Dobrindts PKW-Maut

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andreas
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Beitrag von andreas »

absolute Gerechtigkeit gibt's halt nicht.

Und ganz so schlimm wie die GEZ wärs auch noch nicht, wenn man nur jeden Fahrzeughalter zur Kasse bittet....
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 2 Sep 2014, 05:30 hat geschrieben: Wenn man die unterschiedlichen Landesgrößen und die damit verbundenen Unterschiede in km nutzbarer (Fern-)Straßen betrachtet, wären 500 € für Deutschland noch deutlich zu billig. Also ja, der Ösi zahlt so gesehen mehr.
Das bezweifle ich dann doch ein wenig. angesichts von mindestens 20 Cent Steuerersparnis je Liter Kraftstoff, sind sowohl die absoluten als auch die relativen Kosten bei unseren Nachbarn geringer. Zudem kosten die Fahrzeuge schon in der Anschaffung weniger, als im Produktionsland...
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Beitrag von Bayernlover »

Nein, Autofahren ist in Österreich wesentlich teurer als in Deutschland. Höhere Steuer, teurere Versicherung und die NOVA sorgen dafür, dass die paar Cent beim Sprit das auch nicht mehr rausreißen. Die Gebrauchtwagenpreise sind außerdem höher.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Bayernlover @ 2 Sep 2014, 14:38 hat geschrieben: Nein, Autofahren ist in Österreich wesentlich teurer als in Deutschland. Höhere Steuer, teurere Versicherung und die NOVA sorgen dafür, dass die paar Cent beim Sprit das auch nicht mehr rausreißen. Die Gebrauchtwagenpreise sind außerdem höher.
Nicht nur das:
In Österreich wird die Eisenbahn stärker genutzt von den Fahrgästen (mit führend in Europa) und soweit ich weiß hat Österreich den besten Wert für die Schiene im Modal-Split.


@146: Bitte unterlasse die Bezeichnung "Ösi", das ist genauso bescheuert wie "Piefke". Solche Bezeichnungen gehören sich nicht, etwas mehr Respekt wäre durchaus angebracht, auch wenn es sicher nicht böse gemeint ist, das wird in Österreich nicht gut aufgefasst die Bezeichnung.
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 2 Sep 2014, 14:50 hat geschrieben: @146: Bitte unterlasse die Bezeichnung "Ösi", das ist genauso bescheuert wie "Piefke". Solche Bezeichnungen gehören sich nicht, etwas mehr Respekt wäre durchaus angebracht, auch wenn es sicher nicht böse gemeint ist, das wird in Österreich nicht gut aufgefasst die Bezeichnung.
Warum? Nur weil man das hier in Piefgonien immer denkt, muss das noch lange nicht so sein.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

JeDi @ 2 Sep 2014, 14:53 hat geschrieben: Warum? Nur weil man das hier in Piefgonien immer denkt, muss das noch lange nicht so sein.
Hast du noch nie Standard gelesen? Da gibts viele Meinungen dazu was man davon hält.
(Kroneleser denken vielleicht anders, wer weiß das schon)
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Beitrag von JeDi »

DSG Speisewagen @ 2 Sep 2014, 15:56 hat geschrieben: Hast du noch nie Standard gelesen? Da gibts viele Meinungen dazu was man davon hält.
(Kroneleser denken vielleicht anders, wer weiß das schon)
Krone- oder Österreichleser mögen sich eher mal aufregen - im Derstandard hätte ich aber noch nie was von sowas gelesen???
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Beitrag von Rohrbacher »

Rohrbacher @ 31 Aug 2014, 16:14 hat geschrieben:Mit einer wartungsfreundlichen = billigen, aber für den, der mal im falschen Winkel reinkracht, höchst gefährlichen "Beton-Leitplanke" am Mittelstreifen.
Just heute war auch was zu den Betonschutzwänden bei Frontal21. :rolleyes:
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Beitrag von firefly »

DSG Speisewagen @ 2 Sep 2014, 01:53 hat geschrieben: Sorry wenn ich das jetzt so hart formuliere (ich hoffe trotzdem unproblematisch, da ich niemanden persönlich anspreche), aber angesichts dieses ständigen Österreichbashings wirklich angebracht:

