Der Konflikt Russland - Ukraine - (Rest der Welt)

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karhu
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Beitrag von karhu »

Bayernlover @ 17 Nov 2014, 21:22 hat geschrieben: Dagegen kann man ja eine Mauer bauen :ph34r:
Kann man. Man kann aber auch die Globalisierung der Wirtschaft politisch ausbremsen, Sanktionen und Zölle auf Billigprodukte erheben. Das Kleidung z.B. aus Bangladesch wo Arbeiter ausgebeutet werden nicht mehr preislich attraktiv ist.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 17 Nov 2014, 20:47 hat geschrieben:Natürlich bei einem kleinen Familienunternehmen geht so was nicht, da ist aber auch der Chef tief verwurzelt mit dem Unternehmen und ihm ist wichtig das er das beste für sein Unternehmen tut. Da steckt sein Lebenswerk mit drin.

Ich sehe aber bei sehr großen Börsenunternehmen einfach die Gefahr das der Chef einfach zu viel Macht hat...
Wie differenzierst Du zwischen kleinen Familienunternehmen und großen Börsenunternehmen? Bombardier ist ein großes Börsen notiertes Unternehmen, die Familie Bombardier-Beaudoin achtet aber darauf das sie immer 50%+ der stimmberechtigte Aktien halten. Sowohl die Führung im Vorstand, als auch im Aufsichtsrat liegt in Familien hand.

....und zu stark auch die Politik beeinflusst. Deswegen bin ich dafür ihn demokratisch zu bestimmen. Das hier einige anderer Meinung sind, akzeptiere ich. In der ehemaligen Sowjetunion sind das die sogenannten Oligarchen. Da zählt auch Poroschenko dazu. Und die haben erst mal wirtschaftliche Interessen, viele vom einfachen Volk (gut ich benutze das Wort Arbeiterklasse dann eben nicht mehr) besonders im Osten fühlen sich von denen nicht in ihrer Meinung vertreten. Wo war bei den Wahlen der Ukraine eine richtige Alternative zu Poroschenko? Alle anderen Kandidaten ebenfalls Oligarchen bzw. vom alten korrupten System wie Julija Tymoschenko. Wo war da dann die Alternative?

Irgendwie hat die Anarchie nach dem Zerfall der Sowjetunion dazu geführt das eine besondere Art Mensch dort florieren kann. Nicht das es so etwas nicht auch im Westen gibt. Donald Trump z.B. würde ich als widerliche Kreatur bezeichnen. Trotzdem sind die meisten Entrepreneurs eher vom Typ Bill Gates und nicht Trump. Was Poroschenko angeht ich habe zu wenig Wissen über ihn um mir ein Urteil zu erlauben.
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 17 Nov 2014, 22:59 hat geschrieben: Kann man. Man kann aber auch die Globalisierung der Wirtschaft politisch ausbremsen, Sanktionen und Zölle auf Billigprodukte erheben. Das Kleidung z.B. aus Bangladesch wo Arbeiter ausgebeutet werden nicht mehr preislich attraktiv ist.
Man sollte durchaus versuchen gewisse ökologische und soziale Standards durchzusetzen, aber der Staat missbraucht so etwas gerne für Protektionismus. Frankreich würde dann behaupten die VW Mitarbeiter werden ausgebeutet, da sie länger arbeiten als die in Frankreich.
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Beitrag von Bayernlover »

karhu @ 17 Nov 2014, 21:59 hat geschrieben: Kann man. Man kann aber auch die Globalisierung der Wirtschaft politisch ausbremsen, Sanktionen und Zölle auf Billigprodukte erheben.
Wie legt man so was fest? Und vor allem: Wie setzt man das international durch? Durch Abschottung.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von karhu »

Galaxy @ 17 Nov 2014, 23:06 hat geschrieben: Wie differenzierst Du zwischen kleinen Familienunternehmen und großen Börsenunternehmen? Bombardier ist ein großes Börsen notiertes Unternehmen, die Familie Bombardier-Beaudoin achtet aber darauf das sie immer 50%+ der stimmberechtigte Aktien halten. Sowohl die Führung im Vorstand, als auch im Aufsichtsrat liegt in Familien hand.

