Störungen auf einer Strecke fährt die Kabine wenn möglich automatisch einen alternativen Weg, wo man beim Auto oft im Stau stehen würde
- in Kabinen kann ich mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl mitfahren, ohne sie zusammenklappen zu müssen und ohne die Kinder im Sitz sichern zu müssen wie beim Auto
- usw.
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Beitrag von Rohrbacher »

Aber die Vorteile eines PRT gegenüber einem Auto sind aus meiner Sicht folgende:
- keine Abgase am Fahrzeug
Elektroauto?
- leiser als ein Auto
Elektroauto? Und selbst wenn nicht, will ich dazu 'ne Messung, auch wenn es die VW-Werbung sagt, aber "DAS Auto" gibt's sowieso nicht, schon gar nicht vom Lärm her.
- Kabinen sind klein und der Fahrweg kann dadruch sehr flexibel auch in engen Stellen gebaut werden - egal ob aufgeständert, ebenerdig im Trog (mit Deckel) oder im Tunnel
Kann das eine Straße nicht auch alles? Das Auto fährt sogar auf einem Schotterweg und wenn's sein muss bis einmal um die Welt.
- eine PRT-Trasse kann vor allem aufgeständert oder im Trog (mit Deckel) auch durch sensible Bereiche fahren, wo man eine Straße nicht gerne hat (z.B. Parks oder in ruhiger Wohngebieten)
Lass' das Verkehrsaufkommen von PRT mal auf das heutige Automaß steigen, dann schauen wir weiter.
- eine PRT-Kabine ist bei kurzen Wegen zu den Haltestellen gewissermaßen wie ein eigenes Auto, nur eben dass man es sich nicht kaufen muss
Dafür kauft es die Allgemeinheit? Leasingfahrzeuge? Firmenfahrzeuge?
- Erhalt der Privatsphäre im ÖPNV wie in einem Auto, eben wegen der kleinen Kabinen
Kein Vorteil, da die selbe Eigenschaft.
- ein PRT hat im Gegensatz zum Auto keine Ampeln und damit auch keine Wartezeiten an Kreuzungen und Einmündungen
Lass' das Verkehrsaufkommen von PRT mal auf das heutige Automaß steigen, dann schauen wir weiter.
- man braucht nicht selber zu fahren und kann entspannt die Fahrt genießen
Kann ein Vorteil sein. Beispielsweise Autobahn dürfte das aber eher als Nachteil empfinden.
- bei Störungen auf einer Strecke fährt die Kabine wenn möglich automatisch einen alternativen Weg, wo man beim Auto oft im Stau stehen würde
Navigationssysem mit TMC? Hat die PRT-Infrastruktur überhaupt einen alternativen Weg?
Und lass' das Verkehrsaufkommen von PRT mal auf das heutige Automaß steigen, dann schauen wir weiter.
- in Kabinen kann ich mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl mitfahren, ohne sie zusammenklappen zu müssen und ohne die Kinder im Sitz sichern zu müssen wie beim Auto
Kommt auf die Größe an. In einen Mercedes Sprinter, einen VW Multivan und u.U. sogar in einen VW Touran passt der Rollifahrer auch rein. Lass' das Verkehrsaufkommen von PRT mal auf das heutige Automaß steigen, dann schauen wir weiter, wie das mit der Sicherung aussieht. Bisher gibt es noch kein einziges solches System in der Realität. Manche scheinen sich das so nett vorzustellen, aber wenn man das Auto durch PRT ersetzt, ersetzt man nur die Autos durch solche Kabinen. Dann kann man gleich an den automatisch fahrenden Autos weiterforschen, das läuft dann auf' selbe raus.
- usw.
Was macht PRT, wenn ich ein Cabrio haben will?
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Beitrag von Sendlinger »

Ich habe mir die Diskussion in diesem Thema mit Interesse angeschaut, es sind viele recht interessante Aspekte schon beleuchtet worden. Ich erlaube mir, weitere in die Runde zu stellen und Beispiele anzuführen:

Warum setzt sich ein neues oder modifiziertes Transportmittel durch ?