Wer immer noch nicht kapiert hat dass in Österreich ALLE die Mautgebühren zahlen (egal ob In- oder Ausländer), die Österreicher auch Kfz-Steuer zahlen und insgesamt sogar mehr aufwenden müssen als wir hierzulande, der ist blöd, anders kann man das nicht mehr formulieren.
Blöd ist eigentlich nur, wer die Augen vor dem österreichischen Mautsystem verschliesst, dass systematisch den ausländischen Verkehr abkassiert und gleichzeitig die Einheimischen schon. In Österreich ist es ja nicht mit einer Vignette getan. Autobahnen, die nicht auf Wien zulaufen, sind mit Sondermautstrecken zersetzt und somit besonders teuer. Aber nur für Gelegenheitsfahrer mit 10-Tages-Vignette. Für Vielfahrer bietet die Asfinag satte Rabatte, so dass die Einheimischen für eine Jahres-Vignette und eine Jahresmaut für eine Sondermautstrecke gerade mal 3-mal mehr zahlt als jemand, der einmal nach Slowenien und zurück fährt. Mit ihrer asozial niedrige Mineralölsteuer, zieht Österreich zudem Steueraufkommen aus seinen Nachbarländern ab.

Und da österreichischer Binnenverkehr allzu gern Österreich verlässt und bayrische Strassen benutzt, fordert die CSU nun eben eine Maut. Österreich hat den Bogen einfach überspannt.
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Beitrag von 146225 »

firefly @ 3 Sep 2014, 00:00 hat geschrieben: Österreich hat den Bogen einfach überspannt.
Sollte Politik nicht auf weiseren Grundlagen beruhen als das "Der hat aber auch..." was schon im Sandkasten bei Kleinkindern beliebt ist?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von firefly »

146225 @ 3 Sep 2014, 05:15 hat geschrieben: Sollte Politik nicht auf weiseren Grundlagen beruhen als das "Der hat aber auch..." was schon im Sandkasten bei Kleinkindern beliebt ist?
Das sollte sie in der Tat. Nur ist der Umgang mit Ländern eben schwierig, die eine sehr egozentrische Politik betreiben.
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Beitrag von JeDi »

firefly @ 3 Sep 2014, 00:00 hat geschrieben: . Aber nur für Gelegenheitsfahrer mit 10-Tages-Vignette.
Für Sondermautstrecken ist keine Vignette erforderlich, sodass es für den Transitreisenden z.B. A7-Brenner sogar günstiger ist, Brennersondermaut zu zahlen, als eine Vignette.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

firefly @ 3 Sep 2014, 00:00 hat geschrieben: Blöd ist eigentlich nur, wer die Augen vor dem österreichischen Mautsystem verschliesst, dass systematisch den ausländischen Verkehr abkassiert und gleichzeitig die Einheimischen schon. In Österreich ist es ja nicht mit einer Vignette getan. Autobahnen, die nicht auf Wien zulaufen, sind mit Sondermautstrecken zersetzt und somit besonders teuer. Aber nur für Gelegenheitsfahrer mit 10-Tages-Vignette. Für Vielfahrer bietet die Asfinag satte Rabatte, so dass die Einheimischen für eine Jahres-Vignette und eine Jahresmaut für eine Sondermautstrecke gerade mal 3-mal mehr zahlt als jemand, der einmal nach Slowenien und zurück fährt. Mit ihrer asozial niedrige Mineralölsteuer, zieht Österreich zudem Steueraufkommen aus seinen Nachbarländern ab.

Und da österreichischer Binnenverkehr allzu gern Österreich verlässt und bayrische Strassen benutzt, fordert die CSU nun eben eine Maut. Österreich hat den Bogen einfach überspannt.
Das ist typisches CSU-Neidgerede. Da hat wohl der Toni Huober aus Miesbach wohl mal seine Frau an den Seppi Doblacher aus Jenbach verloren und jetzt dieses Verwandtschaftsgestreite unter Bajuwaren. Durchaus Kindergartenniveau.