Da könnte man eine Grenze ziehen bei Umsatz und Gewinn des Unternehmens.

Gerade jetzt bei Bombardier, da besteht eben die Gefahr das die Familie zu mächtig wird, und wenn die Politik nicht das macht was wir wollen dann verlagern wir das Werk und die Arbeitsplätze gehen verloren. Herrenknecht ist da auch ein gutes Beispiel mit seinen Drohungen bei einem Politikwechsel das Werk verlagern zu wollen.

Wenn allerdings die Belegschaft das Recht hat starken Einfluss auf die Chefetage zu haben, kann diese Macht nicht missbraucht werden. Denn eine Firma ohne Belegschaft kann nicht existieren. Die Macht des Kapitals sollte ab einer Grenze eben beschränkt werden.
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Beitrag von JeDi »

viafierretica @ 17 Nov 2014, 22:26 hat geschrieben: Helmut Schmidt hat ähnlichen Unsinn gefaselt, und er gilt nicht als Demenzkranker.
Helmut Schmidt erzählt gerne und viel Unsinn (auch wenn er in letzter Zeit mMn ziemlich hochgehypt wurde) - aber was meinst du jetzt konkret?
Die Welt ist so schön einfach, wenn man sie in gut (wir) und böse (der Russen, der Moslem) aufteilt. Und was nicht in das Schema passt - wie die sehr vielschichtige Ukraine - wird in dieses Schema gepresst.
Das tun viele - in letzter Zeit hat insbesondere Putin versucht, Janukowitsch zu einem Beitritt zu seiner Eurasischen Wirtschaftsunion zu bewegen, und damit an sich zu binden - statt den Assoziierungsvertrag mit der EU zu unterschreiben. Mit verschiedenen Mitteln - von Zuckerbrot (Gaspreissenkungen) bis Peitsche (de-facto-Einfuhrstopp von ukrainischen Waren) - gegen den erklärten Willen der ukrainischen Regierung, die gerne ihren Beobachterstatus behalten hätte, analog zu seinem seit 2009 bestehendem Status als "Teilnehmerstaat" der GUS. Genau so hätte man die Assoziierung mit der EU gewollt, aber eben ausdrücklich keine EU-Mitgliedschaft. Meines Wissens wurde seitens der EU nicht darauf hingearbeitet, dass die Ukraine ihre Handelsbeziehungen zu Russland aufgibt bzw. einschränkt. Eine gewisse Parallelexistenz halte ich für die Ukraine für richtig und wichtig. Mit einer Verweigerung treibt Russland die Ukraine aber gradezu in Richtung EU.
Es empfiehlt sich, sich mit der Geschichte der Ukraine (deren Existenz nicht nur von Helmut Schmidt in Frage gestellt wird).
Welchen Teil der Geschichte meinst du? Das österreichische Galizien? Den Wunsch nach einem Nationalstaat?
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Beitrag von karhu »