Weil es entweder einen sofort offensichtlichen höheren Nutzen hat oder aber in Bau und vor allem Unterhalt DEUTLICH günstiger ist !

Womit kann ich diese These nachvollziehbar belegen ?

Hierzu führe ich zwei Beispiele aus dem 19.Jahrhundert an:

- Den Wechsel von der Pferdedroschke/dem "Pferdebus" zur Pferdebahn
- Die Umstellung der Pferdebahn auf elektrischen Betrieb

Die Pferdebahn hat den offensichtlich höheren Nutzen, gegenüber einer "Kutsche" auf den damaligen gepflasterten Straßen erheblich laufruhiger zu sein => erhebliches Komfortplus für die Fahrgäste
Die Pferdebahn benötigte wegen des geringeren Rollwiderstands für dieselbe Transportleistung nur ein statt zwei Pferde => deutlich günstiger im Unterhalt

Die "Elektrische" (vulgo Trambahn) hatte gegenüber der Pferdebahn den offensichtlichen Nutzen, dank der elektrischen Traktion, deutlich größere Kapazitäten (Beiwagenbetrieb) bei erheblich gesteigerten Geschwindigkeiten => ausreichender Platz bei größeren möglichen Entfernungen
Und bei der "Elektrischen" wurde mit der Ablösung des Betriebsmittels Pferd, in heutiger Wortwahl gesprochen, sozusagen die Erzeugung der Antriebskraft "fremdvergeben". Der Betreiber musste sich nicht mehr um die ganzen Aspekte der Pferdehaltung kümmern, sondern kaufte die Antriebskraft für einen demgegenüber deutlich günstigeren Preis von anderswo ein => klassische Arbeitsteilung, neudeutsch "Outsourcing"

Ich denke, beide Beispiele sind so offensichtlich, das sie unwidersprochen allgemein einleuchtend sind.

Gibt es Besonderheiten ?

Ja natürlich - die "politisch gewollten" Prestigeprojekte

Ein aktuelles Beispiel dazu:
Der Transrapid in Shanghai. Warum ? Meiner Ansicht nach ganz einfach deswegen, weil er dort unter letztlicher Vernachlässigung von Nutzen und Kosten faktisch gebaut wurde nach dem Motto "Das wollen wir haben ! Das können wir ! Das leisten wir uns - JETZT !

Zusammengefasst darf ich also festhalten, ein neues/modifiziertes System muss gegenüber den etablierten entweder BESSER oder GÜNSTIGER sein. Persönlich gesagt, sehe ich bei dem PRT-System gegenüber den Variationen etablierter Systeme keinen der beiden Punkte ...

Von daher wird so etwas in Deutschland m.E. bestenfalls als "Modellversuch" (vulgo Prestigeprojekt) gebaut werden, da nur praktische Erfahrungen tatsächlich geglaubt werden.
Stolzes Mitglied der Autonomen Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von imp-cen »

Ich könnte mir zwar auch durchaus vorstellen, dass PRT (entsprechend engmaschig ausgebaut) innerstädtisch ÖPNV oder MIV ersetzen könnte wenn man das wollte und viel Geld in die Hand nimmt.

Aber realistischerweise wäre das doch zunächst eine Möglichkeit einen besseren Anschluss an den ÖPNV zu erstellen. Nicht nur in Neubaugebieten. Wenn eine Feinverteilung mit PRT z.B größere Abstände bei U-Bahn-Haltestellen zulässt dann gewinnen da auch nicht nur die jeweiligen Anlieger und Nutzer sondern auch alle "Durchfahrer" die weniger oft halten müssen und somit schneller unterwegs sind.