Die Straßen in Österreich sind hervorragend und wenn wir ein Mautsystem einführen das 1:1 das von Österreich übernimmt, wird man auch mit der EU keine Probleme bekommen. Wer aber eine Neidmaut einführen will, die wenig Einnahmen bringt (wohl durch die Verwaltung eher Mehrkosten bringt), nur weil der Stammtisch in Miesbach oder Bischofswiesen "Ho Ho Ho" schreit, dem spreche ich jede Intelligenz ab.

Es wird keiner gezwungen nach Österreich zu fahren (oder wer will kann auch Landstraßen nutzen, gerade zum Brenner ist das eh nicht weit), wenn einem die Bedingungen als Gelegenheitsfahrer nicht passen. Ich fahre auch nicht oft auf Autobahnen durch Österreich, dann freue ich mich aber über das entspannte Fahren (dank Tempolimit) und die perfekten Straßen.
Die bekommen wir z. B. aber nicht mit einer Maut die ca. 5% der Straßennutzer bezahlen. Das ist eine Neidmaut, die gezielt den latenten Rassismus in vielen Teilen der Gesellschaft nutzt für seine populistischen Zwecke.

Die EU wird diesen Zirkus eh nicht mitmachen, das ist Diskriminierung vom feinsten.
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Beitrag von firefly »

JeDi @ 3 Sep 2014, 12:21 hat geschrieben: Für Sondermautstrecken ist keine Vignette erforderlich, sodass es für den Transitreisenden z.B. A7-Brenner sogar günstiger ist, Brennersondermaut zu zahlen, als eine Vignette.
Um die Autobahnen aber sinnvoll, das heisst durchgehend, nutzen zu können, muss man beides bezahlen. Und genau das ist das Perfide daran.
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Beitrag von JeDi »

firefly @ 3 Sep 2014, 18:31 hat geschrieben: Um die Autobahnen aber sinnvoll, das heisst durchgehend, nutzen zu können, muss man beides bezahlen. Und genau das ist das Perfide daran.
Nun, die Sondermaut wird ja bekanntlich für Strecken mit "erhöhtem Instandhaltungsaufwand" erhoben (also sprich - im wesentlichen die großen Alpenquerungen Tauern, Brenner, Phyrn und Arlberg). Auf einer Fahrt von München nach - sagen wir Bozen muss man also noch gigantische 2 Ausfahrten neben der Autobahn herfahren - shit happens... Recht geben würde ich dir, wenn die Sondermaut _nur_ für die Europabrücke fällig wäre (und davor/dahinter dann sofort Vignettenpflicht bestünde)...
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Beitrag von DSG Speisewagen »

firefly @ 3 Sep 2014, 18:31 hat geschrieben: Um die Autobahnen aber sinnvoll, das heisst durchgehend, nutzen zu können, muss man beides bezahlen. Und genau das ist das Perfide daran.
Hast du dich schon mal gefragt was der Unterhalt in so einem schwierigen Gelände kostet? Man kann eben nicht alles umsonst erwarten wenn hier hohe Unterhaltungskosten anfallen. Das gilt auch für die Sondermaut an der Autobahn von Tirol nach Vorarlberg. Die langen Tunnel verschlingen wahnsinnig viel Geld im Unterhalt. Für das Geld bekommt man aber auch gute Straßen.

Wenn du kostenlos durch Österreich fahren willst, es sind z. B. von Scharnitz zum Brenner 63,4 km und eine Fahrzeit von 1 Stunde 13 Minuten. Das kann man also auch gut ohne Autobahn überbrücken und das absolut ohne Kosten.
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Beitrag von ropix »