Bayernlover @ 17 Nov 2014, 23:27 hat geschrieben:Wie legt man so was fest? Und vor allem: Wie setzt man das international durch? Durch Abschottung.
Handelssanktionen gegen Russland sind ja möglich, weil man mit der Politik von Putin nicht einverstanden ist. Warum sollte das auch nicht möglich sein gegen Unternehmen die Arbeiter ausbeuten wie in Bangladesch? Natürlich muss man das wie die Sanktionen gegen Russland EU weit durchsetzten. Aber da besteht ja kein Interesse daran, weil ja wegen der Billigmentalität die leider viele Menschen haben sich sowas schwer durchsetzen lässt.
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 17 Nov 2014, 23:40 hat geschrieben: Da könnte man eine Grenze ziehen bei Umsatz und Gewinn des Unternehmens.
Die folge wird sein, das keiner sein Unternehmen über diese Grenze wachsen lässt, zumindest nicht in Deutschland. Mit der Folge das die Wirtschaft, Arbeitsplätze, Innovationen und alles was Wirtschaft sonst noch bedeutet gebremst wird. Stell dir mal vor Du machst im Oktober die Heizung an, sie ist kaputt, und als Du ein Ersatzteil kaufen willst teilt man dir mit "Tut uns sehr leid, aber wir haben das Umsatzmaximum erreicht. Kommen sie bitte in Januar wieder."
Gerade jetzt bei Bombardier, da besteht eben die Gefahr das die Familie zu mächtig wird, und wenn die Politik nicht das macht was wir wollen dann verlagern wir das Werk und die Arbeitsplätze gehen verloren. Herrenknecht ist da auch ein gutes Beispiel mit seinen Drohungen bei einem Politikwechsel das Werk verlagern zu wollen. Wenn allerdings die Belegschaft das Recht hat starken Einfluss auf die Chefetage zu haben, kann diese Macht nicht missbraucht werden. Denn eine Firma ohne Belegschaft kann nicht existieren. Die Macht des Kapitals sollte ab einer Grenze eben beschränkt werden.

Die "Gefahr" reicht also aus um in elementare Eigentumsrechte einzugreifen? Das ist so als würde man alle Männer ins Gefängnis werfen weil die "Gefahr" besteht das sie ein Mädchen vergewaltigen?

Was das verlagern angeht: Ist es negative zu bewerten das z.b. Ford über 28.000 Arbeitsplätze in Deutschland hat? Die Gewerkschaft United Auto Workers würde das sicherlich so sehen. Was wäre wenn die mehrheitlich immer noch in den USA arbeiteten Ford Mitarbeiter "wählen" würden die Werke in Deutschland zu schließen?
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Beitrag von karhu »

Galaxy @ 18 Nov 2014, 07:23 hat geschrieben:Die folge wird sein, das keiner sein Unternehmen über diese Grenze wachsen lässt, zumindest nicht in Deutschland. Mit der Folge das die Wirtschaft, Arbeitsplätze, Innovationen und alles was Wirtschaft sonst noch bedeutet gebremst wird. Stell dir mal vor Du machst im Oktober die Heizung an, sie ist kaputt, und als Du ein Ersatzteil kaufen willst teilt man dir mit "Tut uns sehr leid, aber wir haben das Umsatzmaximum erreicht. Kommen sie bitte in Januar wieder."
Denkst du das kommt so? Ab einer gewissen Grenze muss eine Firma einen Aufsichtsrat einführen, das hat aber bisher auch noch keine Firma gebremst zu wachsen.
Die "Gefahr" reicht also aus um in elementare Eigentumsrechte einzugreifen? Das ist so als würde man alle Männer ins Gefängnis werfen weil die "Gefahr" besteht das sie ein Mädchen vergewaltigen?

Was das verlagern angeht: Ist es negative zu bewerten das z.b.  Ford über 28.000 Arbeitsplätze in Deutschland hat? Die Gewerkschaft United Auto Workers würde das sicherlich so sehen. Was wäre wenn die mehrheitlich immer noch in den USA arbeiteten Ford Mitarbeiter "wählen" würden die Werke in Deutschland zu schließen?
Man kann auch große Firmen enteignen und verstaatlichen. Aber so weit sollte man vielleicht nicht gehen, aber zu mächtig dürfen sie nicht werden, und die Gefahr ist real, bei Herrenknecht gut zu sehen wie er damit gedroht hat. Auch in der Ukraine und Russland haben die Oligarchen zu viel an Macht.

