Cloakmaster @ 16 Jan 2014, 17:33 hat geschrieben: Wie jede Hausfrau fängt natürlich auch der Gastronom sehr zeitig an mit seinem Braten, damit er zur Essenszeit fertig ist. Die Hausfrau macht den Sonntagsbraten deiner Argumentation nach also ebenso wenig 'frisch' wie das Restaurant.
Kartoffelgerichte sind damit ebenso gestrichen wie jede Art von Nudeln. Fisch fällt sowieso flach, selbst Salate fallen in deiner Definition durch das Raster. Was willst du eigentlich noch essen, damit es ja "frisch" ist?
Wenn der Braten innerhalb der sinnvollen Warmhaltezeit aus dem Ofen kommt und frisch abgeschnitten wird, ist er frisch (bitte korrigieren wenn ich irre, ich mag Braten nicht und habe dementsprechend keine Ahnung davon
). Wenn der Braten nach dem Braten abgekühlt, in kleine Stücke geschnitten, in Kunststoff verpackt und erst viel später wieder aufgewärmt wird, dann wird er anders schmecken als frisch.
Nudeln schmecken frisch auch anders als getrocknet und wieder aufgeweicht. Was an Fisch das Problem sein soll verstehe ich nicht, mir wäre jedenfalls neu dass Fisch im Restaurant stundenlang auf Vorrat in der Pfanne liegt. Und auch Salat schmeckt frisch zubereitet (im Sinn von auseinandergepflückt und gewaschen) anders als Salat, der vor zwei Tagen gewaschen wurde und seitdem in einer Plastiktüte rumliegt.
Keine moderne europäiosche Gastronomie kommt heutzutage mehr ohne Kombidämpfer aus. Mit diesen Geräten kann man heutzutage aber auch wesentlich mehr anstellen, als nur Dinge zu erhitzen.
Genau das ist aber der Unterschied. Wenn man den Kombidämpfer nutzt, um z.B. Gemüse zu Dämpfen, ist das eine andere Verwendung als wenn man ein Fertiggericht aus der Plastikschale nimmt und da rein stellt.
Diese Teile ersetzen bis zu drei Köche
Wie schaffen sie das?
In der Bahn-Gastro kommt aber ein weiteres Problem hinzu: Die Systemgatronomie. Das Gulasch sollte bitteschön im IC von Bremen nach Norddeich genauso schmecken, wie im ICE von Dresden nach Frankfurt.
Ich sehe hier kein Problem.
Zum einen bedeutet frisch zubereitet ja nicht zwangsläufig, dass alle Zutaten getrennt angeliefert werden müssen. Auch in der Systemgastronomie werden Fertiggerichte nicht einfach in den Dampfgarer gesteckt, sondern in nahezu allen Systemgastronomieketten wird mehr oder weniger frisch gekocht, gebraten, gegrillt, frittiert oder was auch immer, wenn auch in den meisten mit fertig vorbereiteten Zutaten.
Dass es auch ohne Vorbereitung geht zeigt z.B. Vapiano, wo alles in den jeweiligen Restaurants zubereitet wird, sogar die Nudeln und Salatsaucen. Natürlich schmeckt so etwas nicht immer exakt gleich, aber muss es das denn unbedingt? Hauptsache es schmeckt gut, und nachdem die Geschmäcker unterschiedlich sind, sind gewisse Unterschiede auch nicht verkehrt in meinen Augen.
Und das, obwohl sicher nicht jeder Zugrestaurant einen ausgebildeten Koch an Board hat.
Das dürfte das Hauptproblem sein denke ich.
Wobei ich damit nicht sagen will, dass das Essen im Bordrestaurant schlecht ist - ich finde es durchaus brauchbar. Trotzdem schmeckt frisch zubereitetes Essen anders, und in meinen Augen auch besser.
Wie viele TEE Züge fuhren denn damals zeitgleich durch die Landen? Und wie viele IC/E-Garnituren sind heutzutage zeitgleich unterwegs? Mit steigender Masse ist es schwierig bis unmöglich, die Klasse zu halten.
Das ist jetzt aber Blödsinn. Warum ist es für die Qualität des Essens, das der Koch im Zug 1517 zubereitet relevant, ob jetzt noch 5 oder 50 andere Züge durch die Gegend gondeln? Wichtig ist die Ausbildung des einzelnen Kochs, nicht die Zahl der existierenden Köche.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.
Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876