firefly @ 3 Sep 2014, 00:00 hat geschrieben:Blöd ist eigentlich nur, wer die Augen vor dem österreichischen Mautsystem verschliesst, dass systematisch den ausländischen Verkehr abkassiert und gleichzeitig die Einheimischen schon. In Österreich ist es ja nicht mit einer Vignette getan. Autobahnen, die nicht auf Wien zulaufen, sind mit Sondermautstrecken zersetzt und somit besonders teuer.
Also eigentlich sind nur die Tunnelketten/Wirklich langen Tunnel ohne Pfänder dafür mit Europabrücke mit Maut belegt
Aber nur für Gelegenheitsfahrer mit 10-Tages-Vignette. Für Vielfahrer bietet die Asfinag satte Rabatte, so dass die Einheimischen für eine Jahres-Vignette und eine Jahresmaut für eine Sondermautstrecke gerade mal 3-mal mehr zahlt als jemand, der einmal nach Slowenien und zurück fährt. Mit ihrer asozial niedrige Mineralölsteuer, zieht Österreich zudem Steueraufkommen aus seinen Nachbarländern ab.
Also momentan ist die Differenz AT - D nichtmal 10 Cent (ok, 12 Cent gegenüber da wo ich tanken würde) Und ich, Unösterreicher, habe mir seit Jahrzehnten einfach auch die Jahresvignette gekauft und gut ist. Klebt neben der Schweizer... Wenn ich bedenke was der Straßenzustand dort, oder letztlich in Italien im Vergleich mit dem ist was wir nach der Mauteinführung in D erwarten, na dann gute Nacht.
Und da österreichischer Binnenverkehr allzu gern Österreich verlässt und bayrische Strassen benutzt, fordert die CSU nun eben eine Maut. Österreich hat den Bogen einfach überspannt.
Ja mei - wie viel Deutsche fahren durch AT?
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Beitrag von Entenfang »

Cloakmaster @ 29 Aug 2014, 19:37 hat geschrieben: DAs Problem ist einfach, daß der Verkehr insgesamt zunimmt. Ob nun per binnenschiff, Bahn oder eben auf der Straße. Und dafür kann die Lösung nicht sein, Straßen zu künstlichen Staufallen umzubauen, in der Hoffnung, die Leute so zu ihrem "Glück", der Abkehr vom Straßen- hin zum umweltfreundlicheren Bahnverkehr zwingen zu können.
Und indem man die Straßen ausbaut, macht man sie attraktiver. Was attraktiver wird, wird mehr genutzt. Dadurch nimmt der Verkehr noch stärker zu, und wir brauchen noch mehr Straßen. Der Teufelskreis Verkehr lässt sich mit Sicherheit nicht durch immer mehr Straßen durchbrechen. Damit hat man sich schon in den 60ern und 70ern eine blutige Nase geholt.
Man könnte ja einfach die Bahn-Preise drastisch reduzieren - und würde feststellen, daß man den Straßenverkehr damit trotzdem nicht nennenswert eindämmen kann.
Das lässt sich so nicht pauschal sagen. Eine drastische Reduktion der Bahnpreise würde mit Sicherheit Menschen zum Umsteigen vom Auto bewegen, vor allem die, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben. Aber laut Umfragen ist die Reisezeit für einen Großteil das wichtigste Kriterium bei der Verkehrsmittelwahl, noch deutlich vor dem Preis. Fahrpreise reduzieren und sonst alles beim Status Quo belassen ist aber auch keine Lösung. Denn die Fahrgastzahlen werden steigen und damit manch eine Verbindung noch stärker überlastet als sie es ohnehin schon ist. Man müsste also auch neue Kapazitäten im Fahrzeugpark und im Schienennetz schaffen. Und es ist auch zu erwarten, dass man Fahrgäste gewinnen wird, die vorher gar nicht gefahren sind, es wird also neuer Verkehr erzeugt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Man kann aber Verkehr auch nicht per Zwang verhindern, indem notwendige Ausbauten nicht umgesetzt werden, oder gar vorhandene Verkehrswege zurückgebaut, mit dem Ziel den Verkehr damit ebenfalls einzudämmen. Dieser Umkehrschluß ist die noch grössere Milchmädchen-Rechnung.

Ja, eine gut ausgebaute Straße ist attraktiv, und mag attraktiver sein, als eine volle U-Bahn. Damit wird vielleicht der eine oder andere Verkehrsteilnehmer "umgeleitet" - es entsteht eben kein zusätzlicher Verkehr, er wird lediglich verlagert. Denn trotz Allem fährt niemand (ok kaum jemand) einfach aus Jux und Dollerei, nur weil die Straße ach so schön ist, durch die Gegend. Bahn fahren aus reiner Lust an der Fahrt ist auch nicht gerade ein Massen-Phänomen, wobei es dort schon eher sogenannte "Test-Fahrer" gibt, die eine Bahnstrecke einfach nur aus dem Grund nutzen, weil sie da ist.