Was die EU und die USA angeht bin ich sowieso dafür das die EU unabhäniger von den USA wird, und nicht immer alles macht was die USA der EU vorgibt zu tun. Ich bin auch gegen eine NATO-Mitgleidschaft der EU, und für eine neutrale EU zwischen USA und Russland.
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Beitrag von Russischer Spion »

Super Sendung aus Österreich :rolleyes: :

http://www.puls4.com/video/pro-und-contra/play/2635431
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Beitrag von TravellerMunich »

Die russische Regierung belügt ihr Volk nach Strich und Faden. Und zwar so drastisch, wie es sonst höchstens Nordkorea macht.
So wie es die gesamte Geschichte hindurch ihr Volk übelst belogen und betrogen hat wie es so durchgehend und konsequent nie über so lange lange Jahre ja Jahrhunderte geschah.
So wie der russische Zar sinnlos in den 1. Weltkrieg eintrat und das Volk belog.
So wie Stalin log, als er zunächst Millionen Menschen im eigenen Land umbrachte und dann gemeinsam mit Deutschland 1939 den zweiten Weltkrieg durch den Angriff auf Polen auslöste sowie daran ging, die polnische Intelligenz in seinem Machtbereich umzubringen und auszulöschen und dann das Baltikum besetzte, wo das Gleiche geschah.
So wie die Russen beim Krieg gegen Finnland belogen wurden.
So wie auch während der lähmenden Breschnew-Jahre gelogen wurde.
So wie zum Afghanistankrieg gelogen wurde und die toten Soldaten heimlich verscharrt wurden.
So wie Gorbatschow die Fallschirmjäger bei friedlichen Protesten im April 1989 nach Tiflis schickte und dort in nur einer Nacht 4.000 Verletzte und 20 tote Frauen zurück ließ, erschlagen mit dem Klappspaten der glorreichen Fallschirmjäger - und das Spiel später noch im Baltikum versuchte, mit Toten und Verletzten. Gorbatschows Verteidigungsminister meinte damals im sowjetischen Fernsehen zu den Toten und Verletzten in Tiflis, dass keine Anzeichen von Gewalteinwirkung gefunden worden seien...
So wie zu Tschetschenien gelogen wurde.
So wie in Moldau und Georgien ganze Teile abgetrennt wurden und alleine aus Abchasien die Hälfte der Bevölkerung vertrieben wurde.
So wie die Krim, fremdes Staatsgebiet, durch die Armee abgetrennt wurde.
So wie jetzt schon tausende russische Soldaten in der Ostukraine verreckt sind, ohne dass darüber offiziell in Russland gesprochen wird - bei einem Bruderkrieg aus reiner Machtgeilheit.

Das ist schlechtes, schlechtes Karma. Ganz schlechtes Karma.

Man kann ein Land vielleicht auch nach seinen Freunden beurteilen - und die sind nicht viele und zudem eine sehr, sehr schlechte Gesellschaft. Dazu dann noch rechte Nationalisten aus ganz Europa, die Putin jetzt regelrecht verehren. Und ein zweifelhafter Motorrad-Rocker-Club, bei denen Putin Ehrenmitglied ist.

Ich mag die Russen als Menschen sehr, aber leider wollen sie all die Lügen ihres Führers so gerne glauben. Und merken nicht, in welche Richtung sie geführt werden. Denn wenn Russland eines im Überfluss hat, dann ist es Land. Das brauchen die Russen wirklich nicht mehr.
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Beitrag von Russischer Spion »

Bist du ein Kabarettist :D ?
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Beitrag von 146225 »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 21:24 hat geschrieben: Bist du ein Kabarettist :D ?
Nein, realistisch.
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Beitrag von TravellerMunich »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 21:24 hat geschrieben: Bist du ein Kabarettist  :D  ?
Ich würde gerne herzlich mitlachen, wenn nicht schon tausende Menschen in den letzten Monaten in diesem Krieg gestorben wären.

Einen Vorteil hat das Ganze jedoch: Man kann wieder erkennen, welche Werte der Westen hat und wo die Feinde der Freiheit sitzen.
Wenn ich wählen könnte wo ich leben möchte, würde ich jederzeit den Westen wählen, allen Fehlern zum Trotz. So wie auch die Mehrheit der Ukrainer.
Und die Mehrheit der Bevölkerung dieses Planeten.

Mit Westen meine ich nicht nur Deutschland oder die USA - auch Georgien wäre mir lieber - oder Riga, Tallinn, Bukarest oder Krakau.