Ein Netz wie man es hätte bauen können - nachträglich wahrscheinlich schwer zu bezahlen - aber die Nutzungsmöglichkeiten sind doch enorm... allerdings vlt. auch etwas für die verfettende Gesellschaft.
Leute gehts lieber zu Fuß... :D

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Beitrag von Autobahn »

Rohrbacher @ , hat geschrieben:Kann ein Vorteil sein. Beispielsweise Autobahn dürfte das aber eher als Nachteil empfinden.
Nicht unbedingt, manchmal habe ich auch keinen Bock mehr :D . Da wäre mir ein PRT aber lieber, als ein Massenverkehrsmittel, zu dem ich erst noch 500 Meter laufen muss ;)

@ imp-cen

Da hast Du mit Deiner Karte genau das aufgezeichnet, was ich mit der Feinverteilung gemeint habe.
Der Kapitalismus ist so alt wie die Menschheit, der Sozialismus ist nur Siebzig geworden. Er hatte keine Krise, er hatte kein Kapital.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Sendlinger @ 1 Jan 2010, 07:10 hat geschrieben: sondern kaufte die Antriebskraft für einen demgegenüber deutlich günstigeren Preis von anderswo ein => klassische Arbeitsteilung, neudeutsch "Outsourcing"
Naja, mit Outsourcing hat das aber nicht viel zu tun. Häufig hatten die Betreiber von elektrischen Bahnsystemen ihre eigenen Kraftwerke (wies in München jetzt war weiß ich nicht), so dass wirklich nur die Traktionsart gewechselt wurde.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Bummelbahn
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Beitrag von Bummelbahn »

Elektroauto?
Elektroauto? Ich sehe kein Elektroauto. Diese scheinheiligen Kleinserien der Autohersteller werden den Verbrennungsmotor auch in 20 Jahren noch nicht verdrängt haben. Denn eine Zusammenarbeit mit der Ölindustrie (Zusammenarbeit = künstlich hochgehaltener Verbrauch bei den Autos!) dürfte für die Autohersteller immer profirbringener sein als eine Zusammenarbeit mit den Stromgiganten für Elektroautos (Zusammenarbeit = künstlich niedriggehaltene Batteriekapazität für häufiges Nachladen!). Denn eigenen Strom herzustellen, ist für den Privatmann möglich aber nicht seinen eigenen Sprit zu gewinnen und zu raffinieren.
Kann das eine Straße nicht auch alles? Das Auto fährt sogar auf einem Schotterweg und wenn's sein muss bis einmal um die Welt.
Eine U-Bahn kann doch auch nicht auf einem Schotterweg fahren, oder? Und es war nie dir Rede, dass PRT dass Auto ablösen soll. Das hat keiner gefordert und es wäre Blödsinn.
Lass' das Verkehrsaufkommen von PRT mal auf das heutige Automaß steigen, dann schauen wir weiter.
Das Verkehrsaufkommen des Autoverkehrs ist als Vergleichsmaß erstens unsinnig weil es nur sehr indirekt miteinander zu vergleichen ist und zweitens wird die Kapazität von MIV-Trassen bekanntlich in erheblichem Maß von den Knotenpunkten festgelegt. Im MIV gibt es viele Ampeln und höhengleiche und noch dazu richtungsfremde Kreuzungen, die die Kapazität begrenzen. Zudem: Zeig mir bitte eine normale Straßenkreuzung in der Stadt, bei der die Autos mit 1s-Abstand und mit 40hm/h abbiegen können...
Kann ein Vorteil sein. Beispielsweise Autobahn dürfte das aber eher als Nachteil empfinden.
Siehe Antwort vom hier angesprochenen Benutzer ;) .
Navigationssysem mit TMC? Hat die PRT-Infrastruktur überhaupt einen alternativen Weg?
Kein Navi mit TMC zeigt dir jeden Stau oder jede gesperrte Straße an! Zudem sind die Stauanzeigen bekanntlich des Öfteren nicht sehr präzise. Im PRT-Netz werden solche Dinge an die Betriebsleitzentrale gemeldet und an alle Kabinen verteilt, so dass jede individuell reagieren kann. Und eben weil es ein "Netz" ist, gibt es immer mind. 2 Wege, denn das ist bekanntlich ja das Grundprinzip eines "Netzes", nämlich die Ausfallsicherheit.
Kommt auf die Größe an. In einen Mercedes Sprinter, einen VW Multivan und u.U. sogar in einen VW Touran passt der Rollifahrer auch rein.
Und du denkst also, dass sich jeder Rollifahrer so einfach ein so teures und großes Auto leisten kann? Zudem kosten die Extraeinbauten für die Rolli-Umrüstung auch eine schöne Stange Geld. Nicht jeder kann sich das leisten. Und zudem: Nicht jeder Rollifahrer kann noch mit Spezialausrüstung autofahren, denn es gibt genug, die auch noch an den Armen oder den Sinnesorganen was haben, mit denen sie eben nicht mehr selbst fahren können. Und wenn nun so ein Rollifahrer wohin möchte, dann braucht er immer einen Fahrer, den er beim PRT eben nicht braucht. Der Rollifahrer wäre also unabhängiger.
Bisher gibt es noch kein einziges solches System in der Realität.
Wie bitte? Das System ULTRA fährt bereits in Heathrow und wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut.