Angenommen, man würde sämtliche deutsche Autobahnen auf die doppelte Breite ausbauen - glaubst du ernsthaft, damit würde die Zahl der Autofahrten sich binnen kürzester Zeit verdoppeln? Oder gar mehr als das? Wo wachsen denn all die zusätzlichen Autos aus dem Boden? Und dazu die Autofahrer gleich mit? Auch wenn es statistisch möglich ist, daß jeder deutsche 1,7 Autos besitzt, wird das Fahren von 1.7 Autos durchschnittlich dann doch etwas anspruchsvoller.


Die, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben, fahren schon längst mit der Bahn - die wirst du also nicht zum Umsteigen auf die Bahn bewegen können. Wie du selbst zugibst, ist es die Reisezeit, welche das wesentlich entscheidendere Kriterium bei der Verkehrsmittelwahl ist. Verkürze also die Bahn-Reisezeit entsprechnd, daß diese attraktiv wird, und dann ist es egal, ob die Straße 3, 6 oder 20 Spuren hat - weil das Auto eben dann doch nicht proportional schnell zur Zahl der existierenden Fahrspuren ist. Hier ist der Ansatzpunkt, um den weiter wachsenden Verkehr
in beherrschbaren Bahnen zu lenken.
AndiFant

Beitrag von AndiFant »

Die Effekte sind nicht hauptsächlich nicht kurzfristiger Natur.

Bekannte von mir sind vor vielen Jahren in die Ammerseeregion gezogen, weil das Pendeln von dort über die A96 in den Münchner Süden so gut ging und es dort draußen so schön ist.

So zieht eine gut ausgebaute Autobahn mehr Verkehr an.

Als die A96 immer durch den steigenden Verkehr immer mehr verstopfte, sind sie wieder in die Stadt zurückgezogen. Sie wollten einfach nicht mehr jeden Tag im Stau stehen.

So hat die verstopfte Autobahn dafür gesorgt, dass es wieder weniger Verkehr gab.

Jede Autobahn sorgt also für so viel Verkehr, wie es der Durchschnittsmensch ertragen kann. Klar, das gilt vor allem in urbanen Gegenden.
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Beitrag von Cloakmaster »

Dann sind deine Bekannten bemitleidenswerte Kreaturen, weil sie offenbar zwei falsche Entscheidungen gefällt haben. Aber bitte, jedem, wie es beliebt. Wie schon ausgeführt, sind meine Entscheidungen der Verkehrsmittelwahl ziemlich unabhängig von Straßen-ausbauzustand. Wenn ich das Auto brauceh, nehme ich das Auto, und riskiere eben, damit im Stau zu stehen. Und wenn ich mit der Bahn fahre, dann tu ich das bestimmt nicht, weil die Straße zu wenige Fahrspuren hat.
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Beitrag von ropix »

Cloakmaster @ 5 Sep 2014, 16:27 hat geschrieben:Dann sind deine Bekannten bemitleidenswerte Kreaturen, weil sie offenbar zwei falsche Entscheidungen gefällt haben.
Finde den Fehler? Aber nachdem nicht angegeben ist wie viele Jahre der Zeitraum war und nach wie vielen jahren ein Umzug nicht mehr als Fehler angesehen wird würde ich schätzen, da ist kein Fehler dahinter
Aber bitte, jedem, wie es beliebt.
Nein, eigentlich gehts allein um die Zeit.

Aber mal ganz was anderes - kann mir jemand erklären wie man eine Kilometerabhängige Maut Kostenneutral für den Bürger bekommt?

Vielfahrer müssen viel nicht zahlen, der Wenigfahrer spart dem Staat ganz gehörig Zahlungen an sich selbst?

Oder ist jetzt zum Koalitionsfrieden das Wort aufkommensneutral gestrichen und die Sache doch ganz klipp und klar - die Maut sind reine Mehrkosten, ohne Rücksicht auf Solidargemeinschaft (gut, ob darauf jetzt rücksicht genommen werden muss wäre eine eigene Diskiussion) die nurmehr Vielfahrer treffen und jene die dabei nicht durch die Ortschaften fahren sondern Autobahnen nutzen ganz besonders?