Sie alle haben eine Freiheit, wie sie Russland nicht kennt. Leider nicht kennt. Denn Freiheit scheint für Russen leider keine Kategorie zu sein.
Aber das kommt noch.
Freiheit wird sich durchsetzen. Auch in Russland.
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Beitrag von mmouse »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 21:24 hat geschrieben: Bist du ein Kabarettist :D ?
Wenn er das in Russland geschrieben hätte, müsste er jetzt Angst um seinen Job haben oder würde sich gleich im Gefängnis o.ä. wiederfinden.
Daran siehst Du, wie recht er hat.
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Beitrag von Russischer Spion »

TravellerMunich @ 27 Nov 2014, 21:49 hat geschrieben:Ich würde gerne herzlich mitlachen, wenn nicht schon tausende Menschen in den letzten Monaten in diesem Krieg gestorben wären.
...die von der ukrainischen Armee fast täglich beschossen werden.
Man kann wieder erkennen, welche Werte der Westen hat und wo die Feinde der Freiheit sitzen.
Ist doch klar: das GUTE sitzt in Washington und das BÖSE in Moskau. War doch immer so B-) .
Wenn ich wählen könnte wo ich leben möchte, würde ich jederzeit den Westen wählen, allen Fehlern zum Trotz. So wie auch die Mehrheit der Ukrainer.
Welche "Mehrheit"? Hast du die Zahlen vielleicht?
Mit Westen meine ich nicht nur Deutschland oder die USA - auch Georgien wäre mir lieber - oder Riga, Tallinn, Bukarest oder Krakau. Sie alle haben eine Freiheit, wie sie Russland nicht kennt.
:lol: :lol: :lol: Du warst bestimmt schon überall. Kannst vergleichen.
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Beitrag von Russischer Spion »

Wenn er das in Russland geschrieben hätte, müsste er jetzt Angst um seinen Job haben oder würde sich gleich im Gefängnis o.ä. wiederfinden.
Mehr noch: er wäre von Putin höhstpersönlich gefressen. Deswegen haben wir hier so viel Angst und hoffen, dass uns der gute Westen endlich befreit.
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Beitrag von 146225 »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 22:18 hat geschrieben: ...die von der ukrainischen Armee fast täglich beschossen werden.
Na klar, und die armen russischen Friedenslämmchen sitzen brav hinter der Grenze und haben Angst vor dem bösen Faschistenpack aus Kiew. Ab wann wird dummdreiste Propaganda eigentlich nicht nur peinlich, sondern widerlich unerträglich?
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Beitrag von JeDi »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 22:18 hat geschrieben: ...die von der ukrainischen Armee fast täglich beschossen werden.
Ich glaube, dass es relativ unerheblich ist, ob man jetzt von den Seperatisten oder von der ukrainischen Armee mit ein paar Granaten beschossen wird. Das Gemeine Volk im Dombass wünscht sich wohl einfach nur Frieden. Der scheint mit Putin aber nicht möglich zu sein.
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Beitrag von mmouse »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 22:21 hat geschrieben:Deswegen haben wir hier so viel Angst und hoffen, dass uns der gute Westen endlich befreit.
Niemand will Euch befreien oder sonstwas. Ihr sollt nur Eure Nachbarn in Frieden lassen, so wie das im Nachkriegs-Europa aus gutem Grund zur Selbstverständlichkeit geworden ist war.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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Beitrag von TravellerMunich »

Russischer Spion @ 27 Nov 2014, 22:18 hat geschrieben: :lol:  :lol:  :lol:  Du warst bestimmt schon überall. Kannst vergleichen.
Ja. war ich. Oft.
Und habe Freunde in Polen, der Ukraine, Rumänien, Georgien, dem Baltikum und auch mehrere sehr gute in Russland.