Manche scheinen sich das so nett vorzustellen, aber wenn man das Auto durch PRT ersetzt, ersetzt man nur die Autos durch solche Kabinen. Dann kann man gleich an den automatisch fahrenden Autos weiterforschen, das läuft dann auf' selbe raus.
Wie gesagt: Von einem Ersetzen des Autos durch PRT hat hier keine was gesagt. Seltsam, dass du darauf kommst. Doch da dies nicht so sein soll, ist dieser Absatz hinfällig.
Was macht PRT, wenn ich ein Cabrio haben will?
Was macht ein Auto, wenn ich automatisch fahren will???
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich sehe kein Elektroauto.
Ich sehe auch kein PRT.
Diese scheinheiligen Kleinserien der Autohersteller werden den Verbrennungsmotor auch in 20 Jahren noch nicht verdrängt haben.
Und das hat wie wir alle wissen auch Gründe, aber andere als du jetzt wieder vorbringst. Immer diese bescheuerten und schlicht und einfach dummen "Verschwörungstheorien"!! Ich habe schon mehrmals mit Beispielen belegt, wie Elektro- und Hybridfahrzeuge seit Jahrzehnten (!) existieren. Aber in einer Marktwirtschaft bauen die Hersteller das, was der Kunde kauft und die alternativen Antriebe hat der Kunde bisher nicht beachtet. Ganz einfach. In der Marktwirtschaft ist es ja auch üblich, dass innovative Produkte (sofern sie gekauft werden) sinnvoll sind, wenn man am Markt bleiben will. Man muss besser sein als die anderen und dazu muss man auch neue Wege gehen, sonst gibt es keinen Fortschritt. Aber wenn der Kunde bisher z.B. Hybridautos nicht gekauft hat, Audi hatte bereits 1997 ein Hybridmodell am Markt, den Elektro-Golf gäbe es im Prinzip seit 1974, dann darf man den Herstellern keinen Vorwurf machen, wenn sie das bauen, was der Kunde nachfragt. Wenn morgen 100000 Kunden ein Elektroauto kaufen würde und nicht immer in Umfragen nur so tun, dann stünde das ziemlich bald auf der Straße.

Momentan schreien auch wieder alle nach alternativen Antrieben. Aber was haben die Kunden letztes Jahr im Abwrackfieber gekauft? Billige (!) Kleinwagen mit verdammt einfacher Technik. Kleine 3- und 4-Zylindermotoren ohne Turbolader und andere technische Scherze, die man in den oberen Preisklassen verbauen kann. Hat den Audi A2 jemand gekauft? Nö, es wurde der größte Flop der Firmengeschichte! Heute weiß man, es war ein geniales Auto, Platz für 4-5 Leute, 4 Türen und ein Verbrauch von 3 Litern auf 100 km, aber dem Kunden war das Auto entweder nicht sportlich genug oder eben zu teuer. Klar, für einen A2 hätte man auch zwei Kleinwagen aus Asien bekommen. Die verbrauchen dann das doppelte, aber für das Geld kann man damit sehr sehr lange fahren. Da ist die eigentliche Scheinheiligkeit, beim Geld hört der Sinn für's Spritsparen und die Umwelt nämlich sehr schnell auf!