Dann sollte man dem Bürger aber auch klipp und klar sagen - wir können es uns nicht mehr leisten mit dem Lebensstandard - und dann beim nächsten mal der AfD zum Wahlsieg gratulieren, weil die mit ihrem Slogan Deutsches Geld für Deutsche Autobahn - keine Kohle für Griechenland Umgehungsstraßen gewonnen haben. :)
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Beitrag von Cloakmaster »

ropix @ 5 Sep 2014, 16:35 hat geschrieben: Finde den Fehler? Aber nachdem nicht angegeben ist wie viele Jahre der Zeitraum war und nach wie vielen jahren ein Umzug nicht mehr als Fehler angesehen wird würde ich schätzen, da ist kein Fehler dahinter
Wenn der Grund, raus an den A der W zu ziehen einzig in der schönen neuen Autobahn lag, dann war der Umzug raus ein Fehler, da einem bewusst sein musste, daß keine Autobahn ewig neu bleiben wird. Und wenn der Rückzug einzig und allein mit dem ach so vielen Stau auf der BAB begründet wird, dann liegt darin ein weiter Fehler, weil kein Arbeitsleben ewig dauert.

Aber schön, daß du weisst, auf welcher Basis ich meine verkehrs-Entscheidungen treffe. zumal ich explizit erwähne, bei Autofahrten mit der Stau-Möglichkeit zu kalulieren. DA gehts dann voll um die Zeit, bewusst eine Stau-pause in Kauf zu nehmen, welche sich mit einer Bahn-fahrt verhindern liesse.

Kostenneutral und Kiloemterabh#ängig ist doch ganz einfach: Reduziere die Minderalöl-Steuer. Mit jedem gefahrenen Mehr-Kilometer zahlt man mehr Maut, und spart mehr Steuern an der Zapfsäule.

Davon ab gilt das "Aufkommesnneutral" nur für diese Legislaturperiode. Und deren ende ist bereits absehbar.
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Beitrag von AndiFant »

ropix @ 5 Sep 2014, 16:35 hat geschrieben: Aber nachdem nicht angegeben ist wie viele Jahre der Zeitraum war und nach wie vielen jahren ein Umzug nicht mehr als Fehler angesehen wird würde ich schätzen, da ist kein Fehler dahinter.
10 Jahre, ungefähr, vielleicht sogar 15.
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Beitrag von Entenfang »

Damit wird vielleicht der eine oder andere Verkehrsteilnehmer "umgeleitet" - es entsteht eben kein zusätzlicher Verkehr, er wird lediglich verlagert.
Das ist definitiv falsch. Induzierter Verkehr entsteht bei jedem Ausbau oder Neubau von Verkehrswegen - unabhängig vom Verkehrsträger. Beispiel: Nach Eröffnung der TGV-Srecke Paris-Lyon sind manche Menschen die Strecke gependelt - jeden Tag. Und das sind 300km! Entscheidend ist nur die Reisezeit, nicht die Entfernung.
Angenommen, man würde sämtliche deutsche Autobahnen auf die doppelte Breite ausbauen - glaubst du ernsthaft, damit würde die Zahl der Autofahrten sich binnen kürzester Zeit verdoppeln?  Oder gar mehr als das? Wo wachsen denn all die zusätzlichen Autos aus dem Boden? Und dazu die Autofahrer gleich mit? Auch wenn es statistisch möglich ist, daß jeder deutsche 1,7 Autos besitzt, wird das Fahren von 1.7 Autos durchschnittlich dann doch etwas anspruchsvoller.
Du denkst zu kompliziert. Die Lösung dieses Rätsels ist viel einfacher - die Leute fahren weitere Strecken. Das von Andifant genannte Beispiel passt perfekt.
Die, die nicht so viel Geld zur Verfügung haben, fahren schon längst mit der Bahn - die wirst du also nicht zum Umsteigen auf die Bahn bewegen können.
Das ist sicher auch nicht korrekt. Schließlich ist die Bahn für manch einen Gelegenheitsfahrer ohne BC und Kenntnis diverser Tariftricks (scheinbar) deutlich teurer als das Auto.
Verkürze also die Bahn-Reisezeit entsprechnd, daß diese attraktiv wird, und dann ist es egal, ob die Straße 3, 6 oder 20 Spuren hat - weil das Auto eben dann doch nicht proportional schnell  zur Zahl der existierenden Fahrspuren ist. Hier ist der Ansatzpunkt, um den weiter wachsenden Verkehr
in beherrschbaren Bahnen zu lenken.
Natürlich muss man den Ausbau der Bahn fördern. Aber jeder Ausbau sorgt für zusätzlichen Verkehr - und eigentlich sollte Verkehr gar nicht attraktiver werden und weiter steigen.
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Beitrag von ropix »