Gerade daher kann ich nicht gleichgültig bleiben.
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Beitrag von TravellerMunich »

mmouse @ 27 Nov 2014, 22:28 hat geschrieben: Niemand will Euch befreien oder sonstwas. Ihr sollt nur Eure Nachbarn in Frieden lassen, so wie das im Nachkriegs-Europa aus gutem Grund zur Selbstverständlichkeit worden <s>ist</s> war.
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
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Beitrag von Russischer Spion »

Na klar, und die armen russischen Friedenslämmchen sitzen brav hinter der Grenze und haben Angst vor dem bösen Faschistenpack aus Kiew.
Was haben die Bewohner der Ostukraine mit "armen russischen Friedenslämmchen" zu tun? Sie werden mit Hilfe der ukrainischen Luftwaffe bombardiert und die "freie westliche Presse" schweigt. Nach dem berühmten Motto: Alles sei nur "Kreml-Propaganda" :ph34r: .

Kaum zu glauben, aber in FAZ ist heute ein Artikel erschienen: Russland-Kritik: Nietzsche hilft nicht weiter.

Sehr empfehlenswert.
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Beitrag von Russischer Spion »

Und habe Freunde in Polen, der Ukraine, Rumänien, Georgien, dem Baltikum und auch mehrere sehr gute in Russland.
Und was erzählen deine Freunde :D ?
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Beitrag von TravellerMunich »

Russischer Spion @ 28 Nov 2014, 19:03 hat geschrieben: Was haben die Bewohner der Ostukraine mit "armen russischen Friedenslämmchen" zu tun? Sie werden mit Hilfe der ukrainischen Luftwaffe bombardiert und die "freie westliche Presse" schweigt. Nach dem berühmten Motto: Alles sei nur "Kreml-Propaganda" :ph34r: .

Kaum zu glauben, aber in FAZ ist heute ein Artikel erschienen: Russland-Kritik: Nietzsche hilft nicht weiter.

Sehr empfehlenswert.
Anders als in Russland kommen in den deutschen Medien auch kontroverse Meinungen zu Wort.
Selbst eine konservative Zeitung wie die FAZ druckt solche Stimmen ab - als Reaktion auf einen wirklich guten Beitrag davor.

Der wahre Hort des Nationalismus und geistiger sowie inzwischen auch finanzieller Übervater der europäischen Faschisten sitzt leider in Moskau.
Ich wünschte, es wäre nicht so.

Die größten Sympathien für Putin haben übrigens die Anhänger der AfD laut aktuellem ZDF-Politbarometer. Und die AfD fischt selbst am rechten Rand.
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Beitrag von karhu »

TravellerMunich @ 28 Nov 2014, 20:44 hat geschrieben:Der wahre Hort des Nationalismus und geistiger sowie inzwischen auch finanzieller Übervater der europäischen Faschisten sitzt leider in Moskau.
Ich wünschte, es wäre nicht so.

Die größten Sympathien für Putin haben übrigens die Anhänger der AfD laut aktuellem ZDF-Politbarometer. Und die AfD fischt selbst am rechten Rand.
Ich sehe die NATO-Politik allerdings auch nicht in einem viel besseren Licht wie Putins-Politik. Herr Rasmussen hat auch recht scharf gedroht und provoziert.

Die Linke versucht einen Dialog mit Putin zu finden, jegliche Anspielungen auf EU und NATO Mitgliedschaft der Ukraine waren komplett falsch von Beginn an. Die Ukraine war ein Mitgleid der Sowjetunion, früher auch Teil des Russischen Reiches. Das Baltikum war kein Mitglied der Sowjetunion sondern wurde durch die Sowjetunion annektiert. Die baltischen Staaten sehen sich nicht als Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Das ist ein Unterscheid. Deshalb konnte das Baltikum auch recht einfach der EU und NATO beitreten. Die Ukraine sollte das nicht.

Die EU muss komplett aus der NATO austreten, um eine militärisch neutrale Position zwischen USA und Russland zu finden. So könnte die EU schon in einer ganz anderen possitiveren Position zu Russland stehen. Finnland ist da ein gutes Beispiel und kein NATO-Staat, auch die Bevölkerungsmehrheit lehnt einen Beitritt ab.
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Beitrag von TravellerMunich »

karhu @ 28 Nov 2014, 21:13 hat geschrieben: Die Ukraine war ein Mitgleid der Sowjetunion, früher auch Teil des Russischen Reiches. Das Baltikum war kein Mitglied der Sowjetunion sondern wurde durch die Sowjetunion annektiert. Die baltischen Staaten sehen sich nicht als Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Das ist ein Unterscheid. Deshalb konnte das Baltikum auch recht einfach der EU und NATO beitreten. Die Ukraine sollte das nicht.
Finnland war doch mal sehr lange Teil des russischen Reiches -also husch, husch - zurück zu Putins Rockschoß und in sein Einflussgebiet...