Man kann jetzt nicht erwarten, dass die Hersteller jetzt alle daherkommen und in den nötigen Stückzahlen (die Entwicklung eines normalen Fahrzeugs kostet rund 1 Mrd Euro) Autos auf die Straße stellen, die dann nachher wieder keiner kauft, weil man zwar auch im Kleinwagen 2000 Euro für Metalliclack und eine Bumbum-Soundanlage hat, aber nicht für einen modernen Motor/Getriebe. 95% aller VW Polo gehen mit klassischem Schaltgetriebe an den Kunden, obwohl heute auch im Kleinwagen beispielsweise ein DSG (Automatik mit 7 Gängen) zu haben wäre, das auch Sprit sparen kann. In einem VW Golf kann man auch lange suchen, wenn man dann aber in den deutlich teureren Konzernbruder Audi A3 reinschaut, dann ist da ein DSG, das da S-Tronic heißt, doch öfter drin. Nur wollen halt die meisten Audi-Käufer ein sportliches Auto und der Spareffekt ist im Alltag dann nicht mehr so spürbar.

Solange so verhältnismäßig günstige Spritspartechnik nicht vom Kunden am Massenmarkt (Kleinwagen, untere Mittelklasse) gekauft wird, braucht man nicht damit rechnen, dass dieser Massenmarkt (noch) deutlich teurere alternative Antriebe kauft! Oder? Ist doch ganz logisch. Und billiger wird es halt hauptsächlich über die Stückzahlen. Das Problem ist nicht irgendein Hersteller, sondern der Kunde und seine Kaufentscheidung!

Im VW-Konzern letztes Jahr am meisten verkauft wurde der kleine, billige 3-Zylinder Benziner mit 1,2 Liter-Hubraum, der Basismotor in VW Fox, VW Polo, Seat Ibiza, Skoda Fabia: Viel Krach, wenig Leistung (40 kW), nur mit Handschaltgetriebe, vergleichsweise hoher Verbrauch. Im kleinen VW Fox schluckt das Teil 5,9 Liter Super, das sind 139 g CO2 pro Kilometer, sogar mehr als der selbe Motor in einem größeren VW Polo, wo bei 44 kW nur 5,5 Liter durchlaufen! Aber mei, das Auto kostet halt fast nix, rund 10000 Euro. Moderne Downsizingtechnik ist da viel zu teuer. Einen VW Polo mit einem 1,2 Liter gleich großen TSI-Motor mit wesentlich mehr Leistung (77 kW) und 7-Gang DSG-Getriebe (5,3 Liter Verbrauch und 124 g CO2!) gibt's halt nicht unter 17700 Euro. Der Marktanteil ist leider gering, ansonsten würde man sich auch trauen, einen 0,8 Liter TSI zu bauen, um die 40 kW des Einstiegsmodells zu erreichen und vielleicht einen Verbrauch von nur 4 Litern zu haben. Technisch möglich, aber wegen des Preises am Markt nicht durchsetzbar.