Hier geht's nicht um den Verkehr sondern um die PKW-Maut!
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Beitrag von Cloakmaster »

Entenfang @ 5 Sep 2014, 17:29 hat geschrieben: Das ist definitiv falsch. Induzierter Verkehr entsteht bei jedem Ausbau oder Neubau von Verkehrswegen - unabhängig vom Verkehrsträger. Beispiel: Nach Eröffnung der TGV-Srecke Paris-Lyon sind manche Menschen die Strecke gependelt - jeden Tag. Und das sind 300km! Entscheidend ist nur die Reisezeit, nicht die Entfernung.


Du denkst zu kompliziert. Die Lösung dieses Rätsels ist viel einfacher - die Leute fahren weitere Strecken. Das von Andifant genannte Beispiel passt perfekt.


Das ist sicher auch nicht korrekt. Schließlich ist die Bahn für manch einen Gelegenheitsfahrer ohne BC und Kenntnis diverser Tariftricks (scheinbar) deutlich teurer als das Auto.
Verkürze also die Bahn-Reisezeit entsprechnd, daß diese attraktiv wird, und dann ist es egal, ob die Straße 3, 6 oder 20 Spuren hat - weil das Auto eben dann doch nicht proportional schnell  zur Zahl der existierenden Fahrspuren ist. Hier ist der Ansatzpunkt, um den weiter wachsenden Verkehr
in beherrschbaren Bahnen zu lenken.
Natürlich muss man den Ausbau der Bahn fördern. Aber jeder Ausbau sorgt für zusätzlichen Verkehr - und eigentlich sollte Verkehr gar nicht attraktiver werden und weiter steigen.
Ja klar, da ist eine Bahnstrecke, die muss natürlich gefahren werden, jeden Tag hin und zurück, ohne jeden Grund, von dem abgesehen, daß diese Strecke da ist. Verkehr entsteht aus der Existenz von Verkehrswegen, er passiert ganz einfach auf natürliche Art, wächst aus dem Boden, und fällt wie Schnee vom Himmel: Hier ist der Verkehrsweg, und schon ist auch Verkehr da, uppsala!

Kein Mensch fährt vollkommen grundlos jeden Tag 300 Kilometer, nur weil es einen Zug namens TGV gibt. Mag sein, daß es ein par fehlgeleitete gibt, die wegen des Baus der Strecke von Paris nach Lyon gezogen sind, ihre Arbeitsstelle in Paris aber behalten haben. Das dürfte dann aber doch eher die Ausnahme sein, und sollte nicht als Musterbeispiel hergenommen werden.

Verkehr ist und bleibt kein Selbstzweck. Verkehr ist eine Begleiterscheinung des Lebens. Das Jevon'sche Paradoxon ist dann halt doch ein wenig komplexer, als dessen verkürzte Maxime auf den ersten Blick erahnen lässt. Vor allem, da dies - wenn es schon angewendet wird, auch auf den Schienenverkehr anzuwenden wäre, womit sich jeder weitere Bahn-Ausbau verbieten würde, da dieser nur zu noch mehr Bahnverkehr, und noch weiterem und noch wesentlich teureren Bahn-Investitionsbedarfen führen würde.

Schnellere, und bequemere Verkehrswege begünstigen Verkehre, Früher ist kaum jemand mehr als 50 Kilometer von seinem Geburtsort weggekommen, heutzutage kann praktisch jeder um die ganze Welt reisen, sofern er das Bedürfnis danach hat. Manch einer 'pendelt' täglich mit dem Flugzeug in die Arbeit und zurück - wahnsinn, eigentlich. Und doch funktioniert es.

