Cloakmaster @ 23 Apr 2016, 04:47 hat geschrieben: Das es - gefühlt - trotzdem 2 Umstiege (S->Laufsteig, Laufsteig->U) wären, und in der Innenstadt nur einer. IMHO wird ein Umstige-williger dort auch ohne Rollstieg umsteigen, und ein Unwilliger auch mit nicht. Wozu also dann der Aufwand? Wie du selbst sagst, ist Obersendling noch weiter. Da hat es keinen ROllstieg, aber es hat Umsteiger. Wo ist das Problem, daß die kürzere Strecke unbedingt Rollstiege braucht?
Also da kann ich deine Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen. Mit Laufsteg sind es gefühlt 2 Umstiege, also werden die meisten in der Innenstadt umsteigen, deshalb bauen wir lieber keinen Laufsteg, damit noch mehr in der Innenstadt umsteigen??? Logisch!
Obersendling ist ein Stückchen weiter, ja, es geht, ja, aber optimal ist was anderes!
Außerdem hätte ein Halt am Nordring eine ganz andere Größenordnung an Umsteigern. Da kann man sich, aus meiner Sicht, durchaus mal Gedanken machen, ob es da nicht Lösungen gibt.
Und für mich ist es ein großer Unterschied ob ich 2x umsteige oder nur einmal mit einem gewissen Weg dazwischen. Erstmal hab ich nur einmal die Wartezeit und die Unwägbarkeit von Verspätungen, und zweitens kann ich mit Gepäck (der Nordring könnte ja auch mit dem Flughafen verbunden werden) einfach auf dem Rollsteig stehen bleiben und abwarten bis mich der Steig transportiert hat.
Den Steig als eigenes Transportmitten in das ich einsteige und wieder aussteige zu sehen, wäre mir nicht im Traum eingefallen. Das ist für mich wie die Benutzung einer Rolltreppe.
Ein solcher Steig ist bei einer Geschwindigkeit von knapp 7,5 km/h immer noch 1,5x so schnell wie zu Fuß und wenn man nun auch noch aktiv geht, kann man bis zu 2,5x so schnell vorwärtskommen. Anders ausgedrückt hast du 120m Wegstrecke auf dem Steig in denen du die 300m gut machst.
Ich finde das schon einen relevanten Unterschied, ob ich 120m zum Umsteigen überwinden muss, oder 300m.
Und nein, ich glaube nicht, daß 300 Meter unterirdischer Rollstieg um den Faktor 10 günstiger wären als rund 200 Meter unterirdischer Bahnsteig. Lange nicht. Und aufständern - nein, daran glaube ich erst recht nicht.
Mhm....dann gucken wir uns das mal genauer an: Am Frankfurter Ring liegt das Sperrengeschoss unter der Kreuzung bis an den nördlichen Bürgersteig heran. Hier könnte man in der Ebene der Sperrengeschosses einfach in offener Bauweise einen Tunnel bauen bis kurz vor die Unterführung. Hier braucht es dann einen Quertunnel, zum westlichen Bürgersteig, und ein Ausstieg wieder nach Norden, der aufgrund des Gefälles in die Unterführung wahrscheinlich sogar als Rampe barrierefrei zu gestalten ist.
Für einen neuen Bahnsteig, musst du erstmal rausfinden, wie weit die beiden Streckengleise von einander entfernt sind? Diese liegen afaik in einzelnen Röhren. Dann bin ich mir nicht sicher, ob die Strecke dort eben ist oder in einer Senke verläuft wegen der Unterführung. Das wäre ganz schlecht für den Bahnsteig.
Gehen wir mal von der bestmöglichen Lage aus. Gleise so weit auseinander, dass ein Bahnsteig dazwischen passt und eben. Dann kannst du in bärgmännischer Kleinarbeit den Bahnsteig da rauskratzen, mußt aber für eine ausreichende Abstützung der darüber verlaufenden Bahnstrecke sorgen, und mußt dann auch noch 2 Sperrengeschosse anlegen. Du bräuchtest statt 2 (zugegeben langen) Rollsteigen minimum 4, eher 6 Rolltreppen, und 2, eher 4 Lifte, der Aushub dürfte mindestens der Gleiche sein (wenn nicht mehr - Sperrengeschosse nicht vergessen) und die Statik und die Technik ist bei weitem komplizierter.
Kleiner Ausflug nach Freimann:
Hier könnte man von der Ausstiegsbrücke am südlichen Bahnsteigsende, zwischen Brücke und Autobahn perfekt einen Steg genau nach Süden bauen, der würde dann weiter südlich direkt unter der aufsteigenden Autobahn liegen, und so optisch praktisch nicht stören.
Als Vergleich kann ja mal der Steg am Flughafen Besucherpark dienen, der mit knapp 300 Metern aber etwa 100 Meter kürzer wäre. Rollsteig rein, fertig. Mit etwas Glück reicht die Statik der Autobahnbrücke und man kann den Steg sogar aufhängen, dann spart man sich die Stützen.
Ein zusätzlicher U-Bahnhof wäre hier ungleich einfacher zu bauen, aber auch ungleich sinnloser, da so gut wie kein direktes Fahrgastpotential besteht.
Kleiner Nachtrag:
Es ist aber meist leichter, ein eher quadradisches Loch zu bauen, als ein sehr langgezogenes, unter mindestens einer Straßenkreuzung durch. Vor allem unter Städtischen Bürgersteigen mit Telefonkabeln, Internetkabeln und diversem anderen Leitungsgedöns, was sich da so seinen Weg bahn. Zudem wird der lange Gang wohl mindestens einen Zwischen-Ausstieg haben.
Da hier schon einmal eine U-Bahn gebaut wurde, sollten die meisten Kabel etc. schon verlegt worden sein. Wäre aber auch nicht so viel schlimmer wenn nicht. Und, wie oben geschrieben, ist dein Loch einfach nicht kleiner, kürzer oder sonst einfacher.
Der lange Gang muss evtl. einen Notausgang haben, da reichen aber in aller Regel relativ kleine Schächte an die Oberfläche (siehe Bahn-Notausgänge).