Die Opfer des sowjetisch-finnischen Winterkrieges würden sich jedenfalls im Grabe umdrehen...

Ich denke, jedes Volk und Land sollte frei sein Bündnis wählen können. Dazu gehört Finnland genau so wie die Ukraine.
Und Russland hat diesen Grundsatz selbst unterschrieben.

Es ging übrigens bei den Maidan-Protesten nicht um eine NATO-Mitgliedschaft.
Noch nicht mal um eine unmittelbare EU-Mitgliedschaft (welche die EU sowieso nicht anbieten wollte).
Sondern um den Trostpreis der EU-Assoziierung mit Freihandel - und die Hoffnung der Demonstranten, dass die Ukraine dadurch gezwungen wäre, endlich Reformen durchzuführen und die Korruption zu bekämpfen.

Wenn ein Streben nach den Werten der EU und auch der USA und Kanadas plötzlich als faschistisch bezeichnet wird, dann gibt es wohl sehr viele Faschisten, in der Tat.

Und wer den Unterschied zwischen russischer Dominanz- und Eroberungspolitik und der Verteidigungspolitik der NATO nicht sieht, dem kann ich auch nicht helfen. Ich lebe sehr gerne in einem NATO-Land und bin froh drüber.
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Beitrag von karhu »

Nach Finnlands Unabhänigkeit war Finnland immer militärisch neutral, auch Schweden. Finnland hatte immer gute wirtschaftliche und politische Beziehungen zur Sowjetunion und jetzt zu Russland. Warum sollte das nicht auch in der Ukraine so sein?

Die NATO hat einfach alles falsch gemacht was man falsch machen kann, eine neutrale Ukraine hätte für Putin keine Bedrohung dagestellt wie ein möglicher NATO-Beitritt.
TravellerMunich @ 28 Nov 2014, 21:46 hat geschrieben: Ich denke, jedes Volk und Land sollte frei sein Bündnis wählen können. Dazu gehört Finnland genau so wie die Ukraine.
Und Russland hat diesen Grundsatz selbst unterschrieben.
Es wurde bisher nie in einer Volksabstimmung in den jetzigen Mitgliedstaaten abgestimmt, über einen Beitritt zur NATO, das wurde einfach so beschlossen. Die USA hat dadurch zu starken, auch politischen, Einfluss auf die EU. Die EU kann nur neutral sein wenn die komplette EU die NATO verlässt.
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Anders als in Russland kommen in den deutschen Medien auch kontroverse Meinungen zu Wort.
:ph34r: Lesen bildet:

www.echo.msk.ru
www.vedomosti.ru
www.novayagazeta.ru
www.tvrain.ru
www.mk.ru

usw.

Zu 99% nicht nur "Putinkritiker", sondern Putinhasser.
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Beitrag von Russischer Spion »

Finnland war doch mal sehr lange Teil des russischen Reiches -also husch, husch - zurück zu Putins Rockschoß und in sein Einflussgebiet...
Finnland wurde übrigens von Lenin freigelassen B-) .
Ich denke, jedes Volk und Land sollte frei sein Bündnis wählen können.
Genau. Warum wird dann jetzt Serbien von der deutschen Bundesregierung so massiv unter Druck gesetzt weil die Serben keine Sanktionen gegen Russland wollen? Und Serbien ist nichtmal EU-Mitglied.
Wenn ein Streben nach den Werten der EU und auch der USA und Kanadas plötzlich als faschistisch bezeichnet wird, dann gibt es wohl sehr viele Faschisten, in der Tat.
Was ist dann mit RS und Nazi-Freiwilligenbataillone?
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