Aber ebenso wie es ein Peak Coal gab, und es ein Peak Oil gibt, gibt es auch einen Peak Verkehr. Und natürlich lässt sich ein gewisser Anteil der Verkehrswege-entscheidungen beinflussen, indem bestimmte Verkehrswege bei (aus-)Baun und unterhalt stärker bevorzugt werden, als andere.
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Cloakmaster @ 5 Sep 2014, 18:25 hat geschrieben: Kein Mensch fährt vollkommen grundlos jeden Tag 300 Kilometer, nur weil es einen Zug namens TGV gibt. Mag sein, daß es ein par fehlgeleitete gibt, die wegen des Baus der Strecke von Paris nach Lyon gezogen sind, ihre Arbeitsstelle in Paris aber behalten haben. Das dürfte dann aber doch eher die Ausnahme sein, und sollte nicht als Musterbeispiel hergenommen werden.
Nichtsdestotrotz ist die Tendenz dazu, dass Pendelstrecken immer weiter werden - so Dinge wie Montabaur-Frankfurt wären vor der KRM undenkbar gewesen...
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ok, dann last uns alle Schnellfahrstrecken und weiteren Infrstruktur-Projekte der Bahn mal ganz schnell und gründlich begraben, damit nur ja niemand mehr auf die Idee kommt, immer mehr und immer weiter mit der Bahn fahren zu wollen. Natürlich kann jemand aus Lyon nun sich eine Arbeit in Paris suchen, wogegen man zuvor ehr nur auf Lyon begrenzt war. Trotzdem ist nicht die Existenz der Bahnstrecke der Grund für die fahrt, sondern der längere Arbeitsweg. Früher war man als Lyoner mit einem Job in Lyon zufrieden. Und noch früher ging ein Werftarbeiter zu Fuss vier Stunden, um zu seiner Arbeitstelle zu kommen. Oder ein Händler wendete zwei Driitel eines Tages dafür auf, nur um um markt hin- und wieder zurück zu kommen. Den Verkehrsweg dafür verantwortlich zu machen, gar zu verurteilen, ist das Pferd von der falschen Seite her aufzuzäumen.

1914 würde man nicht täglich per flugzeug zwischen Bonn und Berlin luft-pendeln, oder zwischen Bremen und Frankfurt. 2014 ist das gar nicht mehr so unüblich. Sind die Gebrüder Wright dafür verantwortlich, oder Otto Lilienthal?
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 5 Sep 2014, 19:43 hat geschrieben: ok, dann last uns alle Schnellfahrstrecken und weiteren Infrstruktur-Projekte  der Bahn mal ganz schnell und gründlich begraben, damit nur ja niemand mehr auf die Idee kommt, immer mehr und immer weiter mit der Bahn fahren zu wollen. Natürlich kann jemand aus Lyon nun sich eine Arbeit in Paris suchen, wogegen man zuvor ehr nur auf Lyon begrenzt war. Trotzdem ist nicht die Existenz der Bahnstrecke der Grund für die fahrt, sondern der längere Arbeitsweg. Früher war man als Lyoner mit einem Job in Lyon zufrieden. Und noch früher ging ein Werftarbeiter zu Fuss vier Stunden, um zu seiner Arbeitstelle zu kommen. Oder ein Händler wendete zwei Driitel eines Tages dafür auf, nur um um markt hin- und wieder zurück zu kommen. Den Verkehrsweg dafür verantwortlich zu machen, gar zu verurteilen, ist das Pferd von der falschen Seite her aufzuzäumen.

1914 würde man nicht täglich per flugzeug zwischen Bonn und Berlin luft-pendeln, oder zwischen Bremen und Frankfurt. 2014 ist das gar nicht mehr so unüblich. Sind die Gebrüder Wright dafür verantwortlich, oder Otto Lilienthal?
Du tust hier erst so, als ob es die beschriebenen Effekte nicht gäbe, und forderst dann keine Bahn-Infrastruktur mehr zu bauen (was für Straßen auch niemand gefordert hat). Sonst noch Wünsche? (Und nein, den Weltfrieden kann ich leider nicht liefern...)
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