So lange da nichts geht, braucht keiner glauben, dass die alternativen Antriebe wirklich kommen. Macht man zu viele Schritte auf einmal, kommt ein A2 raus, der leider 10 Jahre zu früh auf dem Markt war. Der Kunde war damals noch nicht bereit für so ein Auto. Und wir reden hier über Elektroautos und PRT. Von außen betrachtet ziemlich realitätsfern, würde ich sagen. Es erinnert stark daran: http://www.retro-futurismus.de
Zeig mir bitte eine normale Straßenkreuzung in der Stadt, bei der die Autos mit 1s-Abstand und mit 40hm/h abbiegen können...
Zeig' mir ein im Alltag (!) überhaupt funktionierendes PRT-System nach den hier diskutierten Maßstäben. *gähn*
Kein Navi mit TMC zeigt dir jeden Stau oder jede gesperrte Straße an! Zudem sind die Stauanzeigen bekanntlich des Öfteren nicht sehr präzise. Im PRT-Netz werden solche Dinge an die Betriebsleitzentrale gemeldet und an alle Kabinen verteilt, so dass jede individuell reagieren kann. Und eben weil es ein "Netz" ist, gibt es immer mind. 2 Wege, denn das ist bekanntlich ja das Grundprinzip eines "Netzes", nämlich die Ausfallsicherheit.
Das sieht man ja am bundeseigenen Bahnnetz und den kommunalen Netzen wie das mit den Rückfallebenen funktioniert. Nämlich gar nicht. Und das mit dem TMC funktioniert übrigens bereits heute sehr zuverlässig. Wenn man bedenkt, dass es das ganze vor 10 Jahren noch kaum gab, ist das doch eine ziemlich tolle Entwicklung, die ich an unseren Autos, die wir die letzten 10 Jahre hatten (fast alle mit Navi) ziemlich gut verfolgen konnte. Jetzt warte nochmal 10 Jahre. Und ich wette, über PRT reden die ganzen "Retrofuturismus-Freaks" immer noch.
Und du denkst also, dass sich jeder Rollifahrer so einfach ein so teures und großes Auto leisten kann? Zudem kosten die Extraeinbauten für die Rolli-Umrüstung auch eine schöne Stange Geld. Nicht jeder kann sich das leisten. Und zudem: Nicht jeder Rollifahrer kann noch mit Spezialausrüstung autofahren, denn es gibt genug, die auch noch an den Armen oder den Sinnesorganen was haben, mit denen sie eben nicht mehr selbst fahren können. Und wenn nun so ein Rollifahrer wohin möchte, dann braucht er immer einen Fahrer, den er beim PRT eben nicht braucht. Der Rollifahrer wäre also unabhängiger.
Na was denn nun? Ersetzt PRT das Auto oder brauchen wir zwanghaft Argumente für eine Sache, die auf Deutsch gesagt, keinerlei bezahlbaren Mehrnutzen hat! Wenn der Rollifahrer es nicht wie ein Auto von jeder Haustür aus nutzen kann, dann kann man auch einfach den ÖPNV ausbauen. Ich versteh' die Argumentation nicht. Mal so rum, mal anders.
Wie bitte? Das System ULTRA fährt bereits in Heathrow und wird in den nächsten Jahren weiter ausgebaut.
Eben, das meinte ich. In der Realität, also als Alltagsfahrzeug draußen in der Welt und nicht als nette Spielerei auf einem Flughafen. So gesehen ist so ein Fördersystem in einem Briefzentrum der Post auch ein PRT-System...
Was macht ein Auto, wenn ich automatisch fahren will???
Es schweigt dich an. Zumindest momentan noch, erste Versuchswagen fahren aber auch einfach los... Du kannst dich natürlich auch einfach mit'm klassischen ÖPNV fortbewegen. Ich versteh' einfach nicht, worin abgesehen von irgendwelchen Details, die ihr hier unter ständig wechselnden Voraussetzungen rumwälzt, der besondere Vorteil von PRT sein soll! Es gibt vor allem in den Städten den ÖPNV und es gibt das Auto, auf das über 77% der Bundesbürger im eigenen Haushalt haben. Dafür wo kein ÖPNV stattfindet, ist PRT zu teuer und als Zubringer zum ÖPNV hat man Füße, 300m wird man ja schleißlich noch gehen können. Wer das nicht kann, wird das auch mit PRT nicht können.

Es ist eine uralte Spielerei, die vielleicht für sowas wie Flughäfen oder in Einzelfällen genutzt wird, aber ansonsten hat PRT einen ähnlichen Kosten-/Nutzenfaktor gegenüber bestehenden Systemen wie der Transrapid, wenn nicht noch schlechtere! Überleg' einfach, warum die Idee so alt ist, es sich aber nicht durchgesetzt hat. Die Eisenbahn war und ist zwar teuer, hatte damals einen immensen Vorteil gegenüber den bisherigen Systemen, ebenso das Auto. Auch das Flugzeug wurde irgendwann für bestimmte Einsatzzecke interessant und hat sich durchgesetzt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Bummelbahn @ 2 Jan 2010, 22:41 hat geschrieben: Denn eine Zusammenarbeit mit der Ölindustrie (Zusammenarbeit = künstlich hochgehaltener Verbrauch bei den Autos!) dürfte für die Autohersteller immer profirbringener sein als eine Zusammenarbeit mit den Stromgiganten für Elektroautos (Zusammenarbeit = künstlich niedriggehaltene Batteriekapazität für häufiges Nachladen!).
Hübsche Verschwörungstheorie. Künstlich niedriggehaltene Kapazität? Wie kommst Du denn auf sowas?
Zudem: Zeig mir bitte eine normale Straßenkreuzung in der Stadt, bei der die Autos mit 1s-Abstand und mit 40hm/h abbiegen können...
Zeig mir erstmal, dass ein PRT-System das kann.
Und du denkst also, dass sich jeder Rollifahrer so einfach ein so teures und großes Auto leisten kann? Zudem kosten die Extraeinbauten für die Rolli-Umrüstung auch eine schöne Stange Geld.
Da dürfte es billiger sein den paar Rollifahrern die das wirklich brauchen ein solches Auto zu finanzieren, als ein flächendeckendes PRT aufzubauen.
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Beitrag von imp-cen »

pack ichs mal hier rein:
Schwebebahn (nix Wuppertal ;) )

Das "Tanken" ist zwar no etwas schwierig, aber der Antrieb ist so klein, das geht doch in die richtige Richtung...
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Beitrag von Bayernlover »

Ich glaub der Link ist falsch.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Vermutlich war dieses Video hier gemeint ;)

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Beitrag von Autobahn »

TramBahnFreak @ 12 Mar 2011, 19:12 hat geschrieben: Vermutlich war dieses Video hier gemeint ;)

Schwebebahn
Scheint ein dynamischer Link oder sonst was zu sein. Auch Dein Link zeigt mir den Hampelmann vor dem Schaufenster :D
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Beitrag von lsp »

Autobahn @ 12 Mar 2011, 20:06 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 12 Mar 2011, 19:12 hat geschrieben: Vermutlich war dieses Video hier gemeint ;)

Schwebebahn
Scheint ein dynamischer Link oder sonst was zu sein. Auch Dein Link zeigt mir den Hampelmann vor dem Schaufenster :D
Dann versuchs ich mal :D
http://www.spiegel.de/video/video-1112646.html
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Beitrag von imp-cen »

argh!
traue niemals deinem Browser... :huh:

aber jetzt!
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Beitrag von Bayernlover »

SZ: Abu Dabi - Masdar City - Zukunftsträume im Wüstensand
Es sieht aus wie eine Szene aus dem Science Fiction-Film "Flucht ins 23. Jahrhundert": Führerlose Gondeln surren leise in eine verglaste Station, ohne Schienen und dirigiert nur von Magneten im Boden. Die Türen öffnen sich, man nimmt auf bequemen Sitzen Platz und lässt sich aus dem unterirdischen Bahnhof in das Herz von Masdar City pilotieren. Die bis zu 40 km/h schnellen Gondeln fahren elektrisch, der Strom wird allein durch Sonnenenergie gewonnen. Zur Bedienung müssen die Passagiere nur auf einem Display ihren Zielort wählen. [...]
"Masdar City ist ein Forschungs-Knotenpunkt und entwickelt Lösungen für ein nachhaltiges Stadtleben", sagt Analyst Chandrasekar. Er geht davon aus, dass aus dem Projekt bis 2030 ein funktionierendes Gemeinwesen wird. [...]
Das Leben in Smart Cities ist freilich kein Zuckerschlecken. Es gibt einen Wust von Regeln und Beschränkungen. Nach Lust und Laune die Klimaanlage benutzen geht zum Beispiel nicht, und das eigene Auto kann man sich abschminken.
Ich nehme an das dort geplante System kann man durchaus als PRT bezeichnen. Allerdings ist die Stadt für eine Einwohnerzahl von 40.000 geplant, also keine Großstadt.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Wenn in einem großen Industriestaat, dann hier. Die Ballungsräume sind dafür prädestiniert, Deutsche eifersüchtig darauf bedacht welches Image sie in der restlichen Welt haben (allen anderen Nationalitäten ist das reichlich egal, man genügt sich selbst). Die Grundlagen sind also ebenso da, wie die Chance den Leuten sowas nahezubringen wenn man ihm dann noch einen englisch klingenden Namen verpasst und ihnen sagt damit "weltweit führend" zu sein.

Ich denke die banalen Details sprechen aber leider dagegen. Kosten/Nutzen sowie die Schwellenkosten. Einen neuen Verkehrsträger aufzubauen heißt bisherige Verkehre zu verdrängen bzw. in deren Konkurrenz zu treten (nicht ein ganzes Verkehrssystem zu verdrängen sondern "Verkehre", also jeder Reisende aber auch und nicht zuletzt jedes Kilo Fracht). Die bisherige Infrastruktur aus Straße und Schiene ist da, wird gepflegt und ausgebaut. Die Pionierinvestitionen wurden aber bereits von früheren Generationen getätigt. Das macht es - vergleichsweise mit der notwendigen Kaufkraft eines Neuaufbaues - heutzutage eben sehr preiswert mobil zu sein. Darum sind die Radien in denen sich die Menschen alltäglich bewegen, beispielsweise zur Arbeit oder auch nur zum Einkaufen (nicht mehr zu Tante Emma ums Eck sondern einige Kilometer zur nächsten Mall oder Gewerbegebiet mit Discountern), immer größer geworden. Mit der selben, teilweise die letzten Jahre sogar leicht gesunkenen, Kaufkraft und Wochenarbeitszeit um dieses verfügbare Einkommen zu erwirtschaften.

Die Schwelleninvestitionen sind einfach im Moment noch zu hoch und da hat man das Henne-Ei Problem, billig wird es erst im großen Maßstab. Zumindest in entwickelten Städten und Staaten.

Und jetzt kommt es, das ist der Grund wieso diese Dinge in solchen Planstädten aber auch in den Schwellenländern - die gerade erst Infrastruktur entwickeln - zuerst ausprobiert werden. Denn die müssen eh alles erst bauen und dann baut man mancherorts gleich etwas Mutiges und Neues (vgl. in Deutschland damals die Schwebebahn in Wuppertal; es ist bei diesem einen Netz geblieben - hätte aber auch ein verbreitetes Verkehrsmittel in unzähligen Städten werden können, man hat eben was Neues gewagt; auch die Straßenbahn war ja eine deutsche Erfindung). Siehe beispielsweise viele ärmere Länder die absolut kein Festnetztelefonnetz haben, aber wo sich Mobiltelefone immer mehr verbreiten, man "überspringt" sozusagen gleich den sehr sehr teuren Entwicklungsschritt das gesamte Land und jede Gasse mit Telefonkabeln zu überziehen.

Und das ist freilich wieder ein Nachteil, wie man an diesem Beispiel sieht. Die Handynetze sind rasch überlastet, Strahlung ein Thema, kabelgebundenes Internet ist dem mobilen Internet immer eine Geschwindigkeitsgeneration voraus, es verursacht etwas höhere Betriebskosten....

Da macht es, wie bei unserem Kommunikationsnetz, eben die Mischung für verschiedene Zwecke. Und bezogen auf unser Thema hier denke ich daher dass sich langfristig sowas durchaus bei uns "durchsetzen" kann - als Ergänzung, beispielsweise für neue Wohngebiete an den Stadträndern, für Konversionsflächen und auch hier und da, siehe Wuppertal, als stadtweites System. Aber nicht als echter Ersatz für Straßenbahn und Co. - warum auch? Hat einen Grund dass sich diese Verkehrsträger durchgesetzt haben - ja die Straßenbahn sogar eine Renaissance erlebt, obwohl sie über Jahrzehnte kaputt agitiert und politisch gewollt stillgelegt wurde.
hjm
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Registriert: 09 Feb 2012, 00:38
Wohnort: HH / Gr. Nordseeinsel

Beitrag von hjm »

neuester Film von Vectus-PRT: www.youtube.com/watch?v=S1rf_lOb3b0

Man beachte die Möglichkeit die Kabinen zu Zügen zusammenzukuppeln.
~~~~blub~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
><((((º> Do Not Feed The Trolls ! - Alles Klar?!

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